Autor Thema: Classic Universal Monsters - als Rollenspiel?  (Gelesen 1199 mal)

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Shield Warden

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Classic Universal Monsters - als Rollenspiel?
« am: 20.09.2012 | 22:50 »
Edit: Sollte das Thema besser bei "Brainstorming" aufgehoben sein, bitte verschieben. Ich war mir da nicht sicher.

Zur Zeit habe ich sehr viel Spaß daran, mir die beinahe wöchentliche Dosis James Rolfe zu geben, der mal wieder einige ziemlich informative und gute Videos raushaut, die sich bisher in Folge vor allem mit den klassischen Filmmonstern der Universal-Filme beschäftigt haben. Ihr wisst schon: Dracula, Wolfman, Frankenstein ('s Monster),Creature from Black Lagoon etc. etc.

Das, in Verbindung mit meiner neu entdeckten Liebe für die Munsters bringt mich zum eigentlichen Thema: kann man daraus ein Rollenspiel machen?

Wie könnte ein Rollenspiel aussehen, das sich dieser Thematik annimmt? Mögliche Ideen wären in meinen Augen

- Die Spieler übernehmen gewöhnliche Menschen, die im Sinne ihrer Counterparts in den Filmen, in die Fänge der entsprechenden Monster geraten. Sie landen in Draculas Schloss oder in Frankensteins Dorf/Burg. Das wäre eher Survival-Horror. Charaktertypen könnten alle soweit etablierten Klischees abdecken:
    - Der strahlende Quarterback
    - Der brillentragende Nerd
    - Die zickige Cheerleaderin
     - Die Möchtegern-Schauspielerin und Diva
     - Der Schulzeitungsschreiber

oder wenn man es nicht ganz so teenie-haft haben will:
    - Der Detektiv
    - Der Journalist
    - Die Hollywood-Diva
    - Der Monsterjäger

- Die Spieler spielen die Monster. Hier fallen mir spontan zwei Szenarien ein:
a) Die tatsächlichen Monster in ihrer jeweiligen Inkarnation werden bespielt. Einer übernimmt Dracula, einer die Mumie und so weiter. Wie könnte so ein Spiel dann interessant und spannend aussehen? Der SL könnte die Menschlein spielen und ein Katz- und Maus-Spiel beginnt zwischen Spielern und SL.

b) Die Monster sind Stereotypen, an denen sich die Spielercharaktere orientieren können, quasi geistige "Väter" (und Mütter). Die Spielercharaktere sind also sowas, wie die Helden bei DC Universe Online, Offsprings ihrer großen Vorbilder. Sie könnten in einen ewigen Krieg mit "Monsterjägern" verwickelt sein, wodurch man aus den vermeintlich Bösen die Guten macht und andersrum. Da käme vielleicht die Tragik von Wolfman und Frankenstein und Konsorten durch, wenn die sich zusammenrotten, um die grausamen Angriffe der Jäger zu überleben.

Mögliche Jägertypen könnten hier sein:
- Großwildjäger (auf Beutezug nach Wolfsfell und Lagoon-Schuppen!)
- Böser Zirkusdirektor (braucht was Besonderes für seine Freakshow)
- Miliardär (braucht Ausstellungsstücke fürs Museum)
- Böser Wissenschaftler (braucht Versuchsobjekte) - möglicherweise Nazi! ;D

Offspring-Ideen:
- Nach Frankensteins "Durchbruch" versucht ein verrückter (Nazi ;D) Wissenschaftler, eine Armee von willenlosen aber bärenstarken Leichenteilmonstern zu erschaffen. Du erwachst nach einem Blitzschlag und hast ein Bewusstsein! Der Blitzschlag hat das Larbor zerstört, den Wissenschaftler und einige deiner "Brüder" getöet. Andere Tische sind einfach leer.
- Dracula erzeugt Kinder (obvious)
- Wolfman (oder andere Wölfe) gibt Fluch durch Biss weiter
- Der Gill-Man war nur einer von Vielen. Unter Wasser gibt es Stämme oder ganze Königreiche. Euer "Späher" wurde von Affenmenschen getötet. Was geht da oben (an Land) vor sich?!
- Dr. Jack Griffin war der erste Invisible Man, doch seine Forschung ging nicht verloren und in Wirklichkeit hat ihn die Polizei nie geschnappt (oder er arbeitet aus dem Knast heraus an seinem Masterplan): er gründete eine Organisation von invisible men, um seine Pläne weiterzuverfolgen.
- Der ausgesprochene Fluch hat nicht nur Imhotep, sondern auch die mit ihm begrabenen Verräter geweckt. Du bist einer von ihnen, auf der Suche nach einem Weg, den Fluch zu beenden - oder Rache an der Welt zu nehmen.


Eine letzte Idee: einer der Spieler übernimmt für jeweils eine Runde eines der Monster und ist für diese Runde SL. Die anderen Spieler (die die Menschen spielen), müssen diese Runde überleben. Wieder Katz-und-Maus allerdings mit abwechselnden SLs, quasi.


Gibt es vielleicht schon Rollenspiele, die sich mit der Thematik dieser Klassiker auseinandergesetzt haben? Entweder im ernsten Stil der Filme oder eher spaßigen der Munsters? Oder wenn nicht: was haltet ihr von den Ideen? Habt ihr eigene?
« Letzte Änderung: 21.09.2012 | 00:40 von Shield Warden »

Offline Waldviech

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Re: Classic Universal Monsters - als Rollenspiel?
« Antwort #1 am: 21.09.2012 | 11:17 »
Klingt ja fast ein bisschen wie die WoD in den 30ern bis 50ern.  ;D.
Ne, Spaß bei Seite - die Menschenfraktion zu spielen, sollte kein wirklich großes Problem werden. Von den Monstern her find ich da eigentlich alles recht interessant, bis auf den Gillman vielleicht. Generell würde ich halt beachten, dass Monster selten sind und nicht, wie in der WoD, ganze Weltveschwörungen bilden. Sie sind tatsächlich etwas Besonderes und das sollte man auch irgendwie rüberbringen. Jetzt ist beim Spielen der Monster natürlich die Frage, ob man einfach mal die Fiesen spielen will, oder ob die Monster, wie eben bei den "MUnsters" eigentlich recht nett sind. Einige Monster ließen sich sogar ohne den satirischen "Munsters-Twist" in einer ernsthaften Kampagne in die Position der "Guten" schieben:

Werwölfe im Universalstil halte ich für recht gutes SC-Material. Sogar in Verbindung mit menschlichen SCs! Im Gegensatz zu vielen anderen klassischen Monstern gehören Werwölfe alá Talbot  in menschlicher Form zu den klassischen Guten. Talbot (und an Talbot orientierte SC) sind meist umgängliche Zeitgenossen mit dem Herz am rechten Fleck. Nur dummerweise sind sie dazu verflucht, sich bei Vollmond in reißende Bestien zu verwandeln. Verständlich, dass sie den verdammten Fluch loswerden wollen! Die Suche nach Heilung könnte ein hervorragender Aufhänger für eine "okkulte" Horror-Roadmovie-Kampagne sein. Dabei helfen die Charaktere den "guten Guten", haben aber immer auch mit fanatischen "bösen Pseudoguten" und natürlich mit ihrem Fluch zu kämpfen. Man müsste nun natürlich noch genauer überlegen, welche genauen Auswirkungen der Werwolffluch hat. Blütrünstiger Amoklauf? Funktioniert die "Freund-Feind-Erkennung" im Werwolfzustand noch? (In den Filmen tut sie´s nicht).

Frankenstein könnte auch sehr interessant werden, wenn man nicht das Monster, sondern die Erschaffer spielt. Ein Thema in älteren Horrorfilmen ist oft der altruistische Wissenschaftler, der mit eigentlich guten Absichten etwas Furchtbares auf die Welt loslässt und dann die Folgen aufräumen muss. der Horror bestünde darin, dass das große Übel, dass es zu bekämpfen gilt, aus dem Labor der SC geschlüpft ist und die SC praktisch schuld am ganzen Horror sind. Gute Absichten helfen u.U, wenig, wenn ein gigantischer Leichengolem die Umgebung verwüstet und fackelschwingende Dörfler die SC deswegen lynchen wollen. Und natürlich könnte es neben den guten SC-Wissenschaftlern auch böse Wissenschaftler geben, die gegen die SCs intrigieren, ihre Formeln klauen oder ihre Schöpfungen für dunkle Zwecke missbrauchen wollen.

Mumien könnten ebenfalls eigentlich auf der guten Seite stehen - vor allem, wenn sie in der Karloff-Urversion auftauchen. Also nicht als bandagierte Schlurfmonster, sondern als gebildete, mysteriöse Untote, die von Lebenden praktisch nicht unterscheidbar sind. Nach den Maßstäben unserer Tage hat die arme Originalmumie ja nun nichts verbrochen, was ewiges ewiges Einsargen bei vollem Bewusstsein rechtfertigen würde. Vielleicht bilden die SC-Mumien eine Art magischen Zirkel und versuchen a) in der modernen Zeit zurechtzukommen und b) ihre von Ägyptologen in alle Welt verschleppten Schriftrollen und Artefakte zurückzubekommen...
« Letzte Änderung: 21.09.2012 | 11:22 von Waldviech »
Barbaren ! Dekadente Stadtstaaten ! Finstere Hexenmeister ! Helden (oder sowas Ähnliches)!

MALMSTURM !

Offline Praion

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Re: Classic Universal Monsters - als Rollenspiel?
« Antwort #2 am: 21.09.2012 | 13:13 »
Könnte man was im Sinne von Adams Family machen?
Ein Werwolf, eine Mumie und Frankensteins Braut kommen in eine Bar...
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Jason Corley

Shield Warden

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Re: Classic Universal Monsters - als Rollenspiel?
« Antwort #3 am: 22.09.2012 | 23:11 »
Klingt ja fast ein bisschen wie die WoD in den 30ern bis 50ern.  ;D.
Ne, Spaß bei Seite - die Menschenfraktion zu spielen, sollte kein wirklich großes Problem werden. Von den Monstern her find ich da eigentlich alles recht interessant, bis auf den Gillman vielleicht. Generell würde ich halt beachten, dass Monster selten sind und nicht, wie in der WoD, ganze Weltveschwörungen bilden. Sie sind tatsächlich etwas Besonderes und das sollte man auch irgendwie rüberbringen. Jetzt ist beim Spielen der Monster natürlich die Frage, ob man einfach mal die Fiesen spielen will, oder ob die Monster, wie eben bei den "MUnsters" eigentlich recht nett sind. Einige Monster ließen sich sogar ohne den satirischen "Munsters-Twist" in einer ernsthaften Kampagne in die Position der "Guten" schieben:

Genau, so hatte ich mir das gedacht!

Anmerkung: Selbst bei der Offspring-Variante hätte ich keine "Monster-Organisationen" draus gemacht. Selbst die Offsprings sind besondere, einzigartige Kreaturen, die leider einen gewissen Fluch o. ä. mit ihrem geistigen Vater teilen. Insgesamt würde es sich alles sehr eng verwoben bewegen.

Zitat
Werwölfe im Universalstil halte ich für recht gutes SC-Material. Sogar in Verbindung mit menschlichen SCs! Im Gegensatz zu vielen anderen klassischen Monstern gehören Werwölfe alá Talbot  in menschlicher Form zu den klassischen Guten. Talbot (und an Talbot orientierte SC) sind meist umgängliche Zeitgenossen mit dem Herz am rechten Fleck. Nur dummerweise sind sie dazu verflucht, sich bei Vollmond in reißende Bestien zu verwandeln. Verständlich, dass sie den verdammten Fluch loswerden wollen! Die Suche nach Heilung könnte ein hervorragender Aufhänger für eine "okkulte" Horror-Roadmovie-Kampagne sein. Dabei helfen die Charaktere den "guten Guten", haben aber immer auch mit fanatischen "bösen Pseudoguten" und natürlich mit ihrem Fluch zu kämpfen. Man müsste nun natürlich noch genauer überlegen, welche genauen Auswirkungen der Werwolffluch hat. Blütrünstiger Amoklauf? Funktioniert die "Freund-Feind-Erkennung" im Werwolfzustand noch? (In den Filmen tut sie´s nicht).

Ich halte den klassischen Wolfman im Jackyl und Hyde-Stil auch für sehr praktikabel! Das Loswerden des Fluchs ist natürlich ein sehr guter Aufhänger, ja.

Zitat
Frankenstein könnte auch sehr interessant werden, wenn man nicht das Monster, sondern die Erschaffer spielt. Ein Thema in älteren Horrorfilmen ist oft der altruistische Wissenschaftler, der mit eigentlich guten Absichten etwas Furchtbares auf die Welt loslässt und dann die Folgen aufräumen muss. der Horror bestünde darin, dass das große Übel, dass es zu bekämpfen gilt, aus dem Labor der SC geschlüpft ist und die SC praktisch schuld am ganzen Horror sind. Gute Absichten helfen u.U, wenig, wenn ein gigantischer Leichengolem die Umgebung verwüstet und fackelschwingende Dörfler die SC deswegen lynchen wollen. Und natürlich könnte es neben den guten SC-Wissenschaftlern auch böse Wissenschaftler geben, die gegen die SCs intrigieren, ihre Formeln klauen oder ihre Schöpfungen für dunkle Zwecke missbrauchen wollen.

Guter Ansatz den Wissenschaftler in den Vordergrund zu rücken (klar, um den gehts in der Vorlage natürlich auch hauptsächlich). Allerdings wäre das vielleicht eher was für eine andere Prämisse / ein anderes Setting? Muss nicht, aber da es hier explizit um die Monster gehen soll, könnte ichs mir vorstellen. Spricht natürlich trotzdem nichts dagegen, Menschen zu spielen, die in die "Fänge" des Wissenschaftlers geraten oder gegen ein Setting, wie du es mit dem Dorf ansprichst.

Zitat
Mumien könnten ebenfalls eigentlich auf der guten Seite stehen - vor allem, wenn sie in der Karloff-Urversion auftauchen. Also nicht als bandagierte Schlurfmonster, sondern als gebildete, mysteriöse Untote, die von Lebenden praktisch nicht unterscheidbar sind. Nach den Maßstäben unserer Tage hat die arme Originalmumie ja nun nichts verbrochen, was ewiges ewiges Einsargen bei vollem Bewusstsein rechtfertigen würde. Vielleicht bilden die SC-Mumien eine Art magischen Zirkel und versuchen a) in der modernen Zeit zurechtzukommen und b) ihre von Ägyptologen in alle Welt verschleppten Schriftrollen und Artefakte zurückzubekommen...

oh ja, die Karloff-Mumie als Vorlage für einen okkulten Zirkel finde ich wirklich sehr genial. Geht natürlich ein wenig von der klassischen Bandage weg, aber hat was! Kann man auf jeden Fall weiterverfolgen.


Könnte man was im Sinne von Adams Family machen?
Ein Werwolf, eine Mumie und Frankensteins Braut kommen in eine Bar...

Klar, die Munsters hatte ich ja schon erwähnt ;D hat sicher auch was, wobei ich persönlich humoristisches Rollenspiel sehr schwer finde und mir oft denke "würde als Brettspiel besser funktionieren". Konkrete Ideen?