Autor Thema: Welche verfuegbaren Settings sind unangemessen bis geschmacklos  (Gelesen 41053 mal)

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Offline Chiarina

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Tja. Ich vermute mal, das Grenzer-Setting ist für Leute, die hin und wieder mal die 8-Uhr-Nachrichten sehen, brisanter. Da gibt´s dann auch ein paar Bilder zum Thema.

Naja. Nett jedenfalls, dass du mal reingeschaut hast. Und diese Sätze:

Zitat von: Turning Wheel
Für eine Setting-Beschreibung, die mir auf negative Weise zu nahe geht, müsste sie deutlich emotionaler sein. Das könnte man mit dem Setting wahrscheinlich machen, ist aber nicht passiert.

...die beinhalten ja auch die Option, dass es Runden gibt, die das Setting für sich zuhause so aufmotzen, dass es auf negative Weise zu nahe geht. Das war der Grund für meinen Off-Topic-Kommentar, über den du dich geärgert hast. Vielleicht kannst du ihn jetzt wenigstens ein bisschen verstehen.
[...] the real world has an ongoing metaplot (Night´s Black Agents, The Edom Files, S. 178)

eldaen

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moralisch großartig. Also jedem das Seine.

War die Nebeneinanderstellung Absicht? ;)

Ich finde auch, es kommt nicht nur auf das Setting alleine an, sondern mit wem man es spielt. Ich spiele ja bekanntermaßen für mein Leben gern Hollow Earth Expedition. Ja, da kommen Nazis vor, ja, man kämpft gegen die ohne isch großartig Gedanken darüber zu machen, dass die ja auch nur (Herren- ;)) Menschen sind. Es gibt eingeborene, die durchaus mal naiv bis einfältig dargestellt werden. Das ist dem Genre / der Zeit geschuldet. Ich habe aber ja auch die Reprints von Tim & Struppi (vor den Zensuren), und wehre mich vehement dagegen, aus Pippi Langstrumpf Begriffe wie  Negerkind oder aus den Fünf Freunde Hörspielen Formulierungen wie "dreckiger Zigeunerjunge" zu zensieren. Das sagt man heute nicht mehr, und das ist auch völlig richtig so. Das bedeutet aber nciht, dass man nicht wissen darf, dass es mal gesagt wurde und vor allem nicht, dass man nicht die Begriffsgeschichte lernen sollte, um Fauxpas zu vermeiden. Ich verbiete ja auch nicht Messer, weil man damit jemanden verletzen kann, sondern bringe meinen Kindern, bei, damit verantwortungsvoll umzugehen. (In Bezug auf die genannten Formulierungen also, so etwas heute auf keinen Fall zu sagen und das Ganze auch auf keinen Fall zu verharmlosen!) Dasselbe gilt für Ideen und (un-)moralische Verhaltensweisen in Rollenspielen. Ich spiele mit Leuten, die unethische Konzepte reflektieren können (und sollen) - und dann sind solche "Gedankenexperimente" für mich in Ordnung.
« Letzte Änderung: 11.05.2015 | 10:00 von HEXer »

Offline La Cipolla

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Zitat
War die Nebeneinanderstellung Absicht? ;)

Es is zu verlockend. :< (Bzw. heute schon so wunderschön gebräuchlich, dass beide Ebenen funktionieren. o/)

Dito zum Rest.

Eigentlich läuft der Thread genau so wie erwartet: Die eigentliche Frage ist, welche moralisch motivierte Herangehensweise doch bitte allgemeingültig sein soll. Schönerweise (wie auch schon jemand angemerkt hat) ist ja selbst im Titel schon zweideutig, ob es nun um Geschmack oder Konvention geht. :D
« Letzte Änderung: 11.05.2015 | 10:39 von La Cipolla »

Supersöldner

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ich denke was ich nicht spielen würde (außer wenn ich sonnst keine Gruppe finde) weil ich es sehr unangemessen finde ist Klar. hat aber nichts mit Moral zu tun. Setzlings die einerseits auf Formlagen wie Büchern und TV Serien  beruhen ABER so primitiv schlecht oder Billig gemacht sind das sie die  Vorlage dadurch beleidigt wird.   Beispiel.  Das John S. Rollenspiel.

Offline Chiarina

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Zitat
dass du behauptet hast, dass man ein Setting by the book schlecht beurteilen kann. Zitat: "…das (Glorifizierung von Spielinhalten) lässt sich schlecht auf das System eingrenzen."

Also Moment... das ist doch nicht das selbe! Vielleicht ist es auch ein Missverständnis.
Ich sage, man kann Spielinhalte auch glorifizieren, ohne dass das im Buch schon so vorgesehen ist. Impliziert ist, dass es möglicherweise Stoffe gibt, die dafür ein wenig anfälliger sind, aber das ist eventuell auch noch eine Extradiskussion wert.

Du sagst, man kann ein Setting, so wie es im Buch steht, beurteilen.

Ja, von mir aus. Das kann man machen. Ich stimme zu. Ich habe nur versucht anzudeuten, dass das noch nicht alles ist. Denn wenn ein Setting gespielt wird, verändert es in jeder konkreten Runde, die es verwendet, ja nochmal seine Ausrichtung. Das muss so sein, weil jede Runde anders ist. Mir ging es darum, was bei diesem Vorgang geschieht (oder geschehen kann). Ich sehe aber ein, dass das hier im Strang nicht unbedingt intendiert war. Deinen Hinweis auf Offtopic nehme ich daher an.
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Offline Chiarina

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Nein. Ich kenne "Kleine Ängste" überhaupt nicht.
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Offline Chiarina

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So. Nach einer pm glaube ich, hier im Strang wohl falsch verstanden worden zu sein. Ich möchte das aufklären, weil es mir wichtig ist.

Ausgangspunkt war wohl dieser Beitrag von Sashael:

Zitat von: Sashael
Ich habe Bekannte, die beruflich mit Opfern von Kindesmißbrauch und Kindesmißhandlung zu tun haben. Die fanden die alte Fassung von Kleine Ängste widerlich und einfach nur krank. Ich fand sie "nur" geschmacklos.
Es gibt Themen, aus denen macht man einfach kein Spiel. Punkt.

Von diesem Beitrag habe ich den letzten Satz zitiert und mit +1 kommentiert. So:

Zitat von: Chiarina
Zitat von: Sashael
Es gibt Themen, aus denen macht man einfach kein Spiel.
+1

Diese Zustimmung bezieht sich auf den von mir zitierten Satz, nicht auf das System "Kleine Ängste". Zuvor war unter anderem die Rede über Settings, die im KZ spielen. Meine Meinung: "Es gibt Themen, aus denen macht man einfach kein Spiel." Ich kann Sashael also zustimmen... auch ohne konkret "Kleine Ängste" zu kennen.

Wenn mich in diesem Punkt jemand missverstanden hat, dann lässt sich ein solches Missverständnis aufklären. Nicht bereit bin ich, mir deswegen Beleidigungen anhören zu müssen.
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Offline bobibob bobsen

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Je größer die Nähe zur Realität um so weniger Bock habe ich mich damit zu beschäftigen.
Sei es das Elend von Flüchtlingen, das vergasen von Andersdenken oder der Missbrauch von Kindern. So sehe ich mich persönlich nicht, ich will auch nicht in solche Situationen gebracht werden, wenn ich mit dem Thema beschäftigen will dann nicht auf eine spielerischen bzw. rollenspielerische Weise.
Wer glaubt bei so etwas Immersion zu erleben ist krank und sollte dringend zum Arzt.
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Supersöldner

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Ich kante mal einen Spieler der meinte das das ,,vergasen von Juden,, (im Spiel) Ihn noch nie dazu gebracht hat das er im echten leben Juden vergaßen wollte und auch sein Meinugen7Polikischen Ansichten (er gegen Nazis) nicht beeinflusst hat.

eldaen

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Je größer die Nähe zur Realität um so weniger Bock habe ich mich damit zu beschäftigen.
Sei es das Elend von Flüchtlingen, das vergasen von Andersdenken oder der Missbrauch von Kindern. So sehe ich mich persönlich nicht, ich will auch nicht in solche Situationen gebracht werden, wenn ich mit dem Thema beschäftigen will dann nicht auf eine spielerischen bzw. rollenspielerische Weise.
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Die Argumentation teile ich nicht, denn konsequent zu Ende gedacht müsste dann jeder Autor oder Leser eines entsprechendem Romanes auch ein krankes A*******h sein.

(...also noch kranker, als Primaten nunmal von Natur aus sind.)

Offline bobibob bobsen

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Zitat
Die Argumentation teile ich nicht, denn konsequent zu Ende gedacht müsste dann jeder Autor oder Leser eines entsprechendem Romanes auch ein krankes A*******h sein.

Wenn er das zur Belustigung oder Bespaßung schreibt oder man es deswegen konsumiert. Aber klar sind das in meinen Augen kranke A.....cher.
Ich will keinen überzeugen ich habe nur meine Meinung dazu geschrieben.

Supersöldner

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ich kenne, Kleine Ängste ,nicht aber wenn es in Deutschland verkauft werden durfte/darf wie Schlimm kann es dann schon sein?

Offline bobibob bobsen

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Wenn du dir ein Bild machen willst kann du dir auf drosi.de eine Rezi anschauen. Mir hat das damals gereicht.

Offline La Cipolla

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Na jaaaaa.

Gerade bei Moral ist es mutig, sich auf andere Leute zu verlassen, weil sowas halt komplett individuell ist (wie man in dem Thread hier ja auch deutlich sieht).

Aber es kann natürlich wunderbar helfen, um "Trigger-Themen" oder persönliche No-Gos zu vermeiden, die noch nichts mit der eigentlichen Umsetzung zu tun haben.

Supersöldner

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BB ich finde diese Seite nicht bei Goggel hast du einen Link?

Offline Selganor [n/a]

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Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline bobibob bobsen

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Deshalb verweise ich ja auch nicht auf eine spezielle rezi bei drosi.de. verwiesen. Die fallen da übrigens sehr unterschiedlich aus. Man bekommt aber doch einen Eindruck ob man sich mit dem Regelwerk beschäftigen will oder nicht.

Und wenn der Verlag schon eine Warnung reinschreibt das das Thema ein schwieriges ist und man sich das doch auch so vor Augen führen soll bevor man losspielt, hat das ja viellicht auch eine Bedeutung.

Und so Individuell ist es zumindest laut Wiki eher nicht.
Zitat
Moral bezeichnet zumeist die faktischen Handlungsmuster, -konventionen, -regeln oder -prinzipien bestimmter Individuen, Gruppen oder Kulturen.
und ich hoffe wir reden hier nicht von deiner Moral oder meiner Moral sondern von der Moral unserer kultur und da ist zumindest in neuerer Zeit Kindesmissbrauch moralisch nicht Ok.

Ich will jetzt auch gar nicht auf kleine Ängste näher eingehen. Ich wollte nur Supersöldner die Möglichkeit geben sich zu informieren. Immer mit der Möglichkeit das er bei seiner Meinung bleibt oder auch nicht.

User6097

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Je größer die Nähe zur Realität um so weniger Bock habe ich mich damit zu beschäftigen.
Sei es das Elend von Flüchtlingen, das vergasen von Andersdenken oder der Missbrauch von Kindern. So sehe ich mich persönlich nicht, ich will auch nicht in solche Situationen gebracht werden, wenn ich mit dem Thema beschäftigen will dann nicht auf eine spielerischen bzw. rollenspielerische Weise.
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Naja, hier hast du deine Meinung ja recht deutlich geschrieben. Das liest sich für mich so, als wäre es dir recht, wenn man solche Themen schlicht tabuisiert. Was ich davon halte kann ich ohne, unhöflich zu werden, nicht äußern. Denn für gewöhnlich ist es so das ein Misstand umso eher angegangen wird, je duetlicher er im öffentlichen bewusstsein ist.

alexandro

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http://www.drosi.de/rezension/fed20500.htm

Ist eine Interpretation des Regelwerks. Ich hatte nicht diesen Eindruck.

Ob man die Handlungen der Dunklen Herrscher in Form konkreter Bedrohung (Kindesmisshandlung) oder eher abstrakt (Manifestation von Ängsten, welche nicht logisch und rational zu begründen sind und entsprechend nicht zu Handlungen führen, wie sie in Fällen der Kindesmisshandlung vorkommen) sieht, war sicherlich der Streitpunkt um dieses Spiel. Ich war letzterer Ansicht und habe es auch in Runden in denen ich mitgespielt habe so erlebt - als düstere Märchenwelt, wo eine irgendwie geartete Bedrohung lauert, die aber (ähnlich wie z.B. bei "Slender") nur vage umrissen und unklar bleibt. Die "besessenen" Erwachsenen verhalten sich seltsam und der (von den Kindern wahrgenommene) Eindruck der Fremdsteuerung macht den Horror des Spiels aus - nicht konkrete Taten an Kindern. Ich hatte beim Lesen immer "Der Werwolf von Tarker Mills", "Critters" und ähnliche Filme mit Kindern als Protagonisten im Hinterkopf (im wesentlichen alles Varianten von "Die Körperfresser kommen", nur aus der Sicht von Kindern) - Filme in denen Kinder in Gefahr geraten, sicher, aber keine Filme in denen sie tatsächlicher Gewalt (sexualisiert oder sonstwie) ausgesetzt sind.

EDIT: eine etwas härtere Gangart schlägt dann z.B. "Pans Labyrinth" an, allerdings ist der Film für mich auch noch oberhalb der Geschmacksgrenze und daher durchaus auch Inspirationsmaterial für "Kleine Ängste".
« Letzte Änderung: 11.05.2015 | 18:42 von alexandro »

Offline Sashael

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Der "Schwarze Mann unterm Bett" kommt nur leider wohl auch in der Gedankenwelt tatsächlich mißbrauchter Kinder vor. Damit versuchen sie sich vor dem Horror zu schützen, dass ihre eigenen Eltern ihnen so etwas antun. Damit ist oder war KÄ nach Meinung einiger Kinderpsychologen zu nah an der Realität, um noch als abstraktes Spiel herzuhalten.
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alexandro

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Der "Schwarze Mann unterm Bett" kommt nur leider wohl auch in der Gedankenwelt tatsächlich mißbrauchter Kinder vor. Damit versuchen sie sich vor dem Horror zu schützen, dass ihre eigenen Eltern ihnen so etwas antun. Damit ist oder war KÄ nach Meinung einiger Kinderpsychologen zu nah an der Realität, um noch als abstraktes Spiel herzuhalten.

Ja, das ist dann aber auch zu kurz gedacht. Nicht jeder stellt diesen Bezug her. Im Kinderbuch "Der Goldene Kompass" interagieren Kinder mit Hexen, welche in der Beschreibung splitternackt sind - ohne dass hier über die Konfrontation (und mögliche Traumatisierung) durch die Entblößung eines sexualisierten Körpers auf die Kinder thematisiert wird. Es ist einfach nur ein Abenteuerelement und muss als solches nicht hinterfragt werden.

@dead cat: Ich fand das Abenteuer OK. Der Schrotthändler war etwas comichaft, aber das trägt IMO dazu bei, dass der Plot wirkt, wie aus einem 80er-Kinderfilm entsprungen. Ich denke nicht, dass man hinterfragen muss, ob der Schrotthändler die Kinder "nur" gefangenhält, ebensowenig wie man bei "Die Goonies" hinterfragen muss, was die Kriminellen machen, wenn sie die Kinder erwischen.
« Letzte Änderung: 11.05.2015 | 19:16 von alexandro »

Swafnir

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Ich hab die Entrüstung um "Kleine Ängste" auch nie verstanden. Ich kenne beide Editionen und habe sie auch gespielt. Ich finde es auch merkwürdig dass den Autoren daraus ein Strick gedreht wurde, dass sie auf eine eventuelle Problematik (triggern von Traumata bei spielern) hingewiesen haben.

Offline Sashael

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Ja, das ist dann aber auch zu kurz gedacht. Nicht jeder stellt diesen Bezug her.
Tja, und ich fand den Spruch "Jedem das Seine" auch vollkommen okay. Ist er aber nicht (mehr). Genauso wie das Wort "Neger", welches in meiner Kindheit noch ein neutrales Wort für einen Farbigen war und nur "Nigger" als Schimpfwort galt. Weil mir der Bezug fehlte. Wenn einem aber gesagt wird, dass es da einen problematischen Zusammenhang gibt und man dann schulterzuckend sagt "Mag sein, tangiert mich aber nicht", dann hat man etwas ziemlich Wichtiges nicht verstanden.
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Ah. Also keine Lust auf Filme wie "der Untergang" oder "Saving Private Ryan"?
Ich nenne extra "Saving Private Ryan" weil dessen erste 20 Minuten das bisher intensivste Erlebnis war, dass ich bisher in einem Film hatte. Ich war beim D-Day dabei. Ich fühlte regelrecht, wie die Gewehrkugeln an mir vorbei zischten. Ich hatte dabei immer das ängstliche Gefühl, dass ich gleich von einer getroffen werde. Es war verdammt intensiv gewesen. Würde ich nach dem Erlebnis jemals in einem Krieg dabei sein wollen? Niemals! Sowas will ich niemals in echt erleben wollen! Kann ich dafür ein wenig mitfühlen, wenn ich Bilder aus einem Häuserkampf sehe? Absolut! (Stichwort: Empathie) Wurde ich gut unterhalten? Auch absolut. Kann ich verstehen, dass sich sowas nicht jeder geben muss? Auch absolut. Bei mir triggert es bei Achterbahnen. Absolutes No-Go für mich.

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wieso Unterhaltung immer wieder nur als Mario Barth-alle-5-Minuten-ein-Gag-oder-Schrott-Bespassung angesehen wird. Unterhaltung kann wesentlich mehr und muss sich teilweise sogar erarbeitet werden.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
Gewinn.

Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Tja, und ich fand den Spruch "Jedem das Seine" auch vollkommen okay. Ist er aber nicht (mehr).
Er ist immer noch das Motto der Feldjäger, immer noch in Gerichten angebracht.
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”