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Gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Systeme in Star Trek

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Quaint:
Ja, natürlich.

Also um nochmal ein paar wirtschaftliche Dinge zusammenzufassen:

- primäre Energiequelle sind Fusionsreaktoren, die Antimaterie ist eigentlich nur ein (sehr wirksamer) Energiespeicher
- Antimaterie wird quasi industriell  hergestellt, in sogenannten Raffinerien, die aufgrund der Gefährlichkeit von Antimaterie und der strategischen Bedeutung für die Raumfahrt normalerweise gut geschützt sind
- es gibt in einem gewissen Rahmen Privatwirtschaft (etwa Bergbauunternehmen, Verlage, Restaurants, ...)
- es gibt aber auch Anzeichen für eine staatlich organisierte Grundversorgung
- entgegen gelegentlicher Behauptung scheint es doch sowas wie Geld in der Föderation zu geben, mit dem man dann etwa Luxusgüter wie Holosuite-Zeit, edle Stoffe oder echte Nahrung erwerben kann
- diese Währung scheint der Credit zu sein, aber in vergleichsweise frühen Tagen der Föderation ist auch mal die Rede von Föderations-Dukaten

- politisch ist die Föderation offenbar föderal-demokratisch organisiert, wobei vollwertige Mitgliedwelten eben Abgesandte in den Föderationsrat entsenden; wie die Mitgliedwelten diese Gesandten bestimmen, können sie weitgehend selbst regeln, aber demokratische Verfahren sind zu vermuten
- es gibt auch Kolonien, die keine direkte Vertretung im Föderationsrat haben
- offenbar hat aber gerade die Sternenflotte recht große Macht, oft auch auf einzelne Entscheider (Admiräle) konzentriert, die nicht demokratisch legitimiert ist
- zumindest teilweise werden Anzeichen für ein totalitäres Regime gesehen
- im direkten Vergleich zu konkurrierenden Sternenreichen wirkt die Föderation aber recht nett
- nach heutigen Maßstäben, gerade betreffs solche Dinge wie Checks and Balances, wirkt die Föderation aber nicht gerade perfekt bzw. es scheint einiges Potential für Machtmißbrauch zu geben
- die Macht des Kapitals wie wir sie heute kennen, gerade auch von den USA, mit durch Geld einflußreichen Konzernen und Superreichen Individuen, scheint bei der Föderation nicht oder nur in einem geringeren Maße gegeben

Lichtschwerttänzer:
Wieso sollten die Admiräle nicht von der Förderation also damit demokratisch legitimiert sein?

Quaint:
Naja, soviel ich weiß sind die halt nicht gewählt, sondern werden aus den Rängen der Kapitäne befördert. Natürlich hat der Föderationsrat wohl etwas dabei mitzureden, nach welchen Maßstäben befördert wird. Aber das ist ja nun schon was anderes als ne direkte demokratische Legitimierung.

Yerho:

--- Zitat von: Seuchentänzer am 17.12.2013 | 16:51 ---Wieso sollten die Admiräle nicht von der Förderation also damit demokratisch legitimiert sein?
--- Ende Zitat ---

Müssen sie doch gar nicht. Soweit da in den Serien rüberkommt, kann ein Admiral nur seine Starfleet-Angehörige herumscheuchen und hat keinerlei Gewalt über Zivilisten, außer sie wird ihm durch bestimmte Umstände (z.B. Kriegsrecht) von der zivilen Administration - wie auch immer die nun genau aussieht - verliehen.

Und wen eine militärische oder zumindest hierarchisch organisierte Institution mit welchem Dienstgrad versieht, ist - diverse Einflüsse durch den Proporz mal außen vor - einzig und allein Sache dieser Organisation, weil es in der Regel keine Auswirkungen auf die Zivilgesellschaft hat. Außer natürlich, dass ein Admiral Kirk unter Umständen für signifikant mehr Umsatz in den Kneipen von Alpha Centauri sorgt. ;)

1of3:

--- Zitat von: Abralax am 16.12.2013 | 19:15 ---Der Föderationsrat (gesehen in Star Trek 4 scheint) vergleichsweise klein. Zurechtbiegen kann man es sich vielleicht indem man es sich als eine Art Ausschuss des Rates erklärt. Eine genaue Zahl war Anfangs aber nie festgelegt. Durch die gewaltigen Raumschlachten bei DS9 wirkt die Föderation allein durch die Zahl der Schiffe auf einmal deutlich größer. Im Verhältnis dazu und bedenkt man die vielen Geschichten über Expansion und, dass eigentlich  Alle gerne Mitglied werden wollen scheint die dann spät etablierte Zahl von 150 Welten recht klein, vor allem wenn man da Kolonien mitgezählt hat.

Der Föderationsrat ist auch kein repräsentatives Parlament, sondern eine Vertretung der Regierung diverser Mitgliedwelten.

Wenn mir nichts entfallen ist sind die bekannten Entscheidungen des Föderationsrates auch alle Außenpolitischer natur (inklusive Spionage; Militärisches, Forschung).
Kirks Verfahren wegen Diebstahl und Zerstörung der Enterprise wurde auch vor dem Rat behandelt. Wahrscheinlich ein  Sonderfall, wegen der Rettung der Erde und um außenpolitisch den Klingonen gegenüber Stärke zu zeigen.

Der Präsident wird vom Föderationrat gewählt. Die umfangreichen Rechte des Präsidenten, die man bei DS9 gesehen hat, könnten auch mit dem Krieg zu tun haben.

Ehrlich gesagt glaube ich, dass die Föderation eher so eine Mischung aus UN und USA sind.
Und nach dem Vorbild innenpolitisch unter normalen Bedingungen nicht so viel Einfluss hat.
--- Ende Zitat ---

Ja, irgendwo dazwischen stimmt sicherlich. :) Und du hast Recht, dass bei DS9 deutlich mehr Schiffe auftauchen, als man das sonst bei TNG erwartet hätte. Da sind im Klingonischen Bürgerkrieg die Enterprise und 6 halbfertige Schiffe alles, was die Föderation auf die Schnelle bereitstellen kann. So hatte ich das nicht gesehen.

In Articles of the Federation wird der "kleine" Föderationsrat tatsächlich als Ausschuss betrachtet. Das ist vermutlich sinnvoll, wenn man annimmt, dass es sich um eine Vertretung der Mitgliedswelten handelt, denn diverse bereits bekannte Mitglieder waren in dem Haufen nicht zu sehen: Schon die Schnittmenge der neuen Aliens aus Reise nach Babel mit jenen in Star Trek IV ist 0. Zudem waren die Bänke zu beiden Seiten ziemlich voll besetzt, es wäre also unwahrscheinlich dass reihenweise Vertreter des Gremiums nicht da waren.

Woraus schließt du, dass der Präsident vom Rat gewählt wird? Mir fällt jetzt keine passende Stelle ein, was natürlich nichts heißen muss.

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