Autor Thema: LotFP: Entwurf für ein Protoskill-System  (Gelesen 1245 mal)

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Offline D. Athair

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LotFP: Entwurf für ein Protoskill-System
« am: 27.08.2013 | 16:00 »
... bin mal wieder an dem "Problem" dran, dass es für cD&D und verwandte Spiele (wie LotFP) keine passende Möglichkeit gibt, z.B. eine Reitenprobe abzulegen. Den Fertigkeitswurf, den "Das Große Buch der D&D-Regeln" auf S.114 vorschlägt halte ich für genauso wenig angemessen, wie die Attributsproben aus "Herr der Labyrinthe", S. 61. LotFP hat die schöne Eigenheit, dass es Common Activities/Skills wie Climb oder Tinker mit dem W6 auflöst und nur dem Specialist ermöglicht diese über Stufenaufstieg zu verbessern. Daran lässt sich anknüpfen.


Die Idee: Charaktere können bis zu 3 Klischees (hallo Risus!) erhalten. (Eventuell können darauf Punkte vergeben werden - 3,2,1.)
Das Klischee ermöglicht für alle Handlungen, für das das Kischee (wirklich) passt einen Fertigkeiten-/Klischeewurf zu machen.
Ohne passendes Klischee hat jeder SC für (fast) jede Handlung eine Chance von 1 aus 6 (Basischance).

Mit Klischee sieht das so aus: Der Spieler muss mit dem
W6 kleiner oder gleich Basischance [1] + Klischee [1] + positiver Attributsmodifikator (eines passenden Attributs - SL-Entscheid) .
Negative Attributsmodifikatoren werden als 0 behandelt.

Beispiel: Ein SC (Dex 16, Mod. +2) mit dem Klischee Ritter möchte/muss eine Reitenprobe ablegen, weil das Pferd durch einen Schuss erschreckt wird.
Mit Basischance (1) + Ritter (1) + DEX-Mod (2) hätte der SC bei einer gewürfelten 4 oder weniger Erfolg.


Wichtig: Die Regel soll LotFP ergänzen, keine Regeln ersetzten. Wenn z.B. ein SC einen NSC verführen will, dann wird das innerhalb der NSC-Reaktionstabelle abgehandelt. Die Abenteuer-Skills bleiben davon unberührt.


Was haltet ihr davon?
Und dann noch: Macht es Sinn die Klischees mit Werten (1-3) zu versehen oder soll ein Klischee immer einen Wert von 1 haben?

Als Ergänzung:
Ich dachte, jedem Charakter bis zu 3 Klischees zuzugestehen.
Ein Specialist könnte z.B. "Streuner", "Soziales Chamälion" und "Trickbetrüger" sein.
Ein Fighter z.B. "Soldat", "Kommandant", "schlauer Fuchs".
Ein Halbling "Koch", "Kräuterkundler", "Frohnatur".

Außerdem: Ich wollte den Spielern die Möglichkeit lassen die Klischees auch noch im Spiel ihren SC zuzuschreiben.
Heißt: Ein SC kann mit 0,1,2 oder 3 Klischees starten.
Sinnvoll? Das Zuordnen von Klischees auch nach der Charaktererschaffung?
Passt die Zahl - 3 Klischees?



Wozu das alles?
1. Um z.B. Proben auf Wissen, Reiten, etc. verlangen zu können, ohne viel Handwedeln zu müssen.
2. Um den Spielern Möglichkeiten an die Hand zu geben. Jemanden überreden, austricksen, ... sind Dinge, die Spieler durchaus (von sich aus) tun wollen.
Da ein paar Regeln zu haben finde ich durchaus hilfreich.
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Offline Tarin

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Re: LotFP: Entwurf für ein Protoskill-System
« Antwort #1 am: 27.08.2013 | 16:32 »
Kommt auf die Proben an...
ich finde ja, dass (in diesem Spielstil) erstmal die Spieler herausgefordert werden sollten und überreden, Fallen suchen etc. erstmal über deren Erzählung, dann erst über Würfel abgehandelt werden sollte.
Für Dinge, wo das nicht möglich ist, finde ich dein System zwar gut, aber zu kompliziert. Warum nicht einfach einen "Background" festlegen und bei passenden Aktionen einen Bonus auf den Standard-W6 erlauben? Wäre bei Wissensproben dann bspw. Hintergrund[Archivar]+1/6 Chance+WEI-Modifikator, um schneller das passende Buch in der Bibliothek zu finden.
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Offline D. Athair

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Re: LotFP: Entwurf für ein Protoskill-System
« Antwort #2 am: 27.08.2013 | 18:38 »
Warum nicht einfach einen "Background" festlegen und bei passenden Aktionen einen Bonus auf den Standard-W6 erlauben? Wäre bei Wissensproben dann bspw. Hintergrund[Archivar]+1/6 Chance+WEI-Modifikator, um schneller das passende Buch in der Bibliothek zu finden.
Das ist genau, was ich meinte. Ist nicht kompliziert, aber kompliziert erklärt.
Liegt wohl auch am Wörtchen "Klischee". (Das hatte ich genommen, weil ich nicht nur "Berufe/Professionen" als Background/Klischee zulassen wollte, sondern den Spielern mehr Freiheiten einräumen wollte. Vielleicht schau ich für die Erklärung nochmal nach, wie Heroquest/-wars Hintergrund in Spielwerte umwandelt. Das fand ich von der Benennung her recht verständlich.)

[Ich] finde ja, dass (in diesem Spielstil) erstmal die Spieler herausgefordert werden sollten und überreden, Fallen suchen etc. erstmal über deren Erzählung, dann erst über Würfel abgehandelt werden sollte.
Sehe ich auch so. Das Proto-Skill-System soll nicht mehr als ein Sicherheitsnetz sein, für Situationen, in denen die Regeln von LotFP nicht mehr so gut greifen. Soll den Übergang zwischen Freiform/freiem Erzählen und ausdefinierten Regeln glätten. (Zumal viele meiner Spiele mit diesem "harten" Übergang Schwierigkeiten hatten, v.a. wenn sich die SC außerhalb des Dungeon aufhielten.)
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Offline Tarin

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Re: LotFP: Entwurf für ein Protoskill-System
« Antwort #3 am: 27.08.2013 | 18:43 »
Ich weiß, dass du das so meinstest. Ich würde nur tendenziell nicht mehr als ein Klischee pro SC machen. Die Idee ist ja ansonsten nicht schlecht, also warum nicht. Kann man sicher so einführen und tut dem Spiel nicht weh, das hält solche Hausregeln locker aus.
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Offline D. Athair

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Re: LotFP: Entwurf für ein Protoskill-System
« Antwort #4 am: 27.08.2013 | 18:56 »
Ich würde nur tendenziell nicht mehr als ein Klischee pro SC machen.
Ist das nicht auch eine Frage der Tragweite und Einsetzbarkeit des Klischees? Universalgenie hat ja eine ganz andere "Reichweite" als Sargtischler. (Ein Problem, das gern bei Risus auftaucht.)
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Re: LotFP: Entwurf für ein Protoskill-System
« Antwort #5 am: 27.08.2013 | 19:15 »
Es gibt eine Fight On!, in der Tabellen für ähnliche Hintergründe drin sind. Die war glaube ich von Kensenata. Vielleicht haust du den mal an?
Die Hintergründe waren da eher Starthilfen für den SC ("You are a dwarven miner looking for work in the human lands. Your possessions are[...]"). Daraus könnte man aber durchaus was ableiten, denke ich.
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Re: LotFP: Entwurf für ein Protoskill-System
« Antwort #6 am: 27.08.2013 | 21:28 »
Danke. Mal schauen, ob ich das wo auftreiben kann. (In "PC Pearls", Goodman Games oder "The Ultimate Toolbox", AEG könnte ich auch noch schauen.)
 
Ich denke ich werde das trotzdem zuerst einfach mal ausprobieren und ggf. die Spieler aus den "Background-Möglichkeiten" wählen lassen:

1. Die Spieler überlegen sich den SC-Hintergrund und dampfen den in ein Schlagwort ein => für alles was passt, dürfen Protofertigkeitswürfe abgelegt werden.
2. Die Spieler wählen einen Hintergrund/eine "Profession", die beim Würfeln berücksichtigt wird.
3. Die Spieler suchen sich bis zu drei enger gefasste Klischees. Bei Bedarf können die bis auf "Stufe" 3 gesteigert werden.

1 ist "Powerplay"-anfällig, berücksichtigt aber den SC mit seiner ganzen Geschichte. Die gespielten Abenteuer nehmen Einfluss auf "den Hintergrund", die SC entwickeln sich auch abseits des Stufenprogression.
2 ist einfach, effektiv, aber statisch. (Wahrscheinlich genau deswegen für ein erstes Ausprobieren die Option der Wahl!)
3 ist die am meisten verregelte Variante, lässt sich dafür auch am flexibelsten einsetzten, weil es zwei Drehknöpfe* bzgl. der Charakterkompetenz hat und weil Hintergründe (Klischees) im laufenden Spiel entwickelt/festgelegt werden können.

* Klischeestufen als Option und die Möglichkeit zu starke/schwache Klischees anzupassen (Aufteilen, Zusammenlegen, Ersetzten).
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