Autor Thema: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?  (Gelesen 5255 mal)

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Offline Falke359

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Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« am: 23.08.2012 | 12:19 »
In unserer Rollenspielgruppe werden wir demnächst zu Traveller zurückkehren (juhuuu!).
In dem Zusammenhang hab ich jedoch bemerkt, was mir bei früheren Traveller-Runden aufgefallen war und dazu folgendes geschrieben.
Vielleicht fällt euch ja was dazu ein:

Zitat
was mir im Rückblick zum Ende der letzten Kampagnenphase aufgefallen ist: Es mangelte mir etwas an Abwechslung, was die Orte anging. Sicher, die Systeme unterscheiden sich [...], aber irgendwie haben sich unsere Charaktere in meiner Fantasie irgendwann [...] eigentlich nur noch in immer ähnlichen Raumhäfen, Raumstationen und immer gleichen Korridoren oder generisch gleichen Umgebungen aufgehalten. Mag sein, dass das durch das Sci-Fi-Szenario bedingt ist oder meine Fantasie in der Richtung begrenzt, aber ich hatte damit zunehmend Schwierigkeiten, was ich dann fälschlicherweise auf den plot übertragen habe.
Mich würde interessieren, wie´s da euch anderen ging bzw. ob das ein Problem meinerseits ist und wie man das angehen könnte.

und

Zitat
...waren wir oft nur noch in "technischen" Umgebungen unterwegs. Ich meine damit: Raumhäfen, Lagerhallen, Raumstationen, Raumschiffkorridore, Bergbaustationen etc.

Irgendwie ist bei mir da immer dasselbe "Umgebungsset" im Kopf, wie in einem Computerspiel, wo jede Umgebung gleich aussieht bzw. mit dem gleichen Grafikset dargestellt ist. Oder wie in alten Star-Trek-Folgen, wenn jedes Planetenset gleich aussieht.  :)
Wie gesagt, das mag zum einen ein Problem meinerseits sein und andererseits am Sci-Fi-Szenario liegen oder an zu vielen gleich aussehenden Videospielen oder Filmen.  
Mich würde interessieren, wie [...] man das Kopfkino besser anregen könnte...
« Letzte Änderung: 23.08.2012 | 12:21 von Falke359 »
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Offline Waldgeist

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #1 am: 23.08.2012 | 12:33 »
Spontan würde mir einfallen: Verlasst den Raumhafen! Trefft einen Kunden im Outback. Nehmt keine Container, sondern Lebendvieh an Bord. Transportiert Kunden, die nicht einfach nur zum nächsten Raumhafen wollen, sondern eine Gasriesen-Dive und einen Flug durch die Ringe buchen. Nieder-Tech-Häfen aus Wellblech und Fackeln als Landelichter sind auch schön.
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Offline SeelenJägerTee

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #2 am: 23.08.2012 | 12:36 »
OK aber Raumschiffskorridore sind nicht gleich Raumschiffskorridore.
Es gibt zig Varianten des langweiligen, normalen Korridors.
Ist die Optik funktionell, praktisch, ohne Schnickschnak oder dezent verziert oder überladend?
Liegen blanke Rohre und Kabelbündel unter einem Gitterboden oder ist alles mit Panelen einer Farbe abgedeckt?
Wenn die Wände verziert sind: wie?

Lampen?
Leuchtstreifen in der Wand oder Deckenlampen?
Warmes oder kaltes Licht?

Raumhafen:
Der Empfangsbereich kann auf 100 verschiedene Stilarten eingerichtet sein.
Designereinrichtung aus Stahl und Glas?
Funktionell mit Boden und Wänden aus Beton und Metalltüren, die Stühle ungemütlich und aus Alu oder Plastik?
Oder doch lieber edel mit Teppich, Einrichtung aus Edelhölzern und einem Flair aus dem Goldenen Zeitalter eines vergangenen Jahrhunderts?

Offline Arkam

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #3 am: 23.08.2012 | 12:42 »
Hallo zusammen,

Traveller verführt einen dazu schnell eine Menge Planeten ab zu klappern damit sich das eigene Schiff noch rentabel betreiben lässt. Da fragt man irgendwann einfach nicht mehr nach Äußerlichkeiten sondern nur noch nach dem WM.
Da würde ich es Mal damit versuchen länger in einem System zu bleiben. So hat man die Chance auch Mal etwas mehr von einem Planeten zu sehen als nur den Raumhafen oder Konferenzräume und Lagerräume.

Auch ein Spiel ohne Raumschiffe auf Spieler Seite dafür aber mit verschiedenen eng an den Planeten gebundenen Aufträgen stelle ich mir interessant vor. Ob das jetzt eine Stiftung eines Megakons ist oder ein anderer einen Subsektor umfassenden Mitspieler auf der politischen oder wirtschaftlichen Bühne.

Manchmal tut es auch einfach die Anlehnung an einen bekannten Film zu nutzen. In unserer Runde hat eine Geschichte die Elemente von Aliens hatte direkt auch ein anderes Kopfkino ausgelöst.

Gruß Jochen
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Offline Grey

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #4 am: 23.08.2012 | 12:44 »
Was SJT sagt. Kulturen haben eine unglaubliche Bandbreite an Variationen. Die einen bauen ihre Städte, Raumhafen etc. funktionell und schachbrettartig, andere in wunderschön geschwungener, verschnörkelter Architektur. Die Leute haben unterschiedliche Mentalität. Der eine Raumhafen gehört zu einer wohlhabenden Kultur, deren Einheimische die abgerissenen Raumfahrer eher etwas von oben herab behandeln, während im anderen Raumhafen die Straßenkinder rumlungern und warten, ob sie einem unvorsichtigen Passanten die Geldbörse entreißen können usw.

Im Zweifelsfall einfach Erfahrungen von Reisen hier auf der Erde verwerten. ;) Bereits die Unterschiede zwischen Flughäfen hier auf ein und demselben Planeten sind enorm.
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Offline Trichter

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #5 am: 23.08.2012 | 12:46 »
Hol dir Anregungen aus Büchern in denen verschiedene Welten beschrieben werden.
Ich kann da z. B. Spektrum von Sergej Lukianenko empfehlen (Link: http://www.amazon.de/Spektrum-Roman-Sergej-Lukianenko/dp/3453722701/ref=sr_1_12?ie=UTF8&qid=1345718436&sr=8-12).
Von Wüsten- bis Wasserwelten, Dschungelwelten, Hightechwelten und völlig andersartigen Welten wird da alles beschrieben. Außerdem gibt es dort Aliens die nicht nur anders als Menschen aussehen, sondern auch wirklich andere Bräuche und Weltanschauungen haben. Sowas wird dir/den Spielern wieder klar, dass sie es nicht mit Menschen zu tun haben.

Zur Beschreibung von (sehr großen, selbstversorgenden) Raumschiffen kann ich "Das Schiff" von Greg Bear empfehlen (Link: http://www.amazon.de/Das-Schiff-Greg-Bear/dp/3453533755/ref=sr_1_2?s=books&ie=UTF8&qid=1345718654&sr=1-2).
Korridore, Lebenserhaltungssysteme, Wassertanks, Minifähren, ... So ein Schiff besteht eben nicht immer nur aus denselben Korridoren und Wandverkleidungen.

Offline Falke359

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #6 am: 23.08.2012 | 12:49 »
Kopfkino fängt schon an, Danke. Aber ne Zwischenfrage für´s laufende Spiel (denn unser SL versorgt uns zwischen den Spielen mit sehr tollen Bildern, um Atmosphäre aufzubauen): Liegt es eurer Erfahrung nach während des Spieles mehr am SL oder am einzelnen Spieler, entsprechende Impulse für das Kopfkino zu setzen?
Die Problematik ist ja klar: Zum einen sollte der SL nicht jedes Detail austreten, zum anderen sollte es nicht zu allzu unterschiedlichen individuellen Vorstellungen kommen.

Ach ja, ich bin Spieler, nicht SL der Kampagne.
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Achamanian

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #7 am: 23.08.2012 | 12:54 »
Ich übersetze zufällig gerade den Roman 2312 von Kim Stanley Robinson, den kann ich in der Beziehung auch sehr empfehlen: Sehr eindringliche Beschreibungen verschiedener von Menschen besiedelter Planeten unseres Sonnensystems, mit allerlei gesellschaftlichen Implikationen, die die Besetzung der verschiedenen "ökologischen Nischen" mit sich bringt. Alles wissenschaftlich sehr genau - für die Beschreibung von Kolonien in ausgehöhlten Asteroiden, bewohnten Monden von Gasriesen, Weltraumaufzügen, mobilen Städten, die über die Nachtseite ultraheißer Planeten fahren, eine unglaubliche Fundgrube. Und ein tolles Buch nebenbei, eines der besten und zugleich schönsten (poetischsten!) Hard-SF-Werke, die ich seit langem gelesen habe.
Englisch ist das Buch schon raus, auf Deutsch erscheint es im März 2013.

Offline Grey

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #8 am: 23.08.2012 | 12:57 »
Liegt es eurer Erfahrung nach während des Spieles mehr am SL oder am einzelnen Spieler, entsprechende Impulse für das Kopfkino zu setzen?
Also, ohne den SL funktioniert es erfahrungsgemäß gar nicht. Aber auch mit Anstrengungen durch den SL sind die Spieler vor allen Dingen gefragt, ihre eigenen Charaktere so rüberzubringen, daß eine Interaktion mit der Umgebung spürbar wird.

Beispiel: in meiner letzten Fantasy-Kampagne reiste die Gruppe aus dem hohen Norden in den tiefen Süden. Ich als SL habe mich schon ordentlich ins Zeug gelegt, die Umgebung fühlbar zu machen. Trotzdem hätte das alles nichts gefruchtet, wenn nicht z.B. meine nordische Waldläuferin so schön auf die Fremdheit der Umgebung angesprungen wäre. ("Wie, hier gibt es keinen Met!? Wie nennst du das Zeug? Likör? Na schön, runter damit!")
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Offline Wawoozle

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #9 am: 23.08.2012 | 13:00 »
Naja... es hat natürlich auch nicht gerade wenig mit "Abends, nach der Arbeit, noch 4 Stunden spielen" zu tun.
Sowohl auf Spieler als auch auf SL seite :D

Dazu kommt auch, dass man schnell vergisst wie vor einem Jahr, als wir zuletzt gespielt haben, der Planet oder der Raumhafen aussah und man füllt die Erinnerung mit "generischen" Bildern die alle ziemlich ähnlich sind.

Zumal Spieler im Normalfall eh keine Erinnerungskünstler sind, ich zumindest nicht ;)
« Letzte Änderung: 23.08.2012 | 13:04 von Wawoozle »
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Offline Boba Fett

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #10 am: 23.08.2012 | 13:02 »
Spontan fällt mir ein:
Schau Dir Firefly an. ;)

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« Letzte Änderung: 23.08.2012 | 13:05 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Gorai

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #11 am: 23.08.2012 | 13:09 »
Eine andere Idee, um die Spieler besser zu integrieren, wäre es, sie selber an dem Bau der Planetensysteme und Raumstationen zu beteiligen. ;)

Dadurch entstehen weitere neue Sichtweisen und Ideen.  ;)

Die Spieler können sich meiner Erfahrung (als Spieler  ;)) daran Spaß finden und freuen sich auch neuen Input durch die anderen beteiligten Spieler und der Spielleitung.  :d
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Offline Wawoozle

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #12 am: 23.08.2012 | 13:17 »
Wir hatten das in diaspora und es hat eigentlich ziemlich gut geklappt. In Traveller sind wir derzeit eher Sandboxig unterwegs (ich bin Falkes Traveller-SL), was uns aber dennoch nicht daran hindern sollte, den Spielern mehr Gestaltungshoheit zu geben. Entlastet mich als SL auch mehr :D
« Letzte Änderung: 23.08.2012 | 13:19 von Wawoozle »
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Offline Gorai

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #13 am: 23.08.2012 | 13:26 »
Wir hatten das mit diaspora und es hat eigentlich ziemlich gut geklappt. In Traveller sind wir derzeit eher Sandboxig unterwegs (ich bin Falkes Traveller-SL), was uns aber dennoch nicht daran hindern sollte, den Spielern mehr Gestaltungshoheit zu geben. Entlastet mich als SL auch mehr :D

Dem kann ich zu stimmen.
Wir spielen in zwei parallelen Gruppen NOVA als Sandboxing und es funktioniert wunderbar.
Unsere Reisegruppe hinkt zeitlich der anderen Gruppe ein paar Wochen hinterher und bisher haben wir fast immer die gleichen Ziele wie unsere Vorgänger angeflogen.
Dabei haben wir unsere Ziele auf unterschiedliche Weise erreicht. 
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Offline Wawoozle

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #14 am: 23.08.2012 | 13:37 »
Die Idee gefällt mir auf jeden Fall, da ich eigentlich eh ein Freund davon bin die Spieler möglichst viel selbst machen zu lassen (sind ja alle groß :D ). Meistens haben die sowieso die besseren Ideen :)
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Offline Sagittarius

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #15 am: 23.08.2012 | 14:03 »
Mir ist wirklich nicht klar, wieso es langweilig werden kann, wenn man das "ganze Universum" zur Verfügung hat.
Mir scheint, bei euch spielt sich alles nur dort ab, woran man als erstes bei SciFi denkt. Alleine die verschiedenen Arten von Lebewesen, ob Tier, Pflanze oder gar Alien verlangen ja gerade für mehr gehalten zu werden als nur Beiwerk.
Setze sie in die Handlungsmitte. Nutze z.B. auch den "clash of cultures". Das Raumschiff der Spieler sollte auch ein Zentrale Handlungsort sein, da es für jene das wichtigste überhaupt ist. Was passiert z.B. wenn es auf einmal weg ist, oder mitten im Nirgendwo havariert?
Im Weltraum gilt "unendliche Mannigfaltigkeit in unendlichen Kombinationen"
Falls es dir an Ideen mangelt, nimm Film und Buch zur Hand. (persönlicher Tip von mir: Jack Vance und die Tschai Bücher)

Offline Skiron

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #16 am: 23.08.2012 | 14:05 »
Eine schöne Inspirationsquelle für Euch könnten die Sterntagebücher von Stanislaw Lem sein.

http://de.wikipedia.org/wiki/Sterntagebücher


alexandro

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #17 am: 23.08.2012 | 14:16 »
Mir ist wirklich nicht klar, wieso es langweilig werden kann, wenn man das "ganze Universum" zur Verfügung hat.

Unendliche Ausdehnung führt zu maximaler Verdünnung. Eine ziemlich dünne Suppe, in der sich die Handlungsorte nur in minimalen Details unterscheiden.

Ansonsten: was hier schon gesagt wurde. Würde fürs "Kopfkino" noch Andromeda in den Raum werfen: "frisch geschlüpftes" Sternenimperium, kürzlich an Hochtechnologie gekommen, aber in Ermangelung von kompetentem Personal, da die "Raumakademie" gerade erst gegründet wurde (Raumschiffe/Raumhäfen des Commonwealth sind leer, werden nur mit Minimalcrew betrieben und wenn man durch die (blitzsauberen) Korridore geht, hat man das Gefühl, sich auf einem Geisterschiff zu befinden).

Offline Tim Finnegan

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #18 am: 23.08.2012 | 14:21 »
Leg dir mal "Starports" zu und geh weg von hohen TL Systemen.
Zudem, thematisiere mal Junker, Belter und Vargr.
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.
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Offline Sagittarius

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #19 am: 23.08.2012 | 14:31 »
Unendliche Ausdehnung führt zu maximaler Verdünnung. Eine ziemlich dünne Suppe, in der sich die Handlungsorte nur in minimalen Details unterscheiden.
Sorry, ab er das ist eine ziemlich blödsinnige Aussage.
Wo wird denn was verdünnt und wieso unterscheiden sich die Handlunsorte nur minimal?



Offline Wawoozle

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #20 am: 23.08.2012 | 14:38 »
Leg dir mal "Starports" zu und geh weg von hohen TL Systemen.
Zudem, thematisiere mal Junker, Belter und Vargr.
Das Raumschiff der Spieler sollte auch ein Zentrale Handlungsort sein, da es für jene das wichtigste überhaupt ist.
Machen wir alles... wir hatten Melior, wir hatten aber auch Glisten, wir hatten Belter und Vargr. Alles dabei.

Das Raumschiff ist mittlerweile so zentral das Falke es in Minecraft nachgebaut hat. Ich würde sogar sagen, dass Schiff ist ein eigener Charakter.

Letztlich hat diese Diskussion eher etwas mit Ansprüchen zu tun, die in dem Umfeld, in dem wir spielen, nicht einfach zu erfüllen sind, aber ich will das eigentlich gar nicht groß breittreten.
« Letzte Änderung: 23.08.2012 | 14:41 von Wawoozle »
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alexandro

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #21 am: 23.08.2012 | 14:39 »
Zitat
Wo wird denn was verdünnt und wieso unterscheiden sich die Handlunsorte nur minimal?

Weil es nun mal nur eine endliche Anzahl möglicher Handlungsorte gibt. Ab einer bestimmten Anzahl bespielter Welten hat man dann unweigerlich Fälle, die sich (vom UPP und der Beschreibung) sehr ähneln, weil es halt schwer ist 100+ Welten (ganz zu schweigen von mehr) Individualität zu verleihen.

Offline Auribiel

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #22 am: 23.08.2012 | 14:43 »
Ich kenne Traveller nicht, daher bin ich nicht ganz sicher, ob meine Vorschläge in dem System umsetzbar sind.

Mir ist bei SWTOR sehr positiv aufgefallen, dass sie fast alle Planeten nicht nur unterschiedlich gestaltet haben, sondern ihnen auch "inhaltlich" unterschiedliche Themen gegeben haben (einige der von mir aufgeführten Details sind schon aus RPG-Sicht betrachtet und SO nicht im Spiel vertieft):

- Tatooine:
Hier kommt Wüstenplanet-Feeling auf, wenn man mit dem Gleiter durch's endlose Dünenmeer brettert und im Outback irgendwelche ominösen Sachen erledigen muss (für Schmuggler/Händler könnten sich hier seltene Rohstoffe und Handelswaren abgreifen lasen). Dazu Hitze, Staub, wildgewordene Eingeborene und schnuffige Jawas.

- Hoth:
Auf dem Eisplanet wird mir auch im Sommer kalt. Dicke Klamotten und beheizbare Unterkunft ist Pflicht. Man kämpft mit dem Frost, der einem den Antrieb zueist und birgt aus den Weiten des Eises Wracktrümmer und dergleichen.

- Belsavis:
Ein Gefängnisplanet, yeah! Noch besser: Ein Eisplanet, durchzogen von Lavaströmen, an denen entlang sich Dschungel bildet. Auf dem Rest des Planeten ist kein Leben möglich. Gefangenenbefreiung gefälligst? Oder liefert man eher einen Gefangenen oder wichtige Rohstoffe/Bauteile da ab und gerät mitten in eine Gefangenenrevolte? Falls es Außerirdische gibt: Hier findet man auch so einiges, ggf. auch tiefgefrorene Aliens aus dem vorletzten Jahrtausend...

- Taris:
Ein ehemaliger Stadtplanet, der zerbombt wurde. In den Ruinen treiben sich nur noch die Rakghoule (zombieähnliche Wesen, die aus mutierten Menschen entstehen) herum. Gerade versucht man den Planeten wieder zu besiedeln und aufzubauen, doch die Rakghoule schützen die Ruhestätten ihrer Toten und suchen nach unfreiwilligem Nachwuchs.

- Coruscant:
Finde ich eher langweilg: hochentwickelter Stadtplanet, hier ist quasi "normales" Play möglich. Interessant ist allerdings für Händler und Schmuggler, das der Planet völlig übersiedelt ist und IMMER auf Nachschub an Nahrung und sonstigen Ressourcen angewiesen ist.

- Balmorra:
Bürgerkrieg und Droidenfabriken.

- Dromund Kaas:
Abgesehen davon, dass es der Hauptplanet des Imperiums ist, bietet er ewige Gewitterstürme und tiefen Dschungel (fragt mich aber nicht, wie der bei ständiger Bewölkung so gespriest ist). Dazu entlaufene Sklaven, die eigene Kulte gründen und wilde Tiere, die dir ans Leder wollen. Für Händler finden sich hier sicher seltene (Heil-)Pflanzen und Trophäen.

- Nar Shadda:
Ich LIEBE Nar Shadda: Blade Runner meets Shadowrun (okay, mit etwas weniger Magie und Drachen). Hier lässt sich genau das spielen, was die beiden Titel aussagen. Dazu riesige Kasinos, Bandenkämpfe und Korruption.


Gibt noch einige Planeten mehr, das war erst mal so zur Auswahl.
Feuersänger:
Direkt-Gold? Frisch erpresst, nicht aus Konzentrat?

Offline Wawoozle

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #23 am: 23.08.2012 | 14:47 »
Das Star Wars Setting ist ja nicht umsonst so beliebt bei Rollenspielern, die meisten haben sofort ein Bild vor Augen wenn nur der Name "Coruscant" fällt :D
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Offline Falke359

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #24 am: 23.08.2012 | 14:49 »
Weil es nun mal nur eine endliche Anzahl möglicher Handlungsorte gibt. Ab einer bestimmten Anzahl bespielter Welten hat man dann unweigerlich Fälle, die sich (vom UPP und der Beschreibung) sehr ähneln, weil es halt schwer ist 100+ Welten (ganz zu schweigen von mehr) Individualität zu verleihen.

Wenn man auf zig unterschiedlichen Welten (gefühlt) aus dem Raumhafen nie wirklich herauskommt bzw. die Eigenart eines beschriebenen Ortes nicht wirklich erlebt, dann verdünnt sich alles.
Einen Ort interessant zu beschreiben und interessant lebendig werden zu lassen, sind zwei Paar Dinge.

Aber natürlich hat das Ganze viel damit zu tun, was man in einer bestimmten Runde (durch Impulse und Spielweisen von Mitspielern) erwarten und umsetzen kann.
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Offline Tim Finnegan

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #25 am: 23.08.2012 | 14:49 »
Machen wir alles... wir hatten Melior, wir hatten aber auch Glisten, wir hatten Belter und Vargr. Alles dabei.

Das Raumschiff ist mittlerweile so zentral das Falke es in Minecraft nachgebaut hat. Ich würde sogar sagen, dass Schiff ist ein eigener Charakter.

Letztlich hat diese Diskussion eher etwas mit Ansprüchen zu tun, die in dem Umfeld, in dem wir spielen, nicht einfach zu erfüllen sind, aber ich will das eigentlich gar nicht groß breittreten.

Nur mal so, kennst du Kampagnen wie Aissignment Vigilante oder Arrival Vengeance (MT) bzw. die Darkstryder Kampagne von WEG Star Wars?
Probiert doch einfach mal den Sprung auf ein großes Schiff, etwas mehr Chars dahinter, wechselnde Chars und abgelegenere Orte.
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Offline Falke359

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #26 am: 23.08.2012 | 14:50 »
Das Star Wars Setting ist ja nicht umsonst so beliebt bei Rollenspielern, die meisten haben sofort ein Bild vor Augen wenn nur der Name "Coruscant" fällt :D

Star Wars ist übrigens ein gutes Beispiel, weil viele Settings in den Prequels viiiiel generischer wirkten als die Planeten und Settings in den Original-Filmen
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Offline Wawoozle

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #27 am: 23.08.2012 | 14:57 »
Nur mal so, kennst du Kampagnen wie Aissignment Vigilante oder Arrival Vengeance (MT) bzw. die Darkstryder Kampagne von WEG Star Wars?

Assignment und Arrival kenne ich, die Darkstryder kenne ich nicht.
Sowohl Assignment als auch Arrival halte ich für hervorragende Kampagnen.
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Offline Tim Finnegan

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #28 am: 23.08.2012 | 15:20 »
Assignment und Arrival kenne ich, die Darkstryder kenne ich nicht.
Sowohl Assignment als auch Arrival halte ich für hervorragende Kampagnen.

Gerade der wechsel High-TL, Low-TL macht diese Kampagnen so spannend bei freiem Besatzungs-Pool macht diese Kampagnen so spannend. Du solltest mal einen Blick auf Darkstryder werfen, wenn du die Geduld dazu hast, in kleines Meisterwerk.
Aber aus all diesen Sachen kann man lernen, eben wie man mit Gegensätzen arbeitet und Variation reinbringt.
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Offline Sagittarius

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #29 am: 23.08.2012 | 18:32 »
Weil es nun mal nur eine endliche Anzahl möglicher Handlungsorte gibt. Ab einer bestimmten Anzahl bespielter Welten hat man dann unweigerlich Fälle, die sich (vom UPP und der Beschreibung) sehr ähneln, weil es halt schwer ist 100+ Welten (ganz zu schweigen von mehr) Individualität zu verleihen.
Wenn man auf zig unterschiedlichen Welten (gefühlt) aus dem Raumhafen nie wirklich herauskommt bzw. die Eigenart eines beschriebenen Ortes nicht wirklich erlebt, dann verdünnt sich alles.
Einen Ort interessant zu beschreiben und interessant lebendig werden zu lassen, sind zwei Paar Dinge.
Aber natürlich hat das Ganze viel damit zu tun, was man in einer bestimmten Runde (durch Impulse und Spielweisen von Mitspielern) erwarten und umsetzen kann.
Ich frage nochmal wo dünnt sich was aus und wo ist die Detailarmut?
Wenn ich schreibe, daß das ganze Universum zur Verfügung steht, dann meine ich sicher nicht, daß ich von einem zum anderen Ende will. Als SL habe ich bei einem SciFi Settung ein Spielfeld, wo kaum Wünsche offen bleiben. Ich kann sogar Fantasy Elemente einbauen. Was die Spieler aus den Möglichkeiten machen, ist deren Sache. Sie werden aber kaum in "80 Tagen durchs Universum" spielen wollen.
Selbst wenn man als SL zu faul ist, gibt es für jedes System ein Setting, was genug sein sollte, von den Dimensionen eines Traveller RPG ganz zu schweigen.
Der eigene Vorstellungskraft sind keine Grenzen gesetzt.



Offline asri

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #30 am: 23.08.2012 | 19:07 »
Ergänzend zu den bisherigen Anregungen:

Wie sind die Anlagen klimatisiert? Wie sind sie in Schuss? Versifft, Picobello, mit Graffiti versehen? Funktioniert alles oder ist etwas kaputt? Gibt es Spuren von Reparaturen? Wie ist das Security-Level: lasch oder übertrieben hoch? Riecht es nach Reinigungsmitteln oder Schimmelkulturen? Sind Gänge und Räume groß oder eng? Voller Leute oder Geräte, oder leer? Ich stell es mir interessant vor, die Gänge derselben Raumstation in unterschiedlichen Phasen zu erleben: Zu einer Ruhephase (nix los), zum Schichtwechsel (Rush hour!), bei einer Fehlfunktion der Klimaanlage (oder Ausfall des Gravitationsgenerators...), während eines Festes...

alexandro

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #31 am: 23.08.2012 | 19:54 »
Ich frage nochmal wo dünnt sich was aus und wo ist die Detailarmut?
Wenn ich schreibe, daß das ganze Universum zur Verfügung steht, dann meine ich sicher nicht, daß ich von einem zum anderen Ende will. Als SL habe ich bei einem SciFi Settung ein Spielfeld, wo kaum Wünsche offen bleiben. Ich kann sogar Fantasy Elemente einbauen. Was die Spieler aus den Möglichkeiten machen, ist deren Sache. Sie werden aber kaum in "80 Tagen durchs Universum" spielen wollen.
Selbst wenn man als SL zu faul ist, gibt es für jedes System ein Setting, was genug sein sollte, von den Dimensionen eines Traveller RPG ganz zu schweigen.
Der eigene Vorstellungskraft sind keine Grenzen gesetzt.

OK, wenn man nur das ausarbeitet, wo die SC auch hingehen, dann mag das stimmen.

Offline Falke359

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #32 am: 23.08.2012 | 20:05 »
Ich glaube, das Problem dreht sich vor allem darum, was ich als Spieler (!) mache, wenn mein Kopfkino aus dem, was der SL erzählt, oft nur generische Sci-Fi-Umgebungen macht, die irgendwie immer gleich wirken (z.B. Raumhafen XY). Ich sehe es nicht als Aufgabe des SL, mein Kopfkino entsprechend zu füttern, sondern da sollte einiges von Spielerseite aus kommen. Allerdings ist mir das Problem auch schon als SL begegnet.

Das Problem hat also drei Seiten:
1) Ich brauche imput, um für mein Kopfkino mehr "Futter" zu haben, unabhängig davon, was der SL erzählt (das erfüllt der thread schon sehr schön, danke).
2) Wie lässt sich in einem System wie Traveller die Spielerbeteiligung erhöhen, was exotische und spannende Lokalitäten angeht (das wird in der speziellen Runde vielleicht etwas schwierig)
3) Geht es nur mir als Spieler so oder sind generische Umgebungen ein generelles Problem in Sci-Fi-Settings? Wenn ja, wie lässt sich das Problem umgehen (da finde ich z.B. den link zu Raumschiffkorridoren sehr schön)
Früher war mehr Lametta.

Offline Tim Finnegan

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #33 am: 23.08.2012 | 20:08 »
Ich glaube, das Problem dreht sich vor allem darum, was ich als Spieler (!) mache, wenn mein Kopfkino aus dem, was der SL erzählt, oft nur generische Sci-Fi-Umgebungen macht, die irgendwie immer gleich wirken (z.B. Raumhafen XY). Ich sehe es nicht als Aufgabe des SL, mein Kopfkino entsprechend zu füttern, sondern da sollte einiges von Spielerseite aus kommen. Allerdings ist mir das Problem auch schon als SL begegnet.

Das Problem hat also drei Seiten:
1) Ich brauche imput, um für mein Kopfkino mehr "Futter" zu haben, unabhängig davon, was der SL erzählt (das erfüllt der thread schon sehr schön, danke).
2) Wie lässt sich in einem System wie Traveller die Spielerbeteiligung erhöhen, was exotische und spannende Lokalitäten angeht (das wird in der speziellen Runde vielleicht etwas schwierig)
3) Geht es nur mir als Spieler so oder sind generische Umgebungen ein generelles Problem in Sci-Fi-Settings? Wenn ja, wie lässt sich das Problem umgehen (da finde ich z.B. den link zu Raumschiffkorridoren sehr schön)

Ich denke, es ist immer ein Fall welche Klischees man bemüht.
Wir spielen zwar recht Mainstream-3I-Traveller, haben aber viele andere Maxime und Klischess übernommen. Städte sind a la Bladerunner, Raumschiffe a la Star Wars, Kolonien und belter a la Aliens...
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.
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Offline Gorai

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #34 am: 23.08.2012 | 20:19 »
Wie ich bereits heute Mittag schrieb, werden wir Spieler durch Bau von Planetensystemen Raumstationen von unserer SL tiefer ins Spiel mit eingebunden.

Jedes Sonnensystem ist zwar grundsätzlich von der Grundstruktur grundsätzlich gleich aufgebaut.
Die Unterschiede beginnen aber bereits bei der unterschiedliche Spektralklasse des Stern bis zu der unterschiedlichen Anzahl der dazu gehörigen Planeten und falls vorhanden Sitz der habitablen Zone innerhalb des Systems.
Bei für humanoide bewohnbare Planeten kommt dazu, wie der Planet von der Vegetation, Klima sowie Tierwelt aufgebaut ist...

Dazu werden sogar passende NSCs auch von uns (als Spieler) mitentwickelt. ;)
Mediocritas in omni re optima

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NEIN!
Aber...
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Offline Chief Sgt. Bradley

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #35 am: 23.08.2012 | 20:32 »
Ihr habt Probleme mit Sci-Fi-Langeweile? Das muss nicht sein! Fragt den Chief! ;D
Die Risszeichnungen aus Perry Rhodan sind ein Quell der Inspiration.
Nur mal ein paar Beispiele:
http://www.rz-journal.de/Downl/2247.html
http://www.pr-materiequelle.de/riss/risszei/r2299.htm
http://www.pr-materiequelle.de/riss/risszei/r2339.htm
http://www.pr-materiequelle.de/riss/risszei/r2307.htm
Alles zu finden unter: http://www.pr-materiequelle.de/
Für die Neuen
"Sir! We are surrounded!" - "Excellent! We can attack in any direction!"
Es gibt drei Arten von Grammatik: korrekt, falsch oder Yoda
Insgesamt hab ich das vorhin einer Bekannten am Telefon beschrieben mit "Guardians of the Galaxy in XXL und geiler!"

Offline Sagittarius

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #36 am: 23.08.2012 | 21:03 »
OK, wenn man nur das ausarbeitet, wo die SC auch hingehen, dann mag das stimmen.
Das stimmt anders auch.
Und den Menschen möchte ich sehen, der auch den Rest des Universums ausarbeitet.

Offline Feuersänger

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #37 am: 23.08.2012 | 23:48 »
Also seid mir nicht bös, aber ich glaube nicht, dass unterschiedliche Tapeten in den Korridoren das Wundermittel gegen Weltraumlangeweile sind.

Ich greife jetzt mal einen Gedanken auf, der in einer der ersten Antworten genannt wurde. Ich paraphrasiere:
In Traveller stehen die SC unter relativ starkem wirtschaftlichen Druck, Geld zu verdienen um ihr Schiff finanzieren zu können. Dies mündet darum schnell in Planetenhopping, bei dem man außer Raumhäfen nichts zu sehen bekommt.

Wenn das also bei euch auch der Fall sein sollte, empfehle ich, das Problem in zwei Stufen anzugehen:
1. Die Aufträge selbst müssen im Verhältnis zu den laufenden Kosten profitabler sein. Ich kenne jetzt nicht den Traveller-Wechselkurs, aber ich sag mal so: wofür man bisher 1000 Credits bekommen hat, bekommt man ab sofort 1500 Credits, während die Ausgaben gleich bleiben.
Dies könnte aber dazu führen, dass die SCs trotzdem im gleichen Takt weitermachen und den Profit einstreichen. An Profit machen ist prinzipiell nichts verkehrt, aber Sinn der Übung soll ja sein, den Spielern mehr von den Welten zu zeigen. Darum:

2. wird eine "Zwangspause" zwischen den Reisen eingeführt. Pro 2 Wochen Raumschiff muss 1 Woche Erholungspause eingelegt werden. Dies ist weltintern superleicht zu erklären: organische Körper brauchen die Zeit, um sich von Effekten wie kosmischer Strahlung, Hyperraumstrahlung, radioaktiver Strahlung des Antriebs und/oder Mikroschwerkraft zu erholen; der Möglichkeiten sind Legion.

Und während dieser Erholungspause können die SCs sich dann mal so richtig gepflegt auf den Planeten umsehen, dabei weitere Abenteuer ohne Zeit- oder Gelddruck erleben -- wenn sie sich noch was dazuverdienen, ist es gut, wenn nicht, auch nicht schlimm, die Kosten sind ja schon gedeckt.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

Offline Tudor the Traveller

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #38 am: 24.08.2012 | 00:08 »
Das Problem hat also drei Seiten:
1) Ich brauche imput, um für mein Kopfkino mehr "Futter" zu haben, unabhängig davon, was der SL erzählt (das erfüllt der thread schon sehr schön, danke).
2) Wie lässt sich in einem System wie Traveller die Spielerbeteiligung erhöhen, was exotische und spannende Lokalitäten angeht (das wird in der speziellen Runde vielleicht etwas schwierig)
3) Geht es nur mir als Spieler so oder sind generische Umgebungen ein generelles Problem in Sci-Fi-Settings? Wenn ja, wie lässt sich das Problem umgehen (da finde ich z.B. den link zu Raumschiffkorridoren sehr schön)

Generische Kulisse ist kein Sci-Fi-spezifisches Problem. Auch in Fantasy kann das schnell passieren, wenn die SC sich immer nur in den gleichen "Kreisen" bewegen, sich also analog z.B. immer nur in Städten aufhalten und dort auch nur in den Händlervierteln...

Als Spieler kannst du den SL direkt anspielen und nach Alleinstellungsmerkmalen bzw. interessanten Aspekten einer Location fragen. Lass dir gezielt beschreiben, was den Raumhafen von anderen unterscheidet. Wenn es bei euch erlaubt ist, kannst du auch selbst solche Details ins Spiel bringen ("hey, ist Raumhafen XY nicht der mit der berüchtigten Bar...? wie heißt die noch gleich? *zwinker zwinker*).

Auch die Personen machen einen Ort individuell. Interessiert euch ein bisschen für die NSC, die ihr so trefft. Vielleicht lässt sich ein Händler oder Pilot noch auf einen Drink einladen oder man erspielt sich eine Führung durch ein bestimmtes Raumschiff, dessen Typ man "schon immer mal von innen sehen wollte".

Auch die örtlichen Machtgruppen sorgen für Unterschiede. Hier haben die Sicherheitskräfte alles fest im Griff, dort sind sie auf das Wohlwollen einer bestimmten Organisation angewiesen. Oder alles droht jederzeit in Chaos zu versinken, weil der Sicherheitschef ein Vollidiot mit reichlich Vitamin B ist, doch zum Glück gibt es ein paar sehr fähige Unteroffiziere...
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Offline Thot

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #39 am: 24.08.2012 | 09:23 »

[...]1. Die Aufträge selbst müssen im Verhältnis zu den laufenden Kosten profitabler sein.
[...]
2. wird eine "Zwangspause" zwischen den Reisen eingeführt. Pro 2 Wochen Raumschiff muss 1 Woche Erholungspause eingelegt werden. Dies ist weltintern superleicht zu erklären: organische Körper brauchen die Zeit, um sich von Effekten [...]

Einfacher und weniger Handgewedele wäre "es gibt im Moment keinen Auftrag, aber wenn es hier einen gibt, bringt er mehr ein". ;)

Zitat
Und während dieser Erholungspause können die SCs sich dann mal so richtig gepflegt auf den Planeten umsehen, dabei weitere Abenteuer ohne Zeit- oder Gelddruck erleben -- wenn sie sich noch was dazuverdienen, ist es gut, wenn nicht, auch nicht schlimm, die Kosten sind ja schon gedeckt.

Und um Orte nicht zu eintönig werden zu lassen, hilft es, die Unterschiede zu tatsächlichen relevanten Plotelementen zu machen. Wenn es im Abenteuer wichtig war, dass die Stadt in den Wolken eben in den Wolken hing und nicht auf dem Boden, dann kann man sie in der Erinnerung viel leichter von "generischer Bodenstadt" unterscheiden.

alexandro

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #40 am: 24.08.2012 | 12:38 »
Das stimmt anders auch.
Und den Menschen möchte ich sehen, der auch den Rest des Universums ausarbeitet.

Das ist der default-Modus für Sandbox-Spiel: eine Welt zur Verfügung stellen, unabhängig davon, wo die SC hingehen (und gerade bei Traveller kommt häufig die hier zum Einsatz).

Offline Ralf

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #41 am: 24.08.2012 | 13:36 »
Settings werden nur dann langweilig, wenn sie statisch sind.

Statt die Spieler auf den nächsten Wüstenplaneten Marke 08/15 zu schicken, schick sie doch lieber zurück auf den allerersten Wüstenplaneten, den sie besucht haben. Allerdings hat man dort mittlerweile die Polkappen dank eines sogenannten "Total-Recall"-Reaktors geschmolzen und die Wüste ist zum Leben erweckt. Orte, die sie schon kennen sehen total verwandelt aus, NSCs die sie kennen haben vollkommen andere Probleme als früher usw.

Das Imperium baut irgendwo eine neue riesige Raumstation und dadurch werden in der Galaxis die Stahlvorräte knapp. Hatten die SCs nicht vor 10 Sitzungen einen Asteroidengürtel durchflogen, der vornehmlich aus Metallbrocken bestand?

Nimm einfach Dinge die sie schon kennen, vorzugsweise Dinge an die sie sich gern erinnern und unterzieh sie einer Frischzellenkur. Denn nur zufallsgenerierte Planeten abzuarbeiten ist Fliessbandarbeit und boooooring.

Bleibt die Frage, wie sehr zu dich traust ins Setting einzugreifen. Zu grosse Veränderungen könnten wiederum die Spieler verärgern.
Win if you can, lose if you must, but always cheat.
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Offline Falke359

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #42 am: 24.08.2012 | 14:37 »
Ich hoffe mal, die Antworten bringen anderen Travellern auch etwas, denn mein Problem ist, wie gesagt recht spezifisch, die Antworten aber so vielseitig wie interessant.

Über zu wenig Geld können wir uns eigentlich nicht beklagen, vor allem, weil unsere fähige NSC-Händlerin sehr ordentlich arbeitet. Da heimsen wir schon mal 2-3 Millionen pro Frachtflug ein, wenn´s gut läuft.
Den SL um mehr Szenendetails zu bitten, ist insofern sinnlos, als er eigentlich der Typ SL ist, der sich nicht für´s Kopfkino anderer verantwortlich sieht (was eigentlich völlig in Ordnung ist).
Als Spieler selbst Details einzubringen scheitert dann oft an der Lustlosigkeit oder dem Desinteresse anderer Spieler, hab ich das Gefühl.

Vielleicht hilft es tatsächlich, als Spieler in die Richtung mehr hinzuarbeiten (auch im Gespräch mit den anderen Spielern) und andererseits exotischere Orte für den plot in eigentlich doch exotischen Sonnensystemen einzufordern. Im Prinzip eben in Richtung verstärkte Spielerbeteiligung. Mal sehen, was sich da ergibt, jedenfalls bin ich gespannt darauf, wie der Wiedereinstieg in die Kampagne verläuft.

Einer der neuen Charaktere ist jedenfalls ein Baron (Soz.12) mit Kampfanzug (Rüstung 16) und untrainierten Psi-Fähigkeiten  ;D
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Offline Arkam

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #43 am: 26.08.2012 | 10:30 »
Hallo zusammen,

vielleicht könnt ihr es auch Mal eine Ebene tiefer versuchen? Statt von System zu System einfach Mal im System von Planet zu Planet maximal noch bis ins Nachbarsystem.
Wie wäre es mit einem diktatorischen System auf dem Hauptplaneten oder einer plötzlichen Krise? Die Sprungpunkte werden jetzt überwacht und der Raumverkehr streng kontrolliert, vielleicht sogar der Sprungantrieb außer Gefecht gesetzt, auf jeden Fall vorher mit der Runde abklären wo der Sinn der Maßnahme ist. Dann kann man eben nur ein paar Planeten erkunden und kann hier mehr Details einbauen.

Es kommt natürlich darauf an wie man Traveller spielt. Wenn man alle Tabellen nutzt bietet Traveller natürlich eine Sandbox an bei der die Verwaltung schon aufwendig werden kann. Trennt man sich etwas von der Sandbox hat man dann eben wieder Ressourcen für Details und Fluff.
Traveller kennt ja schon die "Zwangspause" im Routine Vorgehen. Es wird aber davon ausgegangen das die Charaktere sich in dieser Zeit eben hauptsächlich um Fracht, Passagiere und Aufträge kümmern.

Gruß Jochen
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Wulfhelm

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #44 am: 2.09.2012 | 12:35 »
Hm, natürlich ist das meiste hiervon Sache des SL, also wenn der nicht anspringt, kann man nix machen... aber unter dieser Maßgabe:

1. Was das Problem des Kaufen-Verkaufen-Planetenhoppings angeht: Das ziehe ich in meiner Kampagne anders auf. Kleine Freihändler, die zu keiner etablierten Linie gehören, machen ihr Geld nicht, indem sie sich einfach auf dem Raumhafen ins örtliche Trading-Netzwerk einloggen. Den Markt haben die dicken Fische schon unter sich aufgeteilt. Händler auf SC-Niveau können nur dann ordentlich Geld machen, wenn sie die eher unkonventionellen Kanäle für An- und Verkauf bedienen. Und die führen auch schon mal in Umgebungen abseits der Zivilisation. Lohnende Spekulationsware aufzutreiben, erfordert das, was man bei Shadowrun "Legwork" nennen würde, und das kann man eigentlich immer zu einer Abenteuersituation ausbauen, wenn gewünscht.

2. Eintönige Settings: Je nachdem, welche Welterschaffungsregeln ihr benutzt, geben die schon einiges her. Ich empfehle ggf., sich die fundierteren Systeme wie GURPS First In einmal anzuschauen. Außerdem kann es bei einem SF-Spiel nicht schaden, sich auch einmal mit dem "S" zu beschäftigen. Zum Beispiel so ein Artikel hier:
http://www.brazosport.edu/sites/CurrentStudents/Faculty/IsaiahSchauer/Biol_1407/LitRev2_Option2_Plants.pdf

Es lohnt sich meiner Meinung nach am ehesten, einen Mittelweg zu finden zwischen den beiden Extremen "Wissenschaft, igitt bäh!" und der kleinteiligen Pedanterie, die mittlerweile die Bezeichnung "Hard SF" gekapert hat. Vieles von der Literatur, die Traveller ein Vorbild war (Niven, Anderson, Heinlein) macht das gut vor.

In dem Zusammenhang auch: Mehr Handlung im Weltraum selber! Wenn man das Raumschiff nur als Tunnel von Welt zu Welt benutzt, verschenkt man Möglichkeiten. Es sollte ausreichend Gelegenheiten geben, den Raumanzug anzulegen und sich mit Kometen, Kesslereffekt und Kuipergürteln auseinanderzusetzen.