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[MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
torben:
Session 105: Teil 2
Abends erfahren die Gefährten, dass die Delegation von Kargagis Ahar zum Abendessen in König Rallahs Zelt eingeladen ist. Aus dem Umstand, dass diese Delegation am Morgen den Steppenkampftanz gegen Alduryaknar verloren hatte, schliesst Bóin II., dass die getroffene Wahl wohl kaum erfolgsabhängig, sondern interessengesteuert gewesen sein dürfte. Während Tinulin auf ein Vieraugengespräch mit Prinz Almaro hofft, wollen Bóin II., Khufur, Mo und Yuzuki Kontakt mit den Reichen Ubain, Jendiar, Lygar Kraw und Ralian knüpfen, welche alle zum Netzwerk der Schlange von Cyan gehören.
Mit Yuzukis Hilfe als Übersetzerin und einem gut gefüllten Krug Bier in der Hand gratuliert Bóin II. schon wenig später einem Mann aus Ubain zum Sieg über Ralian beim morgendlichen Steppenkampftanz. Als sich der Mann danach erkundigt, zu welcher Delegation Bóin II. und seine Begleiter gehören, stellt der erfahrene Kämpfer zuerst sich und Khufur mit vollem Namen samt Herkunft vor, bevor er auch Mo und Yuzuki jeweils unter Nennung ihrer Mütter und ihres Herkunftsortes bekannt macht. Anschliessend erkundigt er sich nach dem Namen seines Gegenübers, worauf dieser sagt, er heisse Ubbe von Ubain, bevor er beinahe tadelnd anfügt, dass Bóin II. sehr viele Worte benötigt habe, um im Grunde genommen nur zu sagen, dass sie zu den "Westlern" gehören. In verschwörerischem Ton fährt Ubbe etwas leiser fort, eine gemeinsame Freundin habe ihm gesagt, dass ihre beiden Delegationen vielleicht ähnliche Ziele verfolgen. Bóins II. Erwiderung darauf, das Ziel des Heren Calatirnoron vom Calamindo sei "Frieden", kommt für Ubbe so überraschend, dass er nicht mehr an sich halten kann und mit schallendem Lachen laut herausprustet. Bóin II. lässt sich von Ubbes Ausbruch jedoch nicht aus dem Konzept bringen und erläutert dem Mann, nachdem der sich nach einer Weile wieder gefangen hat: "Die Menschen dürfen Vieles tun, aber sie dürfen nicht gegeneinander in den Krieg ziehen, wenn es doch noch den einen gemeinsamen schwarzen Feind aller Menschen, Elben und Zwerge gibt, der die Welt mit Orks, Trollen, Schatten und Drachen überzieht." Auf Ubbes noch immer amüsierte Nachfrage, wer sich denn schon mit Fabelwesen wie Drachen einlasse, erwidert Bóin II. unbeeindruckt, dass Prinz Thorang von den Steifbärten und seine Zwerge ebenso berühmte wie erfolgreiche Drachenjäger seien. Auch während Bóin II. fortfährt und mit nicht minder ernstem Ton erklärt, dass ein weiteres seiner Ziele die Rückgewinnung des eingesetzten Turniergeldes sei, muss Ubbe mehrmals Lachen. Schliesslich sagt der Mann mit einem beinahe anerkennenden Grinsen:
"Als ich Euch heute Morgen beim Steppenkampftanz gesehen habe, hätte ich mir niemals träumen lassen, dass sich unter dieser garstigen Kriegsmaske ein wahrer Philosoph verbirgt. Ein andauernder Friede zwischen Menschen, Zwergen und Oarschs ist ein komischer Gedanke, wo doch nur schon die Menschen alleine untereinander keinen Frieden halten können. Sagt mir, Herr Zwerg, was würdet Ihr zu tun gedenken, wenn Ihr auf zwei verfeindete Menschenvölker treffen würdet? Würdet Ihr ihnen etwa auch dieses Liedchen vom gemeinsamen Frieden vorsingen?"
Bóin II. kontert diese Spitze, indem er ruhig erklärt, dass in seinen Augen die Antwort auf diese gute Frage darin liege, dass man sich am besten bei einem Bier zusammensetzen und über die bestehenden Differenzen sprechen sollte. Als Ubbe darauf abwertend sagt, dass Bóin II. in diesem Fall genau so naiv sei wie sein Bart lang, erwidert der Zwerg gelassen: "Das mag sein, und doch sprechen wir beide hier gerade miteinander. Und obwohl wir uns nicht näher kennen, zeigen wir dennoch Interesse aneinander." Ubbe will dieses Argument jedoch nicht zählen lassen und fragt, ob sich Bóin II. denn auch mit einem Trupp Orks zu einem Bier zusammensetzen würde. Bóin II. erwidert darauf mit ernster Miene, dass Orks als vom Bösen erschaffene Wesen mit den zivilisierten Völkern nicht vergleichbar seien. Noch immer nicht überzeugt, erklärt Ubbe, dass Bóins II. Fehler darin bestehe, dass er alles aus zwergischer Perspektive betrachte und darüber zu falschen Ergebnissen gelange. Zwischen den Menschenvölkern gebe es nämlich sehr wohl Differenzen, welche sich nicht bei einem Bier lösen liessen, da es dabei ums nackte Überleben eines Volkes gehen könne. Bóin II. greift Ubbes Satz auf und sagt, dass es jeweils so weit komme, weil schwarze Wesen dabei ihre Hände im Spiel hätten und alle und alles verderben würden. Mit plötzlich betroffenem Blick sagt Ubbe da, es klinge fast so, als würde Bóin II. von den Stollen sprechen. Als sich der Zwerg danach erkundigt, von welchen Stollen der Mann spreche, sagt Ubbe mit tonloser Stimme: "Von den Stollen, in denen unser Volk gerade stirbt."
Von Ubbes plötzlicher Offenheit bewegt, sagt Bóin II., er habe bereits von schwarzen Wesen gehört, welche andere Menschen in Stollen schicken würden. Der Mann schüttelt jedoch seinen Kopf und erklärt, dass dies keineswegs der Befehl eines schwarzen Wesens sei, sondern der Wille der Schlange von Cyan, und dass am Ende dieser Tortur die Aufnahme in den Bund der Schlange als Lohn winke. Als er noch anfügt, dass jedoch seit dem Beginn der Dunkelheit alles noch viel unheimlicher und schlimmer geworden sei, sagt Bóin II., dass dies sehr wohl nach einem schwarzen Wesen klinge, worauf er sich danach erkundigt, wer oder was diese "Schlange von Cyan" ist. Ungläubig und beinahe entsetzt fragt Ubbe, ob Bóin II. seinen obersten Herrn gerade wirklich als ein schwarzes Wesen bezeichnet habe, worauf sich der Zwerg beeilt, seine Aussage dahingehend zu relativieren, dass ihm diese Assoziation nur wegen des "in die Stollen Schickens" gekommen sei. Ubbe erklärt Bóin II. darauf, dass die Schlange von Cyan ein grosser Herrscher sei, der die Völker der Steppe vereine, wofür zwar ein hoher Preis in Form der Stollenarbeit zu zahlen sei, wofür im Anschluss daran aber auch Schutz und Wohlstand garantiert seien. Als Bóin II. darauf nochmals die Arbeit in den Stollen anspricht und sagt, es sei in der Tat sehr wohl möglich, eine Mine auch ohne grössere Gefahren zu betreiben, erwidert Ubbe, darüber müsse der Zwerg vielleicht mal mit König Almarant von Alduryaknar sprechen. Denn auch wenn die Stollen schlimm für das Volk von Ubain seien, so sei es dennoch kein Vergleich dazu, was Alduryaknar 50 Jahre zuvor dort erlebt haben müsse.
Ohne weiter auf diese Geschichte einzugehen, wechselt Ubbe schliesslich das Thema und fragt Bóin II., was er vom Steppenturnier und König Rallah von Chey Sart halte. Der Zwerg erklärt ihm unumwunden, dass er das Turnier für teuer und König Rallah für blutgeil halte. Ubbes leichtes Grinsen auf diese Antwort lässt Bóin II. vermuten, dass der Mann die Sache ähnlich sieht, auch wenn er es nicht offen ausspricht. Stattdessen sagt Ubbe, dass sie, wie ihm "eine gemeinsame Freundin" mitgeteilt habe, wohl auch in Zukunft wieder miteinander sprechen werden. Bis dahin solle Bóin II. seine Ziele nicht vergessen und daran denken, dass, wenn er König Rallah für blutgeil hält, dieses Blut auch von einem Opfer kommen müsse. Als er anfügt, dass Bóin II. sich daher auch überlegen solle, ob er diesem Opfer zur Seite stehen oder sich selbst mit Blut besudeln wolle, erwidert der Zwerg, dass, wenn der andere wirklich ein Opfer sei, man ihm auch zur Seite stehen müsse. Mit den Worten, in diesem Fall wisse Bóin II. ja, wo er bei König Rallah zu stehen habe, verneigt sich Ubbe vor dem Zwerg und setzt sich wieder an den Tisch, womit die Unterredung der beiden zu Ende ist.
Wenig später treffen Bóin II., Khufur, Mo und Yuzuki wieder auf Tinulin, Calendin und Arrohir und berichten ihnen vom Gespräch mit Ubbe. Dabei hebt Bóin II. hervor, dass der Mann aus Ubain auf die Frage, wer oder was die Schlange von Cyan sei, nur mit "ein grosser Herrscher" geantwortet, sich ansonsten aber in Schweigen gehüllt habe. Die Elben können ihren Gefährten derweil berichten, dass sie auch an diesem Abend eine plötzliche Verdunkelung der Atmosphäre verspürt haben, dieses Mal gerade während Bóins II. Gespräch mit Ubbe.
Gemeinsam besprechen die Gefährten eine Weile die neu gewonnenen Informationen, und Mo wirft die Frage auf, wen Ubbe mit "einer gemeinsamen Freundin" gemeint haben könnte. Calendin vermutet, dass es sich dabei um die Azurspinne handeln könnte.
Da an diesem Abend noch genügend Zeit verbleibt, begeben sich Bóin II., Khufur, Mo und Yuzuki schon bald darauf zum Zelt der Delegation von Alduryaknar, da Bóin II. sich noch, wie von Ubbe vorgeschlagen, mit König Almarant unterhalten möchte. Als sich der Zwerg kurz darauf beim erstbesten Mann jener Delegation namens Alkan vorstellt und um eine Unterredung mit König Almarant bittet, wird er zuerst nur ausgelacht und als "einer von diesen Westlern" betitelt. Schliesslich holt sein Kollege Altee aber immerhin Prinz Almaro, dem sich der Zwerg nochmals vorstellt, bevor er auch seine Bitte nochmals wiederholt. Als Bóin II. auf Almaros Frage nach dem Grund für das Gespräch sagt, er wolle mit dem König über Stollen und Minen sprechen, sieht ihn der Prinz zuerst überrascht und dann zunehmend ernst an, bevor er zur Antwort gibt, dass es über dieses Thema nichts zu sagen gebe, weshalb er es besser ruhen lassen sollte. Almaro fügt an, dass sie bei Gelegenheit lieber über Chey Sart sprechen sollten, worauf Bóin II. sagt, dass diesbezüglich die Zeit tatsächlich drängen könnte, zumal König Rallah gerade mit der Delegation von Kargagis Ahar speise. Als Bóin II. sagt, dass Kargagis Ahar gemäss seinen Informationen ein noch "ungebundener Wackelkandidat" sei, und Almaro erwidert, dass sie in diesem Fall wohl auch das Gespräch mit dieser Delegation suchen sollten, erklärt ihm Bóin II., dass Karassa, die Prinzessin von Kargagis Ahar, noch nicht liiert sei. Auf diese Nachricht reagiert Almaro überrascht und sagt, er habe nicht gewusst, dass ein Zwerg daran interessiert sein könne, eine Menschenprinzessin zu freien, Bóin II. solle sein Glück aber gerne versuchen. Bei diesen Worten schüttelt sich der neben Bóin II. stehende Khufur unweigerlich, denn er hält eine intime Verbindung zwischen Zwergen und Menschen nicht nur für völlig abwegig, sondern muss gleichzeitig auch an das angebliche Tächtelmächtel zwischen Prinz Thorang von den Steifbärten und Prinzessin Mei Ling von Dyr denken. Bóin II. hingegen schmunzelt nur und sagt, dass dies keineswegs seine Intention sei, zumal es ohnehin keine Frau auf der Welt mit ihm aushalten würde - eine Aussage, der Khufur innerlich vehement widerspricht - und er zudem auch kein Reich hinter sich habe. Als er mit einem vielsagenden Blick zu Almaro anfügt, dass eine politisch-ideologisch-romantische Beziehung für Alduryaknar und Kargagis Ahar von Vorteil sein könnte, erwidert der Mann, dass er darüber nachdenken wolle. Nachdem dieser Punkt besprochen ist, verneigt sich Bóin II. und dankt für das kurze aber sehr tiefgründige Gespräch, welches sie vermutlich bald einmal fortsetzen sollten.
Zurück bei den Elben und Arrohir befindet Bóin II., dass er nun genug geredet habe für einen Abend und seine Kehle nach Bier verlange. Gleichwohl berichtet er Tinulin und Calendin noch kurz von der Unterredung mit Prinz Almaro und sagt, dass er Prinzessin Karassa zumindest mal ins Gespräch gebracht habe.
Mo beobachtet derweil den ziemlich abwesend wirkenden Arrohir, bis sie schliesslich seine Hand ergreift und sagt, er solle ihr folgen. Gemeinsam begeben sie sich auf die in Dunkelheit gehüllte Tribüne und klettern von dort auf die Stadionmauer oberhalb ihrer Unterkunft. Auf der Mauer sitzend, erkennen sie tief im Westen das Gebirge der Ered Harmal, dessen Spitzen über einer Wolkenschicht vom Mondlicht angestrahlt werden. Arrohir ergreift als erster das Wort und sagt, dass weit hinter diesen Bergen ihre Heimat liege, was Mo als plumpen Versuch erachtet, eine weitere belanglose Kappelei vom Zaun zu brechen. Da ihr der Sinn jedoch ganz offensichtlich nicht nach Spass steht, entgegnet sie in scharfem Ton lediglich "Vorsicht!", worauf Arrohir sogleich wieder verstummt. Nach einer Weile sagt Mo, dass sie der Anblick der nur aus den Wolken herausschauenden Gebirgsspitzen an einen kleinen Gebirgskamm erinnere, einen "Gruk", wie das in der Sprache Dunlands genannt werde, während man das gesamte Gebirge eher als "Drak" bezeichnen würde. Als Arrohir fragt, ob so ein "Gruk" den Gebirgsausläufern bei Isengart ähnlich sei, sagt Mo, dass das ungefähr hinkommen könnte, bevor sie mit ernster Miene anfügt, dass sie ihn nicht wegen dieser Aussicht hierhergebracht habe, und erklärt:
"Ich habe jetzt eine Weile über Deine Worte nachgedacht. Darüber, dass Du gesagt hast, dass Du weder Frau noch Kinder haben könntest, da Dein Schwert Farongyrth diese Familie immer wieder in Gefahr bringen würde. Und darüber, dass Du denkst, Familie sei das Wichtigste, wobei das Glück des Einzelnen hinter jenem der anderen zurückzustehen habe, wenn dieser Einzelne durch seinen Verzicht den vielen anderen Glück bringen könne."
Als Arrohir diese Aussagen mit einem Nicken als seine Sichtweise bestätigt, fährt Mo fort:
"Ich bin zum Schluss gekommen, dass Du ein noch viel grösserer und Dich selbst bemitleidenderer Waschlappen bist, als ich zuerst gedacht hatte! Ich werde es Dir mal kurz erklären: Familie ist also das Wichtigste? Aber was macht eine Familie aus? Jeder der zu ihr gehört. Man muss also zuerst einmal Familie sein und leben. Das hatte ich Dir ja bereits gesagt.
Nun sagst Du also, Dein Schwert bringt Deine Frau und Dein Kind in Gefahr? Und das willst Du ihnen nicht zumuten? Ich denke eher, das willst Du DIR nicht zumuten. Du willst die Verantwortung nicht übernehmen, Du willst Dich vor der Verantwortung drücken, die das mit sich bringt.
Was würden Dein Vater und Deine Mutter dazu sagen, dass ihr Sohn sich nicht der gleichen Verantwortung zu stellen gedenkt, der sie sich schon gestellt haben und die für den Fortbestand der Familie unabdingbar ist?
Denn was wäre die Folge, wenn Du auf Frau und Kind verzichten würdest? Die Familie würde nicht weiter blühen, sondern sie würde verkümmern, verdorren und vergehen! Und wenn ich die Rohirrim richtig verstanden habe, kannst Du Dich auch nicht auf Deine Schwester stützen und hoffen, dass sie für Nachwuchs sorgt. Denn dieser Nachwuchs wächst in der Familie ihres Mannes und in seiner Linie auf, aber nicht mehr in der Linie Deines Hauses, zumal sie auch gar nicht mehr in Rohan, sondern südlich des Weissen Gebirges lebt.
Ich muss es nochmals klar sagen: Ich verfluche die Rohirrim ein weiteres Mal! Dieses Mal dafür, dass sie nicht alle solche Waschlappen und Drückeberger sind wie Du! Denn wenn sie zur Zeit von Irlak so drauf gewesen wären - ganz sicher aber zur Zeit der Merangruks -, dann hätte Dunland Euch Pferdelecker aber sowas von in kleine Häppchen gehauen und hochkant verpackt in das Loch zurückgeschickt, aus dem ihr ursprünglich gekrochen seid!"
Nachdem die schöne Dunländerin ihre Standpauke beendet hat und sieht, dass Arrohir sie unumwunden angrinst, sagt sie beinahe zornig, er solle nicht lachen, sondern lieber darüber nachdenken, denn es sei ihr sehr ernst damit. Mit einem Mal verschwindet das Grinsen aus Arrohirs Gesicht, als er erwidert, dass er das Schwert Farongyrth, den Jäger der Toten, vielleicht zu den Dunedain des Nordens bringen und bei ihnen bleiben werde. Dieses Mal ist es Mo, die zunächst mit einer Frotzelei kontert, indem sie den jungen Dunadan darum bittet, in dem Falle doch bitte auch gleich alle Rohirrim mit sich in den Norden zu nehmen. Als sie jedoch merkt, dass Arrohir es wirklich erst meinen könnte, besinnt sie sich und sagt mit ernster Stimme, dass er das schon machen könne, allerdings müsse er ihr dafür versprechen, dass sie dabei sein werde, wenn er diesen tollen Plan seinen Eltern eröffne. Arrohir winkt jedoch ab und erklärt, dass er bezüglich der Mitteilung an seine Eltern auf Zeit zu spielen gedenke, worauf die schöne Dunländerin entgegnet, dass sie das schon zu verhindern wissen werde. Beinahe entrüstet sagt Arrohir darauf: "He, das ist ein Geheimnis, was ich Dir da anvertraut habe, und das ist nicht zum Weitererzählen gedacht." Lachend fügt er an, dass sie ihm lieber mal etwas von ihren Geheimnissen preisgeben solle, beispielsweise wer ihre Eltern seien, doch da verstummt Mo augenblicklich. Als Arrohir aufgrund von Mos Reaktion klar wird, dass er mit dieser Frage vermutlich einen wunden Punkt getroffen haben könnte, zieht er sie entschuldigend zurück.
Nach einer kurzen Gesprächspause sagt Mo, dass sie nun eine Calatirno und dadurch mit Arrohir verbunden sei. Dies sei auch der Grund, weshalb sie seinen Plan, das Schwert in den Norden zu bringen und dort zu bleiben, nicht gutheissen könne. Wenn er ihn dennoch umsetzen wolle, solle er seine Eltern darüber informieren, ansonsten werde sie das übernehmen. Nun wird Arrohir selber nachdenklich und sagt nach einer Weile, ihm werde in dieser Sache sicher etwas einfallen, worauf ihm Mo einen Kuss auf die Stirn drückt und seine Schulter tätschelt, bevor sie den jungen Dunadan verlässt und zur Unterkunft zurückkehrt.
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torben:
Session 105: Teil 3
Am Morgen des 6. August 2788 3Z wird Arrohir und Yuzuki beim Morgenappell mitgeteilt, dass an diesem Tag der zweite Teil der ersten Runde im "Zweikampf mit Waffen" ansteht. Da die Gefährten all ihre Erstrundengefechte bereits am 2. August 2788 3Z ausgetragen hatten, ist der heutige Tag erneut wettkampffrei, was Bóin II. dazu nutzt, um sich auf die Tribüne zu setzen und sich Notizen zu ihren potentiellen Gegnern in der zweiten Runde zu machen. Während Calendin die Leute auf dem Turniergelände beobachtet und Tinulin nach Aram Ausschau hält, machen sich Arrohir, Khufur, Mo und Yuzuki auf die Suche nach Yuzukis Vater Hamid. Die vier Gefährten können Hamid zwar nirgends entdecken, doch dafür werden sie durch ein Pfeifsignal zu einer verlassenen Ecke des Stadions gelotst, wo sie plötzlich sechs vermummten Gestalten gegenüberstehen. Auch nachdem einer der Männer seinen Schleier kurz gelöst und sich als Katarr von Kargagis Ahar zu erkennen gegeben hat, bleibt Arrohir noch immer misstrauisch und nähert sich dem Mann nur zögerlich. Katarr kann die Gefährten nach einer Weile aber beschwichtigen und sagt, er wolle sich mit ihnen in aller Ruhe und abseits von neugierigen Augen und Ohren unterhalten. Nachdem der Mann seinen Schleier wieder angebracht hat, sagt er, die Gefährten müssten verstehen, dass er mit den "Westlern" möglichst nicht gesehen werden wolle. Gleichwohl sei er neugierig zu erfahren, weshalb sie ihn am Abend des 3. August 2788 3Z aufgesucht hätten. Als ihm Arrohir darauf erklärt, dass er in Prinz Almaro von Alduryaknar einen guten Verbündeten für Kargagis Ahar erblicke, fragt Katarr verwundert, was dies mit den Calatirnor vom Calamindo zu tun habe. Der junge Dunadan entgegnet daruf, dass solche Aufgaben an ihn herangetragen würden, was Katarr sogleich zur Frage bringt, weshalb Almaro nicht selbst zu ihm komme. Arrohir erwidert, dass Almaro vielleicht selbst noch von gar nichts wisse, aber gleichwohl in jedem Fall ein guter Verbündeter wäre, und anfügt: "Zu grosse Bündnisse erzeugen zu unterdrückte Vasallen."
Nachdem Katarr kurz überlegt hat, macht er Arrohir den Vorschlag, dass er mit Prinz Almaro sprechen werde, wenn Arrohir im Gegenzug dafür sorge, dass sein prächtiger Hengst Windraes alle Stuten der Delegation von Kargagis Ahar deckt. Der junge Dunadan hat einige Mühe, seine Überraschung herunterzuspielen, als er erklärt, dass diese Forderung gleich zwei Probleme mit sich bringe. Zum einen entscheide Windraes selbst, wen er decke, und zum anderen dürfe es nicht sein, dass Windraes' Nachkommen dereinst in einen Krieg mit dem Westen reiten. Er werde Katarrs Anliegen besprechen, aber er solle sich lieber schon mal eine Alternative überlegen, zumal auch Alduryaknar über sehr gute Pferde verfüge. Der Mann aus Kargagis Ahar erwidert jedoch, dass Windraes ein Pferd von unübertroffener Güte sei, weshalb für ihn nur er als Deckhengst in Frage komme, wenn er mit Almaro sprechen solle. Anschliessend vereinbaren die beiden Männer, dass Bóin II. und Khufur zur Delegation von Kargagis Ahar kommen sollen, wenn sich die Calatirnor entschieden haben.
Mit Ausnahme von Bóin II., der sich weiterhin Notizen zu den Wettkämpfen machen will, versammelt wenig später Arrohir alle Calatirnor in der Unterkunft und informiert sie über Katarrs Forderung für ein Gespräch mit Prinz Almaro. Calendin sagt darauf, dass Rohan ein solches Geschäft wohl als Hochverrat erachten würde. Während der Besprechung des weiteren Vorgehens sagt Tinulin, dass das Decken einer Stute durch Windraes vermutlich nicht als Hochverrat gewertet würde, wenn es zur Folge hätte, dass Kargagis Ahar Chey Sart nicht bei einem Angriff auf den Westen unterstützen würde, sicher ist sich aber auch der Noldo nicht. Als die Gefährten auch auf die Azurspinne zu sprechen kommen, sagt Tinulin, dass er direkten Kontakt mit ihr aufnehmen wolle. Calendin warnt davor, der Azurspinne blind in die Karten zu spielen, und legt seinen Freunden nahe, dass sie lieber darauf achten sollten, was sie selbst für richtig halten. Nachdem sie auch noch ein bisschen über alternative Angebote für Katarr wie zum Beispiel die Freundschaft der Calatirnor nachgedacht haben, geht Arrohir in den Stall zu Windraes, als es plötzlich an der Aussentür der Unterkunft klopft. Vom Fenster im ersten Stock aus erkennt Calendin, dass es sich um einen kleinen Jungen handelt, worauf Arrohir die Türe öffnet. Beim Anblick des grossen Mannes sagt der Junge nur "Yuzuki", worauf Arrohir um einen Moment Geduld bittet und die Türe wieder schliesst. Rasch ruft er nach der jungen Händlerin, die sogleich kommt und die Tür erneut öffnet, während Arrohir mit gezogenem Schwert bereitsteht. Sobald Yuzuki dem Jungen ihren Namen genannt hat, drückt er ihr einen versiegelten Brief in die Hand und läuft so schnell wie ein Hase davon. Nachdem Arrohir die Türe wieder verschlossen hat und sich erneut seinem Hengst Windraes zuwendet, öffnet Yuzuki den Brief und liest die in Ostron verfassten Zeilen:
"Warum auch immer Du hier bist, mitgegangen ist mitgefangen ist mitgehangen. Sorge - wenn nötig mit Hilfe Deiner Freunde - dafür, dass Prinzessin Karassa von Kargagis Ahar nicht mit Prinz Almaro von Alduryaknar, sondern mit Prinz Ismoron von Orgothraath vermählt wird, sonst fällt Hamid Rykard von Rycolis in die Hände. Schaffst Du es, ohne dass Deine Gefährten von diesem Auftrag Kenntnis erhalten, wirst Du Hamid wiedersehen."
Nach einer Weile bemerkt Arrohir, dass Yuzuki wie angewurzelt stehengeblieben ist, und auch auf seine Frage, ob alles in Ordnung sei, gibt sie ihm keine Antwort. Erst als Mo aus dem oberen Stockwerk herunterruft und fragt, ob etwas nicht stimme und ob sie Hilfe benötige, erklärt Yuzuki mit fahler Stimme, dass sie alle nur Marionetten seien und einfach alles nur Mist sei, dass sie aber keiner Hilfe bedürfe. Da sie sonst nichts von sich preisgibt, sagt Arrohir schliesslich, dass er im Gegensatz zu den übrigen Gefährten keine gute Hilfe sei, weshalb sie sich vertrauensvoll an diese wenden solle. Dass Yuzuki gleichwohl still bleibt, beunruhigt selbst Tinulin ein bisschen.
Sobald Bóin II. nach dem Ende der Wettkämpfe schliesslich auch zu den anderen gestossen ist, wird er von Tinulin sogleich über die neusten Entwicklungen in Kenntnis gesetzt. Der Noldo sagt dem Zwerg auch, dass er sich darauf vorbereiten solle, am Abend ein Gespräch mit Katarr von Kargagis Ahar zu führen. Als der erfahrene Kämpfer Yuzukis bedrückte Miene sieht und sich nach dem Grund dafür erkundigt, bittet die junge Händlerin schliesslich alle, sich hinzusetzen, bevor sie erklärt: "Ich kenne Euch nun bereits länger als ein Jahr, und ich vertraue Euch. Ihr müsst mir versprechen, nichts von dem, was ich gleich erzählen werde, weiterzusagen." Noch bevor Yuzuki weitersprechen kann, entgegnet Tinulin, dass er nichts versprechen könne, wenn er nicht wisse, worum es gehe. Er werde indessen alles daran setzen, nicht über jene Dinge sprechen zu müssen, die sie ihnen nun anvertrauen wolle. Anschliessend sucht der Noldo noch kurz sämtliche Winkel der Unterkunft ab, um sicherzugehen, dass sie auch wirklich nicht belauscht werden, worauf Yuzuki schliesslich zu den Gefährten sagt:
"Ich habe meinen Vater erst recht spät kennengelernt. Er hat sich aber immer um mich gekümmert, und ich habe bis jetzt geglaubt, er sei untergetaucht. Auf der Suche nach ihm habe ich Euch getroffen, die ihr eigentlich unfreiwillig und alle aus unterschiedlichen Motiven hierher ans Steppenturnier gekommen seid. Hier haben dann die ganzen Intrigen und Kontakte mit fremden Herrschern und auch mit dieser Azurspinne begonnen, die Euch Aufträge erteilt. Ich gehe mit Calendin einig, dass Ihr, respektive wir, selbst entscheiden sollten, was richtig ist, denn es ist fraglich, ob das, was die Azurspinne mit dem Bündnis bewirken will, tatsächlich das Richtige ist. Ich habe heute einen Brief erhalten, mit dem mich jemand zu erpressen versucht, aber ich will und kann seinem Inhalt keinen Glauben schenken.
Als Hamid damals aus Kharukthalad verschwunden ist, habe ich in unserem Zimmer die verkohlten Reste eines Zettels gefunden, den ich der Azurspinne zuordne und der mich hat glauben lassen, dass Hamid ein Faden der Azurspinne sein könnte. Wenn der heutige Brief tatsächlich echt sein sollte, würde das allerdings bedeuten, dass die Azurspinne ihre Fäden nicht schützen kann. Ich halte den Brief jedoch für eine Fälschung aus der Feder der Delegation von Rycolis."
Als Tinulin fragt, was in dem Brief stehe, liest ihn Yuzuki schliesslich den Gefährten vor, worauf alle eine rege geführte Diskussion über seine Urheberschaft und die möglichen Hintergründe beginnen. Dabei wirft Calendin die Frage auf, wer überhaupt wissen könne, dass die Gefährten versuchen, Prinz Almaro mit Prinzessin Karassa zusammenzubringen. Das führt den Waldelben sogleich zur nächsten Frage, nämlich wer auch über die ganzen übrigen Informationen in dem Brief verfügen könnte. Dies alles bringt Calendin zur Vermutung, dass es vielleicht eine Gegenorganisation zur Azurspinne geben könnte, denn wenn sie das Schreiben selbst verfasst hätte, würde sie damit ja ihre eigenen Ziele torpedieren. Bóin II. spricht derweil Yuzuki gut zu und sagt, es sei sehr mutig und gut von ihr gewesen, sich den Calatirnor zu öffnen. Nach aussen hin sollten sie sich auf jeden Fall so verhalten, als wüssten sie nichts vom Inhalt des Erpresserbriefes. Calendin schlägt derweil vor, die Augen auch nach dem Botenjungen offen zu halten, der ihnen vielleicht sagen könne, von wem er den Brief erhalten habe. Anschliessend wirft der Waldelb auch die Frage auf, ob sie angesichts dieser Umstände nicht ihre Mission abbrechen und sich aus dem Staub machen sollten. Nachdem sich Bóin II. schon alleine wegen des investierten Geldes gegen eine Flucht ausgesprochen hat, eröffnet Tinulin den Gefährten schliesslich noch, dass Calendin und er nun schon an drei aufeinanderfolgenden Abenden die Präsenz einer dunklen Wesenheit gespürt hätten. Bei der Erwähnung einer "bösartigen Dunkelheit" wird Mo sichtlich nervös, und Tinulins Erklärung, dass es sich jeweils wie ein dunkler Gong angefühlt habe, wie eine Glocke aus Dunkelheit, die über das Stadion gestülpt werde, macht es für die schöne Heilerin auch nicht besser. Die Elben sind sich darin einig, diesem Phänomen in Zukunft noch mehr Beachtung schenken zu müssen, um vielleicht ein Muster der Erscheinung erkennen zu können.
Nachdem schliesslich die Fanfare den Beginn des allabendlichen Festessens angekündigt hat, begeben sich auch die Gefährten zu den festlichen Pavillons, doch Arrohir füllt sich nur rasch einen Teller mit Essen und kehrt anschliessend zu Windraes zurück. Calendin möchte testen, ob er die seltsame Dunkelheit auch innerhalb ihrer Unterkunft wahrnehmen kann, weshalb er sich Arrohir anschliesst. Tinulin will sich derweil draussen auf dem Festgelände ganz auf Dunkelheit konzentrieren und hat dabei die sichtlich angespannte Mo dicht an seiner Seite.
Während an diesem Abend die Delegation von Ibav mit König Rallah in dessen Zelt speist, begeben sich Bóin II., Khufur und Yuzuki zur Delegation von Kargagis Ahar. Die Männer des Steppenvolkes begegnen den "Westlern" ziemlich mürrisch, bis nach einer Weile Katarr hinzukommt. Der Mann fragt Bóin II. ohne Umschweife, ob sich Arrohir die Sache überlegt habe und seinen Vorschlag annehmen wolle. Als der Zwerg erklärt, dass Arrohir den Vorschlag sehr genau in Bedacht genommen habe, dabei aber zum Schluss gekommen sei, dass er ihn nicht annehmen könne, da ein solches Vorgehen in seiner Heimat Rohan als Hochverrat erachtet werden könnte, sagt Katarr lediglich, dass sie in diesem Falle keine Vereinbarung hätten. Dieses abrupte Ende der Verhandlung überrascht Bóin II. ein bisschen, weshalb er sein Gegenüber fragt, worin eigentlich ihr Vorteil bei der vorgeschlagenen Vereinbarung bestanden hätte. Katarr entgegnet darauf jedoch nur, dass er das Arrohir schon selber fragen müsse, schliesslich sei es der "Pfurz" gewesen, der in letzter Zeit andauernd bei ihnen herumscharwenzelt sei, und das offenbar nur, um ihm, Katarr, den Kontakt zu Prinz Almaro nahezulegen. Damit ist die Unterredung auch schon wieder zu Ende, und während sich Katarr wieder seinen eigenen Leuten zuwendet, gehen Bóin II., Khufur und Yuzuki weiter zur Delegation von Jendiar.
Unterdessen ist Aram, der hiesige Faden der Azurspinne mit einem Glas Wein bei Tinulin und Mo aufgetaucht und erkundigt sich nach einer freundlichen Begrüssung nach dem Stand der Dinge in Sachen Verkuppelung von Prinz Almaro mit Prinzessin Karassa. Tinulin erklärt darauf etwas missmutig, dass es nicht sehr gut vorangehe und offenbar irgendwo ein Informationsleck bestehe. Als Aram erstaunt nachfragt, wie Tinulin das meine, sagt der Noldo, dass er darüber nicht sprechen könne. Er könne aber immerhin sagen, dass es eine Gegenseite gebe, die ziemlich genau über ihren Plan, Kargagis Ahar umzupolen und mit Alduryaknar zu verbinden, Bescheid wisse und genau das Gegenteil davon anstrebe. Sie hätten Katarr aber immerhin wissen lassen, dass eine Allianz mit Prinz Almaro sinnvoll sein könnte, dies unter anderem auch im Hinblick auf eine allfällige Pferdezucht. Anschliessend hält Tinulin Aram plötzlich einen verschlossenen Brief hin und sagt, er wolle in direkten Kontakt mit der Azurspinne treten. Diesen Vorstoss findet den Mann ganz offensichtlich amüsant, aber nach einem kurzen Lächeln wird Aram wieder ernst und sagt, Tinulin sollte zuerst einmal erklären, weshalb er an die Existenz einer Gegenseite glaube und wie er darauf gekommen sei. Da beginnt sich der Noldo etwas zu winden und sagt zunächst, dass er darüber nicht sprechen könne, bevor er schliesslich erklärt, dass er sein Schweigegelübde wegen einer Person aus ihrer Gruppe aufrechterhalten müsse. Aram scheint die Worte des Noldos eine Weile abzuwägen, bevor er den ihm noch immer hingehaltenen Brief schliesslich an sich nimmt. Nachdem der Mann nochmals einen kleinen Schluck Wein aus seinem Glas getrunken hat, wünscht er Tinulin und Mo weiterhin viel Erfolg bei den Wettkämpfen, wenn sie ihn sonst schon nicht hätten, und ist schon kurz darauf in der Menge der Festbesucher verschwunden. Tinulin nimmt sich in der Folge die Zeit, um der leicht irritierten Mo zu erklären, was hier gerade vor sich gegangen ist.
Bóin II., Khufur und Yuzuki sind derweil zur Delegation von Jendiar gegangen, und Bóin II. hat sich und seine Begleiter einem Mann namens Jefferson vorgestellt. Der Mann kommt sogleich auf Arrohir zu sprechen und sagt, sie hätten ja wirklich Nerven, hier mit einem "wirklichen Westler" aufzutauchen. Als sich Bóin II. in der Folge nach dem Ursprung des Hasses der Steppenvölker auf den Westen erkundigt, erklärt Jefferson mit einem lakonischen Grinsen, dass König Rallah dazu eine Antwort wüsste, nämlich, dass der Westen dem Osten das gelobte Land vorenthalten habe. Bóin II. fragt darauf in provozierendem Ton, ob er damit das Ereignis meine, als der schwarze Herrscher die Steppenvölker verführt und in den sicheren Tod geschickt habe, nur weil er auf einem persönlichen Rachefeldzug gewesen sei.
Gerade in diesem Moment spüren Tinulin, Calendin und diesmal sogar Mo die plötzlich heraufziehende dumpfe Dunkelheit, die alle Stimmen und Geräusche und selbst die Gerüche dämpft, während nur die Flammen der Feuer heller und leuchtender erscheinen. Diese unheimliche Erfahrung schüchtert Mo zutiefst ein, und sie klammert sich während der gesamten Dauer von rund zwanzig Minuten angsterfüllt an Tinulin.
Jefferson sagt derweil, was Bóin II. gesagt habe, klinge, als habe der Gesandte an den Steppenvölkern Rache nehmen wollen. Diese Version der Geschichte solle der Zwerg nur mal König Rallah erzählen. Im weiteren Verlauf des Gesprächs kommen Bóin II. und Jefferson auch noch auf die Schlange von Cyan zu sprechen, und auf die Frage des Zwergs, was sie sei, erklärt Jefferson lediglich, dass sie der Herrscher von Burskadekdar sei. Der Mann muss gleich darauf eingestehen, die Schlange noch nicht persönlich zu Gesicht bekommen zu haben, und fügt an, dass sich Bóin II. diesbezüglich vielleicht eher an König Almarant von Alduryaknar halten sollte. Als sie kurz darauf noch auf die "freien Reiche" zu sprechen kommen, beginnt Jefferson plötzlich, über König Rallah herzuziehen und ihn sogar einen grössenwahnsinnigen Idioten zu nennen. Er rät Bóin II., bei den freien Reichen lieber Werbung für einen Anschluss an das Bündnis der Schlange von Cyan zu machen, zumal dies sicherlich auch im Interesse des Westens liege. Schliesslich verabschieden sich die Gefährten und kehren, wie auch Tinulin und Mo, zu ihrer Unterkunft zurück.
// Metageblubber:
Der Spieltag wurde unerwartet lang, was unter anderem an der Vielzahl parallel ablaufender Erzählstränge lag, wodurch wir etwas die Zeit aus den Augen verloren.
Diesmal war es ein bisschen anders mit der Verteilung der Aktionen, indem Bóin II. praktisch die ganze Diplomatie übernommen hat resp. auch übernehmen musste, da die Elben und auch Arrohir bei den anderen Delegationen nicht so recht Fuss fassen konnten. Ob das an ihrer Herkunft liegen könnte? Bóin II. hat sich in der ihm verhassten Diplomatie jedenfalls sehr tapfer und wacker geschlagen.
Mo hat Arrohir mal wieder was zum Nachdenken gegeben und Yuzuki hat - ganz unverhofft - eine neue Spur in Bezug auf ihren Vater. Dazu muss sie halt nur das genaue Gegenteil vom Rest ihrer Delegation bewirken. Yuzuki hat die Gefährten doch ziemlich rasch in ihren Auftrag eingeweiht, und es wird sich nun zeigen müssen, ob sie damit Hamids Leben in Gefahr gebracht haben könnte. Yuzukis Spieler traut dem Schreiben jedenfalls nicht über den Weg und ist bereits am Ermitteln, wer der Urheber sein könnte.
Tja und nun sieht es so aus, als ob das Gelingen der diplomatischen Mission um die Verkuppelung von Prinz Almaro mit Prinzessin Karassa von Arrohirs Hengst Windraes abhängen könnte, was den jungen Dunadan ein weiteres Mal in Zentrum der Entscheidfindung und Verantwortung rückt. In der Session 103 waren die Pferde von Kargagis Ahar ein Anknüpfungspunkt für das erste Gespräch zwischen Arrohir und Katarr gewesen. Als ich vor dieser Session nun nochmals meine Informationen zu den einzelnen Steppenreichen durchgelesen habe, musste ich feststellen, dass Kargagis Ahar bis jetzt allerdings noch keine nennenswerte Pferdezucht betreibt. Das brachte mich auf die Idee, dass Katarr am Aufbau einer solche Zucht interessiert sein könnte und dabei für ihn natürlich nur der allerbeste Hengst in Frage kommt, nämlich Windraes. Damit haben es die Gefährten grundsätzlich in der eigenen Hand, die Verkuppelung in ihrem Sinne voranzutreiben. Was der Einsatz von Windraes als Deckhengst aber gleichzeitig für Arrohir bedeuten könnte, darüber hatte ich mir im Vorfeld zwar sehr wenig Gedanken gemacht, aber meine Aufgabe ist es ja schliesslich, Aufgaben zu stellen, nicht Lösungen zu bieten.
Es macht mir auch immer wieder Spass, von Zeit zu Zeit Aram auftreten zu lassen, der den Spielern mit seiner aalglatten Art jetzt schon ein massiver Dorn im Auge ist.
Der relativ klare Mix aus Turniergewürfel und Abendpolitik liess das Spiel in meinen Augen grundsätzlich ziemlich "flutschen", zumindest konnten die Spieler sowohl für tagsüber und auch für fast jeden Abend recht klare Ziele formulieren und dann mehr oder weniger zügig abhandeln. Uns hat auch diese Session wieder viel Spass gemacht, auch wenn durch mein Mitschreiben während der Session immer wieder mal Pausen entstanden sind.
Anmerkungen/Fragen? Mitleidsbekundungen für Charakter/Spieler? Sonstige Kommentare? Immer gerne her damit :)
torben:
Und gleich noch eine Session hinterhergeschoben, weil ich grade so im Fluss bin :)
Session 106:
6.8. - 8.8.2788 3Z
Darushan
Der Abend des 6. August 2788 3Z ist bereits weit fortgeschritten, als Tinulin seinem Freund Calendin in der Unterkunft mitteilt, was er der Azurspinne in seinem Brief geschrieben hat, und im Gegenzug erfährt, dass der Waldelb die seltsame Dunkelheit selbst in der Unterkunft spüren konnte. Dieser Umstand sowie Arrohirs Sorge um Windraes' Wohlergehen veranlassen die Elben und Zwerge, von nun an Nachtwachen aufzustellen.
Nach einer ruhigen Nacht erfahren Arrohir und Yuzuki beim Morgenappell des 7. August 2788 3Z, dass an diesem Wettkampftag die erste Runde im Steppenskifahren ausgetragen wird. Dabei muss ein Reiter einen zweiten Wettkämpfer, der auf zwei Holzlatten steht, möglichst schnell über eine bestimmte Strecke bis ins Ziel ziehen. Es dauert nicht besonders lange, bis Bóin II. die Einteilung der drei Teams vorgenommen hat, die für den Heren Calatirnoron vom Calamindo antreten dürfen. Das erste Rennen bestreitet Calendin als Reiter mit Khufur im Schlepptau gegen die Zwerge Trafo und Sigir aus Kharukthalad. Bóins II. Schüler hat zwar gleich zu Beginn einige Mühe mit dem Gleichgewicht, und Calendin muss das Tempo seines Pferdes Gaul gehörig drosseln, doch dann fängt sich der Zwerg, worauf sie ihre Führung kontinuierlich ausbauen können und schliesslich ungefährdet siegen. Das zweite Rennen der Gefährten bestreitet Arrohir als Reiter mit Bóin II. als Skifahrer gegen Datiskrumm und Dadado aus Dalpygis. Die beiden Teams liefern sich lange ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen, bis sich die Calatirnor kurz vor der Zeillinie doch noch entscheidend absetzen können und unter den lauten Buh-Rufen der Zuschauer gewinnen. Als letztes Team der Gefährten starten Tinulin als Reiter und Mo als Skifahrerin gegen Orintenkaker und Orgas aus Orgothraath. Auch dieses Rennen ist über weite Strecken ausgeglichen, bevor die schöne Heilerin immer mehr damit zu kämpfen hat, sich bei der hohen Geschwindigkeit auf den Skiern zu halten. So können die Steppenreiter aus Orgothraath ihren Vorsprung schliesslich doch noch so weit ausbauen, dass ihnen der Sieg nicht mehr zu nehmen ist. Im Ziel angekommen, ist Mo sichtlich enttäuscht, auch wenn Tinulin sie tröstet und ihr zu ihrer gleichwohl guten Leistung gratuliert.
Im Anschluss an die Wettkämpfe, welche den ganzen Tag über andauern, besprechen die Gefährten das weitere Vorgehen für den Abend. Yuzuki erklärt dabei, dass sie den an sie gerichteten Drohbrief mit dem Auftrag, Prinz Ismoron von Orgothraath mit Prinzessin Karassa zu verkuppeln, für ein Täuschungsmanöver oder einen Trick hält. Gleichwohl gedenkt sie, die Verkuppelung von Prinz Almaro mit Prinzessin Karassa zumindest nach aussen hin nicht aktiv zu unterstützen. Calendins Misstrauen gegenüber dem aalglatten Aram ist derweil so gross, dass der Waldelb darüber nachdenkt, dem Faden der Azurspinne eine Falle zu stellen und ihn mit Fehlinformationen aus der Reserve zu locken.
Als bald darauf die allabendliche Fanfare das Festessen ankündigt, erfahren die Gefährten, dass der kommende Tag ein Ruhetag ohne Wettkämpfe sein wird und am heutigen Abend die drei siegreichen Teams aus Ubain zusammen mit ihrer Delegation in König Rallahs Zelt speisen werden. Calendin bleibt zunächst bei Windraes, während sich Arrohir einen Teller mit Leckereien zusammenstellt und anschliessend den Waldelben ablöst, der sich wenig später unter die Feiernden mischt.
Sobald sie ihren Hunger fürs Erste gestillt haben, gehen Bóin II. und Khufur zusammen mit Mo und Yuzuki zu den Zwergen der Äxte von Nargubraz und gratulieren Kalle und Polli zu ihrem famosen Sieg im Steppenskifahren gegen ein Team aus Ralian. Bóin II. nutzt die Gelegenheit und spricht mit den Zwergen auf Khuzdul, auch wenn das bedeutet, dass die Menschenfrauen nichts von der zwergischen Konversation verstehen. Nachdem einige Höflichkeiten ausgetauscht sind, geht Bóin II. weiter zu Grain und bittet den Prinzen des sechsten Hauses der Zwerge um seine Unterstützung, damit er, Bóin II., mit König Almarant von Alduryaknar sprechen kann. Grain sieht sich dazu zwar grundsätzlich in der Lage, doch ruht sein Augenmerk im Moment gerade auf den üppigen Rundungen einer Zwergin aus Kharukthalad, weshalb sein Interesse an Politik momentan minimal zu sein scheint. Das weiss Bóin II. jedoch rasch zu ändern, indem er geradewegs zu Tara, wie die zwergische Schönheit heisst, hingeht und sie darum bittet, Prinz Grain ein kühles Bier zu servieren. Nachdem der Prinz im Rahmen der so eingefädelten Flüssigkeitsversorgung einige tiefe Einblicke in Taras offenherzig zur Schau getragenes Dekolletee gewinnen und dabei auch noch ein paar nette Worte mit der Zwergin wechseln konnte, ist er schliesslich gerne bereit, Bóins II. Anliegen zu unterstützen.
Dank des Einflusses von Prinz Grain kann Bóin II. schon kurze Zeit später sich selbst sowie Khufur, Mo und Yuzuki König Almarant von Alduryaknar vorstellen, wobei er nicht bloss "vom Calamindo" sagt, sondern bei allen ihre tatsächliche Herkunft angibt. Anschliessend erklärt der erfahrene Kämpfer, dass er gekommen sei, um mit Almarant über die Bündnisse zwischen den Reichen zu sprechen, was sich aufgrund der ablehnenden Haltung vieler Delegationen als schwierig herausgestellt habe. Der König erwidert darauf, dass es sich dabei, zumindest im Falle jener Reiche, die dem Bund der Schlange von Cyan angehören, in erster Linie um eine Taktik handle, da ihnen "eine gute Freundin" geraten habe, allfällige Sympathien für "die Westler" besser nicht zu offen zu Tage treten zu lassen. Das solle sie aber keineswegs daran hindern, sich miteinander auszutauschen, wenn vielleicht auch vermehrt abseits der öffentlichen Festlichkeiten. Auf Bóins II. Frage, was König Rallahs Absichten an diesem Turnier sein könnten, sagt Almarant, dass der Herrscher von Chey Sart ganz offensichtlich die Stärkung seiner Allianz und damit seiner Macht anstrebe. Nachdem Almarant erklärt hat, am Turnier die Interessen der Schlange von Cyan sowie seine eigenen zu vertreten, erkundigt er sich nach den Absichten des "Heren Calatirnoron vom Calamindo". Bóin II. sagt darauf, dass ihm und seinen Begleitern die Verhinderung von Krieg in West und Ost am Herzen liege, womit die Sorge einhergehe, dass Kargagis Ahar an Orgothraath und damit letztendlich an die Allianz von Chey Sart fallen könnte. Als er anfügt, dass ein solches Szenario beispielsweise durch eine Verbindung von Prinz Almaro mit Prinzessin Karassa von Kargagis Ahar verhindern werden könnte, verspricht der König, seinem Sohn vorzuschlagen, bei der Prinzessin vorzusprechen.
Nachdem diese Angelegenheit besprochen ist, wechselt Bóin II. das Thema und fragt König Almarant ganz direkt, wer die Schlange von Cyan sei, worauf er zur Antwort erhält, dass sie ein grosser Herrscher sei, der Kopf und das Herz des Bündnisses der Schlange von Cyan. Als Bóin II. nachhakt, sagt Almarant, dass er der Schlange schon persönlich begegnet sei, was der Zwerg äusserst interessant findet. Angesprochen auf den hohen Tribut der Arbeit in den Minen, um ein Teil des Bündnisses zu werden, wehrt Almarant jedoch ab und sagt, dies sei ein zu schwieriges Thema, um hier und jetzt darüber zu sprechen. Bóin II. fragt daher nicht weiter nach, sondern bedankt sich für das interessante und konstruktive Gespräch.
Auf dem Rückweg sagt Grain zu Bóin II., dass die Azurspinne auch mit den Äxten von Nargubraz Kontakt aufgenommen und sie nicht nur darum gebeten habe, am Turnier die Augen offen zu halten, sondern ihnen auch ein interessantes Angebot gemacht habe. Über den Inhalt des Angebotes verrät der Prinz zwar nichts, dafür sagt er aber, dass eine starke Allianz von Chey Sart durchaus auch ihre Reize in Form lukrativer Aufträge haben könnte, beispielsweise wenn von der Allianz bedrohte Reiche die Äxte von Nargubraz um Unterstützung ersuchen sollten.
Unterdessen ist Tinulin zur Delegation von Ralian gegangen, wo man ihm zunächst eher zurückhaltend begegnet. Bevor einer der Männer namens Ramon den Noldo zu König Rabobar vorlässt, unterhalten sich die beiden ein bisschen über eine "gemeinsame Freundin" beider Delegationen. Als Tinulin dabei erwähnt, dass das Volk der Elben im Schwinden begriffen sei, mahnt ihn Ramon, diesen Umstand König Rallah von Chey Sart bloss nicht zu Ohren kommen zu lassen, ansonsten er wohl gleich zum Angriff auf den Westen blasen würde. Stattdessen sollten die Calatirnor lieber bei den "freien Völkern" Werbung für die Sache der Schlange von Cyan machen, was bestenfalls zu einem weniger starken Heer für Rallah und seine Allianz führen könnte. Als Tinulin das Gespräch auf die Minenarbeit als "Eintrittspreis" für das Bündnis der Schlange von Cyan zu sprechen kommt, sagt Ramon mit bedrückter Stimme, dass dies in der Tat die schrecklichste Zeit für das Volk von Ralian gewesen sei, auch wenn es das Reich von Alduryaknar noch weitaus schlimmer getroffen habe. Zurzeit müsse Ubain seinen Tribut in den Minen leisten, und es dürfte wohl als grosse Ausnahme gewertet werden, dass das Reich hier überhaupt mit einer Delegation vertreten sei.
Wenig später erörtert Tinulin auch mit König Rabobar von Ralian die Umstände der Minenarbeit, wobei der Noldo vorschlägt, Zwerge für diese Tätigkeiten einzusetzen, zumal sie ausgewiesene Bergarbeiter seien. Als Rabobar darauf erwidert, dass zwergische Arbeit immer auch ihren Preis habe und dies ohnehin eine Angelegenheit der Schlange von Cyan sei, entgegnet Tinulin, dass er diese Schlange von Cyan unbedingt treffen wolle.
Schliesslich stimmt der Noldo ein Lied auf Sindarin an, das von der Ankunft der Elben an der Westküste Mittelerdes handelt, als der Vala Ulmo in ihnen die Sehnsucht nach dem Meer entfachte. Tinulin hält das Lied, das auch von einem Mut spendenden Licht der Hoffnung handelt, für passend zur Situation der Menschen und ihrer Tortur in den Minen. Seine Zuhörer verstehen den Text des Liedes zwar nicht, scheinen vom Klang der elbischen Stimme aber gleichwohl angetan und hören andächtig bis zum Ende zu.
Tinulins anschliessende Frage, ob Ramon der Prinz von Ralian sei, bleibt unbeantwortet. Dafür wird ihm gesagt, er solle das Lied vielleicht den Männern von Acaana vorsingen, um ihnen damit etwas vom Schrecken der Minen zu nehmen. So könnte nämlich vielleicht ein Anschluss von Acaana an das Bündnis der Schlange von Cyan gelingen. Schliesslich verabschiedet sich Tinulin und kehrt zur Unterkunft der Gefährten zurück, wo bald darauf auch Calendin und die Zwerge mit Mo und Yuzuki eintreffen.
Der Waldelb hat auch an diesem Abend die seltsame Verdunkelung der Atmosphäre gespürt, was Tinulin offenbar nur deshalb entgegangen ist, weil er zu dieser Zeit gerade voll und ganz in seinen Liedvortrag bei der Delegation von Ralian vertieft war. Rasch tauschen die Gefährten ihre Neuigkeiten aus und stellen dabei unter anderem fest, dass die "gemeinsame Freundin", die Azurspinne, kräftig dabei zu sein scheint, ihre Netze zu spinnen.
Am nächsten Tag, es ist der 8. August 2788 3Z, finden ankündigungsgemäss keinerlei Wettkämpfe statt. Die Zwerge und Yuzuki nutzen den Ruhetag, um einen Ausflug in die Stadt zu unternehmen. Bald darauf erreichen sie den im Zentrum der Stadt gelegenen weitläufigen Platz, in dessen Mitte die rund zehn Meter hohe Statue von "Ren, dem Feuerkönig", aufragt. Auch am heutigen Tag ist der Platz sehr belebt, und die Gefährten benötigen eine Weile, um näher an die Statue heranzukommen, die Ren in voller Rüstung sowie mit Schild und einem Schwert in der Hand zeigt, dessen Klinge in Flammen überzugehen scheint. Als sie schliesslich vor der Statue stehen, stellen sie fest, dass sie vermutlich aus einem vulkanischen Gestein geschaffen wurde, welches so tief schwarz ist, dass es sämtliches auftreffende Licht komplett zu absorbieren scheint.
Anschliessend suchen die beiden Zwerge und Yuzuki noch nach einem Kartenmacher, denn Tinulin hatte sie darum gebeten, Karten zu besorgen, auf denen die Lage der teilnehmenden Reiche ersichtlich ist. Der Noldo ist dabei in erster Linie an den Reichen interessiert, welche zum Bündnis der Schlange von Cyan gehören. Als sie ein Kartengeschäft ausfindig gemacht haben, bittet Yuzuki Bóin II. und Khufur darum, draussen zu warten, während sie die Verhandlung führt. Rasch muss die junge Händlerin feststellen, dass der Verkäufer keine Karte hat, welche die gesamte Steppe östlich von Chey Sart bis nach Ubain abbildet. Er kann ihr zwar eine Karte anbieten, auf welcher sämtliche zum Bündnis der Schlange von Cyan gehörenden Reiche verzeichnet sind, da jedoch nicht ersichtlich ist, wie weit es von dort bis nach Chey Sart ist, verlässt Yuzuki das Geschäft schliesslich unverrichteter Dinge.
Bald darauf sind die Zwerge und Yuzuki wieder zurück in der Unterkunft und erfahren dort, dass Calendin im Stadion Reitübungen gemacht hat und dabei von einigen Männern aus Rycolis angepöbelt wurde. Da sie den Waldelben auf Ostron ansprachen, verstand er jedoch nichts ausser den Worten "Yuzuki", "Schlampe" und "Vorsicht". Gleichwohl reichten diese Wortfetzen aus, um Calendin davon abzubringen, sich einmal näher mit den Männern aus Rycolis zu unterhalten.
Als Bóin II. seinen Gefährten von der schwarzen Statue auf dem grossen Platz erzählt, denkt Tinulin sogleich laut darüber nach, dem Feuerkönig Ren des Nachts mal einen Besuch abzustatten, denn er vermutet, dass es sich dabei um mehr als eine blosse Statue handeln könnte. Mo ist ob dieser Idee mehr als nur entsetzt, schliesslich könnte das möglicherweise bedeuten, sich in der Dunkelheit irgendwelchen Schatten- und Geisterwesen auszusetzen. Sie bittet Tinulin daher inständig, von diesem Plan abzulassen, und zieht sich bedrückt in ihre Ecke des Zimmers zurück, wo sie mit Hilfe einer Kerze und ihrem Armreif ihr Lichtritual durchführt.
Am Abend gehen die Gefährten gemeinsam zum Festessen und erfahren, dass heute keine Delegation mit König Rallah in dessen Zelt speist. Nachdem sich die Calatirnor einige der lokalen Köstlichkeiten einverleibt haben, geht Tinulin zur Delegation von Acaana und sagt den feiernden Menschen dort, dass er ihnen ein Geschenk seines Volkes aus dem Westen darbringen wolle, womit er ihr Interesse und ihre Neugier weckt. Gleich darauf stimmt er ein Lied auf Sindarin an, welches von der Ankunft der Nandor in Ossiriand und der Freude über das Wiedersehen mit ihren Sindarbrüdern aus König Thingols Schar handelt. Mit seinem Gesang kann Tinulin seine Zuhörer zumindest so weit fesseln, dass sie dem Lied schweigend lauschen, auch wenn sie seinen Inhalt erst nachträglich vom Noldo übersetzt bekommen. Nachdem sich einer der Männer namens Acabal für das Lied bedankt hat, verabschiedet sich Tinulin, wobei er dem Mann rät, nochmals mit der Delegation von Ralian zu sprechen. Als Acabal verwundert nachfragt, was der Noldo davon hätte, erwidert Tinulin, dass er es auch sein lassen könne, schliesslich sei es ja nur der Rat eines "Oarschs", der selbst nichts davon habe.
Als Tinulin kurz darauf wieder bei seinen Gefährten eintrifft, sagt ihm Calendin, dass er weder während des Gesangs seines Freundes, noch sonst zu einer Zeit am heutigen Abend die seltsame Dunkelheit wahrgenommen habe. Da sagt der Noldo zu Calendin, dass es wirklich schwierig sei, hier Fuss zu fassen. Doch dann erhebt Tinulin sein Glas und stösst mit den Worten Fingons, eines der einstigen Hochkönige der Noldor, an, welche er im Ersten Zeitalter vor der Schlacht der ungezählten Tränen gerufen hatte: "Utúlie'n aurë! Aiya Eldalië ar Atanatári, utúlie'n aurë!" Für die Menschen und Zwerge übersetzt er sogleich: "Der Tag ist gekommen! Seht, Völker der Eldar und der Menschen, der Tag ist gekommen!", bevor er sich wieder hinsetzt.
Einige Zeit später kommen Aladim und Lyrre von den Delegationen von Alduryaknar und Lygar Kraw zum Pavillon der Gefährten und berichten, dass König Rallah von Chey Sart mit seinen Männern den ganzen Tag bi- und multilaterale Gespräche mit zahlreichen Delegationen geführt habe. Gerüchten zufolge sei Kykurian Kyn mittlerweile offenbar sehr an einem Anschluss an die Allianz von Chey Sart interessiert. Ihre gemeinsame Freundin habe ihnen daher geraten, ihr Vorgehen zu koordinieren, damit sich König Rallah am Ende nicht noch mehr Reiche unter den Nagel reisst. Tinulin schlägt den beiden Männern vor, dass Lyrre und Prinz Almaro mit der Delegation von Acaana sprechen sollten, während er mit Calendin und Arrohir zu König Almarant von Alduryaknar gehe, der um eine Unterredung mit dem Noldo gebeten hatte. Kurz erwägt Calendin noch, ob er die Männer aus Kykurian Kyn, also die Balchoth, daran erinnern sollte, was ihren Vätern zugestossen ist, als sie vor gut 30 Jahren das letzte Mal in kriegerischer Absicht nach Westen gezogen seien, doch Mo hält dies für eine ziemlich gefährliche Vorgehensweise.
Kurze Zeit später treffen Tinulin, Calendin und Arrohir mit König Almarant zusammen, der ihnen mitteilt, dass sein Sohn, Prinz Almaro, zwischenzeitlich direkt mit Katarr von Kargagis Ahar über eine Heirat mit dessen Cousine Karassa sowie die diesbezüglichen Rahmenbedingungen gesprochen habe. Katarr habe ihm gesagt, dass er über Almaros Heiratsangebot betreffend Karassa nachdenken wolle, wenn er im Gegenzug Arrohir dazu bringe, Katarrs Stuten von Windraes decken zu lassen. König Almarant macht keinen Hehl daraus, dass eine solche Zucht auch für Almaro selbst interessant sein könnte, sollten sich die beiden Gestüte in Zukunft einmal vermischen. Nachdem Tinulin Almarants Worte für Bóin II. und Arrohir übersetzt hat, macht der junge Dunadan einen Gegenvorschlag und bietet an, dass stattdessen der ebenfalls aus Rohan stammende Hengst Barufax sieben Stuten aus Alduryaknar decken könnte. Der König findet den Vorschlag zwar interessant, macht aber klar, dass Katarr deutlich signaliert habe, bei diesem Geschäft über keinen Spielraum zu verfügen und Karassas Hand ansonsten an Prinz Ismoron von Orgothraath gehen werde. Dieses Reich ist bereits Teil der Alianz von Chey Sart, weshalb es unwahrscheinlich sein dürfte, Prinz Ismoron zu einem Partner der Schlange von Cyan zu machen. König Almarant bittet die Gefährten daher darum, sich die Sache nochmals gut zu überlegen und versichert ihnen dabei, dass die Schlange von Cyan kein Interesse an einem Kriegszug nach Westen hege. Als Arrohir vorschlägt, selbst mit Katarr zu verhandeln, erklärt ihm der König, dass er sein Unbehagen zwar verstehen könne, dabei jedoch das Risiko bestehe, dass sich die Türe für sie endgültig schliesst. Sollte zudem Chey Sart von der ganzen Sache Wind bekommen, stehe zu befürchten, dass König Rallah den Druck auf Katarr nochmals erhöhen werde. Arrohir versteht diese Bedenken zwar, sagt aber gleichwohl auf Westron: "Windraes kommt nicht in Frage!"
Kurz darauf verabschieden sich Tinulin, Bóin II. und Arrohir von König Almarant und diskutieren auch noch auf dem Rückweg zu ihrer Unterkunft über das weitere Vorgehen. Dabei sprechen sich Bóin II. und auch Arrohir klar gegen das Geschäft mit Windraes als Deckhengst aus, zumal eine solche Vereinbarung in Rohan als Hochverrat gewertet werden könnte.
//Metageblubber:
Nachdem ich während der letzten Sessions immer recht exentsiv mitgeschrieben habe, war das Spiel phasenweise etwas zäh. Dieses Mal habe ich mich daher darauf beschränkt, nur die wichtigsten Punkte mit wenigen Worten festzuhalten. Die genaue Vorbereitung auf die Tagesdisziplinen des Turniers trug ebenfalls zu einer Beschleunigung des Spiels bei, was der ganzen Sache gut getan hat.
Beim Steppenskifahren habe ich eine neue Mechanik ausprobiert, indem ein Teammitglied sein eigenes Manöver erschweren oder erleichtern kann, was gleichzeitig zu einer Erleichterung oder Erschwernis des Manövers des anderen Teammitglieds führt. Das führt zu einer grösseren Bandbreite an Möglichkeiten und macht die Rennen gleichzeitig noch schwerer zu antizipieren. Die Spieler fanden diese Herangehensweise jedenfalls spannend.
Da nun klar ist, dass die Steppenvölker nur vordergründig nicht mit den Oarschs und dem Pfurz gesehen werden möchten, sind nun auch Tinulin und Arrohir zurück im Diplomatielager und können Bóin II. wieder ein bisschen entlasten. So haben immer beide Spieler genügend zu tun.
Wie es scheint, rückt nun doch Arrohir, resp. diesmal sein Hengst Windraes, in den Fokus der Dinge, und das, obwohl der junge Dunadan doch für einmal nur dabei statt mittendrin sein wollte... tja, manchmal kommt es eben anders, als man denkt.
torben:
Auf zur nächsten Runde im Steppenturnier :)
Session 107: Teil 1
8.8. - 12.8.2788 3Z
Darushan
Am 9. August 2788 3Z steht der erste Teil der ersten Runde des Fernwaffenwettkampfes auf dem Programm, welchen Tinulin und sein Kontrahent Vadammt aus Vaag eröffnen. Die Turnierleitung hat die Grösse und Entfernung der Ziele auf alle Teilnehmer einzeln angepasst, so dass auch Wettkämpfe mit unterschiedlichen Fernwaffen zu vergleichbaren Ergebnissen führen. Nach jeweils drei Pfeilen oder Wurfwaffen werden die Punkte ermittelt, einer der Wettkämpfer sechs dieser Durchgänge gewonnen hat. Mit seinem Bogen Andaquinga nagelt Tinulin seinen ersten Pfeil solide in die Mitte der Zielscheibe. Sein Gegner Vadammt scheint mit dem dadurch auf ihm lastenden Druck ganz offensichtlich nicht zurecht zu kommen, denn er überzieht seinen Bogen so weit, dass die Waffe im Vollauszug mit einem lauten Knall zerspringt und ihm um die Ohren fliegt.
[Technisch gesprochen: Vadammt würfelt nach einem Waffenpatzer UM 01 eine UM 98, was zur Folge hat, dass sein Bogen im Vollauszug bricht.]
Im zweiten Durchgang ist es dann der Noldo, der bei seinem zweiten Schuss kurz Nerven zeigt, doch der dritte Pfeil ist derart präzise, dass er Vadammt, der nach seinem Missgeschick sogleich einen neuen Bogen gereicht bekommen hatte, gleichwohl noch überholen kann. Am Ende siegt Tinulin unter lauten Buh-Rufen ungefährdet mit 6:0 Durchgängen.
[Technisch gesprochen: Tinulin würfelt beim dritten Pfeil des zweiten Durchgangs eine UM 96 + 54 + 185 Fernkampf - 40 Zielgrösse = 295, was zu einem doppelten Maximaltreffer führt, wobei die Trefferpunkte über dem Ergebnis von 150 sogar noch doppelt dazuzählen, insgesamt also dreifach. Besser geht's nicht.]
Auch Calendin kann sich problemlos gegen seinen Gegner Regal aus Relmether durchsetzen, bevor Bóin II. mit seinen Wurfäxten gegen den mit einer Schleuder bewaffneten Nuulproblemo aus Nûrad antritt. So klar wie der Zwerg sein Gefecht gewinnt, so deutlich verliert wenig später Mo ihren Wettkampf gegen Uben aus Ubain. Die schöne Heilerin ist über ihr Ausscheiden zwar unglücklich, hat den dafür Verantwortlichen jedoch rasch ausfindig gemacht, denn Arrohir hatte sie mit "Für Dunland und Rohan"-Rufen immer wieder aus dem Konzept gebracht.
Aufgebracht schnappt sich Mo nach ihrem Wettkampf den jungen Dunadan und nennt ihn einen Schwurbler. Einerseits sage er, das Glück des Einzelnen habe hinter jenem der Vielen zurückzustehen, andererseits stelle er sich gegen einen Einsatz von Windraes als Deckhengst, obwohl er damit die Allianz von Chey Sart schwächen und so vermutlich viele Rohirrim schützen könne. Arrohir versucht zwar, seine Einstellung zu verteidigen und macht geltend, Mos Vergleich des Schwertes Farongyrth mit dem Hengst Windraes hinke, aber die schöne Dunländerin winkt nur ab und sagt, sie habe ihm ja bereits erklärt, dass sie von seiner Einstellung ohnehin nichts halte.
Abends ist die Delegation von Jendiar bei König Rallah eingeladen. Nachdem die Gefährten etwas gegessen haben, wollen Tinulin, Arrohir und Mo gerade Katarr von Kargagis Ahar aufsuchen, doch da erscheint plötzlich Aram mit einem Glas Wein an ihrem Tisch und erkundigt sich nach dem Stand der Verhandlungen. Tinulin erklärt dem Faden der Azurspinne, dass Katarrs Forderung nach Windraes als Deckhengst nicht in Frage komme und sie ihm stattdessen Barufax' Dienste schmackhaft machen wollen. Gleichwohl erkundigt sich Aram nochmals nach dem Grund dafür, weshalb Windraes mit den Stuten von Kargagis Ahar keinen Nachwuchs zeugen soll. Soweit es nur darum gehe, dass daraus keine nach Westen reitenden Schlachtrösser hervorgehen, gebe es ja verschiedenste Möglichkeiten, dies zu verhindern, sei es, dass der Stall der Stuten abbrenne oder sonst ein Unfall passiere. Der Noldo ist von diesen Vorschlägen nur wenig begeistert, zumal die Gefährten die Ausführung eines solchen Plans in die Hände der Azurspinne legen und auf sie vertrauen müssten. Aram sagt dazu, dass es natürlich schwierig sei, den Calatirnor Garantien zu geben, solange sie einander nicht vertrauen. Die Azurspinne sei indessen bereit, einen Schritt auf die Gefährten zuzugehen, dies in der Hoffnung, dass Tinulin diese Geste zu schätzen wisse. Mit diesen Worten gibt Aram Tinulin den Brief zurück, welchen er wenige Tage zuvor an die Azurspinne geschrieben hatte. Anschliessend prostet Aram Tinulin nochmals zu und verabschiedet sich für diesen Abend.
Sobald Aram gegangen ist, öffnet Tinulin den Brief und liest den Gefährten seine in verschiedenen Sprachen gestellten Fragen sowie die in den gleichen Sprachen gehaltenen Antworten der Azurspinne vor:
"Tinulin:
Ostron: An den Herrn des blauen Netzes und Meister der Azurspinne
Schwarze Sprache: Seid Ihr mein Feind?
Azurspinne:
Schwarze Sprache: Das hängt von Euch ab. Seid Ihr mein Freund?
Tinulin:
Westron: Seid Ihr ein Freund?
Azurspinne:
Westron: Auch das hängt von Euch ab. Seid Ihr ein Feind?
Tinulin:
Sindarin: Seid Ihr ein Bruder?
Azurspinne:
Sindarin: Haben Eure Eltern denn noch ein weiteres Kind?
Tinulin:
Quenya: Seid Ihr ein Edler unter den Edlen?
Azurspinne:
Quenya: Das hängt davon ab, wer bestimmt, was edel ist? Unter den Tauben ist der Schwerhörige König. Wie viele Ohren habt Ihr?
Tinulin:
Ostron: Ich, Tinulin von Imladris, schlage ein persönliches Treffen vor.
Azurspinne:
Ostron: Ob die Azurspinne hierfür ein eigenes Bedürfnis hat, hängt unter anderem von Euren Antworten auf die ersten beiden Fragen ab. Sofern Aram Eure diesbezügliche eigene Einschätzung teilen sollte, wird die Azurspinne gegebenenfalls gerne auf Euren Vorschlag zurückkommen.
Tinulin:
Schwarze Sprache: Es sei denn, Ihr seid mein Feind: dann meidet mich! Sonst...
Azurspinne:
Schwarze Sprache: ...werdet Ihr mich mit den paar Sprachen, derer Ihr fähig seid, zu Tode schwafeln?
Was glaubt Ihr, geschieht mit dem Getreidekorn auf dem Feld, das dem Mühlstein droht, ihn zu gegebener Zeit zu zerbrechen?
Es bleibt abzuwarten, auf wessen Feld Ihr steht und ob Ihr zur Reife gelangt. Sollte es am Ende das Meine sein, seid Euch gewiss, dass Ihr dann auch in meine Mühle kommt.
Tinulin:
Westron: ...lasst uns einander treffen, diskret und unter Freunden, uns erzählen!
Azurspinne:
Westron: Aha, und ich dachte schon, Ihr hättet zuvor eine Drohung aussprechen wollen. Beeindruckt mich mit Euren Leistungen in allen Disziplinen des Steppenturniers und seid erfolgreich in Bezug auf unsere Vereinbarung sowie die gesetzten Ziele, dann mag dies einem Treffen mit der Azurspinne zuträglich sein. Lasst Euch keinesfalls durch eine "Gegenseite" und ein "Schweigegelübde" vom Kurs abbringen, es steht zu viel auf dem Spiel!
Ob wir einander unter den vorgenannten Voraussetzungen aber auch wirklich treffen und erzählen, hängt wie gesagt unter anderem von Euren Antworten auf die ersten beiden Fragen und von Arams diesbezüglicher Einschätzung ab.
Tinulin:
Sindarin: Uns brüderlich grüssen und erinnern.
Azurspinne:
Antwort in Sindarin: Und wenn Ihr keine Spinne seid?
Tinulin:
Quenya: Mich unterrichten, mit Dankbarkeit.
Azurspinne:
Antwort in Quenya: Euch unterrichten? Seid Ihr gewillt, mein mir bis in den Tod ergebener Schüler zu sein?
[An dieser Stelle befindet sich die Zeichnung einer blauen Spinne, das Zeichen der Azurspinne]
Tinulin:
Gez. Tinulin von Imladris, Calatirno
Quenya: Elvellon, Wächter des Lichts, aus dem Hause Tinwëlindo und Turulin, Sohn des Elvëanwe und der Nenwen, Luinmacil - Die blaue Klinge des Westens"
Nachdem Tinulin die Antworten der Azurspinne gelesen hat, muss er zwar zugeben, dass sie offenbar vieler Sprachen mächtig ist, wirklich vertrauensfördernd findet er ihre Antworten aber gleichwohl nicht.
Kurz darauf gehen Bóin II., Khufur und Yuzuki zur Delegation von Kykurian Kyn und kommen mit den Ostlingen nach einem eher verhaltenen Einstieg schliesslich doch noch ein bisschen ins Gespräch. Der erfahrene Kämpfer nutzt die Gelegenheit, um seinen Gesprächspartner Kyle vor einem Kriegszug nach Westen zu warnen. Dabei erzählt er von einem "grossen Gesandten", der vor gut 30 Jahren eine Abteilung von Kämpfern aus Kykurian Kyn nach Westen geführt habe. Diese Expedition sei für die Ostlinge nicht gut ausgegangen, und wenn von ihnen niemand in die Heimat zurückgekehrt sei, dürfte das daran liegen, dass die Überlebenden der Kämpfe in Rohan auf dem Rückweg wohl von den ebenfalls für den "Gesandten" kämpfenden Orks aufgefressen wurden. Kyle lässt sich indessen nicht so leicht einschüchtern und stellt klar, dass ihnen der Sieg über den Westen gewiss sei, weshalb Bóin II., wenn sie kommen, lieber Schutz unter der Erde bei seinen Brüdern suchen sollte. Nach einem Appell an die Freiheit der Völker muss Bóin II. erkennen, dass er hier nicht viel wird ausrichten können, weshalb er sich mit seinen Begleitern schliesslich wieder zurückzieht.
Calendin und Mo unterhalten sich unterdessen über Arams Plan und seine Absichten. Die dunländische Heilerin sieht sein Bestreben im Vordergrund, mögliche Gefahren für Ost und auch West abzuwenden.
Tinulin und Arrohir treffen sich derweil ein bisschen abseits des Festgelages mit Katarr und drei seiner Begleiter zu einem weiteren Gespräch. Arrohir erzählt dem Ostling von Windraes' herrschaftlicher Abstammung und versucht ihm klarzumachen, dass aus diesem Grund ein Einsatz des Hengstes zur Deckung der Stuten von Kargagis Ahar vollkommen ausgeschlossen sei. Als Alternative bietet der junge Dunadan Barufax als Deckhengst an, doch Katarr scheint daran keinerlei Interesse zu haben, weshalb sie auch jetzt noch zu keiner Einigung bezüglich einer Verbindung zwischen Prinzessin Karassa und Prinz Almaro gelangen.
Als Tinulin und Arrohir bald darauf zu Calendin und Mo zurückkommen, erfahren sie, dass der Waldelb ein weiteres Mal eine unheimliche Verdunkelung der Atmosphäre gespürt hat. Arrohir versucht auch gegenüber Mo nochmals, seine Einstellung in Bezug auf Windraes zu rechtfertigen, doch die schöne Dunländerin erwidert darauf nur, dass wenn hier in Chey Sart tatsächlich dunkle Wesen am Werk seien, man sie möglichst nicht noch weiter stärken sollte.
Weiter geht's bei Teil 2
torben:
Session 107: Teil 2
Am Morgen des 10. August 2788 3Z erfahren Arrohir und Yuzuki beim Morgenappell, dass heute der erste Teil der ersten Runde des Kampfes auf dem Baumstamm ausgetragen wird. Bald darauf muss Bóin II. als erster der Gefährten die Leiter zum Baumstamm erklimmen, auf dem die Wettkämpfer versuchen, sich in gut fünf Metern Höhe über einer Schlammgrube mit Kampfstäben aus dem Gleichgewicht zu bringen. Seinen Gegner Vaflucht aus Vaag macht der erfahrene Kämpfer schon mit dem ersten Hieb benommen, worauf dieser ins Straucheln gerät und herunterfällt. Bóin II. klettert die Leiter sogleich wieder herunter und bietet dem angeschlagenen Ostling seine Hilfe an, welcher sie jedoch fluchend ausschlägt. Khufur bekundet in seinem Gefecht gegen Kyburz aus Kykurian Kyn deutlich mehr Mühe, kann am Ende aber gleichwohl den Sieg davontragen. Als nächste Wettkämpferin des Heren Calatirnoron vom Calamindo muss sich Yuzuki ausgerechnet mit Prinz Thorang von den Steifbärten, dem fünften Haus der Zwerge, messen. Nur schon der Versuch, auf dem Baumstamm das Gleichgewicht so zu behalten, dass sie auch noch nach ihrem Gegner schlagen könnte, misslingt der jungen Händlerin im Gegensatz zu Thorang, der ihre Unbeholfenheit sogleich mit einem schmerzhaften Treffer bestraft. Da hat Yuzuki bereits genug vom Wettkampf und wirft zum Zeichen der Aufgabe ihren Stock in den Matsch. Es ist nicht ganz klar, ob diese klare Ansage Thorang derart gerührt hat, jedenfalls verliert der Prinz gleich im Anschluss an Yuzukis Aufgabe das Gleichgewicht und stürzt krachend vom Baumstamm. Hätte die junge Händlerin nur einen Moment länger gezögert, wer weiss, vielleicht wäre sie als Siegerin aus dem Kampf hervorgegangen.
[Technisch gesprochen: Yuzuki patzt bei ihrem ersten Bewegungsmanöver, welches nötig ist zur Ermittlung, mit wie viel Prozent seines Offensivbonus' man angreifen kann. In der Folge kann sie Thorang nicht treffen. Nachdem sie 14 Treffer eingesteckt hat und keine ernsthafte Möglichkeit sieht, noch eine weitere Runde zu überstehen, wirft sie noch am Ende der ersten Runde zum Zeichen ihrer Aufgabe den Stock weg. Zu Beginn der zweiten Runde will Thorang eigentlich einfach nochmals ausholen ohne zuzuschlagen, doch nun ist er es, der beim Bewegungsmanöver mit UM 01 - 100 - 67 + 20 Manöverbonus = -146 massiv patzt. Gemäss Patzerwurf UM 75 stolpert er und stürzt mit einer Wahrscheinlichkeit von 75%, welche er nicht schafft. Hätte Yuzuki nicht sofort aufgegeben, sondern zumindest noch ihr Bewegungsmanöver versucht, wäre sie länger im Rennen geblieben als Thorang und hätte den Kampf gewonnen.]
Kurze Zeit später prügelt Ubuur aus Ubain solange auf Arrohir ein, bis der junge Dunadan unter dem schallenden Gelächter der Zuschauer vom Baumstamm fliegt. Bald darauf muss Calendin gegen Ubsi, einen weiteren Ostling aus Ubain, antreten und wird von den Buh-Rufen der Zuschauer derart aus dem Konzept gebracht, dass er glaubt, auf dem Baumstamm liege eine tote Schildkröte. Beim Versuch, über dieses hier wirklich nicht zu erwartende Tier zu steigen, stolpert der Waldelb prompt und gibt, nachdem er in der nächsten Runde auch noch von Ubsi getroffen wird, entnervt auf.
[Technisch gesprochen: Calendin patzt beim Bewegungsmanöver und stolpert mit einer UM 42 über eine tote eingebildete Schildkröte, ein wahrer Klassiker unter den Patzern bei MERS/Rolemaster.]
Schliesslich muss Tinulin gegen den äusserst agil wirkenden Lyrik antreten. Der Mann aus Lygar Kraw ist tatsächlich so schnell, dass er, noch bevor der Noldo überhaupt zum Schlag ausholen kann, das Gleichgewicht verliert und beim Sturz vom Baumstamm beinahe auf seinen Kampfstab fällt und aufgespiesst wird. Nachdem auch Tinulin vom Publikum nochmals ordentlich ausgebuht wurde, ziehen sich die Gefährten in ihre Unterkunft zurück, wo sich Mo um Arrohirs, Khufurs und Yuzukis Blessuren kümmert, während der ebenfalls angeschlagene Calendin etwas abseits zu meditieren beginnt. Etwas später spricht Mo den Waldelben auf sein Verhalten an und fragt ihn, ob er ihr nicht vertraue oder weshalb er sich ihren heilenden Händen entziehe. Calendin erklärt ihr jedoch, dass er sie nur habe entlasten wollen und deshalb seine Selbstheilungskräfte aktiviert habe.
Tinulin ist derweil in die Stadt gegangen und sucht den Kartenmacher auf. Nachdem er für ein Silberstück einen Blick auf die Karte werfen durfte, auf welcher sämtliche zum Bündnis der Schlange von Cyan gehörenden Reiche verzeichnet sind, gelingt es dem Noldo schliesslich, dem Mann, der ihn als Oarsch erkennt, die Karte für zehn Goldstücke abzukaufen.
Während am Abend die Delegation von Rycolis in König Rallahs Zelt speist, setzen sich Bóin II., Khufur und Yuzuki mit einem Bier zu Nuulproblemo und seinen Mitstreitern. Die Männer aus Nûrad begegnen den Gefährten ziemlich ablehnend und sagen, aus dem Westen komme alles Böse, seien es Oarschs, Pfurze, Variags oder Nuriags. Gleichwohl gelingt es Bóin II., die Männer in ein Gespräch zu verwickeln, bei dem er den "grossen Gesandten" und dessen Absichten anspricht. Im Laufe der Unterhaltung erfahren sie etwas mehr über die Allianz von Chey Sart sowie Ren, den Feuerkönig, welcher der Begründer der Vorherrschaft von Chey Sart gewesen sei. Als Bóin II. im Gegenzug vom Krieg im Langen Winter 2758/59 3Z und der Niederlage der Balchoth in Rohan erzählt, winkt sein Gesprächspartner verärgert ab und sagt, es gebe natürlich immer wieder Fehlgeleitete, aber wenn der "grosse Gesandte" komme, werde er sie sicher an ihr Ziel führen. Damit erklären die Ostlinge die Unterhaltung für beendet und schicken Bóin II. und seine Begleiter wieder fort.
Tinulin und Arrohir suchen derweil das Gespräch mit den Männern aus Dalpygis, doch Darobert verlangt, dass Arrohir zuerst gegen Dadado im Armdrücken gewinnen muss. Der Kampf der beiden Männer wogt lange hin und her, bis Arrohir seinem Gegner schliesslich unterliegt und sogleich unter hämischem Gelächter mit einem Krug Bier übergossen wird. Über diese in Arrohirs Augen unangebrachte Aktion kommen die Gefährten doch noch mit Darobert ins Gespräch, der schon gleich fragt, was es mit Tinulins Ohramulett auf sich habe. Da setzt sich Tinulin an den Tisch und erzählt dem Ostling die Geschichte von seiner Begegnung mit dem Drachen Smaug sowie seiner Aufgabe, als sein Herold von seiner Grösse und Unbesiegbarkeit zu künden. Im Verlauf des weiteren Gesprächs erklärt Darobert, dass das Volk von Dalpygis unabhängig sei und von keinem Fremden beherrscht werden wolle. Tinulin und Arrohir gefällt diese Einstellung, und der Noldo bietet Darobert seine diskrete Hilfe an, wenn es darum gehe, die Unabhängigkeit zu wahren. Der Ostling erklärt darauf, dass das Volk von Dalpygis schon oft von fremden Herren bedrängt worden sei, dass sie sich dann aber jeweils in ihre gut geschützten Hügel zurückgezogen und so bisher noch jedem Eroberungsversuch standgehalten hätten.
Als Tinulin und Arrohir etwas später zu Calendin und Mo zurückkommen, sagt ihnen der Waldelb, dass Jefferson nach Tinulin gesucht habe und ihn zu sprechen wünsche. Der Noldo kann den Mann aus Jendiar ein Stück abseits im Gespräch mit Ubbe entdecken und begibt sich kurz darauf zu ihnen. Jefferson berichtet den beiden in der Folge vom Abendessen in König Rallah Zelt am Abend zuvor. Zu Beginn der Zusammenkunft sei der Herrscher von Chey Sart sehr wohlwollend und voll des Lobes für Jendiar gewesen. Er habe sie richtiggehend umgarnt und dabei immer wieder die Vorteile seiner Allianz ins Spiel gebracht, der sie sich doch unbedingt anschliessen sollten. So könnte Jendiar zu einem Leuchtfeuer der Macht und Stärke im fernen Osten werden, einem schimmernden Gegenpol zur Schlange von Cyan, die nichts als Tod und Unterdrückung für alle Reiche bringe, derer sie habhaft werden könne. Sie hätten sich Rallahs Geseiere ganz ruhig angehört, als sie dabei aber immer höflich und klar zum Ausdruck gebracht hätten, dass für Jendiar ein Anschluss an seine Allianz nicht in Frage komme, habe er sich immer mehr aufgeregt und sei dabei auch immer bedrohlicher geworden. Es sei gewesen, als habe er seinem Hass und seiner Verachtung freien Lauf gelassen und habe dadurch immer mehr wie in ein von einem dunklen, furchteinflössenden Schatten umgebener, äusserst machtvoller Herr gewirkt. Die Situation sei danach sehr angespannt und geradezu unheimlich gewesen, und er, Jefferson, habe bemerkt, dass einige seiner Männer sogar bereit gewesen wären, sich Rallah anzuschliessen, und sei es nur, um ihn damit etwas milder zu stimmen. Wenn sich Rallah auch anderen Reichen gegenüber so verhalten sollte, müssten die Calatirnor ihre Anstrengungen bezüglich der Verkuppelung von Prinz Almaro mit Prinzessin Karassa vielleicht rasch intensivieren, um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Tinulin erwidert darauf, dass König Rallah bei den abendlichen Banketten ganz offensichtlich sein wahres Gesicht zeige, wenn man nicht spure, und dass es so wie es immer sein werde, wenn man sich ihm anschliessen sollte, nämlich Sklaverei. Ob und inwiefern das bei der Schlange von Cyan anders aussehe, könne er noch nicht beurteilen, aber er wolle beizeiten mit ihr in direkten Kontakt treten. Ubbe und Jefferson rät der Noldo, den übrigen Schlangenreichen weiterhin Mut zu machen und den Rücken zu stärken. Gemeinsam seien sie stark und könnten Chey Sart bis auf weiteres in die Schranken weisen. Daneben sollten sie aber auch die noch freien Völker unterstützen, auch wenn sie sich nicht dem Bündnis der Schlange von Cyan anschliessen wollen, denn auch der Handel mit Grenzreichen schaffe Wohlstand und Sicherheit. Selbst mit dem Allianzreich Orgothraath sollten sie in Kontakt bleiben und dadurch dafür sorgen, dass Chey Sart weniger Geld und Macht zufliessen. Ubbe erklärt darauf, dass der Handel mit Orgothraath angesichts der Bemühungen, Prinzessin Karassa von Kargagis Ahar mit Prinz Almaro zu verkuppeln, für ein gewisses Dilemma sorgen könnte. Auch er rät den Calatirnor, dass sie ihre Verkuppelungspläne rasch vorantreiben sollten, ansonsten könnte König Rallah noch seinen Einfluss in der Sache geltend machen. Immerhin seien Orgothraath und Kargagis Ahar schon beide in König Rallahs Zelt gewesen, und man müsse wohl davon ausgehen, dass Katarr von Rallah bereits eine klare Ansage erhalten habe. Indem der Regent von Kargagis Ahar noch andere Heiratsangebote einhole, gehe er ein ziemliches Risiko ein, weshalb er bezüglich seiner Vorstellungen vermutlich keine Abstriche hinnehmen werde.
Nach der Aussprache mit Jefferson und Ubbe kehrt Tinulin zu seinen Gefährten zurück, worauf sie sich gemeinsam in ihre Unterkunft begeben, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Dabei gelangen sie jedoch zu keiner Lösung für ihr Problem, zumal Arrohir zu keinen weiteren Eingeständnissen bezüglich seines Hengstes Windraes bereit ist.
Im Laufe der Wettkämpfe des nächsten Tages verliert Khufur in der Disziplin Fernwaffen seine Erstrundenbegegnung gegen Ralston, während sich Arrohir gegen Rameau durchsetzen kann. Nach der Vervollständigung der ersten Runde Fernwaffen sagt Bóin II., dass er am Abend für einmal nicht "diplomatieren", sondern den Abend ganz entspannt geniessen wolle.
Am Abend bleiben die Gefährten zum Essen ganz unter sich, während die Delegation von Gaathgykarkan bei König Rallah eingeladen ist. Mo nutzt die Gelegenheit nochmals, um Arrohir klarzumachen, dass sie in der Verkuppelungssache vielleicht schon bald Zugeständnisse machen müssen, um rascher vorwärts zu kommen. Nach dem Essen sucht Tinulin nochmals das Gespräch mit Katarr, der offen zugibt, mit Prinz Ismoron von Orgothraath einen sehr interessanten Partner für seine Cousine Karassa in Aussicht zu haben. Gleichwohl habe er wegen seiner Liebhaberei für Rassepferde auch weiterhin noch für andere Interessenten ein offenes Ohr. Tinulin sagt Katarr, dass er dessen Dilemma verstehe, immerhin könnte sowohl von der Allianz von Chey Sart wie auch vom Bündnis der Schlange von Cyan eine gewisse Gefahr für ihn ausgehen. Als Katarr konkreter wird und sagt, dass er gedenke, an Windraes als Deckhengst für die Stuten von Kargagis Ahar als Bestandteil einer Verbindung von Prinz Almaro mit Prinzessin Karassa festzuhalten, erwidert Tinulin, dass in dieser Hinsicht nach wie vor nichts zu machen sei. Anschliessend kommt er auf einige Aussagen Katarrs über Orgothraath zurück, gemäss welchen Orgothraaths Bevölkerung vielen Göttern huldige und eine starke Priesterschaft den Putsch von Gurgamod gegen König Ismiril vermutlich erst mitermöglicht habe. Es sei daher zu erwarten, dass es auch bei einer allfälligen Verbindung zwischen Kargagis Ahar und Orgothraath stets zu Änderungen und Aufständen kommen werde, wenn König Rallah seinen Einfluss auf diese Reiche verstärken sollte, wovon auszugehen sei. Nachdem sich Katarr Tinulins Worte ruhig angehört hat, sagt er, der Noldo klinge schon fast ein bisschen wie der Feuermalasander, der wohl auch immer von Aufständen und Umwälzungen spreche.
Am nächsten Morgen, es ist der 12. August 2788 3Z, erfahren Arrohir und Yuzuki beim Morgenappell, dass am Morgen der zweite Teil der ersten Runde im berittenen Nahkampf ausgefochten wird, während am Nachmittag die erste Runde im Mannschafts-Seilziehstechen ansteht. Von den Gefährten muss Calendin als erster der bisher noch nicht gestarteten Kämpfer gegen Ubtan aus Ubain ins Rennen gehen. Der Waldelb bekundet keinerlei Probleme und wirft seinen Kontrahenten schon mit seinem zweiten Treffer aus dem Sattel. Khufur tut sich gegen Jolaf von den Steifbärten des fünften Hauses der Zwerge schon deutlich schwerer. Bóins II. Schüler liefert sich mit seinem Gegner, der auf einem Steinbock reitet, einen langen Schlagabtausch, bis sie schliesslich beide mit ihren Waffen voll ausholen und einander scheppernd treffen. Khufurs kleinzwergische Axt Chopfab entwickelt dabei eine solche Wucht, dass sich Jolaf trotz grösster Gegenwehr nicht mehr im Sattel halten kann und zu Boden geht. Aber auch Khufur, der gleichzeitig getroffen wird, hat seine liebe Mühe und kann nur knapp einen Abwurf verhindern, womit er gleichzeitig als Sieger aus dem Kampf hervorgeht.
[Technisch gesprochen: Beide Zwerge sagen einen vollen Angriff an und können beim jeweils anderen einen kritischen Treffer E erzielen, was je zu einer 25%-Wahrscheinlichkeit für einen Abwurf führt. Jolaf würfelt genau 25 und fällt vom Steinbock. Khufur hingegen würfelt 26 und kann sich damit gerade nochmals im Sattel halten. Knapper geht's nicht.]
// Metageblubber:
Wieder viel Ditlopanie, wie Khufur sagen würde, aber doch immerhin auch in ein paar Turnierdisziplinen vorangekommen.
Ich habe mir mal kurz überlegt gehabt, ob man bei den Gesprächen nach einer ersten Diskussionsphase einen Schnitt macht und dann eher meta-mässig die Ziele der jeweiligen Argumentation nennt. Anschliessend macht man einen Wurf, um zu sehen, ob der Charakter mit seinem Vortrag beeindrucken/überzeugen kann. Das könnte die Diskussionen zwar verkürzen, könnte aber auch Chancen oder Lösungen verhindern, die einem vielleicht erst im Laufe der Diskussion einfallen. Hier ist Tinulin z.B. wohl erst im Verlauf des letzten Gesprächs mit Katarr bekannt geworden, dass es in Orgothraath eine Priesterschaft und viele Götter gibt. Das ist eine neue Info, die zu neuen Ansätzen in der Argumentation führt. Da weiss ich halt nicht, wie man solche Dinge in eine "Würfel-Version" einbinden könnte.
Grundsätzlich finde ich die Diskussionen spannend und wichtig, denn hier werden gerade (vielleicht auch für den Westen) wichtige Entscheidungen erarbeitet, die zum Zeitpunkt der Diskussion (vielleicht) noch nicht feststehen. Und vielleicht kommt Windraes - zur Verhinderung einer Stärkung von Chey Sart - ja doch noch zum Zug bei den Pferdedamen ;)
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