Autor Thema: Die Walz in einem Fantasysetting [Ryuutama inspiriert]  (Gelesen 998 mal)

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Offline Woodman

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Hi,

beim lesen des Ryuutama Previews hab ich erfahren das das Spiel kein explizit ausgearbeitetes Setting hat, sondern ein euroinspiriertes Fäntelalter mit einigen Eigenheiten des historischen Japans (vor allem das Siedlungen nur 2-3 Tagesreisen auseinander liegen) angenommen wird. Außerdem soll Reisen eine wichtige Rolle spielen, jeder Bewohner der Welt sollte irgendwann im Leben mal eine lange Reise unternehmen, und kann auf die Unterstützung seiner Gemeinschaft zählen, sein Hab und Gut zuhause wird für diese einmalige Aktion von der Gemeinschaft unterhalten. Diese einmalige Reise soll den Menschen mehr Erfahrung auch außerhalb ihres eigentlichen Umfelds bringen.
Bei den Beschreibungen musste ich an den Brauch der Walz für Handwerker denken, und jetzt frage ich mich wie eine allgemein verbreitete ähnliche Tradition für alle die Gesellschaft in einem Fantasy Setting beeinflussen könnte. Ich hab mir vorgestellt das normalerweise jeder irgendwann im Alter zwischen ca. 16 und 20 zusammen mit Freunden das Heimatdorf verlässt und für eine bestimmte Zeit die Welt bereist um neue Erfahrungen zu sammeln.

Was mir bisher an Elementen eingefallen ist:
- Abreise und Ankunft dieser Gruppen in den Heimatdörfern dürften Anlass für Feste sein
- Günstige Unterkünfte sind wahrscheinlich in fast allen Siedlungen zu finden
- Die Reisenden sorgen für einen regen Nachrichtenaustausch zwischen benachbarten Siedlungen
- Zentrale Vermittlungsstellen für Aufgaben, die von den Reisenden angenommen werden können
- Eine allgmeine Handelssprache oder Mehrsprachigkeit


Offline Mr Grudenko

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Re: Die Walz in einem Fantasysetting [Ryuutama inspiriert]
« Antwort #1 am: 31.12.2013 | 17:29 »
Außerdem soll Reisen eine wichtige Rolle spielen, jeder Bewohner der Welt sollte irgendwann im Leben mal eine lange Reise unternehmen, und kann auf die Unterstützung seiner Gemeinschaft zählen

Bei der Altersangabe, könnte ich mir Vorstellen, daß so eine Reise der letzte Schritt in einem Initiationsritus, der mit so 12 - 14 Jahren angefangen hat, ist. (Soll diese Reise nur Männer betreffen oder auch Frauen?). Die Rückkehr in das Heimatdorf würde die betreffenden Personen dazu berechtigen, zu Heiraten, zu Erben und Grundbesitz (sofern in der Gesellschaft überhaupt möglich) zu erwerben bzw. vollwertiges Mitglied in einer Gilder werden können.

Die Reise könnte auch stark religiöse Aspekte haben (evtl. die Reise eines vergöttlichten Ahnen / mythischen Helden / Halbgotts nachfolgen, bestimmte Pilgerrouten müssen genommen werden etc.). Dabei müssen bestimmte Schreine oder Tempel besucht werden, von wo sich der Reisende Talismane mitnehmen kann/muß (für Glück in seinem Erwachsenenleben, um die Ahnen / Eltern  ehren zu können etc.)

Eine solche rege Reisetätigkeit müßte sich auf (feudale) Herrschaftsprinzipen und lokale Rechtssprechung auswirken.

- Zentrale Vermittlungsstellen für Aufgaben, die von den Reisenden angenommen werden können

Da klingt mir gerade zu sehr nach PC RPG  ;D
Ansonsten könnten die Honoratioren einer Siedlung dafür dienen (Großbauern, Handwerksmeister, Priester, Gutsverwalter)
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Offline Woodman

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Re: Die Walz in einem Fantasysetting [Ryuutama inspiriert]
« Antwort #2 am: 31.12.2013 | 17:40 »
Da klingt mir gerade zu sehr nach PC RPG  ;D
Das ist eigentlich sogar historisch inspiriert, es gab für die zünftigen Gesellen auf Wanderschaft extra Schaumeister und Schaugesellen, die sich um die Vermittlung von Arbeit für die ankommenden Fremdgeschriebenen gekümmert haben.
Wenn das ganze allgemein für praktisch jeden angenommen wird, macht eine Sammlung durchaus Sinn, gerade in kleinen Siedlungen dürfte das aber wohl auch einfach eine Aufgabe des Dorfältesten werden, oder zb. auf den Dorfwirt übertragen werden, weil da die Reisenden ja eh ankommen wegen Unterkunft. In größeren Städten könnte ich mir sogar ein Amt vorstellend dafür, damit könnte man die Bezahlung auch direkt und einfach besteuern. Wenn das ganze öffentlich organisiert und besteuert ist, kann man aber wohl auch von einem Grau/Schwarzmarkt ausgehen um die Besteuerung zu umgehen.

Zitat
Bei der Altersangabe, könnte ich mir Vorstellen, daß so eine Reise der letzte Schritt in einem Initiationsritus, der mit so 12 - 14 Jahren angefangen hat, ist. (Soll diese Reise nur Männer betreffen oder auch Frauen?). Die Rückkehr in das Heimatdorf würde die betreffenden Personen dazu berechtigen, zu Heiraten, zu Erben und Grundbesitz (sofern in der Gesellschaft überhaupt möglich) zu erwerben bzw. vollwertiges Mitglied in einer Gilder werden können
Ich gehe erstmal vorn typischer Fantasygleichberechtigung aus, also müssen beiderlei Geschlechter ran, als abschließendes Initiationsritual, das einen bei Vollendung zum vollwertigen Mitglied der Gemeinschaft macht klingt das aber ganz gut.
« Letzte Änderung: 31.12.2013 | 17:44 von Woodman »

Offline Mr Grudenko

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Re: Die Walz in einem Fantasysetting [Ryuutama inspiriert]
« Antwort #3 am: 31.12.2013 | 18:57 »
In größeren Städten könnte ich mir sogar ein Amt vorstellend dafür, damit könnte man die Bezahlung auch direkt und einfach besteuern.

In mittleren Städten könnte ich mir einen Schreiber, im Diensten der Ratsversammlung oder eines Zunfttages vorstellen.
In großen Handelsstädten (Vorbild: Venedig etc.) könnte das auch ein (durchaus lukratives) Amt sein, daß jedes (oder alle 5. o.ä.) Jahr(e) vom Rat an den Höchstbietenden versteigert wird, der dann zusehen muß, es möglichst effizent auszufüllen. Sollte die Stadt auch noch deutlich getrennte Viertel haben (evtl. sogar auf ethnischer Grundlage), könnte man solche einen Posten natürlich für jedes Viertel haben.
Und dann könnte man das ganze ja noch nach Stand des jeweils Reisenden untergliedern (je reicher, desto mehr Strecke muß gemacht werden, Adelige müssen evtl. Offiziersdienst in fremden Armeen nachweisen).
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