Pen & Paper - Spielsysteme > D&D4E

[Spielelemente Serie, Teil 1] Improvisierte Aktionen und "say yes!"

<< < (2/10) > >>

1of3:
Ich glaube das zentrale Problem ist, dass sich die Regeln auf dem Charbogen nicht finden. Man muss erst DMG42 aufschlagen, um das zu erkennen. Da ist das Design im eigentlichen Sinne des Wortes schief gegangen.

Der Charakterbogen ist quasi die Benutzeroberfläche des Spiels. Da müssen dann auch alle Knöpfe drauf sein.

Arldwulf:
Wobei dies evtl. auch ein falscher Anspruch ist. Um nur mal das Beispiel mit den Skillimprovisationen zu nehmen: Wo sollten die auf den Charbogen drauf? Die zu jedem Skill hinzuschreiben, und dann auch die "normalen" Anwendungen der Skills wäre einfach ein Platzproblem. Man braucht die Bücher am Ende schlichtweg...wenn man ihren Inhalt auf den Charbogen packt schafft man nur ein Charbuch.

Der bessere Ansatz ist sich klarzumachen, dass der Inhalt des Charbogens nicht alles abdeckt was man tun kann, und an vielen Stellen nur Werte und keine ausführliche Regelerklärung enthält.

Und auch Spielleiter sind da in der Pflicht, man sollte den Spielern von vornherein sagen, dass sie mehr als nur die vordefinierten Aktionen durchführen können.

Lasercleric:
Am Ende des Tages dürften wir bei dieser Diskussion bei dem altbekannten Problem ankommen: 4E ist ein super Spiel, welches teilweise mit für D&D-Maßstäbe so einfach wie genialen Mechanismen neue Möglichkeiten eröffnet - die Regelbücher schaffen es halt nur diese vor dem Anfänger zu verstecken. Ich bin mir allerdings unsicher, ob es daran liegt, dass das Buch schlecht organisiert/geschrieben ist, oder die Designer diese Elemente (anfangs) gar nicht so wichtig nahmen oder sie selbst nicht ganz verstanden haben. Es gibt ja auch einen Grund warum 90% aller Spieler nicht verstanden haben, was eine Skill-Challenge eigentlich sein soll, und warum es gefühlt 20 verschiedene offizielle (!) Erklärungen gab, wie das eigentlich "gedacht" ist. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sich da auch einiges von WotC-Seite ex tunc zurecht gelegt wurde.

Arldwulf:
Das ist sicher richtig. Ich würde nicht sagen, dass derlei Dinge "versteckt" waren, die sind ja durchaus präsent platziert, und gerade das Thema "Say yes" wird ja durchaus penetrant und ausführlich behandelt. Aber am Ende zählt das Ergebnis, und zum Teil wurde die 4e mit dem genauem Gegenteil ("Man kann nur machen was eine Power ist / wenn es keine Regel dafür gibt sag nein") verbunden.

Die Spielelemente nicht bis zu allen durchdringen zu lassen war sicher ein großes Problem, auch wenn da die Community zum Teil wohl auch ihren Anteil Schuld trägt.

Grashüpfer:

--- Zitat von: Arldwulf am  8.04.2015 | 13:48 ---Das ist sicher richtig. Ich würde nicht sagen, dass derlei Dinge "versteckt" waren, die sind ja durchaus präsent platziert, und gerade das Thema "Say yes" wird ja durchaus penetrant und ausführlich behandelt.

--- Ende Zitat ---

Wurde im DMG2 noch weiter ausgereizt bis hin zu der Möglichkeit, dass die Spieler selbst am World-Building teilhaben konnten. Wahrlich keine schlechte Idee.
Aber irgendwie wurden solche Ideen nicht gut aufgenommen. Hat vielleicht mit einem gewissen Konservatismus unter D&Dlern im allgemeinen zu tun. Ich hab auch meine sehr feste Vorstellung von P&P gehabt, bis ich mich mal aktiv mit den ungewohnten Aspekten der 4E beschäftigt habe. Da hat sich dann viel getan bei mir - und darüber bin ich ganz froh.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln