Autor Thema: Geldwert von Rollenspielmaterial  (Gelesen 5171 mal)

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Offline Maarzan

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Geldwert von Rollenspielmaterial
« am: 9.11.2013 | 21:41 »
Da drüben dicht ist:

Was an einem Rollenspielprodukt ist es denn, was Leute dazu bringen könnte dafür Geld auszugeben?

Letztlich steht Geld ja für Arbeitskraft und Ressourcen, was rollenspielspezifisch dann eben der Aufwand wäre, welches ein gekauftes Werk einem Käufer abnehmen würde oder einen durch ihn selbst nicht erzeugbarenVorteil bietet.

Was leisten die einzelnen Produkte also in diesem Feld, insbesondere, wenn man die bestehende Grundversorgung mit der Grundidee und ggf auch Mainstreamprodukten berücksichtigt?

Für gamistisch angehachte Spieler sind Splatbooks inkl. der üblichen Machteskalation darin ein Weg an offizielle und damit allgemein akzeptierte Mittel zu kommen, im Wettbewerb zu bestehen.

Was gibt es noch für die diversen Spielarten?
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Offline Slayn

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Re: Geldwert von Rollenspielmaterial
« Antwort #1 am: 9.11.2013 | 21:43 »
Ich meine, es ist teils was ganz anderes. Von vielen Gesprächen habe ich den Eindruck gewonnen, vieles RPGler suchen "ihren Heiligen Grals" oder das Buch oder System, mit dem es dann endlich "passt". Dafür geben Leute Geld aus.
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Offline Maarzan

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Re: Geldwert von Rollenspielmaterial
« Antwort #2 am: 9.11.2013 | 21:47 »
Ich meine, es ist teils was ganz anderes. Von vielen Gesprächen habe ich den Eindruck gewonnen, vieles RPGler suchen "ihren Heiligen Grals" oder das Buch oder System, mit dem es dann endlich "passt". Dafür geben Leute Geld aus.

Aber wie muss der Gral aussehen, das die jeweiligen Gruppen das tun, und ggf sogar in entsprechendem Umfang und Regelmäßigkeit? Im Moment wird der Gral ja dann scheinbar nicht geliefert.
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Offline La Cipolla

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Re: Geldwert von Rollenspielmaterial
« Antwort #3 am: 9.11.2013 | 22:03 »
Is mit Sicherheit gaaaanz verschieden. Für viele ist es einfach Lesestoff, für andere Inspiration (sei es für's Spielleiten oder Schreiben oder Weltenbauen oder Regelentwerfen), für andere eine Gedächtnisübung oder Eskapismus oder einfach ein Artbook ... im Ernst, ich glaub so eine Liste würde lang werden.

Offline Maarzan

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Re: Geldwert von Rollenspielmaterial
« Antwort #4 am: 9.11.2013 | 22:09 »
Im Vorhängerthema ging es ja um "von Rollenspiel schreiben leben können".

Also würde ich vermuten, dass wenn das jetzt momentan nicht geht,  aber es theoretisch möglich wäre, an der Art der Inhalte (oder deren Bekanntmachung) liegt.

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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Geldwert von Rollenspielmaterial
« Antwort #5 am: 9.11.2013 | 22:24 »
Das ich lieber das Geld ausgebe, als den Aufwand zu betreiben es selbst zu machen bzw es ökonomischer ist.

Das gilt vom RW über Setting, Quellen, Kit etc Bücher
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Taschenschieber

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Re: Geldwert von Rollenspielmaterial
« Antwort #6 am: 9.11.2013 | 22:28 »
Interessant finde ich, dass ich gerade für Setting- und Abenteuerbände als Kaufmotivation wesentlich öfter höre, dass man sich damit Arbeit spart, als dass diese einfach besser sind als das, was man selbst zustande bringen würde.

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Geldwert von Rollenspielmaterial
« Antwort #7 am: 9.11.2013 | 22:33 »
Meine klassische Frage bezüglich DSA Romanen ist ja, warum soll ich sie mir kaufen, wenn ich mehr Arbeit zum Spielbarmachen betreiben muss als zum selber machen?
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Offline D. M_Athair

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Re: Geldwert von Rollenspielmaterial
« Antwort #8 am: 9.11.2013 | 23:50 »
Meine klassische Frage bezüglich DSA Romanen ist ja, warum soll ich sie mir kaufen, wenn ich mehr Arbeit zum Spielbarmachen betreiben muss als zum selber machen?
Das frag ich mich bei DSA-Quellenbüchern und (älteren) -Abenteuern aber auch.

Was leisten die einzelnen Produkte also in diesem Feld, insbesondere, wenn man die bestehende Grundversorgung mit der Grundidee und ggf auch Mainstreamprodukten berücksichtigt?
Vornheim, Runequest Cities, PC Pearls, Ultimate Toolbox, The Dungeon Alphabet, The Seclusium of Orphone of the Three Visions ... sind allesamt Toolkits, um gewisse Teile des zu bespielenden Settings auszugestalten. Der Vorteil: Ich muss nicht mühsam mit einem leeren weißen Blatt Papier anfangen. Im Fall von PC Pearls können die Spieler auf Ideen kommen, wie sie ihren SC interessant gestalten können. (=> sind alles eher Design-Hilfen als alles andere.)

Trailblazer, Hero System, ... erlauben mir die Regeln innerhalb eines gewissen Rahmens maßzuschneidern.

Points of Light, The Wurst of Grimtooth's Traps, Heroes of the Feywild, Cthulhu d20, die Penumbra-Reihe für d20 von Atlas Games ... da bekomme ich fertig ausgearbeitete Versatzstücke, die ich unter geringer Modifizierung gleich fertig verwenden kann.

The hidden emperor, Time of the void ... erlaubt mir in L5R den Metaplot zu benutzen, ohne dass die SC zum sight seeing verdammt sind. Der Metaplot ist schon für Spielen aufbereitet. In wie fern die offiziellen Ereignisse tatsächlich zum tragen kommen oder durch die Abenteuer der Gruppe Wesentliches verändert wird, ist egal.

Fiasko, Urchin, Prince Valiant Storytelling ... die Spiele erlauben es in kurzer Zeit in ein Setting einzutauchen und ein komplettes Abenteuer an einem Abend zu spielen.

« Letzte Änderung: 9.11.2013 | 23:53 von Athair »
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Offline Benjamin

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Re: Geldwert von Rollenspielmaterial
« Antwort #9 am: 10.11.2013 | 00:15 »
Ich bin für gute Abenteuer meiner Lieblingssysteme und meine Kampagnen erweiterndem Material immer interessiert.

Das ist nicht zwangsläufig Powercreep, sondern oft mehr eine genauere Ausarbeitung der Details (z.B. Traveller GRW -> High Guard).

Offline Bentley Silberschatten

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Re: Geldwert von Rollenspielmaterial
« Antwort #10 am: 10.11.2013 | 00:33 »
Also bei manchen Büchern wäre ich schon bereit viel mehr Geld auszugeben. Rollenspiel ist ein Fantastisches Hobby und mit jeder gespielten/geleiteten Runde zahlt sich ein Buch mehr aus. Die Folge von teureren Büchern wäre aber ganz sicher das ich mir bevor ich mich für ein Spiel entscheide viel Sicherer sein müsste das ich es auch oft benutze. Und ich würde sicher auf etliche Bücher verzichten die ich mir jetzt einfach nur durchblättere und in Schrank stelle.
Ich würde nicht mehr ausgeben, nur gezielter. Das wäre natürlich nicht gerade förderlich für die Vielfalt des Rollenspiels. Und da mir das wichtig ist, finde ich es so wie es jetzt ist nicht übel. :)

Offline Feyamius

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Re: Geldwert von Rollenspielmaterial
« Antwort #11 am: 10.11.2013 | 00:50 »
Interessant finde ich, dass ich gerade für Setting- und Abenteuerbände als Kaufmotivation wesentlich öfter höre, dass man sich damit Arbeit spart, als dass diese einfach besser sind als das, was man selbst zustande bringen würde.

Netterweise könnte man hier einfach davon ausgehen, dass dies deshalb der Fall ist, weil Leute, die sich von Kaufprodukten Arbeit abnehmen lassen, nicht wissen können, welche Qualität ihr eigenes Zeug hätte. ;)

Offline Gorilla

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Re: Geldwert von Rollenspielmaterial
« Antwort #12 am: 10.11.2013 | 00:54 »
Da drüben dicht ist:

Was an einem Rollenspielprodukt ist es denn, was Leute dazu bringen könnte dafür Geld auszugeben?

Wieso "könnte"? Wir alle hier geben doch schon Geld für unser Hobby aus. Warum? Weil es unser Hobby ist und wir Spaß daran haben. So wie ein Golf-Tuner sein Geld für Golf-Tuning ausgibt. Oder ein Sammler von Yachten eben sein Geld für weitere Yachten.
Einige von uns geben sogar ziemlich viel Geld für Rollenspielprodukte aus.

Oder willst du hier ein psychologisch oder philosophische Frage stellen? Was ist "Spaß"? Wie entsteht "Motivation"? Wie entsteht "Zufriedenheit"?

Text

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Re: Geldwert von Rollenspielmaterial
« Antwort #13 am: 10.11.2013 | 01:30 »
Professionelle Aufmachung bringt mich dazu, Sachen zu kaufen: gut gemachtes Layout, Grafik Design, Illustrationen, Typografie, etc. - und nicht zuletzt auch ein Schreibstil den man angenehm lesen kann.

Offline Heinzelgaenger

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Re: Geldwert von Rollenspielmaterial
« Antwort #14 am: 10.11.2013 | 03:15 »
Ich meine, es ist teils was ganz anderes. Von vielen Gesprächen habe ich den Eindruck gewonnen, vieles RPGler suchen "ihren Heiligen Grals" oder das Buch oder System, mit dem es dann endlich "passt". Dafür geben Leute Geld aus.

Hehe.
Schuldig.

Wie Gawain werd ich wohl ewig danebengreifen und weitersuchen. Aber vielleicht wird mein eigens Ding auch mal fertig...

Offline Teylen

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Re: Geldwert von Rollenspielmaterial
« Antwort #15 am: 10.11.2013 | 03:24 »
Letztlich steht Geld ja für Arbeitskraft und Ressourcen, was rollenspielspezifisch dann eben der Aufwand wäre, welches ein gekauftes Werk einem Käufer abnehmen würde oder einen durch ihn selbst nicht erzeugbarenVorteil bietet.
Ich verstehe den Zusammenhang den du beschreibst nicht.
Mein Geld ist das Resultat eines Gelderwerbs. In der Regel über Arbeitskraft aber mitunter auch aus anderen Quellen (Geschenke).
Der Kontext aus der Quelle meines Geldes das für rollenspielspezifische Transfers zur Verfügung steht bezieht sich nicht auf eine Berechnung hinsichtlich der Arbeitskraft, Ressourcen oder eigenen Arbeitserleichterung.

Als Motivation dient der Wunsch nach Unterhaltung, Zeitvertreib, Fortbildung, Neugier, Förderung, Loyalität, Sammelaspekten und dergleichen mehr.
Ich bezweifele das man am Kaufverhalten auf einen Spielertyp schließen kann.

Hinsichtlich des tatsächlichen Geldwert von Rollenspielprodukten so orientiert sich dieser m.E. nicht primär durch die Aufbereitung des Materials.
Das heißt wenn man RPG-Produkte aus seinem Fundus verkauft kann man nicht allein anhand von Aspekten wie der Arbeitskraft, Ressourcen sowie den Aufwand der in das Produkt geflossen ist einen Preis festlegen.
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Auch im RL gebe ich mich nicht mit Axxxxxxxxxx ab #RealLifeFilterBlase

Offline Slayn

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Re: Geldwert von Rollenspielmaterial
« Antwort #16 am: 10.11.2013 | 08:29 »
Interessant finde ich, dass ich gerade für Setting- und Abenteuerbände als Kaufmotivation wesentlich öfter höre, dass man sich damit Arbeit spart, als dass diese einfach besser sind als das, was man selbst zustande bringen würde.

Wenn man diese Sachen selbst schreibt, kann man sie ja hervorragend auf die eigene Gruppe zuschneidern, SC-Motivationen einbringen, etc. Das ist natürlich ein gewaltiger Vorteil.
Was halt dabei Zeit kostet, ist NSC/Monster ausarbeiten, Kartenmaterial sammeln, spannende Kämpfe vorbereiten und wenn man mit Minispielen/Subsystemen arbeitet, diese noch entwickeln. Zudem muss ich einfach für mich sagen, ich verfalle bei den Plots immer wieder in alt-gewohnte Muster und recycle da zu viel.

Um den Bogen zur Eingangsfrage zu schlagen: Ich kaufe praktisch keine Regel- oder Settingerweiterungen, sondern lege mir nur Abenteuer, Kampagnenbände und Monsterhandbücher zu, um diese entweder direkt zu nutzen oder auszuschlachten. Rollenspielbücher einfach so zum lesen hole ich mir nie.
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Offline Maarzan

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Re: Geldwert von Rollenspielmaterial
« Antwort #17 am: 10.11.2013 | 09:08 »
Offensichtlich ist die Startfrage nicht deutlich genug.

Drüben ging es ja darum, dass mehr Leute von Rollenspielarbeit leben können sollen. Dazu müßten mehr Leute bzw. die schon angefixten Leute mehr ausgeben. Und für andere Hobbies / Luxusgüter tun es auch mehr, es ist also nicht alleine eine "können" Frage.
Und das es kein persönlicher "Vorwurf" sein kann, dürfte auch klar sein. Insbesondere da es bei den Enthusiasten in solchen Foren wahrscheinlcih sogar so ist, dass es gehen würde, wenn mehr Leute so kaufen würden. (wobei ich nicht dazu gehöre)

@ Teylen
Arbeitskraft und Ressourcenersparnis des Käufers, nicht des Herstellers. Jemand gibt Geld aus, weil es ihm bei der Erzielung von spezifischem Spielspaß ... Zeit und Arbeit erspart  oder er es selbst nie so hinbekommen hätte.

Kommen wir also zu der Frage was reizt zum "Mehrkauf" oder "Neukauf". Abseits vom Suchtfaktor gelegentlich.
Vielleicht muss man die Frage umdrehen: Warum wir nicht mehr gekauft und von manchen Sachen mehr als von anderen?

Persönlich:
- ist mein Regelgeschmack grob aus der Mode gekommen und wird nicht in die gewünschte Richtung fortentwickelt. Also gibt der Markt in der Richtung nichts her.

- sehe ich Settings als das, wo ich gerne dann Kreativität und Aufwand reinstecke. Das ist dann somit keine "Arbeit" sondern Teil des Spaßes. Elemente zum Einbauen würde ich auch gerne anderswo hernehmen, aber die meisten anderen Settings beschäftigen sich auch eher mit den großen, groben Puzzleteilen oder bauen etwas ganz spezielles spektakuläres, welches dann eben nicht in mein Werk reinpaßt. Schöne kleine, unspektakuläre aber ausgefeilte und generische und im Detail orginelle Elemente sieht man selten oder nur tief vergraben. Settingschreiber sehen sich also ebenfalls eher als "Künstler", statt als Dienstleister.

- Abenteuer erscheinen ebenfalls entweder zu plumb und grob (wie man sie auch spontan selber und mit der eh immer notwendigen Anpassung besser hinbekommen könnte), sie sind einfach schlecht, unvollständig und undurchdacht  der aber sie sind zu speziell und in ihrer Wirkung oder Motivation zu gewichtig, als dass sie so ohne weiteres in ein fremdes Setting versetzt werden können. Klar, mit Arbeit läßt sich fast alles passend machen, aber für wenig(er) Arbeit ist man ja gerade am bezahlen.
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Offline Gorilla

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Re: Geldwert von Rollenspielmaterial
« Antwort #18 am: 10.11.2013 | 12:13 »
Das alles ändert an der Grundproblematik wenig:
Offensichtlich(?) stagniert der Markt für deutsche Rollenspielprodukte. Es braucht also insgesamt mehr Umsatz und dafür neue Käuferschichten.
Ohne mehr Geld, das insgesamt für dt. RP-Kram ausgegeben wird, werden auch niemals mehr Familien davon ernährt werden. Egal, wie die persönlichen Kaufentscheidungen für oder gegen ein spezielles Produkt aussehen.

Offline Crimson King

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Re: Geldwert von Rollenspielmaterial
« Antwort #19 am: 10.11.2013 | 12:53 »
Drüben ging es ja darum, dass mehr Leute von Rollenspielarbeit leben können sollen. Dazu müßten mehr Leute bzw. die schon angefixten Leute mehr ausgeben.

Oder es müsste einfach weniger erscheinen.

Die Anzahl an Regelwerken/Settings, die fast das gleiche Thema bedienen und dementsprechend eine große Redundanz erzeugen, ist echt knackig. Wenn man das eindampft, würden sich die Käufe auf weniger Material konzentrieren und es könnten mehr davon leben.

Ich glaube auch nicht, dass viele Spieler willens und fähig sind, mehr Geld in dieses Hobby zu stecken. Man spielt ja effektiv nur maximal fünf Systeme gleichzeitig. Im Grunde haben die meisten doch schon deutlich mehr im Schrank stehen, als sie jemals brauchen werden. Wenn man die Anzahl an Verkäufen erhöhen will, muss man die Zielgruppe vergrößern. Hier ist Einsteigertauglichkeit und Präsenz jenseits der Rollenspielfachgeschäfte gefragt.

Ein dritter Aspekt wäre, die Produktionskosten zu verringern. Die Qualität neuerer Werke in Bezug auf die Aufmachung steht des Öfteren in krassem Gegensatz zur Verkaufszahl. Im Gegensatz dazu haben z.B. meine Agone- oder PDQ-Sachen wenig bis keine Farbillus.
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Offline Tybalt

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Re: Geldwert von Rollenspielmaterial
« Antwort #20 am: 10.11.2013 | 13:30 »
Oder es müsste einfach weniger erscheinen.

Die Anzahl an Regelwerken/Settings, die fast das gleiche Thema bedienen und dementsprechend eine große Redundanz erzeugen, ist echt knackig. Wenn man das eindampft, würden sich die Käufe auf weniger Material konzentrieren und es könnten mehr davon leben.

Und wie soll das ganz praktisch umgesetzt werden ohne das jemand eine Rollenspielmafia gründet? "Da meint doch so ein Emporkömmling, er dürfe ein klassisches EDO-Setting auf den Markt bringen. Geht hin, brecht ihm beide Beine, und dann fackelt den Laden ab!"

Monokultur ist nicht die Antwort, sie kann nicht die Antwort sein, vielen Dank auch. Allein die Vorstellung, ich müßte, wenn ich Fantasy spielen will, mich zwischen DSA und D&D entscheiden, und sonst gibt es nichts... Der Horror. Ich würde mit Rollenspiel aufhören.


Nein, es ist viel einfacher, die Kunden dazu zu bringen, mehr Geld auszugeben: Mini-Supplements als PDFs. Immer nur ein paar Seiten, jeweils zu einem eng begrenzten Thema, und dann (scheinbar) günstig verkaufen. Wenn man dann mal den Preis pro Seite berechnet, merkt man, daß diese Mini-PDF an sich recht teuer sind. Aber wenn man bei den meisten Kunden unter der Schwelle für Impulskäufe landet ist alles gut.

Ich bin nicht so begeistert von dieser Strategie, aber ich schätze mal sie funktioniert. Man man schaue sich nur mal bei DtriveThruRPG um.





« Letzte Änderung: 10.11.2013 | 13:32 von Tybalt »

Offline Sülman Ibn Rashid

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Re: Geldwert von Rollenspielmaterial
« Antwort #21 am: 10.11.2013 | 13:38 »
Ich persönlich hasse ja PDFs. Ich verstehe auch nicht, wie man dafür annähernd so viel Geld ausgeben kann wie für Print. Ich will was im Regal stehen haben. DriveThruRPG hat noch keinen Cent an mir verdient. Völlig unattraktiv. Ich habe mir aber ohne mit der Wimper zu zucken den Malmsturm-Weltenband für 50 Ocken gekauft.
Hvat er með ásum? hvat er með álfum? gnýr allr jötunheimr, æsir ’ru á þingi;
stynja dvergar fyr steindurum veggbergs vísir. Vituð ér enn eða hvat?

Offline Crimson King

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Re: Geldwert von Rollenspielmaterial
« Antwort #22 am: 10.11.2013 | 13:40 »
Und wie soll das ganz praktisch umgesetzt werden ohne das jemand eine Rollenspielmafia gründet? "Da meint doch so ein Emporkömmling, er dürfe ein klassisches EDO-Setting auf den Markt bringen. Geht hin, brecht ihm beide Beine, und dann fackelt den Laden ab!"

Monokultur ist nicht die Antwort, sie kann nicht die Antwort sein, vielen Dank auch. Allein die Vorstellung, ich müßte, wenn ich Fantasy spielen will, mich zwischen DSA und D&D entscheiden, und sonst gibt es nichts... Der Horror. Ich würde mit Rollenspiel aufhören.

Hab' ich beides nicht gesagt. Es dürfen aber auch ruhig 15 verschiedene Standard-Fantasy-Regelwerke und -Settings mit gleichem oder zumindest sehr ähnlichem Fokus (den ich z.B. bei DSA und D&D nicht erkennen kann) auf den Markt kommen. Es darf sich dann nur keiner beschweren, dass die Umsatzerlöse nicht zum Leben reichen.
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Re: Geldwert von Rollenspielmaterial
« Antwort #23 am: 10.11.2013 | 13:47 »
Ich denke, das ist eine Milchmädchenrechnung. Ich glaube nicht, dass das investierte Geld schlagartig ansteigen wird, wenn sich der Markt fokussiert, zumal es ja durchaus schon (gerade in Deutschland) eindeutige Marktführer gibt, denen gegenüber alles andere in der Obskurität versinkt. Wenn das nicht der Fall wäre, okay, aber so? Glaub ich nicht. Ob nun 70% DSA spielen oder 90%, macht die Milch auch nicht mehr fett.

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Re: Geldwert von Rollenspielmaterial
« Antwort #24 am: 10.11.2013 | 13:49 »
Ich glaube nicht, dass das investierte Geld schlagartig ansteigen wird, wenn sich der Markt fokussiert

Auch das habe ich nicht behauptet. Es würden bei weniger gleichartigen Produkten, die sich gegenseitig die Kundschaft streitig machen, aber zwangsläufig mehr Menschen davon leben können.
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Re: Geldwert von Rollenspielmaterial
« Antwort #25 am: 10.11.2013 | 13:53 »
Versteh ich nicht. Meinst du das im Sinne von "Mehr Leute haben dann genug Geld zum Leben, nur von Rollenspielen, aber mehr können gar nicht mehr in der Branche arbeiten"?

Wenn ja, ist das imho überhaupt kein erstrebenswerter Zustand. Wenn ich drandenke, was die "Großen" jetzt schon an überflüssigem Material pumpen, um auch ja zur nächsten Messe wieder drei neue Produkte zu haben ...
Dann lieber Nebenberufler-Freelancer-Gesellschaft, das Hobby sollte davon profitieren.

Offline Crimson King

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Re: Geldwert von Rollenspielmaterial
« Antwort #26 am: 10.11.2013 | 13:58 »
Ich habe da auch kein Problem mit, und die Hobby-Rollenspielautoren offensichtlich auch nicht. Allerdings haben nur große Verlage oder Kooperationen wirklich die Chance, Rollenspiele einigermaßen öffentlichkeitswirksam zu plazieren. Und ohne eine solche Plazierung erschließen sich keine neuen Käufergruppen. Der Markt der bestehenden Käufergruppe dürfte aber weitgehend gesättigt sein.
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Re: Geldwert von Rollenspielmaterial
« Antwort #27 am: 10.11.2013 | 14:07 »
Was aber immer noch davon ausgeht, dass Wachstumspotenzial besteht, was imho nicht unbedingt selbstverständlich ist, zumindest nicht in dem Ausmaß, in dem es einen Unterschied macht.

Ich glaube persönlich übrigens, dass es durchaus Wachstumspotenzial gibt, wenn auch nicht so viel, wie das einige gern hätten.
Und ich glaube auch, dass gerade auch die deutschen Verlage momentan ziemlich gut dabei sind, die Potenziale anzuzapfen.

Offline Crimson King

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Re: Geldwert von Rollenspielmaterial
« Antwort #28 am: 10.11.2013 | 14:10 »
Was aber immer noch davon ausgeht, dass Wachstumspotenzial besteht, was imho nicht unbedingt selbstverständlich ist, zumindest nicht in dem Ausmaß, in dem es einen Unterschied macht.

Ich glaube persönlich übrigens, dass es durchaus Wachstumspotenzial gibt, wenn auch nicht so viel, wie das einige gern hätten.
Und ich glaube auch, dass gerade auch die deutschen Verlage momentan ziemlich gut dabei sind, die Potenziale anzuzapfen.

Wachstumspotenzial gibt es aus meiner Sicht wie gesagt nur jenseits der bereits erschlossenen Kundschaft.
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Geldwert von Rollenspielmaterial
« Antwort #29 am: 10.11.2013 | 14:18 »
Ich persönlich hasse ja PDFs. Ich verstehe auch nicht, wie man dafür annähernd so viel Geld ausgeben kann wie für Print.
Weil mir Print ohne pdfs nichts nützt(was der Grund ist warum ich noch nichts von Der Eine Ring habe) umgekehrt ist es sehr wohl der Fall und btw ich bin immer noch verstimmt weil es für den 2ten Malmsturm Band kein e-file gibt.
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Tybalt

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Re: Geldwert von Rollenspielmaterial
« Antwort #30 am: 10.11.2013 | 14:36 »
Ich persönlich hasse ja PDFs.

Es geht um den Markt, nicht um einzelne Spieler. Und PDFs werden immer wichtiger.

Zitat
Ich verstehe auch nicht, wie man dafür annähernd so viel Geld ausgeben kann wie für Print.

Aber genau darum geht es mir nicht. Es geht um Kleinvieh. Billige PDFs, die man (vorausgesetzt man mag PDFs) mal eben so mitnimmt. Um Impulskäufe. Wenn man den Kunden dazu bringt, "schnell mal eben" was zu kaufen, quasi nebenbei, und wenn er dann wiederkommt, um sich sein nächstes Häppchen abzuholen ("Sind ja nur 2€"), dann macht man Umsatz. Darum ging es doch: Geld verdienen mit Rollenspielen.

Zitat
Ich will was im Regal stehen haben. DriveThruRPG hat noch keinen Cent an mir verdient. Völlig unattraktiv. Ich habe mir aber ohne mit der Wimper zu zucken den Malmsturm-Weltenband für 50 Ocken gekauft.

Sehe ich ähnlich. Deswegen kaufe ich auch POD bei DriveThruRPG, oder lasse mir die PDFs, die ich nicht als Buch bekommen kann, im Copyshop ausdrucken und als Softcover binden...

Offline Teylen

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Re: Geldwert von Rollenspielmaterial
« Antwort #31 am: 10.11.2013 | 15:01 »
Vielleicht um es vorweg zu bemerken. Ich kenne den Nachbar bzw. Ursprungsthread nicht.

@ Teylen
Arbeitskraft und Ressourcenersparnis des Käufers, nicht des Herstellers. Jemand gibt Geld aus, weil es ihm bei der Erzielung von spezifischem Spielspaß ... Zeit und Arbeit erspart  oder er es selbst nie so hinbekommen hätte.
Ich glaube nicht das die Aussage so allgemein zu trifft.
Das heißt ich persönlich habe wie schon zuvor bemerkt eine Reihe von Gründen für einen Kauf oder eine Investition die mitunter wenig mit der Erzielung von einem spezifischen Spielspaß oder der Einsparung von Zeit und Arbeit zu tun haben.

Um die Aspekte präziser zu umreißen:
 - Unterhaltung
Das heißt ich kaufe mir ein Produkt weil ich mir von diesem eine dem Produkt innewohnende Unterhaltung verspreche.
Dementsprechend würde ich einerseits Diaries bzw. Replays kaufen, einfach weil mich die Lektüre dessen unterhält.
Mitunter fallen hierbei auch Setting-Bände, Abenteuer sowie Sekundär-Material (Literatur, Comics etc.) darunter.
Weniger für die Praxis im Spiel, als einfach weil sie für sich stehend interessant sind.

 - Genuss
Ich persönlich bin in der Lage ein sehr gut aufgemachtes Buch, prächtige Illustrationen sowie entsprechende Kunstwerke für sich selbst zu genießen.
Das heißt ich persönlich mag weder unbedingt klassische Fantasy noch unbedingt die OSR-Philosophie. Dennoch habe ich sowohl die ersten beiden Projekte zu Shadows of Esteren unterstützt als als Adventures of the East Mark. Nicht etwa weil mein Interesse für Fantasy gestiegen wäre, sondern weil die Darbietung als solche überzeugt. Die Artworks, die Aufbereitung als Box.
Das heißt wäre bei Adventures of the East Mark keine Farbedition dabei, wäre es ggf. nicht als Box angeboten worden, hätte man sich dafür entschieden nur die Budget-Lösung (schwarz/weiß) anzubieten hätte ich definitiv nicht zugegriffen.
Es ist auch einer der Gründe wieso ich was die "White Wolf" Produkte betrifft weiterhin bei der V20 Linie hinsichtlich der Deluxe Produkte zugreifen werde. Einfach weil der schwarze (Kunst-)Ledereinband einfach toll ist.

 - Interesse an der Aufbereitung bestimmter Themen
Es ist mitunter nah am Sammeln, aber mich interessiert wie Personen Themen die mir in Bezug auf ein Rollenspiel oder allgemein Interessant erscheinen umsetzen. Ich persönlich finde es einfach spannend. Man könnte es vielleicht sehr wage mit Serien vergleichen. Das heißt wenn eine Serie sich mit dem Thema Urban Fantasy, Science Fiction und / oder organisierter Kriminalität befasst werde ich sie (idR) verfolgen.
Ähnlich ist es mit Rollenspielen, bei einer leichten Verschiebung der Thematiken, das heißt wenn ein RPG den Fokus bietet das man organisierte Kriminelle, Vampire (primär Vampire) oder Geister spielt werde ich mir das RPG in der Regel kaufen. Das gleiche gilt eingeschränkter für den Themenbereich der Urban Fantasy (das was ich darunter verstehe) sowie Übersetzungen (gerade aus dem japanischen).

Hierbei kommt mitunter die These auf das zuviel Material innerhalb eines Themas dazu führt das die Kunden einzelne Produkte weniger kaufen.
Das heißt wenn man hat entweder 50 D&D Kunden hat und 50 DSA Kunden oder 35 D&D Kunden hat, 40 DSA und 25 Dungeonslayers Kunden.

Ich persönlich glaube nicht daran.
Der Grund wieso Verlage weitere Produkte in der selben Sparte verkaufen ist doch das die bestehenden Kunden auch das neue Produkt kaufen. Sowie Kunden des neuen Produkt mitunter auch das etabliertere Produkt bemerken. Das heißt die Verteilung würde m.E. eher: 52 D&D (2 DS) Kunden hat, 51 DSA (1 DS) und 25 Dungeonslayers (15 DSA, 5 D&D, 5 Neu) Kunden.

Auch als Kunde will ich die Freiheit.
Das heißt ich unterstütze z.B. Feed nicht obwohl ich V:tM habe, sondern weil ich V:tM habe.
Würde es jetzt kein Feed geben würde mitunter einerseits mein Interesse an Vampiren weniger von "neuem Material" genährt und eher sehr langsam versanden. Auch würde ich wenn es kein Feed geben würde meine Investition für Feed nicht auf andere RPG Produkte verlagern. Einfach weil es das Budget für "Vampir-RPGs/Vampir-Sachen" ist und nicht das für Rollenspiele.

Ansonsten, damit es nicht nur eine persönliche Anekdote ist, Kickstarter hat untersucht wie sich große Projekte auf die Backer auswirken. Das heißt ob sie anderen Projekten das Geld entziehen. Um es kurz zusammenzufassen: Nein, tun sie nicht. Sie sorgen dafür das allgemein mehr Geld erwirtschaftet wird.

In den Bereich fallen ansonsten auch Spielmechaniken rein. Eine neue Spielmechanik, gerade für einen spannenden Bereich, und ich mag es haben.

 - Anleitungen / Anregungen / Weiterbildung
Ich mag Metakram und ich mag Lernen, zumindest die Option darauf zu haben

 - Firmentreue/-liebe bzw. Branded Identity
Ich mag verschiedene Firmen und wenn die Produkte veröffentlichen kaufe ich sie mir wahrscheinlich.
Einerseits um dafür zu sorgen das die Firma mehr Produkte macht.
Andererseits weil es ein Zusammengehörigkeitsgefühl mit anderen Anhängern der Firma schafft.
Ein bisschen so wie ein Mercedes Club,... nur halt mit White Wolf Produkten.

 - Sammeltrieb
Man mag einfach eine Reihe vollständig habe. Ich habe etwa 90% meiner White Wolf Bücher nicht gelesen. Dennoch mag ich nach bestimmten Kriterien von jedem eins haben (Alle V:tM Bände, alle Superhelden Splats der nWoD). Gibt einfach ein tolles Gefühl beim sammeln.

 - Anwendung
Ab und an benutze ich sogar Sachen die ich kaufe. Also innerhalb der letzten drei Jahre an Sachen die ich erwarb konkret in Spielsituationen (iirc):
V20 GRW. Dust to Dust. HEX GRW. Hollow Earth Expedition Quickstarter. Song of Ice and Fire GRW.
Das heißt im groben setzen 95% meiner Bücher staub an. Immerhin lass ich ein paar mehr.
Aber Arbeitserleichterung, Zeitersparnis ist definitiv kein primärer Grund für mich Geld auszugeben.

Zitat
Vielleicht muss man die Frage umdrehen: Warum wir nicht mehr gekauft und von manchen Sachen mehr als von anderen?
Vielleicht kaufen die Rollenspieler auch schon genug, es werden nur zu wenig neue Käufer (Rollenspieler) erschlossen?
Ein Großteil der Vorschläge die bei sowas kommt,... einfacheres Design, PDF-Only, Dünn, regelleicht, keine weitere "Belastung" von Themen, vielleicht gar FATE weil ja angeblich so toll für Neueinsteiger, würde bei mir effektiv dazu führen weniger zu kaufen.

Andererseits, es gibt derzeit alle zwei bis drei Wochen etwa 20-40 Kickstarter im RPG Bereich, wovon nach meiner Beobachtung die meisten finanziert werden. Das wirkt nicht als wäre bestehenden Rollenspieler der Geldbeutel zu eng geschnürt.

@DriveThruRPG:
Ich kaufe dort prinzipiell ersteinmal nur Print on Demand Produkte.
Hinsichtlich des "selber binden", geht es gegen meinen Genussfaktor und gegen die Branded Identity (ich mag es lieber wenn der Hersteller es bindet, ... selbst wenn der nur zum Copyshop geht).
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Offline Archoangel

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Re: Geldwert von Rollenspielmaterial
« Antwort #32 am: 11.11.2013 | 07:23 »
Komplex. Ich persönlich wäre bei eingen Dingen bereit deutlich mehr zu bezahlen, bei anderen deutlich weniger. Mein Budget würde sich allerdings nicht ändern, also würde ich bei angemesseneren Preisen (also Preise, die es Autoren ermöglichen würden angemessen von ihrer Arbeit zu leben) mit Sicherheit die Vielfalt sinken. Zum anderen ist mir bewusst, dass viele Jugendliche ohnehin ein begrenzteres Budget haben - ging uns früher auch nicht anders. Meine AD&D-Gruppe hat sich anno `90 (nachdem wir lange mit geliehenen 1st Produkten gespielt haben) zunächst ein 2nd Spielerhandbuch und den Monsterschuber gekauft, später im Jahr dann noch das Spielleiterhandbuch. Und das wars: keine Abenteuer, keine Spielwelt, nichts. Es war einfach kein Geld dafür da. Der SL meiner einen Spielergruppe bekommt maximal zu Weihnachten/zum Geburtstag ein-zwei Produkte; wenn sie unwesentlich teurer wären würde er sich wohl auch welche holen, aber wie viel billiger müssten sie sein, damit es mehr wären?

Allgemein dürfte sich diese Frage nur neutral beantworten lassen: Rollenspiele kosten das was sie wert sind. Der Markt reguliert den Preis. Sicher - bei niedrigeren Preisen liese sich eventuell mehr Kundschaft ziehen; tatsächlich dürfte sich aber wohl der größte Effekt durch gezielteres/verbessertes Marketing erreichen (wie schon von anderen erwähnt) und dazu zähle ich auch einsteigerfreundlichere Produkte. Hier dürfte auch die Preisschraube ziehen: ein Kostenneutrales Einsteigerprodukt wird mehr Leute zum Kauf bewegen, als eines, das einen ordentlichen Gewinn erzielen soll. Auch gilt die Annahme der 80er, dass die Shopbesitzer schon Werbung machen werden, weil sie ja Geld verdienen wollen, schon lange nicht mehr: der Shopbesitzer tut gut daran neue Kunden mit Warhammer/Magic anzufixen - da sind die Einnahmen konstanter (und langfristig höher) als bei einem Hobby, das (siehe oben) im Zweifel auch Jahre mit den Grundbüchern auskommt.
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Offline Crimson King

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Re: Geldwert von Rollenspielmaterial
« Antwort #33 am: 11.11.2013 | 09:36 »
Man soll ja nicht wirklich glauben, dass der Markt den Preis reguliert. Zur Preisbildung gibt es noch einige andere Faktoren, insbesondere die Kosten, und die sinken üblicherweise mit steigender Produktionsrate, was die Produkte billiger macht. Mit anderen Worten: Nischenprodukte sind zwangsläufig entweder teuer oder Zuschussware. Ein weiterer Aspekt ist Marketing. Diesel war mal eine Billigmarke und fast pleite. Dann haben sie die Preise verdoppelt und sich geschickt als In-Marke in Szene gesetzt. Das hat phantastisch funktioniert.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe