Pen & Paper - Spielsysteme > Pathfinder/3.x/D20
Vergleich neue/alte Klassen
Blackburner1:
Ich habe eine Frage
Demnächst erscheint j das neue Buch Ausbauregeln VI Klassen auf deutsch.
Da es hier sicherlich Leute gibt, die es bereits auf Englisch in ihre Abenteuer eingebaut haben, habe ich eine Frage.
Und zwar: Sind die neuen Klassen stärker als die alten, bereits bestehenden Basisklassen?
Ist ein Hunter beispielsweise besser als ein Druide oder Waldläufer?
Da ich überlege das Buch demnächst für ein neues Abenteuer zuzulassen, wüsste ich im Vorfeld gerne, ob ich damit alle alten Klassen verdränge, wenn die Spieler nach Spielstärke gehen oder ob es wirklich nur Hybridklassen sind, die eine Mischung aus 2 bisherigen Klassen aber keine Verbesserung bisherigen Klassen sind, sondern halt einfach etwas anderes.
Wäre super, wenn ich begründete Antworten bekommen könnte :)
Schwertwal:
MMn gibt es für die wenigsten Klassen aus dem ACG eine zu rechtfertigende Daseinsberechtigung. Machanisch sind sie oft sehr unsauber (Bloodrager, ...), schlecht designt (swashbuckler, investigator, ...), thematisch unnötig und bereits längst abgedeckt (warpriest, arcanist, shaman, hunter, ja eigentlich alle davon) und fern ab von jeder Balance (Bloodrager, Warpriest, Skald).
Für mich der mit Abstand unnötigste Hardcover-Bamd der soweit verlegt wurde. Man muss erstmal auf die Idee kommen, neben Inquisitor, Paladin, Cleric und Oracle noch eine 4. Klasse einzuführen, die genau das kann, was man mit jeder der 4 schon bestehenden Klassen ohnehin schon abdecken kann. Das Alleinstellungsmerkmal ist vermutlich einzig, dass der Warpriest auf den Paizo-Boards die DPR-Threads mit Schadenswerten im Bereich von Summoner und Pistolero neu beleben konnte. Thats it.
Gleiches gilt übrigens für Feats und Archtypes aus dem ACG.
Meiner Meinung nach vollkommen unnötiges Splatbook - da hat das Occult Adventurers deutlich mehr zu bieten, thematisch und teils auch in Bezug auf den Crunch.
Feuersänger:
Ich stimme Schwertwal zu. Hauptsache man kriegt noch ein Buch verkauft. Und das geht halt am besten über Powercreep. Ich habe die Hybrid Classes nicht im Detail analysiert, aber der grobe Eindruck vom drüberschauen ist derselbe.
Du fragst z.B. nach Hunter vs Ranger? Nun, beide haben Full BAB, beide kriegen ungefähr ein Special jede Stufe, aber der eine hat 6 Zaubergrade und der andere nur 4; der eine kriegt 30 Zauber pro Tag und der andere nichtmal die Hälfte. Jetzt rechnen Sie mal.
Allerdings muss man dabei auch bedenken, dass Klassen in PF grundsätzlich nicht untereinander gebalanced sind. Insofern wären diese Hybrid Classes vielleicht ein brauchbares Werkzeug, um eine Gruppe von SCs auf dem gleichen (oder zumindest ähnlichen) Niveau zu erstellen. Ein Rogue neben einem Wizard und einem Cleric wird sich sehr bald sehr unglücklich fühlen. Eine Party aus Magus, Inquisitor und Investigator wäre in Sachen individueller Powerlevel deutlich balancierter.
ABER: Dabei ist aber noch ein anderer Punkt zu berücksichtigen, jedenfalls wenn man offizielle Adventure Paths bespielen will: wann hat man welchen Zauber zur Verfügung? Und da beisst sich die Katze schnell in den Schwanz. Viele APs (wenn nicht alle) gehen davon aus, dass man an einer bestimmten Stelle einen bestimmten Zauber zur Verfügung hat. Ist der nicht da, hat man einfach Pech gehabt, bleibt stecken oder krepiert gar.
Und darum kann eben z.B. ein Warpriest einen Cleric nicht ersetzen. Vielleicht kommt im AP eine Stelle vor, die auf Level 7 einen Freedom of Movement verlangt. Alle anderen Klassen außer Cleric/Oracle und Druid bekommen ihn aber erst auf Level 10. Tja, ausgeschissen.
Dadurch ist im Endeffekt die Partyzusammenstellung für APs schon zum großen Teil festgelegt - man braucht mindestens je einen arkanen und göttlichen Vollcaster - und dadurch werden quasi alle Klassen, die in deren Gewässer fischen, zur Makulatur. Das betrifft vor allem die 2/3-Caster (die also über 6 Grade gehen), da sie die Vollcaster nicht ersetzen können.
Blackburner1:
Der Hunter hat nen 15 BAB.., deswegen frage ich ja. Damit hat er beispielsweise den gleichen Bonus wie der Druide aber nur 6 Caster Level und nicht 9.
Also sind die Hybrid-Klassen im Grunde stärker und bringen keine sinnvollen Neuerungen, sondern decken meistens nur Bereiche ab, die sowieso schon abgedeckt sind? Ist zumindest das, was ich jetzt gerade aus den beiden Kommentaren herauslese.
Wir spielen sowieso keine Kauf-Abenteuer, daher ist das zumindest nicht so relevant, dass man bestimmte Zauber an bestimmten Stellen benötigt.
--- Zitat von: Feuersänger am 15.09.2015 | 09:58 ---Ein Rogue neben einem Wizard und einem Cleric wird sich sehr bald sehr unglücklich fühlen. Eine Party aus Magus, Inquisitor und Investigator wäre in Sachen individueller Powerlevel deutlich balancierter.
--- Ende Zitat ---
Ich dachte, der Schurke wäre durch das neue Unchained-Buch wieder deutlich spielbarer geworden oder ist das in diese Überlegungen nicht miteinbezogen?
ElfenLied:
Als SL liegt es letztlich an dir, was du zulassen möchtest und inwiefern du Wert darauf legst, dass die Charaktere untereinander ausbalanciert sind. Die Hybriden variieren in ihrer Mächtigkeit und stellen teilweise ein Upgrade zur Grundklasse dar, gerade dann wenn die Grundklasse ohnehin nicht besonders stark ist.
Wenn du es deinen Spielern zutraust, das sie keine Pappnasen sind und sich untereinander vernünftig absprechen und du zeitgleich deine Abenteuer auf die Gruppe anpassen kannst, dann lass das Buch ruhig zu. Gilt im übrigen für jeden Content. Letztlich ist Contentvielfalt eines der Gründe, warum man überhaupt PF spielen sollte.
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