Pen & Paper - Spielsysteme > Ars Magica
Das Ende von Ars Magica 5te Edition naht...
Chiarina:
--- Zitat von: Bad Horse ---Ich fand es schon immer toll an Ars, dass ich da eigentlich keine Quellenbände brauche, sondern auch ein Geschichtsbuch oder Wikipedia-Einträge verwenden kann.
--- Ende Zitat ---
Das ist auch toll! Ich handhabe es auch so und ziehe viele Inspirationen aus der realhistorischen Vergangenheit! Vollkommene Zustimmung!
Egiltane:
--- Zitat von: Selganor am 15.05.2015 | 06:23 ---Irgendwie scheint das ein modernes Phaenomen zu sein, dass Systeme regelmaessig neue Sachen "brauchen" damit sie noch als "lebendig" gelten.
Ich dachte bisher immer, ein System braucht Spieler die es spielen um zu "leben" ;D
--- Ende Zitat ---
Vermutlich gibt es mehrere Perspektiven, den Sachverhalt zu betrachten. Als intrinsisch motivierter ArM-Enthusiast stimme ich vorbehaltlos zu. Die Tatsache, dass ein lieb gewonnener Zeitvertreib nicht nur individuell reflektiert, sondern überdies in einer Gruppe praktiziert und gelebt wird, deutet gleichsam auf animus wie auch auf spiritus hin. Im neuen Testament unserer westlichen Lieblingsreligion geht Mat 18, 20 sogar ein Stück weiter: »ubi enim sunt duo vel tres congregati in nomine meo ibi sum in medio eorum« (ich zitiere explizit nicht die Luther’sche Variante, um kanonisch zu bleiben).
Andererseits stellt sich bei einer etwaigen Stagnation des Produktstroms bei Atlas Games unweigerlich die Frage, inwieweit dies mittelfristige Auswirkungen auf die Vitalität des Produkts hat. Der Terminus »Vitalität« verkörpert im letzteren Fall die Auswirkungen auf das Klientel, also letztlich die Gemeinde der Spielenden, die ihm die oben beschriebene Lebendigkeit verleihen. Meine Vermutung ist, dass sich das Altersgefüge der Spielerschaft noch ein gutes Stück weiter nach oben verschiebt, während sich jüngere Generationen mangels nachströmender Produkte mit größeren Hürden hinsichtlich des Einstiegs konfrontiert sehen. Sofern man Stasis und Statik als Antithese von Dynamik ansieht, die ihrerseits oft als Voraussetzung für Vitalität genannt werden, mag Stagnation letzterer schaden.
Die in diesem Thread genannten bemerkenswerten Zahlen für die Beständigkeit von ArM-Spielgruppen scheinen mir diese These zu nähren, ohne sie vollständig empirisch belegen zu können, ebenso wie sie etwaige Gruppendynamik außer acht lassen.
Ob sich die Entwicklung für den Einzelnen als gut oder schlecht herausstellt, hängt freilich stark von den jeweiligen persönlichen Erwartungen ab.
Sashael:
--- Zitat von: Egiltane am 16.05.2015 | 23:56 ---Im neuen Testament unserer westlichen Lieblingsreligion geht Mat 18, 20 sogar ein Stück weiter: »ubi enim sunt duo vel tres congregati in nomine meo ibi sum in medio eorum« (ich zitiere explizit nicht die Luther’sche Variante, um kanonisch zu bleiben).
--- Ende Zitat ---
Was??? Bitte deutsch, ich kann kein Latein.
Chiarina:
Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich unter ihnen (oder so ähnlich).
Dass ich mich beim Ars Magica Spielen im Namen Gottes mit meinem Freunden versammele, ist allerdings ´ne steile These.
Azanael:
Naja, also ich hab auch ein paar Semester soziale Arbeit (inklusive Philosophie und Soziologie), aber so... einzigartig... hätte ich mich nicht ausgedrückt.
Dennoch muss auch ich sagen: Zum einen hab ich mich immer wieder sehr gefreut, sobald ein neues Buch für Ars Magica erschienen ist, bzw. angekündigt wurde (besonders bei Büchern, die eher "universeller Natur" waren, wie die RoP-Reihe, Magi of Hermes, Ancient Magic, City & Guild, Hermetic Projects, usw. - im Gegensatz zu den sehr exotischen Büchern oder jene, die außerhalb des mystischen Europa spielen, wie Faith and Flame). Denn dann gabs wieder neue Anregungen -sei es für Zaubersprüche, Objekte, Magieformen (welche sich integrieren lassen), Abenteuerideen, usw. Das fällt jetzt weg.
Vorteil ist jetzt natürlich, dass ich zum einen mir die 120 Euro im Jahr spare (was mir jetzt nicht wirklich weh getan hat bislang) und ich endlich mit dem Übersetzen nach komme. Für meine Spielgruppe macht es keinen großen Unterschied. Die nutzte vor allem das GRW, die Houses of Hermes und Realms of Power. Und da Ars Magica das Lieblingssystem meiner Mutter ist (seit zwei Jahrzehnten), werden wir es wohl auch noch lange weiterspielen.
Von daher denke ich, dass vor allem im US-Amerikanischen Raum bei vermutlich eher jüngeren Spielern die Anzahl an Runden abnehmen wird (da sie nicht neu gefixed werden sozusagen), hier in Deutschland wird sich aber an der Ars Magica Spiellandschaft nur eher wenig ändern. Ich hatte es immer schon als sehr reifes Spiel gesehen, das jetzt nicht unbedingt den Einsteiger fesseln wird. Auch die Tatsache, dass die 5te Edition leider nie übersetzt wurde, hat wohl das seinige dazu beigetragen, dass einige Online-Händler es auch nicht ins Programm mit aufgenommen haben. Also werden die "alten Hasen" weiterspielen und neue Spieler wird es - wenn überhaupt" nur ausgesprochen vereinzelt finden in Zukunft nach 2016.
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