Pen & Paper - Rollenspiel > Pen & Paper - Spielberichte

[MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe

<< < (51/65) > >>

torben:
Session 94: Teil 2

Der Regen hat noch immer nicht nachgelassen, als Arrohir am nächsten Morgen die Pferde freilässt und die Gefährten den Aufstieg zum Gipfel in Angriff nehmen. Unterwegs bemerken sie, dass vom Boden immer wieder ein leicht ätzender Dampf aufsteigt, der Arrohir nach einer Weile schwindlig werden lässt. Glücklicherweise erweist sich die Nordflanke als weniger vernebelt, so dass die Gefährten dorthin ausweichen und anschliessend eine Rast einlegen, bis sich Arrohir ein bisschen erholt hat. Nach einer Weile setzen sie den Aufstieg fort, bis sie rund hundert Höhenmeter unterhalb des Gipfels die Schneegrenze erreichen und kurz das weitere Vorgehen besprechen. Tinulin ist sich plötzlich nicht mehr sicher, ob sie wirklich alle bis zum Gipfel gehen sollten, und bittet nach einer kurzen Debatte schliesslich alle Calatirnor, ausgenommen Calendin, den Hügel wieder hinabzusteigen. Mo fragt sich zwar, weshalb die Menschen und Zwerge überhaupt bis hierher aufgestiegen seien, vor lauter Freude darüber, sich nun umso schneller wieder von diesem so unheilvoll dampfenden Hügel entfernen zu können, murrt sie aber nur kurz und leise über den vergebenen Aufstieg.
Mittlerweile hat es aufgehört zu regnen, und die Elben können im Norden einen kleinen Hügelzug sowie dahinter den Saum eines Waldes erkennen. Während sie wenig später auf dem verschneiten Untergrund die letzten Höhenmeter bis zum Gipfel zurücklegen, mutmassen sie, dass sich in diesen nördlichen Hügeln die alte Mine der Eisenfäuste befinden könnte, die sie untersuchen wollen. Auf dem breiten und flachen Gipfel angekommen, erkennen die Elben, dass sich hier eine von der Ebene aus nicht erkennbare Krateröffnung mit einem Durchmesser von rund 150 Metern befindet. Mit einem Blick über den Rand sieht Tinulin, dass der Krater rund 50 Meter tief ist und sich an seinem Boden ein See gebildet hat, von dem ätzender Dampf aufsteigt. In der Mitte des Sees, ungefähr 60 Meter von jeder Wand entfernt, erkennt der Noldo eine kleine Insel, die nach seinem Dafürhalten wie ein verlassenes Drachennest aussieht. Die aus dem Krater aufsteigenden Dämpfe sind allerdings so hoch konzentriert, dass Tinulins Sicht verschwimmt und er nicht mit Gewissheit sagen kann, was sich auf der Insel tatsächlich befindet. Da die Kraterwände leicht überhängend sind, bräuchten die Elben für den Abstieg Seile, weshalb Tinulin rasch nach seinen absteigenden Gefährten ruft und ihnen, weil sie ihn offensichtlich nicht hören, schliesslich nacheilt.
Mit seiner Bitte, die Gefährten mögen ihn nun doch zum Krater auf dem Gipfel begleiten, zieht Tinulin bald darauf Mos Unmut auf sich, da die Heilerin nun nicht nur ein ganzes Stück vergebens abgestiegen ist, sondern sich aller Wahrscheinlichkeit nach doch noch in Gefahr begeben muss. Gleichwohl folgt sie den anderen auf den Gipfel, wo sie gemeinsam einen kurzen Blick in den Krater werfen. Mit vom ätzenden Dampf teils tränenden Augen und stockendem Atem ziehen sie sich aber rasch wieder ein Stück zurück, bevor ihnen Tinulin erklärt, dass er an einem Seil in den Krater hinunterklettern wolle. Um die beste Stelle für den Abstieg zu finden, bindet sich der Noldo sogleich ein Seil um die Hüfte und geht, von Bóin II. und Khufur gesichert, zurück zum Kraterrand. Dort will er sich gerade daran machen, der steilen Kante zu folgen, als plötzlich der poröse Boden unter seinen Füssen nachgibt und in den Krater stürzt. Nur dank seiner ausgezeichneten Reflexe kann sich Tinulin gerade noch rechtzeitig festhalten und einen Absturz verhindern. Um Tinulin noch besser zu sichern, geht Arrohir Bóin II. und Khufur beim Halten des Seils zur Hand, was sich sogleich als eine sehr gute Entscheidung herausstellt. Als nämliche nur einige Schritte später ein weiterer grosser Felsbrocken unter Tinulins Füssen wegbricht, kann sich der Noldo nicht mehr schnell genug festhalten und fällt mit seinem vollen Gewicht ins Seil. Der Ruck reisst Bóin II., Khufur und Arrohir ein Stück nach vorne, so dass Tinulin, nachdem sie sich wieder gefangen haben, rund fünf Meter unterhalb des Kraterrands hängt. Die Konzentration des ätzenden Dampfes ist hier um ein Vielfaches höher und vernebelt rasch Tinulins Sinne, worauf im schwindlig wird und er mit Orientierungsproblemen zu kämpfen hat.
[Technisch gesprochen: Beim Widerstandswurf gegen Gift unterläuft Tinulin ein glücklicherweise recht harmloser Patzer mit UM 03 - 07 + 20 Giftwiderstand = 16. Der ätzende Dampf vernebelt Tinulins Sinne und er hat vorerst -10 auf alles.]
Sofort helfen auch Khrumm, Calendin und Mo, das Seil festzuhalten, während sich Tinulin langsam aus eigener Kraft daran hochzieht. Sobald er den Kraterrand erreicht hat, geht Mo vorsichtig zu ihm hin und zieht ihn aus der Gefahrenzone. Nachdem er sich ein bisschen erholt hat, sagt Tinulin ein bisschen kleinlaut, dass sie, auch wenn die Versuchung gross und es sehr schade sei, vielleicht doch lieber nicht versuchen sollten, in den Krater abzusteigen. Mit tadelndem Blick sagt Mo, dass sie ihn nicht noch ein weiteres Mal hochziehen würde, worauf ihr der Noldo über den Rücken streicht und bedauernd erwidert, dass es das Risiko tatsächlich nicht wert sei, auch wenn sie auf der Kraterinsel vielleicht eine "schöne Brosche" finden könnten.
Wenig später verlassen die Gefährten gemeinsam die Spitze des Hügel und machen sich an den Abstieg. Sobald sie wieder am Fuss des Hügels angekommen sind, ruft Arrohir nach den Pferden, während Mo nun ihrerseits Tinulin über den Rücken streicht, da er noch immer unter der getroffenen Entscheidung leidet. Mit einfühlsamer Stimme sagt die schöne Heilerin, er solle es nicht so schwer nehmen. Ihr sei es in der jüngsten Vergangenheit auch so ergangen, dass die Dinge oft nicht so gelaufen seien, wie sie es sich gewünscht habe.
Bald darauf brechen die Gefährten und Khrumm wieder auf und reiten bis zum Abend direkt nach Norden. Nachdem sie auch den ganzen nächsten Tag diese Richtung beibehalten haben, bemerkt Calendin am Abend bei einigen Hügeln am nördlichen Horizont einen feinen Rauchstreifen in der klaren Luft. Der Waldelb vermutet, dass die Quelle des Rauches noch einen guten Tagesritt entfernt ist, was Tinulin für sehr plausibel hält.

Am nächsten Morgen, es ist der 8. Mai 2787 3Z, stossen die Gefährten im Lauf des Nachmittags auf einen vom dichten Moos bereits beinahe vollständig zugewachsenen Weg, der auf die Hügel zuhält, zu denen auch die Gefährten unterwegs sind. Als sie sich den Hügeln nähern, sagt Arrohir in verschwörerischem Ton zu seinem Pferd Windraes, dass sie jetzt vielleicht in den Krieg ziehen. Auf diese Worte reagiert Mo verärgert und sagt: "Typisch! Die Rohirrim kennen nur Krieg!" Als sich darauf auch Bóin II. zu Wort meldet und sagt, er habe so ein Verhalten auch schon bei den Dunländern gesehen, funkelt ihn in die hübsche Heilerin böse an, während sie wütend sagt:

"Also Du willst etwas über mich wissen, ja?! Aber bist Du auch bereit, die Wahrheit zu hören? Kannst Du sie überhaupt ertragen? Mein Volk hat schon immer in der Gegend um den Isen und östlich davon gewohnt, bis es von den Rohirrim vertrieben wurde. Was würdest Du sagen und wie würdest zu reagieren, wenn jemand kommen und Deine Waffe an sich nehmen würde, nur mit der Begründung, dass sie ihm besser gefällt als Dir selbst? Natürlich, wenn Du stark bist, wehrst Du Dich. Aber wenn der andere stärker ist, heisst das dann, dass Dir die Waffe zu recht genommen wurde und Du kein Recht mehr daran hast? Und was bedeutet das für die Waffe? Das ist die Geschichte Dunlands und damit auch meine, sogar in zweifacher Hinsicht, denn ich war auch die Waffe. Was man aber über alle Siege nicht vergessen sollte: Eine Waffe ist eine Waffe. Und sie kann sowohl schmücken als auch tödlich sein!"

Ob dieser ungewöhnlich harschen Worte Mos aufgerüttelt, sagt Arrohir zerknirscht und ein bisschen kleinlaut: "Es haben beide Völker versagt." Als Calendin anfügt: "Es gibt kein Volk, das nicht versagt hätte", pflichtet Bóin II. dem Waldelben bei. Schweigend setzen die Gefährten ihre Reise fort und legen das letzte Stück bis zu den Hügeln zurück, über denen auch jetzt wieder eine feine Rauchsäule zu erkennen ist, die auf mehrere Feuer hindeutet. Kurzerhand schleichen Tinulin und Calendin auf einen der Hügel hinauf und können von seiner Spitze aus erkennen, dass der Rauch von den Kochfeuern eines kleinen Dorfes auf der Nordseite der Hügelkette ausgeht. Einige zwischen den einfachen Häusern spielende Kinder vermitteln den Elben den Eindruck, dass von den hier lebenden, dyrisch aussehenden Menschen, keine Gefahr ausgehen sollte. Nachdem die beiden die übrigen Gefährten informiert haben, reiten alle gemeinsam zum Dorf, wobei Arrohir und Mo, gefolgt von Khrumm, die Spitze bilden. Am Rand des Dorfes angekommen, steigen die Gefährten von ihren Reittieren, und Arrohir geht mit zum Gruss erhobener rechter Hand voran. Mehrmals sagt er zu den einfach gekleideten Menschen, die ihn neugierig anschauen, "Guten Tag" in Ostron, der gemeinsamen Sprache des Ostens, bis Mo ihn plötzlich auf eine junge, dunkelhaarige Frau mit einem Eimer in der Hand aufmerksam macht, welche die übrigen Dorfbewohner um gut 10 Zentimeter überragt. Mehr noch als ihre Körpergrösse ziehen Arrohir die Augen der Frau, die im Gegensatz zur beinahe schwarzen Augenfarbe der übrigen Dörfler grau erstrahlen, in ihren Bann. Der junge Dunadan starrt die Frau eine ganze Weile regelrecht an, bis es ihr zu viel wird und sie sich in Ostron an Khrumm wendet, den sie offenbar als aus der Gegend stammenden Zwerg erkennt. Die beiden wechseln ein paar freundliche Worte, bis schliesslich ein alter Mann hinzukommt und den Gefährten eine Weide am nördlichen Ausgang des Dorfes als Platz für ihre Zelte anbietet. Der Alte stellt sich den Gefährten als "Kjeto" vor und sagt auf Ostron, er sei der Dorfälteste, doch Arrohir hat auch weiterhin nur Augen für die Frau. Nachdem er sie abermals so lange angestarrt hat, dass die neben ihm stehende Mo nur noch peinlich berührt die Augen verdrehen kann, fragt er sie schliesslich auf Westron: "Wie heisst Du?", worauf er auf sich deutet und "Arrohir" sagt. Die Frau scheint Arrohirs Intention zu verstehen, denn sie deutet auf sich und sagt dabei: "Yuzuki." Über die geglückte Verständigung erfreut, stellt Arrohir der Frau sogleich sein Pferd Windraes vor, bis Tinulin dazukommt und sich selbst auf Ostron vorstellt. Offenbar erleichtert darüber, dass der grossgewachsene, überaus schöne Mann die gemeinsame Sprache des Ostens spricht, fragt Yuzuki, woher die Gefährten kommen, worauf Tinulin in einfachen Worten erklärt, dass sie aus dem Westen stammen. Nachdem sie noch ein paar Worte gewechselt haben, setzt die Frau ihren Weg zum Brunnen fort, während die Gefährten zur Weide gehen und mit dem Aufbau ihres Lagers beginnen. Schon nach kurzer Zeit geht Calendin zusammen mit Khrumm nochmals zu Kjeto, um ihm für die freundliche Aufnahme zu danken und zu fragen, ob das Dorf zum Reich Dyr gehöre. Als der Dorfälteste darauf lediglich erwidert: "Wir haben uns", versucht Calendin ihm klar zu machen, dass die Gefährten ganz neutral eingestellt seien und lediglich die Gegend erkunden würden. Auf die weitere Frage, ob es noch weitere Dörfer in der Umgebung gebe, erhält er zur Antwort, dass das Land dem Dorf gehöre und sie alleine seien. Unterdessen ist Yuzuki mit dem gefüllten Wassereimer in ihr kleines, nahe bei der Weide gelegenes Haus zurückgekehrt und beobachtet die Fremden durchs Fenster.
Nachdem die Gefährten die Einrichtung ihres Lagers abgeschlossen haben, kommt Yuzuki wieder heraus und fragt in einfachem und stark gebrochenem, aber gleichwohl verständlichem Westron, ob sie sich zu ihnen setzen dürfe. Mo und Arrohir befinden sich gerade wieder mal in einem kleinen Wortgefecht, welches dieses Mal ihre abendlichen Rituale zum Gegenstand hat, als Yuzuki auf Westron sagt, es sei lustig, dass die beiden als Mann und Frau so miteinander sprechen würden. Als Mo beim Gedanken, dass jemand sie tatsächlich für Arrohirs Frau halten könnte, in spontanes Gelächter verfällt, erkundigt sich Yuzuki, ob sie denn etwa nicht Mann und Frau seien. Zu Arrohirs Verblüffung sagt Mo noch immer lachend "doch" und drückt ihm einen langen Kuss auf den Mund, bevor sie sich ohne ein weiteres Wort in ihr Zelt zurückzieht. Durch diese Aktion der liebreizenden Dunländerin völlig von der Rolle, setzt sich Arrohir nach kurzer Ratlosigkeit schliesslich zu den übrigen Gefährten ans prasselnde Lagerfeuer.
Ganz der Gentleman bietet Bóin II. Yuzuki einen Krug Bier an, wobei er sagt, dass sie es faustdick hinter den Ohren habe, einfach so zu tun, als könne sie kein Westron. Auf Arrohirs Frage, woher sie Westron könne, erwidert Yuzuki, dass sie es in Buzan aufgeschnappt habe. Andere Sprachen des Westens kenne sie hingegen nicht. Als sie sich danach erkundigt, was die Gefährten nach Ulsang, wie das Dorf heisst, führt, erzählt ihr Bóin II. in der Kurzfassung, was die Gefährten seit ihrem Aufbruch von den Malachithöhlen nach Buzan alles erlebt haben, und fügt dabei auch an, dass sie bald an das "Steppenturnier" reisen werden. Nachdem sie Arrohir auf dessen Frage gesagt hat, dass sie aus Ulsang stamme, antwortet er auf ihre Frage, dass sie hergekommen seien, um sich die Gegend anzusehen, bevor sie zum Steppenturnier aufbrechen. Als er die weiteren Umstände erklärt und dabei sagt, dass die Zwerge von Buzan wieder einen Drachen erlegt hätten, merkt Bóin II. stolz an, dass die Gefährten ebenfalls an dieser Drachenjagd beteiligt gewesen seien. Sobald es dunkel wird, begibt sich Tinulin auf einen Kontrollgang in der Umgebung, was Yuzuki zur Frage veranlasst, was der grosse Mann vorhabe. Als ihr gesagt wird, dass er für Sicherheit sorge, winkt die junge Frau ab und sagt mit Blick zum Saum eines gerade nördlich von Ulsang gelegenen Waldes, dass dieser das Dorf beschütze und die Dorfbewohner wiederum den Wald beschützen würden. Im weiteren Gespräch mit Yuzuki erfahren die Gefährten, dass es hier in der Gegend weder Orks und noch Trolle gebe, weshalb Calendin konstatiert, dass dies ein sehr friedlicher Ort sein müsse, was man auch daran erkennen könne, dass er bei den Dorfbewohnern kaum Bewaffnung gesehen habe. Der Waldelb fügt an, dass ihn dieser Wald interessiere, zumal das Dorf und er offenbar eine gegenseitige Schutzfunktion hätten. Yuzuki erwidert darauf, dass sie am nächsten Morgen Kjeto fragen werde, ob die Gefährten den Wald betreten dürfen, bevor sie sich nochmals nach dem Drachen erkundigt, den Prinz Thorang und die Gefährten erschlagen haben. Im weiteren Gespräch kommen sie auch nochmals auf das Steppenturnier zu sprechen, und zur Überraschung der Gefährten scheint die junge Frau bereits von anderer Seite Kenntnis von diesem Anlass zu haben.
Nach einer Weile erklingt aus der Umgebung Tinulins Stimme, der auf Quenya davon singt, wie sich im Ersten Zeitalter Beren und Luthien zum ersten Mal begegnet sind. Bevor sich Yuzuki von den Gefährten verabschiedet und in ihr Häuschen zurückkehrt, erklärt ihr Arrohir noch, dass sie die "Calatirnor", die Wächter des Lichts, seien.

// Metageblubber:

Bye bye Yoki, welcome Yuzuki!

Im Vorgang zur Session 94 kam der Spieler von Bóin II. ein weiteres Mal mit dem Wunsch auf mich zu, ebenfalls einen dritten Charakter spielen zu können. Nachdem wir uns zuerst nur zu zweit eine ganze Weile über das Charakterkonzept unterhalten und dabei Chancen und Risiken für das bestehende Spiel abgewogen haben, haben wir die Idee schliesslich auch zu Beginn der Session zu dritt durchgesprochen und sind zum Schluss gekommen, den Versuch zu starten. Zwischen der ersten Besprechung mit Bóins II. Spieler und dem Sessiontermin habe ich mir natürlich bereits verschiedenste Gedanken zur Implementierung des gewünschten neuen Charakters gemacht. Zu Beginn der Session hatte ich daher schon einen Einführungsplan im Kopf, auch wenn ich noch grundsätzliche Bedenken zum Charakterkonzept hatte und diese erst in der ganzen Gruppe diskutiert haben wollte.
Als die Gefährten dann bereits am Ende der Session in Ulsang plötzlich auf Yuzuki und damit den neuen Spielercharakter trafen, waren beide Spieler über die so zügige Umsetzung sehr überrascht. Tinulins Spieler einfach wegen der prompten Umsetzung und Yuzukis Spieler, weil er davon ausgegangen war, dass der von ihm angedachte Hintergrund Yuzukis zu einem ganz anderen Einstiegsort, etwa am Steppenturnier, führen würde. Er hatte überhaupt nicht damit gerechnet, dass Yuzuki so weit im Norden an der Küste auftauchen und beheimatet sein könnte. Was es damit auf sich hat? Das bleibt zu erspielen... :)

Weshalb zickt Mo so viel herum? Schon in den vorangegangenen Sessions, als es um die Befreiung Prinz Thorangs aus General Hahris Fängen ging, fiel den Spielern vermehrt auf, dass sich Mo vermehrt sehr widerspenstig verhält und die Entscheidungen der Gruppenanführer, vor allem von Tinulin und Bóin II., immer wieder und teils sehr taktlos in Frage stellt. Soweit ich mich erinnern mag, wurde mir dieses Verhalten Mos (die Häufigkeit und der verwendete Ton) erstmals nach der Session 96 (welche wir inzwischen bereits gespielt haben) als "kritisch" mitgeteilt. Ich habe die Sache in der Folge mit Tinulins Spieler einige Zeit diskutiert, wobei ich in meinen eigenen Argumenten zu meinem eigenen Unbehagen das eine oder andere Mal ein "mein Charakter ist halt so" habe mitschwingen hören. Gleichzeitig ist es in solchen Diskussionen schwierig für mich, den Spielern die inneren Abläufe und Motive Mos offenzulegen, da dies Teil der zu erspielenden Geschichte ist/sein kann. In der Sache geht es jedenfalls nicht darum, dass sich Mo "aus Prinzip" gegen die Gruppenanführer stellt, sondern ihre Haltung eine bewusste Entwicklung aus dem Spiel heraus ist, die ihren Anfang beim Gang nach Thal genommen hat. Damals musste Mo erleben, dass Bóin II. das Leben von Tinulin und Calendin nach dem Auftauchen eines Drachen als ausgelöscht erachtete und ohne weitere Kontrolle zum Rückzug blies, was sich in der Folge jedoch glücklicherweise als Fehleinschätzung herausstellte. Gleichwohl hat dieses Ereignis dazu geführt, dass Mo eine erneute Bedrohung der Gefährten durch einen Drachen kategorisch ausschliessen möchte, und sei die Wahrscheinlichkeit für ein Zusammentreffen auch noch so klein. Dieser Zusammenhang und ihre daraus folgende Haltung mag den Spielern vielleicht nicht gleich offensichtlich gewesen sein, ich hoffe aber, Mo nur in Bezug auf "Drachen" so "speziell störrisch" gespielt zu haben. Die Kritik an Mos Vorgehensweise (selbst wenn man dagegen ist, kommt's noch auf den gewählten Ton an) habe ich jedenfalls gehört und werde das in Zukunft noch mehr ihrem Charakter entsprechend versuchen umzusetzen. Beim Verfassen des Berichts zur Session 94 ist mir dann bereits aufgefallen, wie häufig sich Mo mit Widerworten meldet, wobei diese auch hier meist mit einer möglichen Konfrontation mit einem Drachen in Verbindung stehen. Immerhin befürchtete sie, im schlimmsten Fall beim säuredampfenden Hügel auf einen Drachen zu stossen, der sich grade Fyyrlifuxens herrenlosen Hort aneignen will. Immerhin sagten die Steifbärte ja, dass die Trolle hier keine Schätze haben, weil sie sonst von den Drachen geholt werden, was zugleich bedeutet, dass die Drachen auf alles, was von wert sein könnte, Anspruch erheben.

Schliesslich noch eine Bemerkung zu "Ostron", der gemeinsamen Sprache der Völker des Ostens. Diese Sprache ist bei Tolkien und MERS natürlich nicht beschrieben, aber ich fand es eine plausible und einfache Lösung, um das Problem der Verständigung der Gefährten im Osten einigermassen in den Griff zu bekommen. Zuerst schwankten wir noch ein bisschen, ob das Pendant zu "Westron" nun "Ostron" oder "Ostrisch" heissen sollte. Als dann aber gleich schon in der Session 94 Verballhornungen in Richtung "Österisch" und so ähnlich kamen, musste ich doch "Ostron" als "offizielle" Bezeichnung festlegen.



torben:
Die Einführung von Yuzuki geht weiter...

Session 95: Teil 1
8.5. - 16.5.2787 3Z
Ulsang - Nordost-Bucht

Nachdem sich Yuzuki in ihr kleines Häuschen zurückgezogen hat, findet sie noch eine ganze Weile keinen Schlaf, sondern denkt über die Gefährten nach und fragt sich dabei, ob ihr Zusammentreffen zu diesem Zeitpunkt vielleicht ein Wink des Schicksals sein könnte. Draussen sind Arrohir und Mo schon lange im Land der Träume, während Bóin II. und Khufur noch immer am Feuer sitzen und Letzterer beklagt, dass im Westen alle Zwergenbingen geschleift seien. Tinulin und Calendin wiederum wechseln sich bei der Nachtwache rund um das Lager der Gefährten ab.

Am nächsten Morgen schnürt Yuzuki schon früh morgens ihr Bündel, um die Gefährten nach Möglichkeit begleiten zu können, denn sie würde gerne noch mehr über die Reisenden aus der Fremde erfahren. Während Khrumm den Gefährten eine weitere Lektion in Ostron erteilt und Bóin II. die Zeit nutzt, um Liegestütze zu machen, begibt sich Yuzuki zum Dorfältesten Kjeto. Nachdem sie ihm erklärt hat, dass sich die Fremden für den Wald nördlich von Ulsang interessieren würden und ihn betreten wollen, bietet sie an, sie sicherheitshalber zu begleiten. Erst reagiert der alte Mann skeptisch auf den mutmasslichen Wunsch der Gefährten und Yuzukis Angebot, zumal sie lange Zeit nicht im Dorf gewesen sei. Als sie aber mit wissender Stimme sagt, dass die Fremden "nicht vom Meer" kommen würden, ist Kjeto beinahe ein bisschen erfreut und erwidert, er hätte nicht gedacht, dass sie sich nach ihrer langen Abwesenheit noch an die alte Legende erinnern würde. Schliesslich erklärt sich der Dorfälteste mit Yuzukis Vorschlag einverstanden und schärft ihr ein, darauf zu achten, dass niemand Izumo erzürnt.
Nach diesem Vorgespräch geht Yuzuki zu den Gefährten und sagt ihnen, dass Kjeto bereit sei, sie zu einer Unterredung zu empfangen. Arrohir erwidert darauf, dass er gerne mit dem Dorfältesten sprechen wolle und macht sich in Begleitung von Calendin und Yuzuki sogleich auf den Weg. Da Kjeto nur dyrisch und Ostron spricht, übersetzt Yuzuki für Arrohir und erklärt dem alten Mann den Wunsch der Gefährten, vor dem Aufbruch nach Süden zum Steppenturnier hier die Gegend, und insbesondere den Wald und die Hügel der Umgebung, zu erkunden. Nachdem Arrohir erwähnt hat, dass sie hoffen, mit Hilfe der Zwerge in den westlich von Ulsang gelegenen Hügeln die Überreste einer Zwergenmine zu finden, sagt Kjeto, dass diesfalls Khrumm sicher wissen werde, was Khalazam gefällig sei. Und da Yuzuki wisse, was Izumo gefällig sei, solle sie die Gefährten ebenfalls begleiten. Arrohir versteht zwar nicht, wer oder was die genannten Personen sind, freut sich aber so über Yuzukis Begleitung, dass er keine weiteren Fragen mehr an Kjeto stellt, sondern die erhaltenen Informationen sogleich den übrigen Gefährten mitteilt.

Da die Calatirnor damit rechnen, ungefähr vier oder fünf Tage zu Fuss unterwegs zu sein, fragen sie Yuzuki an, ob sie den entsprechenden Proviant für alle organisieren könne. Die junge Frau ist dazu nur zu gerne bereit und bietet den Gefährten überdies auch an, für eine geringe Gebühr einen Teil ihrer Ausrüstung in ihrem Häuschen einlagern zu können. Hatte sie bei der Nennung des Einlagerungspreises von einem Kupferstück pro Tag noch gedacht, dass dies Arrohir zu teuer sein könnte, ist sie bass erstaunt und macht grosse Augen, als ihr der junge Dunadan für diese aufwandslose Dienstleistung anstandslos gleich ein ganzes Bronzestück in die Hand drückt. Als er sich bei den Worten, dass er das selbst bezahle, gleichzeitig nach Tinulin umsieht, grinst die in der Nähe stehende Mo und sagt: "Jaja, erst grosse Reden schwingen und sich dann absichern." Diese Stichelei will der junge Dunadan natürlich nicht unbeantwortet lassen und fängt daher sogleich an, Yuzuki von den allgemeinen und besonderen Pflichten der Frauen zu erzählen. Als Mo aber gleich darauf in vollendeter Grazie auf ihn zukommt und mit lustvollem Blick ihre Finger vielsagend über seinen Oberkörper streichen lässt, errötet der junge Dunadan sofort und verstummt verlegen wieder, bis ihm die hübsche Dunländerin einen kleinen Stoss verpasst und sich lächelnd wieder entfernt.
[Technisch gesprochen: Mo gelingt mit UM 100 + 74 +87 Schauspielen = 274 ein perfekter Auftritt, mit dem sie Arrohir den Atem raubt und ihn gleichzeitig völlig verlegen macht.]
Nachdem Tinulin Yuzuki zu ihrem Erstaunen wenig später auch den von ihr genannten Preis für den Proviant anstandslos bezahlt hat, verabschieden sich die Gefährten schliesslich von ihren auf der Koppel abgestellten Pferden und brechen zu Fuss in Richtung Nordwesten auf. Während die Zwerge den unter sich aufgeteilten Proviant transportieren, hat Arrohir das Zelt für sich und Mo geschultert.

Als sie bald darauf den Saum des Waldes erreichen, geht Yuzuki ein paar Schritte voraus und scheint dabei den Bäumen leise etwas zuzuflüstern. Schliesslich wendet sie sich den Zwergen zu und schärft ihnen ein, dass sie ihre Äxte unter den Kronen der Bäume nicht benötigen werden und sie daher auch nicht ziehen sollen. Im Wald wenden sich die Gefährten nach Westen und halten direkt auf die Hügel zu, bei welchen sich nach Khrumms Informationen einst eine Mine der Eisenfäuste befunden haben soll. Unterwegs erkundigt sich Yuzuki bei Arrohir nach den Pferden der Gefährten, welche sie für ungewöhnlich gross und kräftig hält. Auf ihre Frage, ob sie mit den Pferden auch auf Schiffen fahren würden, erklärt Arrohir, dass dies mitunter tatsächlich vorkomme und ein Teil seines Volkes sehr eng mit den Pferden verbunden sei. Mo ergänzt darauf ungefragt, dass es eigentlich vielmehr so sei, dass sein Volk zu einem Drittel aus einer Kreuzung mit Pferden bestehe. Als Arrohir empört auf diese Stichelei reagieren will, entblösst Mo jedoch nur kurz ihre linke Schulter und bringt den jungen Dunadan mit diesem verführerischen Anblick sogleich wieder zum Schweigen. Die fortdauernden Kabbeleien der beiden Menschen veranlassen Yuzuki noch einige Male dazu, nachzufragen, wie lange Arrohir und Mo schon verheiratet seien, worauf sie jedoch keine Antwort erhält, weshalb sie sich schliesslich Bóin II. zuwendet und sich nochmals nach "Drachen" erkundigt. Als ihr Bóin II. darauf erklärt, dass die Gefährten an der Jagd auf den Drachen Fyyrlifux teilgenommen und ihn schliesslich im Kampf erschlagen hätten, wirft Mo ein, dass Nimmri und Ygdal das Geschehen wohl etwas anders beschrieben hätten. Tinulin beteiligt sich ebenfalls am Gespräch, wobei er Yuzuki gemäss seiner gegenüber Smaug eingegangenen Pflicht von der Begegnung mit dem mächtigen Drachen erzählt. Im Anschluss kommen Tinulin und Bóin II. nochmals auf das Steppenturnier zu sprechen und bemerken dabei, dass Yuzuki den Namen "Kharukthalad" zu kennen scheint. Als sich der Zwerg nämlich nicht auf Anhieb daran erinnern kann, wohin sie sich auf dem Weg ans Turnier zunächst hinwenden sollen, ergänzt ihn die junge Frau ganz von sich aus. Wenig später erkundigt sich Tinulin bei Yuzuzki nach Izumo, worauf er aber nur die sehr vage Aussage erhält, dass Izumo immer da sei.
Nachdem sie noch eine Weile weiter durch den Wald gegangen sind, spricht Arrohir Yuzuki auf ihre auffällig grauen Augen an und fragt, woher sie diese habe. Die junge Frau erwidert, dass sie schon immer graue Augen gehabt habe, obwohl ihre Eltern beide eine andere Augenfarbe gehabt hätten. Im Gegenzug spricht sie den jungen Dunadan nochmals auf sein Verhältnis zu Mo an, worauf Arrohir beinahe ein bisschen gedankenverloren sagt, es sei eigentlich schon erstaunlich, denn obwohl ihre Völker schon gegeneinander Krieg geführt hätten, seien sie nun doch zusammen unterwegs. Als er etwas überheblich anfügt, dass sein Volk den Krieg gewonnen habe und es daher schon in Ordnung sei, wenn Mo von Zeit zu Zeit so stichele, fragt Yuzuki beinahe erstaunt, ob es im Krieg Gewinner gebe? Nachdenklich erwidert da Arrohir, dass ihre Frage berechtigt sei und es im Krieg wohl tatsächlich keine Gewinner gebe.
So immer wieder in Gespräche vertieft, wandern die Gefährten zusammen mit Yuzuki und Khrumm bis zum Abend durch den Wald und erreichen schliesslich die östlichen Ausläufer der von ihnen ins Auge gefassten Hügel. Der Zwerg vom Haus der Eisenfäuste wird dabei nicht müde darauf hinzuweisen, dass die hier vermutete, verschollene Mine höchstwahrscheinlich schon in ihrer aktiven Zeit komplett leer geräumt worden sein dürfte oder aber sich etwas darin befinden könnte, was sie lieber nicht freilegen sollten.
Nachdem das Lager aufgebaut ist und Arrohir das Zelt für sich und Mo aufgestellt hat, fragt Yuzuki nochmals nach, was es damit auf sich habe, wenn die Gefährten sagen, sie kommen "aus dem Westen", worauf sie anfügt, dass ganz im Westen ja "Rhûn" liege. Tinulin erklärt ihr darauf, dass "Rhûn" in seiner Sprache "Osten" bedeute und dieses Gebiet nach dem Verständnis der Gefährten im äussersten Osten liege, während westlich von Rhûn noch viele weitere Reiche zu finden seien, bevor das Land schliesslich an ein grosses Meer stosse. Als Yuzuki widerspricht und sagt, das Meer liege aber doch im Osten, erläutert ihr der Noldo, dass das Meer auch im Westen zu finden sei. In der Folge sprechen sie nochmals über Rhûn sowie darüber, dass die Gefährten im Sinn haben, mit Prinz Thorang nach Kharukthalad zu reisen, worauf Arrohir anfügt, dass sie die Gefährten ja vielleicht als Übersetzerin begleiten könne.
Als Tinulin etwas später am Abend sagt, dass der Wald hier so friedlich sei wie derjenige in der Nähe des Ordenshauses der Gefährten, möchte Yuzuki von ihm wissen, was ein "Orden" ist. Der Noldo erklärt ihr darauf, dass "der Orden" diese Leute hier seien, die sich der Bewachung des Guten verschrieben hätten, ganz so wie Yuzukis Leute es mit dem Wald hier getan hätten. Während Arrohir und Mo bald darauf ihre abendlichen Rituale ausführen, erzählt Yuzuki Tinulin, dass sie den Weg nach Kharukthalad kenne und dieser rund vier Monate Reisezeit in Anspruch nehme, bevor sie anfügt, dass Kharukthalad gefährlich sei. Auf Tinulins Nachfrage sagt die junge Frau aber lediglich, dass Kharukthalad eigentlich eine Zwergenstadt sei, dort aber ein reger Handel mit vielen anderen Völkern bestehe.

Nach einer ruhigen Nacht beginnen die Gefährten am Morgen des 10. Mai 2787 3Z damit, das Gelände nach Hinweisen auf eine längst verschollene zwergische Mine abzusuchen. Um rascher voran zu kommen, teilen sich die Gefährten in zwei Gruppen auf, wobei Bóin II. Khufur darum bittet, mit Tinulin zu gehen und ein Auge auf den Noldo zu haben. Der erste Tag der Suche endet ohne Erfolg, und auch am 11. Mai 2787 3Z finden die Gefährten keinerlei Hinweise auf eine alte zwergische Mine. Erst am 12. Mai 2787 3Z glauben sie die Überreste einer uralten Abraumhalde entdeckt zu haben und stossen bald darauf in der Nähe tatsächlich auf einen eingestürzten Mineneingang. Aufgrund der Gesteinsbrocken auf der Abraumhalde vermutet Khufur, dass es sich um eine Edelsteinmine gehandelt haben dürfte, derweil Khrumm konstatiert, dass sie erstmal ein paar stabile Holzbalken benötigen werden, um den Eingang freilegen zu können. Nicht nur Yuzuki, sondern auch Tinulin fällt auf, dass Khrumms Blick bei diesen Worten zum Wald schweift, weshalb der Noldo sogleich klarstellt, dass sie im Wald kein Holz schlagen werden. Stattdessen nutzen die Gefährten den Rest des Tages, um die Hügelflanke nach weiteren Zugängen abzusuchen, wobei sie jedoch keinen Erfolg verzeichnen können.

Nach einer weiteren ruhigen Nacht beschliessen die Gefährten am Morgen des 13. Mai 2787 3Z, ihre Suche aufzugeben und nach Ulsang zurückzukehren. Unterwegs erkundigt sich Yuzuki bei Tinulin, ob sie es richtig verstanden habe, dass die Calatirnor Licht an dunkle Orte bringen. Es sei nämlich so, dass sie an einen solchen dunklen Ort reisen müsse. In Kharukthalad, wie dieser dunkle Ort heisse, würden Menschen verschwinden und es werde einem Angst gemacht. Tinulin will Yuzukis Worten erst keinen Glauben schenken, schliesslich sei Kharukthalad eine Zwergenstadt und da sei so etwas nur schwer vorstellbar. Die junge Frau beharrt jedoch auf ihrer Darstellung und sagt, zum einen sei Kharukthalad zwar eine zwergische Stadt, doch beherberge sie auch viele Händler und Reisende aus aller Herren Länder. Zum anderen handle es sich um ihren Vater, der in Kharukthalad verschwunden sei.
Je länger die Gefährten unterwegs sind, desto klarer wird den Elben, dass Yuzuki sie nicht direkt nach Ulsang führt, sondern sie immer weiter nach Norden leitet. Als Tinulin die junge Frau darauf anspricht, sagt sie, dass sie die Calatirnor vor der Rückkehr nach Ulsang gerne erst noch an einen hellen Ort mit einer dunklen Vergangenheit führen wolle. Die Gefährten sind mit diesem Vorschlag einverstanden und folgen Yuzuki weiter, bis sie am frühen Abend schliesslich zu einer Lichtung mit einem Durchmesser von gut vierzig Metern gelangen, auf welcher dichtes, breitblättriges Gras wächst. In der Mitte der Lichtung erkennen die Gefährten den ein Stück über das Gras hinausragenden Stumpf eines einst mächtigen Baumes. Des Weiteren fällt ihnen auf, dass auf der Ostseite der Lichtung eine riesige, unwirklich anmutende Schneise geradewegs in den Wald führt. Als Tinulin Yuzuki fragt, was es mit diesem Ort auf sich habe, erzählt die junge Frau:

"Nach der Legende kam eines Tages Darran, der Gott des Meeres, und verlangte von Izumo, dem Gott des Waldes, einen Baum. Weil er aber nichts zu tauschen hatte, sondern im Gegenteil noch eines seiner Kinder verlangte, wollte Izumo ihm keinen Baum geben. Da wurde Darran böse und stahl Izumo den heiligsten seiner Bäume und bestrafte Izumos Kinder. Izumo war sehr traurig und bat Khalazam, der Gott der Steine, um Beistand. Gemeinsam vertrieben Izumos und Khalazams Kinder Darran und schworen ihm Rache, sollte er seine grauen Augen je wieder auf Izumos Wald oder Khalazams Steine richten."

Nachdem die Gefährten eine Weile still auf die Lichtung geschaut haben, fragt schliesslich Calendin, ob er sich den Baumstrunk aus der Nähe ansehen dürfe. Yuzuki gibt ihm ihr Einverständnis, vorausgesetzt dass er nichts anfasse. Beinahe ehrfürchtig nähert sich der Waldelb zusammen mit Yuzuki dem mächtigen Baumstrunk. Seine Schnittfläche weist einen Durchmesser von fast fünf Metern auf und ist nicht nur äusserst glatt, sondern befindet sich auch in einem unerwartet guten Zustand, fast so als wäre der Baum erst wenige Tage zuvor gefällt worden. Anschliessend geht der Waldelb zu der mächtigen Schneise am östlichen Rand der Lichtung und erkennt, dass sie kerzengrade quer durch den Wald nach Osten verläuft. Zu Calendins Erstaunen ist der Boden der Schneise von nicht mehr als einer Schicht kniehohen Grases bewachsen, und er kann nicht einen Sprössling eines Baumes in der brachen Fläche ausmachen. Des Weiteren fällt ihm auch auf, dass am Rande der Schneise mehrere kleine Baumstümpfe stehen, die entweder ganz vermodert oder von einer dichten Moosschicht überwachsen sind. Wenig später kommt Calendin gedankenversunken zu den anderen zurück und sagt, an der von Yuzuki vorgetragenen Legende scheine durchaus etwas dran zu sein. Als er anfügt, dass dem Wald an dieser Stelle etwas Heiliges genommen worden sei, sieht Mo Arrohir von der Seite an und fragt ihn, ob ihm das nicht bekannt vorkomme, wobei sie darauf anspielt, dass die Rohirrim die Dunländer aus den Gebieten östlich des Isen vertrieben haben. In der Folge streiten sich die beiden Menschen darüber, ob Gondor Dunland die Freiheit und Glück oder doch nur Unterdrückung gebracht hat. Als schliesslich Calendin das Wort ergreift und Gondor als das reine Gute darstellt, sieht ihn Mo so böse an, als wolle sie ihn beim nächsten Wort in tausend Stücke zerreissen, was den Waldelben tatsächlich verstummen lässt.
[Technisch gesprochen: Mo macht ein Schauspielmanöver, um ihre Wut noch besser zur Geltung zu bringen, was ihr mit UM 100 + 57 + 87 Schauspielen = 244 äusserst eindrücklich gelingt.]

Tinulin fragt derweil Yuzuki, ob er sich den grossen Baumstrunk ebenfalls ansehen dürfe. Mit ihrer Erlaubnis nähert er sich der Mitte der Lichtung und spürt sogleich eine seltsame Kraft, als er vorsichtig die Hand über die glatte Schnittfläche hält. Diese eigenartige Energie in der Luft spürt der Noldo nicht nur beim Baumstrunk, sondern auch im Bereich der Waldschneise. Auf seine Frage erklärt Yuzuki, dass man der Schneise problemlos durch den Wald folgen könne, wobei man sich jedoch nicht direkt in der Schneise, sondern lieber parallel dazu im Wald bewegen sollte. Von Neugier erfasst, fragt Tinulin seine Freunde, ob sie bereit wären, mit ihm der Schneise zu folgen, die nach seinem Dafürhalten bis zum Meer führen dürfte. Calendin ist grundsätzlich damit einverstanden, schlägt aber vor, zuerst nach Ulsang zurückzukehren, um die Pferde zu holen. Nachdem sich die Gefährten über das weitere Vorgehen einig geworden sind, führt Yuzuki sie noch eine gute Stunde nach Süden, bis sie zu einem ihr bekannten Lagerplatz kommen. Calendin begibt sich sogleich auf die Suche nach etwas Essbarem und kehrt schon nach kurzer Zeit mit vielen Wurzeln, Beeren, Pilzen sowie einigen Vogeleiern zurück. Nachdem die Gefährten die von Mo aus diesen Zutaten erstellte sehr schmackhafte Mahlzeit verputzt haben, verbringen sie unter den wachsamen Augen der Elben eine ungestörte Nacht.

Weiter geht's bei Teil 2

torben:
Session 95: Teil 2

Im Verlauf des nächsten Tages kehren die Gefährten nach Ulsang zurück und besprechen nochmals das weitere Vorgehen. Mo erklärt sogleich, dass sie an einem Ausritt zum Meer gerne teilnehme, solange dabei kein Drache involviert sei. Bóin II., Khufur und auch Khrumm tun sich da schon deutlich schwerer und setzen alles daran, sich vor einer Konfrontation mit dem Meer zu drücken, wobei sie natürlich auch die örtlichen Bierreserven als Argument ins Feld führen. Für die Einstellung der Zwerge zeigt Tinulin nicht nur Verständnis, sondern bezahlt sogar anstandslos den Preis, welchen ihm Yuzuki für den Kauf des von ihnen dringend benötigten Bieres nennt. Dass die junge Frau bei diesem Geschäft eine stattliche Kommission für sich einstreicht, fällt dem Noldo ebenso wenig auf wie den erfreuten Zwergen.

Am Morgen des 15. Mai 2787 3Z sucht Bóin II. noch das Gespräch mit Tinulin und fragt seinen Freund, ob es wirklich in Ordnung sei, wenn die Zwerge in Ulsang bleiben. Der Noldo erwidert, dass sie mit schnellen Pferden unterwegs seien und zudem noch das Packpferd Blosma mit sich führen würden, weshalb es keinerlei Probleme geben sollte. Bóin II. spricht Tinulin auch noch darauf an, dass Yuzuki gesagt habe, ihr Vater sei in Kharukthalad verschwunden. Den Zwerg erinnert diese Geschichte an Caedmons an der Grenze zu Dunland verschollenen Vater Aradun, den sie später auf einem corsarischen Schiff zu sehen geglaubt hatten und nicht befreien konnten. Tinulin erinnert sich ebenfalls und sagt, dass sie genau für solche Dinge in diese Gegend gekommen seien. Bóin II. schlägt daher vor, dass Yuzuki die Gefährten als Übersetzerin nach Kharukthalad begleiten könnte. Tinulins Ergänzung, dass die junge Frau sich auf diesem Weg gleich auch noch ein bisschen etwas dazu verdienen könnte, findet der Zwerg hingegen vollkommen abwegig.
Wenig später machen sich Tinulin, Calendin, Arrohir, Mo und Yuzuki mit ihren Pferden auf den Weg nach Norden. Während die Männer ein Stück vorausreiten, erkundigt sich Yuzuki direkt bei Mo nach ihrem Verhältnis zu Arrohir. Die schöne Dunländerin überlegt eine Weile, bevor sie sagt, dass ihr Verhältnis zu Arrohir bisweilen schwierig sei und es sich vielleicht sogar ein bisschen wie bei ihrer Götterlegende verhalte, denn auch da gebe es zwei Seiten, wie man die Dinge sehen könne. Ihr Verhältnis zu den übrigen Calatirnor sei auch nicht immer von Sonnenschein geprägt, vor allem wenn es um solche Dinge wie Drachen gehe. Mit aufrichtiger Mine fügt Mo schliesslich an, dass es andererseits aber auch immer wieder Momente gebe, in denen sie sich so geborgen fühlen könne, wie es ihr bisher sonst kaum je möglich gewesen sei. Als Yuzuki fragt, ob ihr die Gefährten vielleicht dabei behilflich sein könnten, ihren in Kharukthalad verschwundenen Vater zu suchen, erwidert Mo, dass sie dies ganz sicher versuchen könnten. Als Yuzuki schliesslich noch das Steppenturnier anspricht, erklärt ihr Mo, dass die Calatirnor eine eigene Mannschaft stellen werden und Yoki ihnen erzählt habe, dass neben zahllosen Menschen auch Zwerge an diesem Grossanlass teilnehmen werden.
Tinulin und Calendin unterhalten sich derweil über Yuzukis Legende und die Lichtung im Wald. Während Calendin es für möglich hält, dass Seefahrer in den Wald gekommen seien, glaubt Tinulin gar, dass hier die Ainur selbst am Werk sein könnten. Der Noldo gibt dabei zu, auch von Yuzukis Aussage überrascht worden zu sein, dass dies hier erst der "mittlere Osten" sein solle. Bisher habe er stets geglaubt, bei dem nur wenige Kilometer östlich von ihnen befindlichen Meer handle es sich bereits um das Meer im äussersten Osten Mittelerdes. Dies alles interessiere ihn ausserordentlich und er wolle der Sache auf den Grund gehen. Anschliessend informiert Tinulin Calendin auch noch über sein Gespräch mit Bóin II. bezüglich Yuzuki und sagt, dass es vielleicht eine Möglichkeit zur Hilfe im Kleinen sei, wenn sie die junge Frau bei der Suche nach ihrem Vater unterstützen. Calendin hält dies ebenfalls für eine gute Idee, zumal er Yuzuki nicht zuletzt wegen ihrer sehr speziellen Augen faszinierend finde, was die Elben erneut zur Frage führt, ob vielleicht dunedainisches Blut in ihren Adern fliessen könnte.
Die Gefährten folgen den ganzen Tag über dem östlichen Rand des Waldes nach Norden, bis sie schliesslich am späten Nachmittag auf die gerade aus dem Wald kommende Schneise stossen. Die seltsame Furche ist auch noch ausserhalb des Waldes auf dem Boden zu erkennen und führt weiterhin geradewegs nach Osten. Beeindruckt von diesem Anblick folgen die Gefährten dem breiten Graben, wobei sie aber stets einen gewissen Abstand dazu halten. Bis zum Abend folgen sie der Spur, und je weiter sie sich vom Wald entfernen, desto tundraartiger wird das Land. Nachdem sie kurz vor dem Eindunkeln ihr Lager auf freier Flur errichtet haben, steigt Tinulin schliesslich vorsichtig in die Furche und versucht nochmals, mehr über ihren Ursprung und ihre Wirkung herauszufinden. Der Noldo empfindet dabei kaum spürbare Nachwirkungen einer uralten Kraft, die ihm sehr fremdartig vorkommt.

Nach einer ruhigen Nacht reiten die Gefährten am Morgen des 16. Mai 2787 3Z weiter neben der Furche her und gelangen gegen Nachmittag schliesslich zu einer flachen Meeresbucht. Rund hundert Meter vor der Küste endet die Furche, während der hier erst felsige Boden von immer mehr und immer kleineren Steinen bedeckt ist, bis er schliesslich in einen Strand aus feinem Sand ausläuft. Das Wasser der Bucht ist noch immer mit einer Eisschicht überzogen, die jedoch schon an vielen Stellen aufgebrochen ist, so dass direkt an der Küste eine kleine Brandungszone besteht. Der Anblick dieses Meeres fesselt vor allem Calendin und Tinulin, und der Waldelb muss sich erst etwas konzentrieren, bevor er Yuzuki fragen kann, ob es vielleicht noch weitere solche Bäume gebe wie den, dessen Spur sie hierher verfolgt hätten. Die junge Frau verneint dies und sagt, dass dieser Baum der heiligste aller Bäume in diesem Wald gewesen sei. Tinulin erzählt Yuzuki darauf von den mächtigen Mallornbäumen in Lorien, die ebenfalls heilig seien und gut bewacht werden. Während die beiden Elben den vereinnahmenden Einfluss dieses Meeres auf ihre Gedanken- und Seelenwelt spüren, entdeckt Tinulin zu seinen Füssen plötzlich die Überreste eines Fundaments zwischen den vom Wasser blankgeschliffenen Steinen. Bei diesem Anblick schiesst dem Noldo sofort der Gedanke durch den Kopf, dass Yuzuki tatsächlich eine Verbindung zu den Frevlern haben könnte, die den Baum gefällt haben. Als er den Boden weiter untersucht, stösst er schliesslich auf einen Fundamentstein, den eine in Adunaisch verfasste Inschrift ziert. Der Noldo übersetzt:

"Azrakhôr - Im 60. Jahr Tar-Ancalimons habe ich, Arnuzîr, diese Landzunge für den König in Besitz genommen."

Nachdem er eine Weile überlegt hat, sagt Tinulin, dass Tar-Ancalimon ein grosser König aus Numenor gewesen sei, der seiner Erinnerung nach vor rund 4000 Jahren gelebt habe. Fasziniert erklärt er Yuzuki, dass in ihren Adern vielleicht tatsächlich das Blut eines solchen grauäugigen Seefahrers fliessen könnte und sie noch immer Sühne für die Frevel ihrer Vorfahren leiste. Als sich die junge Frau ungläubig an Arrohir wendet und fragt, ob er ebenfalls Sühne leiste, sagt Mo mir einem Seitenblick zu dem jungen Dunadan: "Willkommen in meiner Welt. Sein Gondor hat auch meine Heimat unterjocht und entrechtet." Arrohir erwidert darauf, dass es tatsächlich stimme, was Mo sage, doch sei dies nur eine Seite der Geschichte. Gondor habe nämlich gleichzeitig auch sehr viel Gutes für Dunland getan. Je länger Arrohir über das Verhältnis von Gondor und Rohan zu Dunland spricht, desto mehr mäandert seine Stimmung von jovial über ernst und wütend bis hin zu bedauernd und schliesslich traurig.
Nachdem Arrohir schliesslich verstummt ist, fertigt Tinulin eine Kopie der Gravur auf dem Fundamentstein in Runen und auch in Tengwar an, den bei den Elben für die Schrift mit der Feder gebräuchlichen Schriftzeichen. Als die mittlerweile sehr nachdenkliche Yuzuki die Tengwar sieht, fragt sie den Noldo verwundert, woher er diese Art von Schriftzeichen kenne, worauf er erwidert, dass sie im ganzen Westen verwendet würden. Verwirrt fragt Yuzukis nochmals nach, ob Tinulin wirklich glaube, dass sie von diesen schrecklichen, baummordenden Menschen abstammen könnte. Der Noldo bejaht dies und sagt, dass er ausserordentlich interessiert sei, falls sie noch weitere Stellen mit solchen Schriftzeichen kenne. Yuzuki erklärt ihm darauf, dass sie tatsächlich auch schon Tengwar gesehen habe, dies jedoch auf ihren Reisen sehr weit im Westen und nicht hier in der Gegend. Für Tinulin ist klar, dass die Gefährten unbedingt noch nach weiteren Hinweisen auf die Seefahrer suchen müssen, wobei sein Blick unwillkürlich immer wieder von einer kleinen Landspitze in der Mitte der von Eisschollen bedeckten Bucht angezogen wird.

// Metageblubber:

Hatten die Spieler wirklich geglaubt, Khrumm würde sie zu einer Mine seines Hauses führen, in der er selbst noch Schätze vermuten könnte, die dann ihnen und nicht seinem Haus in die Hände fallen? Andere Frage, wie naiv kann man als Spieler sein?  ~;D

Während der Session ist eigentlich nicht viel passiert, weshalb die Zeit vor allem für das Charakterspiel und die weitere Einführung von Yuzuki genutzt wurde. Was es mit der Inschrift auf dem Stein auf sich hat und weshalb Tinulin die von Eisschollen umgebene Insel mitten in der Bucht in die Nase gestiegen ist, bleibt vorerst ebenso zu ergründen wie Yuzukis Abstammung.

Zu Beginn der Session hatten wir zunächst noch eine Diskussion über die Höhe der Charakterwerte und die Wertverteilungsmöglichkeiten bei der Charaktererschaffung. Wir haben dabei schon vor langer Zeit einige Abweichungen von den Originalregeln vorgenommen, um uns genehme Ergebnisse und passende Charakter zu erhalten. Die Spieler vertreten die klare Meinung, dass ein Charakter bei der Erstellung zumindest bei den Eigenschaftswerten komplett ausmaximiert werden sollte, vor allem da es sich bei den Calatirnor um die Crème de la Crème der jeweiligen Volksvertreter handelt. Vom Ergebnis her habe ich mit der ganz konsequenten Umsetzung dieser Prämisse immer wieder mal ein bisschen Mühe bekundet, aktuell auch in Yuzukis Fall, da sie, zumindest war es mal so angedacht, deutlich tieferstufig und schwächer als der Rest der Gruppe ausfallen sollte. Da die Calatirnor bei den Eigenschaftswerten komplett ans obere Limit gefahren sind (ich glaube, nur ich habe das bei Mo nicht ganz so durchgezogen), habe ich dieses Vorgehen nach einer längeren Diskussion schliesslich auch für Yuzuki gebilligt. Des Weiteren musste ich mit Yuzukis Spieler noch das Charakterkonzept sowie die wertemässige Ausrichtung der Händlerin noch etwas genauer erörtern, damit in den wesentlichen Punkten möglichst wenige Überschneidungen mit bereits bestehenden Charaktern und Konzepten - hier vor allem mit Mo (Frau, unklarer Hintergrund, weitere Ideen und Details) - auftreten. Diese Diskussion und die anschliessende Besprechung mit Yuzukis Spieler bezüglich des neuen Charakters frass zwar etwas Spielzeit, dafür sind nun mit dem Endergebnis alle zufrieden, und was aus den Werten schlussendlich ins Spiel fliesst, bleibt ohnehin abzuwarten.

Mitleidsbekundungen Eurerseits erwarte ich aktuell nun wirklich nicht, aber vielleicht habt Ihr ja sonst einen Kommentar, den Ihr los werden wollt?  :)

torben:
Das sind wir wieder, aber nicht um das Sommerloch zu stopfen, wobei... so ein bisschen Eis wäre bei den derzeit heissen Temperaturen sicher nicht zu verachten... also ab aufs Eis oder so! Oder wollen die Spieler am Ende auch einfach mal wieder ein bisschen Mitleid bekommen?  ~;D

Session 96: Teil 1
16.5. - 25.5.2787 3Z
Nordost-Bucht

Der Nachmittag des 16. Mai 2787 3Z ist bereits fortgeschritten, als Tinulin mit Hilfe der Karte, welche er von Prinz Thorang erhalten hatte, feststellt, dass es sich bei der kleinen Landspitze in der Mitte der Bucht um eine Insel handelt. Ohne recht sagen zu können, was ihn dazu antreibt, schlägt der Noldo vor, dass sie auch auf dieser Insel nach weiteren Hinweisen auf die Seefahrer suchen sollten. Beim Anblick der Eisschollen kommt Yuzuki das uralte Mantra "Am Ende ist der Wald immer stärker als das Wasser" in den Sinn, welches jeweils ausgesprochen wird, wenn die ganze Dorfgemeinschaft von Ulsang einmal pro Jahr im Sommer für eine Nacht zu dieser Bucht pilgert. Diese Erinnerung sowie das Mantra verschweigt sie ihren Begleitern jedoch und sagt nur, dass es sehr gefährlich sei, die Eisschollen zu betreten, wobei sie denkt, dass selbst wenn der Wald am Ende stärker sein sollte, es davor gleichwohl noch zu vermeidbaren Verlusten kommen könnte. Tinulin versucht, die junge Frau mit dem Hinweis zu beruhigen, dass zumindest Calendin und er selbst leichtfüssig genug seien, um ein ganzes Stück auf dem Eis zurücklegen zu können, ohne dass es unter ihren Füssen breche. Calendin scheint die Sache indessen auch nicht ganz geheuer zu sein, weshalb er zunächst von Yuzuki wissen möchte, ob es hier ein seefahrendes Volk gebe, dessen Hilfe man in Anspruch nehmen könnte. Die junge Frau erwidert, dass es in der südlich gelegenen Ortschaft Middel Dyr durchaus Fischer gebe, die mit Booten aufs Meer hinausfahren. Ob sie aber auch so weit in den Norden kommen, ist Yuzuki nicht bekannt. Wie Calendin weiss, liegt Middel Dyr mehrere hundert Kilometer südlich, und die Reise dorthin sowie die Rückreise per Schiff würden wohl zu viel Zeit in Anspruch nehmen, um nur einem vagen Gefühl nachzugehen. Der Waldelb schlägt daher vor, zunächst dem südlichen Ende der Bucht auf eine Halbinsel zu folgen, vor der aus die fragliche Insel besser in Augenschein genommen werden könnte. Mo kann sich für diesen Vorschlag erwärmen, zumal so ein Ausflug sicher besser sei, als die ganze Zeit in einer Zwergenhöhle zu warten. Die Eisschollen zu betreten, hält indessen auch sie für sehr gefährlich, und das nicht zuletzt, weil sie nach ihrem Übernachtungsaufenthalt in Middel Dyr gerade erst zum zweiten Mal ein Meer und zum ersten Mal überhaupt Packeis erblickt. Tinulin schliesst sich Calendins Vorschlag ebenfalls an, wobei er für ein Lager auf der Halbinsel allerdings gerne auch die Zwerge dabei hätte und nochmals klarstellt, dass nur die Elben das Eis betreten sollten. Nachdem auch Yuzuki mit dem Gang auf die Halbinsel einverstanden ist, sagt Arrohir zu Mo, dass sie von ihm aus gerne die Zwerge holen könne, wenn ihr das Eis Angst bereite. Als er prahlerisch anfügt, dass er derweil aufs Packeis gehen werde, entbrennt zwischen den beiden Menschen eine weitere, diesmal allerdings freundschaftliche Kabbelei, bei welcher der junge Dunadan nicht müde wird aufzuzählen, was er seiner Meinung nach alles besser könne als die hübsche Dunländerin.
Nachdem sich die beiden Menschen wieder etwas beruhigt haben, beschliessen die Gefährten, dass Arrohir, Mo und Yuzuki am nächsten Tag nach Ulsang zurückreiten und die Zwerge holen. Tinulin und Calendin wandern derweil weiter der Küste entlang und suchen dabei nach weiteren Hinweisen auf die Seefahrer, bis sie an der schmalsten Stelle am Beginn der Halbinsel wieder mit ihren Freunden zusammentreffen. Bis zum Abend legen die Gefährten noch einige Kilometer zurück, wobei sich das Wetter zunehmend verschlechtert und der aufkommende Wind den leichten Regen quer fallen lässt. Auch wenn Yuzuki glaubt, dass dieses Wetter bis zum nächsten Morgen anhalten könnte, ist Mo dennoch dafür weiterzureiten, solange sie am Ende des Tages nur ein wärmendes Feuer bekomme. Auf diese Äusserung hin ergänzt Arrohir seine Aufzählung der Dinge, die er vermeintlich besser als die liebreizende Dunländerin kann, natürlich sogleich um den Punkt "Feuermachen". Yuzuki wundert sich weiterhin über das seltsame Verhalten dieses "Ehepaars", worauf Mo mit einem Blick zu Arrohir jedoch klarstellt, dass sie mit ihrer "nervigen kleinen Schwester" keineswegs verheiratet sei.
Bis kurz vor der Abenddämmerung entdecken die Gefährten weder weitere Hinweise auf die Seefahrer noch auf Bären, welche gemäss Yuzukis Kenntnissen in dieser Gegend immer wieder mal anzutreffen seien. Schliesslich errichten sie auf der dem Meer abgewandten Seite im Wind- und Regenschatten einer Düne ihr Nachtlager.

Als Arrohir am Morgen des 17. Mai 2787 3Z vor dem Aufbruch nach Ulsang noch ausgiebig mit seinem Hengst Windraes schmust, nutzt Mo diese Gelegenheit, um Yuzuki nochmals darzulegen, dass die Männer von Arrohirs Volk eigentlich weniger mit Frauen, sondern vielmehr mit ihren Pferden verheiratet seien. Nachdem die Menschen bald darauf in Richtung Ulsang losgeritten sind, brechen auch Tinulin und Calendin auf und unterhalten sich auf dem Weg entlang der Küste über Yuzuki. Während Calendin sagt, er könne die junge Frau noch gar nicht richtig einschätzen, hält es Tinulin durchaus für möglich, dass in ihren Adern das Blut der Seefahrer aus Numenor fliessen könnte. In jedem Fall sei sie bis jetzt ruhiger und zurückhaltender als Mo. Als die Elben später auch noch auf das Steppenturnier zu sprechen kommen, erklärt Tinulin seinem Freund, dass ihn alles rund um den Anlass viel mehr interessiere als die Wettkämpfe selbst. Gerne würde er mehr über die Azurspinne in Erfahrung bringen und herausfinden, ob sie gut oder böse ist, wobei es im letzteren Fall die Aufgabe der Calatirnor wäre, die Azurspinne zu vernichten. Calendin kann sich bis jetzt auch noch kein klares Bild von der Azurspinne machen, sagt aber, dass sie in jedem Fall manipulativ sei.

Abends erreichen Arrohir, Mo und Yuzuki die Ortschaft Ulsang und treffen dort auf Bóin II., Khufur und Khrumm, welche die Abwesenheit der übrigen Calatirnor genutzt haben, um den örtlichen Bierreserven schwere Verluste zuzufügen. In der entsprechend angeheiterten Stimmung hatte Bóin II. Khufur bereits am Abend zuvor erklärt, dass er am Steppenturnier nicht nur als Calatirno und Vertreter des Westens teilnehme, sondern gleichzeitig auch noch die Malachithöhlen vertreten werde. Khufur sei demgegenüber gleichzeitig auch noch der Vertreter der Zwerge von Erebor. Khufur erinnerte seinen Meister jedoch daran, dass er von König Thrór verbannt worden sei und zudem die Gefahr bestehe, dass er ihn durch ein allfälliges schlechtes Abschneiden beim Turnier noch mehr erzürnen könnte. Als Bóin II. darauf Khrumm nach seiner Einschätzung zu Khufurs Ehrenhaftigkeit befragte, sagte der alte Zwerg vom Haus der Eisenfäuste, dass er den jungen Khufur noch nicht lange genug kenne, um ihn diesbezüglich beurteilen zu können.
Bei ihrer Ankunft finden Arrohir, Mo und Yuzuki Bóin II. in einer ziemlich brummeligen Stimmung vor. Wie sie gleich darauf erfahren, liegt der Grund für seinen Missmut im in seinen Augen horrenden Preis für den dringend benötigten Flüssigkeitsnachschub, den Khufur bis jetzt bereitwillig vorgeschossen hatte. Als Mo dem erfahrenen Kämpfer sogleich eröffnet, dass sie gekommen seien, um die Zwerge abzuholen und zum Meer zu bringen, wo Tinulin im Sinne habe, über das Packeis zu wandern, ist Bóins II. Laune endgültig im Keller, während aus Khrumms Gesicht das blanke Entsetzen spricht. Um die Zwerge von der Notwendigkeit des Vorhabens zu überzeugen, erklärt ihnen Mo, dass sie am Strand auf verdächtige Spuren von Seefahrern gestossen seien, und Arrohir ergänzt, dass es sich dabei um Numenorer gehandelt haben könnte. Die schöne Dunländerin fährt fort, dass sich diese Seefahrer offenbar als Herren aufgespielt hätten, so wie sie es halt überall täten, wo man auf sie stosse. Als Mo erklärt, dass Tinulin auf einer Insel in der Bucht nach weiteren Spuren suchen wolle, fügt Arrohir an, dass der Noldo hoffe, die Zwerge könnten in der Zwischenzeit das Lager der Gefährten bewachen. Mit dieser Aufgabe, die keinen direkten Kontakt mit dem Meer zu beinhalten scheint, können sich die drei Zwerge rasch anfreunden, worauf gemeinsam der Aufbruch geplant wird. Noch am selben Abend kann Yuzuki für 45 Kupferstücke, die ihr Khufur vorschiesst, insgesamt 64 Tagesrationen Proviant organisieren. Dabei verschweigt die in Handelssachen ganz offensichtlich erfahrene junge Frau dem Zwerg geflissentlich, dass von diesem Kaufpreis ganze 15 Kupferstücke als Kommission in ihre eigene Tasche wandern. Die Nacht verbringen die beiden Frauen in Yuzukis Häusschen, während die Männer in ihren Zelten draussen auf der Pferdekoppel nächtigen.
Als die Frauen alleine sind, bietet Yuzuki Mo einen Schnaps aus Kharukthalad an, welcher der schönen Dunländerin beinahe den Magen umdreht. Sie überspielt die Situation jedoch gekonnt und sagt in beschwipstem Tonfall, ein Schluck genüge ihr. Da sie sich jetzt schon von dem guten Stoff betrunken fühle und morgen noch reiten müsse, solle Yuzuki den Rest ihres Glases austrinken. Die junge Händlerin versucht sogleich, mehr über die vorgeblich beschwipste Mo in Erfahrung zu bringen. Da die Dunländerin ihren Zustand jedoch nur spielt, sagt sie lediglich, dass Khufur ihr und ihrem Bruder das Leben gerettet habe, wobei sie indessen nichts zu den Umständen, die dazu geführt haben, sagt. Jetzt begleite sie die Gefährten, weil ja schliesslich jemand auf sie aufpassen müsse.
[Technisch gesprochen: Mo würfelt bei der Verträglichkeit des Schnapses bloss eine UM 17, womit ihr der Trunk überhaupt nicht bekommt. Das anschliessende Schauspielen-Manöver gelingt Mo dagegen mit UM 100 + 50 + 87 Schauspielen = 237 meisterhaft, so dass sie ihr Unwohlsein problemlos vertuschen und gleichzeitig die Beschwipste spielen kann.]
Anschliessend dreht Mo den Spiess um und erkundigt sich nach der Herkunft von Yuzukis Vater, der in Kharukthalad verschwunden sein soll. Die Händlerin erwidert jedoch nur, dass er ursprünglich aus dem Reich Rycolis stamme, was Mo allerdings gar nichts sagt. Als sich die dunländische Heilerin schliesslich daran macht, ihr allabendliches Feuerritual zu vollziehen, erklärt sie Yuzuki: "Licht ist das Wichtigste", bevor sie anfügt, dass sie gerne sehe, was um sie herum sei und vor sich gehe.

Am nächsten Morgen brechen die Menschen und Zwerge mit ihren Reittieren zur Küste auf. Um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, nimmt Yuzuki dieses Mal ihre gesamte Reiseausrüstung mit. Bóin II. und Mo haben die allergrössten Probleme, ihre Pferde Barufax und Tinas auf Kurs und sich auf ihren Rücken zu halten, was die hübsche Dunländerin mangels anderer Erklärungsmöglichkeiten auf den Alkoholkonsum vom Vorabend schiebt. Nach anderthalb Tagen treffen die Gefährten an der Küste wieder mit Tinulin und Calendin zusammen, und der Noldo erklärt Bóin II. sein Vorhaben, auf der Insel in der Bucht nach weiteren Hinweisen auf einen längst vergangenen Besuch von Numenorern suchen zu wollen.

Statt weiter der Küste zu folgen, reiten die Gefährten ein Stück ins ansteigende Hinterland der Halbinsel und erreichen nach zwei weiteren Tagen am 21. Mai 2787 3Z einen Aussichtspunkt. Von hier aus haben sie einen guten Überblick über die noch immer zu grossen Teilen vom Packeis bedeckte Bucht sowie die gut 30 Kilometer entfernte Insel in ihrer Mitte. Es zeigt sich, dass die letzten rund 300 Meter rings um die felsige Insel frei von Eis sind. Mit ihren scharfen Augen entdecken die Elben nach einer Weile rund 500 Meter vor der Insel plötzlich etwas, das wie eine dunkle, schräg aus dem Eis ragende Felsnadel aussieht. Es dauert nicht lange, bis Tinulin den Verdacht ausspricht, dass es sich dabei um den Mast eines gesunkenen, unter dem Eis liegenden Schiffes handeln könnte. Für die Elben ist rasch klar, dass es wegen des offenen Wassers schwierig werden dürfte, auf die Insel zu gelangen. Yuzuki erinnert sich derweil beim Anblick der Insel ein weiteres Mal an die Pilgerzüge ihrer Dorfgemeinschaft zur Bucht, welche in ihrer Erinnerung allerdings in der Regel frei von Eis gewesen war. In der Diskussion über das weitere Vorgehen sagt Calendin, dass er es für zu gefährlich halte, übers Eis bis zur Felsnadel zu gehen, ganz zu schweigen vom Versuch, gänzlich zur Insel zu gelangen. Zuerst nach Middel Dyr zu reisen und dort ein Boot samt Mannschaft aufzutreiben, dürfte hingegen zu lange dauern. Etwas ratlos beschliessen die Gefährten, auf einen Bergesattel hinauf zu reiten, von welchem sie einen guten Überblick in die Bucht südlich der Halbinsel haben. Bald darauf sehen sie, dass auch die Bucht südlich der Halbinsel noch von zahlreichen Eisschollen bedeckt ist. Als sie ihre Augen der Küstenlinie folgen lassen, entdecken die Elben schon nach kurzer Zeit einige Fischerhütten. Auch wenn Yuzuki keine Ahnung hat, wem diese Hütten gehören könnten, beschliessen die Gefährten, sich die Sache aus der Nähe anzusehen, und reiten los.

Am Abend des 22. Mai 287 3Z erreichen die Gefährten vier nahe am Ufer der südlichen Bucht stehende, verlassene Holzhütten und finden nach kurzer Suche an einer Hauswand unter einer Stoffplane ein Zweierkanu sowie ein reparaturbedürftiges Kajak. Die Hoffnung, mit Hilfe dieser Boote zur Felsnadel und bestenfalls auch zur Insel gelangen zu können, wird durch den Umstand getrübt, dass sowohl Tinulin als auch Calendin kaum Erfahrung im Rudern haben. In der aufkommenden Diskussion bietet sich Arrohir den Elben als Ruderer an, was Calendin jedoch für eine schlechte Idee hält, da die Elben zusammen im Kanu sitzen sollten. Als Tinulin Bóin II. fragt, ob er als Ruderer mitkommen würde, lehnt der Zwerg diesen Vorschlag ebenso entschieden wie entrüstet ab. Nachdem die Besprechung des weiteren Vorgehens schon eine ganze Weile gedauert hat und auch eine Reise nach Middel Dyr immer wieder in die Erwägungen einfliesst, macht sich Mo schliesslich an Windraes' Satteltaschen zu schaffen und beginnt, den Hengst abzuladen. Als sich Arrohir leicht irritiert nach dem Grund ihres Handelns erkundigt, gibt Mo knapp zurück, dass sie lediglich vorwärts machen wolle. Denn ganz gleich, welche Argumente noch vorgebracht werden könnten, werde sich Tinulin am Ende gleichwohl dazu entschliessen, mit den Booten aufs Eis zu gehen, weshalb sie schon mal deren Transport auf Windraes vorbereiten wolle. Während Arrohir einwendet, dass der Transport der Boote nicht Windraes' Sache sei und die Diskussion immer noch weitergeht, wiederholt Mo stets nur in leicht zynischem Ton, dass der Noldo am Ende ohnehin sofort aufs Eis gehen werde. Schliesslich ist Tinulin jedoch so gut wie bereit, Calendins Vorschlag anzunehmen, zu zweit auf dem Weg zur südlich gelegenen Ortschaft Middel Dyr nach Fischerdörfern Ausschau zu halten. Mit überraschter Miene sagt Mo dazu, sie sei etwas verwirrt durch den Umstand, dass Tinulin damit eine vernünftige Entscheidung treffen könnte. Etwas schulmeisterlich erwidert der Noldo darauf, dass Mo in diesem Fall die Umstände seiner Entscheidungen bisher wohl jeweils nicht voll erfasst und nicht alle relevanten und zu bedenkenden Aspekte gesehen habe, aber alle seine Entscheidungen seien stets vernünftig. Als Mo zurückgibt, dass offensichtlich jetzt gerade er derjenige sei, der nicht sehe, dass sie seine Entscheidung, mit Calendin nach Süden zu gehen, für vernünftig halte, muss ihr Tinulin zustimmen und sagt: "Ja, das habe ich tatsächlich nicht gesehen."
Gleichwohl dauert die Diskussion noch eine Weile an, bis Bóin II. schliesslich vorschlägt, dass sie sich vielleicht zuerst einmal im Inneren der Fischerhütten umsehen sollten. Es dauert nicht lange, bis sie sich Zugang zu einer der einfachen Hütten verschafft haben und darin allerlei Fischereiutensilien und einfache Werkzeuge sowie Reparaturmaterial für alles Mögliche finden. Da die ganze Hütte von einem penetranten Fischgeruch erfüllt ist, stellen die Gefährten doch lieber ihre Zelte im Freien auf und gehen derweil abermals alle Varianten von neuem durch. Dabei sagt Mo, sie könne zwar auch nicht wirklich rudern, gleichwohl glaube sie aber, dass das Vorhaben der Elben nicht so schwer sei, als dass es nicht durchgeführt werden könne. Tinulin stimmt der Dunländerin zu, weist allerdings auch auf die Gefahren hin, die von Robben oder Walrossen ausgehen könnten. Da Mo keinerlei Vorstellung von der Grösse und Gestalt dieser Tiere hat, zeichnet sie ihr der Noldo kurzerhand in den Sand. Anschliessend gehen sie nochmals ihre Möglichkeiten durch, die sie aber selbst nicht richtig überzeugen. Einer Reise nach Middel Dyr und Rückkehr per Schiff steht zum Beispiel die begrenzte Zeit bis zum geplanten Aufbruch nach Kharukthalad entgegen. Und dass Khrumm in diesem Fall zudem erst nach Buzan zurückkehren wollen würde, macht die Sache auch nicht besser. Sie überlegen sogar, ob die Elben den Winter abwarten sollten und den übrigen Gefährten im Anschluss an die Überprüfung der Insel nach Kharukthalad nachreisen könnten. Gegen die Anheuerung einer Schiffsmannschaft spricht nach Calendin im Übrigen auch, dass diese Leute dann allenfalls Kenntnis von einem gesunkenen Schiff der Numenorer erhalten würden, was ebenfalls nicht im Interesse der Calatirnor liege. Am Ende gelangen die Elben somit doch zum von Mo bereits früher antizipierten Entschluss, das Risiko einzugehen und alleine mit dem Kanu übers Eis zur Felsnadel vorzustossen. Nachdem der Entscheid gefällt ist, suchen die Gefährten reichlich Material zur allfälligen Reparatur des Kanus zusammen. Yuzuki verfasst derweil ein kurzes Schreiben, in welchem sie erklärt, dass die Calatirnor das Boot sowie das Reparaturmaterial nur ausgeliehen hätten. Tinulin fügt dem Brief schliesslich noch ein Goldstück bei und legt beides gut sichtbar in der Hütte auf den Boden.

Am Morgen des 23. Mai 2787 3Z brechen die Gefährten erneut auf, und Bóin II., Khufur und Arrohir wechseln sich beim Tragen des sperrigen Kanus ab. Unterwegs kreuzen sie den Weg eines grossen Bären, der ihnen jedoch dank Arrohirs Talent im Umgang mit wilden Tieren nicht gefährlich wird, womit der junge Dunadan vor allem Yuzuki beeindruckt. Calendin und Yuzuki suchen unterwegs auch gleich nach Nahrung, allerdings hält sich ihr Erfolg stark in Grenzen, zumal der Pilz, den die junge Händlerin findet, selbst von Bóin II. und Khufur für nicht essbar gehalten wird.

Weiter geht's bei Teil 2

torben:
Session 96: Teil 2

Am 24. Mai 2787 3Z erreichen die Gefährten die kleine Landzunge, von welcher aus die Verbindung zur Insel in der Bucht am kürzesten ist. Nachdem sie ihr Lager errichtet haben, gehen Tinulin und Calendin die Ausrüstung durch, die sie auf ihrer Expedition über das Eis zur Felsnadel und vielleicht sogar bis zur Insel selbst mitnehmen. Um im Fall der Fälle möglichst leicht zu sein, verzichten die Elben nicht nur auf ihre Rüstungen und Helme, sondern nehmen auch sonst nur das Nötigste mit sich, nämlich ein 15 Meter langes elbisches Seil aus Hithlain, zwei warme Decken, einen Wasserschlauch sowie etwas Nahrung. Calendin nimmt ansonsten nur noch seinen Bogen Culor sowie zehn an seinem Rucksack befestigte Pfeile mit Edelstahlspitzen mit sich. Tinulin packt demgegenüber noch rund drei Meter Schnur, 30 Zentimeter Draht, seinen Umhang, eine Fackel, Feuerstein und Stahl, den schützenden Armreif seiner Ahnin Erandë sowie sein Schwert Luinmacil und das Reparaturmaterial für das Kanu ein. Bis auf drei Goldstücke und den mit einer grossen Perle besetzten Goldring Cirdans, den Tinulin als gutes Omen mitnimmt, lassen sie Elben ihre übrigen Wertsachen und den ganzen Schmuck in Bóins II. Obhut. Mit einer gewissen Besorgnis bemerkt Mo sodann, dass Tinulin zur Behandlung allfälliger Verletzungen lediglich zwei Portionen Harfyharz einsteckt, welches zur Stillung von Blutungen Verwendung findet. Anschliessend legt der Noldo seinen Kräuterbeutel zu den von Bóin II. zu verwahrenden Dingen und widmet sich der weiteren Vorbereitung der Expedition. Diesem in ihren Augen höchst unverantwortlichen Entscheid begegnet Mo auf ihre Weise und macht sich, von den anderen unbemerkt, kurz an Tinulins Kräuterbeutel sowie an Calendins Rucksack zu schaffen.

Es ist noch dunkel, als die Elben am Morgen des 25. Mai 2787 3Z zur ihrer Expedition auf das brüchige Packeis aufbrechen wollen, und Tinulin dankt Bóin II. nochmals für die Verwahrung seiner Ausrüstung. Als der Noldo Mo zur Verabschiedung umarmt, sagt die dunländische Heilerin, er solle gut auf sich und Calendin aufpassen. Auch wenn er verspricht, dies zu tun, lässt Mo ihn dennoch nicht los, sondern fügt mit ernster Stimme an, dass sie auf dieser Expedition nicht auf sie aufpassen könne, worauf Tinulin erwidert, dass er ohnehin hoffe, dass dies nicht nötig sein werde. Gleichwohl umarmt ihn die Heilerin noch immer und sagt schliesslich mit vielsagendem Ton in der Stimme, dass Calendin einen Rucksack habe, falls es doch notwendig werden sollte.
Auch wenn Khrumm und vor allem Yuzuki das Vorgehen der Elben nach wie vor für viel zu riskant und unverständlich halten, stechen Tinulin und Calendin bereits wenig später in See und erreichen schon nach kurzer Fahrt die ersten Eisschollen. Das Kanu erweist sich als unhandlicher zu tragen als gedacht, übers Eis ziehen lässt es sich von den Elben hingegen problemlos. Auf dem Weg zur steinernen Felsnadel müssen Tinulin und Calendin mehrere Eisschollen überwinden sowie das dazwischen liegende Wasser paddelnd überqueren, was ihnen indessen erstaunlich problemlos gelingt, auch wenn es einige Zeit in Anspruch nimmt.
Der Nachmittag ist bereits fortgeschritten, als die Elben schliesslich zu der Stelle gelangen, an welcher das Eis von einer schräg emporsteigenden Steinsäule durchbrochen wird, welche ihrerseits zwischen einigen dunklen, ebenfalls aus dem Eis ragenden Felsen verkeilt zu sein scheint. Beim Anblick der Säule müssen Tinulin und Calendin unweigerlich an den heiligen Baum aus dem Wald denken, zumal die Säule nicht nur die ungefähren Masse des Baumes haben dürfte, sondern auch Ähnlichkeit mit einem riesigen, versteinerten Mast hat. Zu ihrem Unbehagen spüren und hören die Elben an dieser Stelle die Bewegungen des Meeres unter dem Eis besonders gut. Kurzentschlossen klettert Tinulin zur Spitze der Steinsäule hinauf und kann dort zwar verschiedene Bearbeitungsspuren entdecken, er kann jedoch nicht abschliessend feststellen, ob die Spitze des Mastes in Metall gefasst war. Von seiner erhöhten Warte aus hat der Noldo einen guten Blick ringsum und zur Küste der Insel, die immer noch mehr als einen halben Kilometer von ihnen entfernt ist. Östlich von ihrer Position, wo sich die Bucht noch weiter verbreitert, bevor sie ins offene Meer mündet, geht das aufgebrochene Packeis schon bald in offenes Wasser über, und auch die letzten rund 300 Meter zwischen ihrer Eisscholle und der Insel sind frei von Eis. Tinulins leichtes Unbehagen über diesen Umstand wird rasch grösser, als er bemerkt, dass sich das Wetter plötzlich und unerwartet zu verschlechtern beginnt. Sofort wird dem Noldo klar, dass der aufkommende Sturm sie erreichen wird, noch bevor sie zurück im Lager wären, weshalb ihnen nur die Flucht nach vorne, zur Insel, bleibt.
[Technisch gesprochen: Der an dieser Stelle vom Spielleiter ausgeführte Wetterwurf stellt die Zeichen mit einer UM 06 auf Sturm.]
Während Tinulin das Ufer der Insel nach einer guten Landungsmöglichkeit absucht, entdeckt er zahllose robbengrosse Tiere, die sich auf den Felsen und im offenen Wasser vor der Küste tummeln. Direkt hinter der schroffen Küstenlinie erhebt sich ein langgezogener Hügelrücken, der ein gutes Stück oberhalb des Strandes mit einer natürlichen Terrasse aufwartet, die selbst von Tinulins erhöhter Position nicht einsehbar ist. Der Noldo hofft, dass sie dort vor dem nahenden Sturm Schutz finden können, und steigt von der Steinsäule herunter, um zusammen mit Calendin das Kanu zum Rand der Eisscholle zu schaffen. Dort angekommen, bindet Calendin das eine Ende des Elbenseils an seinem Bein und das andere Ende am Kanu fest. Tinulin sichert derweil den Bogen des Waldelben mit seiner Schnur am Kanu. Trotz des Wellengangs können die Elben ihr Boot besteigen und lospaddeln, wobei es dem hinten sitzenden Calendin zunächst sehr gut gelingt, das Kanu jeweils schräg zu den steil anrollenden Wellen auszurichten, während sie auf die Insel zusteuern.
[Technisch gesprochen: Nun kommt es also zu den von den Spielern gefürchteten Ruder-Manövern. Calendins Manöver zur korrekten Ausrichtung des Kanus gelingt mit einer UM 99 + 27 + 10 Rudern = 136 überraschend und erfreulich gut.]

Als die Elben rund zwei Drittel der Distanz hinter sich gebracht haben und nur noch rund 100 Meter vom rettenden Ufer entfernt sind, erkennen sie, dass es sich bei den zahllosen pelzigen Tieren im Wasser nicht um Robben, sondern um grosse, teils mehrere Meter lange Echsen mit einem zottigen Fell handelt. Bevor sie sich aber weiter über diesen Anblick wundern können, müssen Tinulin und Calendin eine günstige Landungsstelle an der schroffen Küste finden. Zwischen den unzähligen scharfkantigen Felsen entdecken sie schliesslich eine rund vier Meter breite und fünf Meter tiefe Einbuchtung, deren ansteigender Boden mit grossen flachgeschliffenen Kieselsteinen bedeckt ist. Durch den einsetzenden Sturm ist der Hub der Wellen so gross, dass das einlaufende Wasser nicht nur diesen Ministrand komplett überspült, sondern am Ende der Einbuchtung auch noch gegen die noch immer gut drei Meter hohen Felsen klatscht. Da sie auf die Schnelle keine bessere Option entdecken können, konzentrieren sich die Elben ganz auf das schwierige Landungsmanöver. Dabei gilt es, so rechtzeitig hinter einer der sich überschlagenden Wellen in die Einbuchtung einzulaufen, dass sie bis zu ihrem Ende durchgleiten können, um beim anschliessenden Auslaufen der Welle sanft auf dem Kieselsteinboden aufzusetzen. Bevor Calendin zu den letzten Zügen ansetzt, binden die Elben ihre Ausrüstung und Tinulins Paddel im Kanu fest. Die mangelnde Erfahrung im Umgang mit Booten führt wenig später jedoch dazu, dass Calendin etwas zu früh in die Brandungszone steuert, worauf ihr Kanu von einer anrollenden Welle erfasst und in Richtung der Kiesbucht beschleunigt wird, aus welcher die vorangegangene Welle gerade erst herausgelaufen ist. Im nächsten Moment schleudert die Welle das kleine Boot aus einiger Höhe mit grosser Wucht auf den Kiesstrand, wobei der Bug in den steinigen Boden gerammt wird und sich das Kanu in Windeseile aufstellt. Nur mit Glück und viel Geschick gelingt es Tinulin und Calendin, gerade noch rechtzeitig aus dem Boot herauszuspringen, nur um gleich darauf zusammen mit dem gekenterten Kanu in die Bucht geschwemmt zu werden. Während der Noldo am hinteren Ende der Einbuchtung sicheren Stand findet und sogar das Kanu mit einer Hand zu fassen bekommt, gelingt es Calendin nicht, im eisigen Wasser Fuss zu fassen. Das schon im nächsten Moment wieder aus der Bucht hinausströmende Wasser reisst den Waldelben, der sein Paddel fest umklammert hält, von den Beinen und zieht ihn mit sich zurück in die Brandungszone. Auch das gut zur Hälfte mit Wasser vollgelaufene Kanu wird mit solcher Kraft zurück zum Meer gezogen, dass Tinulin es schliesslich loslassen muss, um nicht ebenfalls wieder ins Meer gespült zu werden. Schon die nächste Welle droht das tief im Wasser liegende Kanu zu überspülen und auf den Felsen zu zerschmettern, doch glücklicherweise läuft sie gerade noch so rechtzeitig unter dem Boot hindurch, dass es nur leicht beschleunigt und an den seitlichen Felsen vorbeischrammend wieder in die Bucht gedrückt wird. Voller Anspannung trotzt derweil Calendin der Eiseskälte des Wassers und schwimmt hinter derselben Welle erneut in die kleine Bucht, an deren Ende er schliesslich gleich neben Tinulin sicheren Halt findet. Rasch wirft der Waldelb sein Paddel ins Kanu, und gemeinsam gelingt es den Elben, das ramponierte Boot gegen den Sog des Meeres festzuhalten. Sobald die Welle aus der Bucht gelaufen ist, greift sich Calendin erneut sein Paddel, während Tinulin das Kanu umdreht, damit das Wasser aus dem Rumpf fliessen kann. Anschliessend stellen sie das Boot auf und lehnen es, auf dem Heck abgestellt, gegen das hintere Ende der felsigen Einbuchtung.

Nachdem Tinulin und Calendin nach ihrer abenteuerlichen Landung auf der Insel ein erstes Mal tief durchgeatmet haben, sehen sie sich um und entdecken rund drei Meter über und fünf Meter vor sich an der oberen Kante am Ende der Einbuchtung hin zum offenen Meer eine der seltsamen pelzigen Echsen. Die lange und gespaltene fleischige Zunge des Fellwarans, wie sie diese Tiere in ihren Gedanken benannt haben, züngelt langsam hin und her, und Tinulin reicht Calendin vorsichtshalber seinen Bogen Culor, bevor er selbst das drei Meter hohe Felsplateau am entfernten Ende der Bucht erklimmt. Oben angekommen, zieht Tinulin sein Schwert Luinmacil und wird sich gleichzeitig der unzähligen Fellwarane gewahr, die überall entlang der schroffen Küste auf den Felsen liegen und sich im Wasser tummeln. Seine Hoffnung, dass es sich bei diesen Tieren um Pflanzenfresser handeln könnte, wird beim Anblick der teils mächtigen Fische, die aus vielen Mäulern ragen, jäh zunichte gemacht. Während in diesem Moment zum bereits stürmischen Wind auch noch starker Regen einsetzt, erkennt der Noldo mit einem raschen Blick zur Felsenterrasse hinauf, dass der Weg dorthin von nicht weniger als 20 dieser bedrohlich wirkenden Fleischfresser gesäumt ist. Calendin löst derweil das Elbenseil von seinem Bein, dessen anderes Ende noch immer am Kanu verknotet ist, und hievt das Boot mit Tinulins Hilfe auf das Felsplateau, bevor er selbst hinterher klettert. Sobald der Fellwaran mit seiner Zunge den feinen, aber gleichwohl fremdartigen Geruch der Elben wahrgenommen hat, wendet er sich ihnen zu und kommt langsam näher. Da alle Versuche Tinulins scheitern, das mehrere Meter lange Tier zur Umkehr zu bewegen, legt Calendin vorsichtshalber einen Pfeil auf die Sehne seines Bogens. Es dauert nicht lange, da ist der Fellwaran so dicht an Tinulin herangekommen, dass seine Zunge das Bein des Noldos kurz berührt, bevor die Echse zum Biss ansetzt. Dazu kommt es indessen nicht, denn Tinulin hatte dieses Verhalten vorausgeahnt und lässt daher blitzschnell Luinmacil auf den Kopf des Fellwarans niederfahren. Der Streich ist so kraftvoll, dass die mit tödlicher Kälte blau leuchtende Klinge den Schädel der Echse zerschmettert. Calendins im selben Moment abgefeuerter Pfeil beginnt sofort nach dem Verlassen der Sehne feurig zu glühen und durchschlägt das völlig überrumpelte Tier von der einen Seite bis zur anderen, worauf es leblos zusammensackt.
[Technisch gesprochen: Tinulin und Calendin haben ihre Angriffe auf den sich langsam nähernden Fellwaran abgewartet und sind daher vor der Echse dran. Tinulins Hieb mit Luinmacil führt zu einem Maximalschaden. Der kritische Hiebtreffer E ist eine selten gesehene UM 66, womit er den Schädel des Gegners zerschmettert, was sofort zum Tode führt. Der kritische Kältenebentreffer D ist mit UM 83 zwar nicht tödlich, führt aber zu gefrorenen Händen, gelähmten Armen und 9 Runden Benommenheit. Calendin bewirkt mit seinem gleichzeitig verschossenen Pfeil ebenfalls einen Maximalschaden. Der kritische Stichtreffer E mit UM 91 lässt den Pfeil von einer Seite bis zur anderen durchschlagen, was innert kurzer Zeit zum Tode führt. Der kritische Hitzenebentreffer D mit UM 85 ist zwar nicht tödlich, führt aber neben 9 Runden Benommenheit unter anderem zu verbrannten und gelähmten Oberarmen. Der arme Fellwaran hat somit in einer einzigen Runde zwei tödliche Treffer abbekommen, während seine Arme bei den Vorderfüssen gefroren und an den Oberarmen verbrannt sind... und das noch bevor er selbst auch nur ein einziges Mal an Tinulin knabbern durfte.]

// Metageblubber:

Auch in dieser Session benötigten wir etwas Anlaufzeit, um richtig ins Geschehen eintauchen zu können. Das liegt vor allem an den mittlerweile immer wieder beträchtlichen Unterbrüchen zwischen den Sessions und auch daran, dass wir uns auch ausserhalb der Spieltermine nicht mehr so häufig sehen und uns daher auch sonst immer noch Einiges zu erzählen haben.

Im Verlauf der Session war ich als Spielleiter überrascht, wie zögerlich sich die Spieler vor allem in Gestalt von Tinulin verhielten, denn ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass es sehr schnell zur Expedition auf dem Eis kommen wird, wobei ich Bilder von der "The fast Runner"-Filmtrilogie vor dem geistigen Auge hatte (ein Inuit Filmprojekt). Bei der Nachbesprechung der Session zeigte sich dann, dass Mo in den Augen der Spieler, und auch wieder vor allem in Tinulins Augen, deutlich pessimistischer und risikoscheuer als z.B. Maira agiert und diese Zurückhaltung auch sehr resolut verteidigt. Calendins Carakterspiel hatte derweil eine gute Anpassung hin zu einer tragenden Unterstützung von Tinulin gefunden, weshalb der Noldo für dessen abwartende Pläne auch eher ein offenes Ohr gehabt hätte. Im weiteren Gesprächsverlauf konnte ich Tinulins Spieler Mos Haltung näher erläutern und begreifbarer machen. So ist die Dunländerin nicht per se zynisch, besserwisserisch und risikoscheu drauf, sondern hat im Zusammenhang mit den Geschehnissen rund um die Erforschung von Thal eine gravierende Erfahrung gemacht: Man erinnere sich an das Erscheinen des Drachen Smaug und Bóins II. Befehl zum Rückzug, obwohl er nicht sicher war, ob Tinulin und Calendin noch am Leben sind. Dieser in Mos Augen komplette Bruch der Loyalität bester Freunde hat eine tiefe Wunde bei ihr hinterlassen, weshalb sie auf keinen Fall nochmals irgendetwas mit Drachen zu tun haben wollte. Die von Drachen ausgehende Gefahr ist nach ihrem Verständnis so gross, dass sie auch die dicksten Bande zerbrechen kann, was einer ihrer ganz persönlichen Alpträume ist. Deshalb wetterte sie nach Thal immer gegen jeden Vorschlag, bei dem "Drachen" ins Spiel kommen könnten, am Ende im Falle von Fyyrlifux jedoch vergebens. Mit der outgame Erklärung dieser "speziellen" Einstellung von Mo (den dahinter stehenden Grund für diese Haltung habe ich nicht genannt, das bleibt zu "erspielen") konnten wir eine gute Basis für die weiteren Sessions schaffen. Nun ist klar, dass die Dunländerin nicht einfach per se und ohne jedes Feingefühl querschlägt, sondern dass da durchaus eine nachvollziehbare Differenzierung besteht. Ich dachte während der ganzen Zeit trotzdem mehrmals, dass das jetzt so ziemlich nach "Mein Charakter ist halt so" klingen könnte, ist es aber wie gesagt nicht. Dass sie Arrohir auch weiterhin die Leviten lesen wird, das versteht sich hingegen von selbst.

Für die nächste Session haben wir nun mit zwei von fleischfressenden Riesenwaranen umgebenen Elben eine spannende Ausgangslage, bei welcher der Einstieg vermutlich etwas schneller und direkter gelingen wird. Ob die ganze Expedition am Ende überhaupt zu irgendwelchen Erkenntnissen oder nur zu ein paar blutigen Nasen führt wird, bleibt natürlich abzuwarten.

Lustige Bemerkung am Rande: Beim Lesen dieses Sessionberichts ist Tinulins Spieler ein (vermeintliches?) Licht aufgegangen. Er schrieb: "Capito: Gott des Holzes und Gott des Steins = Holz zu Stein = Schiffsuntergang"

Ob er wirklich richtig steht, sieht er vielleicht, wenn nach dem Sturm und den Fellwaranen nochmals das Licht angeht, oder so.  ;D
Schliesslich ist dazu noch zu sagen, dass dem Spieler dieser Geistesblitz angesichts von Yuzukis Erinnerungen an die Pilgerzüge zur Bucht gekommen ist, von denen seine Charakter indessen gar nicht wissen können, weshalb es ein Geistesblitz des Spielers bleibt, der nicht auf seine Charakter durchschlägt.

Und jetzt Vorhang auf für Euer Mitleid  ~;D

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln