Autor Thema: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?  (Gelesen 4823 mal)

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Offline Tim Finnegan

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #25 am: 23.08.2012 | 14:49 »
Machen wir alles... wir hatten Melior, wir hatten aber auch Glisten, wir hatten Belter und Vargr. Alles dabei.

Das Raumschiff ist mittlerweile so zentral das Falke es in Minecraft nachgebaut hat. Ich würde sogar sagen, dass Schiff ist ein eigener Charakter.

Letztlich hat diese Diskussion eher etwas mit Ansprüchen zu tun, die in dem Umfeld, in dem wir spielen, nicht einfach zu erfüllen sind, aber ich will das eigentlich gar nicht groß breittreten.

Nur mal so, kennst du Kampagnen wie Aissignment Vigilante oder Arrival Vengeance (MT) bzw. die Darkstryder Kampagne von WEG Star Wars?
Probiert doch einfach mal den Sprung auf ein großes Schiff, etwas mehr Chars dahinter, wechselnde Chars und abgelegenere Orte.
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Offline Falke359

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #26 am: 23.08.2012 | 14:50 »
Das Star Wars Setting ist ja nicht umsonst so beliebt bei Rollenspielern, die meisten haben sofort ein Bild vor Augen wenn nur der Name "Coruscant" fällt :D

Star Wars ist übrigens ein gutes Beispiel, weil viele Settings in den Prequels viiiiel generischer wirkten als die Planeten und Settings in den Original-Filmen
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Offline Wawoozle

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #27 am: 23.08.2012 | 14:57 »
Nur mal so, kennst du Kampagnen wie Aissignment Vigilante oder Arrival Vengeance (MT) bzw. die Darkstryder Kampagne von WEG Star Wars?

Assignment und Arrival kenne ich, die Darkstryder kenne ich nicht.
Sowohl Assignment als auch Arrival halte ich für hervorragende Kampagnen.
Ihr wollt doch alle den Nachtisch zuerst !

Offline Tim Finnegan

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #28 am: 23.08.2012 | 15:20 »
Assignment und Arrival kenne ich, die Darkstryder kenne ich nicht.
Sowohl Assignment als auch Arrival halte ich für hervorragende Kampagnen.

Gerade der wechsel High-TL, Low-TL macht diese Kampagnen so spannend bei freiem Besatzungs-Pool macht diese Kampagnen so spannend. Du solltest mal einen Blick auf Darkstryder werfen, wenn du die Geduld dazu hast, in kleines Meisterwerk.
Aber aus all diesen Sachen kann man lernen, eben wie man mit Gegensätzen arbeitet und Variation reinbringt.
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Offline Sagittarius

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #29 am: 23.08.2012 | 18:32 »
Weil es nun mal nur eine endliche Anzahl möglicher Handlungsorte gibt. Ab einer bestimmten Anzahl bespielter Welten hat man dann unweigerlich Fälle, die sich (vom UPP und der Beschreibung) sehr ähneln, weil es halt schwer ist 100+ Welten (ganz zu schweigen von mehr) Individualität zu verleihen.
Wenn man auf zig unterschiedlichen Welten (gefühlt) aus dem Raumhafen nie wirklich herauskommt bzw. die Eigenart eines beschriebenen Ortes nicht wirklich erlebt, dann verdünnt sich alles.
Einen Ort interessant zu beschreiben und interessant lebendig werden zu lassen, sind zwei Paar Dinge.
Aber natürlich hat das Ganze viel damit zu tun, was man in einer bestimmten Runde (durch Impulse und Spielweisen von Mitspielern) erwarten und umsetzen kann.
Ich frage nochmal wo dünnt sich was aus und wo ist die Detailarmut?
Wenn ich schreibe, daß das ganze Universum zur Verfügung steht, dann meine ich sicher nicht, daß ich von einem zum anderen Ende will. Als SL habe ich bei einem SciFi Settung ein Spielfeld, wo kaum Wünsche offen bleiben. Ich kann sogar Fantasy Elemente einbauen. Was die Spieler aus den Möglichkeiten machen, ist deren Sache. Sie werden aber kaum in "80 Tagen durchs Universum" spielen wollen.
Selbst wenn man als SL zu faul ist, gibt es für jedes System ein Setting, was genug sein sollte, von den Dimensionen eines Traveller RPG ganz zu schweigen.
Der eigene Vorstellungskraft sind keine Grenzen gesetzt.



Offline asri

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #30 am: 23.08.2012 | 19:07 »
Ergänzend zu den bisherigen Anregungen:

Wie sind die Anlagen klimatisiert? Wie sind sie in Schuss? Versifft, Picobello, mit Graffiti versehen? Funktioniert alles oder ist etwas kaputt? Gibt es Spuren von Reparaturen? Wie ist das Security-Level: lasch oder übertrieben hoch? Riecht es nach Reinigungsmitteln oder Schimmelkulturen? Sind Gänge und Räume groß oder eng? Voller Leute oder Geräte, oder leer? Ich stell es mir interessant vor, die Gänge derselben Raumstation in unterschiedlichen Phasen zu erleben: Zu einer Ruhephase (nix los), zum Schichtwechsel (Rush hour!), bei einer Fehlfunktion der Klimaanlage (oder Ausfall des Gravitationsgenerators...), während eines Festes...

alexandro

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #31 am: 23.08.2012 | 19:54 »
Ich frage nochmal wo dünnt sich was aus und wo ist die Detailarmut?
Wenn ich schreibe, daß das ganze Universum zur Verfügung steht, dann meine ich sicher nicht, daß ich von einem zum anderen Ende will. Als SL habe ich bei einem SciFi Settung ein Spielfeld, wo kaum Wünsche offen bleiben. Ich kann sogar Fantasy Elemente einbauen. Was die Spieler aus den Möglichkeiten machen, ist deren Sache. Sie werden aber kaum in "80 Tagen durchs Universum" spielen wollen.
Selbst wenn man als SL zu faul ist, gibt es für jedes System ein Setting, was genug sein sollte, von den Dimensionen eines Traveller RPG ganz zu schweigen.
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OK, wenn man nur das ausarbeitet, wo die SC auch hingehen, dann mag das stimmen.

Offline Falke359

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #32 am: 23.08.2012 | 20:05 »
Ich glaube, das Problem dreht sich vor allem darum, was ich als Spieler (!) mache, wenn mein Kopfkino aus dem, was der SL erzählt, oft nur generische Sci-Fi-Umgebungen macht, die irgendwie immer gleich wirken (z.B. Raumhafen XY). Ich sehe es nicht als Aufgabe des SL, mein Kopfkino entsprechend zu füttern, sondern da sollte einiges von Spielerseite aus kommen. Allerdings ist mir das Problem auch schon als SL begegnet.

Das Problem hat also drei Seiten:
1) Ich brauche imput, um für mein Kopfkino mehr "Futter" zu haben, unabhängig davon, was der SL erzählt (das erfüllt der thread schon sehr schön, danke).
2) Wie lässt sich in einem System wie Traveller die Spielerbeteiligung erhöhen, was exotische und spannende Lokalitäten angeht (das wird in der speziellen Runde vielleicht etwas schwierig)
3) Geht es nur mir als Spieler so oder sind generische Umgebungen ein generelles Problem in Sci-Fi-Settings? Wenn ja, wie lässt sich das Problem umgehen (da finde ich z.B. den link zu Raumschiffkorridoren sehr schön)
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Offline Tim Finnegan

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #33 am: 23.08.2012 | 20:08 »
Ich glaube, das Problem dreht sich vor allem darum, was ich als Spieler (!) mache, wenn mein Kopfkino aus dem, was der SL erzählt, oft nur generische Sci-Fi-Umgebungen macht, die irgendwie immer gleich wirken (z.B. Raumhafen XY). Ich sehe es nicht als Aufgabe des SL, mein Kopfkino entsprechend zu füttern, sondern da sollte einiges von Spielerseite aus kommen. Allerdings ist mir das Problem auch schon als SL begegnet.

Das Problem hat also drei Seiten:
1) Ich brauche imput, um für mein Kopfkino mehr "Futter" zu haben, unabhängig davon, was der SL erzählt (das erfüllt der thread schon sehr schön, danke).
2) Wie lässt sich in einem System wie Traveller die Spielerbeteiligung erhöhen, was exotische und spannende Lokalitäten angeht (das wird in der speziellen Runde vielleicht etwas schwierig)
3) Geht es nur mir als Spieler so oder sind generische Umgebungen ein generelles Problem in Sci-Fi-Settings? Wenn ja, wie lässt sich das Problem umgehen (da finde ich z.B. den link zu Raumschiffkorridoren sehr schön)

Ich denke, es ist immer ein Fall welche Klischees man bemüht.
Wir spielen zwar recht Mainstream-3I-Traveller, haben aber viele andere Maxime und Klischess übernommen. Städte sind a la Bladerunner, Raumschiffe a la Star Wars, Kolonien und belter a la Aliens...
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Offline Gorai

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #34 am: 23.08.2012 | 20:19 »
Wie ich bereits heute Mittag schrieb, werden wir Spieler durch Bau von Planetensystemen Raumstationen von unserer SL tiefer ins Spiel mit eingebunden.

Jedes Sonnensystem ist zwar grundsätzlich von der Grundstruktur grundsätzlich gleich aufgebaut.
Die Unterschiede beginnen aber bereits bei der unterschiedliche Spektralklasse des Stern bis zu der unterschiedlichen Anzahl der dazu gehörigen Planeten und falls vorhanden Sitz der habitablen Zone innerhalb des Systems.
Bei für humanoide bewohnbare Planeten kommt dazu, wie der Planet von der Vegetation, Klima sowie Tierwelt aufgebaut ist...

Dazu werden sogar passende NSCs auch von uns (als Spieler) mitentwickelt. ;)
Mediocritas in omni re optima

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NEIN!
Aber...
weil...

Offline Chief Sgt. Bradley

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #35 am: 23.08.2012 | 20:32 »
Ihr habt Probleme mit Sci-Fi-Langeweile? Das muss nicht sein! Fragt den Chief! ;D
Die Risszeichnungen aus Perry Rhodan sind ein Quell der Inspiration.
Nur mal ein paar Beispiele:
http://www.rz-journal.de/Downl/2247.html
http://www.pr-materiequelle.de/riss/risszei/r2299.htm
http://www.pr-materiequelle.de/riss/risszei/r2339.htm
http://www.pr-materiequelle.de/riss/risszei/r2307.htm
Alles zu finden unter: http://www.pr-materiequelle.de/
Für die Neuen
"Sir! We are surrounded!" - "Excellent! We can attack in any direction!"
Es gibt drei Arten von Grammatik: korrekt, falsch oder Yoda
Insgesamt hab ich das vorhin einer Bekannten am Telefon beschrieben mit "Guardians of the Galaxy in XXL und geiler!"

Offline Sagittarius

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #36 am: 23.08.2012 | 21:03 »
OK, wenn man nur das ausarbeitet, wo die SC auch hingehen, dann mag das stimmen.
Das stimmt anders auch.
Und den Menschen möchte ich sehen, der auch den Rest des Universums ausarbeitet.

Offline Feuersänger

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #37 am: 23.08.2012 | 23:48 »
Also seid mir nicht bös, aber ich glaube nicht, dass unterschiedliche Tapeten in den Korridoren das Wundermittel gegen Weltraumlangeweile sind.

Ich greife jetzt mal einen Gedanken auf, der in einer der ersten Antworten genannt wurde. Ich paraphrasiere:
In Traveller stehen die SC unter relativ starkem wirtschaftlichen Druck, Geld zu verdienen um ihr Schiff finanzieren zu können. Dies mündet darum schnell in Planetenhopping, bei dem man außer Raumhäfen nichts zu sehen bekommt.

Wenn das also bei euch auch der Fall sein sollte, empfehle ich, das Problem in zwei Stufen anzugehen:
1. Die Aufträge selbst müssen im Verhältnis zu den laufenden Kosten profitabler sein. Ich kenne jetzt nicht den Traveller-Wechselkurs, aber ich sag mal so: wofür man bisher 1000 Credits bekommen hat, bekommt man ab sofort 1500 Credits, während die Ausgaben gleich bleiben.
Dies könnte aber dazu führen, dass die SCs trotzdem im gleichen Takt weitermachen und den Profit einstreichen. An Profit machen ist prinzipiell nichts verkehrt, aber Sinn der Übung soll ja sein, den Spielern mehr von den Welten zu zeigen. Darum:

2. wird eine "Zwangspause" zwischen den Reisen eingeführt. Pro 2 Wochen Raumschiff muss 1 Woche Erholungspause eingelegt werden. Dies ist weltintern superleicht zu erklären: organische Körper brauchen die Zeit, um sich von Effekten wie kosmischer Strahlung, Hyperraumstrahlung, radioaktiver Strahlung des Antriebs und/oder Mikroschwerkraft zu erholen; der Möglichkeiten sind Legion.

Und während dieser Erholungspause können die SCs sich dann mal so richtig gepflegt auf den Planeten umsehen, dabei weitere Abenteuer ohne Zeit- oder Gelddruck erleben -- wenn sie sich noch was dazuverdienen, ist es gut, wenn nicht, auch nicht schlimm, die Kosten sind ja schon gedeckt.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

Offline Tudor the Traveller

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #38 am: 24.08.2012 | 00:08 »
Das Problem hat also drei Seiten:
1) Ich brauche imput, um für mein Kopfkino mehr "Futter" zu haben, unabhängig davon, was der SL erzählt (das erfüllt der thread schon sehr schön, danke).
2) Wie lässt sich in einem System wie Traveller die Spielerbeteiligung erhöhen, was exotische und spannende Lokalitäten angeht (das wird in der speziellen Runde vielleicht etwas schwierig)
3) Geht es nur mir als Spieler so oder sind generische Umgebungen ein generelles Problem in Sci-Fi-Settings? Wenn ja, wie lässt sich das Problem umgehen (da finde ich z.B. den link zu Raumschiffkorridoren sehr schön)

Generische Kulisse ist kein Sci-Fi-spezifisches Problem. Auch in Fantasy kann das schnell passieren, wenn die SC sich immer nur in den gleichen "Kreisen" bewegen, sich also analog z.B. immer nur in Städten aufhalten und dort auch nur in den Händlervierteln...

Als Spieler kannst du den SL direkt anspielen und nach Alleinstellungsmerkmalen bzw. interessanten Aspekten einer Location fragen. Lass dir gezielt beschreiben, was den Raumhafen von anderen unterscheidet. Wenn es bei euch erlaubt ist, kannst du auch selbst solche Details ins Spiel bringen ("hey, ist Raumhafen XY nicht der mit der berüchtigten Bar...? wie heißt die noch gleich? *zwinker zwinker*).

Auch die Personen machen einen Ort individuell. Interessiert euch ein bisschen für die NSC, die ihr so trefft. Vielleicht lässt sich ein Händler oder Pilot noch auf einen Drink einladen oder man erspielt sich eine Führung durch ein bestimmtes Raumschiff, dessen Typ man "schon immer mal von innen sehen wollte".

Auch die örtlichen Machtgruppen sorgen für Unterschiede. Hier haben die Sicherheitskräfte alles fest im Griff, dort sind sie auf das Wohlwollen einer bestimmten Organisation angewiesen. Oder alles droht jederzeit in Chaos zu versinken, weil der Sicherheitschef ein Vollidiot mit reichlich Vitamin B ist, doch zum Glück gibt es ein paar sehr fähige Unteroffiziere...
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Offline Thot

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #39 am: 24.08.2012 | 09:23 »

[...]1. Die Aufträge selbst müssen im Verhältnis zu den laufenden Kosten profitabler sein.
[...]
2. wird eine "Zwangspause" zwischen den Reisen eingeführt. Pro 2 Wochen Raumschiff muss 1 Woche Erholungspause eingelegt werden. Dies ist weltintern superleicht zu erklären: organische Körper brauchen die Zeit, um sich von Effekten [...]

Einfacher und weniger Handgewedele wäre "es gibt im Moment keinen Auftrag, aber wenn es hier einen gibt, bringt er mehr ein". ;)

Zitat
Und während dieser Erholungspause können die SCs sich dann mal so richtig gepflegt auf den Planeten umsehen, dabei weitere Abenteuer ohne Zeit- oder Gelddruck erleben -- wenn sie sich noch was dazuverdienen, ist es gut, wenn nicht, auch nicht schlimm, die Kosten sind ja schon gedeckt.

Und um Orte nicht zu eintönig werden zu lassen, hilft es, die Unterschiede zu tatsächlichen relevanten Plotelementen zu machen. Wenn es im Abenteuer wichtig war, dass die Stadt in den Wolken eben in den Wolken hing und nicht auf dem Boden, dann kann man sie in der Erinnerung viel leichter von "generischer Bodenstadt" unterscheiden.

alexandro

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #40 am: 24.08.2012 | 12:38 »
Das stimmt anders auch.
Und den Menschen möchte ich sehen, der auch den Rest des Universums ausarbeitet.

Das ist der default-Modus für Sandbox-Spiel: eine Welt zur Verfügung stellen, unabhängig davon, wo die SC hingehen (und gerade bei Traveller kommt häufig die hier zum Einsatz).

Offline Ralf

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #41 am: 24.08.2012 | 13:36 »
Settings werden nur dann langweilig, wenn sie statisch sind.

Statt die Spieler auf den nächsten Wüstenplaneten Marke 08/15 zu schicken, schick sie doch lieber zurück auf den allerersten Wüstenplaneten, den sie besucht haben. Allerdings hat man dort mittlerweile die Polkappen dank eines sogenannten "Total-Recall"-Reaktors geschmolzen und die Wüste ist zum Leben erweckt. Orte, die sie schon kennen sehen total verwandelt aus, NSCs die sie kennen haben vollkommen andere Probleme als früher usw.

Das Imperium baut irgendwo eine neue riesige Raumstation und dadurch werden in der Galaxis die Stahlvorräte knapp. Hatten die SCs nicht vor 10 Sitzungen einen Asteroidengürtel durchflogen, der vornehmlich aus Metallbrocken bestand?

Nimm einfach Dinge die sie schon kennen, vorzugsweise Dinge an die sie sich gern erinnern und unterzieh sie einer Frischzellenkur. Denn nur zufallsgenerierte Planeten abzuarbeiten ist Fliessbandarbeit und boooooring.

Bleibt die Frage, wie sehr zu dich traust ins Setting einzugreifen. Zu grosse Veränderungen könnten wiederum die Spieler verärgern.
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Offline Falke359

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #42 am: 24.08.2012 | 14:37 »
Ich hoffe mal, die Antworten bringen anderen Travellern auch etwas, denn mein Problem ist, wie gesagt recht spezifisch, die Antworten aber so vielseitig wie interessant.

Über zu wenig Geld können wir uns eigentlich nicht beklagen, vor allem, weil unsere fähige NSC-Händlerin sehr ordentlich arbeitet. Da heimsen wir schon mal 2-3 Millionen pro Frachtflug ein, wenn´s gut läuft.
Den SL um mehr Szenendetails zu bitten, ist insofern sinnlos, als er eigentlich der Typ SL ist, der sich nicht für´s Kopfkino anderer verantwortlich sieht (was eigentlich völlig in Ordnung ist).
Als Spieler selbst Details einzubringen scheitert dann oft an der Lustlosigkeit oder dem Desinteresse anderer Spieler, hab ich das Gefühl.

Vielleicht hilft es tatsächlich, als Spieler in die Richtung mehr hinzuarbeiten (auch im Gespräch mit den anderen Spielern) und andererseits exotischere Orte für den plot in eigentlich doch exotischen Sonnensystemen einzufordern. Im Prinzip eben in Richtung verstärkte Spielerbeteiligung. Mal sehen, was sich da ergibt, jedenfalls bin ich gespannt darauf, wie der Wiedereinstieg in die Kampagne verläuft.

Einer der neuen Charaktere ist jedenfalls ein Baron (Soz.12) mit Kampfanzug (Rüstung 16) und untrainierten Psi-Fähigkeiten  ;D
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Offline Arkam

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #43 am: 26.08.2012 | 10:30 »
Hallo zusammen,

vielleicht könnt ihr es auch Mal eine Ebene tiefer versuchen? Statt von System zu System einfach Mal im System von Planet zu Planet maximal noch bis ins Nachbarsystem.
Wie wäre es mit einem diktatorischen System auf dem Hauptplaneten oder einer plötzlichen Krise? Die Sprungpunkte werden jetzt überwacht und der Raumverkehr streng kontrolliert, vielleicht sogar der Sprungantrieb außer Gefecht gesetzt, auf jeden Fall vorher mit der Runde abklären wo der Sinn der Maßnahme ist. Dann kann man eben nur ein paar Planeten erkunden und kann hier mehr Details einbauen.

Es kommt natürlich darauf an wie man Traveller spielt. Wenn man alle Tabellen nutzt bietet Traveller natürlich eine Sandbox an bei der die Verwaltung schon aufwendig werden kann. Trennt man sich etwas von der Sandbox hat man dann eben wieder Ressourcen für Details und Fluff.
Traveller kennt ja schon die "Zwangspause" im Routine Vorgehen. Es wird aber davon ausgegangen das die Charaktere sich in dieser Zeit eben hauptsächlich um Fracht, Passagiere und Aufträge kümmern.

Gruß Jochen
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Wulfhelm

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #44 am: 2.09.2012 | 12:35 »
Hm, natürlich ist das meiste hiervon Sache des SL, also wenn der nicht anspringt, kann man nix machen... aber unter dieser Maßgabe:

1. Was das Problem des Kaufen-Verkaufen-Planetenhoppings angeht: Das ziehe ich in meiner Kampagne anders auf. Kleine Freihändler, die zu keiner etablierten Linie gehören, machen ihr Geld nicht, indem sie sich einfach auf dem Raumhafen ins örtliche Trading-Netzwerk einloggen. Den Markt haben die dicken Fische schon unter sich aufgeteilt. Händler auf SC-Niveau können nur dann ordentlich Geld machen, wenn sie die eher unkonventionellen Kanäle für An- und Verkauf bedienen. Und die führen auch schon mal in Umgebungen abseits der Zivilisation. Lohnende Spekulationsware aufzutreiben, erfordert das, was man bei Shadowrun "Legwork" nennen würde, und das kann man eigentlich immer zu einer Abenteuersituation ausbauen, wenn gewünscht.

2. Eintönige Settings: Je nachdem, welche Welterschaffungsregeln ihr benutzt, geben die schon einiges her. Ich empfehle ggf., sich die fundierteren Systeme wie GURPS First In einmal anzuschauen. Außerdem kann es bei einem SF-Spiel nicht schaden, sich auch einmal mit dem "S" zu beschäftigen. Zum Beispiel so ein Artikel hier:
http://www.brazosport.edu/sites/CurrentStudents/Faculty/IsaiahSchauer/Biol_1407/LitRev2_Option2_Plants.pdf

Es lohnt sich meiner Meinung nach am ehesten, einen Mittelweg zu finden zwischen den beiden Extremen "Wissenschaft, igitt bäh!" und der kleinteiligen Pedanterie, die mittlerweile die Bezeichnung "Hard SF" gekapert hat. Vieles von der Literatur, die Traveller ein Vorbild war (Niven, Anderson, Heinlein) macht das gut vor.

In dem Zusammenhang auch: Mehr Handlung im Weltraum selber! Wenn man das Raumschiff nur als Tunnel von Welt zu Welt benutzt, verschenkt man Möglichkeiten. Es sollte ausreichend Gelegenheiten geben, den Raumanzug anzulegen und sich mit Kometen, Kesslereffekt und Kuipergürteln auseinanderzusetzen.