Pen & Paper - Spielsysteme > D&D5E
Polearm Master, Reach etc (war: [D&D 5e] Regelfragen)
eldaen:
--- Zitat von: Feuersänger am 22.01.2015 | 12:49 ---Mal davon abgesehen, dass bei den Kreaturentypen zumindest bisher (auf jeden Fall in 3E) durchaus dabeisteht, ob sie "essen, schlafen oder atmen", haben in 5E Stangenwaffen _keinerlei_ Nachteile auf kurze Reichweiten, auch wieder ganz anders als du da nach "GMV" postulierst.
--- Ende Zitat ---
Aber wie du selbst schreibst:
--- Zitat von: Feuersänger am 22.01.2015 | 02:44 ---* ABER Gegner dürfen sich nach Herzenslust kreuz und quer durch den Bereich zwischen 5 und 10 Fuß von dir bewegen, ohne OAs zu ziehen, schließlich verlassen sie deine Reach nicht.
--- Ende Zitat ---
Das is doch nen Nachteil...?
Feuersänger:
Ich meinte es genau so, wie ich es geschrieben hatte: du kannst in 5E mit einer Stangenwaffe auf 5' angreifen, ohne Abzüge oder Disad oder sonstige Nachteile in Kauf nehmen zu müssen.
Das ist auch aus spieltechnischen Gründen so notwendig, weil ja die 5E auch ohne Battlemap funktionieren soll, also darf man da nicht zu hoch auflösen wollen. Man beachte außerdem, dass es keinen 5'-Step mehr gibt, um AoOs zu vermeiden.
Und wenn es andererseits nicht so wäre; also wenn man wirklich ein Problem hätte, mit einer Stangenwaffe auf 1,5 Meter anzugreifen, dann wäre die ganze Waffengattung fürn Arsch, da man ja nur _eine_ OA pro Runde erhält, und diese eine OA meist auch nicht ausreicht, um die HP-Haufen von Gegnern zu oneshotten.
Also wenn dich drei Gegner anstürmen kannst du einem einmal Schaden machen und dann kriegst du drei Packungen verpasst. Dann bist du dran, aber um zurückzuschlagen müsstest du dich erstmal wegbewegen, ziehst von jedem der Gegner je eine OA, kriegst also _nochmal_ drei Packungen verpasst, ehe du deinen Angriff effektiv machen kannst.
Unter diesen Umständen wäre die Verwendung von Stangenwaffen absolut zweckwidrig. Und deswegen steht ein "Abzug auf kurze Reichweite" nicht nur zufällig nicht in den Regeln, sondern er kann definitiv nicht gewollt sein.
Nightfall:
Naja, aber in der Realität ist das aber einer der Nachteile der Stangenwaffen. Vielleicht nicht auf exakt 5' (etwa 1,5m) sondern eher auf unter einem Meter ... deswegen hatten meiner Meinung nach die römischen Legionäre auch neben dem Langspeer auch den Gladius (bzw. ein Kurzschwert). Man kann jemanden, der so gesehen im Handgemenge mit einem ist, nicht mehr mit einer Stangenwaffe angreifen. Und genau an diesem Punkt musst du, denke ich, weg vom klaren Regeldenken, denn auf 1,5m kann ich noch gut mit der Stangenwaffe angreifen und, wie du schon sagtest, ist der 1,5m-Schritt weggefallen ... oder auch nicht ... denn ganz ehrlich, vielleicht haben sie es einfach mit in die Kämpfe einfließen lassen. Oder stellst du dir die Kämpfe starr und unbeweglich vor? Ich denke nicht ... vielleicht haben wir sogesehen beide Recht - je nachdem welche Rahmenbedingungen gegeben sind. Ein erfahrener Kämpfer mit Stangenwaffe wird vielleicht die ganze Zeit immer wieder leicht zurückweichen (ohne Regeltechnisch eine richtige Bewegung auszuführen) und kann damit die ganze Zeit seine Stangenwaffe führen. Geht das nicht, z.B. in engen Gängen oder im Getümmel, dann lässt er die Stangenwaffe fallen und zieht eine andere Waffe, so wie jeder Krieger in der Geschichte der Menschheit vor ihm, sei es Ritter mit Lanze, Pikenier, Legionär oder dergleichen. Und schau mal, wogegen die Stangenwaffen hauptsächlich eingesetzt wurden - gegen Reiterei ... und diese können nicht auf "Tuchfüllung" gehen, auch wenn sie sich regeltechnisch auf 1,5m heranbewegen können.
Wie gesagt, die Regeln beschreiben nur grob das, was zum Teil von der Realität vorgegeben wird, aber sie sollten niemals im Widerspruch zu dieser stehen. Und dies halte ich auch für eine gute Sache, denn Regeln, die zu detailiert werden und alles abdecken wollen, werden porös, ausnutzbar und überladen. Wie gesagt finde ich, dass man solche Dinge NIE pauschal sagen sollte. Und nur als Hinweis nochmal für die Nützlichkeit von Stangenwaffen - es gibt einem u.a. die Möglichkeit aus der zweiten Reihe anzugreifen, von einer erhöhten Position ohne Gegenangriffe abzubekommen. Wenn Stangenwaffen gänzlich nutzlos wären, hätte die Menschheit diese niemals so häufig im Kampf eingesezt ...
Feuersänger:
In der Realität waren Stangenwaffen so beliebt, weil sie kürzeren Waffen in allen praktischen Belangen überlegen waren. Siehe dazu das einschlägige Werk von George Silver, Paradoxes of Defense.
Ich habe auch bewusst "1.5m" geschrieben, um darauf hinzuweisen, dass D&D eben nicht feiner auflöst als das. Mag sein, dass eine Stangenwaffe auf 60cm nachteilig wäre, aber das interessiert niemanden, weil der Maßstab 5' beträgt und basta.
Jeordam:
Ist so auch nicht korrekt. Stangenwaffen waren auch auf kurze bis kürzeste Distanz sehr gut einsetzbar. Ein Langspeer ist übrigens keine Stangenwaffe. Und die römischen Legionäre hatten auch keine Langspeere sondern Pila (naja, nach der marianischen Reform bzw. mit Ausnahme der Triarier auch schon 3xx vor Christus), ein reiner Wurfsper.
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