Oder einfach keinerlei Sex am Spieltisch haben wollen (aber Gewalt).
Ich finde, man muss in der Beziehung einige Sachen im Hinterkopf behalten.
Das Genre Paranormal Romance dreht sich eigentlich größtenteils um Sex mit Monstern. Dabei kann der Sex entweder explizit thematisiert sein, oder eben etwas keuscher hinter einem Haufen romatischer Wolken versteckt werden. Irgendwie schwankt PR zwischen literarischer Pornographie und harmlosem Landarztroman. Die handlungstreibenden Fragen ist aber nicht, wie in der Urban Fantasy, "Wer löst die Verschwörung auf?" oder "Wie fängt man das schlimme Mördermonster?" oder "Wie verhindert der Protagonist mal wieder den Weltuntergang?", sondern letztlich "Mit welchem Monster hüpft das Mädchen schlussendlich ins Bett?" und "Heiraten sie vorher?"
In den meisten populären Urban Fantasy ist oft eine Prise PR enthalten, seien es die zahllosen Frauenträume des Harry Dresden oder Buffys Verhältnis zu Angel oder Spike. Diese Aspekte könnte man aber aus den Serien/Büchern herauskürzen und hätte trotzdem noch eine halbwegs spannende Story. Bei Buffy z.B. spielen noch andere Aspekte des Erwachenwerdens eine Rolle als nur die Entdeckung der Sexualität, und generell gibt es Vampire zum Verprügeln.
Das, vermute ich, ist auch die Art, wie die meisten Urban Fantasy Runden ablaufen. Sex wird mal am Rande thematisiert, wenn das Monster einer Monter of the Week Gruppe Blut braucht und dafür einen Menschen verführt, aber im Grunde geht es um andere Fragen ("Wie halten wir das Killer-Monster der Woche auf?"), und da ist Gewalt (und Ermittlungsarbeit) interessanter.
Monster Hearts hat nun ein doppeltes Problem: Erstens bedient es iirc kaum den Urban Fantasy Bereich, sondern nur den PR Bereich. Allein das schreckt schon eine Menge Spieler ab, die zu diesem Genre kaum Bezug haben.
Zweitens hat es sich für eine PR-Variante entschieden, in der Sex recht explizit wird. Dabei finde ich es nicht so problematisch, dass vor allem übernatürliche Wesen auf andere Personen zwanghafte sexuelle Anziehungskraft ausüben können - das passt in ein Genre über verführerische Monster. Das Mortal Playbook ist vielleicht eine eigene Betrachtung zu diesem Problem wert, aber für Vampire, Hexen und Werwölfe usw. ist es durchaus angebracht, dass sie andere anmachen können. Die Dynamik führt bloß leicht zu einem Spiel, in dem der Sex explizit wird, und das schneidet den Teil der PR weg, der den Sex nichtmal off screen hinter verschlossenen Türen stattfinden lässt, sondern es bei Andeutungen belässt, dass Leute Interesse an Sex miteinander haben könnten. Z.B. die ersten Buffy Staffeln, wo noch keiner der Protagonisten Sex hat.