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Splittermond - Smalltalk

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Niniane:
Ich hör nur immer "Innovation". Das ist so ein Totschlag-Argument, mit dem man die ganze Diskussion lahmlegen kann. Was genau ist denn für dich die verschlafene Innovation, was hätte Splittermond denn anders machen müssen?

Und ich wiederhole mich gerne (ich hab das schon in der Anduin #106 geschrieben):

--- Zitat ---Übertrüge man dieses Beispiel auf Hollywood-Produktionen, wäre Splittermond ein Blockbuster mit einem finanzstarken Studio dahinter, Ridley Scott oder Wolfgang Petersen auf dem Regiestuhl und den Drehbuchautoren arrivierter Kassenschlager mit bewährten Zutaten. Das Ergebnis wäre definitiv ein Erfolg an den Kinokassen und vielleicht gibt’s noch einen Oscar für die Spezialeffekte, aber sicher erhält der Zuschauer kein französisches Autorenkino. Wer aber solches erwartet, und dann „Stirb langsam“ sieht und sich hinterher über mangelnden Tiefgang und Charakterentwicklung beschwert, der hat das Prinzip dieses Films nicht verstanden.
Nicht weniger als das wird Splittermond sein. Vielleicht sogar eher mehr, denn es ist ja noch nicht erschienen. Das Autorenteam hat einen mutigen Schritt gewagt, als sie im Februar diesen Jahres (2013, Anm. meinerseits) an die (Szene-)Öffentlichkeit gingen, um selbige an den Produktionsschritten teilhaben zu lassen. Was folgte, war teilweise ein Armutszeugnis für das deutsche Rollenspiel. Den einen war klar, dass das fertige Produkt „wie DSA“ sein würde, den anderen war es davon nicht weit genug weg, und überhaupt, es war zu nah am Mainstream, berücksichtigte zu wenig aktuelle Entwicklungen und es sei ja nicht innovativ.
--- Ende Zitat ---

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, und vielleicht wollen die (deutschen) Rollenspieler halt einfach kein französisches Autorenkino pardon, Indiekram, sondern eben ein Rollenspiel mit Wiedererkennungs- und Wohfühlfaktor. Und genau das bekommen sie.

Wisdom-of-Wombats:
Das Setting ist okay. Routiniert gemacht. Handwerklich nur ein paar Schnitzer, aber das kann vielleicht auch daran liegen, dass der Weltenband natürlich nicht alle Details enthält. Lorakis würde ich durchaus gleichberechtigt in eine Reihe mit Aventurien, Golarion, Forgotten Realms, Greyhawk, Midgard, Midgard Campaign Setting, der Dragon Age Welt, Scarred Lands etc stellen. Alle diese Settings haben auch die eine oder andere Schwäche, und Lorakis kann da ohne Probleme mithalten.

Eine Details in Lorakis finde ich schön gemacht: Mondtore, Feenwelt, Gnome, verschiedene Kulturen auch für die nichtmenschlichen Völker (dafür sogar ganz großes Plus, das geht mir nämlich gerade bei us-amerikanischen Settings sehr ab).

Wisdom-of-Wombats:

--- Zitat von: Dr Hoo am  6.06.2014 | 15:59 ---Ich hör nur immer "Innovation". Das ist so ein Totschlag-Argument, mit dem man die ganze Diskussion lahmlegen kann. Was genau ist denn für dich die verschlafene Innovation, was hätte Splittermond denn anders machen müssen?
--- Ende Zitat ---

- Mehr Storysimulation statt Physik (hier helfen ja schon Erkenntnisse aus Burning Wheel weiter).
- Andere Würfel. 2W10 haben eine ziemlich bescheuerte Wahrscheinlichkeitskurve.
- SL würfelt nicht (eine der besten Ideen seit Jahren, man hat den Kopf einfach freier für die Story).
- Ein System was generell weniger Vorbereitungszeit des SL erfordert, und auf Improvisation baut (okay, nicht jedermanns Sache).
- Heldenhaftere SC (okay, leicht korrigiert)

Ich bin trotz allem auf das finale Regelwerk gespannt und werde mich auch noch weiter mit SpliMo beschäftigen.


--- Zitat von: Dr Hoo am  6.06.2014 | 15:59 ---Und ich wiederhole mich gerne (ich hab das schon in der Anduin #106 geschrieben):
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, und vielleicht wollen die (deutschen) Rollenspieler halt einfach kein französisches Autorenkino pardon, Indiekram, sondern eben ein Rollenspiel mit Wiedererkennungs- und Wohfühlfaktor. Und genau das bekommen sie.

--- Ende Zitat ---

Ja. Bei Deiner Einschätzung stimme ich Dir voll zu! Letztlich ist es ein Hollywood-Streifen wie Transformers 5, Stirb Langsam 3, Star Wars Episode 7, X-Men: Days of Future Past... halt die X. Iteration eines in Deutschland erfolgreichen Konzepts.

korknadel:

--- Zitat von: Murder-of-Crows am  6.06.2014 | 16:09 ---- Mehr Storysimulation statt Physik (hier helfen ja schon Erkenntnisse aus Burning Wheel weiter).
- Andere Würfel. 2W10 haben eine ziemlich bescheuerte Wahrscheinlichkeitskurve.
- SL würfelt nicht (eine der besten Ideen seit Jahren, man hat den Kopf einfach freier für die Story).
- Ein System was generell weniger Vorbereitungszeit des SL erfordert, und auf Improvisation baut (okay, nicht jedermanns Sache).
- Heldenhaftere SC (okay, leicht korrigiert)

--- Ende Zitat ---

Okay, dann warten wir einfach fünf Jahre, dann sind diese Innovationen nämlich auch alle alte Hüte, und dann ist es schnurz, ob das Spiel designt ist wie 1984, 1994, 2004 oder 2014.

Vielleicht ist man dann sogar froh drum. Nennt es "vintage" ...

Im Ernst: Bloß, weil ein paar wenige Leute gerade voll auf diese "Innovationen" stehen, wird ein Spiel zur intellektuellen Bankrotterklärung, wenn es diese Features nicht hat?

Ich begreif's einfach nicht.

Boni:
Zumal diese "Innovation"


--- Zitat von: Murder-of-Crows am  6.06.2014 | 16:09 ---- SL würfelt nicht (eine der besten Ideen seit Jahren, man hat den Kopf einfach freier für die Story).
--- Ende Zitat ---

mindestens schon 2002 genutzt wurde - Cinematic Unisystem (Buffy RPG) und InSpectres.

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