Stimme zu, was die Plausibilität angeht und in der für das Beispielabenteuer ausgearbeiteten Region springen einen die Ideen auch tatsächlich an ... darüber hinaus ist das Setting aber arg dünn, weil es sich auf das wenige beschränkt, was durch die Comics bereits bekannt ist (und die Comics betreiben was das angeht halt in ziemlich viel Geheimniskrämerei). Zum Lesen sind solche Geheimnisse/Andeutungen klasse, zum Spielen brauche ich doch noch etwas mehr (außerdem sind viele der interessanten Hooks in der fernen Vergangenheit der Known World angesiedelt). Daher mit Vorbehalt - wenn der SL bereit ist ordentlich Eigenarbeit in das Setting zu stecken, dann liefert Artesia einen großartigen Ansatzpunkt.
Ich mag ebenfalls das Setting von Fading Suns, weil jeder Planet seine eigene Identität hat (bei Traveller, Battletech und 40k führt die große Anzahl der Welten einfach dazu, dass diese etwas austauschbar wirken) und weil das Setting es schafft einfach jedes Sci-Fi/Space-Opera Klischee zu bedienen und dieses wilde "kitchen sink" trotzdem irgendwie nachvollziehbar zu machen.
Was Endzeit angeht, so mag ich ja die Settings von Heredium und Degenesis sehr gerne (reden wir nicht über die Regeln, okay). Die wenigsten Endzeit-Settings machen sich wirklich ernsthaft Gedanken darüber, was Charaktere nach der Katastrophe so anstellen können. Hier werden (über die unterschiedlichen Fraktionen) tatsächlich Ziele vorgestellt, auf welche die Charaktere hinarbeiten (bzw. denen sie sich widersetzen) können und die es erlauben, in dieser kaputten Welt tatsächlich was auf die Reihe zu kriegen.
Ein weiteres Beispiel für "miese Regeln, tolles Setting" wäre Silver Age Sentinels. Meistens haben lizenzfreie Superheldenspiele einfach nicht die Zugkraft der Lizenzprodukte von Marvel und DC. Hier ist das anders, weil mit viel Liebe ein Superhelden-Kosmos entworfen wird soviel awesome und tolle Ideen enthält, dass die Charaktere für mich in der selben Liga wie Wolverine oder Superman spielen. Besonders toll sind die Comic-Cover am Anfang jedes Kapitel, welche einfach einprägsam und ikonisch sind ("Erinnert ihr euch noch an das Heft, in dem Lady Starbright gestorben ist?").
Dann wäre natürlich noch Feng Shui, welches einfach so Gonzo und und unkonventionell ist, dass man es einfach erleben muss (ich will gar nicht so viel darüber spoilern - wenn ihr einen Feng-Shui-Spielleiter kennt, dann bittet ihn es für euch zu leiten - JETZT!).
