Autor Thema: Rules as Written/Rule 0  (Gelesen 12710 mal)

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Offline Gummibär

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Re: Rules as Written/Rule 0
« Antwort #125 am: 2.08.2012 | 12:57 »
@ Teylen

Das ist halt nicht das, was du hier anfangs geschrieben hast. Wäre das die Meinung, die du hier am Anfang vertreten hast, dann wäre es gar nicht zu einer Diskussion gekommen.
Du greifst Teichdragon & Co. an und äußerst jetzt Unverständnis, wenn sich einer von ihnen zu Wort meldet?

Gut gemacht.  :gaga:

Offline Teylen

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Re: Rules as Written/Rule 0
« Antwort #126 am: 2.08.2012 | 13:24 »
Wie handhabst Du das?
Machst Du das offen, d.h. klare Ansage, was Du warum machst?
Ich habe bisher noch nicht so unglaublich oft geleitet und entsprechend wenige grosse Praezedensfaelle.
Das heisst in den Faellen wo ich wissentlich eine Regel abgeaendert oder interpretiert habe, habe ich das angekuendigt und kurz begruendet.

Als Fallbeispiel kam es Beispielsweise zu der Situation das bei V:tM ein Spieler mit seinem Charakter am Tag agieren wollte.
Ich hatte die Aktion nicht vorhergesehen, die entsprechenden Regeln nicht parat, also habe ich zunaechst versucht es nachzuschlagen.
Als sich abzeichnete das das genaue nachlesen einerseits recht viel Zeit verschlingt und mir daemmerte das wenn ich es RAW Spiele die Aktion / Idee es Spielers eher grundlegend zum scheitern verurteil wird, habe ich das Buch zugeklappt. Ich meine (es ist etwas her) ich habe dann kurz gesagt das ich die RAW-Regeln nicht parat habe, das ich entsprechende Regeln am allgemeinen Regelgeruest improvisieren werde und das es eine potentiell sehr gefaehrliche Aktion fuer den Charakter ist.
Die Szene wurde dann durchaus Wuerfel intensiv gespielt und verlief, auch dank des kraeftigen Einsatz von Willenskraft und Wuerfel erfolgreich und war sowohl fuer den Spieler, mich als SL und die weiteren Mitspieler durchaus sehr, sehr spanned.
Ich meine, bin mir aber nicht ganz sicher, geaeussert zu haben das es nun nicht unbedingt die Regel wird und seither kam auch keiner der Vampire mehr auf die Idee von Tages-Aktionen.

Die Erklaerung der "neuen" Regeln umfasste dabei nur die Ansage das ich mir passende Wuerfe, Schwierigkeiten und Mali ausdenke, in Hinsicht auf den weiteren Verlauf. Nicht was das genau ist/wird.
Zitat
Und wie findet Deine Gruppe das?
Auf das Fallbeispiel bezogen habe ich zu der Runde durchaus positives Feedback bekommen.

Ansonsten tendiere ich eher in die Richtung etwas mit neuen Regeln zu ermoeglichen als etwas durch Neuregelung zu verweigern.
Letzeres kommt allenfalls dann zu tragen wenn ich der Ansicht bin das die Regeln fuer den Kontext nicht vorgesehen waren / wirklich nicht passen.
(Und ich erinnere mich gerade an kein Fallbeispiel)


@Gummibär
Die Diskussion basiert nicht auf meinem Rant.
Ebenso sehe ich gerade nicht wo ich meinem Rant widerspreche. ^^;
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Offline Skiron

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Re: Rules as Written/Rule 0
« Antwort #127 am: 3.08.2012 | 07:50 »
Als sich abzeichnete das das genaue nachlesen einerseits recht viel Zeit verschlingt und mir daemmerte das wenn ich es RAW Spiele die Aktion / Idee es Spielers eher grundlegend zum scheitern verurteil wird, habe ich das Buch zugeklappt. Ich meine (es ist etwas her) ich habe dann kurz gesagt das ich die RAW-Regeln nicht parat habe, das ich entsprechende Regeln am allgemeinen Regelgeruest improvisieren werde und das es eine potentiell sehr gefaehrliche Aktion fuer den Charakter ist.
Die Szene wurde dann durchaus Wuerfel intensiv gespielt und verlief, auch dank des kraeftigen Einsatz von Willenskraft und Wuerfel erfolgreich und war sowohl fuer den Spieler, mich als SL und die weiteren Mitspieler durchaus sehr, sehr spanned.

Ungefähr so hatte ich es mir vorgestellt. :-)
Sehr schön. Du hast sozusagen die Erwartungshaltungen synchronisiert und genau gesagt, was Du machst, warum und welchen Effekt es vermutlich haben wird. Eine ganz klare Orientierung gegeben.

@Gummibär,

ich glaube der Unterschied, der hier nicht gesehen wird, ist Regeln zu ändern, weil man ihren Sinn oder ihre Wirkung versteht
oder auf Regelmechanismen zurückgreift, die für eine Aktion funktionieren können, wenn die des Systems dafür vorgesehen ungeeignet scheinen.

Bei Savage World hast Du explodierende Würfel.
Die Wirkung dieser Regel ist, dass man sich als Gruppe darauf einstellen muss, dass sehr unwahrscheinliche Ergebnisse im positiven
als auch im negativen generieren werden. Im Kampf bedeutet das aber auch, dass eine potenziell ungefährliche Situation den Charaktertod bedeuten kann. Der weitere Effekt ist ein sehr hohes Spannungselement und Überraschungselement.

Manche Gruppen mögen diese Effekte nicht, weil sie lieber Aktionen haben, die sich besser nach der Wahrscheinlichkeit berechnen lassen. Deshalb spielen sie ohne explodierende Würfel.

Für mich ist das der Wesentliche Unterschied bei Regeländerungen/Abänderungen/nichtAnwendungen.
Erfolgen sie mit Zustimmung der Gruppe, oder ohne,
geschehen sie ohne dass man versucht ihren Sinn, bzw. Mechanik zu verstehen
oder bedenkt man dabei ihre Wirkung auf das Spiel.

Ich finde hier auch noch wichtig zu überlegen, ob manche Effekte wirklich an der Mechanik liegen, oder an der Spielweise der Gruppe.

Oder wendet man Regeln aus Prinzip an, ohne Rücksicht auf das Spiel & die Spielbeteiligten.