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Von WIN zu LINUX: Erste Erfahrungen

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JS:
Ich kann dir nichts zu den neuen Fomaten mit .-x sagen, aber LibreOffice übernimmt meine .doc von Office 2013 mit bemerkenswert guter Kompatibilität - trotz riesiger und kniffeliger Tabellen usw.
Softmakers Textmaker ist NOCH besser, aber die Version 2016 für Linux kommt erst im Herbst. Man kann aber die Versionen 2012 und 2016 unter Windows testen. Ich werde auf jeden Fall Softmaker verwenden, dem auch die ct eine sehr gute Office-Kompatibilität bescheinigt - falls Softmaker auch mit großen Dokumenten gut zurechtkommt.
Allerdings formatiere ich meine Office-Doks komplett per Hand, so daß ich nichts zu der Kompatibilität mit Autoformat usw. sagen kann.
Ich kann dir Screenshots oder PDF schicken, wenn du magst. Dann brauche ich ein .-x von dir zum Vergleich.

Irian:
Ich darf in der Arbeit mit Linux (Ubuntu) arbeiten, während ich privat (weil Spiele) primär mit Windows arbeite, nur mal Interessehalber Ausflüge in die Linux-Welt per VM. Leider muss ich sagen, dass mein Arbeits-Linux etwa ne Größenordnung instabiler ist als mein Windows 8 zuhause - Crashes von Eclipse, Firefox, etc. sind eher die Regel als die Ausnahme, mind. 1-2 mal pro Tag darf ich damit rechnen. Bislang bin ich auch noch nicht dahinter gekommen, woran es liegt, sonderlich prickelnd ist es nicht. Letzten Endes bedeutet Linux natürlich wesentlich mehr Kontrolle als Windows - aber auch wesentlich mehr Aufwand, leider. Die Kontrolle kommt auf Kosten der Nutzerfreundlichkeit, Sachen zu ändern erfordern rumspielen auf Konsole und in irgendwelchen Config-Files. Und so leid es mir tut, die meisten Man-Pages sind so nützlich wie ein Wörterbuch Suaheli->Indisch, wenn man ein alt-griechisches Wort nachschlagen will. Sicherlich werde ich Linux weiterverwenden, gar keine Frage, aber wenn ich ne Runde ruhiges Arbeiten und Spielen will, würde ich jederzeit zu Windows greifen.

JS:
Hm, derartige Instabilität kann aber nicht normal sein, denn Linux ist ja eher für das Gegenteil bekannt.

Haukrinn:

--- Zitat von: Mr. Mole am  6.07.2015 | 22:48 ---Interessehalber: Welche Erfahrungen hast du bei der Zusammenarbeit mit Leuten gemacht, die MS Office benutzen? Oder kommt das bei dir eher selten vor? Für mich war leider die unzureichende Kompatibilität von LibreOffice mit den Office-Open-XML-Formaten (.docx, .xlsx, usw.) das KO-Kriterium für Linux.

--- Ende Zitat ---

Sowohl Libreoffice als auch Openoffice kommen mit normalen OOXML-Dateien ganz gut klar. Schwierigkeiten gibt es bei komplexeren Formatierungen, verschachtelten Tabellen usw. (das ist im Vergleich zu Word eh nicht die Stärke der freien Officepakete, ganz im Gegenteil). Bei Excel sieht es mittlerweile auch gut aus, nur wenn dicke Makros eingebettet sind kann man Probleme bekommen. Powerpoint geht ebenfalls ganz gut (wenn man keinen werweißwie kompliziert animierten Schnickschnack macht), aber auch hier zeigt sich dass die freien Pakete im Bereich der Benutzerfreundlichkeit da leider noch weit hinterher hinken.

Etwas besser siehts aus wenn man stattdessen auch unter MS Office die freien Dateiformate benutzt. Damit können selbst die Webapps von Microsoft mittlerweile ganz gut umgehen und dann hat man wenigstens keine Importprobleme unter Linux.

Ich persönlich setze unter Linux tatsächlich lieber auf Office Online von Microsoft als die lokalen Officepakete. Das ist deutlich komfortabler zu bedienen und beherrscht die meisten Funktionen die man so im Alltag braucht perfekt. LibreOffice hat einfach in der aktuellen Version zu viele Macken (hallo Formatvorlagenkatalog der sich erst nach 5-8 Sekunden öffnet), OpenOffice auf einem Debianbasierten System zu installieren dagegen ist ein einziger Krampf. Dann lieber schnell mal eben den Chromium aufgemacht und die Datei aus der Dropbox flux in Office Online editiert.

JS:
Ich habe nun mal das aktuelle LibreOffice Writer mit Softmaker 2012 TextMaker verglichen (Version 2016 kommt für Linux erst im September):
- Writer konvertiert meine .doc-Dateien von Word 2003 relativ gut, TextMaker so gut wie perfekt - vor allem die umfangreichen, verschachtelten Tabellen und meine langen, wissenschaftlichen Arbeiten voller Fußnoten (auch 350 Seiten mit knapp 1000 Fußnoten und verschiedenen Zeichensätzen, u.a. Griechisch). Lediglich die Zeilenabstände scheinen minimal größer zu sein, weil ich die Dokumente dahingehend leicht korrigieren muß.
- TextMaker hat eine geringfügig, aber sichtbar bessere und klarere Schriftdarstellung als Writer, besonders in den Größen Arial 6-8.
- Die Arbeitsgeschwindigkeit und Stabilität beider Programme ist sehr gut.
- Der Funktionsumfang und damit die "Mächtigkeit" von TextMaker scheint mir etwas größer zu sein. Gerade die Tabellenbearbeitung ist besser als mit Writer.
- TextMaker erinnert in der Version 2012 stark an Word XP und kann fast perfekt wie Word XP eingerichtet werden. LibreOffice sieht etwas moderner und "frischer" aus und erlaubt ebenfalls eine fast deckungsgleiche Einrichtung der Menüleisten.
- SoftMaker gibt es für Linux, Windows und Tablets - es ist daher sehr kompatibel ohne Konvertierungsverluste. Vermutlich kann man das aber auch von LibreOffice behaupten.

Ich stimme bisher dem guten Urteil der ct über die SoftMaker Office Suite zu (zumindest zu TextMaker) und werde sie auf jeden Fall käuflich erwerben, sobald Version 2016 für Linux erhältlich ist. Der Unterschied zu LibreOffice ist für meinen Arbeitsanspruch aber relativ gering, und die Entscheidung für TextMaker fiel nur, weil damit die Konvertierung meiner unzähligen MS Office Dokumente etwas besser ist.

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