Autor Thema: Welche verfuegbaren Settings sind unangemessen bis geschmacklos  (Gelesen 41029 mal)

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"Jedem das Seine" sehe ich persönlich nicht als problematisch an. "In Schutzhaft nehmen" dagegen...

Aber ich glaube das führt jetzt vom Thema weg.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Supersöldner

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ich hab mir nun mal alle drei Berichte durchgelesen schon etwas.... grusselich.

Eulenspiegel

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http://www.drosi.de/rezension/fed20500.htm
Zitat
Ich hätte von Feder & Schwert einen vorsichtigeren und erwachseneren Umgang mit diesem schrecklichen Thema erwartet. Kein Spiel.
Da kauft jemand ein Rollenspiel von einem Verlag, der für leichte Literatur und Rollenspiele bekannt ist. Und was erwartet er: "Kein Spiel". ::)

Online Sashael

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Er ist immer noch das Motto der Feldjäger, immer noch in Gerichten angebracht.
Na dann starte mal ne Werbekampagne für ein beliebiges Produkt mit diesem Spruch, und schau was passiert.

Der Spruch hat eine Geschichte, die eine bedenkenlose Verwendung unmöglich machen. Genauso, wie in KÄ bestimmte Dinge sagen wir mal ... gedankenlos präsentiert wurden.
Die Aussage "Ich finde das jetzt aber nicht schlimm" ist in dem Zusammenhang ebenso gedankenlos.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Offline Bad Horse

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Kommt bitte mal zurück zum Thema "Rollenspielsettings". Das hier schlittert schon seit einer Weile in Richtung Speaker's-Corner-Archiv.
« Letzte Änderung: 11.05.2015 | 21:20 von Bad Horse »
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Online Sashael

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Wenn man es genau nimmt, seit dem Threadtitel und dem ersten Post.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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User6097

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Joah, das stimmt. Der Thread hätte sofort ins Archiv gehört, zumindest wenn mans mit dem vergleicht, was sonst so im Archiv landet.

Swafnir

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Kommt bitte mal zurück zum Thema "Rollenspielsettings". Das hier schlittert schon seit einer Weile in Richtung SC.

Vielleicht wäre es neuren Mitgliedern gegenüber fair den SC mit Speekers Corner auszuschreiben. Sonst verstehen die nämlich nur Bahnhof und können auch über die Suche nichts finden.

Offline Bad Horse

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Vielleicht wäre es neuren Mitgliedern gegenüber fair den SC mit Speekers Corner auszuschreiben. Sonst verstehen die nämlich nur Bahnhof und können auch über die Suche nichts finden.

Damit hast du vollkommen recht, ich hab's geändert.  :)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Offline Gillrog

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Danke, habe nämlich auch schon gerätselt.  ;D

Davon abgesehen:
Es ist Geschmackssache, was man persönlich für unangemessen und geschmacklos hält (die Gedanken sind frei und so...).
Interessant wird es tatsächlich in einer Spielrunde, wenn man eben nicht mehr alleine ist und sich die Mitspieler an "seltsamen moralischen Auswüchsen" stören.

Tatsächlich frage ich mich auch manchmal, wie die Macher eines Settings auf genau diese Ausgestaltung gekommen sind (*schauder*).  :embarassed:
Ich glaub' mein Tintenfisch kleckert!

Supersöldner

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Beispiele ?

Offline Gillrog

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Beispiele ?
Setting-Beispiele sind ja schon genug genannt worden.
Ich spiele RPGs um mich zu erholen und zu entspannen, dabei kann man Freunde (RL  ;) ) treffen und Spaß haben, Spannung eingeschlossen.
Die moralische  Bandbreite meiner Mitspieler muss ich nicht ausloten, auch nicht deren Ekelgrenze. Natürlich lösen wir ingame auch Probleme mit Waffengewalt, das geschieht aber im RPG-üblichen Rahmen (schon wieder so eine persönliche Wertung  ;)) und ist für uns so in Ordnung.
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Offline bobibob bobsen

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Zitat
Naja, hier hast du deine Meinung ja recht deutlich geschrieben. Das liest sich für mich so, als wäre es dir recht, wenn man solche Themen schlicht tabuisiert. Was ich davon halte kann ich ohne, unhöflich zu werden, nicht äußern. Denn für gewöhnlich ist es so das ein Misstand umso eher angegangen wird, je duetlicher er im öffentlichen bewusstsein ist.

Und das machst du mit spielen. Ich empfehle mal den selbstversuch. Gehe in den Kindergarten und spiele mit den Kindern Kindesmissbrauch. Teile mir dann deine Erfahrung mit. Alternativ kannst du auch den Zentralrat der Juden zu einer Stellungnahme bewegen wollen zu einem Spiel was die Judenvergasung behhandelt. Auch hier bin ich auf die Reaktion gespannt.

Für mich gibt es Themen die ich nicht nachspielen will. Du nennst es Tabu ich nenne es Respekt. Ich mache keine Witze über Kindesmissbrauch oder Juden und Nazis finde ich grundsätzlich zu Dumm um sie lustig zu finden.  Ich habe für mich andere Möglichkeiten entdeckt mich mit den Themen zu beschäftigen als diese im Rollenspiel zu behanden.

Ucalegon

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Interessant wird es tatsächlich in einer Spielrunde, wenn man eben nicht mehr alleine ist und sich die Mitspieler an "seltsamen moralischen Auswüchsen" stören.

Ja. Ich gehe mal davon aus, dass die SL in solchen Fällen idR vorher eine Warnung aussprechen wird, dass es sich um ein ernstes Thema oder - ganz im Gegenteil - um Exploitation handelt. Dann kann jede(r) entscheiden, ob sie/er es riskieren will, mit Unerwünschtem konfrontiert zu werden. Insbesondere auf einer Con würde ich das auf jeden Fall erwarten.

Während der Runde kann man sich natürlich auch immer melden, wenn es mal unangenehm wird und mit dem Rest der Gruppe zu einer Lösung kommen.

Für alle, denen das nicht reicht, gibt es dann natürlich - genau aus den Bedenken heraus, um die sich der Thread dreht - noch X-cards oder ähnliche Vereinbarungen. 

Abgesehen vom ersten Fall habe ich sowas aber noch nie erlebt und würde vermuten, dass die meisten Spieler(innen) schon sehr genau wissen, wo ihre persönlichen Grenzen liegen und dementsprechend z.B. das Horror-Genre, Weltkriegssettings etc. ohnehin meiden bzw. die wirklichen Extremfälle einfach selten vorkommen.
« Letzte Änderung: 11.05.2015 | 22:05 von Ucalegon »

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Ich empfehle mal den selbstversuch.
Schon gemacht. "Schindlers Liste" ist ein sehr unterhaltsamer Film. "Das Leben ist schön" übrigens auch. Ich konnte dabei ne Menge über den Holocaust erleben.
EDIT: "Sleepers" habe ich auch gesehen. Allerdings hatte mich der Film nicht sonderlich zum Thema Kindesmissbrauch berührt. Da fehlt mir noch eine guter Film zum Selbstversuch.
Zitat
Gehe in den Kindergarten und spiele mit den Kindern Kindesmissbrauch. Teile mir dann deine Erfahrung mit. Alternativ kannst du auch den Zentralrat der Juden zu einer Stellungnahme bewegen wollen zu einem Spiel was die Judenvergasung behhandelt. Auch hier bin ich auf die Reaktion gespannt.
Jo. Am Thema und am Posting vorbei.
Und das sag ich Dir als jemand, der nicht User6097 ist...
« Letzte Änderung: 11.05.2015 | 22:09 von 6 »
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Schon gemacht. "Schindlers Liste" ist ein sehr unterhaltsamer Film. "Das Leben ist schön" übrigens auch. Ich konnte dabei ne Menge über den Holocaust erleben.

Das hat aber auch nichts mit Rollenspiel zu tun. Nicht alles, das in anderen Medien funktioniert, funktioniert im Rollenspiel.

Ich fand übrigens die Plünderer-Klasse (oder so ähnlich) aus Arcane Kodex geschmacklos. Charaktere dieser Klasse kriegen Vorteile, wenn sie Dinge tun, die so ein Plünderer halt tut - darunter auch Vergewaltigungen.  :P
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Das hat aber auch nichts mit Rollenspiel zu tun. Nicht alles, das in anderen Medien funktioniert, funktioniert im Rollenspiel.
Sicherlich. Die Immersion allerdings schon (zumindest nahe dran. Siehe Beispiel Saving Private Ryan) und genau diese Immersion verurteilt bobibob bobsen. Oder besser verurteilt er Leute, die eine solche Immersion (die auch in Filmen möglich ist) erleben wollen.
Zitat
Ich fand übrigens die Plünderer-Klasse (oder so ähnlich) aus Arcane Kodex geschmacklos. Charaktere dieser Klasse kriegen Vorteile, wenn sie Dinge tun, die so ein Plünderer halt tut - darunter auch Vergewaltigungen.  :P
Jepp. Sehe ich genauso. Das ist genau der Punkt mit der Präsentaton. Scheiss Präsentation ist halt scheiss Präsentation und zu verurteilen.
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Ucalegon

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Eine ähnliche Diskussion habe ich hier ausgegraben: http://www.tanelorn.net/index.php/topic,40508.0.html

Offline Bad Horse

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Sehr schön. Vor allem das Fazit. :)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Dem Fazit kann ich mich auch voll anschliessen :)
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alexandro

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Der Spruch hat eine Geschichte, die eine bedenkenlose Verwendung unmöglich machen. Genauso, wie in KÄ bestimmte Dinge sagen wir mal ... gedankenlos präsentiert wurden.
Die Aussage "Ich finde das jetzt aber nicht schlimm" ist in dem Zusammenhang ebenso gedankenlos.

Dann sind die genannten Filme ebenfalls gedankenlos. Es ist immer möglich, dass ein Medium bestimmte Trigger und Traumata beim Rezipienten auslöst, ohne dass dies explizit so beabsichtigt war (einen Zombie-Slasher oder Dungeoncrawling mit jemanden zu spielen, der sich z.B. 1994 in Ruanda aufgehalten hat oder die Exzesse der kolumbianischen Drogenbarone aus erster Hand erleben durfte, halte ich bspw. für grob fahrlässig). Das sind aber Sachen, welche die Rezipienten in das Medium hineintragen, und nichts was direkt beabsichtigt war (was es nicht entschuldigt, wenn man ihnen solche Filme, Bücher oder Spiele aufdrängt - aber man kann diesen Medien nicht den Vorwurf machen, dass sie existieren).

Ein Grenzfall wäre, wenn in einem Medium (und Rollenspiele sind Medien) ein allegorischer Bezug zu einem schwierigen Thema hergestellt wird. Ich finde so etwas nicht verkehrt, solange die Darstellung Empathie für die Opfer fördert, verstehe aber ebenfalls, wenn Opfer nichts davon wissen wollen oder nicht-Opfer sich nicht mit dem Thema auseinandersetzen wollen. Wo ich eine deutliche Grenze ziehe, ist beim Genre der "Exploitation", wo die besagten Taten in aller Deutlichkeit gezeigt oder (im Falle des Rollenspiels) "nachgespielt" werden, um einen billigen Schockeffekt zu erreichen. Das geht für mich gar nicht.

Solche Filme wie "I spit on your grave" halte ich für billige Exploitation und mag sie mir weder anschauen, noch würde ich so ein Thema auf diese Weise als Teil des Rollenspiels haben wollen. Trotzdem denke ich, dass die grundlegenden Themen der zugrunde liegenden Problematik (gesellschaftliche Rollenbilder, Kontroll- und Identitätsverlust, Umgang mit dem Trauma) es wert sind behandelt zu werden (z.B. als Teil des Rollenspiels "My Life with Master"). Sicherlich mag sich jemand der etwas ähnliches schon einmal erlebt hat möglicherweise nicht damit auseinandersetzen (immerhin geht es in der Verarbeitung des Mediums um die Thematisierung von Emotionen, welche diese Person höchstwahrscheinlich nicht wieder durchleben möchte), trotzdem finde ich es wichtiger, dass diese mediale Umsetzung des Themas existiert (selbst auf die Gefahr hin, dass Leute damit in Kontakt kommen, denen sie unangenehm ist), als wenn das Thema und die damit verbundenen Traumata von der Gesellschaft totgeschwiegen und überhaupt nicht thematisiert werden (was auf lange Sicht deutlich gefährlicher ist).

Bei "Kleine Ängste" geht es mmn entweder darum, sich auf die Emotionen hinter Fällen von Kindesmissbrauch (Angst, Ausgeliefertsein, Selbstzweifel etc.) einzulassen und zu versuchen (soweit das im Rahmen eines Mediums möglich ist) zumindest ansatzweise mitzufühlen - ohne den Missbrauch selbst zum Thema des Spiels zu machen. Oder man spielt damit Geschichten ohne Bezug auf diese Thematik (im Stile von typischen Jugendgeschichten der 80er) und hat damit Spaß. Beides ist imo nicht verwerflich.
« Letzte Änderung: 12.05.2015 | 00:05 von alexandro »

Offline Gillrog

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Eine ähnliche Diskussion habe ich hier ausgegraben: http://www.tanelorn.net/index.php/topic,40508.0.html

Bei dem Fazit bin ich auch mit dabei.  :)
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Online Ludovico

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Ich würde mal sagen, es fehlt hier eher etwas Disziplin und die Rückkehr zum Thema.

Alles in allem wird hier noch weiter über Rollenspiel debattiert und deshalb sollte er meiner Meinung nach nicht in den SC (vor allem nicht von Anfang an).

Es geht hier auch generell bloß um persönliche Präferenzen (das schreib ich nun zum dritten Mal). Also die komplette Verdammnis eines Settings ist lediglich eine persönliche, weshalb auch Aussagen, dass man aus manchen Sachen keine Rollenspiele mache, eine reine Meinungsäußerung darstellt und somit subjektiv.

Die Sprichwörter-Debatte mag für einige interessant sein, ist für diesen Thread aber unerheblich. Wenn euch das Thema aber dermaßen interessiert, dann findet ihr im Science without Fiction sicher einen geeigneten Ort für diese Diskussion.

@Gillrog
Toller Thread! Danke!
Dem Fazit schließe ich mich auch an.
« Letzte Änderung: 12.05.2015 | 09:04 von Ludovico »

Offline Steppenork

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Nachdem hier nun wirklich ausgiebig über Kleine Ängste diskutiert wurde, habe ich mich nun doch mal über das Spiel informiert und mir u.a. auch die Drosi-rezension durchgelesen. Ich hielt mich immer für wenig zimperlich und abgesehen von Werken wie Hostel oder Nazi-KZ-Geschichten gibt es wenig, was ich jetzt als Rollenspiel-Szenario unangemessen oder geschmacklos empfinde, aber KÄ ist doch so eins.

Ganz abseits der Diskussion um Missbrauch: Das Bespielen einer Alptraumwelt finde ich durchaus reizvoll, z.B. gefällt mir das Dreamhounds-Setting von ToC, aber Ängste von kleinen Kindern? Widerlich finde ich die Formulierung "Verfall der Seele" bezogen auf Kinder. Auch bei Cthulhu geht es letztlich um den Wahnsinn, zu dem die Begegnung mit dem Mythos führt. Wenn ich mir aber vorstelle, meine Kinder würden durch Alpträume derart geplagt, dass sie psychisch zerbrechen, wird mir schlecht. Wie kann man solch eine Vorstellung zu einem Spiel machen?
Wieso? Wer den Metaplot nicht mag, soll kein DSA spielen.

"What is best in life?"
"To crush your enemies, to see them driven before you, and to hear the lamentations of their women."

Offline Darius der Duellant

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. Ein "Die müssen selber wissen, worauf sie sich einlassen" grenzt imho schon an Victimblaming.

Andersrum wird ein Schuh draus.
Die Menge an Dingen die jemand anderes unwissentlich "triggern" können (das ist eh schon so ein inflationär gebrauchter Begriff) ist quasi beliebig groß.

Die Menge an Dingen bei denen eine Einzelpersonen davon ausgehen kann dass sie selbst davon"getriggert" wird ist hingegen deutlich überschaubarer.

Es ist also eine simple Frage von Logik und Praktikabilität, das aktive Vermeiden erstmal vom "Opfer" zu verlangen.
Wer sich bewusst(!) mit entsprechenden Medien auseinandersetzt, hat kein Recht sich zu beklagen.
Auf der anderen Seite wiederum, sollte man entsprechend kontroverses Material auch nicht im Tarnkappenmodus vertreiben.

Wer Disney-Märchenromantik kauft, sollte darin keine Tentakelschulmädchengeschichten vorfinden müssen.

Damit auch der Rückgriff zum eigentlichen Thema:
Anstatt sich also über die recht beliebigen und weit auseinandergehenden moralischen Einschätzungen zu streiten, wäre mein Vorschlag folgender:
Spielt was ihr wollt, vertreibt was ihr wollt (rechtliches mal aussen vor) aber sorgt einfach dafür dass die Käufer/Mitspieler gut abschätzen können was sie erwartet.

Dann läuft es nämlich auf den Idealfall raus: Wer bewusst will der darf, wer nicht möchte den soll auch niemand dazu nötigen.
Butt-Kicker 100% / Tactician 83% /Power Gamer 83% / Storyteller 83% / Specialist  75% / Method Actor  50% / Casual Gamer 33%