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Gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Systeme in Star Trek

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Sashael:
Wir haben also mehrere Beispiel, in denen Geld als in der Förderation nicht existent bezeichnet wird (hier z.B.) und viele Beispiele für geschäftliche Transaktionen mit Nicht-Förderationsmitgliedern.
Ich würde daraus schließen, dass ein Bürger der Förderation für normale Waren nicht bezahlen muss, solange das Handelsgut aus der Förderation stammt und es sich nicht um explizites Luxusgut handelt. Inwieweit ein Bürger sich für die Gesellschaft einbringen muss, um in den Genuß einer solchen Versorgung zu kommen, wird nirgendwo erwähnt. Eine Art Konto für Anschaffungen ausser der Reihe scheint aber weiterhin zu existieren und es scheint widersinnig, dass dieses Konto von der Förderation "for free" aufgefüllt wird. Da es auch in der Förderation Menschen mit besonderen Vorlieben abseits des gelieferten Mainstream gibt, existieren auch freie Händler, die diesen Leuten das beschaffen, was sie begehren.

Btw:

--- Zitat von: Abralax am 14.12.2013 | 22:40 ---Die Hauptcharaktere bei Star Trek zeichnen sich ja auch durch eine gewisse Eigensinnigkeit aus. Unsere Helden sind Leute die selber denken und Entscheiden. Das klingt ja nicht unbedingt nach realem Sozialismus.
--- Ende Zitat ---
Nicht-Denken hat nichts mit Sozialismus zu tun. ;)
Genausowenig wie die DDR etwas mit Sozialismus zu tun hatte. Das war einfach eine wirtschaftlich extrem schlampig geführte Diktatur.

Andorian Spaceman:

--- Zitat von: Galatea am 15.12.2013 | 01:11 ---Wenn die Gesellschaft technologisch so weit entwickelt ist, dass ihre Ressourcen praktisch unbegrenzt sind (oder zumindest höher als ihre Mitglieder verbrauchen können) entfällt die Notwendigkeit für Geld.

Das trifft auf die Föderation aber wohl nur im Bereich des "alltäglichen Lebens" zu - was durchaus dazu führen kann, dass der "Normalbürger" im Laufe seines Lebens kaum mit Geld in Kontakt kommt, weil es einfach nichts gibt was er sich kaufen muss, will oder kann (ich gehe mal davon aus, dass z.B. Raumschiffe unverkäuflich bzw. Allgemeinbesitz sind).

--- Ende Zitat ---

Einen Markt gibt es ja nur bei knappen Gütern. Aber es ist ja nicht alles unbegrenzt. Immobilien, tauchen regelmäßig als Eigentum auf. Außerdem sammeln die Leute diverse Dinge. Durch die gezeigte Technologie scheint nur im 24JH. vieles nicht mehr knapp zu sein, solange die Vorraussetzungen Reaktor und Replikator vorhanden sind.

Allerdings ist nicht geklärt wie die Versorgung der normalen Bevölkerung ist. Anscheinend haben die ja nicht so unbegrenten Zugriff auf Energie, Replikatoren, Transporter u.s.w.


--- Zitat von: Sashael am 15.12.2013 | 01:14 ---Wir haben also mehrere Beispiel, in denen Geld als in der Förderation nicht existent bezeichnet wird (hier z.B.) und viele Beispiele für geschäftliche Transaktionen mit Nicht-Förderationsmitgliedern.
Ich würde daraus schließen, dass ein Bürger der Förderation für normale Waren nicht bezahlen muss, solange das Handelsgut aus der Förderation stammt und es sich nicht um explizites Luxusgut handelt. Inwieweit ein Bürger sich für die Gesellschaft einbringen muss, um in den Genuß einer solchen Versorgung zu kommen, wird nirgendwo erwähnt. Eine Art Konto für Anschaffungen ausser der Reihe scheint aber weiterhin zu existieren und es scheint widersinnig, dass dieses Konto von der Förderation "for free" aufgefüllt wird. Da es auch in der Förderation Menschen mit besonderen Vorlieben abseits des gelieferten Mainstream gibt, existieren auch freie Händler, die diesen Leuten das beschaffen, was sie begehren.

Btw:Nicht-Denken hat nichts mit Sozialismus zu tun. ;)
Genausowenig wie die DDR etwas mit Sozialismus zu tun hatte. Das war einfach eine wirtschaftlich extrem schlampig geführte Diktatur.

--- Ende Zitat ---

Es gibt aber auch Handel innerhalb der Föderation, zwischen Bürgern der Föderation. Und insbesondere Star Trek 4 wird gerne falsch zitiert. Bei dem Dialog geht es doch darum, dass Kirk die Rechnung nicht übernehmen kann weil er keine US-Dollars aus dem 20JH. hat und seine Gastgeberin mit ihm scherzend erkennt, dass sie bezahlen muss. Zuhause muss er ja irgendetwas haben. Wie kann er sonst ein Haus kaufen und verkaufen. Bei Tos gibt es ja auch die Föderations-Credits (irgendwo auch mal mit Dukaten übersetzt).

Wenn es im 23 Jh. also eine Währung gibt, können alle Aussagen man hätte das grundsätzlich im 22 JH. abgeschafft ja nicht das bedeuten was der Klamauk aus der DS9 Comedy-Episode andeutet.

Ich denke wir machen ein gefährliches Fass auf wenn wir den Sozialismus hier noch weit vertiefen. Aber Sozialismus ohne Unterdrückung, Ausbeutung und Diktatur wird es nie geben. Das kann es auch nie geben. Eine solche Weltanschauung kann Abweichler und Andersdenkende ja nicht gewähren lassen. Eine Weltanschauung die auf niederen Instinkten wie Neid und Haß basiert wird auch niemals zu irgendeinem perfekten Endzustand führen (falls gleich wieder jemand mit dem  Übergang zum Kommunismus kommt).
In Wirklichkeit wird man eh nie einen Idealzustand (Ideal nicht als Werturteil sondern im Sinne von Rein) irgendeiner Idee erreichen. 

Meiner Meinung nach zeigt Star Trek auch nicht wirklich einen Gesellschaftsentwurf, sondern eher Persönlichkeiten die unter bestimmten vorraussetzungen agieren. Es ist ja nun wirklich nicht so, dass das politische System im Star Trek Universum immer positive oder auch nur irgendwie anständige Ergebnisse produziert.

Und da wir hier in einem RPG-Forum sind. In dem Star Trek Rollenspiel (Fasa vorzugsweise) gibt es ganze Kampagnen die sich um Händler, Schmugler u.s.w. drehen.
Auch da werden die aus TOS (23JH) bekannten Föderations-Credits als Währung benutzt.


Nomad:
Es gibt ein Buch "Der ewige Friede" von Joe Haldeman, da gibt es eine Technologie, mit der man (fast) alles herstellen kann. Die Währung, zumindest in den Ländern die über diese Technologie verfügen, sind Energieeinheiten. (oder so ungefähr, ist lange her, dass ich es gelesen habe)
Die Hauptfigur spart einige Zeit um ein besonders aufweniges Schmuckstück herstellen zu lassen.

YY:

--- Zitat von: Quaint am 14.12.2013 | 18:26 ---Und ansonsten, ich spiele bisweilen Star Trek Online. Da gibt es definitiv Geld in der Föderation, am gebräuchlichsten dürfte der Energiekredit sein. (Es gibt aber noch andere Währungen).

--- Ende Zitat ---

Da muss man mMn recht vorsichtig sein - manches ist wohl rein der Spielmechanik geschuldet.


--- Zitat von: Quaint am 14.12.2013 | 22:30 ---Theoretisch müsste es dann aber auch sowas wie Bergbau geben, um die Rohmaterialien en Masse zu gewinnen, aber davon hab ich noch nie etwas mitbekommen. Es gibt aber auf jeden Fall sowas wie industrielle Fertigung mit Replikatoren. Detailliert wird darauf aber meines Wissens auch nicht eingegangen.

--- Ende Zitat ---

Bergbau bzw. generisches Rohstoffsammeln trifft man schon an - dann aber meistens wieder irgendwelches mehr oder weniger exotisches Zeug.

Und in den Raumschiffwerften wird "zu Fuß" zusammengesetzt. Einzelteile kommen wohl zumindest teilweise aus dem Replikator, aber die Konstruktion dauert lange.
Aber auch Konstruktionszeiten haben bisweilen speed of plot  ;)


--- Zitat von: Sashael am 15.12.2013 | 01:14 ---Wir haben also mehrere Beispiel, in denen Geld als in der Förderation nicht existent bezeichnet wird (hier z.B.) und viele Beispiele für geschäftliche Transaktionen mit Nicht-Förderationsmitgliedern.
...
existieren auch freie Händler, die diesen Leuten das beschaffen, was sie begehren.

--- Ende Zitat ---

Und siehe da, das ist ziemlich genau das, was sich auf Memory Alpha findet  ;)



--- Zitat von: Abralax am 14.12.2013 | 22:40 ---Aber es gibt ja noch viele andere Besonderheiten im Star Trek Universum. Z.B. scheint es abseits der Sternenflottenschiffe keine ausgeprägte Mulltikultigesellschaft zu geben. Die meisten Völker scheinen ja weitgehend eigenständig ihre Kultur zu pflegen ohne dass die kulturellen Grenzen zu stark verwischen.

--- Ende Zitat ---

Das ist durch die Entfernungen doch ganz gut nachvollziehbar.
Die Planeten sind schließlich scheiße weit (tm) auseinander und ohne guten Grund verlässt man die Heimat nicht.
Mal davon abgesehen, dass nicht beliebig viel Transportkapazität zur Verfügung steht und das alles einen gewissen Aufwand bedeutet.

Da wäre wohl eher die Frage, was durch "Kontakt" per Holodeck-Tourismus den Sprung in andere Kulturen schafft - da sind der Kreativität eigentlich keine Grenzen gesetzt und kanonseitig gibts dazu nicht allzu viel.
Höchstens, dass sich mal einer ein romulanisches Ale reinzieht - was ja obendrauf noch illegal ist  ;)


Starfleet-Schiffe und Außenposten (z.B. DS9) sind relativ bunt bevölkert - und auch das ist wiederum recht plausibel.
Die kommen nämlich rum oder sitzen an Verkehrsknotenpunkten.

Sashael:
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--- Zitat von: Abralax am 15.12.2013 | 02:18 ---Ich denke wir machen ein gefährliches Fass auf wenn wir den Sozialismus hier noch weit vertiefen. Aber Sozialismus ohne Unterdrückung, Ausbeutung und Diktatur wird es nie geben. Das kann es auch nie geben. Eine solche Weltanschauung kann Abweichler und Andersdenkende ja nicht gewähren lassen. Eine Weltanschauung die auf niederen Instinkten wie Neid und Haß basiert wird auch niemals zu irgendeinem perfekten Endzustand führen (falls gleich wieder jemand mit dem  Übergang zum Kommunismus kommt).
--- Ende Zitat ---
Es wird nie Sozialismus geben, darauf können wir uns gerne einigen. Denn per Definition hat Sozialismus nichts, aber auch gar nichts mit Unterdrückung, Ausbeutung und Diktatur zu tun. Und wie du auf das schmale Brett (eher so das hauchdünne Drahtseil) kommst, Sozialismus wäre eine Weltanschauung, die auf niederen Instinkten wie Neid und Hass basiert, ist extrem unverständlich.
Alleine der Name (Sozialismus) besagt ja, dass es sich um eine Ideologie handelt, die auf gesellschaftlicher Unterstützung beruht.

Falls jetzt jemand historische Beispiele bringen möchte: Es GAB nie einen sozialistischen Staat. Noch NIE! Es gab jede Menge Diktaturen, die die Grundidee der Gleichverteilung dazu mißbraucht haben, persönliche Errungenschaften einfacher Bürger zu verhindern und die Führungsriegen mit Luxus zu versorgen.

Würde ein Sozialismus existieren, was aus den selben Gründen nicht passieren kann wie eine funktionierende Anarchie, würden übrigens Abweichler und Andersdenke ziemliche Arschlöcher sein, weil sie die Idee des Sozialen Miteinanders zugunsten ihrer eigenen egoistischen Bedürfnisse (Hass und Neid anyone?) ablehnen.
Da Neid aber eine der Haupttriebfedern der menschlichen Motivation darstellt, kann eine Ideologie nicht funktionieren, die auf reiner Solidarität beruht. Irgendjemand findet immer Scheiße, dass er nicht auf Kosten anderer Menschen weniger arbeiten kann.

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