Wir haben es gestern Abend geschafft Everyone is John mal "anzuspielen" und um ein Fazit vorwegzunehmen: Wir hatten sehr viel Spaß.
Kurz vorweg: Bei Everyone is John spielt nur der "Spielleiter" einen physischen Charakter (John), die Spieler selbst sind nur Stimmen in dessen Kopf, die ihn dazu verleiten gewisse Ziele zu erfüllen, für deren Erreichen die Spieler dann Siegpunkte bekommen. Jeder Spieler muss dabei 2 Fertigkeiten (Skills) und 3 Ziele (Obsessionen) verdeckt aufschreiben und es kann dann bei speziellen Ingame-Ereignissen mit Willenskraftpunkte darum geboten werden, wer die dominante Stimme in Johns Kopf ist.
Aber zu unserer Runde: Wir hatten uns in unserer wöchentlichen P&P-Runde (6 Personen) vor Weihnachten entschieden mal Everyone is John zu testen und nun war es so weit. Ich hatte mir die Regeln angeschaut und in unter 5 min waren sie erklärt und von allen verstanden. Ein Problem blieb aber: Wie detailliert muss ein Skill festgelegt sein? Im Endeffekt hab ich als "Spielleiter" erstmal alles zugelassen um zu schauen wie das so funktioniert/abläuft. Dies führte dazu, dass wir einfach Skills wie "Auto fahren" und "Backen" dabei hatten aber auch "Achterbahn fahren ohne zu kotzen" und "Sich mit assigen Menschen gutstellen".
Es dauerte eine gewisse Zeit bis sich die Spieler ihre Skills und Ziele zurecht gebastelt hatten, da es doch schon einiges an Kreativität und Nachdenken erfordert sich was sinnvolles zusammenzustellen.
Als Ziele war sehr viel unterschiedliches vertreten, einfache Dinge wie "Brötchen backen", "Auto fahren" oder "Eine Wasserpistole kaufen" hatte jeder auf seinem Blatt stehen, aber mit nur einer Ausnahme traute sich auch jeder an etwas skurrilere Ziele wie zum Beispiel "Einem Drogenabhängigen Mehl als Kokain verkaufen" oder -fast schon zu klassisch- "Eine Verfolgungsjagd mit der Polizei liefern".
Der Spielablauf selbst ist für den "Spielleiter" (aus dessen Sicht ich das hier schildre) sehr sehr anstrengend, da ja alle auf John einreden dürfen, es aber nur eine dominante Stimme gibt. Ich habe immer auch versucht etwas auf das einzugeben was die nicht dominanten Spieler John Einflüstern wollten ohne jedoch aus den Augen zu verlieren wer hier gerade das sagen hat, was sehr viel Konzentration erfordert, gerade wenn 5 Leute auf einen einreden.
Die Gesamtspielzeit, ohne Vorbereitung, betrug ~2 Stunden, dann waren alle Willenskraftpunkte aufgebraucht; wobei das auch eine sehr gute Zeit war, viel länger hätte die Runde auch nicht dauern dürfen. Auch zu einer zweiten Runde wollten wir uns dann nicht hinreißen lassen, da das Spiel , wenn sich die Spieler erstmal trauen John Dinge einzuflüstern, doch recht schnell und teilweise stressig ist. Nichts deto trotz haben wir und danach noch etwa 30 min nur über die Geschehnisse im Spiel unterhalten, da es wirklich sehr unterhaltsam war.
Fazit: Es macht wirklich sehr viel Spaß und wird mit der Zeit auch recht "intensiv/hektisch", was dazu führt, dass man Everyone is John nicht (zumindest wir nicht) wirklich oft hintereinander spielen kann. Es hat aber so viel Spaß gemacht, dass wir es wahrscheinlich nächste Woche nochmal spielen und den Start unseres neuen Deadlands-Abenteuer nach hinten verschieben werden.
Es hat sich auch herausgestellt, dass die Skills und Ziele an sich nicht so wichtig sind und ruhig etwas allgemeiner gehalten werden können. Das wofür das größte Interesse bei uns am Ende aufkam war eher was wer wie versucht hat zu erreichen.