Autor Thema: Varisian Destinies - Ferros Tagebuch  (Gelesen 3748 mal)

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Offline Edward Fu

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Varisian Destinies - Ferros Tagebuch
« am: 10.11.2013 | 21:05 »
30.Desnos 4709

Endlich bin ich in Dryads Meadow angekommen.
Dryads Meadow ist ein seltsamer Ort, Kleiner als Sandpoint, hat er trotzdem eine Mauer aus Stein. Innerhalb der Mauern wachsen viele alte Bäume. Sehr merkwürdig. Es ist Markttag, als ich ankomme. Und da es der letzte Feuertag im Monat ist, geht der Markt zwei Tage lang.
Aber ich bin nicht hierher gereist, um mir die Gegend anzusehen oder einzukaufen. Das hätte ich auch in Sandpoint tun können.

Ich bin hier, weil ich hoffe Farrid hier zu finden. Oder zumindest eine Spur, die mich zu meinem schurkischen Onkel führt. Schon am Tor frage ich daher die Wachen, ob sie einen Mann in runenverzierter Plattenrüstung gesehen hätten. Einer der Wächter erinnert sich tatsächlich so jemanden gesehen zu haben. Sie verweisen mich an einen Zwergenschmied namens Barren.
Die Wahrscheinlichkeit, das ein Schmied sich an die Rüstung erinnert und mir mehr sagen kann, wäre sehr groß.

Also besorge ich mir erst mal ein Zimmer im Gasthaus „Red Sands“ und stellte mein Pferd dort im Stall unter. Das Gasthaus macht einen ordentlichen Eindruck. Die Preise sind fair und der Wirt ein freundlicher Mann.

Mein nächster Weg führt mich dann zur Schmiede.  Es gibt hier im Dryads Meadow mehrere Schmieden, aber nur eine wird von einem Zwerg betrieben. Ich habe noch niemals einen Zwerg ohne Bart gesehen. Barren ist der erste.
Als ich mich ihm vorstelle, erkennt er meinen Namen sofort. Er ist mit Farrid befreundet und der hat ihm von mir und unserer Familie erzählt. Ich kann mir nicht verkneifen, Barren zu warnen, das er Farrid nicht trauen kann.
Trotz meiner offensichtlichen Abneigung gegen Farrid lädt er mich zu Abendessen ein. Vermutlich will er mehr erfahren, was zwischen mir und Farrid vorgefallen ist. Ich nehme die Einladung an. Vielleicht kann ich nützliche Informationen aus Baron heraus holen

Den Rest des Tages bis zum Abendessen verbringe ich im Gasthaus.
Als ich bei Barren ankomme, werde ich von seiner Familie begrüßt Er hat eine Menschenfrau. Seine Gesellen sind ebenfalls anwesend. Es wird ein angenehmer Abend. Wir fachsimpeln über die Schmiedekunst und andere Dinge. Ich versuche zu vermeiden, das das Gespräch in Richtung Farrid abdriftet. Da Barren früh raus muss, verabschiede ich mich zeitig und begebe mich zum Red Sands.

Mit mir kommen fünf Minenarbeiter in die Taverne. Sie sind relativ laut und aufdringlich. Viele der Gäste verlassen die Schankstube. Manche davon fluchtartig. So kommt es, das außer dem Wirt,  seiner Bedienung und mir nur noch die Minenarbeiter und ein weiterer Gast in der Schankstube sind.
Der Gast ist eine Halbelfe. Und genau die haben sich die Minenarbeiter ausgesucht, um mit ihr Streit anzufangen. Ich sitze in der Nähe der Bar, an der die Halbelfe lehnt. Daher kann ich genau beobachten, wie einer der Typen zu ihr hin geht und sie auffordert, das Gasthaus zu verlassen, da sie hier unerwünscht sei. Der Kerl ist echt penetrant und die Vermittlungsversuche der Bedienung scheinen nicht zu helfen. Langsam geht er sogar mir auf die Nerven. Daher kann ich es mir nicht verkneifen, ihn zu fragen, ob er auf Männer steht? Schließlich ist die Halbelfe eine echte Augenweide.

Die Bemerkung bringt das Fass dann zum Überlaufen. Aber seien wir mal ehrlich, darauf haben es die Kerle doch abgesehen. Inzwischen ist ihr Rädelsführer zu ihnen gestoßen und daher fühlen sie sich besonders mutig.
Ich ziehe also meinen Dolch, um mich zur Wehr zu setzen, als sie auf und zukommen. Die Kerle sind mit Knüppeln bewaffnet. Und da ich normalerweise nicht gerüstet zu einer Einladung gehe, habe ich weder eine Waffe, noch Schild oder Rüstung dabei. Das wird hässlich. Inzwischen hat die hübsche Halbelfe angefangen irgend welche Worte zu murmeln. Dazu gestikuliert sie mit den Händen. Sie kann also scheinbar Magie. Nur zielen kann sie ihre Magie wohl nicht richtig. Noch während ich versuche einen der Schläger einzuschüchtern, spüre ich wie meine Augen schwer werden. Auch meine Beine geben nach. Ich sacke auf den Stuhl, von den ich gerade aufgestanden bin zurück. Mein Kopf kippt Richtung Tisch. Ich kann gerade noch den Dolch fallen lassen und die Arme vor das Gesicht halten, da landet er auch schon auf der Tischplatte. Ich sehe noch wie einer der Gegner ebenfalls umkippt. Dann wird es dunkel um mich.

Ich komme wieder zu mir, als jemand mich sanft ins Gesicht schlägt. Fünf der 6 Minenarbeiter liegen am Boden. Der sechste versucht einem der Wächter, einen gewissen Zandu Merec, klar zu machen, wir hätten den Streit angefangen. Aber da hat er die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Der erzählt nämlich, wir hätten ihn unterstützt, bei dem Versuch für Ruhe zu sorgen.

Merec lässt die Streithähne verhaften und bitte uns am nächsten Tag zum Tempel zu kommen, um dort vor Gericht auszusagen. Es scheint nicht der erste Zwischenfall zu sein, den die Minenarbeiter provoziert haben.

Während die Wache die Sechs abführt, kümmere ich mich um die Wunden der Halbelfe. Die wurde ziemlich über zugerichtet. Sie kann echt froh sein, das rechtzeitig Hilfe eingetroffen ist. Ich heile ihre und die Wunden der Bedienung.
Und so endet mein erster Tag in Dryads Meadow. Ich hab ein paar Spuren von Farrid gefunden, habe mir neue „Freunde“ gemacht und neue Bekanntschaften geschlossen. Ich wäre lieber zu hause in Sandpoint, als hier, aber solange Farrid irgend wo dort draußen ist, kann ich nicht ruhen.


31.Desnos 4709

Ich erwache, weil draußen auf den Straßen Aufruhr ist. Als ich aus dem Fenster sehe, erblicke ich Wachen die von Haus zu Haus gehen und die Bewohner befragen. Es ist so früh, das der Markt noch nicht geöffnet hat. Aber an Schlaf ist nicht mehr zu denken. Also kleide ich mich an und gehe in den Schankraum, auf der Suche nach einem Frühstück.

Vom Wirt erfahre ich, das ein kleines Kind verschwunden ist. Da es zu jung ist, um weg gelaufen zu sein, muss es von jemanden geholt worden sein. Die Eltern sind einfache Handwerker. Da ist also kein Geld zu holen. Wer, bei allen guten Göttern, entführt ein Kind. Auf der anderen Seite, es gibt noch andere Gründe als Geld. Bei diesem Gedanken durchfährt ein kurzer stechender Schmerz mein rechtes Bein. Eigentlich sollte es gar nicht mehr schmerzen können, aber … Ich dränge den Gedanken bei Seite und beende mein Frühstück. Darüber zu grübeln wird es nicht ändern.

Obwohl ich Dryads Meadow nicht kenne, beschließe ich, mich umzusehen, ob mir etwas auffällt. Nicht das ich denken würde, die Wachen wären unfähig. Aber ein weiteres Paar Augen kann ja nicht schaden.

Kurz überlege ich, wo ich anfangen soll. Mein Instinkt sagt mir, das ich zum Flusstor sollte. Dryads Meadow hat drei Tore. Eines der Tore führt nach Norden, das andere nach Süden. Im Osten der Siedlung befindet sich das Tor zu dem ich mich aufmache.

Da gerade der große Markt stattfindet, werden sich auf den Straßen nach Norden und Süden sicher Reisende befinden, denen etwas auffallen könnte. Wenn ich ungesehen in die Stadt wollte, würde ich vom Fluss aus eindringen.
Das Tor ist schon geöffnet, einige Leute bereits beschäftigt ein Boot zu entladen. Auf dem Steg sitzt ein Angler. Ich sehe mich vor dem Tor um und mein Blick bleibt an Spuren im Schlamm neben dem Steg hängen. Das dumme ist nur, ich kein keiner dieser Naturburschen, die nur kurz einen Blick auf eine Spur werfen müssen und schon wissen sie, wie viele, wann vorbeigekommen sind und wie schwer sie gerüstet waren. Das ist absolut nicht mein Ding. Also frage ich den Mann mit der Angel, ob er mir weiter helfen kann. Etwas verärgert verweist er mich an einen Halbork. „Das wären doch so Naturburschen!“ sind seine Worte. Irgend wie höre ich da Verachtung mitschwingen.

Ich begebe mich also zum Markt. Am Vortag habe ich einen Halbork dort an einem Stand mit Gemüse als Verkäufer gesehen. Ich finde den Gesuchten tatsächlich dort, wo er am Vortag war.

Nach kurzem Gespräch kann ich Davor, so ist sein Name, überreden mit mir zu kommen und sich die Spuren anzusehen. Bevor er geht wirft er noch einen kurzen Blick zur Frau am Nebenstand und sie nickt unmerklich. Interessant. Nicht alle scheinen ihn zu meiden. Wenigstens ein Mensch scheint ihm wohlgesonnen.
Also gehen wir zurück zum Tor und er schaut sich die Spuren an. Er meint es wären Wolfsspuren. Ich hab noch nie von Wölfen gehört, die freiwillig Flüsse durchschwimmen. Aber wie gesagt, ich habs nicht so sehr mit der Natur. Ich gebe Davor als Dank ein paar Kupfermünzen. Mich macht das nicht arm und er kann sie sicher gebrauchen. Ich habe das Gefühl, die Leute hier meiden seinen Gemüsestand.

Hm, ein Wolf. Hat das was mit dem verschwundenen Kind zu tun? Ich sehe nicht wie das zusammen hängen soll. Das Tor ist Nachts verschlossen. Und sogar mir ist klar, das Wölfe nicht in der Lage sind, Mauern zu erklettern.

Während ich mich grübelnd zurück zur Herberge mache, sehe ich die Bedienung der Schenke auf den Tempel zugehen. Siedend heiß fällt mir ein, das ich als Zeuge aussagen soll. Ich folge ihr also zum Tempel. Der Tempel ist ein siebeneckiges Gebäude mit einer Steinkuppel als Dach. Nicht gerade die typische Bauweise von Adabar Tempeln. Aber vielleicht war er früher ja auch etwas anderes. Alt genug sieht er ja aus.

Im inneren des Tempels sehe ich eine Relief einer wunderschönen Frau ohne einen Mund. Ich habe das Gefühl das Bildnis sollte mir etwas sagen. Aber da hab ich wohl beim Theologieunterricht nicht aufgepasst.
Es haben sich einige Leute versammelt. Neben einigen Bagatellen soll heute über die sechs Minenarbeiter Recht gesprochen werden. Der Richter ist noch ziemlich jung für so ein hohes Amt. Ob er die Sache im Griff hat? Naja, ich werde es sehen.
Ich geselle mich zur Bedienung und der Halbelfe und grüße sie kurz. Neben ihnen steht eine Mann der Stadtwache. Er ist abgestellt um uns bei der Gerichtsverhandlung etwas zur Hand zu gehen. Sein Name ist Marcus Thorne.

Endlich erfahre ich auch die Namen der Halbelfe und der Bedienung. Nun ja, kann sein, das ich sie schon gestern gehört habe. Aber da war ich nicht wach genug um sie mir zu merken.
heißt
Die Halbelfe heißt Cathlessra Shivira Eriet Haeeth. Oh je. Entsetzlich langer Name. Der Name der Bedienung ist Hellen Tarron. Es stellt sich raus, dass sie gar nicht die Bedienung im Red Sands ist. Sie ist nur für die Tochter des Wirtes eingesprungen, als die sechst Minenarbeiter die Taverne stürmten. Das macht Hellen schon mal sympathisch Sie ist eine Inquisitorin aus Magnimar.

Die Verhandlung beginnt. Zuerst erzählt der Wirt den Vorfall aus seiner Sicht. Die Angeklagten können sich Zwischenrufe nicht verkneifen. Doch das unterbindet der Richter sehr schnell.
Dann werden wird befragt. Ich erzähle was ich vor meinen Nickerchen mitbekommen habe. Ist schon ein wenig peinlich zugeben zu müssen, das ich die Konfrontation verschlafen habe.
Danach werden die Angeklagten befragt. Dabei fällt mir auf, das der Richter auch ihnen geduldig zuhört. Er scheint ihnen gegenüber eine neutrale Position einzunehmen. Beeindruckend.

Am Ende verurteilt der Richter die Angeklagten zu einem halben Jahr Hausarrest. Das heißt sie dürfen ihrer Behausungen bei den Mienen nur verlassen um zur Arbeit zu gehen. Und sie müssen einen viertel Jahreslohn als Strafe zahlen, der unter den Geschädigten aufgeteilt wird. Das bedeutet, das jeder der geschädigten 25 Goldmünzen erhält. Ein kleines Vermögen für die Angeklagten. Wenn sie uns bisher nicht gehasst haben, dann tun sie das jetzt.

Nach der Verhandlung spricht Hellen mich noch mal an. Sie meint sie würde mich irgend woher kennen. Nach einigen Nachdenken finden wir raus, das ihr Orden bei uns in Sandpoint Rüstungen gekauft hat. Sie hat die Ladung begleitet. Ich bin damals mitgereist um den Handel abzuschließen Seltsam. Sie ist mir gar nicht aufgefallen. Aber ich hab auch nicht auf die Wachen geachtet.

Der Rest des Nachmittags vergeht ohne Zwischenfälle Ich schau mir die Stadt noch ein wenig an. Aber viel zu sehen gibt es nicht. Von Farrid weiterhin keine Spur. Gegen späten Nachmittag sehe ich den Halbork und seine Standnachbarin bei einem Baum stehen. Der Halbork scheint nach etwas zu suchen.

Während ich mich noch wundere tritt eine Wache an mich heran und überbringt mir eine Einladung des Herren der Stadt Lord Roiat Fane. Das wundert mich ein wenig. Ich bin fremd hier. Was könnte Lord Fane wollen?

Die Wache führt mich zum Anwesen des Lord. Es ist neben dem Tempel das größte Gebäude der Stadt. Als ich durch den Garten geführt werde, fällt mir ein Baum auf. Zur Hälfte ist der Baum abgestorben. Die andere Hälfte lebt ist grün und blüht. Wäre ich abergläubisch, würde ich es für ein Omen halten.

Im Anwesen werde ich vom Haushofmeister Dan Swift in Empfang genommen. Er führt mich weiter in einen gemütlich eingerichteten Raum. Der Lord sitzt beim Kamin und erwartet mich. Er ist ein alter Mann. Seine Augen sind trüb und er scheint nur noch schwer sehen zu können.

Es stellt sich heraus, das der Lord meine Familie kennt. Er kennt sowohl meinen Vater als auch Farrid. Wie der Farrid. Irgend wie öffnet Farrid mir eine Menge Türen. Einfach dadurch, das ich verwand mit ihm bin. Und die Leute scheinen ihn zu mögen. Nun ja, vor nicht allzu langer Zeit mochte ich ihn ja auch.

Im Gespräch bemerkt der Lord meine Abneigung gegen Farrid. Er fragt mich vorher die kommt und ich beschließe ehrlich mit ihm zu sein. Ich zeige ihn mein rechtes Bein. Nun ja, eher die Prothese aus Metall. Obwohl das Ersatzbein ein Meisterwerk zwergischer Schmiedekunst ist, hätte ich lieber mein Bein zurück.

Ich erzähle Lord Fane wie Farrid versucht hat mich zu Opfern um einen Pakt mit einem Teufel einzugehen. Wie der Teufel mein Bein abgetrennt hat um es zu verschlingen. Ich erzähle ihm, das ein Wesen aus Metall zu meiner Hilfe eilte und gegen den Teufel kämpfte. Ich erzähle ihm auch, wie das mein Leben verändert hat. Von meiner Verlobung, die ich aufgelöst habe um hinter Farrid her zu jagen.

Der Lord hört mir geduldig zu. Er zeigt sich besorgt. Der Farrid, den er kannte, war ein anderer. Er sagt mir, das er sich wohl sehr verändert haben muss. Bevor ich gehe bittet Fane mich noch um eine Sache. Er nimmt mir das Versprechen ab, das ich Farrid innerhalb der Stadtmauern nicht angreifen soll. Sowohl Farrid, als auch ich sind Gäste dieser Stadt. Als solche sollen wir uns auch an das Gastrecht halten. Schweren Herzens sage ich zu, betone aber, wenn Farrid etwas gegen mich beginnen sollte, werde ich es beenden. Hoffentlich durch Farrids Tot. Aber den letzten Satz lasse ich ungesagt. Und dann bin ich entlassen.

Da der Abend naht begebe ich mich zurück zur Taverne um den Tag ausklingen zu lassen.

Ich erwache Nachts, weil jemand grausen um Hilfe schreit. Etwas desorientiert schlüpfe ich in meine Hose und und Hemd. Für die Stiefel nehme ich mir keine Zeit. An die Rüstung ist nicht zu denken. Wer immer da auch schreit, bis ich in der Rüstung bin, ist es für denjenigen zu spät.

Als ich nach draußen komme, entdecke ich schon eine Menschenmenge. Für einen der Wächter ist es tatsächlich zu spät. Irgend jemand hat ihm die Kehle durchgeschnitten und ihn in ein Gebüsch gezehrt. Die Götter seien der Seele des armen Mannes gnädig.

Während wir noch überlegen, was zu tun ist, ertönen neue Schreie. Es ist die Stimme der Halbelfe. Ich laufe sofort los. Als ich mich umschaue, sehe ich, das Helen ebenfalls losgelaufen ist. Neben ihr ein weiterer Mann, den ich nicht kenne. Er gehört nicht zur Wache. Zumindest trägt er keine Abzeichen. Ich denke, er ist Varisier.

Einige Häuser weiter kommt uns Cathlessra entgegen. Sie sieht ziemlich verwundet aus. Ohne stehen zu bleiben läuft sie an uns vorbei. Weiter vorne ist noch Kampflärm zu hören. Zuerst sollten wird dort helfen. Um Cathes wunden kann ich mich später kümmern.

Als wir um die Ecke kommen sehen wir einen der beiden Wächter am Boden liegen. Der andere Kämpft noch gegen zwei kleine Geschöpfe mit übergroßen Köpfen. Ich glaube, es sind Goblins. Sicher bin ich mir jedoch nicht. Sie krakeelen und schreien, während sie nach den Wächtern stechen.

Helen nimmt den Goblin neben dem liegenden Wächter aufs Korn. Ihr Pfeil trifft, tötet ihn aber nicht sofort. Ich stürme ebenfalls auf ihn zu und versuche ihn mit dem Schwert zu treffen. Er weicht jedoch flink aus. Der unbekannte Mann kommt ebenfalls zum liegenden Wächter und spricht einen Heilzauber. Als er das tut ist vom Dach eines nahen Hauses ein Kreischen zu hören. Sollte ich in den nächsten Nächten Albträume haben, weis ich wieso.

Inzwischen hat Helens Pfeil den einen Goblin bei uns gefällt. Bei den beiden anderen Goblins fällt der Wächter plötzlich um. Ich laufe dort hin, um ihn zu schützen. Am Boden liegend ist er leichte Beute. Ich stoße mein Schwert nach einen der Goblins und treffe ihn tatsächlich. Tot geht er zu Boden. Helen erledigt mit einem Pfeil den nächsten. Die Frau kann höllisch gut mit dem Bogen umgehen. Ich bin echt froh, das sie auf meiner Seite ist.

Oben auf dem Dach ist es inzwischen Still geworden.
Ich höre den Fremden an unserer Seite sagen, Malena soll oben auf den Dach schauen. Da wäre noch jemand. Verwirrt schaue ich mich um. Es dauert einen Moment, bis ich begreife, das Malena ein typisch varisischer Name ist. Was sollte meine Verlobte, falsch meine ehemalige Verlobte, auch hier suchen. Einen kurzen Moment sehe ich ihr Gesicht vor Augen. Auch das Ende unserer Beziehung geht auf Farrids Konto. Weist du eigentlich, was du mir angetan hast, Onkel? Ich schließe dich jeden Abend in meine Gebete ein. Ich bete, das die alles Unglück dieser Welt widerfahren mag. Ich bete, das ich es bin, der dich zur Strecke bringt.

Ein abgehakter Schrei vom Dach bringt mich zurück in die Realität. Es gibt hier noch was zu erledigen.
Trotz intensiver Suche finden wir die Quelle des Kreischens auf dem Dach nicht. Dafür finden wir etwas anderes dort oben. Die Goblins haben ein weiteres Kind gestohlen. Doch diesmal konnte wir verhindern, das sie davon kommen. Die beiden gefallenen Wächter sind nicht tot. Sie schlafen nur. Woher kommt mir das nur bekannt vor?
 
Unsere Suche nach dem entkommenen Goblin führt uns zum Flusstor. Diese ist offen, das Schloss jedoch noch intakt. Mein Instinkt lag also doch richtig.  Hier treffen wir auf Davor den Halbork und Aliandra, seine Begleiterin. Wir verständigen uns kurz, das Davos und Aliandra eine gewisse Strecke Flussaufwärts gehen um nach Spuren zu suchen und wir, also Hellen, Cathe, Grigori und ich das selbe Flussabwärts tun. Der entflohene Goblin bleibt jedoch verschwunden.

Kurz bevor wir zurück in die Stadt hegen, fällt Grigori und Cathe ein Lichtschimmer am anderen Flussufer auf. Vielleicht sollte wir uns am Morgen dort mal umsehen.
Zurück in der Stadt bittet uns Sir Merec um eine Unterredung am nächsten Morgen.

Bevor wir und trennen, kümmere ich mich noch um Cathes Wunden. Dabei entdeckt sie, das ich barfuß bin und mein rechter Fuß aus Metall ist. Und sie entdeckt auch die Zwergenrunen. Statt darüber stillschweigend hinweg zu gehen, stellt sie mir Fragen darüber. Und natürlich fängt mein rechtes Bein zu schmerzen an. Ihr Götter. Das ist doch lächerlich. Wie kann etwas, das nicht da ist, schmerzen?
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Re: Varisian Destinies - Ferros Tagebuch
« Antwort #1 am: 2.02.2014 | 22:53 »
1. Sarenith 4709.

Nach dem Aufstehen begebe ich mich zu Sir Merec. Die Anderen sind auch schon da. Der Hauptmann der Wache bittet uns für ihn zu arbeiten. Er meint, er könnte seinen Leuten nicht mehr trauen. Irgend jemand muss das Tor gestern Nacht aufgeschlossen haben. Wir sollen rausfinden wer. Es gibt nur eine begrenzte Anzahl Schlüssel. Einer ist immer in der Wachstube, jeder seiner drei Deputats hat einen, einen hat Merec und einen hat Dan Swift, der Haushofmeister des Stadtherren. Vielleicht hat noch der Schmied, der das Schloss gefertigt hat, einen.

Wir stimmen zu Merec zu helfen. Doch bevor wir uns an diese Aufgabe machen, wollen wir uns das andere Flussufer ansehen. Als wir das dem Hauptmann sagen, warnt er uns, dass der Wald drüben nicht ungefährlich wäre. Er empfiehlt uns mit Poshmot Thiklefetaher, einem Gnom, zu sprechen. Der wäre öfter drüben und kennt sich dort aus.

Wie der Zufall es will, weis Cathe, wo der Gnom wohnt. Sie muss da hin um einen Brief abzuliefern. Also führt sie uns zu einem Turm, in dem der Gnom wohnt. Nach dem Klopfen tut sich erst mal nichts. Als wir schon aufgeben wollen, wird die Tür geöffnet.

Vor uns steht ein Gnom. Aber irgend wie ist er anders, als alle Gnome, die ich gesehen habe. Alles an ihm ist grau. Seine Haare, seine Augen, seine Haut, ja sogar seine Kleider sind irgend wie grau.
Er schaut uns einen Moment lang an und ich habe das Gefühl, das er die Tür schon wieder schließen will. Doch Cathe verhindert das, indem sie ihn sagt, sie hätte einen Brief für ihn. Sie überreicht ihn den Brief und er bittet uns hinein. Der Brief muss immens wichtig sein. Er ist mit drei Siegeln verschlossen. Und Cathe hat ihn sehr vorsichtig übergeben, fast so, als würde sie befürchten. Das etwas passieren könnte, wenn der Brief beschädigt wird.

Der Gnom bricht ohne großes Federlesen die Siegel und liest ihn. Danach fragt er uns, ob wie etwas trinken wollen und verschwindet nach oben in den Turm, um es zu besorgen. Es dauert eine ganze Weile. Von oben hören wir ein Scheppern.

Nach einiger Zeit kommt er wieder. Er schaut uns an, als wüste er nicht wer wir wären. Nachdem wir es ihm noch mal erklärt haben, scheint er sich zu erinnern. Er erzählt Cathe, das ihre Mutter sie zu ihm geschickt hätte, um ihn zur Hand zu gehen. Und als ihre erste Aufgabe schickt er Cathe ins Red Sands. Sie soll DAS Bier holen. Also trabt Cathe los.

Es dauert einige Zeit, bis sie mit einem 5 Liter Fass zurück kommt. Die Zeit nutzt der Rest von uns, um den Gnom nach der anderen Flussseite und den Goblins zu befragen. Er antwortet uns, das die Goblins, seiner Meinung nach, nicht über den Fluss sind. Die andere Seite ist gefährlich. So mancher, der nach drüben gegangen ist, ist nicht wieder gekommen. Einige, die es zurück geschafft haben, waren … verändert. Irgend wie höre ich das Wort verrückt hinter dem was er sagt, aber vielleicht irre ich mich auch. Seiner Meinung nach sind die Goblins in die Berge gegangen, da wo früher ihre alten Jagdgründe waren, bevor sie von den Menschen vertrieben wurden.

Inzwischen ist Cathe zurück. Sie hat die Beschreibung der anderen Flussseite mitbekommen und fischt nach Antworten. Aus irgend einem Grund hat es ihr eine Trauerweide am anderen Flussufer angetan. Sie versucht das Geheimnis des Baumes aus dem Gnom heraus zu locken. Aber der ist nur für eine Gegenleistung bereit, ihr etwas darüber zu erzählen. Als Bezahlung verlangt er, das Cathe dafür sorgen soll, dass Thiklefetaher in das Gewölbe des Tempels gelassen wird. Das scheint ihm der Richter der Stadt verwehrt zu haben.
Ich werde die Fixierung der Elfen auf Bäume niemals verstehen. Das ist wohl so ein Elfending.
Nach dem wir noch das Bier verköstigt haben, verabschieden wir uns. Beim Abschied nimmt der Gnom Grigori zur Seite und unterhält sich kurz mit ihm. Er überreicht ihm ein Notizbuch und meint, dort könnte er all seine Fragen hinein schreiben. Schon seltsam. Antworten will er keine Geben, aber ein Buch, um Fragen darin zu sammeln, verschenkt er.

Da es für einen Aufbruch heute schon zu spät ist, beschließen wir unsere Ausrüstung heute noch zu vervollständigen und am nächsten Morgen in die Berge aufzubrechen.
Die Einkäufe sind schnell erledigt. Das meiste, das ich brauche, habe ich.

Ich will heute Nacht bereit zu sein, falls es noch mal einen Übergriff auf Dryads Meadow gibt. Als ich erwähne, dass ich heute Nacht noch mal patrouillieren will, beschließt Cathe sich mir anzuschließen. Meinen Nachmittag verbringe ich damit, etwas im vor hinaus zu schlafen.

Schnell wird es Abend und ich begebe mich, diesmal voll gerüstet, auf Patrouilliere. Es ist schon ein wenig seltsam, so durch die stille Stadt zu gehen. Normalerweise komme ich zu so später Stunde eher nach hause. Ich treffe mich mit Cathe und wir laufen eine ganze Zeit lang durch die Stadt, ohne das etwas passiert.

Als wir uns wieder auf den Rückweg zum Red Sands machen, spüre ich eine Luftzug am Ohr. Ich höre Farrids Stimme. Sofort greife ich zu meiner Waffe. Aber Farrid ist nirgends wo zu sehen. Auch er hört meine Stimme. Zwischen uns beiden entsteht ein Streitgespräch, bei dem er versucht, mir weis zu machen, das er nicht der Böse wäre und das mich meine Wahrnehmung trügen würde. Ja, genau, als wäre mein Metallbein nicht Beweis genug.

Cathe scheint von dem Streitgespräch nur meine Seite gehört zu haben. Ihrem Gesicht entnehme ich, das ich sie erschreckt habe. Nun, ich kann mir vorstellen, wie es auf sie gewirkt haben muss, als ich zu meinem Schwert gegriffen und sie mit Hass verzehrten Gesicht angefaucht habe. Ich versuche ihr zu erklären, das nicht sie damit gemeint war.

Ich wundere mich, wie Farrid das macht. Ich bin mir sicher, das er keine Magie kann. Auf der anderen Seite, hat er es irgend wie zustande gebracht, einen Teufel ein Geschäft vorzuschlagen. Und, seit ich mein Bein verloren habe, ist diese Wissen in meinem Kopf. Ich bin seid dem in der Lage Wunden zu heilen, Schutzzauber zu wirken und ähnliches. Vielleicht sollte ich Dinge nicht als gegeben hinnehmen.


2. Sarenith 4709.
Es ist noch früh, als wir aufbrechen. Grigori schlägt vor, das wir zuerst zu den Mienen gehen und dort nachfragen, ob es einen Führer gibt, der die Berge kennt. Ich erkläre ihm, das ich es für keine so gute Idee halte. Immerhin sind aufgrund unserer Aussagen gerade einige der Arbeiter abgeurteilt worden.  Trotzdem begibt sich Grigori zu den Mienen.  Das Lager der Minenarbeiter ist mit einer Palisade umzäunt und Grigori wird bereits am Tor abgewiesen.

Ich bin nicht besonders unglücklich darüber. Ich hätte wahrscheinlich nicht schlafen können bei dem Gedanken, das unser Führer möglicherweise mit einem der Verurteilten befreundet ist.
Grigoris nächster Vorschlag führt und zu dem ortsansässigen Köhler. Auch hier versucht Grigori einen Führer zu finden. Aber auch hier haben wir kein Glück.

Hilft nichts, dann müssen wir wohl alleine in der Wildnis zurecht kommen. Helen ist zuversichtlich, das sie sich zurechtfinden wird.
Sie macht sich auf die Suche nach Spuren, die zu den Goblins gehören. Bald schon glaubt sie welche gefunden zu haben und wir folgen ihnen. Bald schon wird die Gegend hügliger.
Am ersten Tag holen wir die Goblins nicht ein. Das war auch nicht zu erwarten, da sie einen Vorsprung haben.

Also schlagen wir unser Lager auf. Bei der Aufteilung der Wachen besteht Cathe drauf, das sie die erste oder letzte Wache haben will, da sie ja schließlich eine Zauberkundige wäre. Das ist eine ziemlich lahme Ausrede. Sie hat schließlich den ganzen Tag nicht gezaubert. Und Grigori und ich können schließlich auch Zaubern, sind auf den Schlaf also mindestens genau so angewiesen.

Nachts passiert nichts Bemerkenswertes.


3. Sarenith 4709.

Wir folgen weiterhin den Spuren der Goblins. Der Boden ist steiniger geworden und für Helen wird es immer schwerer den Spuren zu folgen. Der Rest von uns hat nicht viel anderes zu tun, als die Gegend im Auge zu behalten. Keiner von uns kann Helen helfen.

Unglaublich wie anstrengend es sein kann Ausschau zu halten. Bald schon schweifen meine Gedanken ab.  Ich betrachte mir meine Reisegefährten näher.

Grigori ist ein typischer Varisier. Dunkle Augen, schwarzes Haar. Er ist schlank und trägt bunte Kleidung. In seiner Nähe ist immer ein Rabe den er manchmal mit Großmutter anspricht. Das will mir nicht ganz normal erscheinen. Er ist ungerüstet und hat einen Wanderstab als Waffe. Ob er damit umgehen kann weis ich nicht.

Bei Helen bin ich mir nicht sicher wo sie herkommt. Varisierin ist sie wohl keine. Mir ist aufgefallen, das sie immer wieder zum Weinschlauch greift. Aber ihre Hände sind trotzdem ruhig. Die Frau verträgt einiges.

Cathe kommt mir etwas verwöhnt vor. Es kann aber auch sein, das sie einfach nicht weis, wie man mit uns Menschen umgehen muss. Immerhin ist sie bei Elfen aufgewachsen.
Wir sind schon eine seltsame Truppe.
Ich schrecke aus meinen Gedanken auf. Irgend etwas stimmt nicht. Grigori weist uns drauf hin, das wir von einem Wolf verfolgt werden.
Wir beschließen dem Tier eine Falle zu stellen. An der nächsten Felsbiegung werden wir auf den Wolf warten. Um besser bestimmen zu können, wann der Wolf kommt, schickt den Raben zurück. Es scheint, das der Rabe und Grigori eine Art Verbindung haben. Wie genau das funktioniert begreife ich nicht.

Also warten wir hinter der Biegung. Aber der Wolf kommt nicht. Hat er etwas bemerkt? Aber es ist doch nur ein Tier. Nach einiger Zeit kommt der Rabe zurück. Nach kurzen, stillen Zwiegespräch mit seinem Vertrauten teilt Grigori uns mit, dass der Wolf etwas unter dem Baum auf dem Malena gesessen hat, abgelegt hat. Es fällt mir immer noch schwer, den Raben bei ihren Namen zu nennen. Bei den Namen Malena denke ich nicht an Grigoris Begleiterin. Meine Gedanken schweifen schon wieder ab. Das kann ich in dieser Situation nicht gebrauchen. Ich zwinge sie zurück  zu unserem aktuellen Problem.

Wir gehen also zurück zu dem Baum. Dort liegt eine volle Windel. Unweit davon sitzt der Wolf, als würde er auf uns warten. Sobald er uns erblickt bewegt er sich von uns weg. Als wir nicht sofort folgen, kommt er ein Stück zurück, nur um dann wieder in eine bestimmte Richtung zu laufen. Will er etwas, dass wir ihm folgen?

Den Rest des Tages folgen wir dem Wolf. Ganz behaglich ist mir dabei nicht. Als wir Abends das Lager aufschlagen verschwindet unser „Führer“.


4. Sarenith 4709.

Ich erwache ziemlich Früh. Und da ist er wieder, der Wolf. Geduldig wartet er. Ich beschließe, das es sich hier um ein Zeichen der Götter handeln muss. Wir folgen wir den Wolf. Er führt uns zu einer Senke, in der sich eine Höhle befindet. Vorsichtig versuchen wir uns anzuschleichen. Dabei müssen wir feststellen, das keiner von uns schleichen kann.  Nun ja, bei meiner Rüstung ist das kein Wunder. Aber selbst die leichter Gerüsteten schaffen es nicht, leise zu sein. Während wir uns noch positionieren, tritt ein Hobgoblin aus der Höhle.

Ich hab von diesen Wesen nur gehört. Hoffentlich sind die Erzählungen alle übertrieben.
Aufmerksam ist der Hobgoblin auf jeden Fall. Oder es liegt dran, das wir uns lausig versteckt haben. Er entdeckt uns sofort und zieht sich in die Höhle zurück. Hellen schickt ihn noch einen Pfeil hinterher und verwundet ihm am Arm. Dann ist er weg.

Hilft alles nichts, wir müssen hinterher. Also mach ich mich auf dem weg nach unten. Auf der Hälfte des Weges in die Senke löst sich ein Stein unter meinem Fuß und ich verliere den Halt. Schneller als mir lieb ist lande ich unten am Abhang. Für einen Moment bleibt mir die Luft weg.

Ich rappel mich auf und bewege mich vorsichtig auf die Öffnung in der der Hobgoblin verschwunden ist zu. Inzwischen sind die anderen auch unten angelangt. Sie waren vorsichtiger und  haben es mir nicht nachgemacht.

Im inneren der Höhle ist es dunkel. Können Hobgoblins im Dunklen sehen? Ich kann es auf jeden Fall nicht. Also spreche ich einen Lichtzauber auf einen Stein und werfe ihn in das innere der Höhle. Leider fliegt er nicht weit genug, um die Höhle komplett auszuleuchten. Einen Gegner sehe ich nicht. Ich gebe meinen Kameraden zu verstehen, das ich mich rein bewegen werde. Hellen hat inzwischen einen weiteren Pfeil auf ihren Bogen aufgelegt. Cathe und Giorgio haben sich neben der Öffnung in den Hügel positioniert. 
Vorsichtig mache ich mich auf dem Weg. Als ich bei meinem Lichtstein ankomme, befördere ich ihn mit dem Fuß weiter hinein. Während der Stein weiter rein rollt, höre ich seltsame Worte. Ich glaub zumindest, das es sich um Worte handelt. Kurz darauf prallt etwas gegen meinen erhobenen Schild. Pfeile waren das keine. Den unterschied merke ich kurz darauf, als der erste ebenfalls an meinem Schild zerbricht. Bloß gut, das ich schwer gerüstet bin.

An mir vorbei zischt Helens Pfeil. Cathe hat angefangen zu Zaubern. Es hört sich an, wie der Schlafzauber. Hoffentlich legt sie mich nicht wieder schlafen. In dieser Situation könnte das der letzte Schlaf für mich sein.

Ab hier kann ich den Verlauf des Kampfes nicht mehr nachstellen. Ich versuche weiter in die Höhle zu kommen. Ein Hobgoblin versucht mich dran zu hindern. Trotz guter Rüstung trifft und verwundet er mich. Der Wolf ist inzwischen auch da und greift den Hobgoblin an.

Cathes Spruch kommt. Ich glaube sie hat damit zwei Goblins in das Land der Träume geschickt. Sicher kann ich mir aber nicht sein. Grigori kümmert sich um unsere Wunden. Der Hobgoblin ist echt nicht schlecht. Zumal er kurz darauf Unterstützung von einem weiteren Hobgoblin bekommt. Da keiner von beiden verwundet ist, muss weiter hinten noch einer sein.

Mit der Hilfe des Wolfes kämpfen wir uns weiter vor. Ich bin mehr oder weniger der Schlagfänger, der dafür Sorgt, das die anderen nicht angegriffen werden. Während wir uns vorarbeiten ist die ganze Zeit ein irres Gackern aus dem hinteren Bereichen zu hören. Es zerrt an meinen Nerven, macht mich unvorsichtig.

Dann haben wir die beiden Hobgoblins endlich getötet. Mir kommt es wie eine Ewigkeit vor. In Wirklichkeit geht es wahrscheinlich ziemlich schnell. Was würde ich nun dafür geben, mein ruhiges Leben zurück zu haben.

Hellen gibt sich ein Duell mit Goblinbogenschützen und ist siegreich. Mit dem Bogen kann sie umgehen. Respekt.
Die Höhle macht weiter hinten einen Knick. Hier treffen wir den, von Hellen, verwundeten Hobgoblin.
 Wie aus dem Nichts taucht etwas weiter hinter ihm ein Goblin in einem Hochzeitskleid auf. Wenn die Lage nicht so ernst wäre, wäre es lächerlich. Das Kleid war ehemals weis. Nun ist es zerrissen und  verschmutzt. Das gackern kommt von diesen Goblin. Ich glaube es ist eine sie, aber eigentlich will ich nicht drüber nachdenken. Auf jeden Fall fängt sie an zu gestikulieren und seltsame Worte von sich zu geben. Toll, ein Zaubergoblin.

Ich ignoriere den Hobgoblin und gehe den Goblin an. Kurz darauf sind beide tot.
Etwas weiter hinter den beiden Leichen finden wir eine Art Altar. Auf diesen liegt das gestohlene Kind. Es lebt noch. Soweit ich die Geschichten kenne, fressen Goblins alles, was ihnen in die Hände fällt. Wenn sie es bis jetzt am Leben gehalten haben, dann hatten sie etwas noch viel übleres vor. Ob sie es opfern wollten?

Wie auch immer. Das Kind ist soweit Gesund.

Wie greifen uns die Waffen und Rüstungen der Hobgoblins und durchsuchen das Lager. Wie finden etwas Kleingeld und ein paar Phiolen beim Zaubergoblin. Danach verlassen wir das Goblinlager. Die Zeichen auf dem Altar sagen keinen von uns etwas, also ignorieren wir sie und machen uns auf dem Weg zurück. Im Nachhinein überlegt, hätten wir sie vielleicht abzeichnen sollen. Aber ich war froh, dem Gestank des Goblinlagers entkommen zu sein.

Die Reise zurück verläuft ergebnislos Grigori und ich kümmern uns um das Kind, da keine unserer beiden Mädels Ahnung hat, wie das geht.

 

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Offline Edward Fu

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Re: Varisian Destinies - Ferros Tagebuch
« Antwort #2 am: 2.02.2014 | 22:54 »
7. Sarenith 4709.

Wir sind endlich wieder zurück in Dryads Meadow. Als die Wache uns sieht, grüßt sie uns erfreut und winkt uns durch.

Wir beschliesen uns zu trennen. Hellen und ich werden das Kind bei seinen Eltern abliefern. Cathe und Grigori werden beim Hauptmann der Wache Bericht erstatten.

Natürlich sind die Eltern überglücklich, ihr Kind unbeschadet wieder zu haben. Der Vater bietet uns eine Belohnung an. Aber er ist von Beruf Korbmacher. Sehr viel vermögen hat er nicht. Das wenige, das er hat, soll er lieber seinem Kind zu gute kommen lassen. Also lehne ich die Belohnung ab.

Vielleicht hätte ich das mit den Anderen zuerst absprechen sollen. Aber wie sieht das aus, wenn ich zuerst das Geld nehme um es dann wieder zurück zu geben? Wenn einer der anderen Drei einwende hat, werde ich ihnen das Geld aus eigener Tasche zahlen. Auf jeden Fall wird es uns in Dryads Meadow niemals an Körben mangeln. Da bin ich mir ziemlich sicher.

Nach dem wir das Kind abgegeben haben, begeben wir uns ins Red Sands. Als wir eintreffen bekommen wir eine Runde Bier vom Wirt auf Kosten des Hauses spendiert. Es ist gar nicht so schlecht ein Held zu sein.

Schnell ist unser weiteres Vorgehen geplant. Grigori will ins Archiv, um zu sehen, ob er mehr über die Goblins und Hobgoblins herausfinden kann. Cathe will entweder zum Gnom oder zum Richter um zu sehen, ob dieser den Gnom nicht doch in die Gewölbe lässt. Da hab ich nicht so genau aufgepasst. Helen und ich werden das brauchbare Zeug, dass wir erbeutet haben, verkaufen. Ist es eigentlich Zufall, das ich schon wieder mit Hellen zusammen losziehe?


8. Sarenith 4709.

Wir setzen unseren Plan vom Vortag um. Helen und ich ziehen los um unsere Beute zu verkaufen. Dazu begeben wir uns zu Barren. Eine Schmiede hat vielleicht auch Verwendung für Rüstungen und einen Langbogen. Barren macht uns einen fairen Preis.

Ich erkundige mich noch, ob Farrid gesehen worden ist. Da ich nicht dran gedacht habe, Barren unter vier Augen nach meinem Onkel zu fragen, bekommt Hellen es mit. Und Neugierig, wie sie ist, stellt sie Fragen, die ich allerdings nur sehr Knapp beantworte. Farrid ist meine Sache... obwohl … vielleicht sollte ich es meinen Reisegefährten erzählen, nur für den Fall, das wir länger zusammen unterwegs sind?

Nach dem wir die Verkäufe abgeschlossen haben, schleppt Hellen mich noch zu Aliandra und Davor.Warum, um der Götter Willen, müssen wir den beiden auch noch Bericht erstatten? Aber gut, ich hab ja nichts anderes vor.

Aliandra bewirtet und freundlich. Allerdings lehne ich das angebotene Bier ab. Hellen nicht. Nach dem wir unseren Bericht beendet haben, erkundigt sich Aliandra, ob das Kind wunden gehabt hätte. Wir können sie jedoch beruhigen, dass das nicht der Fall war.

Danach begeben wir uns zurück ins Red Sands in der Hoffnung, das Grigori und Cathe auch da sind.

Unterwegs höre ich wieder die Stimme von Farrid. „Gut gemacht, Neffe“, flüstert mir der Wind zu. Ihr Götter, wie macht er das? Ist das Spot oder meint er es ernst? Ich muss vorsichtig sein, darf mich nicht blenden lassen. Es ist zu verlockend zu glauben, das es nicht Farrid war, der mich Opfern wollte, sondern das ich einer Täuschung aufgesessen bin. Aber das glaub ich nicht. Darf es nicht glauben. Ich sehe mich um, kann meinen Onkel jedoch nirgends entdecken, also setzen Helen und ich unseren Weg zur Herberge fort.  Da weder Grigori noch Cathe da sind, muss Hellen alleine trinken. Ich finde es immer noch zu früh, um Bier zu mir zu nehmen.

Beim zweiten Bier oder dritten Bier wird Helen auf einen Zwerg am Nebentisch aufmerksam. Da es hier in der Stadt nur sehr wenig Nichtmenschen gibt, ist sie neugierig und lädt ihn zu einem Bier an unseren Tisch ein. Es ist mir ein Rätsel, wie man so neugierig und … weltoffen ... sein kann. Aber ich werde mich wohl damit abfinden müssen, das Hellen so ist.

Der Zwerg stellt sich als Jorhak vor. Er ist ein Kleriker Thoraks, des Weltenerschaffers.

Kurz darauf treffen Grigori und Cathe ein.
Grigori hat herausgefunden, das Hobgoblins mit vorlieb Goblins versklaven, um diese für ihre Drecksarbeiten einzusetzen. Dryads Meadow hatte bisher noch keine Probleme mit Hobgoblins.
Außerdem hat er noch raus gefunden, das die Trauerweide auf der anderen Seite des Flusses unter dem Schutz von Lord Fane steht. Dieser hat eine Mauer um den Baum bauen lassen. Mir ist ja immer noch nicht klar, warum sich Hellen und Grigori so sehr für den Baum interessieren.

Währen wir noch zusammen sitzen, kommt ein Bote von Lord Fane. Dieser bietet uns am nächsten morgen zu ihm zu kommen.


 
9.Sarenith 4709.

Am nächsten Tag begeben wir uns zu einer Audienz mit Lord Fane. Der Haushofmeister des Lords führt uns in den Raum, in dem ich bereits einmal vom Lord empfangen wurde.
Lord Fane sitzt im selben Sessel, in dem er mich das erste mal erwartet hat. Vielleicht sein Lieblingssessel oder eine alte Angewohnheit.

Er dankt uns erst mal dafür, das wir das Kind wieder heil zurück gebracht haben. Nachrichten reisen schnell in dieser Gegend. Aber das er uns dafür dankt zeigt, das er sich um seine Untertanen sorgt. Es gibt Herrscher, die würden sich um so etwas gar nicht kümmern. Es ist schließlich Sache der Wache für Sicherheit zu sorgen.

Als sichtbaren Beweis seiner Dankbarkeit schenkt er uns kampferprobte Pferde. Wir dürfen sie uns aus seinen Stall aussuchen. Das ist durchaus großzügig

Doch wie es sich rausstellt, hat er uns nicht nur zu sich gebeten, um uns zu danken. Er hat auch eine Bitte. Er möchte, das wir zu den südlichen Höfen reisen um dort nach dem rechten zu sehen. Wir nehmen den Auftrag an. Wenn im Süden alles in Ordnung ist, dann haben wir ein Paar Tage vergeudet und konnten unsere neuen Pferde erproben. Sollte sich im Süden jedoch tatsächlich Goblins und Hobgoblins rumtreiben, dann können meine Kameraden und ich die Menschen dort retten. Irgend wie schon seltsam, vor ein paar Tagen bin ich mit Fremden aufgebrochen und nun sehe ich sie als Kameraden. Nichts verbindet besser, als gemeinsam bestandene Gefahren.

Bevor wir vom Lord entlassen werden, kann Helen es sich nicht verkneifen, nach der Trauerweide zu fragen. Lord Fane antwortet ihr, das sie von einer guten Freundin gepflanzt wurde und er deswegen den Baum schützt. Ich weis echt nicht, was Helens Fixierung auf den Baum soll.

Dann ist die Audienz beendet und Dan Swift bringt uns zu den Ställen. Da weder ich noch meine Gefährten Ahnung von Pferden hat, ist er so freundlich, welche für uns auszusuchen. Nun ja, ich hab keine besonderen Wünsche, was mein Pferd angeht. Solange es vier Beine und eine Kopf hat, ist es in Ordnung.

Schnell versorgen wir uns in der Stadt mit dem Nötigsten uns machen uns dann auf den Weg nach Süden. Helen hat als Verstärckung noch den Zwerg vom Vorabend angeschleppt und sich auch für ihn ein Reittier ausgeliehen. Ich werde mich über zusätzliche Verstärkung nicht beschweren.

Der Ritt zu den Südlichen Höfen ist nicht gerade gemütlich. Ich war noch nie ein guter Reiter und wir reiten nicht gerade im Schritt. Morgen wird mir wohl jeder Knochen im Körper weh tun.

Gegen Abend kommen wir zu ersten Hof. Der Bauer bewirtet uns und lässt uns in seiner Scheune übernachten. Unsere Warnung nimmt er ziemlich ernst. Er hat allerdings nichts besonderes bemerkt.

 Nachts werde ich von Grigori geweckt. Irgend etwas stimmt nicht. Helen ist auch bereits wach und weckt gerade Cathe. Und dann rieche ich es. Rauch! Schnell bin ich auf den Beinen und versuche rauszufinden, wo das Feuer ist. Es dauert einen Moment, bis ich das Feuer entdecke. Hinten im Heu ist ein leichtes Glimmen zu sehen. Schnell kämpfe ich mich zu der Stelle und versuche das Feuer zu löschen, in dem ich mittels eines Zaubers Wasser erschaffe. Das will mir aber nicht mit dem ersten Spruch gelingen. Zwar löscht das Wasser das Feuer in der Scheune, aber ein Flackern von draußen verrät mir, das irgend jemand auf der anderen Seite Feuer gelegt hat.

Mein zweiter Spruch löscht das Feuer. Doch zu meinem entsetzen entdecke ich noch zwei weitere Stellen, an denen es glimmt. Außerdem höre ich von draußen ein enttäuschtes Keckern. Das hört sich nach Goblins an.

Inzwischen hat Grigori das Scheunentor geöffnet. Irgend jemand hat genau auf diesen Moment gewartet. Plötzlich zischt ein Schwert auf ihn zu. Den Kampf, der beim Tor entbrennt, bekomme ich nur Bruchstückhaft mit. Ich bin damit beschäftigt, das Feuer in den Griff zu bekommen.

Jorhak stürmt auf Grigoris Gegner zu. Cathe fängt an zu Zaubern. Wieder ihr Schlafspruch.

Auch beim zweiten Brandherd brauche ich zwei Anläufe. Inzwischen hat Cathe den Hobgoblin schlafen gelegt. Dafür fallen plötzlich Goblins vom Scheunendach und ein weiterer Hobgoblin taucht auf. Es sieht nicht besonders gut aus.

Den dritten Brand werde ich nicht mehr unter Kontrolle bekommen. Dafür habe ich mit den ersten beiden zu viel Zeit gebraucht. Also eile ich den anderen zu Hilfe.

Als ich ankomme, sehe ich das wie Helen  gerade von einem Goblin niedergestochen wird. Zwei der Goblins liegen Tot am Boden, Jorhak sieht ziemlich übel zugerichtet aus und hat noch einen Hobgoblin als Gegner. Grigori heilt Jorhak. Cathe versuch von dem Goblin weg zu kommen, der Helen erwischt hat. Und wir kämpfen gegen die Zeit. Das verdammte Heu wird die gesamt Scheune in Brand setzen. Und immer wieder zischt von draußen ein Pfeil zu uns hinein.

Ich eile an Helens Seite, um sie zu heilen.
Cathe ruft noch, das wir auf keinen Fall den schlafenden Hobgoblin töten sollen, da wir ihn noch befragen können. Sie ist immer noch auf der Fluch vor dem Goblin.

Jorhak hat inzwischen den Hobgoblin aus der Scheune gedrängt. Grigori hat einen Nebel beschworen, damit wir wenigstens nicht mehr beschossen werden.

Inzwischen macht der Rauch uns das Atmen schwer. Ich heile Helen und sie eilt nach draußen, um Jorhak zu helfen. Inzwischen ist Cathe in arger Bedrängnis. Grigori gerät in Panik und versucht den schlafenden Hobgoblin zu erstechen bevor dieser wieder wach wird. Leider rutscht er mit dem Messer ab. Davon wird der Hobgoblin natürlich wach. Langsam müssen wir hier raus. Gerade als ich mit Cathes Goblin fertig werde, steht der Hobgoblin an der Tür wieder auf. Na toll. Nicht gut.

Zum Glück taucht Jorhak wieder auf und macht kurzen Prozess mit dem Hobgoblin. Dann bleibt uns nur noch unsere Ausrüstung zu greifen und die Pferde aus der Scheune zu führen. Diese brennt inzwischen lichterloh.

Draußen hat Helen sich mit dem Bogenschützen einen Pfeilwechsel geliefert. Allerdings ist er entkommen.

Durch den Lärm ist der Bauer und seine Familie zwar wach geworden, waren aber so klug, sich im Haus zu verschanzen.

Langsam kommen wir zur Ruhe. Die Scheune können wir nicht mehr retten. Vielleicht hätten wir was tun können, wenn wir besser zusammen gearbeitet hätten. Aber da zeigt sich, dass wir uns noch nicht lange genug kennen.


10.Sarenith 4709.

Wir haben die Nacht überlebt. Nur der schwarze Trümmerhaufen der Scheune und die Leichen der Goblins und Hobgoblins erinnern an den Kampf.
Der Bauer und seine Knechte werden sich um die Leichen kümmern. Wir müssen weiter zum nächsten Hof. Ich lasse die Leute nur ungern zurück. Aber andere Höfe müssen gewarnt werden.

Wieder sind wir den ganzen Tag unterwegs. Die Wege sind wie ausgestorben. Am Abend kommen wir zu einem Bauernhof. Wir werden von einem bellenden Hund begrüßt. Es kommt jedoch niemand um nach dem rechten zu sehen. Sehr merkwürdig. Aus dem Haus ist Licht zu sehen. Also gehen wir vorsichtig in das Gebäude. Ein Treppe führt in das erste Stockwerk und eine In den Keller.

Doch  zuerst schauen meine Gefährten und ich uns das Erdgeschoss an. Helen ist die erste, die die drei Personen entdeckt. Sie haben sich im Wohnraum um eine Kerze gruppiert. Als sie Helen entdecken, schlurfen sie auf sie zu. Sie bewegen sich ungelenk, als hätten sie ihre Körper nicht unter Kontrolle. Dann sehe ich es. Dem einen Mann wurde die Kehle aufgeschlitzt. In der Frau stecken mehrere Pfeile. Der zweite Man hat einen gespaltenen Schädel. Sie sind allesamt tot. Doch sie bewegen sich und greifen an.

Cathe versucht wieder ihren Schlafspruch. Können Tote schlafen? Der Spruch verpufft wirkungslos. Ich schiebe mich zwischen Hellen und die Untoten. Dabei positioniere ich mich derart, das sie auf jeden Fall an mir vorbei müssen. Meine schwere Rüstung sollte mich vor dem schlimmsten bewahren.
Ich rufe Grigori noch zu, das man die Untoten durch Heilsprüche verletzen kann. Dann bin ich beschäftigt damit, Schläge abzuwehren. Der Kampf ist kurz. Diesmal wurden wir nicht überrascht und arbeiten auch besser zusammen.

Nach dem wir die Untoten erledigt haben, schaue ich schnell noch im Obergeschoss nach. Da ist jedoch niemand. Als ich wieder runter komme, sehe ich die betretenen Gesicht meiner Gefährten.

Irgend jemand hat uns eine Nachricht hinterlassen.
An der einen Wand des Wohnraumes steht in Blut geschrieben: „Zu spät!“
Irgend jemand wird dafür bezahlen.

Nun bleibt uns nur noch der Keller.
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Offline Terak

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Re: Varisian Destinies - Ferros Tagebuch
« Antwort #3 am: 2.02.2014 | 23:03 »
Hatte schon Sorge, dass die Geschichte nicht weiter geht, danke schön.  :)
Meine Rechtschreibung ist frei erfunden und nicht zur Nachahmung empfohlen,
Übereinstimmung mit heutiger Rechtschreibung ist zufällig.

Offline Edward Fu

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Re: Varisian Destinies - Ferros Tagebuch
« Antwort #4 am: 6.02.2014 | 00:14 »
Doch, doch. Wir sind erst am Anfang. Allerdings spielen wir in grösseren Abständen.
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Offline Chris H. [N/A]

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Re: Varisian Destinies - Ferros Tagebuch
« Antwort #5 am: 9.02.2014 | 23:50 »
Hatte schon Sorge, dass die Geschichte nicht weiter geht, danke schön.  :)

Falls Du Lust hast, hier findest Du auch noch Hintergrundinfos zu den beteiligten Chars und NSC, sowie über Dryads Meadow.  ;)
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Disclaimer: Alle meine Beiträge sind meine persönliche Meinung. Ich erhebe keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.

Offline Edward Fu

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Re: Varisian Destinies - Ferros Tagebuch
« Antwort #6 am: 1.03.2014 | 23:48 »
Vorsichtig steigen wir in den Keller hinab. Helen und ich übernehmen die Führung.
Jorhak bleibt am oberen Treppenabsatz zurück, um uns den Rücken zu decken. Cathe macht einen dummen Witz, das sie einen Lichtspruch auf meine Rüstung machen könnte. Ich glaube sie hat Angst und versucht es zu verbergen. Ich hab auf jeden Fall Angst. Angst davor, was wir noch im Keller finden werden.


Der Keller ist ein großer Raum mit zwei weiteren Türen. Verschiedene alte Möbel und Werkzeuge werden hier gelagert. Die zwei Türen, die von hier abgehen sind aus Holz und sehen stabil aus. Jede der Türen hat einen Holzriegel.

Helen bemerkt den Geruch nach Blut. Grigori bestätigt das. Ich rieche nichts, aber das muss nicht viel bedeuten. Vorsichtig nähere ich mich der ersten Türe. Sie führt in eine Speisekammer. Von der Decke hängen ein paar Rinderhälften. Einige Fässer mit Mehl, Kartoffel und anderen Gemüse stehen hier drinnen. Eine kleine Echse huscht hinter die Fässer. Sie kommt mir nicht besonders gefährlich vor, also ignoriere ich sie.
Ich verlasse den Raum wieder. Ich weiß nicht genau wieso, aber einer Eingebung folgend verkeile ich die Türe mit einem Keil, den ich hier im Keller gefunden habe.

Dann wenden wir uns der zweiten Türe zu.  Der Raum ist größer, als die beiden anderen Räume zusammen. Er ist L-Förmig geschnitten, so das wir ihn nicht komplett einsehen können. Er dient wohl zum zerlegen von Fleisch. Zumindest deuten die Werkzeuge und  eine bearbeitetet Rinderhälfte darauf hin.

Direkt neben der Tür finden wir einen toten Mann. Er ist sehr kräftig gebaut, sein Körper von der täglichen Arbeit gestählt. Sein Schädel ist gespalten und leer. An der Tür sind frische Kratzspuren zu sehen. Seine Fingernägel sind zersplittert und abgebrochen. Er scheint versucht zu haben, sich durch die Tür zu kratzen.

Vorsichtig bewege ich mich weiter in den Raum. Die Anderen folgen. Helen glaubt in den Schatten weiter hinten im Raum eine Bewegung zu sehen. Grigori zaubert tanzende Lichter in die Gegend. Das Licht enthüllt einen Zombie. Irgend wie ist dieser anders, als die Untoten, die wir oben getötet haben. Er ist kräftiger. Als sich unsere Augen treffen, glaube ich ein verschlagenes Funkeln darin zu sehen. Dann stürzt er sich auf mich. Er ist schnell. Er bewegt sich nicht unbeholfen, sondern mit fliesenden Bewegungen.

Der Angriff des Untoten durchbricht meine Deckung und schlägt mir eine ziemliche Wunde. Grigori spricht einen Segen, der uns Mut machen soll.
 Ich schlage mit meinem Schwert zurück. Der Treffer scheint ihn nicht besonders zu beeindrucken.
Augenscheinlich hat Cathe keine Zauber gegen Untote. Daher wirft sie einen Stein nach dem Zombie. Sie trifft ihn, aber der Stein prallt einfach ab. 
Helen wirft eine Flüssigkeit nach dem Zombie. Ein seltsames zischen und die Tatsache, das sich etwas Fleisch beim Zombie auflöst, lässt mich auf eine Säurekugel schließen. Helen steckt voller Überraschungen.

Der Untote macht einen Schritt auf Helen zu und attackiert und verletzt sie. Zum Glück scheint die Wunde aber nicht zu tief zu sein. Während wir uns noch mit dem Zombie beschäftigen, fällt die Tür mit einem lauten Knall zu. Grigori, der in der Nähe der Tür steht, versucht sie zu öffnen. Vergeblich.

Die Tatsache, das wir mit dem Untoten eingeschlossen sind zerrt an unseren Nerven. Das macht sich an den nächsten Angriffen auf unseren Gegner bemerkbar. Mein Angriff geht genau so daneben, wie Helens und Cathes. Einzig Grigori verletzt ihn durch einen Heilspruch. Cathe hat sich inzwischen bis zur Tür zurück gezogen. Der Untote folgt ihr, Er ignoriert Helen und mich komplett, gerade so als wüste er, das wir ihm nichts können. Er greift Cathe an und verwundet auch sie.

Helens Angriff geht abermals ins leere. Wenn das so weiter geht, enden wir genau so, wie der tote an der Türe. Grigori lenkt unseren Gegner ab. Das gibt mir die Möglichkeit, ihm das Schwert in den Körper zu stoßen. Die Haut ist ziemlich zäh, gibt aber am Ende nach. Und dann explodiert der Zombie. Eingeweide treffen Grigori, Cathe und mich. Einzig Hellen steht weit genug weg, um nichts ab zu bekommen.

Mir wird schlecht. Und auch Grigori verabschiedet sich von seinen Mageninhalt.
Nachdem wir uns so gut, wie es geht gesäubert haben, breche ich die Türe auf. Mit genug Zeit ist es kein Problem. Helen und Grigori schauen sich die Stelle an, an der der Zombie vor seinem Angriff stand. Grigori entdeckt Kratzer im Stein. Helen identifiziert sie als Schrift. Es ist die Schrift von Daimonen. Das sind Wesen einer anderen Dimension. Diese Dimension liegt zwischen dem Reicht der Teufel und Dämonen.

Wunderbar. Als wären Untote und Goblins nicht genug.

Grigori beginnt die Zeichen abzuschreiben. Helen geht ihm zur Hand.  Nachdem sie alles notiert haben, zerkratz Grigori die Schrift.
Ich schaue mich noch mal im ersten Raum des Kellers um. Wer immer die Tür hinter uns geschlossen hat, muss entweder hier irgend wo unsichtbar gewesen oder am Zwerg vorbei gekommen sein. Bei der Untersuchung des Raumes fällt mir auf, das der Keil, den ich unter die erste Tür platziert habe nicht mehr da ist. War die Echse etwa kein normales Tier, sondern etwas anderes?

Ich eile die Treppe nach oben um nach Jorhak zu sehen. Cathe begleitet mich. Wir finden unseren Begleiter auf der Treppe außerhalb des Hauses. Er sitzt unbeteiligt da und starrt ins Leere. Es dauert einige Zeit, bis wir ihn wieder so weit bekommen, das er ansprechbar ist.

Es bleibt nicht mehr viel zu tun. Wir verbrennen die Leichen. Dann ziehen wir uns in die Scheune zum Übernachten zurück. Keiner von uns denkt auch nur dran, im Bauernhaus zu übernachten.


11.Sarenith 4709.

Ich erwache recht früh. Mein Kopf fühlt sich an, als wäre er in Watte gepackt. Mein Mund ist trocken, die Lippen rissig.
Vorsichtig setze ich mich auf. Einer Erinnerung schießt durch meinen Kopf.

Bilder einer öden Landschaft. Soweit das Auge reicht nur Einöde. Darüber spannt sich ein roter Himmel. Ich höre die Schrei gepeinigter Wesen, entdecke jedoch niemanden, als ich mich umschaue. Ich gehe auf den Horizont zu. Ich bin mir nicht sicher, ob ich überhaupt vorankomme. Alles sieht gleich aus.

Ich reibe mir die Augen. Sie fühlen sich verklebt an.
Grigori und Cathe sind auch schon wach. Sie sehen so aus, wie ich mich fühle. Grigori beugt sich über die Aufzeichnung der Symbole aus dem Keller. Er murmelt einen Spruch.

Währen Grigori die Schrift übersetzt, unterhalte ich mich mit Cathe. Es stellt sich raus, das sie den selben Traum hatte, wie ich. Kurz darauf gesellt sich auch Grigori zu und beiden. Er bestätigt uns, das er auch den selben Traum hatte. Nur Helen scheint davon nichts mitbekommen zu haben.

Grigori erzählt uns, das die Schriftzeichen die Essenz Abadons in unsere Welt beschwören sollten. Mit was für Irrsinnigen haben wir es eigentlich zu tun?

Da es für uns auf diesen Hof nichts mehr zu tun gibt, brechen wir zu den anderen Höfen auf.
Gegen Mittag des Tages kommen wir beim nächsten Hof an. Wir warnen die Leute. Helen stoppt mich, als ich den Leuten erzählen will, was genau passiert ist. Wahrscheinlich ist es besser, sie wissen nichts von den Untoten.

Wir beschließen, die Nacht auf diesen Hof zu verbringen. Grigori ist das gar nicht recht. Er behauptet, Cathe, er und ich wären verflucht.
Er hat das Buch, dass der Gnom ihn gegeben hat hervor geholt und schreibt darin. Ob er wohl auch Tagebuch führt?


12.Sarenith 4709.

Die Nacht ist ruhig verlaufen. Der befürchtete Angriff ist ausgeblieben. Dafür geht es mir schlechter. Ich fühle mich fiebrig. Die Mattigkeit in meinen Kopf ist besser geworden. Aber der Rest meines Körpers will nicht so richtig mitspielen. Meine Hände zittern. Ich brauch zwei Anläufe, bis es mir gelingt in meine Stiefel zu kommen. Die Rüstung an zu legen wird zur Qual. Seit ich denken kann, habe ich mit der Rüstung trainiert. Sie ist ein Teil meiner selbst geworden. Doch heute fühlt sie sich falsch an.

Cathe und Grigori sehen auch nicht besser aus, als ich. Eher schlechter. Haben wir die Untoten überlebt, um nun durch einen Fluch zu sterben? Ist es überhaupt ein Fluch?

Wir verweilen nicht länger. Ich bin mir nicht sicher, ob wir in unserem Zustand überhaupt eine Hilfe für die Menschen hier wären.

Gegen Abend kommt der nächste Hof in Sicht. Auch hier warnen wir die Leute.
Ich würde gerne weiter reiten. Doch im Dunkeln kann das nur zu einer Katastrophe führen. Also übernachten wir.


13.Sarenith 4709.

Wir brechen zum letzten Hof auf, denn wir warnen müssen. Mein Körper schmerzt. Ich habe immer noch Fieber, fühle wie ich schwächer werde . Cathe und Grigori geht es nicht besser. Es ist ein schweigsamer Ritt. Jeder von uns hängt seinen eigenen Gedanken nach. Ich versuche mich abzulenken. Aber meine Gedanken kommen immer zu dem Punkt, an dem ich mich frage, ob ich die nächsten Tage überleben werde.

Gegen Mittag treffen wir am Hof ein. Es ist der Größte hier in der Gegend. Die Leute haben wohl schon Gerüchte gehört. Sie sind alle bewaffnet. Auch wenn es sich dabei nur um Dolche handelt, ist es besser als nichts. Wir sprechen die Warnung aus und machen uns auf dem Weg nach Dryads Meadow.

Am späten Nachmittag erreichen wir die Stadt.
Sofort fällt uns ein Zelt neben dem Last Chance auf. Das Last Chance ist eine Herberge außerhalb von Dryads Meadow. Die Preise sind teuer und der Service nicht vorhanden. Die Absteige hält sich nur deswegen, weil sie Gäste beherbergt, die es vor Anbruch der Dunkelheit nicht in die Stadt geschafft haben.

Vor dem Zelt sitzt ein Gnoll. Als er uns kommen sieht, dreht sich sein hyänenartiger Kopf in unsere Richtung. Eines seiner Augen wird von einer Narbe geteilt. Seine Rute wurde in der Mitte abgetrennt. Als Rüstung trägt er einen Schuppenpanzer. Auf den Rücken trägt er zwei Eisenstangen, die mit einer Kette verbunden sind. Das ist wohl eine Art Waffe.

Er tritt uns in den Weg und fragt nach mir. Als ich mich zu erkennen gebe, übergibt er mir ein versiegeltes Schreiben.

Ich zerbreche das Siegel und lese den Brief. Zuerst habe ich gedacht, es wäre eine Provokation meines Onkels. Ich hab selbst keine Ahnung, wie ich drauf gekommen bin.

Der Brief ist jedoch von einer mir unbekannten Seite.
Ich überfliege die Zeilen:

Verehrter Ferros Xandis,

die Gesellschaft der Sehenden gibt bekannt, das Euer Schicksal als Bedrohung eingestuft wurde, und ihr Aufgefordert werdet, Dryads Meadow niemals wieder zu betreten
Wir bitten euch das zu befolgen,

Hochachtungsvoll.


Die Unterschrift ist ein Auge von dem acht Striche nach oben und unten abgehen. Soll das ein Witz sein? Nun, zum Spaßen ist mir gerade nicht zu mute.

Ich frage meine Begleiter, ob sie etwas mit der Gesellschaft der Sehenden anfangen können. Grigori hat von denen tatsächlich schon gehört. Sie sind wohl Seher, die die Zukunft beobachten um Abweichungen zu korrigieren. Ich tue mich etwas schwer mit diesen Konzept. Wie kann ich etwas, das noch nicht geschehen ist korrigieren?  Jede Entscheidung die wir treffen verändert doch die Zukunft. Aber es steht uns doch frei uns zu entscheiden …. Eigentlich will ich gerade nicht darüber nachdenken. Es bereitet mir Kopfschmerzen.

Cathe und Helen versuchen inzwischen mehr aus dem Gnoll heraus zu bekommen. Sie fragen ihn, wer ihn geschickt hat und ob er auch für andere als Bote arbeitet. Er gibt sich jedoch wortkarg. Statt dessen beginnt er, sein Zelt abzubauen.

Hilft nichts. Ich will zum Tempel. Wenn wir wirklich verflucht sind, dann wird man uns dort helfen können. Also setze ich mein Pferd in Bewegung und reite zum Tor.

Am Tor angekommen fragt Helen die Wachen nach Neuigkeiten in der Stadt. Einer der Wächter berichtet, das eine Krankheit in der Stadt umher geht.

Als wir die Stadt betreten fällt uns sofort auf, das kaum Menschen auf der Straße unterwegs sind. Als wir an der Wache vorbeikommen, sehen wir das neue Rekruten trainiert werden. Nun, nach allem, was bisher passiert ist, ist das keine schlechte Idee.

Als wir beim Tempel ankommen, wird uns das Ausmaß der Krankheit bewusst. Zwanzig kranke sind im Tempel untergebracht. Novizen und Priester kümmern sich um sie. Einige der Patienten liegen still da und starren mit aufgerissenen Augen an die Decke. Ich möchte gar nicht wissen, was sie dort sehen. Andere wälzen sich im Fieberwahn hin und her.

Den Priestern und ihren Helfern ist die Erschöpfung anzusehen.
Wir bitten Oberpriester Sands um ein Gespräch und erklären ihm unsere Situation. Es stellt sich raus, das er uns nicht helfen kann.

Leider hat er keinerlei Heilsprüche übrig, um uns zu helfen. Es werden ständig mehr Leute krank, so das er seine Heilsprüche braucht, um die Kranken im Tempel am Leben zu halten.

Er verweist uns an Aliandra. Sie wäre eine begabte Heilerin. Daher wundert es mich, das sie nicht hier ist um zu helfen. Ich hatte eigentlich den Eindruck, das sie eine hilfsbereite Person ist.

Also verabschieden sich meine Kameraden und ich und begeben uns zu Aliandras Haus. Als wir dort ankommen, sehen wir eine Menge Leute, die vor ihrem Haus stehen. Vereinzelt sind stimmen zu hören, die verlangen Aliandra soll als Hexe verbrannt werden. Haben die sie noch alle?

Vor Aliandras Haus sind zehn Wächter postiert, die die Bevölkerung davon abhalten, das Haus zu stürmen. Das ist der reine Wahnsinn. Ich habe immer mehr das Gefühl, das die Stadt angegriffen wird.

Nach einem kurzen Gespräch mit einer der Wachen werden wir durch gelassen. Davor nimmt uns in Empfang. Er lässt uns ins Haus wo wir Aliandra treffen. Sie sieht elend aus. Ihre Augen sind gerötet. Sie scheint geweint zu haben. Ich glaube, der Mob vor ihrem Haus geht ihr sehr nahe.

Wir erklären Aliandra unsere missliche Lage. Der Gedanke, uns helfen zu können, lässt sie aufleben. Helens Instinkt war richtig. Aliandra und Davor sind gute Personen.

Sie findet mittels eines Spruches raus, das wir nicht verflucht sondern krank sind. Die Krankheit nennt sich Zombiefäule. Wenn ich es richtig verstehe, werden wir, wenn die Krankheit nicht behandelt wird sterben, um dann als Untote wieder auf zu erstehen.
Als ich die Worte vernehme, läuft es mir kalt den Rücken runter. Es ist für mich noch zu früh zum sterben. Es gibt noch so viel zu tun...!

Aliandra macht uns Hoffnung, das noch nicht alles verloren ist. Als erstes heilt sie Cathe. Das ist auch dringend nötig. Cathe ist inzwischen schon ziemlich geschwächt. Für Grigori und mich braut sie einen trank. Der wird uns zwar nicht heilen, aber so weit stabilisieren, das es nicht schlimmer wird.

Dann haben wir Zeit, uns Aliandras Geschichte an zu hören. Es stellt sich raus, das alle Kranken Kunden von Aliandra sind. Es scheint, als wolle sie irgend jemand in Verruf bringen.

Wir beschließen, das Grigori und ich noch heute Abend um eine Audienz bei Lord Fane erbitten wollen. Wir werden heute wahrscheinlich nicht mehr empfangen, aber je früher bekannt ist, das wir zurück sind, desto besser.

Doch bevor wir zum Anwesen des Lords gehen, will ich versuchen etwas gegen den Mob vor dem Haus zu tun. Ich erinnere mich an einen kleinen Spruch, der bei diplomatischen Verhandlungen hilfreich ist. Er bewirkt nur Kleinigkeiten. Verändert das Licht, das auf das Gesicht des Redners fällt, variiert die  Stimmlage und sorgt dafür, das Worte klar zu hören sind.
Aber genau diese Kleinigkeiten können den Unterschied zwischen Versagen und Erfolg machen. In meinen Angeschlagenen Zustand will ich mich nicht ausschließlich auf meine erlernte Rhetorik verlassen.

Ich spreche also den Zauber und begebe mich dann vor das Haus, um einige Worte an die Leute zu richten. Ich mache ihnen klar, das sie keinen Grund haben, Aliandra zu fürchten. Das sie ihnen immer geholfen hat. Zu den meisten dringen meine Worte durch. Doch nicht zu allen. Ein großer Teil der Leute begibt sich nach hause. Einige Verborte bleiben zurück. Aber darum kann sich die Wache kümmern.
Dann machen Grigori und ich uns auf den Weg zum Anwesen des Lords. Dort hinterlassen wir eine Nachricht mit der Bitte um eine Audienz.

« Letzte Änderung: 1.03.2014 | 23:53 von Edward Fu »
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Re: Varisian Destinies - Ferros Tagebuch
« Antwort #7 am: 2.03.2014 | 00:10 »
14.Sarenith 4709.

Ich erwache Früh. Ich habe unruhig geschlafen. Doch diesmal liegt es weniger an der Krankheit. Ich hatte Träume, in denen ich mich in einen Untoten verwandelt habe. Obwohl ich weiß, das Aliandra mir helfen kann, hat mich die Angst doch in den Schlaf verfolgt.

Es dauert einen Moment, bis ich ganz wach bin und begreife wo ich bin. Wir haben im Haus von Aliandra und Davor übernachtet. Aliandra ist auch schon wach. Sie sitzt still da und hat die Augen geschlossen. Ich vermute sie bereitet ihre Sprüche vor.

Bei mir geht das etwas anders. Aber das ist wohl von Person zu Person unterschiedlich. Ich bereite meine Sprüche vor, während ich mich um meine Waffen und die Rüstung kümmere. Das Schärfen des Schwertes und Pflegen der Rüstung ist zu einem morgendlichen Ritual geworden. Die Berührung des Metalls hat etwas beruhigendes.

Langsam werden auch Grigori, Cathe und Helen wach. Cathe sieht schon besser aus als gestern.
Inzwischen ist Aliandra auch fertig. Sie  kommt zu Grigori und mir und heilt uns. Mir fällt ein Stein vom Herzen. Außerdem hat sie Sprüche vorbereitet, die den Schaden, den die Krankheit angerichtet hat, heilen. Als Aliandra mich heilt, sehe ich ein seltsames Leuchten aus der nähe ihres Herzens. Hat das bei Cathe und Grigori auch so geleuchtet, als sie geheilt wurden?

Nach dem Frühstück begeben Grigori und ich uns wieder zum Tempel. Auch wenn weder Grigori noch ich Krankheiten heilen können, so können wir mit unseren mundanen Heilkünsten zur Hand gehen. Außerdem hat Grigori den gleichen Zauber vorbereitet, mit dem Aliandra bei uns die Krankheit entdeckt hat.

Währen ich mich nützlich mache untersucht er damit zwei der Kranken. Er findet raus, das ein Daimon an der Verbreitung der Krankheit schuld ist. Der Biss eines Kaku-Daimons löst die Krankheit aus. Irgend jemand will dieser Stadt wirklich böses.

Ich mache mich auf den Weg zurück zu Aliandra. Sie sollte davon wissen. Grigori geht zu Ticklefaether um mehr über Daimonen zu erfahren.

Als ich bei Aliandras Haus ankomme, erfahre ich, das ein Bote Lord Fanes da war. Der Lord bitte uns um die Mittagszeit zu einem Gespräch vorbei zu kommen.

Schnell bringe ich Aliandra, Helen und Cathe auf Stand, was Grigori über die Krankheit heraus gefunden hat. Dann ist es auch schon Zeit, sich auf dem Weg zum Herrn der Stadt zu machen. Gerade als wir das Haus verlassen, erscheint Grigori.

Auf dem Weg zum Anwesen Lord Fanes berichtet Grigori, was er vom Gnom erfahren hat. Wir scheinen es mit einer Art Daimonenkult zu tun zu haben, der Charon, den Tod, verehrt. Charon ist einer der vier apokalyptischen Reiter. Keiner der vier Reiter hat ein gesteigertes Interesse an unserer Welt. Allerdings hassen Daimonen das Leben.

Inzwischen ist auch Grigori zu selben Schluss gekommen, wie ich. Irgend jemand will Aliandra etwas anhängen.


Beim Anwesen Lord Fanes werden wir von Dan Swift in Empfang genommen. Er bringt uns in den Raum, in den wir Fane das erste mal begegnet sind. Wir berichten dem Lord, was wir bei den südlichen Höfen erlebt haben. Mit besorgter Miene hört er uns zu. Als wir auf die Krankheit in der Stadt  zu sprechen kommen, verdüstert sich sein Gesicht noch mehr. Als er hört, das es sich um Daimonen handelt, beschließt er, das es an der Zeit ist, selbst in der Stadt auf Patrouille zu gehen.

Er erhebt sich und nimmt das Schwert, das über den Kamin hängt. Schon bei meinem ersten Besuch ist es mir auf gefallen. Zu groß ist die Ähnlichkeit mit einem der Schwerter, die mein Vater herstellt. Wenn man in einer Familie von Rüstungs- und Waffenschmieden aufwächst entwickelt man ein Auge dafür. Entweder mein Vater oder Farrid haben diese Waffe gefertigt

Während ich noch das Schwert betrachte, ist ein Wortwechsel von Draußen zu hören. Kurz darauf öffnet sich die Tür und Farrid betritt den Raum. Er trägt einen Plattenpanzer, der mit Runen verziert ist. Auch sein Schwert, Schild und Dolch weisen Runen auf. An seiner linken Seite hängt ein kleiner Schmiedehammer.

Mit schnellen Schritten kommt er auf Lord Fane zu und bittet ihm seine Hilfe an. Als er von den Vorfällen gehört hat, sei er so schnell wie möglich her geeilt.

Mich streift sein Blick kurz und er nickt mir zu. So als wäre nie etwas vorgefallen. Dabei übersieht er geflissentlich meine Hand, die sich um den Griff meiner Waffe gekrallt hat. Sie umschließt den Griff so fest, das die Knöchel weiß hervortreten.

Ich habe bereits begonnen, das Schwert zu ziehen, als der Hausherr mich an mein versprechen erinnert, Farrid nicht innerhalb seiner Stadt anzugreifen. Es fällt mir sehr schwer, das Schwert wieder weg zu stecken. Ich muss mich dazu zwingen, den Griff der Waffe los zu lassen.

Lord Fane teilt die Stadt in Bezirke auf, in denen wir Patrouillieren sollen. Farrid übernimmt den Norden, der Lord die Gegend um den Tempel und wir die Gegend um Aliandras Haus. Der Lord scheint sich mit der Bekämpfung böser Wesen auszukennen. Da Daimonen sich unsichtbar machen können, sollen wir nach einer bösen Aura Ausschau halten. Glücklicherweise ist Helen dazu in der Lage.

Und so machen wir uns auf den Weg. Ich bin froh endlich von Farrid weg zu kommen. Seltsam. Die ganze Zeit wollte ich ihn finden und die Wahrheit erfahren. Und plötzlich scheint das gar nicht mehr so  wichtig. Wenn ich mir gegenüber Ehrlich bin, habe ich Angst davor, was ich erfahren werde, wenn ich mich mit Farrid auseinander setze. Da ist es erst mal leichter Daimonen jagen zu gehen.

Nach vier Stunden haben wir dann Glück. Helen entdeckt eine Daimon. Sie und Cathe versuchen sich anzuschleichen. Ich versuche es erst gar nicht. Mit meiner schweren Rüstung ist es besser, wenn ich zurück bleibe. Wenn es brenzlig wird, bin ich immer noch schnell genug bei ihnen. Grigori sieht ebenfalls davon ab, mit zu gehen. Er hat zwar keine schwere Rüstung, aber er kann auch nicht schleichen.

Dann ist Helen nah genug dran um es anzugreifen. Als sie mit ihrer Waffe zustößt, gleißt diese kurz auf. Ich habe das Gefühl, das Helen irgend wie Energie in die Waffe fokussiert hat. Inquisitoren haben so ihre Tricks, wenn es um den Kampf gegen das Böse geht.

Cathe sprich einen Zauber. Wieder mal ein Schlafspruch. Und wieder legt sie ihn so, das Helen ebenfalls drinnen steht. Inzwischen erahne ich, wo der Spruch ungefähr landen wird. Wenn man genau hin schaut, dann kann man es sehen. Irgend wie bekommt Cathe das nicht richtig in den Griff. Der Daimon greift Helen an und wird sichtbar. Das ist unsere Chance.

Grigori und ich laufen los, um unseren beiden Mädels bei zu stehen. Als ich den Daimon angreife, muss ich feststellen, das meine Waffe an der harten Haut des Wesens abgleitet.
Verdammt. Aber es gibt da einen Spruch, der etwas Abhilfe schaffen kann. Während Helen den Daimon angreift, versuchen Grigori und Cathe den Gegner abzulenken.

Ich  spreche den Spruch, der meine Waffe schwerer macht. Magie ist schon seltsam. Die Waffe wird zwar schwerer, aber dabei behindert sie mich nicht in der Handhabung. Aber sie macht mehr Schaden.

Eine ganze Zeit lang prügeln wir auf unseren Gegner ein. Der hat sich auf Helen eingestellt und weicht ihr aus. Ich treffe ihn zwar, aber trotz verzauberter Waffe mach ich nur wenig Schaden. Helen ist echt die einzige, die dem Daimon richtig weht tun kann. Aber zur Zeit trifft sie nicht.

Und um das ganze noch schlimmer zu machen, wird der Daimon wieder unsichtbar. Helen hat den Spruch, mit dem sie böse Auren sehen kann, fallen lassen. Nun muss sie ihn wieder aufsagen. Das gibt den Daimon etwas Zeit, die eigenen Wunden zu schließen.

Plötzlich spüre ich, wie etwas meinen Geist berührt. Einen Moment lang bin weg. Fast als wäre ich im übermüdeten Zustand für einen Augenblick lang eingeschlafen. Als ich wieder zu mir komme, spüre ich einen stechenden Schmerz in meinen Oberschenkel. Als ich hinschaue, sehe ich, das mein Dolch in meinem Bein steckt. Und meine Hand umklammert ihn noch. Was zum …?
Aber zumindest ist unser Gegner wieder sichtbar.

In der Zeit hat Helen noch ein, zwei Treffer gelandet. Grigori und Cathe scheinen gerade nur sehr wenig Optionen zu haben, also unterstützen sie Helen weiter, in dem sie den Daimon ablenken.

Wieder eine sanfte Berührung meines Geistes. Doch diesmal bin ich auf der Hut. Ich kann den Geist des Daimons aus meinen Geist aussperren. Dann rammt Helen ihm ihren Degen in den Körper.  Wieder ein kurzes Gleisen und der Daimon ist tot. Er löst sich nicht auf, was darauf hindeutet, das er nicht durch einen Zauber gerufen wurde, sondern sich in unserer Welt manifestiert hat.

Wir sammeln die Überreste unseres Gegners auf. Nun haben wir den Beweis, das Aliandra die Leute nicht verhext hat, sondern ein Monster dahinter steckt. Also beschließen wir, Aliandra zum Tempel zu bringen. Ihre Hilfe wird dort gebraucht. Sie kommt auch nur zu gerne mit.

Als wir den Tempel betreten ist Lord Fane auch da. Er begrüßt Aliandra  herzlich. Sie scheinen sich näher zu kennen. Sofort macht sich Aliandra daran, die Kranken zu versorgen. Es stellt sich raus, das sie eine bessere Heilerin ist, als Ryan Sand. Beeindruckend.

Zu meinen Leidwesen ist inzwischen auch Farrid im Tempel angekommen. Er steht bei Cathe und unterhält sich mit ihr. Worüber sie sprechen kann ich nicht hören. Ich stehe zu weit weg. Wahrscheinlich versucht er sie um den Finger zu wickeln. Ich werde das im Augen behalten müssen.


15.Sarenith 4709.


Die gestrige Nacht war lang. Dafür habe ich geschlafen wie ein Stein. Keine Träume haben meinen Schlaf gestört. Zumindest kann ich mich nicht an sie erinnern.
Ich habe mich gerade angezogen, als es an der Tür unseres Hauses klopf. Als ich zur Tür komme, erzählt Cathe mir, der Bürgermeister und seine Frau wären hier gewesen, um uns heute Abend auf eine Feier im Rathaus einzuladen.

Neben Cathe steht eine blasse Helen. Ganz aufgelöst erzählt sie, das die Frau des Bürgermeisters böse sei. Ich bin mir allerdings nicht sicher, was ich tun soll. Solange die Frau nichts böses getan hat, kann ich sie nicht verurteilen. Böse ist, wer böses tut.

Nach dem Frühstück machen sich meine Kameraden und ich noch mal auf den Weg zum Ticklefeather, den Gnom. Er wollte noch mehr über die Daimonen rausfinden.

Er empfängt uns auf seine übliche verschrobene Art.
Ticklefeather berichtet uns seine Erkenntnisse über die Daimonen. Sie sind Immun gegen Säure, Gift, magische Todeseffekte (was immer das auch ist) und Krankheiten. Sie besitzen Resistenzen gegen Kälte, Hitze und Elektrizität. Den Schaden von Waffen, die nicht gut oder aus Silber sind, stecken sie ziemlich gut weg. Kein Wunder, das wie gestern Nacht einen so schweren Stand hatten.

Helen fragt den Gnom dann noch nach dem Relief im Tempel. Es zeigt eine Schöne Frau ohne Mund. Wie Helens Kopf funktioniert ist mir echt Schleierhaft. Sie springt von einem Thema zum anderen.

Aber wenn ich schon mal hier bin und sich das Gespräch eh gerade von den Daimonen wegbewegt, nutze ich die Gunst der Stunde und Frage Ticklefeather ob er je etwas von der Gesellschaft der Sehenden gehört habe. Seine Reaktion überrascht mich. All seine Verschrobenheit ist verschwunden. Er fragt mich, weshalb ich auf das Thema zu sprechen komme. Als ich ihm vom Brief erzähle verlangt er nach einem Beweis. Ich zeige ihm das Siegel des Briefes.

Mit ernsten Gesicht fragt er mich, ob sie eine Empfehlung ausgesprochen hätten und ob ich diese befolgt hätte. Als ich ihm erkläre, das ich keine Wahl hatte, als ihre Empfehlung zu ignorieren, schüttelt er nur den Kopf. Er erklärt mir, das sie mich töten werden. Na toll. Als hätte ich nicht genug Probleme. Sollen sie nur kommen, ich werde sie einen hohem Preis für mein Leben zahlen lassen.
Abschließend empfiehlt mir der Gnom, ihnen zuvor zu kommen, indem ich selbst einen Blick in die Zukunft werfe. Dabei ruht sein Blick auf Grigori. Stimmt, die Varisier sind bekannt dafür, das sie die Zukunft durch die Karten vorher sagen können. Ich bin mir nicht sicher, ob ich daran glaube, aber es kann ja nicht schaden.

Wir verabschieden uns vom Gnom und begeben uns zu unserem Haus.
Dort legt mir Grigori die Karten. Er sagt mir, das er in diesem Fall nur das Medium sei. Er wird sich anschließend an nichts mehr erinnern.

Zuerst muss ich eine Frage auswählen.
Warum sieht die Gesellschaft der Sehenden mich als Gefahr.

Grigori sortiert die Karten die Weisheit repräsentieren aus dem Kartendeck, mischt sie und lässt mich eine Karte ziehen. Es ist die Königin Mutter.

Sie steht für die Gesellschaft der Sehenden. Genau wie die Königin Mutter sammelt die Gesellschaft Informationen ohne im Gegenzug Informationen Preis zu geben. Sie beobachten mich.

Dann mischt Grigori das Kartendeck erneut.

Er legt Drei mal Drei Karten aus.

 
            VergangenheitGegenwartZukunft
Gut            Der Jongleur  Die Hochzeit Der Hasen Prinz
Neutral Die Demonenlaterne Der Lügner Der Leere Thron 
Böse Die Trompete  Der Idiot Das Einhorn


Ich war mir nicht sicher, was sich aus dem Harrowing ergeben würde. Um so mehr erschüttert mich, was dabei heraus gekommen ist. Es sind so viele Wahrheiten in diesen Karten verborgen. Viel Schmerz aber auch Funken der Hoffnung. Ich werde darüber gründlich nachdenken müssen. Am besten wird es sein, wenn ich meine Gedanken zu jeder Karte notiere.


Der Jongleur steht für eine Person, die ich länger kenne. Wenn diese Person ihre Ziele erreicht, profitiere ich auch davon.

Ich grüble, wer das sein könnte. Ich weiß nicht, warum mir Farrid in den Sinn kommt. Wie profitiere ich davon, das Farrid seine Ziele erreicht? Geht es überhaupt um Farrid?

Die Demonenlaterne ist laut Grigori nicht wichtig. Wird nicht interpretiert


Die Trompete steht für eine Macht, die sich in mein Schicksal eingemischt hat, als alles auf der Kippe stand.

Vor meinen inneren Auge entstehen Bilder, als Grigori die Bedeutung dieser Karte preis gibt. Ich spüre den kalten Stein des Altars auf dem ich liege. Spüre die Fesseln, die meine Arme und Beine fixieren. Spüre den Schmerz, als der Teufel mir das Bein abreist. Und die Hoffnung, als das Elementar aus der Erde auftaucht um gegen ihn zu Kämpfen. Bis zum heutigen Tag ist mir nicht klar, warum es aufgetaucht ist. Aber es hat mein Leben verändert.


Die Hochzeit steht für eine Verbindung, die nicht mehr gelöst werden kann. Im Moment ist das sehr gut für mich.

Gegenwärtig gibt es einige gute Verbindungen in meinem Leben. Aber ich glaube, das bezieht sich auf die Tatsache, das ich, seid dem ich mein Bein verloren habe, Magie beherrsche.Wenn ich mich morgens mit meinen Waffen und Rüstungen beschäftige, tauchen Sprüche in meinem Kopf auf. Wissen, das ich niemals gelernt habe ist da. Ich fühle eine Verbundenheit mit meinen Waffen und Rüstungen, mit Metall. Und ich spüre eine Verbundenheit mit Dryads Meadow. Das liegt vielleicht daran, das die Erde hier sehr Eisenhaltig ist.


Der Idiot steht für jemanden, der einen großen Fehler begangen hat. Die Person hat sich übers Ohr hauen lassen und sieht das Böse nicht.

Könnte das Farrid sein? Oder bin ich das. Wurde ich getäuscht? Ist Farrid gar nicht der Böse. Hat jemand anderes versucht mich zu Opfern? Immerhin ist Lord Fane ein Paladin und er scheint nichts Böses in Farrid zu sehen. Diese Karte wirft mehr Fragen auf, als sie beantwortet.


Der Hasen Prinz steht für den Kampf. Jeder Kämpfer kann im Kampf fallen. Ob man fällt oder nicht hat nichts mit Talent oder den eigenen Fähigkeiten zu tun. Jedoch muss das nicht zum Tod führen. Diese Karte kann auf einen Adlige deuten, der noch nicht aufgetreten ist.
Auch hier wieder nur Fragen. Könnte der Adlige der Drahtzieher hinter den Angriffen auf Dryads Meadow sein?Was hat es damit auf sich, das jeder Kämpfer im Kampf fallen kann? Bezieht es sich auf mich. Heißt das, das es egal ist, wie gut ich bin, ich werde verlieren? Oder bezieht es sich auf meine Gegner?

Der leere Thron steht für ein Gefühl von Verlust, der aber für das größere Gute hingenommen werden kann. Die Karte steht auch für all jene, die ich oder die mich verlassen haben und in Zukunft wieder eine Rolle spielen werden.
Bei dieser Karte muss ich an Malena denken. Ich habe versucht den Gedanke an sie zu unterdrücken. Ich habe die Verlobung mit ihr gelöst. Und es war das Richtige, es zu tun. Sie hat einen Mann verdient, der sie liebt und für sie da ist. Nicht einen, der seinen Onkel nachjagt um ihn zu töten. Und doch … Sie fehlt mir. Das warme Gefühl in ihrer Nähe. Ihre Hände in meinen Händen, ihre Lippen auf den Meinen.
Wenn ich der Karte glauben darf, wird Malena wieder in mein Leben treten Aber wird sie mich hassen, dafür, das ich sie verlassen habe oder wird sie mir eine zweite Chance geben?



Das Einhorn steht dafür, das mir das, wonach ich strebe angeboten wird, Der Preis dafür wird hoch sein und es ist nicht sicher, ob ich bereit sein werde, den Preis zu bezahlen.

Doch wonach strebe ich. Als ich aufgebrochen bin wollte ich Farrid tot sehen. Also Rache. Ich habe es Gerechtigkeit genannt, aber inzwischen weiß ich, es war Rache. Wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, wusste ich es schon damals.
Seit dem ist einige Zeit vergangen. Ich bin Menschen begegnet, die Farrid immer noch als den Guten sehen. Und tief in meinen Inneren wünsche ich mir, das ich getäuscht worden bin. Also will ich jetzt die Wahrheit? Werde ich die Wahrheit ertragen?





Bin ich nun klüger, warum mich die Gesellschaft der Sehenden als Gefahr sieht? Irgend wie läuft alles auf Farrid hinaus. Er ist dafür verantwortlich, das ich hier bin. Kann es sein, das sie Pläne mit Farrid haben und sie befürchten, ich könnte ihn töten?
« Letzte Änderung: 2.03.2014 | 00:16 von Edward Fu »
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Offline Terak

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Re: Varisian Destinies - Ferros Tagebuch
« Antwort #8 am: 23.03.2014 | 19:00 »
Falls Du Lust hast, hier findest Du auch noch Hintergrundinfos zu den beteiligten Chars und NSC, sowie über Dryads Meadow.  ;)

Danke schön.  :)

Meine Rechtschreibung ist frei erfunden und nicht zur Nachahmung empfohlen,
Übereinstimmung mit heutiger Rechtschreibung ist zufällig.

Offline Chris H. [N/A]

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Re: Varisian Destinies - Ferros Tagebuch
« Antwort #9 am: 23.03.2014 | 19:48 »
Danke schön.  :)

Gern geschehen. Viel Spaß damit. ;-)
Drama light - Theater zum verlieben

Disclaimer: Alle meine Beiträge sind meine persönliche Meinung. Ich erhebe keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.

Offline Edward Fu

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Re: Varisian Destinies - Ferros Tagebuch
« Antwort #10 am: 6.04.2014 | 23:12 »
15. Sarenith 4709.
Bin ich nun klüger, warum mich die Gesellschaft der Sehenden als Gefahr sieht? Irgend wie läuft alles auf Farrid hinaus. Er ist dafür verantwortlich, das ich hier bin. Kann es sein, das sie Pläne mit Farrid haben und sie befürchten, ich könnte ihn töten?


Nun, sei es, wie es ist. Ich werde noch weiter darüber nachdenken müssen.

Allerdings steht noch eine Sache aus. Wir müssen herausfinden, wer die Goblins in die Stadt gelassen hat. Daher spreche ich das Thema an. Grigori wirft ein, das die Goblins es vielleicht von außen geöffnet haben könnten. Ein guter Einwand. Vielleicht sollten wir uns das Schloss noch mal ansehen.
Helen will für die Feier beim Bürgermeister noch verschiedene Dinge besorgen. Cathe verschwindet, ohne zu sagen, wo sie hin geht.
Also begeben nur Grigori und ich uns noch mal zum Tor. Das Tor wird von einem schweren Balken gesichert, der von einem Schloss verschlossen wird. Von Außerhalb kommt man an das Schloss nicht ran. Allerdings wäre es möglich, das einer der Goblins über die Mauer geklettert ist, um es von innen zu öffnen.
Ich schaue mir das Schloss genauer an. Es ist von sehr guter Qualität. Nicht leicht zu öffnen. Mit genug Zeit und dem richtigen Werkzeug traue ich es mir zu, es auch ohne Schlüssel zu öffnen. Allerdings ist Zeit ein wichtiger Faktor. Nachts Patrouillieren Wachen die Tore. Ich kann mir nicht vorstellen, das einer der Goblins das Schloss in so kurzer Zeit öffnen könnte.

Es ist eher wahrscheinlich, das irgend jemand sie reingelassen hat.
Wer hat noch mal Schlüssel zu den Toren?  Sir Merec hat einen. Aber ich glaube, den können wir ausschließen. Schließlich hat er uns beauftragt, heraus zu finden, ob einer seiner Leute die Goblins unterstützt hat.
Die Deputys Rayne West, Mark Thorne und Henrik Storm haben einen. Dann noch Dan Swift, der Haushofmeister des Lords. Aber den sollten wir erst unter die Lupe nehmen, wenn wir alle anderen überprüft haben.

Ich beschließe mich mal bei der Wache umzusehen. Grigori will beim Tempel helfen.
Als ich ankomme, sind die Rekruten gerade beim trainieren. Sie tun mir leid. Sie sind es nicht gewohnt, Rüstungen zu tragen und Rayne West schleift sie gnadenlos. Dabei können sie noch froh sein, das sie nur leichte Rüstungen tragen. In einer Platte wäre die Hälfte von ihnen tot.

Ich biete meine Hilfe bei der Ausbildung mit den Rüstungen an. Ich weiß nicht wie, aber einige der Rekruten haben es geschafft die Kettenhemden so überzuziehen, das sie Scheuern müssen. Mit der Erlaubnis von West korrigiere ich den Sitz der Rüstungen.

Bis zum Abend helfe ich so gut ich kann. Dann verabschiede ich mich. Immerhin sind wir beim Bürgermeister eingeladen. Da sollte ich nicht abgerissen und ungewaschen auftauchen.

Nachdem wir uns alle rausgeputzt haben, begeben wir uns zum Rathaus.
Wir werden von einen Diener in Empfang genommen. Er führt uns in einen großen Raum, in dem schon einige Gäste versammelt sind. Genau genommen scheinen wir die letzten zu sein.

Ich habe noch ein paar Blumen für die Gastgeberin und Wein für den Gastgeber besorgt. Wahrscheinlich kann er sich besseres leisten, aber zumindest kommen wir nicht mit leeren Händen.

Ich schaue mich im Raum um. Viele der Personen kenne ich. Eine davon hat sich meinen Groll zugezogen. Ja, Farrid ist auch da. Das verspricht ein langer Abend zu werden. Bei Farrid steht der Bürgermeister und eine Frau, die ich noch nicht kenne.

Etwas abseits sehe ich Dan Swift und Sir Merec zusammen stehen. 
Barren der zwergische Schmied, der mich an meinem ersten Tag in Dryads Meadow bewirtet hat ist auch da. Ich gehe zu ihm um ihn zu begrüßen. Sein Blick wandert zwischen mir und Farrid hin und her, aber er sagt nichts, Dafür bin ich ihm auch sehr dankbar.
Ich weiß, das ich Farrid konfrontieren sollte. Aber nicht jetzt und hier. Genaugenommen habe ich davor Angst. Die Angst davor, ich könnte mit dem, was ich von Farrid halte, recht haben ist ungefähr genau so groß, wie die Angst davor, ich könnte mich irren. Macht das Sinn. Eigentlich nicht. Da werde ich noch drüber nachdenken müssen. Aber nicht jetzt.

Etwas Abseits steht Ryan Sands und beobachtet die ganze Szenerie. In einer anderen ruhigen Ecke sehe ich Helen. Sie starrt eine ganze Zeit lang mit leeren Blick in den Raum. Gerade als ich zu ihr rüber gehen will, um sie zu fragen, ob alles in Ordnung ist, kommt wieder Leben in ihren Blick. Ich werde sie später fragen, was los war.

Endlich hat sich Farrid von der Unbekannten an der Seite entfernt. Inzwischen steht Grigori bei ihr und unterhält sich mit ihr. Ich schlendere rüber und komme gerade noch rechtzeitig, um zu hören, das sie Brenda Silverschild heißt, aus Korvosa kommt und hier in Dryads Meadow ein Handelskontor eröffnen will.

Inzwischen ist das Essen aufgetragen und wir werden zu Tisch gebeten. Der Bürgermeister ehrt uns, in dem er einen Toast auf uns ausbringt. Er dankt uns noch mal dafür, das wir das Kind zurückgebracht haben und auch für unsere Hilfe bei der Bekämpfung der Krankheit, die durch die Daimonen ausgelöst wurde. Und um die Materielle Seite nicht zu kurz kommen zu lassen, dürfen wir uns im neuen Handelskontor von Brenda Silverschield Ware im Wert von 200 Gold pro Person auf Kosten der Stadt aussuchen.

Danach fangen die Unterhaltungen der einzelnen Personen untereinander wieder an. Ich bemerke, das Helen erstaunlich wenig Alkohol zu sich nimmt. Als sie meinen Blick auf sich ruhen spürt, schaut sie in meine Richtung und wirft mir einen angespannten Blick zu. Ich hab keine Ahnung, was sie mir mit dem Blick sagen will, aber sie scheint zu glauben, ich hätte begriffen was sie will. Sie wendet sich ihren Tischnachbarn zum Gespräch zu; ausgerechnet Farrid.

Grigori unterhält sich weiterhin mit Brenda. Diese erzählt gerade Neuigkeiten aus Korvosa. Der König von Korvosa scheint gestorben zu sein. Daraufhin hat seine Frau die Macht übernommen und angefangen die Machtverhältnisse umzustrukturieren. Angefangen mit der Auflösung der Hellknights und der Greifenreiter und der Einführung einer eigenen Garde, die nur aus Frauen bestand; den Grey Maidens.  Eine seltsame Krankheit hielt Einzug in Korvosa. Mit ihr Pestdoktoren. Das ging so weit, dass Altkorvosa vom Rest der Stadt isoliert wurde.

Die Gesetzgebung der Stadt verhängte drakonische Strafen. Beendet wurden die schrecklichen Zustände von einer Abenteurergruppe, die die Königin tötete. Es stellte sich raus, das die Königin nicht nur einen Packt mit Teufeln geschlossen hatte, sondern auch besessen war.
Ich fange mir an Sorgen um Malenas Familie zu machen. Ich habe sie zwar nicht kennengelernt, trotzdem wäre es schrecklich, wenn ihnen was passiert wäre.

Als ich mit meinen Gedanken wieder beim Gespräch zwischen Grigori und Brenda ankomme, höre ich, wie Grigori nach seiner Tante in Korvosa fragt. Leider kann ihn Brenda nicht weiter helfen, verspricht aber ihre Kontakte in Korvosa anzuschreiben. Sie scheint eine nette Person zu sein. Und geschäftstüchtig ist sie obendrein. Sie würde uns Rabatt geben, wenn wir bei ihr einkaufen. Da wir gerade als Helden angesehen werden, würde es ihr Geschäft ankurbeln, wenn wir und dort sehen lassen würden. Soll mir recht sein. Nicht das ich den Rabatt nötig hätte, aber es kann nicht schaden, sich mit Brenda gut zu stellen.

Unter vielerlei Gesprächen geht der Abend zu ende.
Auf dem Nachhauseweg meint Helen, Clarisa wäre es unangenehm gewesen und zu bewirten. Seltsam. Das werde ich mal im Auge behalten. Es wäre nicht gut, wenn sie uns abgeneigt wäre. Dann könnte sie uns durch ihren Mann Hindernisse in den Weg legen.


16. Sarenith 4709.

Da es gestern etwas später wurde, bin ich auch nicht so früh wach, wie ich es gewohnt bin. Also beeile ich mich damit, mich fertig zumachen. Ich will wieder zur Kaserne um den neuen Rekruten etwas bei zu bringen. Obwohl ich das nur angefangen habe, um nach dem Verräter zu suchen, merke ich das ich einige der Männer mag. Ich muss schmunzeln, als ich daran denke, wie unbeholfen Kevin, einer der Rekruten, sich beim Anlegen des Kettenhemdes angestellt hat.
So schnell wie es geht, lege ich mein Platte an.
Als ich das Haus verlasse, sind Helen und Grigori ebenfalls dabei zu gehen. Beide vollen sie mit Priester Sands sprechen. Cathe ist schon weg. Sie hat nicht gesagt, wohin.

Als ich bei der Kaserne ankomme, sind die Rekruten schon da. Heute ist Thorne derjenige, der ihnen was beibringen soll. Er lässt es um einiges lockerer angehen, als West. Ich geselle mich zu ihnen. Einige sind noch reserviert. Als ich ihnen jedoch zeige, wie sich mit der ungewohnten Rüstung zu bewegen haben, tauen sie etwas auf. Es wird sogar gescherzt.

Ich bemerke, das Thorne mich beobachtet. Ist es nur Neugier darüber was ich hier mache, oder ist es mehr? Merec der ebenfalls da ist, behält und beide im Auge.

Bis kurz vor Mittag trainieren wir. Ich mache das Waffentraining mit. Es kann nicht schaden und die Männer sehen, das ich mich nicht für was besseres halte.
Mittags wird eine Pause eingelegt. Ich nutze diese, um in der Stadt etwas für mich zum Essen zu besorgen.

Außerdem mache ich noch einen kurzen Abstecher zu Barrens Schmiede um Handschellen und einen Zweihänder zu kaufen. Das nächste mal, wenn Cathe wieder einen Gegner ins Land der Träume schickt, können wir ihn fesseln, um ihn nach dem Kampf zu befragen.
Barren ist gerade beschäftigt. Farrid ist bei ihm. Gemeinsam sind sie irgend etwas am schmieden.
Ich kaufe das was ich brauche von einem von Barrens Helfern und verschwinde wieder. Es fühlt sich ein wenig an, als wäre ich auf der Flucht. Aber ich habe keine Ahnung, wie ich Farrid gegenüber treten soll.

Ich begebe mich zurück zur Kaserne um weiter mit den Rekruten zu arbeiten. Die Anstrengung tut mir gut. Immerhin lenkt sie mich von Farrid ab. Der Nachmittag vergeht wie im Flug. Ich verabrede mich mit einigen der Rekruten am Abend auf ein Bier. Dann verabschiede ich mich und mache mich auf den Weg nach hause.

Zu hause nehme ich ein Abendessen mit meinen Kameraden ein. Cathe hat sich in der Stadt umgehört. Sie berichtet, das sie von verschieden Jägern und Fallenstellern gehört hat, das Tiere, die eigentlich weiter oben im Gebirge leben in der Nähe der Stadt gesichtet wurden. Es wird vermutet, dass sie von irgend was aus ihren Gebiet vertrieben wurden. Ob sich in den Bergen noch mehr Goblins herumtreiben?

Helen berichtet von vier neuen Gesichtern in der Stadt. Ein Adliger und drei Krieger. Der Adlige heißt Crowman. Typisch Helen. Wenn interessante Leute in die Stadt kommen, dann weiß sie davon. Die vier sind im Red Sands abgestiegen. Ein Grund mehr, das Helen davon weiß Das Red Sands ist ja fast so was wie ein zuhause für sie.

Am Abend treffe ich mich mit den Rekruten zum Bier. Gerade als ich ankomme verabschiedet sich Thorne um die Nachtschicht von West zu übernehmen. Ich setze mich zu Kevin, Robert und Shawn. Sie haben bereits ein Bier vor sich stehen und albern herum. Kurz darauf gesellt sich West zu uns. Aber er scheint mit den Gedanken wo anders zu sein. Er bleibt auch nicht sehr lange. Er trinkt ein Bier und verabschiedet sich. Robert mein, der wäre immer so.

Als West die Taverne verlässt, sehe ich, wie Helen zu den vier neuen Gesichtern in der Stadt geht. Sie spricht kurz mit ihnen. Ich höre nicht was sie sagen, dazu lacht Kevin zu laut über einen von Roberts Späßen. Allerdings sehe ich an der Körperhaltung, das sie Helen gegenüber eher reserviert sind. Die vier ziehen sich kurz darauf auch zurück.


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Re: Varisian Destinies - Ferros Tagebuch
« Antwort #11 am: 6.04.2014 | 23:13 »
17. Sarenith 4709.

Es ist Markttag. Ich werde früh wach durch die Rufe verschiedener Händler, die ihre Waren anpreisen. Das ist die Gelegenheit. Es sind viele Menschen unterwegs. Vielleicht kann ich das eine oder andere über die Deputys erfahren. Schnell kleide ich mich an und begebe mich auf den Markt.  Auf den Markt herrscht buntes Treiben.  Aliandra und Davor sehe ich allerdings nicht. Nu, vielleicht wollen sie erst mal etwas Abstand von den letzten Zwischenfällen gewinnen.

Ich wandere durch die Menschenmenge bleibe an verschiedenen Ständen stehen und betrachte die Ware. Immer wieder suche ich die Unterhaltung mit den verschiedenen Händlern

Nach einiger zeit habe ich folgende Dinge heraus gefunden.
Henrik Storm ist verheiratet und hat ein Kind. Marke Thorne ist Jungesselle. Er scheint zur Zeit keine  Beziehung zu haben. Rayne West ist Witwer. Seine Frau, Alesa West, ist an einer Erbkrankheit gestorben. Sie wurde von Aliandra behandelt. Doch diese konnte sie nicht retten. Alesa  ist Aliandras einziger Patient, den sie nicht retten konnte. Ich kann mir vorstellen, dass das Aliandra nahe gegangen ist. Nach dem Tod seiner Frau hat Rayne West sich vom Leben zurück gezogen. Seine Arbeit ist das einzige, was ihn noch am laufen hält.

Beim Mittagessen bespreche ich die Dinge, die ich rausgefunden habe mit meinen Kameraden. Genaugenommen mit Cathe und Helen. Grigori legt sich die Karten. Irgend etwas scheint ihn zu beschäftigen. Aber ich will nicht neugierig sein.
Helen stellt fest, das wir es bisher mit sehr vielen Untoten zu tun gehabt haben. Was wäre, wenn irgend jemand West angeboten hätte, seine Frau wieder zu beleben. Ein unschöner Gedanke. Um rauszufinden, ob sie wirklich noch tot ist, müssten wir ihr Grab öffnen. Das geht auf keinen Fall.

Vielleicht sollten wir zuerst mehr über Alesa  herausfinden. Mir kommt der Gedanke, das Aliandra sie eigentlich ziemlich gut kennen müsste, da sie sie ja behandelt hat. Also mache ich mich nach dem Essen auf den Weg zu Aliandra.
Kurz vor dem Haus von Aliandra und Davor bemerke ich, das ich beobachtet werde. Es ist Thorne und er stellt sich dabei nicht besonders geschickt an. Keine Ahnung, was das soll. Ich werde ihn am besten gleich zur Rede stellen. Also gehe ich zu ihm rüber, und Frage ihn direkt. Ich sollte eigentlich diplomatischer sein. Aber irgend wie regt es mich auf, dass er mich verfolgt. Natürlich streitet er alles ab. Aber immerhin gibt er die Beobachtung auf.

Noch immer zornig strebe ich mein Ziel an. Ich werde von Davor in Empfang genommen. >Er merkt sofort, das ich aufgebracht bin. Also erzähle ich ihn von Thorne. Er winkt jedoch bloß ab. Das wäre normal, das Thorne Aliandra beobachten würde. Da er aber Aliandra gegenüber immer freundlich ist, hat Davor es nicht für nötig befunden, Aliandra davon zu berichten.
Verdammt. Ich habe den Mann unrecht getan. Er ist einfach nur verliebt. Das ist etwas, das ich verstehen kann. Durch mich weiß nun auch Aliandra davon.

Ich erkläre Aliandra schnell den Grund warum ich nach Alesa  frage. Sie kann mir allerdings nicht viel über sie erzählen. Alesa  war eine ganz normale Frau. Weder besonders gut, noch besonders Böse. Ich glaube eine gewisse Traurigkeit in Aliandras Stimme zu hören, als sie über Alesa  spricht. Aber so, wie ich Aliandra kennen gelernt habe, wundert mich das nicht.
Das Gespräch mit Aliandra hat mich nicht weiter gebracht.

Helen beschließt heute Nacht das Haus von West zu beobachten. Mal sehen, was sie zu berichten hat.

18. Sarenith 4709.

Helen ist wieder da. Sie ist übermüdet, aber sie hat etwas zu berichten. Sie hat die Möglichkeit, Böses zu entdecken. Damit hat sie schon den Daimonen der für die Krankheit in der Stadt verantwortlich war, gefunden. Heute Nacht hat sie auf dem Dach von Wests Haus zweimal eine böse Präsenz gespürt. Allerdings konnte sie nicht sehen, was es war.
Übermüdet, wie sie ist, fragt sie noch, wer den Lord der Stadt beerbt, wenn dieser stirbt, da dessen Sohn doch verschwunden ist. Ich sehe den Zusammenhang nicht zwischen diesen Thema und West. Aber sogar Ausgeschlafen ist Helen manchmal etwas sprunghaft.

Es sieht so aus, als wäre irgend etwas hinter West her. Wir beschließen, ihn zu warnen. Also begeben wir uns sofort zu ihm. Wir treffen ihn zuhause an und berichten ihn, was Helen heute Nacht entdeckt hat. Er ist ziemlich besorgt. Cathe fragt ihn, ob er Albträume hat. Ein guter Gedanke. Vielleicht treibt sich noch ein Daimon hier rum. Aber das verneint West.

Helen klettert über eine Dachluke auf das Gebäude um nach Spuren zu suchen, findet jedoch nichts.

Wir haben West gewarnt. Mehr können wir zur Zeit nicht tun.

Hellen macht sich auf den Weg zu Sands um zu klären, wie es mit der Erbfolge des Lords aussieht. Sie sollte sich schlafen legen. Aber bevor sie das geklärt hat, wird sie wahrscheinlich kein Auge zu tun können.

Ich begebe mich zur Kaserne. Heute drillt Storm sie.

Gegen Mittag begebe ich mich nach Hause. Kaum bin ich angekommen, als es an unserer Tür klopft. Es ist Rayne West. Ihm ist noch etwas eingefallen. Er bittet uns, heute Abend nach seiner Patrouille zu ihm zu kommen. Er weiß wahrscheinlich, worauf es die böse Präsenz abgesehen hat.

Ich biete ihn an, ihn auf dem Rest seiner Patrouille zu begleiten. Ich habe das Gefühl, das da noch etwas passieren könnte. Bis zum Abend bleibt jedoch alles ruhig.

Nach dem Ende seiner Patrouille treffen wir die Anderen bei West Haus. Er bittet uns ins Haus und kommt gleich zur Sache. Er erzählt uns von seiner Frau .  Cathe entdeckt die  Zeichnung einer Frau und fragt West, ob das Alesa  ist, was er bestätigt. Alesa  war eine sehr attraktive Frau.

Das besondere an dem Dolch sind seltsame Gravuren. Er hat ihn mit den anderen Sachen seiner Frau im Keller in einer großen Kiste verstaut. Grigori, West und ich steigen in den Keller. Die Kiste ist ganz hinten an der Wand. Einige andere Dinge stehen hier rum, so das Grigori und ich uns erst mal einen Weg bahnen müssen. Aber nachdem wir das eine oder andere zur Seite gestellt haben, ist der Keller einigermaßen begehbar.
Dann stehen wir beide vor der Kiste. Rayne ist ein Stück zurück geblieben. Ich versteh ihn. Es schmerzt, einen geliebten Menschen zu verlieren.
Ich öffne die Truhe und sehe erst mal verschiedene Dinge darin. Einen Dolch sehe ich nicht. Dafür höre ich ein Geräusch hinter mir, das mir nicht gefallen will. Es ist das ziehen eines Schwertes und dann die Worte von West, das es ihm leid tut. Was, bei allen Göttern geht hier vor?
Gerade als ich das West fragen will, höre ich von oben einen Schrei. Es ist Cathes Stimme. Grigori reagiert schnell. Schneller als West oder ich. Er legt West mit einem Wort schlafen, dann eilt er die Treppe hoch. Und Cathe ist nicht da, um zu sehen, wie man es richtig macht. Ich nehme mir noch die Zeit, den Schlafenden West an die Treppe zu ketten. Als hätte ich es Gewusst, das ich die Handschellen noch brauchen werde. Dann eile ich Grigori hinterher.

Oben angekommen finde ich Helen und Grigori im Kampf mit einem Zombie vor. Es ist Alesa  und für einen Zombie ist sie verdammt schnell. Sie hat ein Kurzschwert gezogen, an dem Blut klebt.

Der Kampf gegen die Untote ist ziemlich schwierig. Helen ist wieder einmal die, die den Schaden macht. Grigori lenkt Alesa ab, damit Helen besser trifft. Ich höre Cathes Stimme, die einen Spruch rezitiert. Ein blauer Bolzen trifft Alesa  und hinterlässt keinerlei Spuren. Mein Schwert prallt auch ziemlich wirkungslos ab. Irgend wann beendet Helen dann das Untotsein Alesas.

Inzwischen ist West wieder aufgewacht und kommt die Treppe hoch. Ich habe vorhin sein Schwert mitgenommen. Aber er scheint unten im Keller noch eins gehabt zu haben.
Einen Moment lang scheint die Zeit still zu stehen. Dann bricht sie wie die Flut auf mich herein. Dinge passieren gleichzeitig. West sieht seine, nun wieder, tote Frau.
Helen, Grigori und ich stehen um West herum. Helen trifft ihn mit ihren Schwert, kann ihn aber nicht Kampfuntauglich machen. Grigori versucht ihn mit dem Dolch zu treffen. Cathe fängt einen Schlafspruch an. Manchmal frag ich mich echt, auf wessen Seite sie steht. Panik hin oder her. Ihr sollte klar sein, das sie mehr Schaden anrichtet mit dem Spruch, als er potentiell gutes tun kann.

Rayne West rammt sich das Schwert in den Bauch. Ich versuche es noch zu verhindern, indem ich danach greife. Aber ich bin zu spät dran. Er stirbt. Und damit mal wieder unsere Antworten.

Grigori eilt zur Tür und ruft nach der Wache. Ich eile hinterher, um zu verhindern, das die Wache rein kommt. Ich will, das Sir Merec das ganze als erster sieht. Und nach Möglichkeit soll niemand die Untote sehen. Die Leute kennen sie.

Rayne West hat es im Leben nicht geschafft, seiner Stadt zu dienen. Vielleicht kann er es im Tod. Wir haben zwei Möglichkeiten. Entweder wir brandmarken ihn als Verräter der Stadt, der er ist. Oder wir machen ihn zum Helden, der sich bei den Gegnern, die die Stadt bedrohen eingeschlichen hat,  um mehr raus zu finden. Wenn wir es schaffen, das Gerücht zu verbreiten, das er seine Erkenntnisse in verschlüsselter Form niedergeschrieben hat, dann wird jemand darauf reagieren. Da bin ich mir sicher. Ich habe es satt, das ich den Informationen nachjagen muss, nur damit sie mir dann unter den Händen wegsterben. Wenn es nach mir geht, werden die entsprechenden Leute diesmal zu mir kommen. Und ich werde lernen, wie man sie kampfuntauglich macht, ohne sie zu töten.

Während wir auf Merec warten, beschäftige ich mich mit den Dingen in Wests Haus. Verschiedene Taschen stehen zusammen, gerade so, als hätte er eine Reise geplant. Ich vermute, er wollte uns ausschalten, um einen Vorsprung zu haben. Ich glaube, er hat einfach nicht realisiert, das wir so naiv waren, ihn nicht zu verdächtigen.
Während ich die Dinge durchgehe, geht mein Geist auf Wanderschaft. Ich versuche mich in Rayne hinein zu versetzen. Wenn Malena gestorben wäre, hätte ich dann genau so gehandelt, wie West? Hätte ich sie ebenfalls nicht loslassen können und sie statt dessen zu einem Leben in der Dunkelheit verdammt? Ich bilde mir ein, das ich das nicht getan hätte. Immerhin habe ich unsere Verlobung gelöst, um meinen Onkel hinterher zu jagen. Aber  … der Tod ist so viel endgültiger. Ich vermisse Malena jetzt schon. Wenn ich dran denke, sie wäre tot …. Ich kann es wirklich nicht beantworten.







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Re: Varisian Destinies - Ferros Tagebuch
« Antwort #12 am: 30.06.2014 | 22:36 »
Ich werde aus den Gedanken gerissen, als Merec ankommt. Er ist entsetzt, als er erfährt, das West der Verräter ist. Ich erkläre ihm, das wir nicht  sicher sein können, das West der einzige beteiligte war. Ich erkläre ihm, wie ich mir das vorstelle. Wests Tod können wir nicht vertuschen. Also sollte er genau so bekanntgegeben werden, wie der Tod jedes anderen Wächters im Dienste der Stadt. Zugleich werden wir das Gerücht verbreiten, das West tatsächlich den Feind infiltriert hat und seine Erkenntnisse in schriftlicher Form niedergelegt hat. Allerdings wäre er ein wenig paranoid gewesen und hätte seine Notizen in codierter Form niedergelegt. Das gibt unseren Gegner etwas Zeit, zu reagieren und erklärt, warum nicht sofort jemand verhaftet wird.
Ich bin mir jedoch sicher, wenn es in Dryads Meadow noch jemanden gibt, der für den Angreifer der Stadt arbeitet, wird er reagieren.

Merec erklärt sich mit dem Plan einverstanden. Er persönlich würde uns nie um so etwas gefährliches bitten, aber wenn wir uns der Gefahr aussetzen wollen, die dieser Plan birgt, dann wird er alles entsprechend in die Wege leiten.

Damit ist es beschlossen. Wir malen uns eine große Zielscheibe auf den Rücken. Aber zumindest werden sie uns nicht überraschen.

Alesas Körper wird zu einem Problem. Die meisten Leute in Dryads Meadow kennen Wests verstorbene Frau. Es wäre der Moral abträglich, wenn sie mitbekommen würden, das sie als Untote zurück gekommen ist. Nach kurzer Beratung beschließt Merec, das ihr Körper in Lacken gewickelt abtransportiert und sofort eingeäschert wird.

Bevor wir Wests Haus verlassen, nehmen wir die wertvollen Dinge an uns. Ich komme mir irgend wie wie ein Leichenfledderer vor. Aber wenn wir die Dinge hier lassen und West war nicht der einzige Verräter in der Stadt, dann würden wir unsere Gegner nur stärken, wenn wir zulassen, das sie sie holen können. Außerdem habe ich die Befürchtung, das wir das Geld aus dem Verkauf von Wests Sachen noch brauchen werden. Und West hat ja auch keine Verwandten, die wir damit bestehlen würden.
Mir wird klar, das ich versuche, mich vor mir selbst zu rechtfertigen. Ach, verdammt, es war mit Merec ausgemacht, das wir das Zeug des Verräters bekommen. Und von irgend etwas müssen wir Leben, während wir versuchen, Dryads Meadow zu beschützen.

Wir schaffen das ganze Geraffel zu uns ins Haus. Grigori und Cathe machen sich sofort daran, die Dinge zu katalogisieren. Vielleicht finden sie noch weitere Hinweise.
Helen begibt sich ins Red Sands. Ich glaube, Bryan Score würde persönlich bei uns vorbei kommen, wenn sie eines Abends nicht auftaucht, aber in der Stadt ist.

Ich begebe mich noch mal zum Anwesen von Lord Fane. Es wird Zeit, das ich die Sache mit Farrid kläre. Ich hoffe, das Lord Fane mir schnellst Möglich eine Audienz gewährt.
Ich bitte die Wache am Tor des Anwesens, dem Lord mein Ansinnen vorzutragen.Ich gehe davon aus, das Lord Fane mich wie üblich holen lassen wird, wenn er bereit ist, mich zu sehen.

Kurz nach dem ich nach hause gekommen bin, erscheint Filiz Score. Sie richtet und aus, das Helen uns in die Taverne bittet, weil sie uns sehr vermisst. Mir ist schleierhaft, was das soll. Aber da Helen eigentlich nicht so anhänglich ist, vermute ich, das es einen tieferen Grund gibt. Also begeben wir uns ins Red Sands.

Dort angekommen weist uns Helen auf eine rothaarige Frau hin. Einen Moment lang stockt mir der Atem. Sie sieht wirklich umwerfend gut aus. Helen fügt noch hinzu, das sie Rian heißt und aus Cheliax kommt. Und sie ist Böse. Gut, das erklärt es, warum Helen uns sehen will. Sie hat mal wieder mit ihrer Fähigkeit gespielt, böses zu entdecken. Und jedes mal, wenn sie jemand Böses entdeckt, ist sie darüber erschüttert. Ich weiß nur nicht, wie ich ihr helfen soll. Ich kann ja schlecht hingehen und die Menschen, die Böse sind einfach umbringen.
So klingt unser Abend aus. Ein Böser tot, eine Böse an der Bar von allen Männern in der Taverne umschwärmt.

19. Sarenith 4709
Beim Frühstück versucht Grigori Helen verschiedene Dinge aus Wests Vermächtnis schmackhaft zu machen. Genaugenommen ein gut gearbeitetes Rapier und eine Brustplatte, die ich umarbeiten soll, damit sie Helen passt. Manchmal ist Grigori ziemlich pragmatisch.

Da heute Sunday ist, begeben wir uns zum Adabartempel. Ryan Sands verkündet, das West einem Anschlag zum Opfer gefallen ist. Ich schaue mich im Tempel um, um die Reaktionen der einzelnen Personen auf diese Nachricht mit zu bekommen. Allerdings werde ich von einem seltsamen Geruch abgelenkt. Irgend wie nach Schwefel, aber ich bin mir nicht sicher. Ich versuche den Grund des Geruchs zu ergründen, aber da ist er bereits verflogen. Leider hab ich auch die Reaktionen der Leute nicht mitbekommen. Ich hoffe, die anderen haben mehr gesehen.

Sands hält einen Nachruf über das Leben des Rayne West und leitet anschließend zur Predigt über. Inzwischen flüstert mir Hellen mir ihre Erkenntnisse zu. Sands und Farrid sind beide wütend. Clarissa Ashborne, die Bürgermeisterin, ist überrascht und verärgert.
Leider kann ich auf Helens Frage, was Farrid mit West zu tun hat, keine Antwort geben.

Nach der Messe begeben sich Helen und Grigori zum Red Sands. Ich will da eigentlich auch gleich hin, werde aber von Kevin aufgehalten, der noch ein Frage zu Rüstungen hat. Er will sich eine neue zulegen, ist sich aber nicht sicher, was er kaufen soll. Also gebe ich ihm entsprechende Ratschläge und eile dann zum Red Sands.

Als ich ankomme, finde ich Grigori und Helen in einem Gespräch mit einem Fremden namens Mordukai Acheron. Irgend wie ist der Kerl unheimlich. Als er lächelt, sieht man spitze Zähne. Ich bin mir nicht sicher, ob das seine natürlichen Zähne sind, oder ob er sie angespitzt hat. Grigori ist ziemlich unfreundlich zu dem Typen und sogar Helen, die die ganze Welt normalerweise mit offene Armen begrüßt, außer es handelt sich um böse Personen, ist sehr zurückhaltend.
Und dann rieche ich wieder den Geruch nach Schwefel. Er kommt von Acheron. Sofort sehe ich wieder Bilder von einem Opferaltar. Ein Teufel, der auf mich zukommt. Ich murmle eine Entschuldigung und verlasse das Red Sands.

Ich begebe mich zu Merec um zu klären, wer alles über West Bescheid weiß Er hat nur Lord Fane und Priester Sands eingeweiht. Gut, je weniger davon wissen, um so besser. Ich frage Merec, ob er weiß, was West und Farrid miteinander zu tun hätten. Aber darauf hat er keine Antwort. Zum Abschied gibt er mir noch den guten Rat Nachts Wachen aufzustellen.
Auf dem Weg nach hause läuft mir eine Wache des Lord über den Weg und unterrichtet mich, das Lord Fane mich zum Tee bittet.

Zu hause treffe ich Cathe. Sie hat eine Schlange um den Hals liegen. Ich greife schon zum Dolch, aber sie erklärt mir, das wäre ihre neue Vertraute. Elfen sind schon seltsam.

Ich ziehe mich um für meinen Termin zum Tee. Inzwischen sind auch Grigori und Helen zurück.
Sie erzählen, das der Kerl, mit dem sie sich unterhalten haben aus Cheliax kommt und seine Schwester Rian sucht. Er bittet seine Dienste als Kopfgeld- und Kopfgeldjäger an.
Wie auch immer, ich muss los.

Ich werde von Dan Swift zu Lord Fane gebracht. Er empfängt mich in dem Raum, in dem er mich auch beim ersten mal empfangen hat. Mir wird Tee gereicht. Einen Moment lang beschäftige ich mich damit, Milch in den Tee zu schütten und umzurühren. Ich versuche Zeit zu gewinnen, weil ich nicht weiß, wie ich mein Anliegen vorbringen soll. Vermutlich spürt Lord Fane das, denn er lässt mir die Zeit, die ich brauche.
Ich hole tief Luft und steure mein Ziel direkt an. Ich bitte Lord Fane zwischen mir und meinem Onkel zu vermitteln. Wir sind beide in Dryads Meadow. Und irgend wann wird das ganze eskalieren. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob er tatsächlich das getan hat, was ich ihm vorwerfe. Ich muss wissen, ob er an dem Ritual beteiligt war, oder nicht. Daher schlage ich vor, das Ryan Sands einen Spruch spricht, der und beide zwingt die Wahrheit zu sagen.
Der Lord hat Verständnis für mein Ansinnen. Ich glaube er ist sogar ganz froh, das ich eine friedliche Lösung suche und verspricht mir, mit Farrid zu sprechen.
Dann bin ich wieder entlassen. Das lief eigentlich ganz gut. Trotzdem brauche ich jetzt erst mal etwas stärkeres als Tee.

Also begebe ich mich ins Red Sands. Dort treffe ich Helen und Acheron. Ich unterhalte mich kurz mit Acheron. Er kommt tatsächlich aus Cheliax und hat dort wohl einen Abadonpriester erschlagen. Das macht ihn fast sympathisch
Nach einiger Zeit begeben wir uns zurück nach Hause und teilen Wachen ein. Es passiert jedoch nichts. Sollte ich mich geirrt haben?


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Re: Varisian Destinies - Ferros Tagebuch
« Antwort #13 am: 30.06.2014 | 22:37 »
20. Sarenith 4709
Der Morgen beginnt ruhig. Nach dem Frühstück verkauft Grigori die erbeuteten Dinge, die wir nicht brauchen. Ich fühle immer noch einen leisen Stich der Reue. Aber ich rede mir ein, das es nicht falsch ist. West war der Böse nicht wir.

Ich gehe mit Helen zur Schmiede um Maas zu nehmen. Zum Anpassen komme ich allerdings nicht mehr, da eine Wache zu mir kommt, und mir mitteilt, das Farrid einem Schiedsgericht zustimmt. Also mache ich mich zuhause schnell bereit und gebe auch meinen Kameraden Bescheid Sie können, falls Farrid nichts dagegen einzuwenden hat, ruhig mitbekommen, worum es geht.

Im Tempel erwarten uns bereits Lord Fane, Ryan Sands und mein Onkel Farrid. Sands weist uns hin, das der Spruch zur Wahrheitsfindung nur kurze Zeit anhalten wird. Dann wirkt er ihn. Ich fasse schnell die Ereignisse jener unsäglichen Nacht zusammen. Erzähle, wie ich auf dem Alter wach geworden bin, nackt und gefesselt. Das ein Dämon nur darauf gewartet hat, mich zu verschlingen. Und das in einem Schutzkreis Farrid stand. Dann erlaubt Lord Fane mir, Farrid fragen zu stellen. Es gibt eigentlich nur zwei Fragen, die mir auf der Seele brennen. Nämlich ob Farrid versucht hat mich Opern und ob er etwas damit zu tun hat. Die erste Frage verneint Farrid. Er hat nie versucht mich zu opfern. Allerdings kann er nicht ausschließen, das er indirekt etwas damit zu tun hat. Einer seiner Feinde könnte das ganze eingefädelt haben. Aber er selbst hat nichts damit zu tun.

Ich spüre ein brennen in meinen Augen und kann nicht mehr an mich halten. Ich laufe zu meinen Onkel und umarme ihn. Ich bitte ihn um Verzeihung, das ich ihn zu Unrecht verdächtigt habe.
Ich bin erleichtert, als er mich kurz drückt und mir damit Verzeiht. Schnell haben wir beide uns gefangen. Er nimmt mich einen Moment zur Seite und drückt mir einen blauen Stein in die Hand. In seinen Inneren ist eine Rune zu sehen. Der Stein soll mich beschützen, da Farrid für einige Zeit Dryads Meadow verlassen muss. Heißt das, das Farrid die ganze Zeit hier in Dryads Meadow über mich gewacht hat?

Während ich mich noch mit Onkel Farrid unterhalte, hat Lord Fane die Verhandlung beendet. Im hinausgehen sehe ich den zufriedenen Gesichtsausdruck von Lord Fane. Ich will Onkel Farrid noch so viel frage, aber er vertröstet mich. Er muss dringend los. Wäre Lord Fane nicht gestern Abend zu ihm gekommen, wäre er bereits heute Morgen aufgebrochen. Also verabschieden wir uns. Ich hoffe, das mein Onkel gesund wieder kommt.
Während ich Onkel Farrid noch nachsehe, sind meine Kameraden zu mir getreten. Acheron kommt auf uns zu. Er warnt uns, das ein mächtiger Teufel in Dryads Meadow wäre. Seine Schwester hat es ihm erzählt.
Dieser Acheron ist schon ein seltsamer Kerl.
Ich beschließe das wir noch auf einen kleinen Umtrunk im Red Sands einkehren sollten. Meine Versöhnung mit meinen Onkel muss gefeiert werden.


21. Sarenith 4709
Ich habe eine der Wachen mitten in der Nacht erwischt. Bis die Sonne aufgeht wird es noch einige Zeit dauern. Ich sitze gerüstet in der Küche. Vor mir auf dem Tisch liegt mein Schwert, ein Wetzstein,, ein weiches Tuch und ein Behälter mit Waffenöl. Wenn ich schon wach sein muss, dann kann ich mich auch um meine Waffe kümmern. Immer wieder verharre ich und lausche. Nichts zu hören. Gut.

Ich stehe auf, und mache einen Rundgang durch das Haus. Die Nacht ist still. Nur meine Schritte sind zu hören. Das leise Schaben meiner Rüstung. Irgend wo draußen schlägt ein Hund an.  Ich verharre, aber er beruhigt sich schnell wieder.

Ich gehe zurück in die Küche. Gerade habe ich mich gesetzt, als es an der Tür klopft. Das wird kaum ein Attentäter sein. Die klopfen normalerweise nicht an. Also gehe ich zur Tür, um sie zu öffnen.

Draußen steht Filiz Score. Sie sagt, sie muss dringend mit Helen sprechen. Ich lasse sie rein und mache mich auf dem Weg zu Helens Schlafraum um sie zu holen. Auf dem Weg erwähne ich noch, das es ziemlich gefährlich ist, Nachts alleine durch die Straßen zu laufen.

Ein leises Schaben warnt mich. Ich drehe mich um. Filiz hat ein Kurzschwert gezogen und meint ich soll ihr das Buch von West geben. Ihr Gesicht ist ganz seltsam verzehrt. Automatisch greife ich zu meinem Schwert, aber das liegt noch auf dem Tisch. Etwas zu weit weg, um es zu erreichen. Außerdem kann ich doch nicht Filiz einfach so töten.

Immerhin kann ich mir noch mein Schild greifen. Doch bevor ich es bereit habe, ist Filiz ran und stößt mir das Kurzschwert in den Körper. Zu allem Überfluss dreht sie die Klinge noch, um die Wunde zu vergrößern.

Ich brülle. Vor lauter Schmerzen will mir das Wort 'Alarm' nicht einfallen. Also brülle ich nach Helen. Ich versuche eine Waffe zu finden. Plötzlich entsteht vor meinen Augen ein Bild. Das Bild eines Streitkolbens. Ich greife danach. Und plötzlich ist er in meiner Hand. Ganz aus Eisen gefertigt.

Meine Rufe wurden gehört. Ich höre Schritte. Aber noch sind meine Kameraden nicht da.
Filiz will etwas beschwören, aber das scheint nicht zu klappen. Gut.
Ich mach einen Schritt zurück und heile die Wunde.

Helen kommt als erstes. In ihrem Gesicht sehe ich den Schrecken, als sie Filiz erkennt. Filiz ist eine Art kleine Schwester für sie.
Dann kommt Cathe. Sie spricht einen Zauber, der aber Filiz nicht zu betreffen scheint. Nicht gut. Dann ist Filiz wieder bei mir und sticht mit dem Kurzschwert zu. Wieder dreht sie die Klinge. Sie versucht mich auszubluten. Diesmal Heile ich mich allerdings nicht. Grigori sollte bei dem Lärm auch gleich da sein. Dann kann er das heilen übernehmen.
Ich greife Filiz an. Ich will sie eigentlich nicht töten. Selbst wenn es nicht Filiz ist, will ich unseren Gegner lebend. Ich will Antworten. Und wenn es doch Filiz ist, die besessen ist … Da will ich gar nicht dran denken.
Plötzlich sehe ich verschieden Stellen an Filiz Körper. Sie sind hervorgehoben und ich weiß genau, wenn ich dahin mit einer Wuchtwaffe schlage, dann tut das verdammt weh, aber es wird sie nicht töten. Keine Ahnung woher dieses Wissen kommt, aber ich vertraue drauf.
Ich treffe die angepeilte Stelle. Richtig gut sogar, das kann ich an der Reaktion sehen. Zugleich weiß ich aber, das ein Teil des Schadens absorbiert wurde.

Cathe versucht Filiz mit einem Spruch mit kleinen Blitzen zu schocken, verfehlt jedoch. Helen tritt an Filiz ran, tut aber sonst nichts. Ich versteh sie nur zu gut. Ich spreche einen Zauber auf meine Waffe, um die Schadensabsorption von Filiz zu umgehen.

Cathe verfehlt Filiz abermals. Die kleine ist sehr geschickt.
Grigori spricht einen Segen, während Helen versucht das Böse aus Filiz auszutreiben. Filiz greift mich erneut an und trifft. Grigori vergrößert mich. Da ich jetzt größer bin, bin ich auch ein leichteres Ziel. Ich mache einen Schritt zurück und heile mich noch mal. Ausgeblutet bin ich niemanden von Nutzen. Inzwischen hat Helen Filiz mit dem Bogen angegriffen und getroffen.
Ich habe inzwischen den Überblick verloren, wer Filiz wie oft getroffen hat. Auf jeden Fall verschwimmt Filiz und versucht zu fliehen. Sie läuft zu einem der Fenster. Ich hinterher, Dabei stoße ich einen der Stühle um. Es ist ungewohnt so groß zu sein. Natürlich verfehle ich Filiz dadurch auch. Doch bevor die Kleine aus dem Fenster entwischen kann, zauber Cathe ein magisches Geschoss. Filiz fällt um und verwandelt sich in ein Monster. Oder das Monster verwandelt sich in seine ursprüngliche Gestalt zurück?
Vermutlich haben wir es wieder mit einem Daimonen zu tun.
Wir fackeln nicht lange und fesseln das Monster. Grigori, Cathe und ich bringen es zum Tempel, während Helen zum Red Sands läuft, um diesen Mordukai zu holen. Sie ist der Meinung, das er nützlich sein könnte und ich zweifel keinen Moment daran, das sie recht hat. Helens Instinkte sind nicht zu verachten. Außerdem gibt ihr das Gelegenheit nach Filiz zu sehen.

Wir waten einen Moment, bis Mordukai und Helen eintreffen. Helen berichtet, das es Filiz gut geht. Allerdings sind die Wände ihres Zimmers mit seltsamen Schriftzeichen bedeckt. Sie wurden wohl mit der Kreide, die Helen Filiz geschenkt hatte, an die Wand geschrieben. Allerdings kann das Mädchen sich nicht daran erinnern.

Leider ist Mordukai erst mal nicht so hilfreich, wie wir es uns erhofft haben. Er hat keine Ahnung, was das Wesen vor uns ist. Also befragt Grigori sein schlaues Buch. Es identifiziert unseren Gefangenen als Vulnar Daimon. Es handelt sich um eine Attentäter-Abart, die durch Zauber weitere Daimonen herbei rufen kann. Ihre Gestalt können sie jedoch normalerweise nicht ändern. Mehr finden wir nicht raus. Also wecken wir den Daimonen, um ihn zu befragen.

Dieser zeigt allerdings keinerlei Angst. Das liegt wahrscheinlich daran, das er glaubt, wir können ihn nichts antun, was er nicht bereits durchlebt hat. Und wahrscheinlich hat er sogar recht.
Mordukai versucht den Daimonen zu befragen. Dabei macht er den Fehler, diesem seinen vollen Namen zu verraten. Ein hässliches, hinterhältiges Lächeln verzehrt das Gesicht des Daimonen.

Mordukai versucht noch, die Situation durch den Bluff, es wäre nicht sein echter Name, zu retten, aber der Schaden ist bereits angerichtet.
Aber dadurch kommt mir eine Idee. Ich nehme die Hand des Daimonen und ziehe meinen Dolch über seine Hand. Er schenkt mir ein abfälliges Lächeln. Er glaubt, ich wollte ihn durch Schmerz gefügig machen. Ich lächle zurück und das verunsichert ihm dann doch etwas. Ich gehe mit dem blutigen Dolch zu Grigori. Meine Vorfahren kommen auch Cheliax und auch wenn wir nicht mehr den Dämonenkulten anhängen, so wurde mir doch vermittelt, was der vollständige Name bei einer Beschwörung bewirken kann. Also frage ich Grigori, ob er versuchen würde, mit seinem schlauen Buch den Namen des Daimonen zu ermitteln. Schlagartig verblast das Grinsen auf dem Gesicht unseres Gefangenen.

Grigori träufelt etwas Blut auf eines Seite seines Buches. Es dauert einen Moment, dann erscheint der Name des Daimonen. Wir konfrontieren ihn damit und er knickt ein. Er erklärt sich bereit, und drei Antworten zu geben. Keinen von uns kommt die Idee, mehr Antworten zu verlangen. Wir sind einfach zu nett. Oder zu naiv. Oder beides.

Wir beraten uns kurz.
Unsere erste Frage ist, wer ihn beschworen hat. Seine Antwort ist Kendell Morn. Sollte mir das was sagen? Es ist niemand, den ich hier in der Stadt kenne.
Unsere nächste Frage ist, wo wir Morn finden können. Das weiß er jedoch nicht. Unsere dritte Frage bestätigt, das Morn ein Mensch ist.
Keiner von uns hat daran gedacht zu fragen, wer ihn auf uns angesetzt hat. Also sind wir soweit, wie wir vorher waren. Zumindest was die Verräter in Dryads Meadow angeht. Der Daimon weigert sich, uns weitere Auskunft zu geben. Allerdings fragt er uns ständig, ob bald Sonnenaufgang wäre.

Das finden wir alle Besorgniserregend. Da wir nichts mehr aus ihm herausbekommen, töte ich ihn. Es ist einfach zu gefährlich, ihn am Leben zu lassen. Das schickt ihn zwar nur zurück in seine Domäne, aber es wird einige Jahrhunderte dauern, bevor er die Macht hat, wieder zu kommen.

Vorsichtshalber verbrennen wir den Kadaver. Inzwischen hat Grigori eifrig in sein Buch geschrieben. Kurz darauf wird er blass. Ich werfe einen Blick über seine Schulter und sehe den Eintrag. Er fragt, wer Kendell Morn ist. Allerdings sehe ich keine Antwort. Nun, wenn Grigori uns mitteilen will, was ihn beunruhigt, dann wird er das tun.

Wir machen uns auf den Weg zum Gasthaus, um uns die Zeichen an den Wänden von Filiz Zimmer anzusehen. Cathe trennt sich von uns, um in der Garnison Bescheid zu geben, das wahrscheinlich etwas passieren wird.
Wir sehen uns die Zeichen an den Wänden an. Allerdings hat keiner von uns so was gesehen. Sogar Grigoris kluges Buch ist ratlos.
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Re: Varisian Destinies - Ferros Tagebuch
« Antwort #14 am: 30.06.2014 | 22:39 »
Während wir noch rätseln, was wir mit den Zeichen anfangen können, geht die Sonne auf. Und es ertönt die Sturmglocke. Cathe hat die Wache unterrichtet. Zeitgleich erklingt am Nordtor ein Signalhorn.

Wir laufen zum Nordtor. Dort treffen wir Merec und Cathe an. Die Wache führt ein Pferd durch das Tor. Auf ihm ist ein Körper ohne Kopf festgebunden, der eine Rüstung trägt, wie sie üblicherweise von den Wachen bei der Mine verwendet wird. Der Körper ist überseht mit kleinen Wunden, die aussehen, als wären sie eher gerissen als geschnitten worden. Wahrscheinlich Goblinwaffen. Die sind meist gezackt und gekerbt. Nun wissen wir, worauf der Daimon gewartet hat.

Merec verliert keine Zeit. Er stellt einen Trupp von 10 Mann zusammen, der bei den Mienen im Norden nach dem rechten sehen soll.

 Er mischt den Trupp; Erfahrene Soldaten und frische Rekruten. Er kann es sich nicht leisten, zu viele der alten Hasen weg zu schicken, falls die Stadt angegriffen wird. Und irgend wann müssen die Jungen ja Erfahrung sammeln. Der Anführer des Trupps ist Orsn. Ich hab ihn in der Kaserne kennengelernt, als ich bei der Ausbildung der Rekruten geholfen habe. Wir haben uns nicht viel unterhalten. Er ist ein großer Mann. Sein kantiges Gesicht wird von einer Narbe verziert, die knapp an seinem linken Auge vorbei geht. Der Rest des Trupps ist mir unbekannt. Bis auf einen der Rekruten. Es ist Kevin. Wie ich ihn kenne hat er sich freiwillig gemeldet.

Meine Kameraden und ich beschließen, mit zu gehen. Ich befürchte das schlimmste. Wir holen unsere Ausrüstung und die Pferde und machen uns auf den Weg.
Gegen Mittag sehen wir Rauchsäulen gegen Himmel steigen. Das ist bei den Mienen. Meine schlimmsten Befürchtungen werden zur Gewissheit.

Bald stoßen wir auf Spuren, die sowohl hin, als auch wieder davon weg führen. Trotzdem gehen wir erst mal zu den Mienen. Die Palisaden sind nieder gebrannt. Eines Der Gebäude steht noch in Flammen. Das andere hat nur ein zerstörtes Dach.

Orsn schickt fünf der Wachen in die Miene. Die anderen vier nimmt er mit, um das Gebäude, das nicht brennt, zu untersuchen.

Meine Kameraden und ich schauen uns im Hof um. In der nähe des brennden Gebäudes springt plötzlich ein Skelett aus dem Feuer. Es ist nicht sehr groß, vermutlich ein Goblin. Und es steht in Flammen. Helen und ich sind den Flamen am nächsten. Daher werden wir als erste angegriffen. Allerdings verfehlen unseren beiden Angreifer. Mordukai greift eines davon an und erledigt es ohne größere Probleme. Das führt dazu, das es explodiert. Brennende Knochensplitter fliegen durch die Gegend. Diese Dinger sind gefährlicher, wenn sie besiegt werden, als wenn sie angreifen.
Wenn das so weiter geht, werde ich noch zum Experten für Untote. Ich kenne inzwischen mindestens drei Zombiesorten und zwei Skelettsorten. Dinge, die ich nie wissen wollte.
Einige Knochensplitter später haben wir mit unseren Gegner aufgeräumt. Sie sind nur in dem Moment eine Bedrohung, in dem sie aufhören zu existieren. Von sterben kann man bei Untoten ja nicht sprechen.

Orsns Gruppe im Gebäude ist auch auf eine Skelettgruppe gestoßen. Die haben aber nicht gebrannt. Gut. Skelette waren schon nicht gut für die Moral der grünen Rekruten. Brennende wären wahrscheinlich verheerend. Wobei man ihnen den Stolz ansehen kann, dass sie ihren ersten ernsthaften Kampf überstanden haben.

Die Soldaten in der Miene werden nicht angegriffen. Sie durchsuchen die Schlaf und Wohnräume, die in den Berg selbst gehauen wurden. Dabei entdecken sie vor einer Eisentüre eine große Menge Blut. In dem Raum dahinter entdecken sie den Körper eines Mannes, der mit einem Speer an einen der Stützbalken genagelt wurde. Er hängt so hoch, dass seine Füße den Boden nicht mehr berühren.
Verschiedene beschriebene Blätter wurden im Raum verteilt. Ein zerfetztes Sprüchebuch liegt in einer Ecke des Raumes. 
Mit kleinen Messern wurden Bilder verschiedener Landschaften an seinen Körper geheftet. Neben den Bildern ist noch eine beschriebene Seite am Körper. Es scheint so etwas wie eine Tagebuchseite zu sein. Darauf wird beschrieben, das sie beim Graben im Berg einen Durchbruch gefunden haben, der zu einem Loch im Boden führt. Die Minenleitung hat dieses Loch untersucht. Dazu haben sie eine Konstruktion gebaut, die es ihnen erlaubt hat, Förderkörbe zum Grund des Lochs runter zu lassen. Unten haben sie dann Gänge und Ruinen gefunden. Mindestens einer der Männer ist dort unten gestorben.

Wir machen uns auf die Suche nach dem besagten Loch. Stunden sind wir in der Mine unterwegs. Markieren unseren Weg, um uns nicht zu verirren. Bergarbeiter ist definitiv keine Arbeit für mich. Ich merke, wie mir die Enge der Gänge und der Gedanken an die Tonnen von Gestein über mir zusetzt. Aber gut, Zähne zusammen gebissen und durch.
Dann finden wir das Loch im Boden. Cathe und Mordukai wollen sofort runter. Grigori hat noch seine Zweifel und legt daher erst mal die Karten, ob es sicher wäre, runter zu gehen. Es entbrennt erst mal eine Diskussion zwischen Cathe, Mordukai und mir. Ich sehe keinen Grund, da runter zu gehen. Vielleicht hängt das auch ein bisschen damit zusammen, das wir dann noch tiefer in den  Berg müssen.
Da wir zu keiner Einigung kommen, rasten wir erst mal in den Minen. Heute noch etwas übers Knie zu brechen macht keinen Sinn. Dazu sind wir alle zu erschöpft. Es war ein langer Tag. Und die Nacht davor war auch nicht besser.


22. Sarenith 4709

Es ist Morgen. Nicht das man das hier im Berg mitbekommen würde. Ich hab kein gutes Gefühl. Und tatsächlich, meine Kameraden überstimmen mich in dem Punkt, das wir uns das Loch im Boden näher ansehen sollen. Toll. Also kurbeln wir den Korb hoch. Die Wachen, die wir mitgebracht haben sollen uns runter lassen. Als der Korb dann oben ist, stoßen wir auf das erste Problem. Es können nur drei Leute damit runter gelassen werden.

Also fahren Cathe, Mordukai und ich als erstes runter. Die ganze Zeit frage ich mich, warum ich das tue. Aber wer soll den sonst als erstes runter. Ich habe die schwerste Panzerung. Ich kann zur Not als Bollwerk dienen, wenn da unten was gefährliches ist. Es geht ungefähr 400 bis 500 Meter runter. Ihr Götter. Das ist ein sehr tiefer Sturz. Vielleicht hätten wir Cathe oben lassen und erst in der zweiten Fuhre runter kommen lassen sollen. Immerhin wiegt meine Rüstung doch einiges.

Das erste, was wir unten sehen sind zwei tote Goblins. Ich glaube zumindest, dass es Goblins sind. Sie haben einen bleibenden Eindruck auf dem Boden hinterlassen. Ich spüre, wie mein Frühstück sich langsam wieder nach oben quält. Ich schlucke schwer und wende den Blick von den zerschmetterten Körpern ab. Dachten die beiden, das sie Fliegen können? Goblins! Ich werde sie nie verstehen.

Den Korb gegenüber ist ein riesiges, rotes rundes Stahltor mit zwei Flügeln. Darauf sind Zeichen angebracht. Sie sagen mir nichts. Aber Cathe zückt eine Spruchrolle, rezitiert etwas von ihr, dass ich nicht verstehe. Dann verkündet sie, die Zeichen wären ein Siethron. Soll mir das was sagen? Nu, tut es nicht.

Oder doch. Onkel Farrid und mein Vater haben sich damit mal beschäftigt. Bei uns in Sandpoint gab es mal eine Mordserie, die etwas mit den Siethron zu tun hatte. Hätte ich damals mal besser zugehört. Verdammt. Im Nachhinein ist man immer klüger.

Inzwischen hat Cathe einen weiteren Spruch gesprochen. Sie meint, das Tor wäre magisch. Dann erwähnt sie noch irgend etwas über Schulen der Magie. Keine Ahnung, was sie meint.
Ich schaue mir das Tor näher an, ohne es jedoch zu berühren. Und komme aus den Staunen nicht mehr heraus. Wer immer dieses Tor gefertigt hat, war ein wahrer Meister seines Faches. Ich frag mich, wie lange es wohl gedauert haben mag, so was großes in der Qualität zu schmieden.

Inzwischen sind Grigori und Helen auch unten. Ich hab die beiden gar nicht kommen gesehen. Helen hat sich zu mir gesellt und sich ebenfalls das Tor angesehen. Es wäre geöffnet worden, berichtet sie.
Kurz besprechen wir uns. Ich werde wieder überstimmt und wir öffnen das Tor. Ich weiß nicht wieso, aber ich mag es hier unten nicht.
Hinter dem Tor ist ein sechs Meter Hoher und sechs Meter breiter Gang. An den Wänden sind Reliefs zu sehen. Eine Frau ohne Mund, genau wie die im Tempel in Dryads Meadow, gibt einen Stern an einen Menschen weiter. In einem weiteren Relief ist zu sehen, wie der Mensch den Stern in sieben Teile aufteilt und an weitere Menschen gibt. Dieser Stern ähnelt sehr dem Siethron am Tor.

Nach dem Gang kommt ein Raum. In der Mitte des Raumes steht eine Statue der mundlosen Frau. Hinter ihr ist ein weiteres Stahltor. Daneben stehen zwei Statuen der Frau. In ihren Händen halten sie Schwerter. An der linken und rechten Wand des Raumes sind zwei Becken, durch die klares Wasser fliest.

Erst mal bleiben wir an der Schwelle zum neuen Raum stehen. Als ich mich umblicke, bemerke ich, das Helen am anderen Ende des Ganges stehen geblieben ist. Ich bin also nicht der einzige, der ein seltsames Gefühl hier unten hat. Inzwischen ist Grigori in den Raum getreten und schaut sich um. 

Er geht an der Statue in der Mitte vorbei und steuert das Tor an. Als er beim Tor steht, wird die rechte Status lebendig und greift ihn an. Er versucht zwar noch, weg zu kommen, manövriert sich dabei aber in eine derart ungeschickte Position, das er  auf jeden Fall an der Statue vorbei muss.

Mordukai eilt Grigori zur Hilfe. Auch ich bewege mich in den Raum. Ich laufe an der linken Seite der Statue vorbei. Mordukai an der rechten. Mein Gedanke dabei ist, das ich versuchen werde, die Statue solange aufzuhalten, wie ich es vermag, falls Grigori beschließt, in meine Richtung zu laufen. Es sollte reichen, damit Grigori einen Vorsprung erhält.

Inzwischen ist Mordukai zum Angriff über gegangen und prügelt auf die Statue ein. Stahl gegen Stein. Auch Cathe ist näher ran gekommen. Ich hab keine Ahnung, mit welcher Magie sie die Statue angreifen will. Es wir sehr schnell sehr hektisch. Die Statue bewegt sich und plötzlich hat sie Cathe in Reichweite. Von hinten schlägt ein Pfeil in die Statue ein. Inzwischen hat Grigori es geschafft an mir vorbei zu kommen, so das ich nun zwischen ihn und der Steinfrau stehe. Diese hat inzwischen Cathe getroffen und sehr schwer verletzt. Grigori ändert also seinen Weg in Richtung Cathe, um diese zu heilen. Inzwischen hat auch Mordukai etwas abbekommen. Der verschwindet dann auch prompt. Cathe hat sich mit Grigoris Hilfe inzwischen zurück gezogen. Plötzlich bin ich das nächste Ziel unserer Gegnerin. Diese wendet sich mir zu. Plötzlich wird die Statue von etwas getroffen. Mordukai steht direkt hinter ihr. Sein Schwert vibriert noch von dem Schlag. Das ändert nichts an der Tatsache, dass das große Schwert auf mich niedersaust. Ich reise mein Schild hoch. Gerade noch rechtzeitig. Mein Arm fühlt sich durch die Wucht des Schlages Taub an. Und dann schlägt ein weitere von Helens Pfeilen ein und fällt die Statue.

Ich versuche noch mal an den Rest zu appellieren, das es besser wäre, nicht weiter zu gehen. Aber es hilft nichts. Also weiter.
Hinter dem Tor ist ein weiterer Gang mit Reliefs. Darauf ist ein Mann zu sehen. Unter ihm sieben weitere Männer. Unter ihnen weitere und diese empfangen die Sternzacken. Um zu verhindern, dass Grigori sich in mehr Schwierigkeiten stürzt, gehe ich vor.
 
Wir kommen in eine riesige Halle. Zuerst ist in dem Licht, das wir mit uns führen nur die Statue der mundlosen Frau zu sehen. In ihrer Linken hält sie einen Stern, in ihrer Rechten Hand eine Peitsche. Als ich mich ihr nähere, erwachen hinten in der Halle plötzlich kleine Funken zum Leben. Nach und nach werden die Funken zu einem Glimmen, die die Halle erleuchten. Ich sehe Hochöfen, Ambosse und Werkbänke. Wir sind in einer riesigen Schmiede. An der hinteren Wand der Halle ist das Skelett eines Drachen in den Stein gebettet.

Inzwischen hat Grigori die Zeichen auf dem Stern entziffert. Sie sind anders, als die Zeichen weiter vorne. Eines Ähnelt dem Zeichen im Stein, den Onkel Farrid mir gegeben hat. Als ich mir den Stein ansehe, leuchtet dieser blau. Grigori meint, das Zeichen würde Wohltätigkeit bedeuten.

Staunen mache ich einen Schritt vorwärts. Ein knall bringt mich zum stehen. Dem Knall folgt ein Schmerz. Die Statue hat sich bewegt und nach mir geschlagen. Die Peitsche hat mich getroffen. Meine Rüstung hat eine ziemliche Delle. Ich bin mir nicht sicher, ob nicht eine meiner Rippen angebrochen ist. 

Wir ziehen uns erst mal zurück. Die Statue ist größer, als die im Raum vorher. Und mit der hatten wir Mühe, fertig zu werden. Erst mal brauchen wir einen Plan.
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Re: Varisian Destinies - Ferros Tagebuch
« Antwort #15 am: 15.12.2014 | 23:31 »
Nach einigen Überlegen kommt mir eine Idee, was wir versuchen könnten, um uns die Schmieden ansehen zu können. Vielleicht hält die Statue uns für Eindringlinge, weil keiner von uns ein Sihedron trägt. Als ich das Grigori erzähle habe ich das Gefühl, dass er auch in die Richtung gedacht hat. Also machen wir uns zurück auf dem Weg nach oben.

Grigori beschreibt mir auf, wie das Sihedron auszusehen hat und ich schmiede die einzelnen Zacken. Anschließend befestigen wir sie an meinem Schild. Helen scheint mit unserer Vorgehensweise nicht glücklich zu sein. Sie murmelt etwas von Blasphemie.

Wir begeben und wieder nach unten. Ich nehme meinen Schild und gehe langsam auf die Statue zu. Ihr Kopf dreht sich und sie blickt auf das Sihedron. Ich erwarte jederzeit einen Schlag mit der Peitsche. Dann bin ich an der Statue vorbei. Langsam gehe ich weiter, traue mich nicht, mich umzudrehen. Das würde ein wahrer Anhänger des Glaubens ja auch nicht tun.

Ich spüre, wie der Schweiß sich zwischen meinen Schulterblättern sammelt. Ich bin mir nicht sicher, ob das davon kommt, das ich mich den Hochöfen nähere oder weil ich schlicht und einfach Angst habe.

Vor mir sehe ich drei Werkbänke. Sie sind derart verziert, dass man sie für Altare halten könnte. Auf einer der Werkbänke liegt ein metallener, menschlicher Körper. Ich berühre das Metall und es fühlt sich war und glatt an.

Auf dem zweiten Altar liegen zwölf rote Metallbarren. Auch diese sehe ich mir näher an. Es ist ein rotes Metall. So etwas hab ich noch nie gesehen. Die Versuchung, die Barren mitzunehmen ist groß. Aber irgend wie klingen Helens Worte in meinem Kopf wieder, es wäre Blasphemie, was wir hier tun. Habe ich das Recht, hier etwas zu entfernen. Ich lasse die Barren liegen.

Die dritte Werkbank ist leer.

Auf einem brusthohen Sockel liegt ein Buch. Eine blau schimmernde Glocke liegt darüber. Ich wage es nicht, diese Glocke zu berühren. Runeverzierte Stufen führen zum Buch hoch.
Mit dem Buch soll sich jemand beschäftigen, der davon Ahnung hat.
Ich gehe zurück und übergebe meinen Schild, damit die anderen sich ebenfalls umschauen können.

Grigori geht als nächstes. Er schaut sich als erstes das Buch unter der Schutzglocke an, berührt diese sogar. Kurz verharrt er. Dann bewegt er sich zu der Werkbank mit den Metallbarren und betrachtet diese. Als letztes schaut er sich den Drachen in der Wand an und schlägt etwas Stein aus der Wand. Als er zurück kommt, drückt er mir das Gestein in die Hand.

Anschließend schauen sich noch Mordukai und Cathe um. Mordukai nimmt eine der Barren mit und drückt sie mir in die Hand. Das wollte ich eigentlich vermeiden. Es hat mich all meine Selbstbeherrschung gekostet, keine dieser Barren mitzunehmen. Und nun habe ich eine davon und ich weiß, ich werde sie nicht zurück legen. Dazu ist die Neugier in mir zu groß. Ich fühle mich ein wenig wie ein Dieb.
Helens Ruf lenkt mich von dem Gedanken ab. Sie ist zurück zum Tor gegangen. Als wir dort ankommen finden wir im Gang, der vom Tor fortführt einen toten Goblin vor. Es ist nicht ersichtlich woran er gestorben ist. Er ist ganz in schwarz gekleidet. Er trägt ein Kettenhemd und ein ziemlich gutes Schwert. Seine Sachen weisen nicht den desolaten Zustand auf, den Goblinausrüstung normalerweise hat.

Ein Goblin kommt selten alleine. Das ist eine alte Weisheit. Also begeben wir uns zum Korb im Vorraum zurück und versuchen die Wachen oben auf uns aufmerksam zu machen. Doch diese reagieren nicht. Wir sind hier unten gefangen.
Irgend jemand muss nach oben. Also lege ich meine Rüstung ab und beginne am Seil hoch zu klettern. Helen folgt mir.
Am Anfang kommen wir noch zügig voran. Aber mit der Zeit werden wir langsamer. Der Schacht ist ziemlich glatt und es gibt keine Absätze, auf denen man sich ausruhen kann. Endlich komme ich oben an. Auf den letzten Metern zittern meine Arme vor Erschöpfung. Sollte mein Griff versagen, dann werde ich in meinen Tod stürzen. Erschöpft ziehe ich mich über den Rand des Schachtes und krieche ein paar Meter vom Rand weg, um für Hellen platz zu machen. Lange Momente liege ich auf dem Boden und ringe nach Luft. Ich sollte Hellen helfen, sollte die Umgebung sichern. Aber mein Körper zitter zu sehr. Hellen zieht sich ebenfalls über den Rand. Sie bleibt erst mal direkt neben den Schacht liegen.
Ich bringe inzwischen die Kraft auf, den Kopf zu heben, um mich umzuschauen. Die beiden Wächter, die wir zurückgelassen haben sind tot. Einer der beiden hat es noch geschafft, seine Waffe zu ziehen. Geholfen hat es ihm nicht.

Wir verschnaufen noch einen Moment, dann machen wir uns dran den Korb mit den anderen nach oben zu kurbeln. Endlich sind sie oben. Ich bin so fertig, das ich mich kaum noch auf den Beinen halten kann. Eine leise Stimme in meinem Kopf mahnt mich, der beiden Toten zu gedenken. Aber ich dränge sie zur Seite. Nicht jetzt. Sonst werde ich nicht weiter machen können.

Grigori kümmert sich um die beiden Gefallenen. Dafür bin ich ihm auch sehr Dankbar. Wir begeben uns zu den restlichen Wachen. Ich bete, dass es nicht zum Kampf kommt. Ich klaube, ich wäre nicht in der Lage, mein Schwert zu heben.

Die Restlichen Wachen sind noch am Leben. Gut. Mehr Tote würde ich heute nicht mehr ertragen. Ich schleppe mich in den Raum und suche mir einen Platz, wo ich mich fallen lassen kann. Sollen die anderen erklären, was passiert ist. Ich sehe noch, das es Helen eben so geht, dann gleite ich in das Land der Träume.


23. Sarenith
Der Schlaf hat gut getan. Ich habe den Eindruck geträumt zu haben, kann mich aber nicht erinnern was. Mein Blick fällt beim Anlegen meiner Rüstung auf meinen Schild und das Sihedron darauf. Irgend wie sieht es richtig aus, dass es auf dem Schild ist. Ich beschließe es nicht zu entfernen.

Beim Frühstück besprechen wir, wie wir weiter vorgehen wollen. Wir haben zwei Möglichkeiten. Entweder zurück nach Dryads Meadow oder den Goblins folgen. Wir beschließen, dass wir das letztere tun werden.

Wir bestatten die beiden gefallenen Wächter. Ich fühle mich ein wenig Schuldig, dass wir sie nicht in Dryads Meadow unter die Erde bringen.

Helen geht also voran und folgt den Wagenspuren. Grigoris Rabe fliegt auch immer wieder voraus
um zu kundschaften.
Es dauert einige Zeit, aber letztendlich entdeckt Grigoris Rabe das Lager der Goblins. Sie haben es um einen Wagen, auf dem ein Käfig steht, aufgeschlagen. Mehrere Zelte sind um den Wagen aufgebaut. Im Käfig sind einige Männer eingesperrt.

Nach kurzer Beratung haben wir einen Plan. Helen, Cathe, Mordukai und Grigori werden sich an das Lager anschleichen. Da ich mit der schweren Rüstung nicht besonders leise bin, bleibe ich mit den restlichen Wachen zurück und komme mit ihnen nach sobald der Angriff begonnen hat.

Ich sehe nicht genau, was passiert, aber ein  gezielter Pfeil von Hellen eröffnet den Kampf. Eigentlich zu früh. Es wäre günstiger gewesen, wenn sie sich näher heran geschlichen hätten.

Ich führe ich die restlichen Männer zum Kampfplatz. Dabei komme ich nur langsam voran. Die schwere Rüstung mag zwar optimal schützen, aber sie behindert auch.

Zum Glück ist die Hälfte der Männer mit leichten Armbrüsten bewaffnet. Diese bleiben zurück und eröffnen das Feuer auf die Goblins. Die restlichen drei Männer bewegen sich mit mir vor zum Lager der Goblins. Als wir näherkommen, sehe ich unsere Gegner genauer. Helen beharkt einen schwarzgekleideten Goblin mit Pfeilen. Er sieht von der Ausrüstung her sehr dem toten Goblin in der Miene ähnlich.
Drei Goblins mit Bögen verteilen ihr Feuer auf Cathe, Grigori und mich. Cathe versucht mit einem Schlafzauber sechs weitere Goblins, die hinter dem Wagen mit dem Käfig Deckung gesucht haben, schlafen zu legen. Leider sind die meisten zäher als gedacht und schlafen nicht ein.
Mordukai beschäftigt sich inzwischen mit einer Art riesigen Hund. Das Vieh sieht aus wie eine sehr hässliche, überdimensionale Bulldogge.
Ich versuche ihm zu Hilfe zu eilen, komme aber weiterhin nur sehr langsam voran. Das Lager der Goblins ist auf einem kleinen Hügel. Die Steigung ist eigentlich nicht der Rede wert, aber der Boden ist trügerisch und ich muss vorsichtig auftreten. Wenn ich stürze, wird es hässlich. Ein weiterer Nachteil von schweren Rüstungen.

Inzwischen ist einer unserer Wächter bei Cathe angekommen und beschützt sie mit seinem Schild vor den Pfeilen der Goblins.
Endlich bin ich bei dem ersten Zelt angekommen. Dahinter hat sich ein Goblin versteckt und greift mich an. Zwei weitere eilen ihm zu Hilfe. Alle drei sind flink und schafft es meinen Schlägen längere Zeit auszuweichen. Immer wieder nehmen sie mich in die Zange. Doch dank Schild und Rüstung prallen die meisten Schläge an mir ab.

Inzwischen hat Mordukai die Bulldogge ziemlich über zugerichtet. Brandspuren  und zahlreiche  Schwertwunden zieren das Fell des Hundes. Zusätzlich stecken noch einige Bolzen ihn ihm.

Bei Helen sieht es weniger gut aus. Irgend wann hat es ihr Gegner es geschafft sie in den Nahkampf zu zwingen. Und er scheint nicht schlecht zu sein. Zwar hat Helen ihn auch schon schwer verletzt, aber sie sieht aus, als wäre sie kurz vor dem Umfallen.

Bevor der Goblin Helen jedoch erneut angreifen kann, kommt einer unserer Männer ihr zu Hilfe. Mit einem gezielten Stich schaltet Kevin Helens Gegner aus.
Langsam aber sicher neigt sich das Kampfglück in unsere Richtung. In ihrer Verzweiflung werfen die Goblins brennbares Material unter den Wagen mit den Gefangenen und zünden es an.

Ich erledige meinen letzten Gegner, die beiden anderen sind inzwischen unseren Armbrustschützen zum Opfer gefallen, und eile zum Wagen. Ich versuche das Schloss an dem Käfig zu öffnen, doch es will mir nicht gelingen. Grigori spricht einen Zauber auf mich, der mich vergrößert, so dass ich den Wagen vom Feuer wegschieben kann.
Inzwischen ist der Kampf beendet. Wir haben es sogar geschafft, einen Goblin lebend zu fangen.



Wir befreien die Gefangenen und entfernen uns erst mal von Kampfplatz. In der Ferne ist ein seltsames Heulen zu hören. Wölfe sind das nicht, da bin ich mir sicher.  Ein weiteres Heulen antwortet aus einer anderen Richtung. Bloß gut, dass wir uns vom Kampfplatz entfernen. Wer weiß, was das viele Blut anlockt.

Nach einer Stunde halten wir an, um unseren Gefangenen zu verhören. Hier stellt sich nun raus, dass der Goblin uns nicht versteht oder uns nicht verstehen will. Macht beides keinen Unterschied. Zum Glück kann Mordukai goblinisch. Also übernimmt er das Verhör. Allerdings nicht sehr erfolgreich.

Ich verstehe zwar nicht, was gesprochen wird. Aber ich weiß, wie man Leute einschüchtert. Und das was Mordukai da treibt, das würde nicht mal einem fünfjährigen Kind Angst einjagen. Der Goblin tanzt ihm auf der Nase rum. Aus dem wenigen, was Mordukai übersetzt ist zu vernehmen, das der Goblin uns alles sagen will, wenn wir ihn freilassen. Für wie dämlich hält er uns eigentlich. Und Mordukai scheint das tatsächlich in Erwägung zu ziehen.

Schlussendlich verliert Grigori die Geduld. Grigori verliert in Mordukais Gegenwart öfter die Geduld, fällt mir auf. Aber ich verstehe ihn. Auch ich finde Mordukai irritierend. Um es mal freundlich auszudrücken.

Die befreiten Minenarbeiter können uns mehr erzählen. Der Wagen war Teil eines Zuges aus 15 Wagen. Jeder Wagen wurde von einem Trupp Goblins und Hobgoblins begleitet. Wenn wir pro Wagen von der gleichen Anzahl Goblinoider ausgehen, wie bei dem von uns aufgebrachten, dann war da ein Trupp von 150 bis 180 Goblins unterwegs. Zusätzlich dazu 15 von diesen Riesenbulldoggen. Gar nicht gut.

Der Trupp wurde von einem Goblin geführt, der von allen General genannt wurde. Er scheint übel genug zu sein, dass er sogar den Hobgoblins Angst einjagt. Angeblich reitet er auf einem Wolf. Es wird immer besser. Mit denen sollten wir uns nicht anlegen. Zumal Helen die Spur auf dem felsigen Boden verloren hat.

Wir beschließen, hier zu lagern. Helen meint, einen besseren Platz werden wir nicht finden. Tatsächlich hat sie uns auf eine kleine Anhöhe geführt, von der aus wir die Umgebung recht gut überblicken können. Wir teilen also Wachen ein und begeben uns zur Ruhe. Morgen früh werden wir zurück nach Dryads Meadow reisen.

Obwohl es nicht gerade bequem ist, schlafe ich schnell ein. Ich träume. Es ist ein seltsamer Traum. Ich knie im Zentrum eines Sihedrons. Die 7 Zacken sind in den Boden gemeißelt. Vor mir steht die Mundlose Frau. Sie lächelt, was seltsam ist, da sie keinen Mund hat. Und doch bin ich mir sicher, dass sie lächelt. Sie hebt ihre Hand um sie auf meinen Kopf zu legen....

Ich werde durch ein Schütteln an der Schulter wach. Zeit für meine Wache.


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Re: Varisian Destinies - Ferros Tagebuch
« Antwort #16 am: 15.12.2014 | 23:31 »
24. Sarenith
Wir sind den ganzen Tag gereist. Aus Rücksicht auf die befreiten Männer sind wir nur sehr langsam voran gekommen. Als wir Dryads Meadow erreichen, ist es bereits später Abend. Auf der Reise ist zum Glück nichts nennenswertes passiert.

Die Wachen am Tor erkennen uns und lassen uns in die Stadt. Ich bin froh, dass sie eine Ausnahme für uns machen und die Tore öffnen. Wir begeben uns sofort zum Wachgebäude um Sir Merec Bericht zu erstatten.

Die beiden Wächter, die wir zurück geschickt haben, sind nicht angekommen. Die Götter mögen ihren Seelen gnädig sein.


Unser gefangener wird erst mal weg gesperrt. Den ganzen Weg nach Dryads Meadow hat er sich ziemlich selbstsicher gegeben, was und dazu veranlasst misstrauisch zu sein. Statt also in unserem Haus zu übernachten, legen wir uns im Gefängnis schlafen und teilen Wachen ein.

Nachts werde ich von Mordukai wach geschüttelt. Er behauptet, er hätte wieder das seltsame Heulen gehört. Also gehen Helen und ich nach oben in den Hof, um nach dem Rechten zu sehen. Ich fühle mich dabei etwas unwohl, hab ich doch nur eine leichte Rüstung an. Die Platte ist einfach zu unbequem, um darin schlafen zu können. Nun, zumindest habe ich mein Schild dabei.

Irgend wie finde ich es tröstlich, das Sihedron auf dem Schild zu haben. Es ist schon seltsam. Ich war nie sehr religiös. Natürlich ehre ich die Götter. So wie es sich gehört. Aber ich konnte mich niemals dazu durchringen, mir einen Patron zu wählen. Aber das, was mir Grigori über die Tugenden, die mit dem positiven Sihedron verbunden sind, erzählt hat finde ich sehr interessant.

Inzwischen haben Helen und ich den Hof betreten Vorsichtig schauen wir uns um. Ich bin noch ein wenig von meinen Gedanken abgelenkt. Daher fällt mir nichts auf. Es scheint alles in Ordnung zu sein. Ich will mich schon wieder umwenden, als plötzlich geflügelte Hunde vom Himmel fallen. Zuerst greift nur einer an. Er hat kein Fell, was ihm ein groteskes Aussehen verleiht. Rote Augen starren uns an. Um den Hals trägt er ein Stachelhalsband.
Er stößt ein schauriges Heulen aus. Einen Moment lang will mich Panik flüchten lassen, aber ich kämpfe sie nieder. Auch in Helens Augen sehe ich unterdrückte Furcht. Trotzdem stellen wir uns zum Kampf.

Helen ist schneller als ich. Sie trifft den Hund auch, doch ihre Klinge gleitet an der Haut der Bestie ab. Nicht schon wieder. Irgend wie haben wir es in letzter Zeit öfter mit Waffenresistenten Gegnern zu tun. Aber da hab ich was dagegen.
Ich spreche einen Zauber, der unseren Waffen die Kraft gibt, die Haut des Wesens zu durchdringen.
Zum ersten Hund hat sich nun ein zweiter gesellt. Beide nehmen sie Helen in die Zange.
Helen schafft es, sie beide abzuwehren. Als einer der beiden Angreifer sich eine blöse gibt, versenkt sie ihre Waffe in seinem Körper. Inzwischen hab ich den zweiten angekratzt. Gerade als er mich anspringen will, kommt Cathe aus dem Gebäude und erledigt ihm mit einem Zauber.

Ruhe kehrt im Hof ein. Dafür ist nun in der Stadt ein Heulen zu hören. Weitere Hunde antworten. Ich habe das Gefühl, das wird eine lange Nacht.

Nachdem Mordukai und Grigori zum Rest dazugekommen sind, beschließen wir zum Marktplatz zu gehen. Bei dem ganzen Geheul wird es sicher Menschen in Not geben. Grigori hat den gefangenen Goblin mitgebracht und schleppt ihn gefesselt hinter sich her. Er glaubt, die Hunde wäre in Dryads Meadow, um ihn zu befreien.

Als wir den Marktplatz betreten, werden wir von vier dieser seltsamen Hunde angegriffen. Sie stoßen dieses beängstigenden  Heulen aus. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass es mir Angst macht. Panik steigt in mir auf. Als ich wieder klar denken kann, habe ich den Marktplatz überquert. Der Kampf liegt weit hinter mir. Ich habe meine Kameraden schändlich im Stich gelassen. Ich mach mich auf dem Weg zurück, so schnell mich meine Beine tragen. Ich bette, dass keiner von ihnen wegen meiner Feigheit umgekommen ist.

Als ich mich wieder dem Kampf nähere, sehe ich, dass ich wohl nicht der einzige war, den Panik erfasst hat. Mordukai steht ein Stück von den Anderen entfernt und wird von einem der Hunde angegriffen. Hellen hat inzwischen mindesten einen von den Hunden erlegt. Ich eile Mordukai zur Hilfe. Meine Kameraden sind zwar angeschlagen, aber noch am Leben. Mit grimmiger Entschlossenheit werfe ich mich in den Kampf, bestrebt meinen Fehler gut zu machen.
Der restliche Kampf verläuft ziemlich schnell. Vielleicht haben die Hunde nicht damit gerechnet, dass Mordukai und ich zurück kommen. Was immer es auch ist, am Ende sind wir siegreich.

Gerade ist der letzte Hund krepiert, als die Sturmglocke zu Läuten beginnt. Sie ruft die Verteidiger der Stadt zu den Südmauern. Auch wir hasten dort hin. Inzwischen ist es in der Stadt ruhig geworden. Entweder sind alle Hunde tot oder haben sich zurück gezogen.

Als wir uns den Mauern der Stadt näher, fällt uns ein seltsamer Schein auf. Als wir die Mauern betreten wird klar, woher er kommt. Das „Last Chance“ brennt. Doch niemand macht einen Versuch, es zu löschen. Das liegt dran, dass außerhalb der Mauern, gerade außer Bogenschussweite, eine Horde von Hobgoblins Aufstellung bezogen hat. In Reihe und Glied stehen sie nebeneinander.
Sie scheinen auf etwas zu warten.

Ich entdecke Sir Merec, Aliandra, Davor und Lord Fane auf der Mauer. Sie stehen zusammen und scheinen sich zu beraten.
Irgend etwas stimmt nicht. Ich kann den Finger nicht drauf legen, was. Ich weiß nicht mal, wie ich drauf komme, etwas wäre nicht in Ordnung. Es ist, als würde eine leise Stimme in meinem Kopf mich dazu auffordern, mich umzusehen. Die Hobgoblins vor der Mauer warten immer noch. Alle Augen sind nach draußen gerichtet. Mein Gefühl sagt mir, dass irgend etwas in der Stadt vor sich geht. Als ich mich innerhalb der Mauern umschaue, sehe ich wie sich die Erde etwas entfernt von der Mauer bewegt. Es sieht aus, als würden sich drei große Wesen durch die Erde wühlen. Und tatsächlich bricht kurz darauf die Erde ein und es entstehen drei große Löcher. Aus Zweien der Löcher quillt Nebel. Aus dem dritten kriecht ein seltsames Wesen. Es sieht aus wie eine Art Käfer. Ein sehr großer Käfer mit zwei Mandibeln, die alles andere als harmlos aussehen. Und auf dem Rücken des Käfers sitzt ein Goblin und steuert ihn.
Mein Gefühl hat mich nicht getrogen. Es wird eine lange Nacht. Was würde ich dafür geben, mich geirrt zu haben.

Ich laufe zu Lord Fane. Rufe bringt nichts, dazu ist es zu laut auf der Mauer. Mit schnellen Worten erkläre ich, was innerhalb der Stadt vor sich geht.
Kurzentschlossen verlassen Merec und Lord Fane die Mauer, um sich der neuen Bedrohung zu stellen. Ich nehme mir noch die Zeit, um einen Rüstungszauber zu sprechen. Dann folge ich Merec um mich dem Käfer zu stellen. Von irgend wo höre ich den Namen des Käfers, Ankegh. Was immer das auch bedeuten mag.

Lord Fane verschwindet im Nebel. Kurz darauf ist Kampflärm aus dem Nebel zu hören. Ich bete zu den Göttern, das dem alten Mann nichts passiert. Allerdings habe ich nicht lange Zeit zum Nachdenken. Der Kampf mit dem Ankegh fordert meine Aufmerksamkeit. Merec und ich sind im Nahkampf mit dem Käfer. Helen beharkt ihn von der Mauer mit Pfeilen. Von Cathe höre ich immer wieder arkane Worte.  Inzwischen ist auch Mordukai aufgetaucht und wir erledigen den Käfer und seinen Reiter.

Währen wir den Ankegh getötet haben, sind aus dem Nebel Goblins aufgetaucht. Goblins mit Fackeln. Schlimmer geht es ja fast schon nicht mehr. Die Hobgoblins vor der Mauer waren nur eine Ablenkung. Ich laufe los. Und ich bin nicht der Einzige. Der Rest meiner Freunde rennt ebenfalls in die Stadt. Immer wieder bleibe ich stehen, um einen Pfeil aufzulegen und einen der Goblins zu töten. Aber es sind viele. Zu viele. Schon brennen die ersten Häuser.

Die meisten Goblins streben dem Marktplatz entgegen. Und wir verfolgen sie. Die Bewohner von Dryads Meadow müssen die Feuer alleine Löschen. Für uns steht an erster Stelle zu verhindern, dass noch mehr Gebäude in Flammen aufgehen.

Wir kommen zu Marktplatz.

Der Tempel brennt. Aus dem Red Sands schlagen Flammen. Das Haus des Bürgermeisters ist auch in Flammen gehüllt. Ich schaue zu Helen. Ich bin mir sicher, dass sie zum Red Sands gehen wird. Immerhin ist Filiz dort. Helens Blick geht in Richtung der Taverne.
Doch dann überrascht sie mich. Sie hat bemerkt, dass Wachen bereits unterwegs zum Red Sands sind und wendet sich dem Tempel zu.
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Re: Varisian Destinies - Ferros Tagebuch
« Antwort #17 am: 15.04.2015 | 23:37 »
Lord Fane und Merec machen sich auf dem Weg zum Bürgermeister. Wir steigen die Stufen zum Tempel hoch. Das Tor ist offen. Im Inneren sind Bänke umgeworfen worden.

Zuerst begeben wir uns zu den Räumen von Ryan Sands. Hier hat offensichtlich ein Kampf statt gefunden. Blut ist auf dem Boden. Kleidung, Bücher und ein zerbrochener Becher liegen auf dem Boden. Von Sands keine Spur. Also suchen wir weiter im Tempel.

Rauch zieht durch die Räume und erschwert die Sicht. Zum Glück ist der Tempel aus Stein. Das hier Goblins vorbei gekommen sind, ist nicht zu übersehen. Wandteppiche wurden angesteckt, Möbel zerschlagen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichen wir eine eine große Stahltüre. Im Schloss steckt noch der Schlüssel. Vorsichtig öffnet Mordukai die Tür und betritt. Außer einer Öffnung im Boden ist der Raum leer. Als Mordukai den Raum betritt, tauchen aus dem Nichts zwei Goblins auf und greifen ihn an. Damit hat er nicht gerechnet und sie verursachen mit ihren Dolchen bösartige Wunden. Man sollte nicht meinen, dass so kleine Waffen derart bösartig sein können. Helen folgt Mordukai und wird ebenfalls angegriffen. Die Position neben der Tür ist geschickt gewählt.
Während ich mich ebenfalls durch die Tür schiebe, höre mich Grigori einen Zauber wirken. Er scheint nach weiteren unsichtbaren Goblins Ausschau zu halten. Der folgende Kampf wird blutig. Immer wieder positionieren sich die beiden Goblins um und nehmen einen von uns in die Zange. Jedes mal, wenn wir sie schwer verwunden, heilen sie sich. Die beiden sind ein eingespielte Team. Aber am Ende reicht das nicht aus.

Inzwischen kennt sich unsere Gruppe ganz gut. Wir bluten zwar für den Sieg, tragen ihn am Ende doch davon.

In der Mitte des Raumes führt eine Wendeltreppe in die Tiefen der Erde. Vorsichtig steigen wir hinab. Nach langer Zeit mündet die Treppe in einen Raum, dessen Wände mit Sihedrons geschmückt sind.

Nicht unweit der Treppe liegt ein Körper. Es ist Ryan Sands. Er wurde durch einen Stich ins Herz getötet. Es sieht nicht so aus, als hätte sich Sands gewehrt. In seiner rechten Hand hält Sands einen durchsichtigen Kristall. In den ist die Rune der Gnade graviert.

Wer immer Ryan auf dem Gewissen hat, scheint den Runenstein entweder nicht bemerkt zu haben oder er hat ihm keine größere Bedeutung zugewiesen und deshalb liegen lassen. Mit Ryan Sands tot hat uns ein guter Mann verlassen. Ich frage mich, ob wir ihn hätten retten können, wenn wir schneller hier gewesen wären. Meine Kameraden sind ebenso erschüttert wie ich, dass sehe ich ihnen an.

Ein zweiflügliges Tor führt weiter. Die Tür ist nicht ganz geschlossen. Ein kurzer Blick durch den Spalt zeigt einen riesigen Raum. Am anderen Ende des Raumes steht ein Mann. Er trägt eine Metallmaske und eine schwere Rüstung. Die Rüstung hat ähnliche Runen wie die meines Onkels. In einer Hand hält der Mann einen runenverzierten Stab.

Neben dem Mann steht ein dürres kindergrosses Wesen. Es ist ein Lakri-Daimon. Lakri-Daimonen entstehen aus den Seelen von Kindern. Ein Fakt, den ich niemals wissen wollte.
In der linken und rechten Ecke stehen zwei Metallwächter, die genau so aussehen, wie jener, den wir unter der Miene entdeckt haben. Vier weitere liegen über den Boden verstreut.

Die Torflügel lassen sich trotz ihrer Größe ganz einfach aufdrücken. Wie begeben uns in den Raum, um den Mörder von Sands zu stellen.
Der Mann am anderen Ende nimmt sich noch die Zeit unsere Vermutung, das er Kendell Morn ist zu bestätigen. Dann gibt er seinen Daimon den Befehl, uns zu töten und verschwindet einfach. Dieser Macht sich unsichtbar.  Genau das hat uns noch gefehlt. Hellen, die in der Lage ist, unsichtbares zu entdecken, warnt uns, das noch ein weitere Daimon im Raum ist. Es handelt sich um einen Vene-Daimon. Das sind Daimonen, die Zaubern können. Ich wollte nie soviel über Daimonen wissen.

Zu allem Überfluss fangen die beiden intakten Metallwächter in den Ecken sich nun auch noch an zu bewegen. Sie sind bewaffnet mit langen Metallstangen über die immer wieder Blitze zucken. Das wird schmerzhaft werden.

Ich beschwöre den größten zweihändig geführten Hammer, den ich mir vorstellen kann. Inzwischen ist der Lakri-Daimon wieder sichtbar. Die Unsichtbarkeit scheint sich immer dann aufzulösen, wenn der Daimon angreift. Helen und ich kümmern uns um den Lakri-Daimon. Dabei ist Hellen effektiver als ich. Sie hat irgend eine Möglichkeit, die Schadensreduktion dieser Viecher zu umgehen. Ich kann nur versuchen so viel Schaden zu machen, das etwas davon durchkommt.

Mordukai und Cathe kämpfen gegen den Vene-Daimon. Cathe beharkt ihn mit magischen Geschossen und Mordukai bekämpft ihn mit Schwert und Magie. Mir ist nicht ganz klar, wie er es schafft, kleine Blitze durch sein Schwert zu kanalisieren.
Die beiden Metallwächter greifen ebenfalls in den Kampf ein. Aber sie bekämpfen nicht uns, sondern die Daimonen. Wenigstens etwas.
Grigori unterstützt Helen und mich gegen den Lakri-Daimon. Mit seiner Hilfe schaffe ich es, den Daimon, denn Helen schon weiche geprügelt hat mit einen gezielten Treffer auszuschalten. Mit den Worten „Nicht schon wieder an diesem verdammten Ort“ sinkt er zu Boden. Was mag das wohl bedeuten. Egal. Ich werde ihn später fragen, denn ich habe darauf geachtet, das mein Schlag ihn nicht getötet hat.

Leider macht mir der Vene-Daimon einen Strich durch die Rechnung. Als er seinen Kameraden bewusstlos zu Boden sinken sieht,  spricht er einen Zauber und tötet ihn damit.

Kurz darauf ereilt ihn das Schicksal seines Mit-Daimonen. Die Metallwächter machen kurzen Prozess mit ihm.

Nach dem Kampf können wir uns dann ansehen, was Kendell Morn betrachtet hat. Es ist ein weiteres Tor. Genau so eins, wie es unter der Miene war: rund, zwei Flügel, aus seltsamen Metall, runenverziert. Vier Runen leuchten.  Mut und Großzügigkeit erstrahlen in blauer Farbe, Gnade und Wohltätigkeit in rot.
Hier unten ist für uns nichts mehr zu tun. Also steigen wir wieder nach oben. Ich trage Ryan Sands hoch und übergebe seinen Körper an einen der Akolyten.  Dieser ist sichtlich erschüttert.

Inzwischen haben sie das Feuer im Tempel unter Kontrolle gebracht.

Weitere schlechte Nachrichten erwarten uns. Helen fragt sofort nach Filiz und Bryan Es stellt sich raus, das Bryan tot ist. Die Wachen berichten, das sein Körper mit vielen Schnittwunden bedeckt ist.  Doch keine davon ist tödlich. Und doch ist er nicht tot. Ich kann es nicht glauben. Der Mann der mich an meinem ersten Tag in Dryads Meadow freundlich in seiner Gaststätte aufgenommen hat, der mir ein Isabels Smile, das Bier das er nach seiner Frau benannt hat, zur Begrüßung spendier hat, ist nicht mehr unter uns. Filiz hat es überlebt. Ich bin froh, dass Helen sich um das Mädchen kümmert. Ich wüste nicht, was ich ihr sagen sollte.

Lord Roiat  ist ebenfalls tot. Er wurde von einem dieser schwarzgekleideten Goblins getötet.
Der Bürgermeister ist verschwunden, seine Frau Clarissa tot.

Sir Merec lebt. Er sieht genau so aus, wie ich mich fühle. Ich könnte schreien. Vor Zorn, vor Trauer. Ich spüre ein brennen in meinen Augen und versuche die Tränen zurück zu halten. Ich weiß nicht, ob es mir gelingt. Zu viele Leute, die ich mochte und schätzte sind heute Nacht gestorben.

Wir haben gekämpft und geblutet und trotzdem haben wir die Schlacht verloren. Kendell Morn wird dafür bezahlen.

Wir verabreden uns mit Merec für Morgen im Tempel. Helen wird im Red Sands übernachten, damit Filiz nicht alleine ist. Der Rest schleppt sich zurück zu unserem Haus. Schlafen, vergessen, das wäre schön. Ich bin mir sicher, ich werde Albträume haben.

 

25. Sarenith

Wir treffen uns mit Swift und Merec im Tempel. Der Gang durch die Stadt fällt mir nicht leicht. Jetzt bei Tageslicht sehe ich, was alles zerstört wurde. Ich sehe, wie die Bürger des Ortes ausgebrannte Häuser einreißen. Wie sie die toten Körper ihrer Nachbarn bergen.

Ich frage mich, hätten wir etwas besser machen können? Wäre Bryan noch am Leben, wenn wir ins Red Sands statt in den Tempel gegangen wären? Fragen, auf die ich niemals eine Antwort erhalten wäre. Sie sind müßig, trotzdem gehen sie mir durch den Kopf.

Merec und Swift bitten uns, zum Abbadartempel in Korvosa zu reisen, um zu berichten, was hier geschehen ist und um einen neuen Priester her zu bringen.

Außerdem gibt uns Swift Bescheid, das das Testament von Lord Fane am Nachmittag geöffnet wird und bittet uns dabei zu sein.
Bei der Erwähnung, das wir Dryads Meadow verlassen müssen, merke ich, das irgend etwas mit Helen nicht stimmt. Kurz darauf rückt sich auch mit der Rede raus. Sie wird nicht mitreisen, da sie Filiz nicht alleine lassen will.  Irgend wie ist es für mich unvorstellbar, ohne Helen auf diese Reise zu gehen.
Schließlich ist es Grigori, der einen Kompromiss anbieten kann. Er schlägt vor, das wir Filiz mitnehmen. In unserer Gesellschaft wird sie wahrscheinlich sicherer sein, als hier in der Stadt.

Nach der Besprechung steigen wir noch mal runter zu dem Raum mit dem Runentor. Hier treffen wir auf Thiklefeather. Sein Wunsch ist nun doch in Erfüllung gegangen. Endlich steht er in den Räumlichkeiten unter dem Tempel. Er studiert das Tor im großen Raum.

Er scheint zufrieden zu sein. Er ist sogar in der Stimmung, uns Informationen zukommen zu lassen.
Die mundlose Göttin heißt Lisala. Sie steht für Ordnung und das Runentor verschließt den Zugang zu einer Quelle der Macht der alten Runenlords.
Thiklefeather kennt sogar Kendell Morn Dieser war ehemals Akolyt im Abbadartempel. Ich hatte schon vermutet, das das zwischen Morn und Dryads Meadow persönlicher Natur war. Und hier bestätigt sich mein Verdacht. Morn war im Tempel unbedeutend. Niemand außer dem Gnom erinnert sich überhaupt an ihn. Aber er scheint sehr ehrgeizig zu sein.

Thiklefeather hat sogar zwei Hypothesen parat, warum die Goblins Kinder entführt haben. Die erste ist, dass Morn weitere Daimonen erschaffen will. Die zweite, das sie als Opfer zur Aktivierung der Runnenquellen dienen sollen.

Keine der beiden Hypothesen gefällt mir.

Wir geleiten den Gnom wieder nach oben und verschließen den Raum in dem die Wendeltreppe nach unten führt. Ob das wirklich viel bringt ist fraglich. Morn hat sich entweder unsichtbar gemacht und ist gegangen, oder er hat sich raus teleportiert. Wahrscheinlich letzteres. Und wenn der  Raum unten nicht geschützt ist, kann er jederzeit wieder rein. Selbst wenn irgend was ihn dran hindert, unten in den Raum zu teleportieren, kann er immer noch in den Raum hinter der verschlossenen Tür teleportieren. Das verschließen der Tür ist eher dazu gedacht, dass niemand anderes dort nach unten geht.

Am Nachmittag wird das Testament des Lord eröffnet. Aliandra und Davor, Sir Merec, Dan Swift, Grigori, Helen, Filiz, Mordukai, Cathe und ich sind anwesend. Und obwohl sich so viele Leute auf den Anwesen des Lords eingefunden haben, erscheint mir das Haus leer. Der alte Mann fehlt mir, obwohl ich ihm nur einige male begegnet bin.

Aliandra bekommt den Bauernhof, den sie bewirtschaftet überschrieben.
Dan Swift wird zum Verwalter von Dryads Meadow, bis der Sohn des Lords wiederkommt.
Sir Merec bekommt die Rüstung des Lords vermacht. Ich erhalte das Schwert, das mein Vater für Lord Fane geschmiedet hat. Es ist ein Langschwert. Auf der Klinge ist eine Gravur: Macht verpflichtet. Ich will dieses Schwert eigentlich gar nicht. Der Preis dafür ist einfach zu hoch. Aber ich nehme es doch in entgegen. Damit verpflichte ich mich, Dryads Meadow zu schützen und Kendell Morn  zur Strecke zu bringen.
Als ich diesen Entschluss fasse, habe ich einen kurzen Moment lang das Gefühl, als wäre das Schwert in meiner Hand wärmer geworden. Wahrscheinlich nur Einbildung, aber wer weiß, immerhin ist es magisch.

Filiz bekommt das Red Sands überschrieben. Helen wird zu ihrem Vormund ernannt.
Überhaupt ist Filiz nicht mehr wieder zu erkennen. Ihr Haar ist über Nacht weiß geworden. Sie ist sehr schweigsam. Gut das Helen sich um sie kümmert.

Nach der Testamentseröffnung verstreut sich die Versammlung. Es ist einfach nicht genug Zeit für eine angemessene Trauerfeier. Dan Swift und Sir Merec haben uns gebeten nach Korvosa zu reisen, um dort einen neuen Abbadarpriester zu holen. Soweit ich es verstanden habe, ist der Hauptsitz des Abbadartempels in Korvosa.

26. - 31. Sarenith

Ich hatte einen seltsamen Traum. Ich stand in einer Schmiede. Wo diese Schmiede war kann ich nicht sagen. Ich bearbeitete eine Rüstung. Sie war herrlich anzusehen. Keine Standardrüstung sondern ein Meisterwerk. Und mit jedem Schlag meines Hammers ging ein stärkeres Leuchten von der Rüstung aus. Das leuchten durchdrang das Metall und …
Gerade in dem Moment bin ich wach geworden.  Aber das Wissen, wie ich Magie in eine Rüstung binden kann, das ist geblieben. Ich versteh nicht, was es mit diesen Träumen auf sich hat. Es macht mir ein wenig Angst, diese Wissen, das aus dem Nichts in meinen Träumen an mich weiter gegeben wird. Aber es ist zu nützlich, um es nicht zu nutzen.

Ich frage Mordukai und Helen, ob ich ihre Rüstungen verzaubern soll. Natürlich haben sie nichts dagegen. Und mir wird die Arbeit in der Schmiede gut tun. Sie wird mich von den Vorfällen der letzten Tage ablenken. Also greife ich mir die beiden Rüstungen und gehe zu Barrens Schmiede. Dieser überlässt mir für eine geringe Gebühr einen seiner Arbeitsplätze und ich beginne mit der Arbeit.

Grigori hat sich angeboten einen Wagen zu besorgen. Aus irgend einem Grund hat er Angst vor Schiffen. Allein die Erwähnung, dass wir von Riddelport aus ein Schiff nehmen können bringt ihn auf die Barrikaden. Ich glaube nicht, dass wir ihn dazu bringen werden, auch nur einen Fuß auf einen der schwimmenden Särge, so bezeichnet er die Schiffe, zu setzen.

Helen kümmert sich um Filiz. Sie besorgt jemand, der sich um das Red Sands kümmert, während Filiz mit uns nach Korvosa reist.

Womit sich Cathe und Mordukai beschäftigen weiß ich nicht. Helen kommt ab und an bei der Schmiede vorbei, um mich auf dem Laufenden zu halten und um ihre Rüstung anzuprobieren.


1.Erastus

Unsere Reise nach Korvosa beginnt. Doch zuerst fahren wir nach Norden zur Miene. Wir haben beschlossen die Metallbarren unter der Miene zu bergen. Ich habe mich in den vergangenen Tagen mit dem Erz beschäftigt, das wir unter der Miene gefunden haben. Es ist ein seltsames Material. Um es zu schmelzen reicht ein normaler Hochofen nicht. Ich musste zusätzlich Magie verwenden. Es lässt sich auch nicht verarbeiten, wie eines der Metalle das ich kenne. Das wird noch sehr interessant

Als wir bei der Miene ankommen, stellen wir fest, das sie von Goblins überlaufen ist. Außerdem behauptet Grigori es wäre noch etwas böses in der Miene. Als wären Goblins nicht böse genug. Wir ziehen uns erst einmal zurück und schlagen unser Lager auf. Wahrscheinlich werden wir heute Nacht von den Goblins überfallen. Wir stellen auf jeden Fall Wachen auf.
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