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Realismus von GURPS

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KWÜTEG GRÄÜWÖLF:

--- Zitat von: YY am 16.04.2015 | 11:12 ---Was aber hauptsächlich daran liegt, dass man bei der Bundeswehr nur bedingt schießen lernt und Pistolenschießen überhaupt nicht.
Dafür fehlt es schlicht an Zeit (die man natürlich hätte, wenn man sie nicht mit irgendwelchem Blödsinn verschwenden würde, aber ich schweife ab  ;D) und geeigneten Ausbildern.

Jedenfalls sollte man als Entwickler nicht einfach hergehen und sagen "bei 50 m ist definitiv Schluss".
Dafür gibt es dann doch zu viele gegenteilige Beispiele.
--- Ende Zitat ---

Da musst du mir am Sonntag mehr dazu erzählen, mich haben die damaligen Schußergebnisse mit P1 und der alten Ami-Colt extrem geprägt  :)

YY:
Ja, abgenudelte Militärwaffen sind nicht unbedingt die beste Referenz...und die P1 ist selbst unter denen noch mal ein ganz besonderer Scheißhaufen  ;D

Ich bin am Sonntag nicht dabei, aber ich kann dir eine Augenzeugin schicken, die letztens gesehen hat, was der altersschwache, kurzsichtige YY auf 50 m so zusammenkriegt mit der Pistole  ;D


Und falls dir langweilig ist, hast du hier mal noch ein bisschen Videomaterial - das sind wohlgemerkt mehrheitlich Leute, die trainieren wie die Blöden (der alte Miculek sogar hauptberuflich) und daher nicht wirklich repräsentativ sind. Aber es geht ja nur um die Frage, was so möglich ist...

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)https://www.youtube.com/watch?v=gMYD73YvqH4
https://www.youtube.com/watch?v=p4ioCWVehtg
https://www.youtube.com/watch?v=OqWHAa84OcY
https://www.youtube.com/watch?v=oK0EdI_RluY
https://www.youtube.com/watch?v=jJ3XwizTqDw
https://www.youtube.com/watch?v=LzrUDVAc7aw
https://www.youtube.com/watch?v=GmMEg4y54Dk

alexandro:
Zunächst einmal:

--- Zitat von: YY am 16.04.2015 | 11:12 ---man nimmt Leute mit gleicher Leistungshöhe (und da reicht dann eben nicht "ist ein ausgebildeter Scharfschütze", sondern konkret gemessene Leistung)
--- Ende Zitat ---

Dir ist schon klar, dass "konkret gemessene Leistung" eine (ziemlich grobe) VEREINFACHUNG darstellt.

Die Kritik an dieser Herangehensweise ist mannigfaltig: ob nun im Sport, im Bildungswesen oder in der Ökonomie (besonders in letzterer ist "Leistung" ein buzzwort, was wirklich gar nichts mit der Realität zu tun hat).

Und selbst wenn man dieser Art von "Leistung" Bedeutung beimessen würde, so gäbe es doch immer noch ein weiteres Problem:

--- Zitat ---Ganz zu Beginn der Entwicklungsarbeit hat man zwei Achsen zu bearbeiten:
Einmal die Skillhöhenverteilung
--- Ende Zitat ---

Hier haben wir das Grundproblem: Die GURPS-Autoren nehmen also Leistungswerte aus einem abgeschlossenen Umfeld (Kampfsportler, Scharfschützen mit "den gleichen Leistungswerten") verbinden diese Einzelpunkte nach dem "Malen nach Zahlen"-Prinzip zu einer Leistungskurve, auf der sie dann auch Normalos verorten. Das ist höchst unsauber und eine Abkürzung, welche das Ergebnis verfälscht (weil die Leistungsbewertungen keine extensive Erweiterung zulassen).


--- Zitat ---und einmal die Auswirkungen diverser Modifikatoren.Das geht natürlich nicht gleichzeitig,
--- Ende Zitat ---
Warum nicht? In der Realität treten diese Faktoren so miteinander verwoben auf, dass es praktisch unmöglich ist, den Einfluss des einen oder anderen rauszurechnen. Lass mal mehrere Scharfschützen mit "derselben" Leistung bei Gewitter auf dem selben Schießstand antreten und du wirst grundsätzlich unterschiedliche Performanzergebnisse erzielen.

Das lässt zwei mögliche Erklärungen nahe:
a) die Leistungswerte der Scharfschützen sind doch nicht so miteinander vergleichbar, wie gedacht, oder
b) identische "Modifikatoren" beeinflussen sie unterschiedlich stark

In beiden Fällen kackt GURPS dabei ab, diesem Umstand Rechnung zu tragen.

OldSam:

--- Zitat von: Horace Worblehat am 16.04.2015 | 17:51 ---Hier haben wir das Grundproblem: ...

--- Ende Zitat ---

Das Grundproblem ist, dass Du eine Methode beurteilen willst, die Du überhaupt nicht vernünftig kennst - und ohne diese Grundvoraussetzungen, auf Basis irgendwelcher Pauschalannahmen, willst Du ernsthaft mit irgendwelchen wissenschaftlichen Argumenten ankommen...?  :o

Aber mal kurz eine Denkanregung: Beim Vergleich wird v.a. andersherum ein Schuh draus, Statistiken dienen als Bestätigung/Prüfrahmen des Modells* und nicht etwa das Modell wird aus irgendeiner zufällig gefundenen Statistik abgeleitet.

* (wie es gute wissenschaftliche Praxis in diversen Disziplinen ist, obwohl hier sowieso nicht vergessen werden sollte, dass es ein Spiel mit simulativem Anspruch ist - aber keine Simulation mit der man auch mal spielen kann. D.h. im Zweifel wurden und werden auch bewusst Abstriche gemacht zugunsten der Spielbarkeit, wenn diese sonst leidet)

Verschiedene allgemeine Erwägungen wurden in die Konzeption eingearbeitet und dann geschaut wie die Werte unter bestimmten gut vergleichbaren Parametern mit Real-Welt-Statistiken gegengeprüft werden können. Letzteres ermöglicht dann wieder saubere Korrekturen in Richtung der Erwartungswerte vorzunehmen, solange diese konform mit dem Gesamtmodell bleiben, was natürlich auch bei jeder Veränderung immer wieder komplett auf Konsistenz zu prüfen ist etc.
Es ist kein Zufall, dass die Entwicklung dieser Details sich seit der 3. Edition bis zur heutigen 4. mit den entsprechend thematischen Erweiterungen über viele, viele Jahre mit vielen Fachdiskussionen, Feedback-Auswertungen etc. hingezogen hat. Falls Du Dich wirklich ernsthaft dafür interessieren solltest - bislang macht es nicht so den Eindruck ehrlich gesagt - und nicht nur rumbashen willst, findet sich im Netz dazu viel Hintergrund.

Enough said... ;)

Eulenspiegel:

--- Zitat von: Horace Worblehat am 16.04.2015 | 17:51 ---Warum nicht? In der Realität treten diese Faktoren so miteinander verwoben auf, dass es praktisch unmöglich ist, den Einfluss des einen oder anderen rauszurechnen. Lass mal mehrere Scharfschützen mit "derselben" Leistung bei Gewitter auf dem selben Schießstand antreten und du wirst grundsätzlich unterschiedliche Performanzergebnisse erzielen.
--- Ende Zitat ---
Der eine Scharfschütze hat halt den Vorteil "Schießen bei Gewitter" erhalten.
Der zweite Scharfschütze hat weder Vor- noch Nachteile.
Und der dritte Scharfschütze hat einen entsprechenden Nachteil, der Mali durch Gewitter verdoppelt.

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