Der Film war für mich ...
... gut. Nicht sonderlich herausragend, aber bei weitem nicht so schlecht wie befürchtet (oder wie Spider-Man 3
). Geht also klar.
... ein SEHR gutes Sequel. Schön, wie sie den Ton fortgesetzt, inhaltlich alles aufgegriffen und nebenbei eben mal noch so "erklärt" haben, warum der Spinnenscheiß mit Peter überhaupt funktioniert hat. Auch das plötzliche Ende des ersten wird dadurch entschärft. Im selben Sinne ist er auch ein sehr gutes Prequel, weil er eine eigene Geschichte erzählt, aber auch große Sachen offen lässt (Goblin, Peters "Coping", Felicia?!). Bin sehr gespannt auf den dritten und hoffe, dass sie sich nicht viel weiter verschachteln, gerade mit dem Wechsel an Schreibern, Regisseuren etc, der immer mal angedeutet wird.
... immer noch angenehm offen mit seiner Emotionalität. Ich liebe die eindeutige, lebhafte Turtelei zwischen den beiden, die sich ganz klar über "Logik" hinwegsetzt und trotzdem nicht total ins Fragwürdige abdriftet. Ist einfach eine wahnsinnige Chemie, obwohl ich Emma Stone nicht allzu viel abgewinnen kann. ^^'' Die heftige Szene gegen Ende war wirklich heftig. Ich hätte ja einen Disney-Tod erwartet, aber das ... autsch! Spider-Man ist nun mal zu einem Drittel Kitsch-Romanze, und ich finde es toll, dass sie sich weiterhin darauf eingelassen haben, wie auch schon bei Raimi.
... wirklich cartoony. Das ist einmal gut, weil Spider-Man lustig sein muss (der erste war mir etwas zu düster, hier hab ich viel mehr gelacht, vor allem in der Eröffnungssequenz
), auf der anderen Seite muss man sich wirklich auf die Lol-Charakterentwicklungen von Max und Harry einlassen. Glaubwürdig oder gar menschlich waren die nicht, als Comic-Figuren gehen sie irgendwo klar, genau wie schon beim Lizard, der ja auch ziemlich klischeehaft war. Und der Film weiß halt genau, was er da tut, auch wenn einem das nicht gefallen muss. Als Alternative gibt es ja immer noch Spectacular Spider-Man, das nach einigen Folgen ironischerweise weniger cartoony rangeht. Einziges Problem mit der Herangehensweise des Films ist für mich, dass sie tolle Charakterschauspieler wie Jamie Foxx und Dane DeHaan "verschießen" ... man fühlt sich also schon ein bisschen um tiefergehende Versionen von Electro und Harry Osborn betrogen, die definitiv möglich wären (die ersten Auftritte von Harry waren Wahnsinn!). Trotzdem bei weitem besser als andersrum, wie etwa bei Raimi, wo man sich Schauspieler gewünscht hat, die glaubwürdigere Versionen von Peter und Harry spielen können.
... immer noch wunderbarster Teenie-Kram an allen Ecken und Enden. I love it, so sehr es die meisten auch hassen. <3
Ach ja, die Prioritäten fand ich überraschend gut. Rhino als einzelner Mini-Cameo-Kampf deckt die Figur ausreichend ab, und auch sonst wusste man jederzeit, was im Mittelpunkt stand. Der Goblin ist zwar sehr kurz gekommen, aber der ist ja auch offensichtlich noch nicht vorbei und wird für weitere Filme größer aufgebaut.
Insgesamt bin ich also doch sehr zufrieden, gerade auch auf einer ganz subjektiven Ebene; nicht zuletzt, weil ich nicht unbedingt erwarte, dass mich meine Superheldenfilme emotional ergreifen können. ^__^