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[13th Age] Icon-Relationships und Icon-Würfe

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Fredi der Elch:
Icons sind ein interessanter aber auch unklarer und irgendwie missverständlicher Teil von 13th Age. Im Regelwerk wird die ganze Icons-Nummer nur ganz grob erklärt und bleibt etwas wischi-waschi. Das führt dann zu solchen Aussagen:

--- Zitat von: Strohmann-Hipster am  6.10.2014 | 00:08 ---... kann man dieses esoterische Icons-Gedöns auch rausschmeißen.
Mich stößt das unglaublich ab.

--- Ende Zitat ---
Ich kann auf jeden Fall nachvollziehen, dass man Schwierigkeiten mit den Icons hat. Weil es aber so zentral für 13th Age ist (zumindest aus Sicht der Designer), wollte ich hier diskutieren, wie das alles gemeint ist. Ich beginne mal damit, wie ich Icons verstanden habe.

Die Icons sind die wichtigsten "Power-Player" der Welt von 13th Age. Jeder Charakter hat zu Beginn eine Beziehung zu einem oder mehreren der Icons. "Beziehung", was heißt das genau? Hier hat mir ein etwas versteckter Abschnitt aus dem Regelwerk weiter geholfen:

--- Zitat ---Most of the time that you’re interacting with an icon, you’re actually interacting with his or her lower-level functionaries, acolytes, disciples, bureaucrats, lieutenants, barons, or priests. Functionaries are the GM’s best friends, and they can be your worst enemies. Keep in mind, however, that any level of relationship with an icon can be enough to get you noticed by other people who are connected to that icon.

--- Ende Zitat ---
Der Charakter hat also eine Beziehung zu einem Icon bzw. eher zu der Organisation, die das Icon umgibt. Wenn ich eine Beziehung zum Emperor habe, heißt das vermutlich nicht, dass der Emperor mich persönlich kennt (muss auf jeden Fall nicht sein). Es kann z.B. heißen, dass ich ein Soldat des Empires bin, oder ein Diplomat, oder ein gesuchter Verbrecher (bei einer negativen Beziehung). Ich habe in meinem Hintergrund irgend etwas, was mich mit dem Emperor, besser gesagt mit dem, wofür er steht und seiner "Organisation" (Empire) verbindet.

Wenn jetzt die standardmäßigen Icon-Würfe gemacht werden, heißt eine 6, dass ich von der Beziehung einen Vorteil habe und eine 5 bedeutet einen Vorteil mit einer Komplikation. Diese Aspekte sollten, verknüpft mit der Beziehung, in die Story eingearbeitet werden. Auch hier heißt eine 6 nicht, dass einem der Emperor persönlich weiter hilft. Es bedeutet, dass einem einer seiner Funktionäre weiter hilft oder die Tatsache, dass man ein Soldat des Empires ist, irgendwo eine Tür öffnet.

So habe ich die Icons zumindest verstanden. Und wenn man sie so betrachtet, haben sie auch überhaupt nichts esoterisches, sondern repräsentieren einfach nur eine gewisse Zugehörigkeit zu Organisationen der Welt bzw. eine Nähe zu den Idealen, für die sie stehen.

Später werde ich auch noch kurz auf meine aktuelle Adaptation der Icons auf Planescape eingehen. Aber zunächst einmal die Frage: Habt ihr das auch so verstanden? Und wie nutzt ihr die Icons (gerne mit Beispielen).

1of3:
Ich hab das Spiel nie gespielt, nur an einem Morgen auf Hessenstein gelesen. Und ja, ich habe das auch so verstanden. Das ist genau das gleiche wie der W100-Wurf bei Edge of Empires oder wie gewisse Nachteile bei Gurps funktionieren etc.

kalgani:
@Fredi:
Hab ich auch so verstanden.

Ich habe den Mechanismus für meine Runde allerdings so abgeändert, dass ein Wurf gemacht werden kann
(max einmal pro Spielabend) wenn eines der Icons relevant werden könnte. Das hat für mich den Vorteil das
ich nicht zuviel improvisieren muss, aber trotzdem die Mechanik vvorteilhaft genutzt werden kann.

Beispiel: man will in den Magierturm zu dem aber nur ausgewählte Mitglieder Zutritt haben.
Dann kann der Spieler der eine passende Verbindung hat würfeln, ob diese Verbindung ihm
eventuell hilft oder auch nicht.

Das finden meine Spieler ok und ich mag diese Regelung auch. Noch mehr (erzwungene) Improvisation
brauche ich an meinen Spieleabenden nicht wirklich. Meistens ist nach spätestens 45 Min. Spielzeit der
Plan für den Abend eh über den Haufen geworfen und man muss den Rest des Abend improvisieren^^

Gaming Cat:

--- Zitat von: Fredi der Elch am  6.10.2014 | 11:07 ---Im Regelwerk wird die ganze Icons-Nummer nur ganz grob erklärt und bleibt etwas wischi-waschi. Das führt dann zu solchen Aussagen:Ich kann auf jeden Fall nachvollziehen, dass man Schwierigkeiten mit den Icons hat. Weil es aber so zentral für 13th Age ist (zumindest aus Sicht der Designer), wollte ich hier diskutieren, wie das alles gemeint ist.

--- Ende Zitat ---
Naja, Heinsoo meinte (während des GM Seminar auf dem Gen Con iirc), dass sogar J. Tweet in seiner Kampagne nicht alle Icons nutzt sondern welche "zusammengefasst" hat...was trotzdem gut funktioniert. Ions sind relativ obligatorisch - aber welche Icons in welcher Form mitspielen müssen, ist durchaus diskutabel. Andere Settings bieten darüber hinaus sowieso noch mal andere Optionen (siehe z. B. das Midgard Bestiary mit eigenen Icons).
Verwende selber die Icon Relationships als narrativ angetriebenen Charakterbonus...dabei unterscheide ich allerdings die 5er und 6er nicht mehr. Der Spieler soll einfach kurz klarstellen, wie ihm in einer bestimmten Situation ein Icon aus der Patsche hilft. Dann gibts entweder einen Reroll oder die Dinge wenden sich situationsabhängig vorteilhaft zugunsten des Charakters...
Bei meiner nächsten 13th Age Kampagne würde ich allerdings schon zu Beginn die Zahl der (relevanten) Icons in Absprache mit den Spielern etwas begrenzen wollen...  ;)

Lasercleric:
Sehe das grundsätzlich alles so, wie die Vorredner hier. Für den Strohmann habe ich mal unsere frühere Analyse zur Frage "Weglassen?" rausgefischt:


--- Zitat von: Lasercleric am 15.05.2014 | 14:20 ---Wir haben es ja jetzt mehrmals angesprochen: die Verwendung von Icons ist nicht jedem sein Ding. Zwar ist das Abstraktionsniveau hoch, gleichwohl sind manchem die Icons mit Blick auf die ersten Seiten des Buches und das implied setting zu konkret angelegt. Bisher vorgeschlagen wurde neben dem konkreten reskinning der Icons passend zu Abenteuer oder Kampagne, die Icons einfach wegzulassen. Ohne nähere Nachprüfung, scheint es zumindest in diesem Thread einhellige Meinung zu sein, dass dies trotz der in das System integrierten Icon-Rolls kein Problem darstellt. Da ich gerade Zeit hatte, habe ich mir die Talents und Feats näher angesehen (die Powers bin ich nur mal flüchtig durchgegangen):

Keine Relevanz für Talents, Powers, Feats: General Feats, Racial Feats, Barbarian, Fighter, Ranger, Wizard.

Betroffene Talents, Powers, Feats:

Bard:
Power: Balladeer kann relationship-points „erschaffen“. Beibehaltung unproblematisch, da keine Icon-Ausgangswürfe verbessert werden, sondern immer an die konkrete Situation angepasst sind. Dürfte sich ohne Weiteres in der Situation konkretisieren lassen. Relationshippoints würden in diesem Fall allein vom Barden verwendet.

Loremaster/Mythkenner:
Schwierig umzusetzen, würde ich streichen.

Cleric:
Domain Knowledge/Lore, Epic Feat:

Schwierig umzusetzen, würde ich streichen.

Domain, Love/Beauty:

Einfach auf die Gunst einer konkreten Gruppe, eines NSC pro Level anwenden. Umsetzung sehe ich eher unproblematisch.

Paladin:
Path of Universal Righteous Endeavor; Way of Evil Bastards

Lässt sich einfach umsetzen, indem der SC eine im Setting existierende Organisation oder NSC auswählt und darauf die Regeln über ICON-Rolls anwendet.

Rogue: Smooth Talk

Im Anwendungsfall auf NSC oder Organisation, der der NSC zugehörig ist, konkretisieren.

Sorcerer: Blood Link

Weglassen.

Alternativvorschlag: Alignment-Rolls

Anstatt durch Handwedelei die Feats konkret anwendbar zu machen oder sie einfach zu streichen, habe ich mir überlegt, für etablierte Settings die Icons durch etwas klassisches aus dem Ad&d-Universum zu ersetzen: den 9 Gesinnungen. Dies führt zur Reduzierung auf 9 "Icons", Ersetzt durch die klassischen 9 Gesinnungen. Bei Charaktererschaffung definieren die Spieler ihre Charaktere demnach nicht über Ihre Beziehungen zu den 13 Icons, sondern abstrakt durch Ihre Beziehung zu den 9 Gesinnungen, ohne selbst eine zu wählen.

LG; NG; CG
LN; N; CN
LE; NE; CE

Wir erklären dies mal mit den kosmische Mächten die alles Durchdringen und sich durch Glück und Schicksal konkretisieren. Die Effekte der Icon-Rolls werden dann von NPCs/Organisationen/Monstern der entsprechenden Gesinnung getragen, für den Sorcerer-Blood Link nehme man die Gesinnungstabelle der Icons - fertig. Für das Talent des Epic-Love 'n' Beauty-Clerics einen W9 bereitlegen! Gewürfelt wird by-the-book am Anfang der Session auf 9 Icons=Alignment-Relationship.


--- Ende Zitat ---

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