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Blue Rose (war: Green Ronin und Bioware: Dragon Age)
Nocturama:
--- Zitat von: Rumspielstilziel am 27.03.2015 | 07:33 ---Das Problem entsteht ja erst, wenn man von der Annahme "Die Macher wollen bewusst eine Welt präsentieren, in der bestimmte Positionen/Handlungsweisen, die in der Wirklichkeit oft diskriminiert werden, zur Norm gehören" zu der Annahme "Die Macher wollen eine Welt darstellen, in der wirklich alles super ist!" übergeht. Nach dem, was ich bisher gesehen habe, würde ich aber eher bei ersterer Vermutung bleiben.
--- Ende Zitat ---
Das würde ich auch so sehen - außer der Homosexualität und der Mensch/Nicht-Mensch-inklusive-Tiere-Gleichberechtigung finde ich das Set-Up eben eher Arturisch. Magic Item, das Leute beruft? Goldene Hirsche, die Herrschaft anzeigen? Klingt irgendwie bekannt... Ein mythologisch verbrämtes Königstum ist natürlich weit entfernt von irgendwelchen realen (oder wünschenswerten) Gesellschaftsformen.
--- Zitat von: First Sight and Second Thoughts am 26.03.2015 | 22:14 ---Irgendwie finde ich die Kritik des Pundits seltsam. Einerseits stimme ich ihm zu, dass diese Ursurpation der Geek-Szene durch geldgeile Pseudo-Social-Justice-Warriors passiert. (Das meinte ich oben mit Vorschusslorbeeren.)
--- Ende Zitat ---
Ich gebe zu, dass es mir an die Nieren geht, solche Aussagen hier zu lesen. Ich hatte ja auf mir verborgene Ironie gehofft, aber anscheinend... ach meh, das macht mich gerade voll hoffnungslos.
Achamanian:
--- Zitat von: Feger Nocturama am 27.03.2015 | 10:33 ---Ich gebe zu, dass es mir an die Nieren geht, solche Aussagen hier zu lesen. Ich hatte ja auf mir verborgene Ironie gehofft, aber anscheinend... ach meh, das macht mich gerade voll hoffnungslos.
--- Ende Zitat ---
Geht mir ähnlich ... ich tröste mich aber damit, dass das nur eine von vielen Aussagen hier im Thread ist.
D. M_Athair:
--- Zitat von: Rumspielstilziel am 27.03.2015 | 07:33 ---Das Problem entsteht ja erst, wenn man von der Annahme "Die Macher wollen bewusst eine Welt präsentieren, in der bestimmte Positionen/Handlungsweisen, die in der Wirklichkeit oft diskriminiert werden, zur Norm gehören" zu der Annahme "Die Macher wollen eine Welt darstellen, in der wirklich alles super ist!" übergeht.
--- Ende Zitat ---
Da stimme ich zu. Wobei ich es halt komisch finde, dass bestimmte diskriminierte Handlungsweisen/Positionen normalisiert werden und andere nicht, bzw. eher noch eine Verschärfung erfahren. (So muss in Jarzon jeder Priester, der es zu was bringen will, verheiratet sein. In Kombination mit der Haltung in Aldis, hat das Thema schon eine deutliche Schlagseite.)
--- Zitat von: Rumspielstilziel am 27.03.2015 | 07:33 ---Aber ja, natürlich klingt das alles auch etwas bemüht, und gerade der Teil zur Church of Light wirkt ironischerweise sehr predigend. Ich bin mir aber unsicher, ob das ein Problem des Settings ist oder doch eher nur eines des Tonfalls.
--- Ende Zitat ---
Das zieht sich leider durch. Auch in "World of Aldea" ist die Darstellung nicht anders, auch wenn sich immer wieder Passagen finden, die Differenzierung rein bringen (das sind insbesondere geschichtliche Darstellungen).
--- Zitat ---[...] Jarzoni regard the peoples of the world with varying degrees of prejudice. Almost everyone in Jarzon is either human or vata’an. As long as they abide by the customs of Jarzon, neither of these races experiences any discrimination. On the other end of the spectrum, night people and vata’sha are considered irredeemably corrupt shadowspawn, and Jarzoni priests burn them in the cleansing fires. (World of Aldea, S.48)
--- Ende Zitat ---
... wie gesagt: In Aldea stecken eine Menge guter Ideen. Aber es steckt halt auch ein Weltbild dahinter, das mMn recht begrenzt ist und das ich am Spieltisch so nicht haben will. Eine Überarbeitung kann dem Setting nur gut tun.
Wisdom-of-Wombats:
Kleine Anmerkung: Ich finde Begriffe wie SJW extreme aufgeladene politische Kampfbegriffe. Es ware schön sowas hier nicht lesen zu müssen.
Zum Thema:
Blue Rose zieht starke Inspirationen aus Settings wie die Herolde von Valdemar (von Mercedes Lackey). Und diese Settings haben nun mal einen bestimmten Einschlag in ihrer Richtung. Gerade für Jarzon findet sich z.B. ein starkes Äquivalent in den Valdemar-Geschichten. Wenn man solche Geschichten nachempfindet, dann kommt am Ende eben kein beinhartes The Steel Remains/The Cold Commands/The Dark Defiles (von Richard Morgan; deutsch bisher als Glühender Stahl und Kalter Stahl erschienen) heraus (um mal als Gegenpol inclusive geschriebene Sword & Sorcery zu nennen), sonder eine Welt, in der es um Akzeptanz und Toleranz als Kernthemen geht. Literatur, die sich aber auch deutlich an ältere Jugendliche bzw. junge Erwachsene richtet. Ich kann Darkover oder Valdemar heutzutage auch nicht mehr wirklich lesen. Die Quellenliteratur legt nun mal den Schwerpunkt auf ein letztlich harmonisches Miteinander und Gemeinschaft.
Insofern: auch diese Art von Rollenspiel hat ihren Platz (und wird viel zu wenig bedient).
D. M_Athair:
--- Zitat von: Murder-of-Crows am 27.03.2015 | 13:47 ---Blue Rose zieht starke Inspirationen aus Settings wie die Herolde von Valdemar (von Mercedes Lackey). Und diese Settings haben nun mal einen bestimmten Einschlag in ihrer Richtung. Gerade für Jarzon findet sich z.B. ein starkes Äquivalent in den Valdemar-Geschichten. Wenn man solche Geschichten nachempfindet, [...]
--- Ende Zitat ---
Das stimmt natürlich. Rezensenten, die mit dem Quellenmaterial vertraut sind schreiben, dass Blue Rose nahe am Valdemar-Rip-Off entlang schrammt. Das muss nix Schlechtes sein. Allerdings ist die Vorlage kein Grund das genauso machen zu müssen. (Bei einem Lizenz-Produkt wäre das etwas anderes. Wobei auch da die RPG-Autoren gewissen Freiräume haben können.)
--- Zitat von: Murder-of-Crows am 27.03.2015 | 13:47 ---[...] eine Welt, in der es um Akzeptanz und Toleranz als Kernthemen geht.
--- Ende Zitat ---
Und genau an der Stelle ist mir Blue Rose bisher zu einseitig auf bestimmte Themen fixiert.
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