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Die Bewertung von D&D im Wandel der Zeit

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KWÜTEG GRÄÜWÖLF:
Also ich habe mit der roten deutschen Box von D&D angefangen, und da war es tatsächlich ein reines Dungeonabräumspiel, das hat dann auch mein Bild erst einmal geprägt. Das begann sich dann aber schon mit der zweiten (blauen) Box zu ändern.

Und AD&D war dann ja im Vergleich schon das reinste Immersions-Avantgardespiel mit hippen Nicht-Kampf-Elementen (iiiih!)  ;D

Thandbar:
Ich habe ja mit Planescape quasi "angefangen". Und obwohl ich in Rollenspieltheorie natürlich völlig unbeleckt war, fiel mir schon auf, dass die Regeln zu einem großen Teil Dinge abdecken, die gar nicht so wichtig sind, während viele Kernelemente von Systemseite her bloß drangetackert oder gar nicht repräsentiert waren.

In der Diskussion über Wil Wheatons neue Spielrunde fiel ja der Begriff des "Steht zumindest nicht im Weg". Insofern denke ich, man kann an AD&D loben, dass es bei vielen Dingen aufgrund der Einfachheit der Grundregeln einem nicht übermäßig in die Quere kommt.
Das empfinde ich bei der 3E schon ganz anders. (Was aber auch auf mangelnder Vertrautheit basieren kann.)
4+5 finde ich dahingegen schon wieder deutlich simpler und intuitiver. Und in der vierten Edition hat man mit den Skill Challenges zumindest *irgendeine* Methode, eine Nichtkampfherausforderung wie "Wir verschieben mal die Ebene in Richtung chaotisch gut" abzubilden.

Grubentroll:

--- Zitat von: Thandbar am 14.04.2015 | 13:51 ---

In der Diskussion über Wil Wheatons neue Spielrunde fiel ja der Begriff des "Steht zumindest nicht im Weg". Insofern denke ich, man kann an AD&D loben, dass es bei vielen Dingen aufgrund der Einfachheit der Grundregeln einem nicht übermäßig in die Quere kommt.

--- Ende Zitat ---

Yep. genau das...

Nth-Metal Justice:
Ich hab das nie nachvollziehen können, aber jetzt versteh ich zumindest, was die Spieler dazu bewegt und was sie umtreibt, wenn man solche hitzigen Diskussionen führt.

Den Vorwurf "das ist kein klassisches" D&D kann ich halt schon verstehen, aber für mich ist das halt in vielerlei Hinsicht eine positive Bewertung.
Ich habe noch nie dermaßen anpassbare Charaktere erlebt, deren Entwicklung man auch wirklich merkt.
Ich hab auch fast noch nie vorher - selbst außerhalb von D&D - Encoutner erlebt bei denen es dermaßen darauf ankommt, was man von Runde zu Runde tut, wie man vorgeht.
Das beides führt halt für mich dazu, dass sich auf der einen Seite der Charakter und seine Entwicklung und auf der anderern Seite seine Aktionen unheimlich relevant anfühlen. Ich hab Tonnenweise Negativbeispiele aus meinen AD&D 2nd und 3.5er Zeiten, die dazu im Krassen Gegensatz stehen.

Dafür ist auf der Gegenseite durch die Art und Weise, wie Charaktere und ihre Fähigkeiten gebaut werden auch die Frage nach der Freiheit schon eine schwierigere. Improvisation ist halt Naturgemäß schwieriger, wenn viele Details schon genau festgelegt sind. Den Preis zahle ich da halt gerne.

Schön wäre es halt gewesen, wenn es tatsächlich eine Evolution von D&D nach der 4e gegeben hätte, die auf der einen Seite wieder mehr Freiheiten erlaubt, aber auf der anderen Seite trotzdem mehr Flexibilität und Veränderung des Charakters mit sich bringt. In meinen Erfahrungen mit sowohl 3.5, aber auch besonders bei der 5e fühlt sich halt ein Level 6 Fighter immer noch an wie Level 1 Fighter und ähnliches gilt für den Monk. Das finde ich etwas schade - ist aber vielleicht mein ganz persönlicher Eindruck weitab von objektiven Kriterien.
Multiclassing hilft hier bestimmt, aber der Ansatz ist alles andere als Straightforward und kann schnell einen Charakter kaputt oder zumindest unstimming machen.

Luxferre:

--- Zitat von: Wellentänzer am 13.04.2015 | 00:03 ---On-Topic: D&D4 wird nach meinem Eindruck gerade rehablilitiert. Die 4. Edition hat ihre ebenso klaren wie offensichtlichen Stärken und Schwächen. Weil aber viele D&D-Fanboys ganz fürchterlich von der 4. Edition enttäuscht wurden, gabs es jahrelang Editionskriege. Mittlerweile sind die  Emotionen verraucht und die Leute sehen wieder klarer. Dafür ist die 4. Edition mausetot und das ist schade. Andererseits hätte man das Ding nie im Leben D&D4 nennen sollen - und wenn, dann hätte ein Marketingkonzept dafür vorliegen müssen, welches viel cleverer die Gewinnung von Neuspielern aus den Online-Rollenspielen verfolgt hätte. Das Scheitern der 4E empfinde ich vornehmlich als gewaltiges Versagen des Marketing.

--- Ende Zitat ---


Wo findest Du denn, dass die 4E gerade rehabilitiert wird? Bei den fünf Peoples hier im Thread? Wo alle (außer Archo) schon immer sehr für die 4E gesprochen haben und bis auf vielleicht die ein oder andere Ausnahme auch damals schon die eher angenehmen Diskussionspartner waren?
Hmmm ... wäre mir für eine Rehabilitierung der 4E zu wenig Zuspruch und auch zu wenig Futter am Knochen.

Dass die 4E mausetot ist, finde ich übrigens nicht bloß ein Ergebis von katastrophalem Marketing seinerzeit. Wenn es so einfach gewesen wäre, dann hätte man ja schnell etwas ändern können.

Whatever. Ich denke, dass ein konstruktiver Austausch zu dieser Edition schon immer möglich gewesen wäre und bin froh, dass das Thema entspannter diskutiert werden kann. Ohne die 4E hätte es immerhin wohl nicht DAS 13th Age gegeben, was wir jetzt vorliegen haben.
Ich finde 13A übrigens die bessere 4E ;)


Was ich sehr schade finde ist, dass dieser Thread im 4E Board steht. An sich soll es ja lt. Titel um D&D als Marke gesamt gehen.
Der Übergang von 4E Spielern zur 5E wäre auch interessant zu wissen.
Meine 5E Taufe lässt ja leider noch auf sich warten.

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