Autor Thema: Weltengeists Abenteuer-Rezensionen  (Gelesen 179600 mal)

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Offline Weltengeist

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Re: Weltengeists Abenteuer-Rezensionen
« Antwort #525 am: 15.03.2025 | 08:13 »
Es gibt tatsächlich mal wieder eine Rezi von mir - und vielleicht in nächster Zeit sogar wieder häufiger welche...

#150: Ruf des Waldes

Autor: Kai Hirschfelder
System: Splittermond
Erschienen: 2020 in "Die Wandernden Wälder"
Umfang: Kurz (3-4 Stunden Spielzeit)

Warum habe ich das AB gelesen?

Tatsächlich ohne besonderen Grund, einfach nur weil mir gerade danach war.

Plot

Der Fluss, der zu einem abgelegenen Kaff am Rande der "Wandernden Wälder" führt, scheint vergiftet - wer davon trinkt, erleidet Schmerzen und Wahnvorstellungen. Die Quelle des Problems scheint im Wald zu liegen, und genau da sollen die SC hingehen, um das Problem zu lösen.

Eindruck

Ein nettes, kleines Abenteuer, das gut ausgearbeitet ist und sich vermutlich in 3-4 Stunden (je nachdem, wie lange man bei Splittermond für HG2-Kämpfe braucht) spielen lässt.

Tatsächlich ist das Abenteuer sogar sehr nett - es hat bei mir beinahe schon eine Feel-Good-Stimmung hinterlassen, weil abgesehen von den richtigen Feinden eigentlich alles, dem man im Wald begegnet, irgendwie schrullig und sympathisch ist. Damit hätte ich offen gestanden nicht gerechnet bei einem Wald, der als urtümlich und gefährlich beschrieben wird (wenn ich das mit den "Margreve"-Abenteuern für Kobold-Midgard vergleiche...).

Strukturell ist das Abenteuer weitgehend linear. Man hangelt sich von Station zu Station, an der man etwas erreichen muss, um voranzukommen. Nur innerhalb der Stationen hat man dann Handlungsfreiheit. Gerade bei einem Kurzabenteuer ist das für mich aber okay; das AB ließe sich beispielsweise gut auf einer Con oder in einer Proberunde leiten.

Interessant finde ich den Ansatz für den Endkampf - die SC brauchen Hilfe, um mit der Vielzahl gegnerischer Minions klarzukommen, müssen aber selbst den eigentlichen Endboss erledigen. Das ist mal wohltuend anders als bei gewissen anderen Abenteuern, die ich jetzt hier nennen könnte... ;D

Wenn ich etwas kritisieren würde, dann dass das Abenteuer ja als Teil des Quellenbandes "Die Wandernden Wälder" erscheint, dass man von den namensgebenden Wäldern aber im Grunde nichts mitbekommt. Relativ früh im Abenteuer bekommt man nämlich einen Führer, der dafür sorgt, dass man sich immer zielgerichtet und auf sicheren Wegen bewegt. Das mag praktisch sein, wenn man in besagten 3-4 Stunden fertigwerden will, verschenkt aber natürlich die Möglichkeit, mehr von dieser Wildnis zu sehen. So kommt ausgerechnet mitten im Wald der Wildnis-Spezialist kaum zum Zug - im Gegensatz (witzigerweise) zum Sozial-Spezialist.

Alles in allem aber ein solides, spielbares Abenteuer, das auch Rollenspielneulinge nicht überfordern dürfte. Mag ich.
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Offline klatschi

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Re: Weltengeists Abenteuer-Rezensionen
« Antwort #526 am: 15.03.2025 | 09:03 »
Es gibt tatsächlich mal wieder eine Rezi von mir - und vielleicht in nächster Zeit sogar wieder häufiger welche...

#150: Ruf des Waldes

Autor: Kai Hirschfelder
System: Splittermond
Erschienen: 2020 in "Die Wandernden Wälder"
Umfang: Kurz (3-4 Stunden Spielzeit)

Warum habe ich das AB gelesen?

Tatsächlich ohne besonderen Grund, einfach nur weil mir gerade danach war.

Plot

Der Fluss, der zu einem abgelegenen Kaff am Rande der "Wandernden Wälder" führt, scheint vergiftet - wer davon trinkt, erleidet Schmerzen und Wahnvorstellungen. Die Quelle des Problems scheint im Wald zu liegen, und genau da sollen die SC hingehen, um das Problem zu lösen.

Eindruck

Ein nettes, kleines Abenteuer, das gut ausgearbeitet ist und sich vermutlich in 3-4 Stunden (je nachdem, wie lange man bei Splittermond für HG2-Kämpfe braucht) spielen lässt.

Tatsächlich ist das Abenteuer sogar sehr nett - es hat bei mir beinahe schon eine Feel-Good-Stimmung hinterlassen, weil abgesehen von den richtigen Feinden eigentlich alles, dem man im Wald begegnet, irgendwie schrullig und sympathisch ist. Damit hätte ich offen gestanden nicht gerechnet bei einem Wald, der als urtümlich und gefährlich beschrieben wird (wenn ich das mit den "Margreve"-Abenteuern für Kobold-Midgard vergleiche...).

Strukturell ist das Abenteuer weitgehend linear. Man hangelt sich von Station zu Station, an der man etwas erreichen muss, um voranzukommen. Nur innerhalb der Stationen hat man dann Handlungsfreiheit. Gerade bei einem Kurzabenteuer ist das für mich aber okay; das AB ließe sich beispielsweise gut auf einer Con oder in einer Proberunde leiten.

Interessant finde ich den Ansatz für den Endkampf - die SC brauchen Hilfe, um mit der Vielzahl gegnerischer Minions klarzukommen, müssen aber selbst den eigentlichen Endboss erledigen. Das ist mal wohltuend anders als bei gewissen anderen Abenteuern, die ich jetzt hier nennen könnte... ;D

Wenn ich etwas kritisieren würde, dann dass das Abenteuer ja als Teil des Quellenbandes "Die Wandernden Wälder" erscheint, dass man von den namensgebenden Wäldern aber im Grunde nichts mitbekommt. Relativ früh im Abenteuer bekommt man nämlich einen Führer, der dafür sorgt, dass man sich immer zielgerichtet und auf sicheren Wegen bewegt. Das mag praktisch sein, wenn man in besagten 3-4 Stunden fertigwerden will, verschenkt aber natürlich die Möglichkeit, mehr von dieser Wildnis zu sehen. So kommt ausgerechnet mitten im Wald der Wildnis-Spezialist kaum zum Zug - im Gegensatz (witzigerweise) zum Sozial-Spezialist.

Alles in allem aber ein solides, spielbares Abenteuer, das auch Rollenspielneulinge nicht überfordern dürfte. Mag ich.

Erstens: Schön, dass Du wieder Rezensionen verfasst :)
Zweitens: Danke für den Hinweis auf das Abenteuer- ich hab ja auch wandernde Wälder in meinem Setting und das Splittermond Äquivalent schon total vergessen. Ich werd mal reinlesen, evtl kann ich mir aus diesem Abenteuer auch ein paar Versatzstücke klauen!

Offline Mr. Ohnesorge

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Re: Weltengeists Abenteuer-Rezensionen
« Antwort #527 am: 15.03.2025 | 09:18 »
Erstens: Schön, dass Du wieder Rezensionen verfasst :)
Zweitens: Danke für den Hinweis auf das Abenteuer- ich hab ja auch wandernde Wälder in meinem Setting und das Splittermond Äquivalent schon total vergessen. Ich werd mal reinlesen, evtl kann ich mir aus diesem Abenteuer auch ein paar Versatzstücke klauen!

Genau meine Gedanken :d
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Offline Hotzenplot

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Re: Weltengeists Abenteuer-Rezensionen
« Antwort #528 am: 15.03.2025 | 09:25 »
Auch von mir ein Danke, werde ich reinschauen, wegen der Schrulligkeit.  :d

Offline Streunendes Monster

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Re: Weltengeists Abenteuer-Rezensionen
« Antwort #529 am: 15.03.2025 | 09:29 »
+1
+1
+1

 ~;D

Ich mag Deine spoilerfreien Rezensionen sehr!
Und ich muss wohl mal wieder etwas SM Material (  8] ) einkaufen gehen!
"Considerate la vostra semenza: fatti non foste a viver com bruti, ma per seguir virtute e canoscenza"

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Offline klatschi

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Re: Weltengeists Abenteuer-Rezensionen
« Antwort #530 am: 15.03.2025 | 09:56 »
Und ich sehe gerade: Es ist die 150! Das hatte ich erst einmal gar nicht so wahrgenommen.
RESPEKT!!

Offline flaschengeist

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Re: Weltengeists Abenteuer-Rezensionen
« Antwort #531 am: 15.03.2025 | 10:38 »
Und ich sehe gerade: Es ist die 150! Das hatte ich erst einmal gar nicht so wahrgenommen.
RESPEKT!!

+1  :d.
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittel-crunchiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

Offline Weltengeist

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Re: Weltengeists Abenteuer-Rezensionen
« Antwort #532 am: 15.03.2025 | 10:42 »
Freut mich, wenn der eine oder andere was damit anfangen konnte und vielleicht sogar hier und da ein Interesse für ein Werk entsteht! :d

Und ich sehe gerade: Es ist die 150! Das hatte ich erst einmal gar nicht so wahrgenommen.
RESPEKT!!

Ich hatte es schon gesehen und war innerlich auch ein bisschen beeindruckt. Immer wieder faszinierend, was so zusammenkommt, wenn man etwas über einen langen Zeitraum halbwegs regelmäßig macht.
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Offline Grubentroll

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Re: Weltengeists Abenteuer-Rezensionen
« Antwort #533 am: 15.03.2025 | 11:00 »
Es steht allerdings in eigenartigem Kontrast zum restlichen Aventurien - nicht nur zu den prächtigen Renaissancebauten im Mittel- und Horasreich, sondern sogar zu den Städten des Svellttals oder der Donnermark, die immer noch deutlich weiter entwickelt sind als das eigenartigerweise immer noch unabhängige Andergast. Vielleicht wollte das zurückgebliebene Dreckloch einfach nur keiner haben? :think: (Mal gucken, ob der Gorillageneral mitliest)

Das ist ja mitunter eine meiner großen Enttäuschungen ab DSA 1.5 gewesen, dass Aventurien eher nicht so griabig mittelalterlich ist wie es in der alten 1984 Basisbox wirkte.

Offline gilborn

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Re: Weltengeists Abenteuer-Rezensionen
« Antwort #534 am: 16.03.2025 | 09:02 »
Ein nettes, kleines Abenteuer, das gut ausgearbeitet ist und sich vermutlich in 3-4 Stunden (je nachdem, wie lange man bei Splittermond für HG2-Kämpfe braucht) spielen lässt.
Das liest sich ja sehr schön, ich überlege gerade ob ich es mir zum Systemtesten kaufe (da sind One Shots super).

Wie viel der 64 Seiten sind das Abenteuer?
Gibt es Kämpfe gegen Menschen oder nur Kreaturen?

Offline Weltengeist

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Re: Weltengeists Abenteuer-Rezensionen
« Antwort #535 am: 16.03.2025 | 09:59 »
Das liest sich ja sehr schön, ich überlege gerade ob ich es mir zum Systemtesten kaufe (da sind One Shots super).

Vorsicht, das Abenteuer ist für Heldengrad 2 gedacht, das bedeutet "Fortgeschritten". Ob es daher für einen Systemtest so gut geeignet ist, weiß ich nicht. Ich persönlich würde dafür eher das tolle GRT-Abenteuer "Die Nacht der Toten" von Stefan Unteregger empfehlen, das du kostenlos hier herunterladen kannst.

Wie viel der 64 Seiten sind das Abenteuer?

13 Seiten.

Gibt es Kämpfe gegen Menschen oder nur Kreaturen?

Eigentlich nur Kreaturen - außer natürlich, deine Gruppe schlägt auf alles ein, was sie nicht gleich versteht ~;D
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Offline gilborn

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Re: Weltengeists Abenteuer-Rezensionen
« Antwort #536 am: 16.03.2025 | 11:38 »
Vorsicht, das Abenteuer ist für Heldengrad 2 gedacht, das bedeutet "Fortgeschritten". Ob es daher für einen Systemtest so gut geeignet ist, weiß ich nicht. Ich persönlich würde dafür eher das tolle GRT-Abenteuer "Die Nacht der Toten" von Stefan Unteregger empfehlen, das du kostenlos hier herunterladen kannst.
Danke, ich will damit gar nicht Splittermond testen, sondern mein eigenes System, von daher muss ich die Werte eh neu machen. Hab nur grad keine Kapazität mir selber groß was auszudenken.
Danke auch für das andere Abenteuer, das werde ich mir auch gleich anschauen  :d

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Manchmal verpatzen sie ihren Sanitycheck aber meistens sind sie einigermaßen zivilisert ; )

Offline Green Goblin

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Re: Weltengeists Abenteuer-Rezensionen
« Antwort #537 am: 16.03.2025 | 12:00 »
Wollte nur auch nochmal anmerken, dass ich mich über weitere Rezensionen freuen würde.

Offline Weltengeist

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Re: Weltengeists Abenteuer-Rezensionen
« Antwort #538 am: 16.03.2025 | 18:17 »
#151: Vor aller Augen

Autor: Thomas Jaud
System: Das Schwarze Auge
Erschienen: 2024 in "Stumme Schreie"
Umfang: Mittel (ca. 10-12 Stunden Spielzeit)

Warum habe ich das AB gelesen?

Auch diesmal gab es keinen besonderen Grund, außer dass alle Abenteuer der Anthologie für mich interessant klangen.

Plot

Auf einem Fest in Aranien werden zwei Tote gefunden, von denen eigentlich alle dachten, dass sie noch am Leben wären. Was als klassischer Whodunnit beginnt, wird immer mehr zur Jagd nach einem übernatürlichen Mörder, der sich möglicherweise als der gefährlichste Gegner entpuppt, dem die SC je gegenübergestanden haben.

Eindruck

Ich finde es gerade schwierig, dieses Abenteuer zu besprechen, ganz ohne etwas zu spoilern, daher hier ausnahmsweise der Hinweis: Vorsicht, Spoiler - Spieler bitte nicht weiterlesen!

Zunächst einmal: Das Abenteuer hat mir ausnehmend gut gefallen. Es passt genau in die Kategorie Geschichten, die ich selbst gerne spiele und auch leite: Überlegen, Recherchieren, Verhandeln und einige sch***gefährliche Kämpfe verschmelzen zu einem ausgesprochen stimmigen Ganzen. Außerdem ist das Abenteuer auch sehr aventurisch / aranisch stimmig, auch wenn es sich mit erträglichem Aufwand in eine andere Welt (z.B. nach Farukan auf Lorakis) verpflanzen ließe. Allerdings wäre es gerade gegen Ende ein wenig schade um die mythologischen Anspielungen.

Dass mir das Abenteuer gut gefallen hat, ist umso überraschender, als es bei mir eigentlich eine eiserne Vorliebenregel gibt, nämlich: Ich hasse Vampire. Und unser (zunächst unsichtbarer, später aber sehr präsenter) Gegner ist eine Lamijah, ein Belkelel-Vampir, gegen den der gute Vlad Dracula eine Gruselnummer aus dem Kinderfernsehen ist. Und die ist so stimmig umgesetzt, dass ich meine Vampirabneigung mal vorübergehend an den Haken gehängt habe. Denn hier hat man zu keinem Zeitpunkt dieses "Och nö, schon wieder so eine langweilige Vampirgeschichte, alles schon tausendmal gesehen"-Gefühl, hier passt irgendwie alles zusammen.

Dabei beginnt das Abenteuer ja noch vergleichsweise harmlos. Zwar geraten die SC zwar schon relativ früh mit dem ersten Spawn unserer Endgegnerin aneinander, aber der ist halb wahnsinnig und daher noch nicht ganz so gefährlich. Was folgt, ist ein Ermittlungsteil (wir sind ja schließlich in einer Krimi-Anthologie), der für mein Empfinden den Schwierigkeitsgrad genau richtig hinkriegt: Nicht zu einfach, aber auch nicht zu verworren. Und wenn es dann zum nächsten (nahezu) unvermeidbaren Kampf kommt, werden die Daumenschrauben schon spürbar angezogen: Wenn sich die SC bei der Auseinandersetzung in einer Hafenkaschemme ungeschickt anstellen, kann das mMn schon ihr letztes Gefecht werden.

Richtig heftig wird es aber nach hinten raus. Denn irgendwann haben die SC kapiert, mit wem sie es hier zu tun haben und auch, was die Lamijah vorhat. Man eilt ihr nach, aus der Stadt und in einen heiligen Wald, um die Katastrophe zu verhindern, und erst dort wird so richtig klar, wie gefährlich diese Gegnerin wirklich ist. Dunkelsicht (im Dunkeln), hoher Rüstungsschutz, stark genug um den Gruppenkrieger mal eben durch eine geschlossene Tür zu werfen, so gut wie keine Schwächen (auch nicht gegen magische oder heilige Waffen), jede Menge unter magischer Kontrolle stehender Helfer (die man daher auch nicht einfach skrupellos wegmoschen kann) und eine knallharte Kampftaktik, bei der ich mich schon frage, wie viele Gruppen wohl im Testspiel untergegangen sind. Am Ende kann es passieren, dass man schon dankbar ist, wenn man diese Gegnerin wenigstens aus dem Heiligtum vertreiben konnte - sie zu vernichten, ist möglicherweise eine Nummer zu groß auch für die "erfahrenen" Helden, für die das Abenteuer geschrieben ist.

Klingt hart? Soll es auch sein, aber es ist eben auch stimmig und atmosphärisch. Und wenn die Spieler und die Spielleitung wollen, können sie anschließend eine richtige Kampagne daraus machen, diese Gegnerin durch halb Aventurien zu jagen. Natürlich gibt es auch Vorschläge, wie man alles so anpassen kann, damit die SC schon am Ende dieses Abenteuers als Gewinner dastehen, aber irgendwie gefällt mir die Variante, bei der es so einfach eben nicht ist, auch ganz gut.

Soweit ich das sehe, war "Vor aller Augen" das DSA-Erstlingswerk von Thomas Jaud. Ein beeindruckendes, wie ich finde.
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Offline klatschi

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Re: Weltengeists Abenteuer-Rezensionen
« Antwort #539 am: 16.03.2025 | 19:19 »
Oh Mann, du hattest ja einen Nacht den anderen raus!
Das klingt wirklich sehr gut und so, als ob da ein Kriminal Abenteuer gut aufgezogen wurde. Danke dafür, auch das dritte Abenteuer in Buch spricht mich vom ob Klappentext her an :)

Offline Weltengeist

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Re: Weltengeists Abenteuer-Rezensionen
« Antwort #540 am: 16.03.2025 | 19:44 »
Das klingt wirklich sehr gut und so, als ob da ein Kriminal Abenteuer gut aufgezogen wurde. Danke dafür, auch das dritte Abenteuer in Buch spricht mich vom ob Klappentext her an :)

Ja, auf die anderen beiden bin ich auch schon gespannt (Mengbilla ist ja sowieso immer irgendwie geil, und Andergast ist eben... Andergast ;D)
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Offline BobMorane

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Re: Weltengeists Abenteuer-Rezensionen
« Antwort #541 am: 18.03.2025 | 11:02 »
danke für die neuen Rezis.

Ich glaube Stumme Schreie werdd ich mir mal zulegen.