Autor Thema: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung  (Gelesen 3472 mal)

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Offline Gerrit

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Die nicht mehr aktuelle Diskussion zum Ulisses-Vertrieb und die Beschäftigung mit alten Rollenspielbüchern (v.a. DSA1, ShadowWorld, Traveller, etwas OSR) in letzter Zeit, liess bei mir folgende hypothetische Frage aufkommen:

Warum hat sich Rollenspiel so in die Hardcover-Deluxe-4farb-Druck-Richtung entwickelt? Sieht man sich (ganz) alte Publikationen an, so gab es mal im amerikanischen Raum Quellenbücher und Abenteuer in kleinen Heftchen oder auch Spiralringgebunden. Zu Traveller z.B. eine neue Rasse nebst deren Sternensystemen für 5-6$ auf knapp 50 Seiten, 1001 NSCs für mal eben schnell reinzuwerfen: 4-5 $ (wenn ich richtig recherchiert habe).
Wäre es nicht logisch gewesen, dass Rollenspielprodukte heute zwischen "Perry Rhodan Neo" und "Stürmische Herzen" stehen müssten (es ist nunmal i.d.R. Fantassy/Science Fiction); so z.B.: "Bornland", sw, 48 Seiten: 4,99€, nächste Woche "Andergast", sw, 36 Seiten; Oder: Die nächsten 6 Monate "Die Schattenlande-Reihe", diesen Monat Start mit "Maraskan", passend dazu die Abenteuerreihe xy. Irgendwo in den 80ern/Anfang 90er hätte sich das nur anders Vergabeln müssen (wobei ich jetzt den Punkt nicht fix machen kann).

Ich liebe zwar toll aufgemachte Bücher in der Hand zu halten und drin zu schmökern, aber diese Zeitlinie hätte auch etwas gehabt.

« Letzte Änderung: 21.01.2013 | 20:00 von Gerrit »

Der Rote Baron

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #1 am: 21.01.2013 | 20:16 »
Nennt sich das nicht heute PDF und man druckt es sich aus?  ~;D

Ich denke, dass ein kleiner Markt sich entweder professionalisieren kann oder auf ewig ein bloßes Hobby von Amateuren bleiben wird. Einen Massenmarkt wäre jedenfalls mit immer (oder glechbleidend) amateuerhafte(re)n Publikationen nicht zu erreichen (gewesen).
Viele der alten Publikationen sind auch nur deshalb so amateurhaft, weil es am Geld, der Technik (dei Drucktechnik hat in den letzten 30 Jahren SPRÜNGE hinter sich) und dem Know-how gefehlt hat. Zudem akzeptierte der Kunde ein schlichteres Erscehinungsbild - war halt nicht besseres gewöhnt.

Offline Praion

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #2 am: 21.01.2013 | 20:20 »
Gewisse Teile der Indie Sachen gehen ja wieder in diese Richtung, mit (dünnem) Corebook und Playsets/Playbooks die auf 2-6 Seiten passen und jeweils neue Spielerfahrungen ermöglichen.
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Offline Weltengeist

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #3 am: 21.01.2013 | 20:40 »
Warum hat sich Rollenspiel so in die Hardcover-Deluxe-4farb-Druck-Richtung entwickelt?

Ein Teil des Grundes dürfte sein, dass es heute sehr viel weniger Rollenspieler gibt als noch vor 25 Jahren, dass diese dafür aber mittlerweile über mehr Geld verfügen.

Genau übrigens wie bei Comics, wo der Trend auch zum Deluxe-Hardcover-Reprint geht, weil die Fans in die Jahre gekommen sind, dafür aber inzwischen das nötige Kleingeld für sowas haben.
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Offline bibabutzelmann

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #4 am: 21.01.2013 | 21:39 »
Die Hardcover-Farbdrucke sind die 30+ Partys des Rollenspiels, und da wudnert man sich über shcmalen Nachwuchs  ~;D
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Offline La Cipolla

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #5 am: 21.01.2013 | 22:07 »
Also als Nachwuchs wäre mir ein geiles Buch mit buntem Cover tausendmal lieber als ein Schmuddelheft zwischen Perry Rhodan oder dem Landser (;)), und wenn es noch so billig ist. Ganz ehrlich, DAS ist irgendeine ausgestorbene Generation, keine dicken Hardcover.

Aber Gott sei Dank müssen wir nicht Pest oder Cholera wählen, sondern haben inzwischen, wie auch schon angesprochen, zahlreiche Optionen irgendwo dazwischen. Man denke nur mal an die Quickstart-Heftchen, die sich durchgesetzt haben und einen sehr schönen Einstieg ins Hobby darstellen, für wenig bis gar kein Geld.
Und auch nicht jedes RPG-GRW ist ein Hardcover für 40+€.

Nettes Thema!

Online Korig

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #6 am: 22.01.2013 | 10:17 »
Zitat
Kleinere Formate sind einfach viel handlicher.

Jepp deswegen, liebe ich meine Saga Edition sowie Savage Worlds Bücher so. Kann man ohne Probleme auch mal in der Bahn lesen.

Offline ArneBab

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #7 am: 22.01.2013 | 11:56 »
Die Hardcover-Farbdrucke sind die 30+ Partys des Rollenspiels, und da wudnert man sich über shcmalen Nachwuchs  ~;D
Da muss ich dir leider zustimmen… auch ohne Narrenkappe.
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Online tartex

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #8 am: 22.01.2013 | 12:08 »
Als ich jung war, hatte ich Zeit für die dicken Hardcovers.

Heute sammle ich lieber sowas wie Indie-Spiele oder gar LotFP-Abenteuer. Die kann man wenigstens noch stemmen und die sehen auch geheimnisvoll statt kitschig aus. Und wenn man mal umzieht kann man sie auch leichter transportieren.
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Chrischie

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #9 am: 22.01.2013 | 12:11 »
Spannendes Thema.

Ich persönlich bevorzuge ebenfalls das A5-Format und würde RPGs lieber in dem Format sehen. Generell müsste man das Rollenspiel ins Zeitalter der Apps bekommen, damit Nachwuchs generiert wird. Nicht mehr ein Regelwerk studieren sondern Learning by Playing mit dem Smartphone.

Offline ArneBab

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #10 am: 22.01.2013 | 12:27 »
Interessantes Thema, zumal ich mir gerade vor drei Tagen die Frage gestellt habe, wieso sich im RPG-Sektor dieses pervers unhandliche A4-Format (bzw. das jeweilige Äquivalent aus dem Ausland) weitestgehend etabliert hat. Kleinere Formate sind einfach viel handlicher.
Es ist halt schwer, einen D&D oder DSA Charakter mit all seinen Werten auf 2 DinA5-Seiten zu beschreiben…

DinA4 ist nicht umsonst das Format von Informations-Mappen (z.B. von Banken). Ob das nun für oder gegen die Systeme spricht ist eine andere Frage…

Außerdem ist das DSA4 Grundbuch ja schon in A4 300 Seiten lang. In A5 wären das über 600 Seiten…

Und hey: Hardcover ist, was etablierte Rollenspieler laut Umfragen wollen (nicht-etablierte werden die Umfrage kaum finden). Und die sind auch bereit, viel dafür zu zahlen, weil sie wissen, wie viel sie davon haben.

Ich mag allerdings selbst auch eher A5… wenn die Inhalte knapp genug sind, dass ich in A5 den Überblick behalten kann.
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Offline ArneBab

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #11 am: 22.01.2013 | 12:31 »
Oder Shadowrun 4: 400 Seiten A4. Stellt euch über 800 Seiten A5 vor…
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Online tartex

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #12 am: 22.01.2013 | 12:37 »
Oder Shadowrun 4: 400 Seiten A4. Stellt euch über 800 Seiten A5 vor…

A4 ist sicher gut, weil die wenigstens offen am Tisch liegen bleiben. Andererseits haben wir auf dem Tisch eh nie genug Platz, dass man ein A4-Werk da aufgeschlagen liegen läßt.

Die Frage mit den 400 Seiten ist ja eher: wofür? Meine letzte Kampagne war aus 2 Absätzen Hintergrundmaterial entworfen. Hat für 13 Session gereicht. (Plus einigen Monsterstatblocks mit Kurzbeschreibung und Charaktererschaffungs-Crunch.)
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Offline Boba Fett

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #13 am: 22.01.2013 | 12:47 »
Oder Shadowrun 4: 400 Seiten A4. Stellt euch über 800 Seiten A5 vor…

Wobei man gerade bei Shadowrun den hohen Umfang von Flufftexten nicht vergessen darf
und sich fragen muss, ob die Komplexität (Umfang) wirklich notwendig ist
bzw. ob ein Shadowrun mit 25 Seiten Regelumfang wirklich so viel schlechter sein würde.
Und man könnte es bequem aufteilen in Setting und Regeln.

Ich mag beides A4 für Regellastige Systeme, A5 für schmale Systeme.
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Offline Weltengeist

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #14 am: 22.01.2013 | 12:52 »
Nur bitte keine klammergehefteten Groschenromanheftchenserien oder Bücher mit Spiralbindung. Richtige Buchrücken haben einfach den Vorteil, dass man bei einem Blick ins Regal gleich sieht welche Bücher man vor sich hat, und nicht erst drei Heftchen rausziehen muss bis man das hat was man sucht.

Du hast offensichtlich nie Rolemaster mit seinen hunderten von Tabellen gespielt, sonst würdest du sowas nicht schreiben... ~;D

Wir haben unsere Rolemaster-Regeln IMMER in Spiralbindung umgeheftet - das ewige Blättern hätte nämlich kein Hard- oder Paperback auf Dauer mitgemacht... ;)

Merke: Aufgabe eines Rollenspielbuches ist nicht, im Regal gut auszusehen, sondern im Spiel so praktisch wie möglich zu sein (transportabel, praktisch, gut lesbar, leichtes Auffinden relevanter Informationen...). Oh wie ich mir wünschte, dass diese Erkenntnis auch bei Rollenspielverlagen einsickern würde...

Was mich wieder zum eigentlichen Thema des Threads zurückbringt. Vielleicht sind die Hardcovers gerade deshalb im Kommen, weil es so viele in die Jahre gekommene "Rollenspieler" gibt, die mehr lesen und sammeln, als sie tatsächlich spielen? >;D

(Wobei ich jetzt nichts so tun will, als fände ich einen leckeren Vierfarb-A4-Hardcover mit tollen Graphiken abstoßend. Shadows of Esteren ist schon was Tolles! Aber ich lese es nicht nur, ich spiele es auch...)
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Offline La Cipolla

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #15 am: 22.01.2013 | 13:03 »
Zitat
Merke: Aufgabe eines Rollenspielbuches ist nicht, im Regal gut auszusehen, sondern im Spiel so praktisch wie möglich zu sein (transportabel, praktisch, gut lesbar, leichtes Auffinden relevanter Informationen...). Oh wie ich mir wünschte, dass diese Erkenntnis auch bei Rollenspielverlagen einsickern würde...

Na, das ist keine allgemeingültige Erkenntnis, das ist deine Meinung. Das Lesen und Angucken von Rollenspielbüchern gehört bei mir essentiell zum Hobby dazu, genau so sehr wie das Spielen. Und ich denke, das wissen die Verlage durchaus. Wenn so ein Riesenkonsens da wäre, würden sie es anders machen.

Zitat
Ich mag beides A4 für Regellastige Systeme, A5 für schmale Systeme.

Klingt nach einer Richtlinie, wobei es durchaus Ausnahmen gibt. Ich finde, bei Savage Worlds ist die fast-A5-Strategie genau richtig, obwohl das Spiel mit nem Haufen Tabellen und Talenten arbeitet.
« Letzte Änderung: 22.01.2013 | 13:07 von La Cipolla »

Offline Dark_Tigger

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #16 am: 22.01.2013 | 13:04 »
Das ist keine allgemeingültige Erkenntnis, das ist deine Meinung. Das Lesen und Angucken von Rollenspielbüchern gehört bei mir essentiell zum Hobby dazu, genau so sehr wie das Spielen. Und ich denke, das wissen die Verlage.
Ja aber doch das angucken des Inhaltes, und nicht des Buchrückens?
Zitat
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Offline La Cipolla

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #17 am: 22.01.2013 | 13:06 »
Doch, der auch. :)

Hab mir durchaus schon Bücher gekauft, weil sie so ein tolles Cover hatten (und habe es auch gelegentlich bereut ;D), und Sachen wieder verkauft, weil sie im Regal kacke aussahen. Hat schon nen Grund, warum sich irgendwelche Limiteds, die 40€ mehr kosten, durchaus verkaufen, obwohl sie innen genau so aussehen wie die günstige Version.

Das darf man übrigens gern blöd finden, aber das macht es nicht weniger zu einer Ansicht (und ich behaupte mal, zu einer, die viele Leute teilen, sei es bewusst oder nicht).
« Letzte Änderung: 22.01.2013 | 13:09 von La Cipolla »

Offline Dark_Tigger

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #18 am: 22.01.2013 | 13:11 »
Limeteds, okay ja aber das ist halt Fanservice.
Zitat
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Online Korig

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #19 am: 22.01.2013 | 13:17 »
Ich gebe gerne ein paar Euro mehr für ein anständiges Hardcover aus. Lebt bei mir auch länger als ganzen Softcover Sachen.

Offline La Cipolla

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #20 am: 22.01.2013 | 13:26 »
Ich denke, Hardcover ist zu großen Teilen ebenfalls Fanservice. ^^' Da hat man halt einfach auch was Handfestes in der Hand (haha) und nicht so ein kleines Heftchen.

Also, nichts gegen Softcover. Man sollte nur den Wert von Fanservice nicht unterschätzen, vor allem in dieser Szene. ;)

Offline Lord Verminaard

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #21 am: 22.01.2013 | 13:38 »
Dieses Phänomen ist Ausdruck der allgemeinen Entwicklung, dass die größeren Rollenspielverlage seit Jahrzehnten dieselben Kunden bedienen, die eben älter werden, mehr Geld haben, sich die Sachen eher als Sammlerstücke und weniger als Spielhilfe ins Regal stellen.
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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #22 am: 22.01.2013 | 13:44 »
Klingt nach einer Richtlinie, wobei es durchaus Ausnahmen gibt. Ich finde, bei Savage Worlds ist die fast-A5-Strategie genau richtig, obwohl das Spiel mit nem Haufen Tabellen und Talenten arbeitet.

Ich finde bei Savage Worlds genau richtig, dass es das Grundregelwerk sowohl in A4 als auch A5 gibt. Ich verwende die beide parallel.
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Offline La Cipolla

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #23 am: 22.01.2013 | 13:45 »
Zitat
Dieses Phänomen ist Ausdruck der allgemeinen Entwicklung, dass die größeren Rollenspielverlage seit Jahrzehnten dieselben Kunden bedienen, die eben älter werden, mehr Geld haben, sich die Sachen eher als Sammlerstücke und weniger als Spielhilfe ins Regal stellen.

Das ist leicht gesagt, schwieriger ist die Frage: Würden es die (jüngeren) Neukunden anders wollen?
Ich rede jetzt nicht nur vom Pathfinder-Limited-Hardcover für 80€, sondern auch vom einfach hübsch aufgemachten Buch (sei es HC oder SC), das dann statt 10€ eher 15€ kostet. Oder würden die Neulinge über die Optik hinwegsehen und vorrangig nach dem Geld oder gar der Praktikabilität gehen?

Ist denk ich eine schwierige Frage, aber meiner Erfahrung nach ist die Optik ein großer Faszinationspunkt an Rollenspielen, und das umschließt diese beeindruckenden Bücher. Muss ja nicht immer A4, 200+ Seiten und 40+ Euro sein.


@tartax: Gibt es das? Okay, ich hab mit dem Spiel erst seit der deutschen GE was zu tun. ^^

Offline Lord Verminaard

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #24 am: 22.01.2013 | 13:52 »
Wobei es natürlich auch einen ganz allgemeinen Trend zu stylishen und wertigen Publikationen gibt. Egal ob Homepage, Roman oder Hobby-Magazin.
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Offline Nocturama

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #25 am: 22.01.2013 | 13:53 »
Nennt sich das nicht heute PDF und man druckt es sich aus?  ~;D

Absolut. Wenn man sich bei DriveThru-RPG mal umschaut, dann findet man da genau diese Sachen zu hunderten: Kleine Abenteuer für, Nameslisten, Archetypen, Alternativsettings, Minirollenspiele, Aufsteller... für 1-10$, je nach Umfang und Inhalt. Wenn das System von Drittanbietern genutzt werden darf, auch in sehr unterschiedlicher Qualität.

Die stehen nicht im Buchladen, aber ansonsten ist das Prinzip ziemlich ähnlich.
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Online tartex

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #26 am: 22.01.2013 | 14:15 »
Ich zahle gerne für tollen Style, aber Geschmäcker sind verschieden.

Ich bevorzuge eindeutig



oder



gegenüber

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Offline Grubentroll

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #27 am: 22.01.2013 | 16:01 »
Ich hatte eigentlich nie was anderes als wie A4 in der Hand an RPG-Publikationen, ob DSA1, AD&D und co.

Die ersten A5-Sachen habe ich eigentlich erst in der Neuzeit erstanden, wie zb Savage Worlds und FreeFATE.

Ich hab auch lieber was wertiges als Druckprodukt in der Hand, das "Wergwerf-prinzip" hat man doch schon im Internet genug.

Offline Weltengeist

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #28 am: 22.01.2013 | 16:16 »
Dieses Phänomen ist Ausdruck der allgemeinen Entwicklung, dass die größeren Rollenspielverlage seit Jahrzehnten dieselben Kunden bedienen, die eben älter werden, mehr Geld haben, sich die Sachen eher als Sammlerstücke und weniger als Spielhilfe ins Regal stellen.

Meine Rede...

Man stelle sich mal vor, Autohersteller würden primär Autos für diejenigen Leute bauen, deren Hauptkaufkriterium "sieht gut aus in meiner Garage" ist... ;D

Wie gesagt: Ich persönlich hab gar nichts gegen edle Stücke im Regal (ich gehöre ja auch zu der älteren Fraktion, die sich das leisten kann). Ich sage auch nicht, dass ich Style schlecht finde. Aber wenn Style wichtiger wird als Nutzwert, dann finde ich das bedenklich.
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Online tartex

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #29 am: 22.01.2013 | 16:46 »
Aber wenn Style wichtiger wird als Nutzwert, dann finde ich das bedenklich.

Das ist halt so eine Grundsatzdiskussion. Denn wenn man es auf den Punkt bringt, dann ist Rollenspiel purer Style ohne Nutzwert. Oder Stylesimulation. Zumindest hat Flufftext überhaupt keine andere Funktion als Bilder im Regelwerk. Er soll eine gewisse Ästhetik vermitteln. Es geht bei Rollenspielen so sehr um die Simulation einer Ästhetik (eines Genres), dass ich die Aussage so einfach nicht haltbar finde.

"Nutzwert wichtiger als Style" ist so eine Weisheit, die man schon im Kindergarten lernt. Die muss man auch mal hinterfragen.
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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #30 am: 22.01.2013 | 17:49 »
Ich weiß, ich weiß, ich sollte da gar nicht drauf antworten, aber ich krieg's nicht hin...

Das ist halt so eine Grundsatzdiskussion. Denn wenn man es auf den Punkt bringt, dann ist Rollenspiel purer Style ohne Nutzwert. Oder Stylesimulation. Zumindest hat Flufftext überhaupt keine andere Funktion als Bilder im Regelwerk. Er soll eine gewisse Ästhetik vermitteln. Es geht bei Rollenspielen so sehr um die Simulation einer Ästhetik (eines Genres), dass ich die Aussage so einfach nicht haltbar finde.

"Nutzwert wichtiger als Style" ist so eine Weisheit, die man schon im Kindergarten lernt. Die muss man auch mal hinterfragen.

Ich bin raus. Du lebst in deiner Welt, ich in meiner.

In meiner Welt stellt sich die Frage, ob z.B. eine Pizza eher gut schmecken oder eher gut aussehen soll, nicht. Bei mir ist "gut aussehen" ein Zusatznutzen, aber "gut schmecken" ist die Hauptfunktion einer Pizza.

In meiner Welt stellt sich auch die Frage, ob ein Auto eher gut fahren oder eher gut aussehen soll, nicht. Bei mir ist "gut aussehen" ein Zusatznutzen, aber "gut fahren" ist die Hauptfunktion eines Autos.

Und genauso ist in meiner Welt Rollenspielmaterial in erster Linie dazu da, um - tadah! - Rollenspiel damit zu betreiben. Dass es dabei eine gewisse Ästhetik mitbringt, ist ein Zusatznutzen (den ich auch durchaus zu schätzen weiß), aber "Rollenspiel ermöglichen" ist bei mir die Hauptfunktion von Rollenspielprodukten. Wenn mir die Ästhetik wichtiger ist, kaufe ich einen Comic.
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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #31 am: 22.01.2013 | 17:52 »
Mein Punkt: Style ist bei Rollenspiel Nutzwert. Das meiste was am Spieltisch vorgeht, jenseits der puren Regelmechanik ist reiner Style. Stylische Rollenspielbücher können genau dabei helfen.
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Bangrim

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #32 am: 22.01.2013 | 17:56 »
Mein Punkt: Style ist bei Rollenspiel Nutzwert. Das meiste was am Spieltisch vorgeht, jenseits der puren Regelmechanik ist reiner Style. Stylische Rollenspielbücher können genau dabei helfen.

Puh, generell ist es für mich erstmal egal ob ein Rollenspielprodukt "stylisch" ist. Wichtig ist der Inhalt (Nutzwert?). Ein stylisches Rollenspielbuch wird vllt. vor der Runde einmal erwähnt ("uiii, sieht gut aus"), aber danach rückt das doch in den Hintergrund.

Es ist ja die Frage wie definierst du "Style" ? Ich sehe jedenfalls keine Zusammenhang zwischen stylischen Rollenspielprodukten und dem eigentlichen Rollenspiel.

Vielleicht versteh ich das auch alles einfach nicht.  :)

Offline La Cipolla

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #33 am: 22.01.2013 | 19:06 »
Style kann beispielsweise ganz entscheidend bestimmen, welche Atmosphäre der Leser wahrnimmt (oder übernimmt). Illustrationen ILLUSTRIEREN. Der Umschlag kann schon klarmachen: Ah, in diese Richtung geht das. Bspw.

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #34 am: 22.01.2013 | 19:21 »
Die meisten Spieler, die ich kenne, setzen sich nicht mit den Texten in Regelwerken und Settingbänden auseinander. Das Bildmaterial ist der einzige Zugang zum Setting, den sie haben. Es ist daher essentiell um Stimmung usw. zu vermitteln.

Mein Kopfkino zu jedem Rollenspiel ist auch direkt durch das Bildmaterial, die Aufmachung, den Style geprägt. Das sehe ich mit meinen gesitigen Augen in Bewegung vor mir, was da dargestellt ist.
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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #35 am: 22.01.2013 | 19:30 »
Ich opfere mal meine Tanelorn-Jungfräulichkeit um etwas aus der Sicht eines relativen Neulings (Spiele erst seit ca. 2 Jahren aktiv) beizutragen.

Ich bin eindeutig der Meinung es sollte mehr Boxen geben! Boxen kombinieren Wertigkeit (die Box selbst) mit Anwendbarkeit (der Inhalt).
Sie lösen auch das Problem des fehlenden Buchrückens, da man die Box als ganzes ins Regal stellen kann. Außerdem ist man es von Brett- und PC-Spielen bis hin zu Trading-Card-Games gewöhnt eine Box zu haben in der alles ist, was man zum (los-)Spielen braucht.

Ich finde gerade bei den Dungeonslayers-Boxen ist das sehr gut gelungen. Ich würde nicht sagen, dass diese mich zum Rollenspiel gebracht haben, da ich schon als Kind DSA-Abenteuer im Laden durchgeblättert habe und es eher aus Geld- und Mitspielermangel so lange bei mir gedauert hat, aber sie waren das Produkt, bei dem ich gedacht habe "Damit wirds endlich was". Das Verhältnis aus Erschwinglichkeit, schicker Box und praktischem A5 softcover Format hat mindestens so sehr dazu beigetragen, wie das was ich zuvor über das System gelesen hatte.
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Offline Grubentroll

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #36 am: 23.01.2013 | 09:19 »
Schließe mich der Meinung von Tartex in dieser Diskussion über Style=Nutzen an.

Ich will in allererster Linie ein Gefühl vermittelt bekommen, und das klappt zuallererst mal über die Illustrationen. Dann Text. Und dann kommen irgendwann mal die Regeln.

Ich hab viele Jahre AD&D gespielt ohne zu kotzen, ich weiss wovon ich rede... ;)


« Letzte Änderung: 23.01.2013 | 11:58 von Grubentroll »

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #37 am: 23.01.2013 | 11:26 »
Ich liebe das Gefühl eine Box das erste Mal zu öffnen, aber in meiner Sammlung haben sich die Dinger als eher unpraktisch herausgestellt. Ich räume sie meistens aus und dann liegt der ganze Kram irgendwo rum. Generell will ich aber viel mehr Spiele wie WFRPG3 sehen.
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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #38 am: 23.01.2013 | 11:53 »
Hallo zusammen,

als Rollenspiel Oldie habe ich bisher folgende Trends ausmachen können.
Am Anfang wurden Rollenspiele noch in Boxen verkauft. Da sie als Spiele eben in eine solche gehörten, genau man kam vom Brettspiel her.
Später stellten dann die Spieler fest das man die speziellen Würfel, Stifte und Charakter Blätter aus anderen Quellen oder selbst gemacht schon hatte und damit wurden die Boxen dann unnötig. Bei Cthulhu haben sich Abenteuer Boxern noch lange gehalten weil es eine Menge an Handouts gab die man zusammen halten will.
Ich vermute das der Trend zum soliden Hardcover aus den bitteren Erfahrungen der ersten Übersetzungen lag. Da wurde dann das amerikanische Softcover in zwei oder drei Klammer geheftete deutsche Hefte überführt und das Material war immer noch nicht vollständig. Da waren dann dicke und Farbigkeit des Hardcovers auch ein erster Hinweis darauf das das System vollständig vorlag.

Gerade bei Rollenspielen die man kostenlos im Netz bekommt und die dann noch in einer gedruckten Fassung vorliegen kommen, meiner Vermutung nach, wieder andere Faktoren ins Spiel. Wer schon eine ausufernde Rollenspiel Sammlung hat freut sich über platzsparende Produkte. Ein Verlag oder Eigenverleger freut sich wenn er Produktionskosten sparen kann. Über die Qualität des Produktes gibt das passende PDF ja schon ausreichend Auskunft.

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Offline Grubentroll

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #39 am: 23.01.2013 | 12:04 »
Ja, Boxen waren in den 80ern was schönes, als man im Spielwarenladen sich seine ersten DSA-Produkte gekauft hat...  ;D

Aber ich tu mir auch eher schwer die Dinger die ich noch als Box habe ins Regal zu räumen, weil sie zuviel Platz wegnehmen.

Bei den meisten Sachen habe ich die Box irgendwann weggeschmissen, und die Hefte die drin waren behalten, eben aus dem Grund, und weil die Dinger bei meinen diversen Umzügen so gelitten haben, und meistens schon recht kaputt waren, während die Hardcovers das alles unbeschadet überlebt haben.

Bei der Planescapebox zB habe ich das aber nicht übers Herz gebracht.
Das ist einfach ein Gesamtkunstwerk an Rollenspielpublikation.

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #40 am: 23.01.2013 | 12:10 »
Natürlich darf man nicht vergessen, dass Spiele in Büchern weniger Mehrwertsteuer kosten als Spiele im Spielboxformat.
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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #41 am: 23.01.2013 | 13:13 »
Naja, ein ganz profaner Grund Boxen zu mögen ist der, dass man nicht immer alles Material aus der Box gleichzeitig braucht. Wenn dann die Aufteilung in mehrere Büchlein sinnvoll ist (so z.B. bei den DSA4.0-Regelboxen), muss man nicht zu jeder Spielsitzung 5 fette Hardcover mitschleppen, sondern nur ein paar ausgewählte Paperbacks, die deutlich besser in den Rucksack passen.
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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #42 am: 23.01.2013 | 14:00 »
Natürlich darf man nicht vergessen, dass Spiele in Büchern weniger Mehrwertsteuer kosten als Spiele im Spielboxformat.

Fragt sich, wie lange noch. ;)
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Offline Jens

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #43 am: 23.01.2013 | 14:21 »
Naja, ein ganz profaner Grund Boxen zu mögen ist der, dass man nicht immer alles Material aus der Box gleichzeitig braucht. Wenn dann die Aufteilung in mehrere Büchlein sinnvoll ist (so z.B. bei den DSA4.0-Regelboxen), muss man nicht zu jeder Spielsitzung 5 fette Hardcover mitschleppen, sondern nur ein paar ausgewählte Paperbacks, die deutlich besser in den Rucksack passen.
Das finde ich sogar ziemlich wichtig, auch für Cons u.ä.! Ich vermisse das sehr... damals einfach den "Codex Cantiones" und den Heldenbogen, vielleicht noch das dünne Magiebuch mitgenommen und man konnte seinen Zauberer in DSA spielen. Heute nimmt man mit Wege der Zauberei (fetter Schinken) noch mindestens den Liber Cantiones (nicht ganz so fetter Schinken, aber immer noch ein Schinken) und vielleicht noch "Wege der Alchimie" (wieder ein fetter Schinken) mit. Trainiert die Rückenmuskulatur oder wie? ;D

Wobei Bücher und Hefte ziemlich old-fashioned sind. In den heutigen Tagen kann man sich einfach eine PDF Sammlung zulegen und dann mit dem Tablet zum Spiel kommen. Ist vielleicht etwas teurer, aber eine Bibliothek von unter einem Kilo mit sich rumzuschleppen hat auch wieder was ;)

Offline Weltengeist

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #44 am: 23.01.2013 | 15:22 »
Wobei Bücher und Hefte ziemlich old-fashioned sind. In den heutigen Tagen kann man sich einfach eine PDF Sammlung zulegen und dann mit dem Tablet zum Spiel kommen. Ist vielleicht etwas teurer, aber eine Bibliothek von unter einem Kilo mit sich rumzuschleppen hat auch wieder was ;)

Aber der Style, Jens! Die Atmosphäre, die nur von toten Bäumen transportiert werden kann! Und das Aussehen im Bücherregal!  ~;D *duckundweg*
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Online tartex

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #45 am: 23.01.2013 | 15:41 »
Also bis jetzt ist es extrem mühsam die richtige Seite auf meinem Tablet zu finden.
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Offline Jens

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #46 am: 23.01.2013 | 15:57 »
Echt? Ich dachte Volltextsuche wäre so genial. Oder Online-Inhaltsverzeichnisse etc...

Offline asri

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #47 am: 23.01.2013 | 16:58 »
Warum hat sich Rollenspiel so in die Hardcover-Deluxe-4farb-Druck-Richtung entwickelt? Sieht man sich (ganz) alte Publikationen an, so gab es mal im amerikanischen Raum Quellenbücher und Abenteuer in kleinen Heftchen oder auch Spiralringgebunden.

Ist das nicht zu einem großen Teil der Kombination aus Professionalisierung und technischen Entwicklung geschuldet? Heutzutage ist es keine große Hürde, eine Druckvorlage für ein farbiges Soft- oder Hardcover bei einem Drucker Deines Onlinevertrauens abzuliefern. Wie war das um 1980?

Und: was ist das heutige Äquivalent zu den damaligen, schlicht produzierten Heftchen? Eine PDF, evtl. mit ein paar hineingesetzten Bildern oder Grafiken, nicht lektoriert/ korrekturgelesen? >;D

Dieses Phänomen ist Ausdruck der allgemeinen Entwicklung, dass die größeren Rollenspielverlage seit Jahrzehnten dieselben Kunden bedienen, die eben älter werden, mehr Geld haben, sich die Sachen eher als Sammlerstücke und weniger als Spielhilfe ins Regal stellen.

Gibt es eigentlich irgendwelche (halbwegs belastbaren) Studien, oder ist das privater Eindruck/ Hörensagen? (Boshaft gefragt: Ist das durch Wiederholung zur Wahrheit geworden?) Mein Eindruck ist, dass zwar keine nennenswerte Nachwuchsgewinnung stattfindet, aber durchaus ein großer Teil der aktiven Rollenspielerschaft erst seit weniger als zehn Jahren dabei ist. Natürlich will ich mich auf meinen persönlichen Eindruck nicht verlassen, deshalb frage ich ja nach... :)

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #48 am: 23.01.2013 | 17:05 »
Die Seite mit den bunten Bildern ist vorne. ~;D

Bester Konter mir gegenüber in 15 Jahren Internet.  ;D
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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #49 am: 23.01.2013 | 17:48 »
@ asri: Das behaupte ich einfach mal so. Haben aber bekanntlich auch schon andere vor mir behauptet. ;) Die Verlage halten sich ja zu solchen Themen aus mir unerfindlichen Gründen furchtbar bedeckt, ich frag mich immer, was die befürchten, das passiert, wenn ihre wohlgehüteten Geschäftsgeheimnisse ans Tageslicht kommen. Mein Tipp wäre ja: nichts.

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #50 am: 24.01.2013 | 09:50 »
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Könnte sein :P
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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #51 am: 24.01.2013 | 10:14 »
Zitat
Ist das nicht zu einem großen Teil der Kombination aus Professionalisierung und technischen Entwicklung geschuldet? Heutzutage ist es keine große Hürde, eine Druckvorlage für ein farbiges Soft- oder Hardcover bei einem Drucker Deines Onlinevertrauens abzuliefern. Wie war das um 1980?

Es ist heute definitv viel einfacher aufwendigere Bücher zu produzieren. Ich weiß zwar nicht, wie das um 1980 war (den da war ich acht...), aber als wir z.B. beim Spielzeit Verlag "Die Schnellen und die Toten" gemacht haben, da mussten wir noch zum Drucker fahren um die Filme für den Druck zu überprüfen und evtl. einzelne Seiten/Filme neu machen lassen. Bei einem farbigen Buch wären es sogar 4 Filme pro Seite gewesen...

Das hat a) viel Zeit gekostet UND man musste sich einen Drucker in der Nähe suchen, wenn man nicht Lust hatte die Filme aufwendig mit der Post hin und her zu schicken und b) hat das Erstellen der Filme recht viel Geld gekostet - das ist durch Druck-PDFs komplett weggefallen.

Heute ist viel mehr möglich. Durch das Internet kann man sich Drucker suchen, die nicht direkt vor der Haustür sein müssen, die Vorproduktion ist billiger und einfacher und durch die modernere Drucktechnisch sind kleinere Auflagen in einer höheren Qualität möglich als früher, was es potentiell viel mehr kleineren Verlagen oder Eigenverlegern ermöglicht "ihr Ding zu machen".

Zitat
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Mein Bauchgefühl sagt mir, dass es nicht so schlimm ist mit der Vergreisung unseres Hobbies wie das gemeinhin dargestellt wird, aber belastbare Beweise dafür habe ich auch nicht ;)
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Offline gunware

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #52 am: 24.01.2013 | 10:18 »
Mein Bauchgefühl sagt mir, dass es nicht so schlimm ist mit der Vergreisung unseres Hobbies wie das gemeinhin dargestellt wird, aber belastbare Beweise dafür habe ich auch nicht ;)
Nun ja, wenn ich so in den Spiegel schaue...  Und das soll nicht belastbar sein?  >;D
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Offline Lord Verminaard

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #53 am: 24.01.2013 | 15:09 »
Gerade wenn die Produktion von Rollenspielen, wie im deutschsprachigen Raum, nur mäßig wenn überhaupt lukrativ und somit eher ein "Labour of Love" ist, zumal jemand, der in der Lage ist, ein gutes Rollenspiel zu machen, ja über Fähigkeiten verfügt, die sich weitaus lukrativer einsetzen lassen, liegt es natürlich auch nahe, dass man eher Produkte macht, die einem auch selbst gefallen, als solche, die auf eine andere Zielgruppe ausgerichtet sind. Das erklärt natürlich nicht unbedingt die Sache mit den hochwertigen und teuren Harcovern. Aber es passt halt zu der These, dass viele, die Rollenspiele machen, eher nicht den "Nachwuchs" im Auge haben.
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Offline ArneBab

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #54 am: 27.01.2013 | 18:12 »
Gerade wenn die Produktion von Rollenspielen, wie im deutschsprachigen Raum, nur mäßig wenn überhaupt lukrativ und somit eher ein "Labour of Love" ist, zumal jemand, der in der Lage ist, ein gutes Rollenspiel zu machen, ja über Fähigkeiten verfügt, die sich weitaus lukrativer einsetzen lassen, liegt es natürlich auch nahe, dass man eher Produkte macht, die einem auch selbst gefallen, als solche, die auf eine andere Zielgruppe ausgerichtet sind. Das erklärt natürlich nicht unbedingt die Sache mit den hochwertigen und teuren Harcovern. Aber es passt halt zu der These, dass viele, die Rollenspiele machen, eher nicht den "Nachwuchs" im Auge haben.
Vielleicht zusätzlich noch, dass du mit Büchern, die auf die alten Netzschreiberlinge ausgerichtet sind, eher Rückmeldung bekommst und damit leichter eine sinnvolle Verbreitung erreichst.

Ich erinnere mich noch an den Verriss des EWS vor 4 Jahren im Envoyer (wir haben daraus gelern…). Es wurde vom Autor von Ratten rezensiert, der selbst ein toll durchdesigntes Buch geschrieben hat. Ratten passt dabei mit dem hochwertigen Design und dem ungewöhnlichen Setting sehr gut zu etablierten Rollenspielern, die eine Abwechslung suchen, daher könnte seine damalige Kritik ganz gut widerspiegeln, was für Anforderungen bei langjährigen Rollenspielern inzwischen bestehen.

Alternativ könnten wir uns Fudge anschauen: Ein kleines Rollenspielsystem mit wenig Nutzern und wenig Grafik, bis es als FATE mit toller Aufmachung und neuen Konzepten für alte Hasen herauskam - und ein Renner wurde.

Das gleiche gilt für Dungeonslayers: Fokus auf langjährige Rollenspieler („altmodisches Rollenspiel“ - geniale Tagline um die alten Hasen zu erwischen) und schlagartig großen Erfolg und eine starke Entwicklergemeinschaft.

Ich denke, ein Grund dafür ist, dass die existierenden Spieler die stärksten Anfangs-Multiplikatoren sind: Sie erreichen viele Leute, aber halt nur innerhalb der etablierten Spieler. Aber da die auch in Vereinen aktiv sind und Rollenspiele verbreiten, ist es für ein Spiel viel schwerer, größere Verbreitung zu erlangen, wenn es nicht auf die etablierten Spieler zugeschnitten ist.

Und das heißt halt: Tolles Design, wahnwitzige Produktions-Qualität (im Vergleich zu neuen Produkten in anderen Sparten) und Hardcover oder PDF. Wobei PDF heißt, dass es sich nie so real anfühlen wird, wie ein Hardcover: Es wird nicht so ernst genommen. Also bleibt eigentlich nur, ein Hardcover zu drucken.

Oder halt ein „Labor of Love“ zu machen und das Spiel nicht v.a. auf die Bedürfnisse der alten Hasen zuzuschneiden sondern entweder auf die eigenen (das haben wir mit dem 1w6-System bis vor 2 Jahren gemacht) oder auf das, was man für neue Spieler für wichtig hält (das machen wir mit Technophob).
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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #55 am: 27.01.2013 | 19:51 »
Mal zur Nachwuchsfrage:

Ich kann mir vorstellen, das in der Zeit von WoW und PC- und Videospielen, Comicverfilmungen und Mangas, man Nachwuchs auch im Schüleralter eher mit bunten Covern und Illus und HCs locken kann als mit kleinen Heftchen in Schwarz weiß.



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Offline Grubentroll

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #56 am: 28.01.2013 | 16:11 »
Erstens das, grafisch muss es schon gut sein, die Ansprüche sind einfach viel höher heutzutage.

Und, der Scheiß darf nicht so irre komplex sein.

Sowas wie D&D4 (und ich nehme an, DSA 4.1) kann man doch keinem Einsteiger mehr zumuten. AD&D1rst oder 2nd Ed oder auch gerne DSA1 waren da doch ganz andere Hausnummern. Ein paar Werte für Stärke/Geschicklichkeit/usw, ein paar Kampfwerte, "und der Rest war Fantasie". So hat man immer schnell neue Spieler reingebracht.

Das konnte man in 5 Minuten erklären, der Rest war optional.

Aber da haben wir halt wieder alte Hasen (wollen Komplexität, vielfältige Charakterentwicklung) vs Einsteiger (wollen erstmal kapieren wie das geht, kurze Aufmerksamkeitsspannen).

Offline ArneBab

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Re: Alternative Zeitlinie zur Rollenspielvermarktung
« Antwort #57 am: 28.01.2013 | 16:30 »
Ich kann mir vorstellen, das in der Zeit von WoW und PC- und Videospielen, Comicverfilmungen und Mangas, man Nachwuchs auch im Schüleralter eher mit bunten Covern und Illus und HCs locken kann als mit kleinen Heftchen in Schwarz weiß.
HC würde ich bezweifeln („das ist ein Spiel?“), sonst Zustimmung.

Vielleicht lieber wieder mit Charakterblättern und Karten *im Buch*. Und vielleicht noch einen SL-Schirm mit Kurzregeln.
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