Pen & Paper - Spielsysteme > D&D4E
Wie liefen/laufen Eure Kämpfe in 4E
Wellentänzer:
Genau so sehe ich das auch.
Sashael:
Okay, wie mache ich mich am besten verständlich?
Ich mache gerne taktisch herausfordernde Encounter, die Ressourcen fressen, nicht SCs. Denn ein einzelner D&D4-Encounter hat in sich nur wenig Bedeutung. Erst in der Reihe, mit 6+ Encountern ohne Möglichkeit einer langen Rast entfaltet sich der Spaß. Dann macht es nämlich z.B. auch überhaupt keinen Sinn, so schnell wie möglich seine Dailys rauszuhauen. Die kritischen Entscheidungen der Spieler liegen nicht innerhalb eines Encounters, sondern dazwischen: Machen wir weiter, oder ziehen wir uns zurück? Wieviele Surges haben wir noch? Wieviele Dailys stehen noch zur Verfügung? Wieviele Daily Item-Powers? Welche Consumables haben wir noch?
Das ist Spaß.
Spiele ich effektiv jeden Encounter daraufhin, SCs zu töten, habe ich mein Ziel verfehlt. Ich hatte so einen SL und die RP-Sessions waren irgendwann nur noch latenter Stress, wenn auch nur ein Goblin am Horizont auftauchte. Sowas will ich weder spielen noch leiten.
Die Entscheidungen der Spieler sollen stärkere Konsequenzen haben als ihre Würfel.
Natürlich kann ich die Ressourcen der Gruppe in jedem Kampf über die Grenzen bringen. Aber dann überlebt bei meinen Taktiken niemand den dritten Kampf. Und wie oft hat jemand Spaß daran, einen neuen SC zu erschaffen? Der mir bekannte Rekord lag bei 6 SC in einer Low-Lvl Kampagne, bevor die Lust am Spiel über den Jordan ging.
@Thandbar
Orks? Wenn ich so spielen würde, würdest du bei mir ausschließlich Kobolde zu Gesicht bekommen. Die würden jede Gruppe töten, bevor die Leute Lvl 2 werden.
Arldwulf:
@Sashael: Ich will das auch gar nicht kritisieren, ich finde es nur nicht sinnvoll erst die Tödlichkeit als niedrig zu bewerten, und dann zu argumentieren "denn ich töte meine Spieler ja nicht".
Überspitzt gesagt. Tödlichkeit wird immer so hoch sein wie erfahrene SL und Spielleiter für angebracht halten. Ungeachtet dessen ist es aber schon so, dass sehr häufig Spielercharaktere zu Boden gehen, geheilt werden müssen und die Heilung begrenzt ist.
Ich für meinen Teil mag hohe Tödlichkeit, ich finde es auch wichtig, dass Spielercharaktere um ihre Kameraden bangen müssen, und auch versuchen müssen diese tödlichen Schläge zu vermeiden.
"Er ist zu Boden gegangen, wir müssen ihn retten!" finde ich besser als "jetzt ist er in Sicherheit". Natürlich wird das auch nicht jeder Gegner tun, sie handeln wie es die Situation erfordert aus ihrer Sicht. Aber ich lasse auch keinen Spieler absichtlich vom Haken. Es gab auch mal einen tollen Artikel im Dungeon Magazin zu dem Thema, und hier im Forum schon einen Thread, in denen gezeigt wird wie man diese Aktionen nutzen kann, und warum man es tun sollte.
Doch wie gesagt, wie auch anderswo hat die 4e eine große Spannweite. Man kann sie als "spannend, aber eigentlich nicht tödlich" spielen, oder den Spielern tatsächlich zeigen, dass diese Spannung von echter Tödlichkeit kommt. Ich versteh deine Herangehensweise da durchaus, halte es in der Konsequenz aber für ein Argument was deiner Aussage widerspricht. Wenn ich als SL aktiv die Handlungen der Monster beeinflussen muss um nicht dauernd Spielercharaktere umzubringen ist die Tödlichkeit offensichtlich doch recht hoch.
Wellentänzer:
Hm, Sashael, dann machst Du was falsch, würde ich sagen. Oder weichst zumindest erheblich von der im Design implementierten Idee der Regeln ab. D&D4 wurde nämlich optimiert für etwa 3 Kämpfe pro Tag. Wenn Du unbedingt 6+ Encounter durchbringen willst, ergeben sich diverse Konsequenzen. Du solltest etwa die Schwierigkeit jedes einzelnen Encounters reduzieren. Das tust Du vermutlich schon. Eventuell lässt Du dabei jedoch außer Acht, dass sich durch derlei Eingriffe weitere Konsequenzen ergeben. Neben dem mittleren Schaden sinkt ja beispielsweise auch der Crit-Schaden und damit die Varianz des Schadens. Das führt dazu, dass Kämpfe erheblich berechenbarer werden als es die Entwickler im Sinn hatten. Es kommt zu weniger Peaks ins Negative und dadurch ergibt sich womöglich die Wahrnehmung, dass D&D4 nicht tödlich sei.
Thandbar:
--- Zitat von: Sashael am 7.12.2014 | 16:41 --- @Thandbar
Orks? Wenn ich so spielen würde, würdest du bei mir ausschließlich Kobolde zu Gesicht bekommen. Die würden jede Gruppe töten, bevor die Leute Lvl 2 werden.
--- Ende Zitat ---
Orks? Aber natürlich! :D
https://www.youtube.com/watch?v=oduxqv1nkcE
Es gibt ja mehr Möglichkeiten, die Tödlichkeit von Kampfbegegnungen zu beeinflussen, als jedes Monster zu einem Scaramouche zu machen, der nie auf ein wehrloses Ziel einhauen würde.
Aber Yugoloth sind eben keine Gentleman-Krieger, und eine Spielwelt, die am Boden liegende Charaktere in jedem Fall schont, käme mir sehr merkwürdig vor.
Wenn bestimmte Charaktere regelmäßig "gedownt" werden, muss man den Fall vielleicht auch mal genauer unter die Lupe nehmen. Warum hat der Zauberer keine Illusionszauber, die ihm mal den Arsch retten können? Was macht der Defender vielleicht falsch? Warum gab es keine Notfallheilung?
Sind die Encounter vielleicht insgesamt zu schwer?
Es ist bestimmt nicht jedermanns Sache, aber bei mir gibt es auch "Wiederauferstehungen" für niedrifstufige PCs. Vielleicht gibt es irgendwo einen Feenkreis, wo die hiesigen Dryaden einen Helden - gegen einen bestimmten Gefallen - wieder ins Leben zurückwünschen können. Und der hat von nun an eine Hand aus Eichenholz ...
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln