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Die Fünf Reisenden

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Mithras:
16. Halane, Dunir

Wir brechen morgens nach Selvos auf, holen aber vorher noch die Briefe beim Baron, vom Händler Janusch aus Aldasen und von Serolan Burgusyn in Scinaret ab. Es handelt sich wohl um einen viertägigen Marsch nach Selvos. Udine erwähnt, dass sie sich ein Instrument kaufen möchte nachdem sie dem Barden auf Burg Dunir beim spielen zugehört hat und davon sehr beeindruckt war, eine unheilvolle Drohung die uns noch lange Zeit verfolgen wird. Bis Fenak werden wir von einem mitreisenden begleitet, der sich als Erewal vorstellt. Er ist ziemlich schwer bewaffnet mit Rundschild und Handaxt und trägt sogar eine Ringbyrnie. Handelsgüter hat anscheinen keine dabei. Er erzählt uns das er oft in der Gegend um Dunir, Selvos und weiter nach Osten unterwegs ist und verdient sein Geld mit verschiedenen Arbeiten, unter anderem als Wache für Karawanen, Reisende oder bei Lagerhäusern.

Wir passieren die unheilverheißende Stelle an der wir an dem Tod der reisenden Händler beteiligt waren und diesen Lügner Silas getroffen haben. Allen außer Kobar wird etwas mulmig ob des schlechten Gewissens, das uns überkommt. Kaum zu glauben dass das erst Zwei Wochen her ist. Am Abend übernachten wir abseits des Weges, Kobar findet recht problemlos eine geschützte Stelle für das Lager. Er weiß wie man hier draußen überlebt; ich bin heilfroh das er dabei ist. Mein Hund Lyall wittert noch in der Nähe vom Lagerplatz einen Hasen, aber er ist zu tollpatschig um ihn zu fangen.

17. Halane, Weg von Dunir nach Selvos

Über Nacht gibt es den ersten Frost und tagsüber ist es kalt. Wir reisen am Tesien-Moor vorbei, wo es uralte Ruinen mit ebenso alten Schätzen geben soll. Da sich dort wohl gern Banditen und Wegelagerer vertecken, halten wir uns diesem Ort fern. Unsere Versuche den Welpen etwas Erziehung angedeihen zu lassen ist nicht gerade von Erfolg gekrönt. Uns kommt eine Gruppe Soldaten aus Selvos entgegen, sie warnen uns vor Wegelagerern in der Gegend. Wenig später treffen wir auf ein paar Handwerksgesellen. Schade das sie nicht mit uns reisen, sie hätten bestimmt viel zu erzählen. Bryan ist ganz still geworden und beschäftigt sich mit seinem Hund. Dabei hat er sich so darauf gefreut nach Selvos zu kommen.

18. Halane, Weg von Dunir nach Selvos

Wir setzen unseren Weg weiter fort. Hilda klagt über Kopfschmerzen und hat Anfälle von Husten. Hoffentlich hat sie sich nicht erkältet; wenigstens ist das Wetter weiter trocken. Meine Füße tun vom vielen Laufen auch schon weh. Wann es wohl den ersten Schnee gibt in diesem Jahr?
Gegen Mittag werden wir von einer Gruppe Männern am Wegesrand angehaltetn, die ungeschickt probieren, von uns „Wegesteuer“ einzuverlangen. Da wir mittlerweile schon annehmbar ausgerüstet und im Kampf nicht mehr völlig unerfahren sind, können wir uns wirkungsvoll wehren. Kobar tötet gleich mit den ersten Hieben seiner Handaxt den Anführer der „gräflichen Steuereintreiber“ und verwundet einen weiteren schwer. Die anderen Drei wehren sich zwar, werden aber nach einem Handgemenge außer Gefecht gesetzt. Zur Überraschung aller lässt Kobar die letzten beiden überlebenden laufen. Sie fliehen, verletzt wie sie sind und ohne ihre Waffen, in das Moor. Hoffentlich haben sie ihre Lektion gelernt. Hilda wurde zwar von einem Schlag getroffen, aber ihre Rüstung hat die Wucht abgefangen. Was für ein Glück.

Wir sind immer noch nicht in Selvos, wieso ist das so weit? Auf diesen dummen Wegen kommt nur mühsam voran. Wir hätten auf jeden Fall uns für die Überstellung der Briefe eine höhere Bezahlung verlangen sollen.

19. Halane, Weg von Dunir nach Selvos

Das Wetter ist weiter kühl, aber trocken. Drei Welpen sind schon jetzt unmöglich sauber zu halten, wie wird das erst bei schlechtem Wetter? Ich bin hier in Selvos näher an meiner Heimat Tharda seit ich aufgebrochen bin als ich vermutet hätte. Auch die Grenze zu Rethem ist ganz in der Nähe. Ich frage mich was es für Neuigkeiten gibt. Vielleicht lässt sich etwas in einer Taverne herausfinden. Ich sollte die Ohren offen halten.

Wir erreichen am Vormittag endlich wieder eine menschliche Siedlung. Das Dörfchen Tarnat liegt kurz vor Selvos. Aber zu unserem Entsetzen stellen wir fest das Hilda mittlerweile auch Blut hustet. Das sind die gleichen Symptome wie bei Lerena, sie hat sich also trotz der Einnahme des Heilmittels Elmithra mit dem Roten Tod angesteckt. Wir machen uns alle Sorgen, sie hat sich noch nicht mal richtig von ihren Verletzungen erholt.

In Selvos suchen wir zuerst den Peoni-Tempel auf. Vater Yosef, der Vorsteher, verspricht sich um Hilda zu kümmern. Der hier ansässige Arzt, Clarlan aus Perien, besitzt zwar ein Heilmittel, das für uns aber viel zu teuer ist. Kobar übergibt derweil die Briefe an die Laranikirche, das Händlerkontor und an den Hauptmann der Grünen Eulen, der Hauswache des Grafen Grolis Charyn. Nachdem wir uns nach einer Unterkunft umgesehen haben, stellen wir fest das "Das weiße Gold" für uns zu teuer und "Der sichere Hafen" zu schäbig ist. Dort gibt es nur ungehobelte Seeleute, billige Huren und Kneipenschlägereien. Davon halten wir uns lieber fern. Deshalb bleiben wir in der Peonikirche und dürfen auf dem Fußboden übernachten.

20. Halane, Selvos

Hildas Husten wird über Nacht schlimmer. Besuchen dürfen wir sie nicht mehr, zum Glück zeigen wir keine Anzeichen der Krankheit und können dem Penala begründen warum das so ist. Vater Yosef betet zwar für sie, aber wir kratzen all unsere Pfennige und Wertsachen zusammen, die wohl für das schwächere der beiden Heilmittel des Arztes reichen dürften. Wenn Hilda bis zum nächsten Morgen nicht gesund wird, werden wir uns an diesen Strohhalm klammern und das Heilmittel ausprobieren, auch wenn die Wirkung vielleicht nicht sicher anschlägt. Ich hasse dieses warten. Wir trinken das hervorragende Bier im "Weißen Gold" um unsere Sorgen herunterzuspülen. Die Zwei Pfennige waren gut investiert.

Nachmittags werden wir auf die Burg des Grafen gerufen und berichten ihm und dem Anwesenden Laraniserolan von den Vorkommnissen mit den Morgath-Kultisten. Der Graf bittet uns, den baldigen Salzmarkt abzuwarten, um anschließend Antwortbriefe zu Baron Xelados mitzunehmen. Mittlerweile gehen wir beim Adel ja nur so ein und aus, man gewöhnt sich ja schon fast daran. Die Burgwache der "Grünen Eulen" ist auf jeden fall sehr beeindruckend. Auf dem Marktplatz werden wir von Saery aus Mest angesprochen, dem Segelmacher hier in Selvos. Dieser ist wohl eine Art Agent im Dienste eines Adligen und heuert uns für einen delikaten Auftrag an. Ein Juwelier namens Dergar aus Ekimon ist unrechtmäßig in den Besitz von Briefen gekommen und setzt diese als belastendes Erpressungsmittel gegen einen hochrangigen Adeligen ein. Wir sollen diese Briefe zurückholen. Die Bezahlung ist gut, aber das ganze klingt sehr riskant. Wollen wir das Risiko wirklich eingehen?
Wir nehmen den Auftrag unverbindlich an und beginnen mit den Ermittlungen. Der Juwelier hat am Marktplatz einen Stand und übernachtet in seinem Zimmer in der Gildenhalle der Händler. Der Zutritt zur Gildenhalle ist auf Gildenmitglieder begrenzt, und unsere Versuche anderweitig auf legalem Wege hineinzukommen schlagen fehl. Vor dem Haupteingang steht tagsüber eine Wache und Daerga wird überallhin von einem Schrankgroßen Leibwächter namens Braen begleitet. Dieser darf sogar eine Waffe führen, einen großen Morgenstern. Wir als gemeine Bürger dürfen ja keine tragen, nicht einmal Kobar als Söldner. Mit Leibwächter sollte man sich besser nicht anlegen.

Abends finden wir einen freundlichen Bauern, der uns für einen günstigen Preis in seiner Scheune schlafen lässt. Wir mietet uns bis zum Ende des Salzmarkts ein.

21. Halane, Selvos

Ein Wunder ist geschehen, Hilda ist über Nacht gesundet! Von der tödlichen Seuche lassen sich keine Spuren mehr finden. Gut das wir diesem Beutelschneider von Arzt nicht geglaubt und seine teure Medizin gekauft haben. Dieser geizige Mistkerl von Quacksalber.

Ein zweiter Besuch beim Segelmacher bringt uns die Informationen ein, dass die Briefe etwas mit dem Sohn des Grafen zu tun haben könnten. Oder vielmehr seiner Frau! Das hatte Kobar gestern bereits vermutet, wegen der ganzen Geheimnistuerei. Er hat wohl schon Erfahrung mit solchen Dingen, jedenfalls merkt man das er in Melderyn in Diensten eines Barons stand. Uns fällt auf, das wir gar nicht wissen wie es kommt das er hier in Kanday ist. Was hat ihn hierher verschlagen? Der Auftraggeber ist ein gewisser Herr Mata, welcher den Segelmacher im Sold hat. Wir vermuten das erin Ritter aus der Gegend hier ist. Der Juwelier besucht offenbar gerne Aelsis Bordell und „Das weiße Gold“. Uns wird nochmals eingeschärft das wir keine Leichen hinterlassen sollen, aber dafür wird uns in der Sache auch keiner bei der Stadtwache melden wenn wir vorsichtig sind. Wer sollte schon den Diebstahl von selbst gestohlenen Briefen melden? Allerdings läuft uns die Zeit davon; in vier Tagen beginnt der Salzmarkt und die Stadt wird voller neugieriger Augen sein. Die Gildenhalle der Händler wird gut besucht sein und nach dem Salzmarkt wird der Juwelenhändler wohl auch abreisen. Wir überlegen auch weiterhin wie wir unauffällig an die Briefe kommen können. Wir handeln eine Erhöhung der Bezahlung auf 150 Pfennige heraus, dabei können wir das Wiederbeschaffen der Briefe gar nicht versprechen. Was wohl andere involvierte Personen für die Briefe zahlen würden? Auf jeden Fall können wir das Geld gut gebrauchen um durch den Winter zu kommen. Wir denken darüber nach uns ein Haus in Dunir zu bauen.

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