Autor Thema: Was war in den goldenen Zeiten der Grund für den Rollenspielerboom?  (Gelesen 33547 mal)

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Offline Archoangel

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Drachenzwing bin ich jetzt auch drinnen: wo ist die Suchfunktion um Spieler einer Region zu finden?
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Offline Archoangel

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Verstehe ich das richtig: in der Drachenzwinge sieht man so echte lebende Menschen quasi nie - weil alles nur über irgendeinen komischen technischen Schnickschnack funktioniert, also sowas wie eine Konferenzschaltung am Telfon?
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Offline Gorilla

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@Archoangel: An welcher Schulform unterrichtest du denn eigentlich? (Falls das keine zu persönliche Frage ist. Aber du hast das als Beleg für deine Einschätzungen ja schon mehrfach gebracht.)

Offline Archoangel

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Just_Flo

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Mein vermeintlicher Namensvetter beweist damit nur eines: Wenn man sich im Herz des Mainstream befindet, in seinem Fall DSA, dann hat man keine Probleme.

Falls tatsächlich der Eindruck entstanden ist, dass ich jemanden als
Zitat
ignoranten Idioten
abstempeln wollte, dann tut es mir leid und ich entschuldige mich. Tatsächlich habe ich zwar den Eindruck, dass wie so oft viele auf ihrer wohlgebildeten Meinung bestehen und kleine Zwischenrufe gelegentlich überhört werden, aber ein Idiot ist sicher niemand hier in diesem Thread.

Worauf ich hinaus wollte, war das vielleicht einfach nur zustark auf eine ganz bestimmte Form des RPGs geschaut wird und zwar auf das offline PnP. In diesem Bereich bin ich wie ich gestehen muss nur noch auf 2-3 Cons und 2-3 mal im JAhr bei einem Vereinsabend unterwegs. Auf Cons lande ich da tatsächlich meistens bei DSA. Beim Vereinsabend ist DSA nur eines von 5-6 (DSA, Cthulu, WoD, SR, Cyberpunk, diverse selbstgemachte) Systemen die häufiger gespielt werden.

Offline Spielrunden die ich aus verschiedenen Gründen im Raum Ingolstadt (20 KM Umkreis) und im Raum Regensburg (20 KM Umkreis) momentan leider nicht bespiele aber bei den ich mitspielen könnte: Dark Heresy, DnD3, 4 und next, Pathfinder, Das RPG zu WM/WH, ...)

Aktuell spiele ich tatsächlich nur in 2 DSA Runden mit. Dazu kommt dan 2 Mal Fate und einmal Splittermond.

Gründe warum jemand früher nicht hätte spielen können? Flaches Land, keine eigenen Verkehrsmittel, komplizierte Systeme, Szenenzersplitterung, Zeitprobleme, ... .

Heute schalte ich den Computer an und kann zu jeder Vorliebe zu jedem Zeitpunkt etwas finden. Klar muss ich dazu ein paar Sachen wissen und können, aber es ist möglich.

Das www kann viele Hürden umgehen und abschaffen.

@Archo: Jede Aktion und Aktivität die Spieler schafft ist super. Neue Junge Spieler gibt es immer zuwenig. Da danke ich dir für jede deiner Aktionen. In Sachen Spielergewinnung bin ich dir weit hinterher. Von meinen Schülern (inklusive ehemaligen) spielen wenn überhaupt wohl maximal 5-10 im Sinne von unserem Verständnis. (Das meine Schüler aus einer ganz anderen sozialen Schicht kommen als deine und wenn dann überhaupt Online-/Computer-RPGs spielen, ist halt so. Wenigstens wissen sie dank mir schonmal das es zu Drakensang noch andere Sachen gibt und was Warhammer ist. Vielleicht ist ja meine Inflitration der SMV erfolgreich und es gibt einen Projekttag...)

Worauf ich den Blick werfen will ist rüber zu den Foren in denen es neue Spieler gibt und zu den Möglichkeiten EXspieler wieder zureaktivieren.
Ich sage nicht, alles ist palletti, schließlich gibt es das www.
Ich sage, heute gibt es die Möglichkeit RPG zielgerichtet auch an Menschen zubringen, die in ihrer aktuellen Lebenslage früher nicht hätten spielen können. Heute kann RPG vielmehr Bedürfnisse viel zugeschnittener erfüllen.
Ich sage auch, dass wir bei vielen Betrachtungen auch sehr viel von unserem Standpunkt ausgehen und selten andere Verständnisse anschauen.

Was das Thema Laden- und Szenensterben angeht, da bin ich aus meiner Erfahrung der Meinung, dass nur stirbt, was es verdient hat bzw. wenn es die Szene verdient hat. Sorry, aber jeder Laden dessen eingehen ich mitbekommen habe, der hatte es entweder verdient oder die Szene der Stadt hatte keinen Laden verdient.
Das sage ich, als jemand der in 2 Städten die Fahne von Warhammer Fantasy hochhält regelmäßig Turniereveranstaltet (und besucht) sowie teilweise auf 3-4 Stammtische die Woche fährt.

Offline Gorilla

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Ah, ok. Danke für die Info.
Meine positive Sicht der Dinge lässt etwas nach, wenn du sagst, deine Kollegen bestätigen deine Einschätzung allesamt.

Just_Flo

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@Archo: Suchst du über die DZ offline Spieler oder suchst du eine Möglichkeit hier und jetzt fast sofort los zuspielen?
Offlinerunden wirst du wohl über verschiedene Cons bekommen.
Hier und jetzt kannst du sehr wahrscheinlich mit 10-15 Minuten Zeitinvestition sofort losspielen/meistern. (=Würfeltool im TS instalieren, Channel mit dem Text: Spontanrunde XYZ auch Anfänger erwünscht XY:za erstellen und losgeht es. Alternativ in die Loung oder den Empfang gehen und fragen, wer hat Bock auf eine Runde Z.)

Google Hangout, bei dem du Leute sogar sehen kannst, solltes du dir eventuell im Nerdpool erklären lassen.

Offline Slayn

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@Just_Flo:

Wir unterhalten uns ja gerade über die "Goldene Zeit", also das "Damals". So gesehen kaum Internet und nur Offline.
Der Witz dabei besteht für mich darin, das es vor, sagen wir mal, 20 Jahren gerade mal 4, maximal 5 aktiv bespielte Systeme gab und sich alle vorhandenen Spieler auf diese verteilt haben. Somit konnte man sich eigentlich sicher sein, immer an Spieler "der passenden Geschmacksrichtung" zu kommen.
Klar, das schließt die von Bad Horse genannten Landpomeranzen aus, das Problem hatten die aber in jeder Hinsicht.
Ich finde es deswegen witzig, wenn jemand schreibt "Aber Heute ist doch toll, denn jeder findet seine Nische!"... ohne den Nachsatz: "In der steht er dann alleine, es sei denn, er findet Online Mitspieler".
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Just_Flo

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Okay, zeige mir 10 DSA Spieler, die das selbe Spiel spielen oder auch nur 50% in ihrer Erwartung an das Spiel übereinstimmen und schon bin ich überzeugt :)

Offline Crimson King

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Der Witz dabei besteht für mich darin, das es vor, sagen wir mal, 20 Jahren gerade mal 4, maximal 5 aktiv bespielte Systeme gab und sich alle vorhandenen Spieler auf diese verteilt haben.

Ich würde 1993 mal eher an 400 bis 500 Systeme denken, zumindest aber 40 bis 50.
« Letzte Änderung: 14.11.2013 | 21:27 von Crimson King »
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J.W. von Goethe

Offline Slayn

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Okay, zeige mir 10 DSA Spieler, die das selbe Spiel spielen oder auch nur 50% in ihrer Erwartung an das Spiel übereinstimmen und schon bin ich überzeugt :)

Hier? In nem Forum? No way! Sorry wenn ich da etwas verallgemeinere, wir "hier" haben zu viel gesehen, zu hohe Ansprüche und sind "Verzogen".

Würde ich mich an nem Samstag in den RPG-Laden stellen, würde ich die 10 normalen DSA-Spieler wohl zusammen bekommen.

@CK:

Die man kennt und die aktiv bespielt werden. Ich würde da eher sagen: AD&D, VtM, SR, DSA bei uns.
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Offline Xemides

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Zum LARP:

Da scheint es reichlich Spieler zu geben.

Das Drachenfest wirbt mit 4500 Spielern, die Mythodea Conquest mit 6000+NSCs. Und das sind nur die beiden größten.

Dazu gibt es halt viele kleine immer noch, im Osten Endzeit-LARPS.

Grenzwertig zwischen den Szenen  sind die Steampunkfans, die sich ja meist nur verkleiden und treffen.


Die Reenacter würde ich nicht als Rollenspieler bezeichnen, das scheinen mir mehr historisch interessierte zu sein.

Evolution is just a theory? Well so is gravity but I don't see you jumping off of buildings.

Offline Xemides

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Ich würde 1993 mal eher an 400 bis 500 Systeme denken, zumindest aber 40 bis 50.

Zustimmung. Wenn ich an die Fanpro-Kataloge denke, ich die ich schon in den 80ern regelmässig bekam, die waren schon gefüllt mit dutzenden Systemen.

Und 1993 waren viele der gängigeren schon übersetzt.
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Offline Haukrinn

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Ich würde 1993 mal eher an 400 bis 500 Systeme denken, zumindest aber 40 bis 50.

Würde ich ähnlich sehen. Die heutigen "Großen" gab es alle damals schon und ein Blick in die damaligen Fanzines offenbart ziemlich eindeutig wie viel neues Zeug (und auch neue Systeme) damals Anfang der Neunziger wirklich jeden Monat erschienen sind.
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Offline Crimson King

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Die man kennt und die aktiv bespielt werden. Ich würde da eher sagen: AD&D, VtM, SR, DSA bei uns.

Redest du von Marktanteilen bzw. schlichter Häufigkeit der Verwendung?

DnD, Pathfinder, DSA und Shadowrun beherrschen heute den Markt in D. Wo ist der Unterschied? Außer, dass es das tanelorn gibt und man deshalb drölfzig Nischensysteme kennt, die einem vor den Zeiten des Internet verborgen geblieben wären.
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J.W. von Goethe

Just_Flo

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Hm, Midgard, Gurps, DSA, ADnD/DnD, WoD, SR, Earthdawn, Traveller, Amber,  und ? Ich kenne zu viele Dinosaurier.

Irgendwie hat auch jeder Spieler früher, also seit ich spiele, also seit ungefähr 1992 anders gespielt. Ein Blick auf die Grabenkämpfe über das Richtige TM Spiel in DSA, WoD, SR, DnD, ... und ich glaube nicht, dass Slayn recht hat.

Irgendwie habe ich ähnliche Spielstiele bisher nur in OnlineRunden und beim Stammtisch kennengelernt. Wobei wenn auch beim Stammtisch da sind 3-4 verschiedene Spielstiele anwesend, die halt nur rechtzeitig die Scheuklappen aufsetzen um das was einen individuell am anderen Speilstiel nicht gefällt zu übersehen.

PG, Bauergaming, Method Acting, Casual, ... alles in jeder offline Runde die ich je gespielt habe dabei.

Offline Bad Horse

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Allein die World of Darkness hatte fünf verschiedene Subsysteme; plus Neben-Systeme für Gypsies, für Mumien, für Fomori... die wurden alle gespielt (na, Wraith nicht so viel, aber auch da hatte ich mal ne Runde).
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline Slayn

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Redest du von Marktanteilen?

DnD, Pathfinder, DSA und Shadowrun beherrschen heute den Markt in D. Wo ist der Unterschied? Außer, dass es das tanelorn gibt und man deshalb drölfzig Nischensysteme kennt, die einem vor den Zeiten des Internet verborgen geblieben wären.

Nein, ich rede von einem beobachteten Effekt. Der Wunsch, auszubrechen und in der eigenen Nische zu spielen war schon immer da, der Sog zum Mainstream dagegen war, durch schiere Präsenz, stärker.
Ich möchte nachträglich gar nicht wissen, wie viel Geld ich damals für die Sachen ausgegeben habe, die mein Interesse geweckt haben, die ich gelesen habe und spielen wollt. So mit 21 muss ich wohl an die 4 Regalmeter an RPGs gehabt haben.
Der Mainstream war aber, mangels einfacher Alternativen, stärker.

Ich will das weder schön noch schlecht reden, ich erinnere aber nochmals daran, wir reden über "damals", nicht heute, und wo da der Unterschied ist.
Hätte es damals schon die Option gegeben, so einfach mit anderen Leuten in Kontakt zu treten und die jeweils bevorzugte Nische zu bespielen, wären wir persönlich damals evtl. schneller und einfacher glücklich geworden und das Hobby als Industrie wäre noch früher zersplittert.

Es ist, so gesehen, ein Witz: Die Wünsche der Spieler sind heute nicht anders als damals, die Möglichkeit, mit Leuten in Verbindung zu treten, die diese Wünsche teilen, sind Heute aber gegeben und waren es damals nicht. Daher eine mehr oder weniger erzwungene Homogenität im Spiel.

Und wenn ich noch ein mal diese Woche "Witz" schreibe, nenne ich mich um in "Comedian".
« Letzte Änderung: 14.11.2013 | 21:47 von Slayn »
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Just_Flo

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Jetzt die Gretchenfrage: Ist die Zersplitterung schecht?
a) Nein.
b) Ja, für diejenigen RPG-Produzenten, die mindestens eine schwarze 0 sehen müssen.
c) Ja, für alle RPG-Produzenten
d) Ja, für die Kunden.
e) Ja, für Kunden und RPG-Produzenten.

Offline Teylen

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So - nach Anmeldung in besagtem Forum stelle ich fest: ganze 373 Spieler stehen zur Verfügung - von denen keiner im 50km Umkreis zu meinem Wohnort. Quod erat demonstrandum. Bringt mir also goarnix. Null. Niente. Nüscht.
Du hast nicht gemerkt das von der Möglichkeit die Rede davon war Tischrollenspiel, P&P Rollenspiel Online zu spielen?

Über Drachenzwinge findest du Runden die per Teamspeak spielen. Die sehen sich idR nicht.
Über Nerdpol findest du Runden die per Google+ Hangout spielen. Die sehen sich auch.
« Letzte Änderung: 14.11.2013 | 21:51 von Teylen »
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Just_Flo

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Manchmal ist es halt doch die Frage ob der Schüler oder der Korrektor den Text nicht verstanden hat.  Wobei ich einfach mal davon ausgehe, das Archoangel das Stielmittel der :Ironie: verwendet um mir aufzuzeigen, weshalb mein Beitrag weniger sinnvoll war als ich es dachte.


Offline Crimson King

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Nein, ich rede von einem beobachteten Effekt. Der Wunsch, auszubrechen und in der eigenen Nische zu spielen war schon immer da, der Sog zum Mainstream dagegen war, durch schiere Präsenz, stärker.
Ich möchte nachträglich gar nicht wissen, wie viel Geld ich damals für die Sachen ausgegeben habe, die mein Interesse geweckt haben, die ich gelesen habe und spielen wollt. So mit 21 muss ich wohl an die 4 Regalmeter an RPGs gehabt haben.
Der Mainstream war aber, mangels einfacher Alternativen, stärker.

Ich will das weder schön noch schlecht reden, ich erinnere aber nochmals daran, wir reden über "damals", nicht heute, und wo da der Unterschied ist.
Hätte es damals schon die Option gegeben, so einfach mit anderen Leuten in Kontakt zu treten und die jeweils bevorzugte Nische zu bespielen, wären wir persönlich damals evtl. schneller und einfacher glücklich geworden und das Hobby als Industrie wäre noch früher zersplittert.

Damals hat man sich sein eigenes System gebaut, wenn einem der leicht zugängliche Mainstream nicht gepasst hat. Diese Do-it-yourself-Mentalität hat sicherlich dadurch, dass heute für jeden Geschmack ein System existiert und dank Internet leicht zugänglich ist, abgenommen. Die Zersplitterung war aber zumindest 1993 bereits da. Da neigt sich das Goldene Zeitalter aber auch schon seinem Ende entgegen.

Ich habe 1993, nachdem ich zu Schülerzeiten kurz mal DnD aus der Red Box und den anderen Boxen geleitet habe, im Grunde richtig mit Pen and Paper angefangen und alleine da bereits durch den Uni-Rollenspielabend in KL und die daraus entstandenen Kontakte in kürzester Zeit 5, 6 verschiedene Systeme kennen gelernt, darunter auch würfelloses Spiel. Dabei war die Szene damals im Vergleich zu heute minimal organisiert, was auch dazu führte, dass man gar nicht so leicht an Spieler kam. 1995 bin ich dann in den örtlichen Verein eingetreten, was noch mal einen Schwall an neuen Systemen und anderen Ansichten mit sich gebracht hat. Das hat mir aber auch gezeigt, wie zersplittert die Szene damals war, und zwar in dem Sinn, dass diverse Rollenspielrunden existiert haben, die nichts voneinander wussten und jeweils im eigenen Saft schmorten.

Wenn ich die heutigen Möglichkeiten sehe, Leute zu kontaktieren, um das gemeinsam favorisierte Spiel zu spielen, ist das im Vergleich zu damals phantastisch. Wenn ich mich frage, warum es dann doch manchmal schwer fällt, die passenden Spieler zu finden, liegt das daran, dass

a) die Leute Arbeit, Familie und zeitaufwändiges Hobby nicht mehr unter einen Hut kriegen
b) sich die Interessen vieler Leute mit der Zeit einfach verschoben haben
c) deutlich weniger Leute unter 25 heute Rollenspiel spielen, heißt, die Spieler, die durch a) und b) verloren wurden, wurden numerisch nicht ersetzt
d) trotz der vielen verfügbaren Systeme viele Leute immer nur das spielen wollen, das sie schon kennen und lieben gelernt oder zumindest so gut kennen gelernt haben, dass sie mit den Schwächen des Systems umgehen können

Ich kann dagegen nicht erkennen, dass die Zersplitterung es mir heute schwerer macht, Spieler zu finden. Ist aber nur ein Erfahrungswert.
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Und meine Hoffnung/Meinung ist es, dass wir die Leute die unter a) fallen mit dem Internet wieder einfangen können. Mehrere Mütter/Väter bzw. werdende Mütter/Väter und internationale Spielrunden, (Östereich zählt doch oder :) )  verleiten mich zu der Annahme, dass dies möglich sein kann.

Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Die ganze Online-RSP-Diskussion ist doch daneben. Statt sechsstelliger Zahlen haben wir heute 6000 Online-Hanseln, die halt gut vernetzt sind. Toll. Bestätigt nur die initiale Aussage, daß es verdammt viel weniger RSPler gibt als vor 20 bis 25 Jahren.
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Butt-Kicker 75% / Tactician 75% / Method Actor 67% / Specialist 67% / Power Gamer 67% / Storyteller 58% / Casual 0% (Schubladen)

Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

Offline Teylen

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Ich glaube nicht das etwas über 1/3 der Rollenspieler im Tanelorn angemeldet ist.
Das heißt ich halte die Zahl von Online sowie Offline Spielern nachwievor für höher.
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