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[D&D 5] Interview mit dem 5e-Consultant RPGPundit zu 5e und Consultantgate
Arldwulf:
--- Zitat von: Scurlock am 8.10.2014 | 14:58 ---Für mich ist es ein Superheldenkobold, wenn dieser im Gegensatz zu den übrigen Kobolden plötzlich den Schaden eines Stufe 8 Monsters macht und dementsprechend auch einstecken kann.
--- Ende Zitat ---
Es gibt ja zwei Fälle die man betrachten kann, den auf hohen Stufen, und den auf niedrigen Stufen.
Auf hohen Stufen wäre alles was anders ist als bei z.B. einem 3.5 Kobold ist (und dies gilt sowohl in 4E als auch der 5E): Die Trefferchance für den Kobold ist noch da, und seine Verteidigungswerte sind gut genug um ab und an auszuweichen und nicht immer automatisch getroffen zu werden.
Der Schaden eines Stufe 8 Minions ist ja nun einmal nicht der gleiche wie der Schaden eines Stufe 8 Standardgegners, und er steckt auch nicht so viel ein. Genauso wie der Schaden eines Kobolds für einen Stufe 20 Charakter erträglich ist. In beiden Fällen macht es die Masse.
Hier sind 5E und 4E also weitgehend gleich.
Im Fall eines Nichtminions ist es nun tatsächlich so, dass Kobolde auf Stufe 1 deutlich gefährlicher sind als in z.B. 3.5 - sie halten mehr aus, treffen besser und machen mehr Schaden. Auch die Spielercharaktere halten etwas mehr aus, doch insgesamt hat sich das Verhältniss zwischen beiden dennoch zugunsten der Kobolde geändert. Das liegt aber nicht daran, dass die Kobolde (im Verhältniss zur Spielwelt), sondern daran dass die Spielercharaktere schwächer sind. So eine Stadtwache kann daher problemlos auch mal noch eine Stufe über dem Koboldstandardgegner sein auf die Gefährlichkeit betrachtet, und ein wütender Mob von ganz normalen Städtern legt auch problemlos eine Gruppe niedrigstufiger Charaktere Flach. Und natürlich gilt dies dann wieder nicht nur für diese Kreaturen sondern generell. Das Verhältniss der Charaktere zur Spielwelt ist anders - es handelt sich weder um Superkobolde, noch um Wunderwachen. Die sind ganz normal...und gefährlich.
Auch hier lohnt die Betrachtung der 5E - denn auch 5E Kobolde sind gefährlicher als sie dies in 3.5 waren. Man hat also auch dabei etwas übernommen, nur nicht ganz so extrem da das Powerlevel der Charaktere wieder etwas angestiegen ist.
Der Ansatz ist durchaus ähnlich, man versucht 2 verschiedene Ziele zu erreichen. Zum einem gefährlichere Monster auf niedrigen Stufen - zum anderem eine längere Verwendbarkeit dieser Monster.
Die 4E geht beide Ziele mit 2 verschiedenen Mitteln an. Den Kobold welchen man auf Stufe 1 noch als Standardgegner dargestellt hat bekommt man auf späteren Stufen evtl. in einer Minion Form. Die Werte des Monsters richten sich hierbei explizit nach der konkreten Situation. In der nächsten Situation könnte er auch als Teil eines wütenden Mobs fungieren und den Schwarmregeln unterliegen.
Letzteres kennt die 5E auch. Doch die ersten beiden Anwendungen vereint sie über Bonded Accuracy. Was zumindest in der Theorie - und so lange es nur um Schaden und Hitpoints geht besser ist. (Klar...eine Regel für das was vorher 2 brauchte ist immer besser)
Allerdings nun den Nebeneffekt hat, dass viele Effekte nicht von diesem System abgedeckt sind. Der Feendrache oder die Pixie ist eigentlich nicht als Gefahr für einen Stufe 20 Charakter vorgesehen, zumindest nicht als größere Gefahr wie der T-Rex. Tatsächlich ist dies aber so, einfach weil die Zauber dieser Kreaturen nicht an das Hitpoints/Schaden Balancing gebunden sind.
Die Grundgedanken beider Systeme sind dabei durchaus ähnlich, sie haben nur beide verschiedene Vor- und Nachteile bei der Umsetzung der gleichen Ziele.
Fredi der Elch:
--- Zitat von: Scurlock am 8.10.2014 | 14:58 ---Für mich ist es ein Superheldenkobold, wenn dieser im Gegensatz zu den übrigen Kobolden plötzlich den Schaden eines Stufe 8 Monsters macht und dementsprechend auch einstecken kann.
--- Ende Zitat ---
Zumindest in der 3e gab's die aber auch schon. Da konnte ein Kobold beliebige Class Level haben, also beliebig "superheldig" sein. :) Ich finde das jetzt auch überhaupt kein Problem für die In-Welt-Logik. Warum sollten Menschen und Elfen was dazulernen und Helden/Champions haben, Kobolde und Orks aber nicht? Ich empfinde eher das Fehlen von stärkeren Kobolden als sehr unplausibel ("unrealistisch").
Arldwulf:
--- Zitat von: Fredi der Elch am 8.10.2014 | 15:44 ---Zumindest in der 3e gab's die aber auch schon. Da konnte ein Kobold beliebige Class Level haben, also beliebig "superheldig" sein. :) Ich finde das jetzt auch überhaupt kein Problem für die In-Welt-Logik. Warum sollten Menschen und Elfen was dazulernen und Helden/Champions haben, Kobolde und Orks aber nicht? Ich empfinde eher das Fehlen von stärkeren Kobolden als sehr unplausibel ("unrealistisch").
--- Ende Zitat ---
Um diese (Sonder-)fälle ging es aber eigentlich gar nicht, Kobolde mit Klassenstufen gehen ja in allen Editionen. Gemeint waren tatsächlich Standardkobolde, bzw. auf höheren Stufen deren Minion / Schwarm Varianten.
Scurlock:
Arldwulf, ich habe schon verstanden, dass Du lieber den gameistischen Teil eines Rollenspiels schätzt und Du deshalb die 4E auch so gerne hochhältst. Ich finde das auch ganz toll, ehrlich.
Nur ist für mich der gameistische Bereich eines Rollenspiels unbrauchbar, wenn er sich nicht mit einer in sich konsistenten Spielwelt vereinbar lässt. Insofern ist für mich die Minion-Regel ganz großer Mist. Aber genau aus diesem Grund schätze ich hingegen die Bounded Accuracy. Sie lässt auch auf höheren Charakterstufen vermeintlich schwache Monster für die Helden gefährlich sein, ohne die Konsistenz der Spielwelt groß zu stören.
Und wenn der Feendrache oder ein Pixie einen 20ste Stufe Helden noch ärgern kann, dann kann ich damit gut leben oder passe notfalls einige Parameter als SL an, wenn ich sehe, dass zum Beispiel der Balor zu schwachbrüstig ist. Aber Minions haben in meinem Spiel nichts zu suchen, da mag es auf dem Spielbrett noch so toll sein, sie dort hin- und herzuschieben...
--- Zitat von: Fredi der Elch am 8.10.2014 | 15:44 ---Zumindest in der 3e gab's die aber auch schon. Da konnte ein Kobold beliebige Class Level haben, also beliebig "superheldig" sein. :) Ich finde das jetzt auch überhaupt kein Problem für die In-Welt-Logik. Warum sollten Menschen und Elfen was dazulernen und Helden/Champions haben, Kobolde und Orks aber nicht? Ich empfinde eher das Fehlen von stärkeren Kobolden als sehr unplausibel ("unrealistisch").
--- Ende Zitat ---
Kobolde mit Klassenstufen hatten in der Regel aber eine Funktion in der Spielwelt. Sie waren Schamanen oder Häuptlinge oder Anhänger eines besonders toughen Stammes. Minions hingegen sind nur ein Mittel, um der Charaktergruppe weiterhin eine Herausforderung in Form von Kobolden zu bieten.
Arldwulf:
Das kann ich auch völlig nachvollziehen: Wie gesagt - beide Ansätze haben ihre Vor- und Nachteile. Insofern muss man da auch akzeptieren wenn für den einen die Vorteile der einen Variante überwiegen, und für den anderen die der zweiten.
Ich war nur verwundert, dass du dich einerseits daran störst wenn Kobolde in größerer Anzahl für die Charaktere auch auf hohen Stufen noch eine Herausforderung sein können - und dann im nächstem Posting schreibst genau dies würdest du gut finden.
Aber wenn ich dich richtig verstanden hab findest du dies eigentlich generell gut - magst nur die Umsetzung dieses Effekts in der 5E lieber als in der 4E.
Richtig so?
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Und um ehrlich zu sein spiel ich am liebsten ganz ohne Spielbrett, und mag das mit dem hin und her schieben nicht so sehr. Ich steh mehr auf Beschreibungen, und storyhaftes Spiel - auch wenn das nicht zu 100% in die GNS Theorie pressbar ist was ich damit meine. Die konsistente Spielwelt ist mir dabei aber auch sehr wichtig - was allerdings die Probleme mit der Bonded Accuracy welche ich oben ansprach halt auch als ein wichtiges Thema etabliert.
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