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[Gumshoe] Dreamhounds of Paris & The Book of Ants
Scimi:
Es ist halt ein superschräger Hintergrund, weil man historische Personen in einem historischen Setting spielt und sich die eigene Charakterbeschreibung liest wie: "...und dann und dann lernst du den kennen und ihr werdet beste Freunde, nach zwei Jahren verkracht ihr euch und seid dann schlimmste Konkurrenten bis er sieben Jahre später stirbt und dir seinen Hund vermacht..."
Es liest sich erstmal sehr einschränkend, aber ich denke, der Knackpunkt ist, dass man als träumender Künstler in Paris anfängt, aber immer mehr zum pariser Künstler in den Traumlanden wird. Wenn sich das Spiel immer mehr in die Fantasiewelt verschiebt, wird der ganze reale, historische Kram immer mehr zum Hintergrundrauschen, weil die ganze Geschichte, die ganzen wichtigen Entscheidungen im Traum stattfinden.
Irrerweise inspiriert das dann immer gewagtere Kunst, was dann paradoxerweise dazu führt, dass der zentrale Zeitraum im Leben dieser Künstler, während dem sie auf dem Höhepunkt ihres Schaffens sind, eigentlich egal ist, weil Ruhm, Geld, Ausstellungen, Projekte, blablabla, wenn viel interessanter ist, was gerade in Sarnath geht und die Sache mit Celephaïs...
In den Teaumlanden sind Zeit und Raum halt egal und so bekommt das Buch es hin, extrem detailverliebt die Geschichte und Geschichten der Surrealisten darzustellen, das aber nur als Kulisse zu nehmen für ein extrem freies Setting.
Und das Book of Ants zeigt einem genau das: Am Anfang dreht sich alles um Cafés und Ausstellungen und schräge Typen, am Ende kommen diese Dinge zwar weiter vor, interessieren aber den Tagebuchschreiber (und den Leser) einfach nicht mehr. Ich fand, im Settingband wird diese Dynamik nicht so klar.
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