Autor Thema: Die Einwohnerzahl einer Fantasystadt  (Gelesen 1790 mal)

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Oldies26

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Die Einwohnerzahl einer Fantasystadt
« am: 26.10.2012 | 20:23 »
Ich denke seit mehreren Tagen darüber nach wie groß eine gute und mehr oder weniger realistische Fantasystadt sein sollte. Also von der Einwohnerzahl her. Sollte eine große Metropole eher um die 60.000, mehrere Hundertausend oder sogar nah an einer Millionen Einwohner haben? Und wie steht es mit einer normalen Fantasystadt?
Eure Meinungen dazu würden mich wirklich sehr interessieren.

El God

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Re: Die Einwohnerzahl einer Fantasystadt
« Antwort #1 am: 26.10.2012 | 20:28 »
Ganz wie du willst.

"Realistische Fantasystadt" ist genauso eine Hohlphrase wie "Phantastischer Realismus". Wenn du dich an mittelalterlichen Städten orientieren willst, sollte die Einwohnerzahl irgendwo zwischen 500 und 150.000 Menschen liegen.

Offline Cainlaigh

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Re: Die Einwohnerzahl einer Fantasystadt
« Antwort #2 am: 26.10.2012 | 20:32 »
Das hört sich jetzt vielleicht blöd an, aber es kommt m.M.n auch auf die Fantasy Welt an. In einer florierenden Fantasy Welt mit großen Ausmaß und unterschiedlichster Kulturen und Rassen wäre für eine Hauptstadt-Metropole durchaus eine Einwohneranzahl von 1-2 Millionen möglich.

Vergleichbar mit dem alten Rom. Hier müsste aber wirklich alles stimmen und die Stadt wäre eben eine Zentrum eines Weltreiches.

Für realistischer halte ich die Einwohneranzahl einer Stadt im Bereich von zehntausend bis hunderttausend. Vergleiche dazu doch einfach mal die Einwohnerzahlen in anderen Fantasy Settings z.B. Faerun.

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Oldies26

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Re: Die Einwohnerzahl einer Fantasystadt
« Antwort #3 am: 26.10.2012 | 20:41 »
"Realistische Fantasystadt" ist genauso eine Hohlphrase wie "Phantastischer Realismus".

Mit realistischer Fantasystadt meine ich keine Stadt, die für unsere Verhältnisse oder historische Verhältnisse realistisch ist, sondern eine die realistisch in eine typische Fantasywelt passt. Ich meine wenn man eine Millionenstadt hat, wie ernährt man z.B. die ganze Bevölkerung? Was machen die Menschen den ganzen Tag? Wo bekommt man in einer Fantasywelt arbeit für eine Millionen Menschen her?

Offline Sphärenwanderer

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Re: Die Einwohnerzahl einer Fantasystadt
« Antwort #4 am: 26.10.2012 | 20:48 »
Wenn du diese Punkte für die Stadt hinreichend klärst, kannst du sie so groß machen, wie du möchtest... Es kommt auch stark auf die allgemeinen Bevölkerungszahlen, Nahrungsversorgung, Stand der Medizin und Technologie, etc, etc an.


Es gab auf der Erde bereits in der Antike die Millionenstadt, scheint also zu funktionieren. Die "typische Fantasywelt" gibt es nicht, deshalb kann dir darauf niemand eine Antwort geben.
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El God

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Re: Die Einwohnerzahl einer Fantasystadt
« Antwort #5 am: 26.10.2012 | 20:54 »

Offline SeelenJägerTee

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Re: Die Einwohnerzahl einer Fantasystadt
« Antwort #6 am: 26.10.2012 | 20:58 »
Unten bei Angkor Watt, hatten die Leute damals ne für damalige Zeit riesige Metropole, war damals die größte Stadt ihrer Zeit weltweit wenn ich mich recht entsinne.
Kannst ja mal danach Googlen, dann kriegst du mal nen Referenzmaßstab was auf der Erde so ging.

Offline Woodman

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Re: Die Einwohnerzahl einer Fantasystadt
« Antwort #7 am: 26.10.2012 | 21:00 »
Ich verweise mal auf Medieval Demographics von s. John Ross, für eine halbwegs plausible Einschätzung im Rollenspiel sollte das reichen.

Offline Bad Horse

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Re: Die Einwohnerzahl einer Fantasystadt
« Antwort #8 am: 26.10.2012 | 21:10 »
In China hatten einige Städte auch im Mittelalter schon locker über eine Million Einwohner (Hangzhou, zum Beispiel). Konstantinopel war im Hochmittelalter auch mit ca. 1 Million dabei.

Du solltest dir halt überlegen, wie gut organisiert das Reich zur Stadt ist und wie zentral in einer wie dicht besiedelten Gegend das ganze liegt.
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Offline Maarzan

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Re: Die Einwohnerzahl einer Fantasystadt
« Antwort #9 am: 26.10.2012 | 23:23 »
So eine Stadt entsteht ja nicht ohne Grund und hat diverse Bedürfnisse um nicht wieder zu schrumpfen.

Und die hängen halt extrem davon ab, was die Spielwelt so zu bieten hat, insbesondere Klima, Rohstoffe, Transportmittel und in der Fantasy auch noch an überirdischen Efefkten.

Ein paar Quellen für Grundinfos sind ja schon genannt worden, dazu noch solche wie Harmaster, medieval Socgiety udn ncoh eins, das mirt jetzt schwer entfallen ist geben da Orientierungshilfe.

Im Detail kennst aber nur du die lokale Lage und daher würde ich empfehlen die Geschichte der Stadt im Kopf mal durchzuspielen udn für jede Entwicklung die Ursachen und Folgen noch einmal auf Plausibilität und vor allem Nebeneffekte zu prüfen. Dann dürfte am Ende am ehesten eine belastbare grobe Größe bei herauskommen denn als wenn man jetzt nur eine Stadt so in die Gegend wirft.

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Offline Quaint

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Re: Die Einwohnerzahl einer Fantasystadt
« Antwort #10 am: 27.10.2012 | 00:11 »
Kommt ja aber auch stark auf die Fantasywelt an. Oder sogar auf die Gegend. Blödes Beispiel: Dere von DSA: Die meisten Städte in Aventurien sind eher beschaulich (unter 100k), aber Aventurien ist auch klein, bevölkerungsschwach und katastrophengeplagt. In den Ödlanden des barbarischen Rieslandes sind die meisten Siedlung sicher noch kleiner.
Auf Myranor dagegen gibt es dank riesigem, gut organisiertem Imperium auch richtig große Städte (Millionen +)

Und auch auf so Sachen wie Transportwege kommt es an: Rom z.B. hat viel Getreide von mittelmeeranrainenden Provinzen, etwa Ägypten, eingeführt und konnte so eine beträchtliche Größe erreichen.

Aber ich hab z.B. auch mal ein Fantasysetting verbrochen, das von einem interstellaren, seit vielen Jahrhunderten stabilen Reich dominiert wird und das magische Möglichkeiten hat, die teilweise an die Errungenschaften moderner Technik gemahnen. So ist da etwa auch die Agrikultur so 10 bis 15fach effizienter als das etwa im historischen Mittelalter der Fall war. Da gab es dann durchaus gewaltige Metropolen mit über 20 Millionen Einwohnern.
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Offline Feuersänger

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Re: Die Einwohnerzahl einer Fantasystadt
« Antwort #11 am: 27.10.2012 | 02:11 »
Wir haben da mal in einem anderen Thread zum Thema _konsistentes_ Wirtschaftssystem in Fäntelalter-Settings ein paar Berechnungen auf der Basis mittelalterlicher Getreideerträge angestellt. Natürlich mit vielen Annahmen und Vereinfachungen. Aber die Quintessenz war in etwa: eine Stadt, die nur von der unmittelbaren Umgebung (ca. 3-4 Wegstunden) mit Lebensmitteln versorgt wird, ist auf etwa 50-60,000 Einwohner beschränkt, _wenn_ ein Großteil dieser Umgebung fruchtbares Ackerland ist, und selbst dann ist Fleisch Mangelware.

Hat die Stadt einen größeren Einzugsbereich bzw. die Möglichkeit, Lebensmittel zu importieren, kann sie größer werden.
Wenn aber das Umland nicht größtenteils aus Ackerland besteht, fällt sie entsprechend kleiner aus.
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Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

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