Pen & Paper - Spielsysteme > Gumshoe

[Gumshoe] Smalltalk

<< < (38/95) > >>

PurpleTentacle:

--- Zitat von: Scimi am  6.09.2016 | 09:48 ---Also einfach die 500 Seiten Handout auf den Tisch knallen. "Ihr habt dieses Buch gefunden. Und jetzt sind SIE hinter euch her, weil ihr zuviel wisst." - "Aber wir wissen gar nichts! Und wer sind 'SIE'?" - "Tja, das solltet ihr vielleicht schnell herausfinden..."

--- Ende Zitat ---
Un genau an der Stelle bezweifel ich, das die mir bekannten Mitspieler das Buch überhaupt anrühren würden. Fragen wie "Wo soll man denn Anfangen?" "Damit werden wir ja nie fertig" und "Ich hab keine Lust Ewigkeiten am Spieltisch zu lesen und auf Hausaufgaben hab ich noch weniger Nerv" würde ich mir nämlich auch selbst stellen wenn ich plötzlich die 500 Seiten hingeklatscht bekämme.

Scimi:

--- Zitat von: Chiarina am  6.09.2016 | 12:35 ---Ich habe nur noch eine Frage: Wie stehst du denn dann zu dem von mir zitierten Hinweis auf die "Unto the fourth Generation" Kampagnenidee?

--- Ende Zitat ---

Ich mag die Idee nicht besonders. Ich mag generell selten Abenteuer, in dem die Spieler die Rollen von Romanfiguren übernehmen und die Handlung nachspielen. Was sind denn die Möglichkeiten?
1) Die Spieler halten sich nicht ans Script und der Roman, der da annotiert werden soll stimmt schon nach dem ersten Absatz nicht mehr.
2) Die Spieler spielen detailliert die Romanhandlung nach (über die sie sich vorher informieren müssten). Dann macht doch lieber einen Dracula-Filmabend, Ken Hite scheint dabei viel Spaß gehabt zu haben.
3) Die Spieler halten sich nicht ans Script und erschaffen während des ersten Kampagnenbogens gemeinsam ein 500seitiges Gruppentagebuch, das der SL mit eigenen Dokumenten anreichert und das dann in den folgenden Kampagnenstrecken annotiert wird. Cool, aber sehr ambitioniert.

Hängt aber natürlich auch davon ab, wie vertraut die Spieler mit dem Roman sind und wieviel Spaß sie dabei haben, ihn als Rollenspielabenteuer nachzuerleben. Problem ist eben auch, dass ein Großteil der Spannung im Roman daher kommt, dass die Protagonisten keine Ahnung haben, was ein Vampir überhaupt ist und womit sie es zu tun haben. Heutzutage würde jedes Grundschulkind mit seinem Vampirwissen den Plot in Stücke hauen.


--- Zitat von: PurpleTentacle am  6.09.2016 | 16:50 --- Un genau an der Stelle bezweifel ich, das die mir bekannten Mitspieler das Buch überhaupt anrühren würden. Fragen wie "Wo soll man denn Anfangen?" "Damit werden wir ja nie fertig" und "Ich hab keine Lust Ewigkeiten am Spieltisch zu lesen und auf Hausaufgaben hab ich noch weniger Nerv" würde ich mir nämlich auch selbst stellen wenn ich plötzlich die 500 Seiten hingeklatscht bekämme.

--- Ende Zitat ---

Das Buch ist ein Gimmick für Liebhaber und Kenner des originalen Dracularomans oder für Leute, die Spaß daran haben, sich da einzulesen. Ken Hite ist eben ein Bekloppter, der nicht von dieser Welt ist und wahrscheinlich vor dem Aufstehen drei Bücher memoriert. Und der Dracula womöglich spontan aus dem Kopf aufsagen kann.

Aber an sich könnte man einfach wild durch das Buch blättern, sich einen beliebigen der farbig gehaltenen und damit gut sichtbaren Kommentare herauspicken, und sagen: "Ok, dem gehen wir heute nach." Die Lektüre des Buches ist an sich für die Kampagne nicht Voraussetzung. Man kann auch ganz ohne Handout spielen, dann haben halt nur die Charaktere das Buch. Oder nichtmal das, das ganze Material ist problemlos dazu geeignet, eine individuelle moderne Dracula-Agentenkampagne zu bauen, in der gar kein "Dracula Unredacted" existiert.
Ist natürlich auch ein bisschen Stilfrage - sind die Agenten Leute, die die einzige Kopie des Buchs in der Welt geheimhalten und wie besessen studieren oder scannen sie die Seiten ein, lassen eine Texterkennung drüberlaufen und lösen ein paar Gefallen beim Mossad ein, um sich von einem NSA-Rechenzentrum die relevantesten Fakten herausfiltern und mit bekannten Informationen quervergleichen zu lassen? Vielleicht ist das Handout auch gar nicht das physikalische Buch, sondern das PDF, in dem man dann z.B. auch gezielt die Suchfunktion mit auftauchenden Namen und Begriffen füttern kann? Ist ja NBA 2016 und nicht Cthulhu 1916...

Deep_Impact:
Timewatch ist raus:
http://www.tanelorn.net/index.php/topic,99704.0.html

Chiarina:
Es scheint wahr zu werden: Atlas Games arbeitet an einem Ars Magica / Gumshoe - Mash-Up.
Im letzten Ken and Robin Talk About Stuff Podcast quatschen die beiden mit Jeff Tidball über den Stand der Dinge. Nachzuhören hier ab 34:14 - 48:00:

http://www.kenandrobintalkaboutstuff.com/media/Ken%20And%20Robin%20Talk%20About%20Stuff%20Episode%20207.mp3

Arbeitstitel ist "Magic Shoes". Entwickelt wird eine Verschmelzung des Ars Magica Settings "Mythic Europe" mit der Gumshoe Regel Engine. Weiter wird erzählt, dass viele der späteren Ars Magica 5th Edition Abenteuer Investigation Abenteuer waren und daher eine Ausrichtung in Richtung Gumshoe naheliegend gewesen ist. Dann erzählt Tidball, dass auch das Technik+Form-Ars Magica-Magiesystem mit den Investigation Skills von Gumshoe verschmolzen werden soll... keine Ahnung, wie das gehen soll... besonders präzise wird das im Podcast auch nicht. Andere Traditionen Ars Magicas wie der Aufbau eines Covenants, Entstehenlassen einer Bibliothek, u. ä. werden von "Magic Shoe" wohl weniger unterstützt. Und dann wird Tidball doch noch ein wenig konkreter und verrät, dass sich das Spiel wohl auf die Quäsitoren konzentrieren wird - das sind in der Tat die magischen Detektive und Richter Mythic Europes. Im weiteren Verlauf wird berichtet, dass die Quartals-Struktur für langwierige Investigationsprozeduren möglicherweise erhalten wird. Dann erzählt Ken oder Robin, dass die "Bookhounds of London" Regeln ursprünglich mal von den Library-Regeln Ars Magicas inspiriert worden sind, Libraries also möglicherweise doch integriert werden könnten, worauf Tidball erstmal lacht. Es scheint einiges im Umbruch zu sein. Daher folgt gegen Ende auch noch ein Disclaimer, dass es sich bei dem Projekt nicht um die 6th Edition von Ars Magica handeln wird. Das Projekt ist derzeit "pre-Alpha", ist aber wohl bald so weit, dass es massiver playgetestet werden kann. Finanziert wird´s wohl über Kickstarter... irgendwann im nächsten Jahr lautet die Ankündigung. Bei entsprechender Unterstützung kann es dann wohl auch noch zusätzliches Material bereitstellen, das stärker auf Ars Magica zurückgreift.

Deep_Impact:
Kann mir jemand in drei Sätzen (Elevator-Pitch) mal eben Ars Magica erklären?

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln