Autor Thema: Was bedeutet: "modernes" bzw. "veraltetes" System?  (Gelesen 11112 mal)

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Offline Space Pirate Hondo

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Re: Was bedeutet: "modernes" bzw. "veraltetes" System?
« Antwort #50 am: 24.12.2013 | 18:07 »
Wäre es nicht einfacher sich darauf zu einigen, dass alle Systeme, die die letzten 10 Jahre bis zum heutigen Tag(variabler Zeitraum) "modern" sind und alles ältere "alt" ist, aber nicht "veraltet" sind.

Problem gelöst. Nächste Diskussion  ~;D

Offline Feuersänger

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Re: Was bedeutet: "modernes" bzw. "veraltetes" System?
« Antwort #51 am: 25.12.2013 | 02:08 »
Das ist eine Diskussionsvermeidungsstrategie zur Vermeidung jeden Erkenntnisgewinns. Und stimmt einfach nicht. Neu ist eben nicht gleich modern.
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Offline Teylen

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Re: Was bedeutet: "modernes" bzw. "veraltetes" System?
« Antwort #52 am: 25.12.2013 | 02:18 »
Moderne Systeme sind solche die (für einen) relativ neu sind und die man mag.
Veraltet Systeme sind solche die (für einen) relativ alt sind und die man nicht (mehr) mag.

Daher:
In den von mir beobachteten Diskussionen wird der Begriff "veraltet" nur als Spielart im Sinne von "gefällt mir nicht" verwendet. Es soll halt die Aussage erhöhen und allgemeingültig machen. "Modern" ist dann das Gegenteil davon. Soll "gefällt mir nicht" auf einen eindeutig neuen Mechanismus angewandt und dabei verallgemeinert werden, so nutzen Diskutanten eben "neumodisch" oder Vergleichbares.

Letztlich läuft immer alles auf überhöhte "find ich toll"- und "find ich blöd"-Aussagen hinaus, da die Begriffe im Rollenspiel aufgrund der kurzen Existenz gar keinen Sinn ergeben können.

Ich denke nicht, dass man irgendwelche sinnvollen Definitionen finden kann und schlage vor, die Begriffe einfach zu ignorieren.
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Offline Galatea

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Re: Was bedeutet: "modernes" bzw. "veraltetes" System?
« Antwort #53 am: 25.12.2013 | 03:13 »
Als "veraltet" würde ich Spiele bezeichnen, die an antiquierten Mechanismen festhalten, obwohl es Regelkonzepte gibt, die die Anforderungen eleganter und effizienter lösen. Warhammer/Warhammer40k ist für mich so ein Beispiel - es klammert sich an einem starren Phasenkonzept fest, das Spieler dazu zwingt jede Einheit dreimal pro Spielzug zu aktivieren (Bewegung, Schießen, Nahkampf) und will gleichzeitig ein Massenkampfsystem sein. Das absurde ist, dass das Spiel selbst diese Phasen schon teilweise auflöst, indem es die Bewegung rennen/sprinten (das eine Alternativaktion zu schießen darstellt) in der Schussphase abhandelt, statt in der Bewegungsphase in der alle anderen Bewegungen stattfinden. Auch das krampfhafte festklammern auf einer Werteskala von 1-10, in der vom truhahngroßen Gnom bis zum Blutdämon oder Sternengott alles untergebracht werden soll, obwohl es mittlerweile Tabletopsysteme gibt die nach oben offen sind ohne balancingtechnisch völlig aus dem Ruder zu laufen, halt ich für ein Anzeichen dass das System veraltet ist und den Zenit seiner Funktionalität weit überschritten hat.
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Offline Xemides

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Re: Was bedeutet: "modernes" bzw. "veraltetes" System?
« Antwort #54 am: 25.12.2013 | 08:12 »
Abaton23:

So oft wie zu lesen ist, das System XYZ ja noch tief in den 90ern steckt und nicht gründlich modernisiert wird ist, um so zu sein wie System ABC, zeigt schon, das modern sehr oft als Kampfbegriff benutzt wird.

Zu Altspielern:

Die scheuen sich doch nicht gegen Regelkorrekturen in einem System, das weitestgehend unverändert bleibt. Die meisten Streite gibt es doch eher dann, wenn das System komplett umgeschrieben wird wie N/OWOD, DnD3.5/4.

Oder täusche ich mich da ?

Ich zumindest habe mal festgestellt, das den meisten Systemen eine zweie Edition gut tut, in dem die Tücken von Spielern entdeckt wurden, die den Entwicklern aus Betriebsblindhet nicht aufgefallen sind.
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Offline Agent_Orange

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Re: Was bedeutet: "modernes" bzw. "veraltetes" System?
« Antwort #55 am: 25.12.2013 | 09:08 »
Mal so angeregt ... oder nachgefragt:

Versuchen wir uns gerade daran, den Begriff des "modernen Rollenspiels" mit Inhalt zu füllen? Oder haben wir bisher vermieden, für "modern" eine passende Definition zu finden, unter die wie alte wie neue Rollenspiele zu subsumieren versuchen?

Zweite Frage:
Es klang indirekt an, dass möglicherweise der wirtschaftliche Erfolg (mit?) ausschlaggebend dafür sein könnte, ob ein Spielsystem als "modern" eingestuft werden kann. Führt das dann dazu, dass die F2P-Rollenspiele (free to play; kostenfrei zum Download bereitgestellte Spielsysteme wie Destiny Dungeon oder andere) aus dieser Diskussion ausgeblendet werden müssten, da deren "wirtschaftlicher" Erfolg nur bedingt messbar ist? Oder meint "wirtschaftlicher Erfolg" die Verbreitung und Akzeptanz eines Spielsystems in der Rollenspielcommunity?

-----------------

On topic:
Call of Cthulhu ist nach meiner Wahrnehmung häufig genug totgesagt worden, um dann, als die Sterne doch noch richtig standen, wieder wie Cthulhu aus R'lyeh aufzuerstehen. Das Spielsystem hat sich seit der ersten Edition nur sehr geringfügig verändert; gleichwohl erfreut es sich nach wie einer gewissen Beliebtheit unter alten wie neuen RollenspielerInnen. Ist es "modern"? Wohl nicht. Wurde es "moderner", indem das Cthulhu Thema auf andere Spielregelsysteme wie z.B. D20 aufgesattelt worden ist  bzw. daraus Spin-Offs wie Cthulhutech abgeleitet worden sind? Oder sind diese "neuen" Ausprägungen selbständig als "modern" einzustufen?
DSA und D&D und Shadowrun und Traveller und Earthdawn und *würg* World of Darkness Schrott würde ich als durch alle Rollenspielzeitalter durchweg erfolgreiche und weit verbreitete Rollenspielsysteme bezeichnen; für einige von ihnen (D&D, Shadowrun, DSA?) gab es dabei durchaus sehr weitreichende Veränderungen in den Regelsystemen. Sind diese "neuen" Edition 'nur deshalb' modern?
Daran anknüpfend: Pfadfinder ist nun wahrlich kein Meilenstein, da es seinem Wesen nach lediglich fortsetzt, was mit D&D 3.0 bereits eröffnet wurde. Böszüngig könnte man behaupten, dass Pfadfinder insbesondere die gelungene und spielbare Errata zu D&D 3.0/3.5 darstellt; weniger böszüngig kann man wohl aber die Meinung vertreten, dass es eine konsequente Weiterentwicklung von D&D 3.0/3.5 darstellt, ohne sich von den Kernprinzipien verabschiedet zu haben. Pfadfinder erfreut sich großer Beliebtheit und kann mit Fug und Recht als auch ökonomisch erfolgreiches Spielsystem betrachtet werden. Ist es modern? Absolut nicht. Oder doch?`Wenn ja, warum?
Und wie steht es um GURPS - auch in zahlreichen Auflagen verfügbar; und es gibt kaum ein Thema, das nicht als GURPS Erweiterungsband erschienen ist. Uraltes System. Die Innovationskraft bezieht es ausschließlich darüber, dass es die Besonderheiten anderer Rollenspielthemen in GURPS "übersetzt". Wie verhält sich das zur "Modernität" von Rollenspielen?

Die von mir hier aufgeworfenen Fragen umfassen weit verbreitete und enorm etablierte Spielsysteme und Spielthemen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Dass ich Fudge, Fate und Co. nicht aufgenommen habe, hängt vor allem davon ab, dass ich mich in diesen einerseits kaum auskenne, ich zum anderen aber auch meine, dass sie eine vergleichsweise junge Entwicklungsgeschichte haben. Sind sie "deshalb" modern? Ohne Frage sind auch sie zum Teil weit verbreitet.
Und anknüpfend an die Frage Nummer 2 aus dem ersten Teil dieses Postings: Was ist mit diesen ganzen kleinen Stilblüten des Rollenspiels, die sehr spezielle Themen, eigenwillige Regelsysteme oder beides enthalten bzw. aus dem Bereich des Indie hervorgehen. Wie verhalten die sich zu "modern"?

----------------------

Mein Versuch, solche und andere Fragen mit Blick auf "modern" zu beantworten, fällt mir enorm schwer, weil ich nicht weiß, was "modern" bedeuten soll.

AO
Rollenspiele vor Gericht (mit besten Dank für den Hinweis an Boba Fett)
Randzeichen: 41 - 66

Persönliche Anmerkung: Es ist ein erstinstanzliches Landgerichts-Urteil. Hinsichtlich einzelner Fragen beschränkt sich das Urteil auf Verweise; der Kläger hat "schlampig" gearbeitet. Fraglich ist deshalb, ob einzelne Urteilsaspekte in höherer Instanz anders bewertet worden wären.

Offline Thandbar

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Re: Was bedeutet: "modernes" bzw. "veraltetes" System?
« Antwort #56 am: 25.12.2013 | 09:44 »

Es klang indirekt an, dass möglicherweise der wirtschaftliche Erfolg (mit?) ausschlaggebend dafür sein könnte, ob ein Spielsystem als "modern" eingestuft werden kann. 

Meiner Meinung nach hat das nichts miteinander zu tun. "Twilight" ist zwar wirtschaftlich erfolgreich gewesen, aber weder die Bücher noch die Filme zeichnen sich durch irgendeine Form von "Modernität" aus.

Vielleicht ergibt es auch Sinn, System und Setting getrennt voneinander zu betrachten. Hier dürfte es unterschiedliche Kriterien geben - ob die Regeln hinreichend elegant designt worden sind und ob die Spielwelt bislang unhinterfragte Traditionen aufbrechen kann.

Es gibt ja zB genug Filme, die tricktechnisch auf der Höhe der Zeit liegen und sogar neue Maßstäbe setzen, von den Mitteln der Erzählung her aber im Urschlamm stecken geblieben sind. 
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Offline JollyOrc

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Re: Was bedeutet: "modernes" bzw. "veraltetes" System?
« Antwort #57 am: 25.12.2013 | 10:20 »
Ich denke, ein modernes Rollenspiel zeichnet sich durch folgende Dinge aus:

1. Es gibt eine Idee, wieso man damit Spaß hat. ("Beziehungsdrama", "Dungeoncrawl", "SL erzählt eine Geschichte", ...)
2. Es kommuniziert diese Idee, so dass man weiß, worauf man sich mit diesem Spiel einlässt.
3. Es bietet Mechanismen, Inspiration & Hilfsmittel, diesen Spaß auch tatsächlich zu haben, und steht ihm nicht im Weg.

In diesem Sinne ist z.B. Paranoia modern, da es weiß was es will ("Paranoia, Bürokratie & Intrigen in der Gruppe mit vielen Toten"), es einem das klar erklärt ("Das satirische Rollenspiel um eine schöne neue Welt", steht so schon auf der Packung!) und es hat viele Beispiele für Spielsituationen und z.B. die Klonmechanik damit das alles funktioniert.

Die Game of Thrones Rollenspiele scheitern da meiner Ansicht nach aber, und sind insofern "unmodern": Sie versuchen mit den Regeln mehrere Spielstile gleichzeitig zu bedienen, schwimmen da hin und her und sagen nicht klar "hier, das ist die Sorte Spaß, die wir verkaufen!"

Die eigentlichen Regeln etc. sind IMHO für die Einordnung in modern/unmodern komplett egal.
« Letzte Änderung: 27.12.2013 | 11:37 von JollyOrc »
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Offline D. M_Athair

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Re: Was bedeutet: "modernes" bzw. "veraltetes" System?
« Antwort #58 am: 25.12.2013 | 10:29 »
@ JollyOrc: Schöner Beitrag!


Moderne Systeme sind solche die (für einen) relativ neu sind und die man mag.
Veraltet Systeme sind solche die (für einen) relativ alt sind und die man nicht (mehr) mag.
I strongly disagree!

Savage Worlds
hat ein relativ modernes Regelsystem. Ich mag es trotzdem nicht mehr besonders. Vielleicht, weil es fast, furious, fun verkauft, das aber nur in recht eigentümlicher Geschmacksfärbung liefert. (Star Wars funktioniert z.B. als Hollywood-Blockbuster, Rom, offene Stadt dagegen nicht. Obwohl man beides "episch" nennen könnte.)
WFRP 2nd benutzt zum Teil veraltete Elemente und gehört dennoch zu meinen Lieblingsspielen. Anderereits hat es Ansätze, die auf der Höhe der Zeit sind und die man relativ leicht nutzen könnte, um das Spiel insgesamt dahingehend zu überarbeiten. Und sei es nur für die eigene Runde.

Und schließlich gibt es Spiele, die in den 80er oder 90ern erschienen und ihrer Zeit immer noch voraus sind. (Gerade bei solchen Spielen kann man beobachten, wie bestimmte Regelelemente "modern " werden/sich als aktuell begründen lässen und andere veralten. Das letzte könnte man auch: Es gibt sinnvollere Weisen ProblemX/SpielinhaltY zu regeln. Das Verwendete erweist sich als "Workaround", ...)


Vielleicht sollten wir in einer neuen Diskussion überlegen, was veraltete Spiele/Teilsysteme auszeichnet und was moderne. Das wäre jedenfalls eine Möglichkeit das (mMn unproduktive) Verständnis von "veraltet" und "modern" auszusortieren. Wobei ein separater Disput um Kampfbegriffe und deren (Un-)Sinn und Funkion sicher auch nicht verkehrt wäre.
« Letzte Änderung: 25.12.2013 | 10:41 von Dr. Helga Itaa »
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Offline Feuersänger

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Re: Was bedeutet: "modernes" bzw. "veraltetes" System?
« Antwort #59 am: 25.12.2013 | 10:37 »
Noch ein Wort von wegen "Kampfbegriffe": das ist auch nicht zwingend der Fall. Klar, man _kann_ das was man mag als modern oder altbewährt bezeichnen, und das was man nicht mag als neumodisch oder veraltet. Man kann aber auch die Begriffe einfach unabhängig von eigenen Vorlieben verwenden.

Die typischen Indie-Spiele z.B. mit ihrem klaren Fokus und meta-lastigen Mechaniken sind eindeutig modern - auch wenn sie mir nicht gefallen. Uraltklötze mit komplizierten und ineffektiven Mechaniken wie AD&D sind eindeutig veraltet - auch wenn ich meinen Spaß damit habe.

Einfach mal aufhören, jede Wertung oder Kritik eines Systems als persönlichen Angriff gegen sich zu werten.
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Offline Thandbar

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Re: Was bedeutet: "modernes" bzw. "veraltetes" System?
« Antwort #60 am: 25.12.2013 | 10:41 »
Die typischen Indie-Spiele z.B. mit ihrem klaren Fokus und meta-lastigen Mechaniken sind eindeutig modern - auch wenn sie mir nicht gefallen. Uraltklötze mit komplizierten und ineffektiven Mechaniken wie AD&D sind eindeutig veraltet - auch wenn ich meinen Spaß damit habe.

+1

Persönliche Vorlieben haben imho nichts mit der Achse modern/nicht-modern zu tun.
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Offline LushWoods

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Re: Was bedeutet: "modernes" bzw. "veraltetes" System?
« Antwort #61 am: 25.12.2013 | 11:28 »
Ich denke, ein modernes Rollenspiel zeichnet sich durch folgende Dinge aus:

1. Es gibt eine Idee, wieso man damit Spaß hat. ("Beziehungsdrama", "Dungeoncrawl", "SL erzählt eine Geschichte", ...)
2. Es kommuniziert diese Idee, so dass man weiß, worauf man sich mit diesem Spiel einlässt.
3. Es bietet Mechanismen, Inspiration & Hilfsmittel, diesen Spaß auch tatsächlich zu haben, und steht im nicht im Weg.

In diesem Sinne ist z.B. Paranoia modern, da es weiß was es will ("Paranoia, Bürokratie & Intrigen in der Gruppe mit vielen Toten"), es einem das klar erklärt ("Das satirische Rollenspiel um eine schöne neue Welt", steht so schon auf der Packung!) und es hat viele Beispiele für Spielsituationen und z.B. die Klonmechanik damit das alles funktioniert.

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Die eigentlichen Regeln etc. sind IMHO für die Einordnung in modern/unmodern komplett egal.

Der erste Teil: Super dargestellt.
Der zweite Teil (AGoT): Kompletter Blödsinn.

Offline Glühbirne

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Re: Was bedeutet: "modernes" bzw. "veraltetes" System?
« Antwort #62 am: 25.12.2013 | 11:50 »
Einwurf: Ist das Wort Kampfbegriff nicht auch nur ein Kampfbegriff?

Offline JollyOrc

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Der zweite Teil (AGoT): Kompletter Blödsinn.

OK, I bite: Warum?
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Offline Sülman Ibn Rashid

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Modern und altmodisch sind ja auch ein ganz anderes begriffspaar als gut und schlecht oder gefällt mir und gefällt mir nicht. Es gibt moderne Dinge die mir besser gefallen als ihr altmodischen Pendants aber eben auch altmodische Dinge, die ich fern modernen gegenüber vorziehe. Ist ja nicht nur beim rollenspiel so. Auch bei Autos, Musik, Romanen...
Hvat er með ásum? hvat er með álfum? gnýr allr jötunheimr, æsir ’ru á þingi;
stynja dvergar fyr steindurum veggbergs vísir. Vituð ér enn eða hvat?

Offline Feuersänger

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Re: Was bedeutet: "modernes" bzw. "veraltetes" System?
« Antwort #65 am: 25.12.2013 | 12:37 »
Einwurf: Ist das Wort Kampfbegriff nicht auch nur ein Kampfbegriff?

Gut beobachtet. ;)
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Offline Praion

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OK, I bite: Warum?

Ich bin da ganz bei dir, alleine schon weil Gummipunkte so gar nicht in diese Welt passen in der Tod billig und das Schicksal finster ist.
Die Bücher spielen alle aus der Sicht ganz unterschiedlicher Personen die NICHT alle zusammen zu einem ADelshaus gehören, diesen Spielmodus bietet das Spiel so nicht an.
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Offline 1of3

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Re: Was bedeutet: "modernes" bzw. "veraltetes" System?
« Antwort #67 am: 25.12.2013 | 12:56 »
Für Game of Thrones braucht es doch eigentlich nur ein Fiasko-Playset oder?

Ansonsten würde ich folgendes vorschlagen: Ein Ding ist modern, wenn man es auch heute noch ernsthaft genauso produzieren wollen könnte. Ernsthaft heißt nicht bewusst retro.

Offline Teylen

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Modern und altmodisch sind ja auch ein ganz anderes begriffspaar als gut und schlecht oder gefällt mir und gefällt mir nicht.
Wobei das gestellte Begriffpaar nicht modern und altmodisch ist sondern modern und veraltet.
Wo es dann imho eine deutliche Wertung hat und subjektiv ist.

Auch wenn es wie in Helgas Beitrag moderne Sachen gibt die einem nicht gefallen.
Seine Aussage zu WFRP 2nd, finde ich, stützt meine These eher.


@SoIaF
Kommt auf die Sichtweise der Serie an?
Es gibt Leute die fiebern ggf. mit oder gegen ein Haus mit. Was das Spiel wiederum gut abbildet.
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Offline Roland

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Re: Was bedeutet: "modernes" bzw. "veraltetes" System?
« Antwort #69 am: 25.12.2013 | 13:52 »
Wie wärs mit modern vs. traditionell (oder gar klassisch)?
Who knows what evil lurks in the hearts of men? The Shadow knows!

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Der Rote Baron

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Re: Was bedeutet: "modernes" bzw. "veraltetes" System?
« Antwort #70 am: 25.12.2013 | 14:42 »
Soso, was du hier machst, Roter Baron, zählt also nicht unter "sich unterhalten"? So kann man's natürlich auch sehen -- wenn man über Jahrzehnte immer nur im eigenen Saft köchelt, kommt freilich nicht viel Neues dabei rum.

Nachtrag:
Das Thema "auswürfeln oder setzen" wurde hier freilich schon oft diskutiert. Hier einer der letzten Threads mit Umfrage:
http://www.tanelorn.net/index.php/topic,72711.0.html

Diese ergab: 77% der 'lornis bevorzugen nichtzufällige Charaktererschaffung.

Man kann ja in jeden Post hineininterpretieren, was man will. Und "Promiskuität" beim Spielen und anderswo kann man als wertvoll ansehen - oder auch nicht. Mit hauptsächlich einer Gruppe spielen ist so "im eigenen Saft köcheln", wie ständig denselben Schmarren mit wechselnder Personage spielen. Auf die Vielfältigkeit kommt es an, und da bestehen wir jeden Vergleich locker (gespielte System über die Zeit geschätzte 60+).

Die überwiegende Bevorzugung der nichtzufälligen Charaktererschaffung bei der Umfrage stelle ich gar nicht in Abrede, ich glaube nur nach meiner Erfahrung nicht, dass das bei der überwiegenden Zahl der D&D/D20-System-Spieler so ist - mit Ausnahme von Spielern, die ihre Charakter auf oder für Cons machen. Oder im Hangout spielen.

Wenn ich mir einen Charakter "bauen" will, dann spiele ich nicht D&D. Peng.

Der Rote Baron

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Re: Was bedeutet: "modernes" bzw. "veraltetes" System?
« Antwort #71 am: 25.12.2013 | 14:43 »
Noch an einem offiziellen WotC RPG-Event teilgenommen? Da ist Pointbuy Pflicht.

Quod erat demonstrandum. Und die Antwort lautet: Nein.

Offline Sashael

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Re: Was bedeutet: "modernes" bzw. "veraltetes" System?
« Antwort #72 am: 25.12.2013 | 14:54 »
Quod erat demonstrandum. Und die Antwort lautet: Nein.
Naja, da dort aber fünfstellige Spielerzahlen registriert sind (oder sogar sechsstellige?), ist deine Frage nach "was für eine Community" schon obsolet, gell?

Edit: Die meisten Spieler, die dort mitspielen, bevorzugen auch für ihre Heimkampagnen pointbuy, was man schnell mitbekommt, wenn man in den offiziellen Foren mitliest.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


Leitet Itras By mit Battlemap. ;D

Der Rote Baron

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Re: Was bedeutet: "modernes" bzw. "veraltetes" System?
« Antwort #73 am: 25.12.2013 | 15:17 »
Welchen Erkenntnisgewinn hat eigentlich die Definition von "modern" und "veraltet"?
"Ich spiele ein veraltetes Rollenspiel - und habe Spaß dabei!"
"Ich spiele ein modernes Rollenspiel - und habe ekien Spaß dabei!"
"Ich spiele ein veraltetes Rollenspiel - und möchte lieber sofort wieder aufhören!"
"Ich spiele ein modernes Rollenspiel - und nehme nächste Woche Urlaub, um dauerzuspielen!"

Ist Monopoly modern? Straßen kaufen, Häuser bauen, monopolisieren, spekulieren und andere in den Ruin treiben - klingt wie aus der Tagespresse!
Risiko? Länder "befreien", andere Armeen vernichten und Kontinente kontrollieren - es fehlen nur die Dronen und die Karte "Vernichten sie Al-Kaida, die Somali-Piratenund erobern sie den Hindukusch oder eine Bergkette ihrer Wahl!" und schon sind wir im Heute.
Mühle? Stellen sie Scheiben auf ein Brett und bewegen sie sie hin und her und nehmen sie die Scheiben des Gegners vom Spielfeld. Öhm ...

Die Mechaniken aller diese Spiele bilden dennoch den jeweiligen Spielzweck recht gut ab, sagt zumindest die ungebrochene Popularität - alle diese Spiele werden gespielt. Und zu allen gibt es Regelvariationen, die aber den Spielspaß der Originalversion nicht immer ereichen.

Meine These:
Spielregeln sind besser oder schlechter geeignet, die jeweilige Spielart (Simulation, narratives Spiel, Wettbewerbsspiel usw.) abzubilden. Manche funktionieren bei der Erzeugung von Spielspaß (immer der Zweck der ganzen Übung!), obgleich die Regeln die Spielart nur unvollständig abbilden. Manche machen keinen Spaß, obwohl die Regeln an sich gut sind.
Es spielt doch keiner ernsthaft LL, ORSIC, AD&D oder anderes, weil es keine besseren Regeln gibt. Manche sind sogar Schrott. Waren es immer.
Aber sie haben ein bestimmtes Flair, das zündet.
Bei mir.
Bei anderen nicht.
Sicher auch eine Form des erworbenen Geschmacks: Ich würfel gerne mit den ganzen vielseitigen Kullerchen.
Andere mögen mit Minis spielen und finden Systeme gut, die das unterstützen, auch wenn man vom Genre her auch ohne auskommen kann.

Ist also mit Minis Spielen veraltet? Und wenn ja: Was habe ich davon, wenn das nun so ist?
Ist Auswürfen von Charakteren unmodern? Auch wenn ich dadurch bestimmte Charaktere spiele, die ich sonst nicht spielen würde - und Spaß dabei habe? Und wenn ja - ab welchem Spaßgrad muss ich mit einem tötlichen Dronenangriff der Rollenspieleinsatztruppen rechnen?

Der Spielzweck ist die Erzeugung von Spielspaß bei den Spielern.
Spielspaß wird unterstützt durch ein Regelwerk, dass eine bestimmte, vom Spieler gewünschte Spielart unterstützt und vor allem nicht behindert. Dazu sollte auch das gewählte Genre entsprechend abgebildet werden.
Dies alles machte ein gutes und vor allem gut entworfenes Spiel aus.
"Flair" kann ein Spiel auch mit wenig guten Regeln entwickeln und auch dieses kann den Spielsapß erhöhen.
Flair ist gebunden an Erinnerungen, Assoziationen usw. des einzelnen Spielers und haben genau genommen mit den Spielregeln nichts zu tun - sie sind individuelle Haltungen.

"Modern" und "veraltet" sind Wertungen, die über den vom Spiel zu erwartetende Spielsapß nichts aussagen (Und wer bestreitet, dass "modern" positiv" und "veraltet" negaitiv besetzt ist, der hat im Geschichtsunterricht ab der Französischen und der Industriellen Revolution Tiefschalf gehalten).
Sie sind hinsichtlich der Bewertung des Spielzwecks (Spielspaß) wenig bis nicht aussagekräftig, wenn sie nicht synonym stehen für "gut entworfenes" bzw. "schlecht entworfenes" Spiel.

Der Rote Baron

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Re: Was bedeutet: "modernes" bzw. "veraltetes" System?
« Antwort #74 am: 25.12.2013 | 15:18 »
Naja, da dort aber fünfstellige Spielerzahlen registriert sind (oder sogar sechsstellige?), ist deine Frage nach "was für eine Community" schon obsolet, gell?

Edit: Die meisten Spieler, die dort mitspielen, bevorzugen auch für ihre Heimkampagnen pointbuy, was man schnell mitbekommt, wenn man in den offiziellen Foren mitliest.

Okay, dann gabe ich euch recht. In meinen Kreisen wird trotzdem gewürfelt. Ich bin eine ausgegrenzte Minderheit ...  :'(