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Biosozioarkanologische Betrachungen, Fünfte Auflage

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Der Oger (Im Exil):
Kurzer Exkurs. Es geht in etwa um Geschichte, und wie die Klassen und Völker entstanden sein könnten, wieder unter dem Blickwinkel, was mir die 5E an Fluff und Regeln und den daraus gezogenen (und teilweise gewagten) Schlüssen liefert.

Grob lassen sich vier Zeitperioden unterscheiden:

1. Das Zeitalter der Aberrationen. Hier herrschten die Illitiden, Abolethen, Betrachter und anderen Wesen mit CoC - Aussehen. Es gab Götter, die kein geistig gesunder Mensch heute mehr kennt. Rachsüchtige und tentakelige Wesen. (Die sind ganz sicher auch schon alle lange tot. Ganz Sicher. Bestimmt.) Die Rasse der Grimlocks impliziert, dass es damals schon zumindest humanoide Wesen gab, die den Gedankenschindern als Sklaven und Snacks dienten. Mutmaßlich haben die anderen Rassen das auch so gemacht bzw. sich ihre eigenen Viecher geschaffen (siehe Chuul).

2. Dann kam das Zeitalter der Drachen und der Riesen. Wer zuerst da war, kann ich nicht genau eruieren, vom Geschmack her würde ich die Drachen nehmen. Beide Rassen hauten sich gegenseitig auf die Mappe. Es entstanden Kreaturen wie der Behir und der Roc. Es ist wohl nicht so gut für die Riesen gelaufen, denn am Ende wendet sich Annam, der Göttervater der Riesen, von seinen Schützlingen aus Scham ab. Die Spielercharakterrassen, wenn es sie in der Form schon gab, dürften ähnlich wenig Beachtung erhalten haben, als dass im vorherigen Zeitalter der Fall war. Am Ende dürfte es so etwas wie einen Krieg oder Aufstand gegen die Drachen und Riesen durch die Elfen und die Zwerge gegeben haben. Die ersten (demi-)humanozentrischen Gottheiten müssten hier an Prominenz gewinnen. Loth und Asmodeus bieten den Drow bzw. den Menschen ihre Segnungen an.

3. Es folgt das Zeitalter der Elfen und der Zwerge (und vielleicht, vereinzelter Menschenreiche). Irgendwann in dieser Zeit müsste es einige Kataklysmen und Kriege gegeben haben, denn am Ende dieses Zeitalters verkriechen sich die Drow in der Erde. Es gibt rasante Durchbrüche in der Magie, Fliegende Festungen, wandelnde Automaten, Doping und Gesundheitsvorsorge durch alchemistische Produkte, Massenvernichtungszauber und Gegenstände, die mit einem sprechen (also, künstliche Intelligenz).

4. Es folgt das Jetzige Zeitalter. Nach dem Zusammenbruch der Hochzivilisationen von Elfen, Zwergen und wahnsinnigen Magiern (die bestimmt nicht weiter als Halbleichname existieren) sind die Menschen die dominante Spezies (falls man davon in einer Welt, in der ohnehin alles etwas kaputt aussieht, und tagtäglich Bauern von überdimensionierten Ameisenlöwen oder vom Otyugh auf dem Plumpsklo gefressen werden, reden kann.) Abgesehen von einigen kleineren Kataklysmen, bei denen sich die Metaphysik auf vielen publizierten Welten mehrfach innerhalb weniger Jahrzehnte auf unerklärlichen Schwankungen unterworfen war, hat sich nach dem Ende des letzten Zeitalters nicht viel verändert.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Dazu M aus ZF, der unerkannt bleiben möchte: "Verdammte "PEEEP"! Was isn jetzt wieder kaputt. Erst lief es ja gut, so als die Shadovar kamen, da konnte ich plötzlich Zauber schneller und öfter und mehr vorbereiten, dann - BUUUM - irgendsone komische Seuche und planare Kollisionen, da hat dann der Blitzstrahl genausoviel Wumms gemacht wie der Schwertarm meines Leibwächters, und was ist jetzt? Ich kann mich wieder hinsetzen und Sachen einprägen - wenn auch weniger als vorher, was mies ist - dafür jemanden mit Sachen, über die ich vor zwanzig Jahren, als mein Buddy Fzoul und ich angefangen haben, ein bischen Spaß zu haben, echt gelacht hätte, so riiiichtig einen einschenken. Ma so unter uns, das liegt bestiiimmmt daran, das sich der olle AO jedesmal, wenn die alte Mystra den Löffel abgibt, WIEDER eine Frau ..."


So, oder so ähnlich, schaut es grob zusammengefasst mit der implizierten Historie der 5E aus.

Und nu?

Genau. Es wäre langweilig, wenn die Geschichte immer die selbe wäre. Was man also tun kann, ist, die möglichen Kreuzungspunkte in der Geschichte zu finden, und dann davon abzuweichen.

Ein paar Möglichkeiten:
1. Die Welt befindet sich im Zeitalter der Abberationen. Regeltechnisch würde ich vielleicht sagen, es gibt nur Menschen, und als Klassen sind nur Barbaren, Kämpfer, Kleriker (entweder die wahnsinnigen Gottheiten der Schleimwesen oder der noch sehr jungen und schwachen anderen Götter), Hexenmeister (vielleicht nur Chaos), Schurken und Warlocks (Nur Old One) geben. Ist vielleicht ein Carcosa Light. Wenig Magische Gegenstände, und die die es gibt, sind unzuverlässig und ... fremdartig.
2. Die Welt befindet sich im Zeitalter der Riesen und Drachen. Vielleicht gibt es die anderen Rassen auch schon, alle haben aber eher Dienerfunktion. Die Elfen stehlen den Riesen oder Drachen vielleicht die Geheimnisse der Magie. Vielleicht gibt es auch schon Magier und geheime Zaubererschulen.
3. Zeitalter der Elfen, Zwerge und Magokratien: Das Nesseril - Setting wäre ein gutes Beispiel. Eberron wirkt auf mich auch wie eine Welt am Ende dieses Zeitalters, aber vielleicht bleibt der Zusammenbruch und das Abgleiten in das Dunkle Zeitalter auch aus. Oder auch nicht.
4. Man nimmt das niedrige Magielevel der Vorgängereditionen und das hohe Magielevel der 5E und könnte daraus schließen, das Magie - ähnlich wie im Earthdawn/ Shadowrun -  in Zyklen verläuft. Vielleicht sind die Wesen der Far Realms auch so etwas wie die Dämonen bei Earthdawn - wenn die Mauer dünn genug ist, kommen sie alle rüber. Wie schnell schaffen es die Helden in einen Caern?
5. Eine Annahme über die Welt war, das Götter zwar darüber wachen, aber nicht direkt eingreifen dürfen/können. Was, wenn das anders wäre? Was, wenn sie auf Erden ständig wandelten?
6. Was wäre, wenn es keine Götter gäbe - nur Magier? Oder umgekehrt? Oder nur bestimmte Formen? Möglich wäre vielleicht ein Solomon - Kane - Artiges Setting, in dem nur Kleriker und Warlocks existieren - und sonst keine Magieanwender. (Ähnelt auch ein bischen dem implizierten Setting von Lamentations of the Flame Princess.)
7. Was würde sich ändern, wenn ALLE Götter der Welt einstmals NSC waren, die die Schwelle zur 20. Stufe überschritten und eine Bestimmmte Anzahl Epic Boons gesammelt haben? Oder direkt von den Göttern abstammen, wie die Adeligen bei Mazes & Minotaurs oder Birthright?
8. Eine weitere Stellschraube ist die erste vernunftbegabte Rasse. Waren es Menschen? Ein anderes Spielercharaktervolk? Drachen? Riesen? Schleimige Wesenheiten? Bei Dark Sun waren es die Halblinge, bei Dragonlance die Oger.
9. Bilden die Zwerge, Elfen etc. mit einer Untervolk eine einheitliche Nation, oder sind es getrennte Königreiche und Spezies? Kann ein Hochelf mit einem Waldelf Kinder haben? Wie kam diese Trennung zu Stande (wenn es sie überhaupt gibt?)
10. Ebenso die Klassen - wie kam es zur Ausprägung der Subklassen, und wie stehen die einzelnen Vertreter zueinander? Kann ein Kleriker mit Life Domain mit einem Warlock zusammenarbeiten?
11. Vielleicht sind wir ja in Phase 4 des Weltenzyklus - aber vielleicht sind die Menschen aus irgendwelchen Gründen nicht die dominierende Spezies auf der Welt. Doch: Wer dann? Sind die Abolethen, Betrachter, Illithiden, Drachen, Riesen, Elfen, Zwerge wieder am Drücker? Ist überhaupt irgendjemand stark genug?
12. Ebenso Klassen: Gibt es eine beherrschende Klasse, die das Setting dominiert? Barden, Paladine, Magier? Wie kam das zustande?
13. Ebenso Hintergründe. Man kann sich gut vorstellen, dass die meisten Welten von Adeligen dominiert werden. Doch, was wäre, wenn es ein anderer Hintergrund wäre? Seefahrer, Kriminelle oder Soldaten? Was, wenn ein Hintergrund verboten oder nicht vorhanden wäre (bei Midnight wären menschliche Adelige höchstwahrscheinlich Kollaborateure, Gelehrte würden hingerichtet oder in die Minen geschickt; bei Dark Sun gibt es vermutlich verflucht wenig Seefahrer.)
14. Wie sind die Sprachen entstanden? Gibt des Sprachen, die den heutigen vorhergingen? Gibt es eine verschollene Vorgängersprache (die auch eines der zentralen Themen in College of Wizardry war)?
15. Welches Zeitalter folgt, den Gelehrten zu Folge, diesem? Geht alles wieder von vorne los (ähnlich den Rad der Zeit), kommt ein neues goldenes Zeitalter, oder fällt bald der Vorhang (und diesmal für immer; ein Beispiel wäre der Dying Earth - Zyklus, oder eine Welt der Wikinger, in der die Vorzeichen für Ragnarök auftauchen).
16. Welches Multiversum gibt es? Gibt es überhaupt eins? Spielt die Welt im Multiversum überhaupt eine Rolle, oder ist es eine von zahlreichen materiellen Ebenen und Realitäten, um die sich Engel, Erzteufel, Dämonenfürsten, Götter und Titanen prügeln? Gibt es Halbebenen und Portale? Zeitreisen?

So viele lustige Fragen, die man finden kann. Ich habe gerade ein paar Ideen bekommen, vielleicht geht Euch das ja auch so.

Slayn:
@Der Oger:

Um auf den vorherigen Punkt nochmals einzugehen:
Man könnte zuerst die Diaspora generieren, ggf. mit den vorher beschrieben Zonen, und von dort aus die Tabellen modifizieren.

Maarzan:

--- Zitat von: Der Oger am 13.01.2015 | 13:09 ---Interessanter Ansatz. Hast Du eine Idee, wie man das ohne Computer und Informatikerkenntnisse hinbekommt?

--- Ende Zitat ---

Ne, nicht wirklich. Ich suchte so etwas um für eine Lebenslaufcharaktererschaffung sich ändernde Gesellschaften zu simulieren ohne das ein menschlicher SL das komplett immer wieder einzeln aus den Fingern saugen muss, anstelle ein paar Randbedingungen zu setzen und dann das laufen zu lassen.

Slayn:

--- Zitat von: Maarzan am 13.01.2015 | 18:12 ---Ne, nicht wirklich. Ich suchte so etwas um für eine Lebenslaufcharaktererschaffung sich ändernde Gesellschaften zu simulieren ohne das ein menschlicher SL das komplett immer wieder einzeln aus den Fingern saugen muss, anstelle ein paar Randbedingungen zu setzen und dann das laufen zu lassen.
--- Ende Zitat ---

Eine Option wäre es, die gleiche Karte mehrmals zu befüllen und dann zwischen den Versionen "Schlüsse" zu ziehen.

(Karte 1 Verteilung der Briten, Karte 1 Verteilung der Römer, Karte 3 Verteilung der Sachsen, usw.)

Der Oger (Im Exil):

--- Zitat von: Slayn am 13.01.2015 | 17:44 ---@Der Oger:

Um auf den vorherigen Punkt nochmals einzugehen:
Man könnte zuerst die Diaspora generieren, ggf. mit den vorher beschrieben Zonen, und von dort aus die Tabellen modifizieren.

--- Ende Zitat ---


--- Zitat von: Slayn am 13.01.2015 | 18:23 ---Eine Option wäre es, die gleiche Karte mehrmals zu befüllen und dann zwischen den Versionen "Schlüsse" zu ziehen.

(Karte 1 Verteilung der Briten, Karte 1 Verteilung der Römer, Karte 3 Verteilung der Sachsen, usw.)

--- Ende Zitat ---

Hmmh ... ich denke da mal drüber nach ...


--- Zitat von: Maarzan am 13.01.2015 | 18:12 ---Ne, nicht wirklich. Ich suchte so etwas um für eine Lebenslaufcharaktererschaffung sich ändernde Gesellschaften zu simulieren ohne das ein menschlicher SL das komplett immer wieder einzeln aus den Fingern saugen muss, anstelle ein paar Randbedingungen zu setzen und dann das laufen zu lassen.

--- Ende Zitat ---

Man könnte so etwas wie ein Knotendiagramm basteln, und jeder Aufspaltung von Völkern/Charakteroptionen einen Grund geben. Ich mach mal ein Beispiel auf:

Ich habe Hügelzwerge, Bergzwerge, Duergar, Leichtfüße und Stämmige. Jede dieser Gesellschaften hat einen derzeitigen Zustand (der auf einer noch fiktiven Zufallstabelle generiert wird). Das ist quasi, der "Jetzt" - Zustand.

A) Hügelzwerge: Florierender Handel (Die Handwerkskunst und die Toleranz für andere Völker erlaubt es den Hügelzwergen, eine wirtschaftliche Machtpostion einzunehmen.)
B) Bergzwerge: Militärischer Isolationismus (Die Bergzwerge leben in wehrhaften Festungen, die sie gut zu verteidigen wissen - und das auch tun. Die Gesellschaft stagniert, aber noch ist alles gut.)
C) Duergar: Militärische Expansion (Die Duergar drängen an die Oberfläche, vielleicht in Form von vermehrten Sklavenjäger - Trupps).
D) Leichtfüße: Diaspora/Nomaden (Die Leichtfüße suchen vielleicht ein gelobtes Land, oder sind einfach ein Volk von Nomaden, das in großen Clans durchs Land zieht.)
E) Stämmige: Friedlicher Isolationismus (Die Stämmigen bestellen ihre Felder, wie seit Urzeiten, sie leben nach dem Prinzip Leben und Leben lassen.

Dann lege ich einen Knoten an, für den Zeitpunkt, als die Stämme auseinandergingen und würfel weiter auf meiner Fiktiven Tabelle:
F) (Hier sind Hügel - und Bergzwerge noch zusammen): Religöse Unruhen. (Die Hügel-und Bergzwerge zerstritten sich über eine theologische Frage, die Bergzwerge warfen sie raus.
G) (Duergar in der Vergangenheit): Krieg. (Die Duergar führten einen Großen Krieg gegen die Gedankenschinder und andere Rassen des Unterreichs.
H) (Leichtfüße und Stämmige sind zusammen): Seuche. (Eine Seuche bringt die Stämme auseinander. Nur die, die noch genügend altes Zwergenblut in den Adern bleiben, die anderen gehen - und werden zu den Leichtfüßen.

Gehe ich noch weiter in die Vergangenheit zurück, erhalte ich ...
I) (Hier sind alle Zwergenstämme zusammen): Bürgerkrieg (Ein missglückter Putsch in einem einstmals großen Zwergenreich zwingt die Duergar in die Tiefen der Welt.
J) (die Urhalblinge): Florierender Handel. (Die noch nicht ganz vergessenen Handwerkskünste aus alten Tagen und Fleiß führen zum wirtschaftlichen Aufstieg einer Halbling - Republik.

Und noch weiter in die Vergangenheit ...
K) (Hier sind Urzwerge und Urhalblinge noch ein Volk): Exodus (Es kommt zu einem großen Auszug aus dem Großen Reich in den Bergen, als es Auseinandersetzungen um die Frage gibt, ob es als Monarchie oder Demokratie weitergeht. Nachbetrachtet könnte so der Stein ins Rollen kommen, der immer weiter zum Zerfall des alten Königreichs der Zwerge führt.)

Jetzt lege ich zukünftige Knotenpunkte fest, die sich möglicherweise abzeichnen.
M) Hügelzwerge: Religöse Unruhen (Einige Priester scharen Unzufriedene um sich, und behaupten, dass der Kontakt zu und vor allem die Gleichberechtigung zur Verweichlichung und Schwächung des Volks der Hügelzwerge führt.)
N) Bergzwerge: Magische Entdeckungen (Die Bergzwerge werden immer besser in der Anwendung arkaner Magie und der Herstellung Magischer Waffen.)
O) Duergar: Eroberung (Die Duergar finden, die Stämmigenrepublik ist eine leichte Beute und beginnen einen Eroberungsfeldzug.)
P) Leichtfüße: Florierender Handel (Die Leichtfüße werden zu Waffenhändlern, sie wandern zwischen der Republik der Stämmigen und dem Königreich der Bergzwerge hin - und her und verdienen gutes Geld - vielleicht, weil sie auch an die hügelzwergischen Aufrührer und sogar die Duergar verkaufen.)
Q) Stämmige: Krieg (es geht um alles oder nichts, und die Lage sieht bitter aus. Allerdings wird sich vielleicht rausstellen, das Aufgeben nicht zum Wortschatz der mutigen Verteidiger der Republik gehört.

Habt ihr so etwas gemeint?

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