Autor Thema: Belohnungen für gutes Rollenspiel  (Gelesen 7597 mal)

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Belohnungen für gutes Rollenspiel
« am: 19.11.2003 | 07:57 »
Hallo,

ich hab da mal ein Problem:

Meine Spieler sind teilweise gut und teilweise Loser im Rollenspielen. Nicht daß sie es nicht wollen - sie können irgendwie nicht, sind nich schlagfertig, nicht kreativ...

Die guten Leute ziehen die Plots vorwärts, haben viele gute Ideen und sogar wenn die guten Leute sich mal zurückhalten (weil ich mit ihnen geredet habe oder weil ich für die "schwächeren" Spieler mal ein paar Situationen oder besondere Subplotz gebaut habe...) dann kommt von den nicht so guten so ziemlich garnichts.

Ich belohne Ideen und Einsatz. Die müssen nicht unbedingt zum Erfolg führen, sie müssen lediglich in gewisser Weise gut gewesen sein.

Nun, meine Frage hier: Auf welcher Basis belohnt Ihr? Belohnt ihr überhaupt? Belohnt ihr garnicht? Nur EP-mäßig, oder auch anders?

Noch etwas was mich interessiert: Gerade im D&D-System kann man interessante, kleine Belohnungen basteln. Ein Paladin der ein großes Übel besiegt und dabei einen super Plan gebaut hat, z.b. könnte die permanente Fähigkeit bekommen (Supernatural), einen Segen zu wirken per Wille und zwar so oft wie sein Weisheits-Modifikator hoch ist.

Was denkt Ihr über permanente Mächte / besondere Fähigkeiten als Belohnung?

Offline Selganor [n/a]

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Re:Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #1 am: 19.11.2003 | 09:41 »
KEINE "Belohnungen" die systemtechnische Auswirkungen haben.

Bei einem Bonusfeat z.B. stimmt die ganze "ab Stufe x kann ein Charakter mit den Klassen y und yy die Prestigeklasse z waehlen"-Balance nicht mehr und andere Faehigkeiten drehen auch an der ECL-Schraube.

Dann doch lieber Kontakte, Moeglichkeiten bestimmte (seltene) Feats/Sprueche/... zu lernen, Mitgliedschaft in einer Gruppe die eine eigene Prestigeklasse hat, ...

Ansonsten gibt es immer noch die "Klassiker": Geld und "Spielzeuge"
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Offline Boba Fett

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Re:Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #2 am: 19.11.2003 | 09:47 »
Ich habs mal in den SL Channel verschoben...
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Offline Boba Fett

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Re:Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #3 am: 19.11.2003 | 09:53 »
Belohnungen gibt es bei mir:

EP's... klar, gutes Rollenspiel bringt Erfahrungspunkte.
Grundsätzlich bekommen alle das Gleiche. Gutes Rollenspiel bringt Extrapunkte. Kampf gibt keine EP's (bzw. nur in der Pauschale berücksichtigt). Abzug gibt es nur durch "nicht"-Teilnahme.

Materielle Boni:
Das magische Schwert, der gefundene Geldbeutel, usw.
Für erlangte Leistungen, gibt es materielle Dinge. Allerdings nie so viel, dass sie reich und träge werden.

Soziale Boni:
Freunde, guten Ruf, Kontakte, Bekanntheitsgrad
Wer ein Held ist ist auch bekannt (kriegt mal nen Bier ausgegeben, hat Gönner, etc.).
Freunde und Kontakte.
Vorteil dieser Art der Belohnung: Sie kann auch wieder verschwinden.
Benimmt sich der "Held" daneben, sind Freunde eingeschnappt, der Ruf wird "ruiniert", etc.

Beste Belohnung:
Für gutes Rollenspiel gibt es gutes Rollenspiel.
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Offline Der Schrei des Bartmenschen

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Re:Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #4 am: 19.11.2003 | 09:56 »
Ich muss mich da Selganors Meinung anschließen. Bonuserfahrung ist ganz nett, mache ich aber eher selten.
Ich tendiere mehr dazu, dass die Betreffenden lustige Gegenstände, Landbesitz, ein Titel, neue Freunde etc. erhalten. Dem Spieler ist klar, dass er die Belohnung erhält, trotzdem nützt es der ganzen Gruppe.
Besondere Fähigkeiten würde ich eher über besondere Gegenstände verteilen, wobei der Spieler sich dann schon mächtig ins Zeug legen sollte. Nette Gegenstände als Plot-device sind auch schön, vor allen Dingen, wenn der Spieler denkt, es sei eine Belohnung  ;D .
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Offline Darklone

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Re:Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #5 am: 19.11.2003 | 10:11 »
Level * 100 XPs.
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Offline Roland

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Re:Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #6 am: 19.11.2003 | 10:29 »
Für gutes Rollenspiel gibt es gutes Rollenspiel.

Womit "gut" bei mir originelles, in den richtigen Situationen erheiterndes, oder sonstwie mitreissendes Spiel meint.
Dafür gibts keine andere Belohnung.

Auch nicht für das Mitgestalten der Handlung (sprich Ideen, die die Geschichte weiterbringen oder in eine neue , "gute" Richtung lenken)
Als Belohnung dafür hat man ja die Möglichkeit die Handlung maßgeblich mitzubestimmen.

Spieler, die ihre Charaktere auf bestimmte Dinge (Reichtum, Liebe, Einfluß, Ruhm) hinarbeiten lassen und dabei gute Ideen entwickeln und/oder "gut" spielen, werden ihr Ziel wahrscheinlich erreichen, während die Spieler, die darauf warten, dass ihren Charakteren etwas in den Schoß fällt, wahrscheinlich leer ausgehen.
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Offline Selganor [n/a]

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Re:Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #7 am: 19.11.2003 | 10:35 »
BonusXP fuer "gutes Rollenspiel" ist immer so eine Sache...

Gerade wenn man "unerfahrene" Spieler zusammen mit "alten Hasen" in einer Gruppe hat.

Die "alten Hasen" ziehen dann dem "Unerfahrenen" noch weiter weg, da ihre Charaktere (die auch mit weniger Erfahrung noch (fast) genausofaehig sein koennten wie die des Unerfahrenen) noch faehiger werden...
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Offline Boba Fett

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Re:Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #8 am: 19.11.2003 | 11:10 »
Wenn die Bonus XP nicht zu groß sind, kann es funktionieren.
Es ist halt ein "Symbolischer Bonus", das virtuelle Schokoladenstückchen für gute Leistung...
(nicht zu verwechseln mit dem Stück Fisch für den Seehund, der den Ball auf der Nase balanzierte...)
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Offline ragnar

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Re:Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #9 am: 19.11.2003 | 13:52 »
Mein Vorschlag:
Da Belohungen für "gutes" Rollenspiel eh ein Zusatz zum Spiel sind, lasse die Belohnunhgen etwas sein das nicht gravierend in das bestehende System eingreift sondern auch einen Zusatz bilden.

z.B. Für "gutes" Rollenspiel gibt's Glückspunkte die es erlauben einen Wurf zu wiederholen (oder einen einmaligen +5 Bonus auf einen beliebigen Wurf geben, wenn man dies vorher ankündigt).

Offline Grungi

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Re:Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #10 am: 19.11.2003 | 18:17 »
Ich würde als Belohnung das gute, alte Loben anwenden! Wenn ein Spieler was richtig gutes gemacht hat, sag zu einem anderen Spieler:"War der Stunt von xy nicht der Hammer!"
Wenn er dann von den anderen gefeiert wird, hat nicht nur sein char etwas davon!
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Offline Bad Horse

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Re:Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #11 am: 19.11.2003 | 18:23 »
Naja, gute Spieler haben ja eh schon den Vorteil, daß sie mehr Aufmerksamkeit des SLs bekommen... und ich glaube auch irgendwie, daß ein aktiver Spieler mehr Spaß hat als einer, der nur daneben sitzt und an seiner Cola nuckelt.  ;)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline Grungi

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Re:Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #12 am: 19.11.2003 | 18:38 »
Deshalb sollte man stille Spieler auch besonders herausragend loben. Dass man damit nicht den Gruppenmotivator begeistern kann ist klar!
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Offline Lord Verminaard

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Re:Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #13 am: 19.11.2003 | 22:45 »
Zitat
Ich würde als Belohnung das gute, alte Loben anwenden!
Gut gesprochen. :)

Ich habe es inzwischen aufgegeben, die rollenspielerische Leistung meiner Spieler bewerten zu wollen. Ich glaube auch nicht, dass das besonders viel hilft, erst recht nicht, wenn das Problem eher in der Fähigkeit als im Willen des Spielers liegt. Nein, Spieler müssen so spielen wie sie können und mögen. Manche Spieler mögen es nicht einmal, wenn der SL ihren Charakter in den Mittelpunkt rückt, weil sie sich unsicher fühlen. Sie wollen lieber Mitläufer sein. Natürlich habe ich die Charaktere dieser Spieler trotzdem hin und wieder in den Mittelpunkt gerückt, um zu sehen, ob sie auf den Geschmack kommen... ;D

Ansonsten habe ich noch sehr gute Erfahrungen mit folgendem revolutionären Konzept gemacht: Er-mun-tern! 8)
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Fanti

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Re:Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #14 am: 20.11.2003 | 09:13 »
Ich denke man muß zwischen dem guten Ausspielen des eigenen Charakters und der Spielbeteiligung an sich unterscheiden.
Letzteres umfaßt meiner Meinung nach wie aufmerksam der Spieler ist, wie er mit den anderen kommuniziert (Vorschläge unterbreiten, auf Fehler/Gefahren eines Vorgehens hinweisen etc.) und wie er Informationen des SL in eigene Aktionen umsetzt.
Diese "Spielbeteiligung" belohne ich schon mit etwas EXP....
Wenn ein Spieler seinen Charakter gut ausspielt, gibt's dafür bei mir keine "Sachwerte" (EXP, Gegenstände, etc.) - vielmehr gewinnt der Charakter ja dadurch an Spieltiefe, was zum einen dem Spieler und dem SL mehr Spaß bereitet und dazu führt, daß ich als SL den Charakter besser kennenlerne und so leichter charakterbezogene Situationen einbauen kann, die nicht nur zu materiellen Gewinnen und Vorteilen für die Gruppe, sondern auch wiederum zu einer weiteren Vertiefung des Charakters führen können. Sozusagen eine Kettenreaktion, die den Spielspaß erhöht und damit nicht direkt "materiell" belohnt werden muß.
« Letzte Änderung: 21.11.2003 | 08:45 von Fanti »

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Re:Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #15 am: 22.11.2003 | 21:25 »
Also in meiner Runde trenne ich ganz deutlich "gutes" Spielen und "erfolgreiches" Spielen.
Erfolgreiches Spielen nenne ich es, wenn ein Spieler sich etwas vornimmt und es dann auch erreicht; materielle Belohnungen (Geld, Artefakte, aber auch Kontakte und Status) sind die logische Folge daraus, und XP gibt's ebenfalls.
Gutes Spielen ist es, wenn ein Spieler die Gruppe zum Lachen, Heulen (na ja), Zittern, Schmunzeln,... bringt. Eben alles, was das Erlebnis intensiver gestaltet und zum Unterhaltungswert der Sitzung beiträgt. Die Belohnung dafür ist gute Stimmung und besserer Zusammenhalt der Gruppe. Soviel ich mitbekommen habe ist das auch in den Augen meiner Spieler immer noch wichtiger als magischer Krimskrams...
Belohnungen für aufmerksame, tatkräftige oder mitteilsame Spieler gibt es bei mir nur in außergewöhnlichen Situationen; jeder hat einmal einen guten oder schlechten Tag.

Offline Schwules Lesbenpony

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Re:Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #16 am: 23.11.2003 | 10:37 »
Ich würde gerne bei dem Thema Belohnung noch einen weiteren Gedanken einwerfen.

Was belohne ich und was kann der Spieler mit der Belohnung anstellen bzw. damit verbessern?
Oder anders gesagt: Wie ist das Verhältnis von Belohntem und Belohnung?

Das ist gar nicht so trivial, wie es sich vielleicht anhört.

Nehmen wir an ich belohne 'gutes' Rollenspiel (was auch immer man darunter versteht) mit XPs. Was kann der Spieler damit machen? Hlft ihm das, sein Rollenspiel zu verbessern? Also das, wofür er eigentlich belohnt werden sollte? Oder erhält der Spieler damit eine Belohnung, die ihn nicht dabei unterstützt die Möglichkeiten zur belohnten Handlung zu erweitern?

Ein Beispiel, bei dem die Belohnung das Belohnte verstärkt, kann die klassische Belohnung im Rollenspiel für das besiegen von Gegnern sein. Ich töte Monster X, erhalte dafür XPs und kann diese in meine Verbesserung von Fähigkeiten investieren, die mir wiederum dazu verhelfen, besser Monster töten zu können.

Die Frage wäre jetzt: Welche Form von Belohnung für Rollenspiel verhilft dem Spieler zum besseren Rollenspiel? Gibt es so etwas überhaupt?
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Offline 1of3

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Re:Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #17 am: 23.11.2003 | 11:01 »
Also ich gebe normalerweise keine Spielzeuge. (Gut ich spiel auch meistens Magus, da macht man sich die Spielzeuge selber.)

Andere intime-Boni (soziale Kontakte, etc.) würde ich auch nur geben, wenn sie logische Folge der Aktion wären. Ansonsten macht das für mich keinen Sinn.

Bleiben noch EPs. Das ist ganz OK, obwohl ich das auch nur bei wirklich außergewöhnlichen Aktionen mache.

Und zu Caynreths Frage: Es gibt nichts, was einen Spieler zu einem besseren Spieler macht außer bessere Spieler in der gleichen Gruppe. Belohnungen machen sich aber gut als Anerkennungen für gute Leistungen.

Offline Schwules Lesbenpony

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Re:Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #18 am: 23.11.2003 | 11:15 »
Mir ging es nicht darum, was einen Spieler zu einem besseren Rollenspieler macht, sondern welche Belohnungen ihm das Rollenspiel erleichtern.
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Offline Moellchen

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Re:Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #19 am: 23.11.2003 | 11:49 »
Ich denke nicht das EP einen Anreiz für "besseres" Rollenspiel geben würden. Gutes oder schlechtes RP ist doch ein subjektives empfinden.  Wie sollte ich das als SL also fair beurteilen? Was dem einen gefällt muss dem anderen noch lange keinen Spaß bereiten. Jeder spielt so wie er kann und deswegen belohne ich als SL auch keinen meiner Spieler weil er sich besonders hervortut. Weder durch EP, Gegenständen oder Kontakten. So etwas muss sich jeder erspielen und zwar so wie er das als Spieler eben kann. Ich möchte als SL schon eine gewisse Harmonie zwischen meinen Spielern haben und ich denke das solche Arten von Belohnung dieser nicht besonders zuträglich wären. Deswegen lehne ich das auch ab.

Ich würde meine Spieler einfach ihr Rollenspiel leben lassen. Deren RP muss nicht unweigerlich das RP sein welches ich vielleicht als ausfüllendes Rollenspiel bezeichnen würde.  ;)
Solange ihnen ihre Art zu spielen Spaß macht, sie andere Spieler nicht in ihrem tun behindern, ist es doch OK. Wenn Spieler unglücklich werden, werden diese sich schon beim SL melden und dann kann man immer noch versuchen ihnen zu helfen. Doch solange das nicht gegeben ist lass ich meine Spieler so laufen wie sie möchten.  :)
« Letzte Änderung: 23.11.2003 | 11:49 von Moellchen »

Offline Lord Verminaard

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Re:Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #20 am: 23.11.2003 | 14:24 »
Zitat
Welche Form von Belohnung für Rollenspiel verhilft dem Spieler zum besseren Rollenspiel? Gibt es so etwas überhaupt?

Eine interessante Frage. Vielleicht einfach, indem man dem Spieler da gibt, was er mag. Manche Spieler identifizieren sich sehr mit ihrem Charakter und freuen sich, wenn dem Charakter "etwas gegönnt" wird. Dazu zähle ich mich auch. Es bereitet mir großes Vergnügen, wenn mein Charakter es sich mal "so richtig gut gehen lässt", wenn er Anerkennung bekommt, wenn er eines seiner Idole trifft und von diesem gelobt wird, wenn er die schönste Frau auf der Party abschleppt. Eine der schönsten Belohnungen, die mir mal ein SL gegeben hat, war, dass mein Charakter ein Einhorn sehen durfte.

Andere Belohnungen mögen persönliche Handlungsstränge sein, die an den Motivationen und Konflikten des Charakters anknüpfen. Oder das Erreichen persönlicher Ziele (ob nun das Aufsteigen innerhalb einer Hirarchie, das Ergattern von Gegenständen, das Erlernen neuer Fertigkeiten, das Besiegen alter Feinde oder das auch immer.)

Ich würde allerdings diese Dinge nicht von einer (ohnehin schwer zu bewertenden) "Leistung" der Spieler abhängig machen. Vielmehr denke ich, dass man die Spieler motivieren kann, indem man ihnen solche Dinge gibt, und dass sie dann am ehesten "gutes" Rollenspiel (im Sinne von engagierter Darstellung und Beschreibung) zeigen werden.
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Offline Asdrubael

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Re:Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #21 am: 23.11.2003 | 14:36 »
Ich gebe Anfängern oft eine Belohnung für gutes Rollenspiel und später dann auch, wenn komplizierte Situationen und Begegnungen durch gutes Rollenspiel gelöst wurden.

Aber allgemein gilt bei mir, dass wenn ich eine Runde nur mit Belohnungen in EP zu gutem Rollenspiel kriege, ich besser als SL meinen Hut nehme. Denn dann liegen andere Probleme in der Runde (Munchkinismus, Langeweile o. ä.)
Und ein Paladin ist nun mal ein Krieger und kein Therapeut.

Misantropie ist halt in der Gruppe lustiger  ;D

Offline Brian

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Re:Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #22 am: 25.11.2003 | 03:21 »
Thema EP-vergabe für Spielförderndes Verhalten und Problemlösungen:
Es gibt wenig, was mir persönlich im Rollenspiel mehr unbehagen bereitet, als ein Spieler, der durch aufdringliches oder hervorstechendes Verhalten vordrängeln und die Aktion an sich reissen.
Zu diesen wenigen Dingen gehört ein Spielleiter der das auch noch belohnt.
Versteht mich bitte nicht falsch. Ich mag es genausowenig, wenn ein Spieler in der Nase bohrt, sich über den letzten Schwarzenegger unterhält und alles tut um dem Master zu zeigen, das es ihn nicht interessiert, was der sich ausgedacht hat.
ABER (Was wäre die deutsche Sprache ohne dieses Wort! *knuddelt das Aber mal kräftig* ;D) warum bekommt nur der eine, der die Situation lösen konnte (!) die extra-EP? Ich habe mich nicht so weit vorgedrängelt und bekomme dafür also weniger. Das heißt doch, das ich in Zukunft eher dem Spieler zuvorkommen muß um eine Belohnung zu erhalten, die vom Spielerverhalten (!) abhängig ist und den Charakter in seiner Entwicklung beeinflußt.

Bin ich krank oder könnt ihr das nachvollziehen? ???


Thema Motivation:
Ich habe die Erfahrung gemacht, das man einen Spieler motivieren kann, indem man ihm eine interessante Idee vorlegt. Ich hatte vor kurzem bei einer frischen Runde einen Spieler, der feststellte, das er seinen Charakter ZU lächerlich gebaut hatte. Ihm fiehl aber auch kein geeigneter Aufhänger ein, um den Charakter zu ändern. Als ich ihm dann einen neuen Ansatz in Form eines Gottes lieferte, der ihn für eines seiner Kinder zu halten schien, ging er begeistert darauf ein.
Dies hat mich, gelinde gesagt, etwas überrascht. ;D
« Letzte Änderung: 25.11.2003 | 03:46 von Brian »
Warte, lass mich dir helfen. *schubs*

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Re:Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #23 am: 25.11.2003 | 09:07 »
Ich denke, Caynreth hat da einen wichtigen Punkt getroffen.

Ich selbst denke daß gutes Rollenspiel heißt, daß der Spieler den Charakter seiner Figur ausspielt. Das muß nicht unbedingt immer alle Probleme lösen sondern kann auch Probleme bringen. Rollenspiel ist für mich nicht "Lösungsorientiertes" oder "Konfliktorientiertes" spielen - weil das im Endeffekt nur die Rolle als Vehikel benutzt. Aber eigentlich sollte doch das Abenteuer das Vehikel sein, um die Rolle zu transportieren.

Ich versuche deshalb dem Spieler eine Belohnung zu geben, die stimmungsvoll zu seinem Charakter paßt. Und mir ist es auch lieber mal etwas kleines "permanentes" zu geben, als einen Gegenstand. Bonus-EXP gibts auch, aber die gibts einerseits nach dem Schokiprinzip (Es ist merklich, aber macht niemals eine ganze Stufe aus) und andererseits nach dem "Aktiv am Spiel teilnehmen"-Prinzip. Dabei muß der Spieler nicht die Lösung auf alle Probleme finden. Er muß nur mitwirken, egal ob das nun was gebracht hat, oder nicht.

Der Nachteil an einem Gegenstand ist, daß der Charakter ihn wieder verlieren kann oder ihn vielleicht ablehnt oder aufgibt, um jemand anderem zu helfen. Damit hat der Gegenstand vielleicht in-game etwas gutes bewirkt... aber das frustriert den Spieler natürlich ein bißchen, weil es ja eigentlich eine Belohnung sein sollte. Aber eine kleine Fähigkeit wird ihm nicht mehr genommen.

Was die ECL-Schraube angeht... Die ist sowieso schief und krumm. Davon abgesehen müssen die Fähigkeiten nicht so extrem sein, daß die ECL schwer nach Oben geht. Und selbst wenn...

Das System kann das ab. Und das System dient nur zu einem Zweck: Das Gerüst zu stellen, über das die Spieler mit dem Master gemeinsam den Mantel des Rollenspiels kleiden.

So sehe ich das.

Offline Schwules Lesbenpony

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Re:Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #24 am: 25.11.2003 | 10:03 »
Ein kleiner Einwurf in Kürze:

Wenn ich grundsätzlich am Ende eines Abends oder eines Spielabschnitts XPs oder andere 'Belohnungen' einfach fürs Spielen verteile, was Belohne ich womit, und was kann der Spieler damit machen?
Nicht weil die Dinge schwierig sind, wagen wir sie nicht,
sondern weil wir sie nicht wagen, sind sie schwierig.

aga g.

Fanti

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Re:Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #25 am: 25.11.2003 | 10:26 »
Hmm, das ganze hängt doch auch von dem ab, was zum einen ich als SL erreichen will und was zum anderen meine Spieler wollen bzw. was ihnen Spaß macht (Vorsicht! Das ist von Spieler zu Spieler verschieden!).

Wenn ich mir nun als SL die Frage stelle "Was will ich?", würde ich persönlich dies so beantworten:
- ich will, daß die Spieler sich aktiv am Spiel beteiligen.
- ich will, daß jeder der Spieler Spaß hat.
- ich will, daß die Spieler die Mühe, die ich mir beim Schreiben der Kampagne/des Abenteuers gemacht habe, honorieren.
- ich will, daß die Charaktere der Spieler dem Szenario ihre persönliche Note geben.

Bei meinen Spieler sieht das recht unterschiedlich aus:
- einige wollen ihren Charakter vor allem verbessern
- einige wollen coole magische Waffen oder andere Gegenstände, die ihre Erfolgchancen erhöhen.
- einige haben am meisten Spaß am Ausspieler ihrer Charakter und freuen sich über Dinge, die zu ihren Charakter passen und nicht unbedingt einen Vorteil in der Kampagne bringen.

Wie und ob ich Belohnungen verteile ist damit eher spielerspezifisch! Natürlich achte ich darauf, daß es gerecht zugeht und niemand gezwungen wird, seinen Spielstil grundlegend zu ändern, nur um Extra-Belohnungen zu erhalten. Ich halte es aber für falsch, stets darauf zu achten, daß die Gruppe ungefähr gleich "stark" ist. Wer stets gut und engagiert mitspielt, wird natürlich im Laufe der Kampagne schneller ein höheres Level und besser Ausrüstung erhalten, wie jemand, der sich nur berieseln läßt und vor jeder Kampfsituation geweckt werden muß.

Noch eine kleine Anmerkung zur EP-Belohnung:
Wir spielen fast ausschließlich MIDGARD und dort gibt es unterschiedliche Arten von EP. Welche für Kampferfolge (KEP), welche für den Einsatz von Zaubern (ZEP) und allgemeine Erfahrungspunkte (AEP) für aktives Mitspielen und besondere Aktionen. Während die KEP nur zum Verbessern der Waffenfertigkeiten und körperlicher Fähigkeiten (Laufen, Schwimmen etc.) genutzt werden können und ZEP nur zum Erlernen von neuen Zaubern, kann man die AEP für alles verwenden.
Erfahrungsgemäß beträgt der Anteil der AEP an den Gesamt-EP eines Abenteuers nur 10-20%, während die KEP (bei Kämpfern) und die ZEP (bei Zauberern) den Großteil ausmachen. Die AEP sind damit wesentlich wertvoller und werden von mir gerne als Belohnung eingesetzt.

Offline Schwules Lesbenpony

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Re:Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #26 am: 25.11.2003 | 17:33 »
Was haltet ihr in diesem Zusammenhang von Rollenspielsystemen die ohne XPs auskommen?
Habt ihr da schon konkrete Erfahrungen gesammelt?
Nicht weil die Dinge schwierig sind, wagen wir sie nicht,
sondern weil wir sie nicht wagen, sind sie schwierig.

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Offline Jestocost

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Re:Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #27 am: 25.11.2003 | 17:36 »
Nun, bei Traveller habe ich es gehasst: Man spielt und spielt und spielt und dann ist das Abenteuer zuende und das war's. Irgendwie antiklimaktisch.

Kannst du Beispiele geben, welche anderen Rollenspiele ohne XP auskommen? Cthulhu fällt mir da ein oder Starship Zero. Beide basieren auf einem "Ich mach ne Probe und setze ein Häkchen"-System. Aber das fand ich komplizierter als XP.

"When I became a man, I put away childish things, including the fear of being childish, and the desire to be very grown up."
--C.S. Lewis, 1947

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Re:Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #28 am: 25.11.2003 | 17:48 »
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Pool
ich hab nicht mehr im Kopf, wie das bei HeroQuest abläuft

Es hat nichts mit Häckchen zu tun, oder dass Du gar keine Belohnung/Entwicklungsmöglichkeit erhältst, sondern dass der Entwicklungsprozess anders gesteuert wird.
Bei Pool z.B. darfst Du nach einem Spielabschnitt Deinen Charakterfokus um eine bestimmte Zahl an Wörtern erweitern. Dieser Charakterfokus wirkt sich darauf aus, wie stark bzw. an welchen Stellen Du in die Ausgestaltung der Geschichte eingreifen kannst. Zudem darfst Du jederzeit deinen Vorrat an Würfeln dazu benutzen Charaktermerkmale oder Motive mit spielrelevanten Werten zu versehen.
Das ist eine Form von Belohnung und Entwicklung, die Du selbst ausgestaltest und die Dir mehr Möglichkeiten zum Rollenspiel - im Sinne des Systems - bietet.
Nicht weil die Dinge schwierig sind, wagen wir sie nicht,
sondern weil wir sie nicht wagen, sind sie schwierig.

aga g.

Offline Lord Verminaard

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Re:Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #29 am: 25.11.2003 | 20:04 »
OT @ Entwicklungssysteme:

Bei "The Window" gibt es zwar ein optionales Kaufsystem, aber nach den Grundregeln erfolgt die Entwicklung des Charakters genau wie seine Erschaffung: nur nach Konzept und Plausibilität. Er ist zwei Wochen mit Indianern durch dan Amazonas gereist? Okay, wie wäre es mit folgendem neuen Skill:

- Zwei Wochen mit Indianern durch den Amazonas gereist (W20)

Er war vorher schon ein guter Martial Artist und kehrt nun von zwei Jahren Shaolin zurück? Okay, dann wird eben aus

- guter Martial Artist (W10)
jetzt
- virtuoser Kung-Fu-Kämpfer (W8 oder vielleicht sogar W6).

Ich überlege, für mein eigenes System ein ähnliches Prinzip anzuwenden, allerdings mit etwas genaueren Angaben, für welchen Skilllevel man welches Training braucht. Durch praktische Erfahrung im Abenteuer wird man daher bei den richtig guten Skills nicht mehr besser werden, wohl aber bei den kleinen, in denen man nur wenige Punkte hat. Okay, durch jahrelange Erfahrung kann man auch in höheren Regionen noch mal einen Punkt gewinnen, selbst wenn man nicht bei einem Lehrmeister neue Tricks lernt. Das Leben kann auch ein guter Lehrmeister sein.
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Offline Brian

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Re:Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #30 am: 25.11.2003 | 22:48 »
Mutants and Masterminds:
Hier kriegt man statt EP Zeilen. In diese Zeilen kann man dann hineinschreiben, was man dolles gemacht hat (siehe: Zwei Wochen mit Indianern durch den Amazonas gereist)
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Offline Selganor [n/a]

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Re:Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #31 am: 26.11.2003 | 13:20 »
Reden wir vom Selben M&M?
In M&M kriegst du PowerPoints und pro 15 PP einen Power Level.

In Marvel Universe gibt's "Lines of Experience", also man schreibt auf WAS man genau gemacht hat und zu welcher Action das hilfreich war.
Z.B.: Wolverines Verhoermethoden beobachtet (Social Skills: Intimination) oder Festgestellt dass nicht alle Lagerhallen verschlossen sein muessen (Thievery: Lockpicking)

Die Lines gab's letztes Wochenende bei meiner MURPG Runde.
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Re:Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #32 am: 27.11.2003 | 11:06 »
Hmm....ich muss euch mal erzählen wie das bei unserer Gruppe mit dem XP verteilen gelaufen ist.

Also irgendwann als ich noch meisterte führte ich ein, dass jeder der Spieler gleich viel XP bekommen solle. Zweck des ganzen, nimm einen Faktor weg und die Spieler werden dafür sorgen dass sie in anderen Bereichen anstrengen. (Also es nützt mir nichts mehr als Krieger alles abzuschlachten, gibt trotzdem gleich viel XP.)
Dies hat eigendlich sehr gut geklappt. Doch es war sehr schwer wieder durchzusetzen, dass jetzt sehr wohl wieder unterschiedliche XP verteilt werden. (War fast wie im Kommunismus).
Nachdem wir mit D&D anfingen wurden also wider unterschiedlich XP verteilt. Doch der Clue an der ganzen Sache ist, dass der Meister nicht erklärt warum die Eine mehr hat als der Andere. Es wird also nicht darüber Diskutiert warum der Eine jetzt 100 XP mehr bekommen und der Meister wird sich dafür nicht Rechtfertigen oder eine Erklärung abgeben.
Dies führt dazu dass jeder der Spieler am Ende des Spiels eine Art Feedback bekommt das nicht als Kritik oder Belohnung ausgelegt werden kann. :P
Trotzdem weiß ein Spieler ob er auf den richtigen Weg ist, wenn er seine XP bekommt.

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Re:Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #33 am: 8.12.2003 | 12:45 »
Rollenspiel ohne XP? Da fällt mir sofort Runequest ein, das ich immer noch gerne spiele (ist aber heute, glaub' ich, nicht mehr erhältlich). Der Charakter besitzt eine umfangreiche Sammlung an Fertigkeiten (W%-System), wenn er eine davon erfolgreich einsetzt darf er ein Kreuz daneben machen; am Ende des Abenteurers besteht für jede 'angekreuzte' Fertigkeit eine Chance, daß sie sich verbessert. Das ist learning by doing...

Einziges Problem dabei: Jede Sitzung beginnt mit dem weinerlichen Chor der Gruppe: "Dürfen wir ENDLICH unsere Kreuze auswürfeln?" ;)

Offline Lord Verminaard

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Re:Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #34 am: 8.12.2003 | 22:47 »
Benutzt nicht Call of Cthulhu bis heute das Runequest-System? Man kann damit arbeiten, aber m.E. muss man zwingend Weg von dem "erfolgreiche Probe = Kreuz"-Prinzip, weil das nur zu unnötigen Würfelarien führt, und dazu, dass Spieler unsinnige Sachen machen, um Kreuze zu bekommen...
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Offline Brian

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Re: Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #35 am: 29.11.2004 | 00:53 »
Selgi hat recht, ich hatte mich geirrt, was die EP-Vergabe anging.  :P
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Re: Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #36 am: 29.11.2004 | 10:35 »
Und deswegen frischst du nach einem Jahr einen Thread auf...!?

Offline Boba Fett

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Re: Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #37 am: 29.11.2004 | 12:12 »
Das nennt man doch mal Engagement... 8)
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Offline Der Nârr

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Re: Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #38 am: 29.11.2004 | 19:53 »
Aber praktisch.

Ich bin mir nicht sicher, ob es 100% hier rein passt, aber ich denke so halbwegs passt das schon.

Kürzlich beim Earthdawn-Spiel kam es zu einem Duell zwischen einem Spielercharakter und einem NSC. Der Spielercharakter hat gewonnen. Nach dem Spielabend kam mal wieder das leidige Thema Legendenpunkte (das Abenteuer war noch nicht zu Ende aber es wurde schon mal drüber diskutiert, da einige Spieler der Meinung sind, dass wir viel zu wenig Punkte bekommen und die Spieler gerne schneller aufsteigen würde). Irgendwie kam da die Frage auf, wieviel Punkte eigentlich der besiegte Gegner bringt. Meine spontane Antwort lautete: War ein Adept, also Kreis mal 100 Legendenpunkte als Richtlinie, dazu Punkte für die besondere Tat des Duells an sich. Da kam sofort von einem Spieler die Kritik, dass doch wohl nicht nur dieser Duellant die Punkte für das Besiegen des Adepten bekommt, für ihn sei völlig klar, dass das Punkte für besiegte Gegner immer unter allen Gegnern aufgeteilt werden. Ich bin jedoch der Meinung, dass in solch einer Duell-Situation die Verhältnisse ziemlich klar aussehen - abgesehen vom Magier, der einen kampfunterstützenden Zauber wirkte, war es der Duellant allein, der den Kampf ausgefochten hat und damit verdient er auch m.E. den Löwenanteil der Punkte, ein paar Punkte noch für den Magier, aber das war es dann auch. Die anderen sollten davon nichts zu sehen bekommen.

Tja, wie seht ihr das?

Voraussetzung ist natürlich, dass ihr überhaupt Punkte für besiegte Gegner vergebt. (Bei Earthdawn mache ich es.) In 99% der Fälle teile ich die Punkte gleichmäßig auf alle auf, aber wenn es wie gesagt zu einer solch deutlichen Duellsituation kommt sehe ich gar nicht ein, die Punkte unter allen aufzuteilen, da es eine Leistung des Duellanten war und er sich diese Punkte auch verdient hat. Die Kritik meines Spielers ging nun auch in der Richtung, dass dadurch asoziales Verhalten belohnt wird, indem die Spieler dadurch zu Einzelgänger-Taten motiviert werden (nach dem Motto: Dann sorge ich eben dafür, dass ich alleine den Endgegner übernehme.) Meine Antwort darauf ist, dass ich nicht asoziales Verhalten belohne, sondern ganz einfach allgemein besondere und heldenhafte Aktionen mit Legendenpunkten würdige. Und wenn jemand meint, jetzt ständig als Einzelgänger auftreten zu müssen, wird er aus zwei Gründen Schwierigkeiten bekommen: Zum einen ist asoziales Einzelgänger-Verhalten nicht gruppenförderlich und wird nicht besonders belohnt, zum anderen sind z.B. die Endgegner natürlich auf die ganze Gruppe angepasst, so dass ein einzelner Charakter, der meint, kräftig absahnen zu können, mächtig auf die Nase fallen wird. Wenn aber sich ein Charakter todesmutig den Monstern in den Weg stellt, damit seine Kameraden fliehen können, wer einen Gegner ablenkt usw., das ist gruppenförderliches, heldenhaftes Verhalten, das auch entsprechend belohnt werden soll.
Spielt aktuell Deadlands reloaded
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Offline Joerg.D

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Re: Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #39 am: 29.11.2004 | 20:16 »
Belohnungen für gutes Rollenspiel vareieren bei mir.

Ich vergebe grundsätzlich EP`s fürs Überleben des Abenteuers, welche auch nicht anwesende Spieler bekommen um nicht den Anschluß zu verlieren.

Dann kommen die Normalen EP`s für Rollenspiel und gute Ideen. Die Abzüge für schlechtes Verhalten ( stöhren, gegenanreden, den Spielleiter oder anderen Spielern in die Unterlagen sehen).

Anschließend das Resümee, welche Aktionen den Spielern am bessten gefallen haben. Habe ich für diese Aktionen noch keine Belohnung gegeben, dann gibt es extra EP`s.

Ich begründe für gewöhnlich meine EP vergabe und höre mir nach dem Spiel auch gerne Gegenargumente an.

Dann kommen kleinere Bonis für nette aktionen, welche ich sofort oder fürs nächste Abenteuer vergebe. Geld, soziahle Erfolge und Ruhm werden auch gerne genommen.
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Offline Chaosdada

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Re: Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #40 am: 30.11.2004 | 19:07 »
@ Hamf: Für ein Duell kann man ruhig Extra-XP vergebe, halbwegs vernünftige Spieler werden deswegen nicht gleich ihre Spielweise ändern. Außerdem gibt es ja sicherlich andere Gelegenheiten, wo ein anderer SC besonders beansprucht wird und mal mehr XP kriegt, deshalb relativiert sich das ja.
Kreis mal hundert Legendenpunkte ist allerdings eine ganz miese Formel. Die Kampfkraft von ED-Adepten steigt eindeutig nicht linear. Eher Kreis^2 mal hundert oder noch steiler.

Offline Gwynnedd

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Re: Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #41 am: 16.12.2004 | 12:22 »
Ich geb vor allem auch bei ED keine XP für getötete Gegner, sondern nur für erfolgreich gelöste Aufgaben und spezielle Taten, dann kommen solche Diskussionen gar nicht erst auf...
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Chiungalla

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Re: Belohnungen für gutes Rollenspiel
« Antwort #42 am: 10.01.2005 | 19:57 »
Die Earthdawn-Regeln an und für sich sagen ja ausdrücklich das Leute die nicht am Kampf teilgenommen haben, auch keine LP dafür bekommen.

Ist ja auch, wenn man den ED-Hintergrund bedenkt, nur all zu logisch, weil der Charakter sicherlich nicht als heroische Legende in die große Bibliothek eingehen wird, weil er bei einem Duell daneben gestanden hat.

Ich persönlich bin auch ein echt großer Freund von Bonus-EP für gutes Rollenspiel und gute Szenen an denen der Charakter beteiligt ist.

Ebenso vergebe ich regelmäßig weniger EP an gewisse Spieler, weil sie sich einen solchen Malus aktiv verdient haben.



Allerdings sollte man bei Bonus EP für bestimmte Taten IMMER einige Dinge im Auge behalten (diese Liste erhebt nicht den Anspruch vollständig zu sein):

- Die Fähigkeiten der einzelnen Charaktere:

Wenn man immer nur Bonus-EP für Kämpfe gibt, dann fühlen sich die Spieler von sozial orientierten und magisch orientierten Charakteren sicherlich früher oder später benachteiligt.

Auf der anderen Seite ist ein dämlicher Krieger, welcher durchaus gut gespielt wird, oft benachteiligt, wenn man nur für kluge Aktionen Bonus-EP gibt.

Daher sollte man Bonus-EP für besondere Aktionen immer so streuen, dass jeder Charakter die Chance hat mittelfristig bis langfristig ungefähr die gleiche Anzahl an Bonus-EP einzuheimsen.

Mal für ein magisches Problem für den Magier, mal für ein Duell für den Kämpfer und mal für ein soziales Problem für den Troubadour/Barden...

Das lässt sich hervorragend mit dem Ansatz kombinieren, dass jeder Charakter pro Spielabend einmal mit seinen Fähigkeiten glänzen können sollte.

- Die Fähigkeiten der einzelnen Spieler:

Man sollte einem Spieler nicht konsequent weniger EP geben, weil er ein stiller Typ ist.

Macht er ständig dumme Bemerkungen und nervt einfach nur, so hat er sich das weniger an EP allerdings retlich verdient.

- Die Motivation der Charaktere/Spieler:

Gibt es z.B. nur ein Duell im Abenteuer, aber drei Kämpfer in der Gruppe, welche alle sofort hier schreien, als der NSC die Herausforderung ausspricht, dann würde ich dem der letztendlich (nach langer Diskussion wer denn jetzt darf) zum Duell antritt eher keine Bonus EP geben.

Spricht der NSC die Herausforderung aus, und alle Mitglieder der Gruppe sind feige, abgesehen von einem...
Dann kriegt dieser eine sehr wohl Bonus EP.

Baut der Spieler von sich aus, z.B. durch eine ausgesprochene Herausforderung erst das Duell überhaupt in den Plot ein, dann kriegt er auf jeden Fall Bonus-EP dafür, auch wenn dann alle anderen auch antreten würden.

Aber dafür ist, wie für das ganze Thema Bonus- bzw. Malus-EP eine Menge Fingerspitzengefühl von Nöten.