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Ulisses bringen Earthdawn 4 auf Deutsch raus...

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Akirael:

--- Zitat von: Chiungalla am 23.07.2014 | 01:11 ---[...]

Abgesehen davon halte ich die Diskussion aber im Grunde auch für überflüssig, weil Du von der Prämisse heraus argumentierst, dass ein Spruchzauberer (fast) so gut kämpfen können soll wie ein Kämpfer. Und der Prämisse würde ich keinstenfalls zustimmen. Wer einen Kämpfer spielt will bei den Kämpfen glänzen. Ein Spruchzauberer hat aber andere Vorteile und andere Spotlights, warum muss er den Kämpfern in ihrem Feld ebenbürtig sein?

--- Ende Zitat ---

Weil der Caster, je nach Vision ebenfalls ein Vollkämpfer können sein soll. Weil ED mit dem überarbeiteten Kampfsystem sich in richtung Skirmishgame neigt und Nichtkampf Encounter, wesentlich weniger detailiert bis gar nicht vom System her unterstützt werden. Und teilweise sogar völlig wiedersprüchlich behandelt werden(z.B. Social Attitude System vs. Secuction). Hinzu kommt der RL Zeitaufwand der auf Kämpfe aufgewendet wird. So ein Kampf dauert in höheren Kreisen zwar ingame nur wenige Runden aber RL problemlos mal eine Stunde oder länger. In Gruppem mit Hexmaps wirds nur schlimmer.

Das Argument mit den Resistenzen zieht in der 3ed nicht mehr richtig. Und seit es durch das Cathaybuch Spellblock gibt noch weniger. Und jetzt wo die Kämpfer auch wesentlich mehr Utility zwischen den Kämpfen haben und Disziplinen wie dem Troubadur teilweise ihre Spotlights stehlen (Leadership, Diplomacy, Etiquette, Call of Harrow etc.) zieht auch das Vielseitigkeitsargument nicht mehr wirklich stark. ED definiert sich mitlerweile sehr stark über das was ein Charakter im Kampf machen kann. Und ich beziehe mich da nicht einmal mehr auf den Schaden den ein Charakter austeilt, sondern auf den Einfluss, den ein Charakter auf den Kampfverlauf nehmen kann. Mittlerweile habe ich Caster erlebt die ihre Disziplin im Kampf einfach irgnorieren und stattdessen Skills oder Vielseitigkeitstalente nutzen. Das Argument war unabhängig das gleiche:" Ehe ich Zauber XY durch habe ist der Kampf schon vorbei, da nutze ich dann lieber Skill Z um meine Mitspieler zu unterstützen." Einer hat sogar seinem Char den Reisenden Scholaren als Zweitdisziplin verpasst, nur für Applied Science, damit er sich mit seinem Magier die Hälfte des Abends nicht völlig Nutzlos vorkommt.

Das Faden-/Magiesystem ist schön, das bestreite ich überhaupt nicht. Es passt so nur leider überhaupt nicht mehr zum System Earthdawn, da man es eher wie ein rothaariges Stiefkind mitgezogen hat, statt es ebenfalls vernünftig mit zu überarbeiten/modernisieren. Bestes beispiel: Wieso brauchen die "Oh Scheisse" Magiewege Rohmagie und Grimoirewirken mehr Zeit und haben noch weitere Nachteile ohne einen nutzen zu geben der ihre position rechtfertigt? Den erschwerten Faden für das Grimoire kann ich auch wirken um einen Zauber binnen einer Runde in eine Matrix zu legen, und habe dann nicht nur keine weiteren Erschwernisse auf dem Zauber ich riskiere auch die beschädigung m,eines Grimoires nicht mehr. Gleiches gilt für Rohmagie nach RAW Regeln. Wieso sollte ein Antagonist diese Form der Magie nutzen wenn er keinen Vorteil gegenüber der Matrixmagie hat? In meinen Augen machen Stormchilds nix anderes als Rohmagie wirken und zeigen eine ED konforme Mechanik, wie man Rohmagie hätte anpassen können. Für die jenigen, die das Cathaybuch nicht haben: Statt Fadenweben zu wirken, kassieren die Stormchild für jeden notwendigen Faden extraschaden und sparen sich so diese Runden. Der Rohmagier könnte den gleichen Trick nutzen und dann noch den verzerrungsschaden onTop NACH den Spruchzauberei-ä und Effektproben kassieren. Der Caster ist dann wie gewohnt Toast, der Spieler hat aber nicht das bibbern, ob der Char bei Bewusstsein bleibt, um den Spruch überhaupt wirken zu können.

Boba Fett:

--- Zitat von: Akirael am 23.07.2014 | 10:30 ---Weil der Caster, je nach Vision ebenfalls ein Vollkämpfer können sein soll.
--- Ende Zitat ---

Äh, nö!
Abgesehen davon, dass er das, wenn er der Spieler das unbedingt möchte auch erreichen kann,
indem er eine Zweitdisziplin wählt und/oder Fertigkeiten wie Nahkampfwaffen, Hieb ausweichen, Parade und Riposte lernt und steigert.
Letzteres pushed ihn in den niedrigen Stufen, ersteres ab Kreis 4 aufwärts...


--- Zitat ---ED definiert sich mitlerweile sehr stark über das was ein Charakter im Kampf machen kann. Und ich beziehe mich da nicht einmal mehr auf den Schaden den ein Charakter austeilt, sondern auf den Einfluss, den ein Charakter auf den Kampfverlauf nehmen kann.
--- Ende Zitat ---

Und Du bist der Meinung, dass Sprücheklopfer mit ihren Sprüchen keinen Einfluss auf den Kampf haben?
Ich sehe das anders und muss gestehen: Ich kann Deiner Argumentation "Weil ED mit dem überarbeiteten Kampfsystem sich in richtung Skirmishgame neigt und Nichtkampf Encounter, wesentlich weniger detailiert bis gar nicht vom System her unterstützt werden." absolut nicht folgen.

Akirael:

--- Zitat von: Boba Fett am 23.07.2014 | 11:19 ---Äh, nö!
Abgesehen davon, dass er das, wenn er der Spieler das unbedingt möchte auch erreichen kann,
indem er eine Zweitdisziplin wählt und/oder Fertigkeiten wie Nahkampfwaffen, Hieb ausweichen, Parade und Riposte lernt und steigert.
Letzteres pushed ihn in den niedrigen Stufen, ersteres ab Kreis 4 aufwärts...

--- Ende Zitat ---
Das Argument Zweitdisziplin hebelt in ED alles aus. Da werden dann auch Luftpiraten zu Troubaduren und Diebe zu Beschwörern. Da brauch man dann auch nicht mehr von Rollen sprechen die Disziplinen betreffen.


--- Zitat ---Und Du bist der Meinung, dass Sprücheklopfer mit ihren Sprüchen keinen Einfluss auf den Kampf haben?
Ich sehe das anders und muss gestehen: Ich kann Deiner Argumentation "Weil ED mit dem überarbeiteten Kampfsystem sich in richtung Skirmishgame neigt und Nichtkampf Encounter, wesentlich weniger detailiert bis gar nicht vom System her unterstützt werden." absolut nicht folgen.

--- Ende Zitat ---
Ich sage nicht das sie niemals Einfluss nehmen können, ich sage das sie auf das Groß der üblichen offiziellen Kampfencounter keinen Einfluss nehmen können wenn sie sich auf das RAW Magiesystem verlassen müssen.
Wie viel Aufwand betreibt das ED Grundregelwerk, um z.B. die Social Attitudes und den Umgang mit ihnen zu erklären und wie viel Aufwand nutzen die selben beiden Bücher, um Kämpfe zu erklären und zu unterstützen? Wie viele Talente/Skills/Kreaturenfähigkeiten hat ED in der dritten Editionen, welche das Kämpfen betreffen und wie viele, die Dinge außerhalb des Kampfes abwickeln? Wie geht ED mit Wissens- und Kunshandwerksfertigkeiten um? Summa Sumarum konzentriert sich die dritte Edition überwiegend auf Kampfsituationen und unterstützt eine Kampflastige Spielweise in den vorgefertigten Abenteuern. Mir fallen lediglich Abenteuer aus den zeiten der ersten Edition ein, wo das noch anders war.
Wenn Wissen & Forschung, Handwerk oder den mag. Strukturen eine ähnliche Detailtiefe als System eingeräumt werden würde wie dem Kampfsystem, dann wäre das alles überhaupt kein Problem. Dann könnten Gelehrte, Unterhändler, Beschwörer, Handwerker und Astralabenteurer sich darauf konzentrieren und Kämpfer hätten dann mit Kämpfen wirklich ihr Reich. Und Caster sind meines erchatens von diesem Problem am schwersten betroffen. Vor allem jetzt wo durch die Talentoptionen, das Konzept des Aleinstellungsmerkmals einer Disziplin vollends aufgehoben wurde. Und, zumindest ich tue das, mit Rollen, wie etwa Gelehrter, Face, Scout oder Frontkämpfer etc. gearbeitet wird.

Und ich denke das eine neue Edition hier etwas ändern sollte. Sei es durch ergänzende Regelbücher, die sich eine Gruppe bei Bedarf dazu holen kann oder gleich im GRW. Und die 4. tut genau das meines Erachtens nach aktuell nicht.

Chiungalla:

--- Zitat von: Akirael am 23.07.2014 | 11:54 ---Wie viel Aufwand betreibt das ED Grundregelwerk, um z.B. die Social Attitudes und den Umgang mit ihnen zu erklären und wie viel Aufwand nutzen die selben beiden Bücher, um Kämpfe zu erklären und zu unterstützen?
--- Ende Zitat ---

Wenn Du daraus schließen möchtest, dass Kämpfe in Earthdawn wichtiger sind als der Rest, dann gilt das erstens für so gut wie alle Rollenspielsysteme und zweitens ist das ein nicht zulässiger Schluss, denn die Detailtiefe der Regeln in einem bestimmten Bereich geben nicht zwingend Aufschluss über ihre (beabsichtigte) Relevanz im Spiel.

Kampfregeln gibt es nicht (nur?) deshalb so viele, weil Kämpfe so einen großen Teil des Spiels ausmachen, sondern deshalb, weil das der Teil des Spiels ist der sich am besten in Regeln pressen lässt und von dem die Spieler am ehesten eine hohe Regeldichte erwarten und begrüßen. Streng verregelte soziale Encounter sind oft genug ganz fürchterlich und stören das Rollenspiel mehr als das sie ihm nützen, deshalb ist der Bereich fast nie annähernd so stark verregelt wie der Kampf.

Boba Fett:
@Akariel:
Sorry, sei mir nicht böse, aber ich glaube, Du erwartest von Earthdawn das falsche.
Ich möchte jetzt nicht ein eine Zitateschlacht ausufern, weil ich Deine Fragen beantworte, aber zu Deiner Frage "wieviel Aufmerksamkeit schenkt das ED RW anderen Aspekten als dem Kampf" allgemein geantwortet:
Wenig, aber das ist doch nicht erst seit Edition 3 der Fall, sondern war immer so
UND (!) es ist in anderen Systemen, mit denen Earthdawn sich vergleicht auch nicht anders.
ED spielt in der Liga von D&D und Rolemaster mit.
Earthdawn ist doch kein DSA, wo man vom Zuckerbäcker bis zum Akademiker alles spielen kann.
Bei Earthdawn gibt es zentrale Konflike - Dämonen, Theraner, Geheimgesellschaften.
Man erforscht Dungeons (Kaers) und treibt sich in der Wildnis herum, um das Land wieder zu erforschen.
Es dreht sich ausschliesslich um Konflikte.
Kämpfer gehen die physisch an, Zauberkundige gehen diese mystisch an.
Wenn Du mehr erwartest, spielst Du das falsche Spiel. [imho und nichts für ungut]

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