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[PF] Königsmacher/Kingmaker - Tipps, Best Practise und Erfahrungsaustausch

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chad vader:
PF Kingmaker AP: Der Moment, in dem mir klar wurde, dass eine Königreichs-Regentschaft als Mikromanagement im Stil von Farmville versteht und in Kombination mit der Ausgestaltung der Stolen Lands "Sandbox" jede interessante, politische Idee der Gruppe bestrafte, behinderte oder ganz verhinderte. Das war echt schade. Die beschissen ausbalancierte Summoner-Class hat meiner Motivation, weiter PF zu leiten, dann den Rest gegeben.

Feuersänger:

--- Zitat von: chad vader am 20.10.2018 | 11:18 ---PF Kingmaker AP: Der Moment, in dem mir klar wurde, dass eine Königreichs-Regentschaft als Mikromanagement im Stil von Farmville versteht und in Kombination mit der Ausgestaltung der Stolen Lands "Sandbox" jede interessante, politische Idee der Gruppe bestrafte, behinderte oder ganz verhinderte. Das war echt schade.

--- Ende Zitat ---

Witzig, grad gestern haben wir uns über das Kingdom Building System unterhalten (wir spielen seit bald 2 Jahren Kingmaker und sind knapp bei der Hälfte). Ja, es ist ein ziemlich kleinteiliges, brettspielartiges Subsystem, das auch überhaupt nicht immersiv ist. Ich kann zwar nachvollziehen, warum die Autoren das so gemacht haben (Balance und so), aber begeistert bin ich deswegen nicht davon. Der Vorteil ist halt, dass die Spieler wirklich mechanischen Einfluss auf die Entwicklung haben und mit dem Bausystem versuchen können, ihr kleines Utopia aufzubauen, ohne dafür auf Handwedelei angewiesen zu sein. Aber andererseits hat es eben auch die von dir genannten Nachteile.
"Nein, ihr könnt keine Straße nach X bauen, da ihr die Hexfelder noch nicht beansprucht habt. Wenn ihr die notwendigen Hexfelder beansprucht, geht euer Control DC soundsoweit nach oben. Dann schafft ihr eure Stabilitätswürfe nicht mehr und alles geht den Bach runter."
So in etwa?

Würde ich KM leiten, würde ich versuchen das System so zu tweaken, dass es freier und immersiver wird, ohne dabei in Beliebigkeit abzurutschen. Kann ich grad ad hoc gar nicht sagen, aber es steht ja sowieso derzeit nicht im Raum.


--- Zitat ---Die beschissen ausbalancierte Summoner-Class hat meiner Motivation, weiter PF zu leiten, dann den Rest gegeben.
--- Ende Zitat ---

Da haben wir damals schon direkt bei der Vorbesprechung einstimmig votiert: keine. Summoner.

chad vader:

--- Zitat von: Feuersänger am 20.10.2018 | 11:43 ---So in etwa?
--- Ende Zitat ---
Auch, aber v.a. weil jeder Versuch verhindert wird, mit Nachbarreichen anders als kriegerisch zu interagieren. Eine der ersten Aktionen, die unsere Regierung habe wollte, war diplomatische Beziehungen mit den anderen Kolonialreichen und den nördlichen Flusskönigreichen. Die wollten Botschafter, Konsulate, Handelsverträge und einen ausgetüftelten Geheimdienst. Die wollten keine einzelnen Imkereien und Bauernhöfe planen und ich kann ihnen das nicht verübeln. Dieses Kleinklein mit dem Aufdruck "Kingmaker" ist in meinen Augen die reinste Mogelpackung.

Es sind ja nicht mal nur die Regeln, die einem da im Weg stehen, sondern auch allgemein, wie die Rolle anderer Reiche in der Kampagne geskriptet ist. Frühzeitiger Kontakt z.B. mit Varnholm wird da nicht mal als Möglichkeit im Nebensatz behandelt. Und mit diesen Regeln als SL ein Königreich zu improvisieren, ist ohne Erfahrung zum Scheitern verurteilt.

EDIT: Wenn ich so was noch mal angehen wollte, würde ich wahrscheinlich was auf Basis des 3.5 Suplements "Fields of Blood: The Book of War" oder den Birthright regeln basieren. Ersteres ist Hexcrawl geeignet und auch relativ detailreich, ohne so mikromanaged wie Kingmaker daher zu kommen. Zweiteres ist charmant einfach und geht auch gut auf "NGOs" wie Gilden und Kirchen ein, braucht aber wahrscheinlich etwas mehr Vorbereitung.

nobody@home:

--- Zitat von: chad vader am 22.10.2018 | 22:48 ---Auch, aber v.a. weil jeder Versuch verhindert wird, mit Nachbarreichen anders als kriegerisch zu interagieren.

--- Ende Zitat ---

Urk. :P Ne, mehr als nur ein "ein wildes Nachbarreich erscheint und schreit 'Initiative!'" muß so ein System schon bieten, sonst kann man's auch gleich in die Tonne treten.

Feuersänger:

--- Zitat von: chad vader am 22.10.2018 | 22:48 ---Auch, aber v.a. weil jeder Versuch verhindert wird, mit Nachbarreichen anders als kriegerisch zu interagieren.
--- Ende Zitat ---


Mmmmmmmdas stimmt so nicht ganz.
Wahr ist zunächst mal, dass irgendwelche Kontaktversuche überhaupt nicht vom AP unterstützt werden. Im 1. Band heisst es einmal "Es gibt noch die und die anderen Factions" und dann hört man nie wieder von denen - bis es in Band 3 auf einmal heißt "Der Kontakt zu Varnburg ist abgerissen" - "Der Kontakt zu was?" - "Nie gehört" - "Was soll das sein?".
Also, ja, das ist wirklich erbärmlich schlecht gemacht. Clever wäre gewesen, etwa im 2. Band einen solchen Kontakt erstmal aufzubauen, freundschaftliche Beziehungen entstehen zu lassen, vielleicht schon ein paar dynastische Bande knüpfen zu lassen -- und _dann_ den Kontakt abreißen zu lassen, wenn es die Spieler tasächlich mehr als einen feuchten Furz interessiert.

Ansonsten stimmt es schon: Pitax will einem nur ans Bein pissen, von Rostland kommt freundliches Desinteresse, und Mivon (im Süden) wird mit keiner Silbe erwähnt. Aber: während Pitax offensichtlich als Feind aufgebaut werden soll, spricht nichts dagegen, zu den anderen Nachbarn Kontakte zu knüpfen, und es steht auch nirgends geschrieben, dass einem alle (außer Pitax) feindlich gesonnen währen.
(Wobei man dazu noch wissen muss, dass sich Mivon und die Brevoy-Swordlords spinnefeind sind, wenn man also die Aldori zu seinen Verbündeten zählt, wird man bei Mivon auf dem diplomatischen Parkett wohl auch keinen Stich machen, wenn man sich an den offiziellen PF-Background hält.)

Letztendlich bleibt es halt am SL hängen, da mehr draus zu machen. Bei uns ist es die ganze Zeit so ähnlich wie bei euch: wir haben eine Chefdiplomatin, die seit bald 3 Jahren ingame-Zeit vollkommen arbeitslos ist, weil es absolut niemanden im Ausland gibt, der mit uns reden will, weil das vom AP nicht vorgesehen ist. Wir hatten zwar auch am Tisch gesagt, dass wir Kontakt mit den Nachbarn aufnehmen wollen, aber das ist immer ungehört verhallt. Und obwohl die Spielerin sich das ausdrücklich wünscht, kommt vom SL in der Richtung bisher auch nichts zurück, stattdessen werden wir mit immer neuen "Monsterbedrohung auf 10 Uhr" Subquesten zugeschmissen. Wie gesagt, schreibe ich das dem Arbeitsaufwand zu, den der SL sich aus Zeitgründen einfach nicht antun will oder kann.

Aber:

--- Zitat ---Eine der ersten Aktionen, die unsere Regierung habe wollte, war diplomatische Beziehungen mit den anderen Kolonialreichen und den nördlichen Flusskönigreichen. Die wollten Botschafter, Konsulate, Handelsverträge und einen ausgetüftelten Geheimdienst. Die wollten keine einzelnen Imkereien und Bauernhöfe planen und ich kann ihnen das nicht verübeln. Dieses Kleinklein mit dem Aufdruck "Kingmaker" ist in meinen Augen die reinste Mogelpackung.
--- Ende Zitat ---

Je nun. Das liegt halt an der Prämisse der ganzen Kampagne: ihr stampft da ein nagelneues Land komplett aus dem Nichts. Da ist eine Wildnis mit einer Bevölkerungsdichte von ungefähr -1 (=man muss noch jemanden hinschicken, damit niemand da ist) und absolut null Infrastruktur. You got to walk before you run. Solang dein Staat aus einem Matschloch und dein Volk aus einem Pilzesammler und seiner Oma besteht, was interessieren die anderen Staaten da deine Konsulate?

That said, erwarte ich durchaus auch, dass sich der Scope der Kampagne dann auch irgendwann mal ändert, wenn das eigene Reich groß genug ist.
Wenn man aber von Anfang in diesem größeren Scope spielen will, braucht man eine andere Kampagne. Haben wir auch schon gemacht (allerdings mit AD&D2 ohne spezielles Subsystem), hat gefunzt, war cool.

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