Autor Thema: Einen Gegner ausspielen (als SL)  (Gelesen 2505 mal)

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Offline Rhylthar

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Einen Gegner ausspielen (als SL)
« am: 5.12.2015 | 09:28 »
Nachdem ich im "Polymorph"-Thread meine Meinung geäußert habe, dass ich bei bestimmten Kämpfen anders vorgegangen wäre, hier dann mal meine 5 Cents, wie ich i. d. R. als SL Kämpfe gestaltet habe.

Disclaimer:
Dies ist weder ein "How to..." noch sonst irgendwie eine Anleitung, wie man es am besten machen muss. Es ist lediglich eine Vorgehensweise, wie ich es in meinen Gruppen gemacht habe, damit die folgende Prämisse, die sowohl von den Spielern als auch mir als SL so gewünscht war, funktionierte.

Prämisse:
Kämpfe müssen eine Bedeutung haben und müssen "passen". Dies beinhaltet, dass immer eine potentielle Bedrohung für die SC besteht und dass sie sinnvoll in den Kontext passen. Kämpfe ohne Zusammenhang und ohne Gefahr sind verschwendete Spielzeit; ein Gut, das kostbar ist und möglichst nicht mit Langeweile verschwendet werden sollte.

Auswahl des Gegners:
Es geht nicht um CR oder ob man, z. B. in einer Sandbox, den SC nur "mundgerechte" Gegner entgegenstellt. Es geht einerseits um die Sinnhaftigkeit der Monster in einer Umgebung und auch darum, ob man jetzt ausgerechnet diesen Gegner für seine Gruppe wählen sollte. Als Beispiele dafür sollen mal exemplarisch der "Intellect Devourer", den ich wohl nie einsetzen würde, und der "Mind Flayer", der trotz seines relativ niedrigen CR sehr schnell eine ganze Gruppe auslöschen kann, herhalten.

Der Mind Flayer ist für mich ein Paradebeispiel für ein Monster, bei dem ich hin- und hergerissen bin. Er hat viele tolle Eigenschaften als ikonisches D&D-Monster inkl. einiger toller Artworks (nicht unwichtig für Spieler!), aber eben leider auch ein paar Fähigkeiten, die ihn für mich schwer zu nutzen macht. Wenn ich ihn voll ausspiele, habe ich u. U. schnell eine tote Gruppe; tue ich es nicht, passt er evtl. nicht zur Prämisse und es kann zur Enttäuschung sowohl bei SL als auch bei Spielern kommen (denn auch die erwarten ja je nach Beschreibung einen spannenden Kampf und wenn dieser nach einigen Sekunden vorbei ist, hat es vielleicht einen fahlen Beigeschmack).

Stichwort Artwork:
Ich habe damals gemerkt, dass das Zeigen eines Bildes von einem Gegner teilweise bei den Spielern dazu führte, anders als sonst vorzugehen und sich daraus spannende Kämpfe ergaben. Also spannender, als es vielleicht mit einem anderen Gegner gleicher Herausforderungsstufe gewesen wäre.

Konkret ging es damals um jenes Bild von einem Devourer (man beachte den Brustkasten):
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Dass Schöne in 5E ist ja auch, dass man auch niedrigstufige Monster jederzeit verwenden kann. "Tucker´s Kobolds" (als Beispiel) sind also möglich.

Motivation des Gegners:
Finde ich wichtig, da ich auch schon oft erlebt habe, dass eine Hauptmotivation von Gegnern gerne mal gänzlich ausser acht gelassen wurde: "Überleben!"
Heisst, dass auch Flucht ein legitimes Mittel sein kann, denn schließlich ist es hier kein PC-Spiel/MMO, in dem die Gegner genau an dieser Stelle verharren müssen. Gerade bei intelligenten Gegnern habe ich das immer in Betracht gezogen, außer es sprachen andere Umstände dagegen (Schutz des Lebensraumes, etc.). Und geflohene Gegner, die die SC im Kampf erlebt haben, kann man wunderbar verwenden, aber dazu später.

Außerdem kennen intelligente Gegner durchaus ihre Schwächen und schützen sich dementsprechend, gerade, wenn sie magiebegabt sind.

Fähigkeiten/Taktiken:
Mehr als einmal ist es mir passiert, dass ich bei der Vorbereitung eines Kampfes Fähigkeiten überlesen habe oder als unwichtig abgetan habe, obwohl diese den Kampf ganz entscheidend anders gestaltet hätten. Leider gibt es für 5E nicht so etwas wie die DRAGON-Artikel in 3.X oder Einträge im MM, in denen bestimmte Taktiken vorgestellt werden.

Wenn man ehrlich ist (ich mache es auch nicht anders), wandert der Blick bei einem Gegner im MM oder Abenteuer zuerst auf folgende Dinge: HP, AC, Dmg, Special Abilities. Sind ja auch nicht unwichtig, aber es gibt da auch noch ein paar andere Dinge, die man imho unbedingt heranziehen sollte. Zum ersten sind dort die Fortbewegungsmöglichkeiten: Fly ist klar, aber z. B. die Möglichkeiten von Burrow sollte man sich einmal vor Augen führen. Gerade im Zusammenhang mit so schönen Sachen wie Tremorsense. Gerne auch Blindsight, oder noch besser, Truesight.

Als Beispiele hierfür nur Remorhaz und Umber Hulk:
Beides schon an sich schöne Gegner, aber wenn man dann noch die oben genannten Fähigkeiten verwendet, wird es noch eine Ecke spannender. Ein Remorhaz der aus dem Boden schiesst und einen SC verschluckt (und evtl. wieder mit ihm verschwindet) ist etwas anderes als ein Remorhaz auf offener Ebene.

Natürlich spielt hier auch das Geände immer eine Rolle: Gegner, die fliegen können, sind witzlos in einem 3m hohen Gang.

Mit diesen Kleinigkeiten lassen sich für die verschiedensten Gegner Taktiken zusammenschustern. Zusätzlich sollte man dann, gerade in Hinblick auf so etwas wie "Tucker´s Kobolde" auch mal einen Blick ins PHB werfen; manche SC-Fähigkeiten können auch von Gegnern gut genutzt werden (Help Action, etc.).

Und noch eine Sache, die ein wenig Fingerspitzengefühl braucht:
Das Wissen der Gegner über die SC.

In 3.X war es über Knowledge-Checks möglich, dass SC Wissen über ihre Gegner erlangen, insbesondere auch über Fähigkeiten und Stärken/Schwächen. Ich würde es in 5E wohl ähnlich handhaben, allerdings ist es natürlich auch so, dass Gegner Wissen über die SC haben können. Ich habe oben geflohene Gegner angesprochen; natürlich werden die ihre Erlebnisse z. B. an den BBEG weitergeben und er sich demenstprechend darauf einrichten.

Aber wie gesagt: Fingerspitzengefühl!

Wenn der in der Gruppe der Master Grappler ist, ist es trotzdem irgendwie unlustig und unplausibel, wenn jeder 2. Gegner auf einmal Freedom of Movement auf sich liegen hat. Muss man ein wenig abwägen, wie mane s macht, man sollte es nur nicht gänzlich aus den Augen verlieren.

Pimp my monster!:
Fünf Baustellen:

a) HP; sind in 5E nicht unwichtig, insbesondere dann, wenn die Gruppe z. B. mit Feats spielt. Manch Standard-Monster aus dem MM wird da leicht zur Enttäuschung.
b) Fähigkeiten; sind teilweise als optionale Regel dabei, aber es steht natürlich frei, dem Gegner "passendere" zu geben. Und, falls der Gegner magiebegabt ist, selbst eine Zauberauswahl zu treffen.
c) Fertigkeiten/Proficiencies; sind im MM vorne drin, darf man gerne mal nutzen und ergänzen
d) Verbündete; seit jeher ist die Action Economy evtl. ein Problem. Hat ein Gegner Verbündete, die die SC beschäftigen, kommt der Hauptgegner auch besser zum Zuge.
e) Magische Gegenstände; muss man gucken, dass man nach dem Kampf die SC nicht "überhäuft", aber Verbrauchsgegenstände wie Potions/Scrolls kann man gut verwenden

So, Sohnemann ruft; kann sein, dass ich noch später Sachen ergänze, die mir noch einfallen. Aber erstmal meine 5 Cents am Samstagmorgen.
« Letzte Änderung: 5.12.2015 | 09:51 von Rhylthar »
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline winterknight

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Re: Einen Gegner ausspielen (als SL)
« Antwort #1 am: 14.12.2015 | 09:24 »
 :d
Prämisse:
Kämpfe müssen eine Bedeutung haben und müssen "passen". Dies beinhaltet, dass immer eine potentielle Bedrohung für die SC besteht und dass sie sinnvoll in den Kontext passen. Kämpfe ohne Zusammenhang und ohne Gefahr sind verschwendete Spielzeit; ein Gut, das kostbar ist und möglichst nicht mit Langeweile verschwendet werden sollte.
Sehe ich genauso, deswegen "kürze" ich manche Kämpfe komplett raus.
Siehe Beitrag zu
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Wir spielen einmal im Monat und die ganzen Ressourcen ziehende Encounters, spiele ich einen aus um die Mood zu kriegen:
-Untote in einer Gruft
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Offline Rhylthar

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Re: Einen Gegner ausspielen (als SL)
« Antwort #2 am: 14.12.2015 | 10:15 »
Es muss nicht immer der BBEG sein. Eine Hetzjagd mit immer neuen Gegnern kann auch was für sich haben, wenn es denn in den Kontext passt.

Eine wirklich in meinen Augen unnütze Szene gibt es in HotDQ bei einer der Reisen; die Assassine, gegen die es in jeder meiner Gruppen zum Kampf gekommen wäre, sind

a) vollkommen irrelevant für die Story und
b) richtig ausgespielt evtl. sogar der TPK.
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Scurlock

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Re: Einen Gegner ausspielen (als SL)
« Antwort #3 am: 14.12.2015 | 22:36 »
:dSehe ich genauso, deswegen "kürze" ich manche Kämpfe komplett raus.
Siehe Beitrag zu
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Wir spielen einmal im Monat und die ganzen Ressourcen ziehende Encounters, spiele ich einen aus um die Mood zu kriegen:
-Untote in einer Gruft
-Riesenfrösche im Sumpf
aber dann ist auch genug. Das wichtige und interessante sind doch die BBEG. Und nicht die Mooks auf den Weg dort hin.
Interessant. Wie ich schon in dem anderen Thread angemerkt habe, wäre das genau nicht mein Weg. Gerade in den Minen von Phandelver würde ich eben nicht die Encounter mit den Ghulen und Stirges streichen. Sie bieten genügend Möglichkeiten, auch einen vermeintlichen schwachen Gegner zu einem gefährlichen Encounter werden zu lassen und definieren nicht zuletzt deshalb auch den Charakter eines Dungeons.
Allerdings ist, wie bereits in dem Phandelver-Thread angemerkt, die Präsentation der Kämpfe in den Minen mehr als schwach und die Sammlung der Monster wirkt beliebig. Deshalb sehe ich meine Aufgabe als SL auch darin, den Encountern Leben und Sinn einzuhauchen, selbst in Kaufabenteuern. Ansonsten kann man sie wirklich weglassen, dann aber komplett. Die Methode, solche Encounter weder ganz zu streichen, noch wirklich auszuspielen, sondern nur beschreibend einzubauen und dabei Schaden auszuwürfeln, ist imho ein No-Go. Weder Fisch noch Fleisch und in meinen Augen die denkbar schlechteste Alternative und ein absoluter Stimmungskiller.
« Letzte Änderung: 14.12.2015 | 23:18 von Scurlock »

Offline Rhylthar

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Re: Einen Gegner ausspielen (als SL)
« Antwort #4 am: 15.12.2015 | 05:32 »
Ich würde die Idee nicht generell verdammen, letztendlich ist es auch eine Gemeinschaftsentscheidung der Gruppe.

In einem Dungeon würde ich es auch nicht machen, weil es da doch irgendwie dazugehört, sich dort "durchzukämpfen". Aber z. B. bei längeren Reisen über Land/See könnte ich es mir durchaus vorstellen.
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Scurlock

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Re: Einen Gegner ausspielen (als SL)
« Antwort #5 am: 15.12.2015 | 18:00 »
Ich würde die Idee nicht generell verdammen, letztendlich ist es auch eine Gemeinschaftsentscheidung der Gruppe.

In einem Dungeon würde ich es auch nicht machen, weil es da doch irgendwie dazugehört, sich dort "durchzukämpfen". Aber z. B. bei längeren Reisen über Land/See könnte ich es mir durchaus vorstellen.
Sicher ist das eine Gemeinschaftsentscheidung der Gruppe. Und wenn die Gruppe mit dieser Art von Encounterabwicklung glücklich ist, spricht da absolut nichts dagegen, so auch zu spielen. Mein Fall wäre das wie gesagt nicht.
Das Überspringen von Encountern bei längeren Reisen ist eine ganz andere Geschichte, zumal das Ausspielen und die Konsequenzen von Encountern dort eher eine untergeordnete Rolle spielen. Man lässt die Encounter dann eben aus.

Offline Rhylthar

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Re: Einen Gegner ausspielen (als SL)
« Antwort #6 am: 16.12.2015 | 08:12 »
Es ist eben so ein Zwischending.

Wenn ich eine gewisse Atmosphäre schaffen will, bspw. der Fußweg durch einen Sumpf, kann man einen Encounter spielen (lassen) und dann den Rest zusammenfassen mit einem gewissen Verlust an Ressourcen, bis man bei der Ruine im Sumpf ankommt. Finde ich nicht unelegant gelöst und sogar besser, als die beiden "Extreme" "Gar nichts passiert" und "Es wird alle 2 - 3 Stunden ingame auf die Zufallstabelle gewürfelt (und bei meinem Glück kommt sicher der schwarze Drache)".

Ich würde aber wie gesagt nie soweit gehen, in einem Dungeon dies so zu lösen. Da geht mir Winterknights Lösung auch zu weit.
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Scurlock

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Re: Einen Gegner ausspielen (als SL)
« Antwort #7 am: 16.12.2015 | 09:11 »
Mein Problem mit dieser Lösung ist in erster Linie, dass sie die Handlungsoptionen der Gruppe weitgehend entfernt. Auch bei einem Zufallsencounter kann die Gruppe entscheiden, ob sie den Kampf sucht, ihn umgeht oder vielleicht sogar ganz anders löst. Bei der Kürzung läuft es einzig und allein auf eine pauschale Schwächung der Gruppe hinaus, der die Gruppe absolut nichts entgegensetzen kann.
Wenn ich natürlich Begegnungen auf einer Zufallstabelle nur als Encounter für den Kampf und zur Reduzierung der Gruppenressourcen verstehe und einsetze, dann haben diese eher einen Schiessbudencharakter und sind austauschbar und letztlich auch irgendwie verzichtbar. Unter diesen Gesichtspunkten kann man dann die Kürzung auch rechtfertigen.
Zufallstabellen sollten aber eigentlich auch immer auf die Umgebung, die Umstände angepasst sein und müssen ja nicht zwangsweise auf schnöde Kampfencounter runtergebrochen werden. Sie sollten den Charakter der Umgebung abbilden. Im Sumpf könnte eine Truppe von Echsenmenschen beobachtet werden wie diese gegen einen anderen Sumpfbewohner vorgeht oder Ghule sind gerade dabei, ihre Beute zu verspeisen. Vielleicht finden die Charaktere auch nur eine verlassene Hütte. Selbst der "Schwarze Drache" muss ja nicht im TPK enden, wenn man diesen dosiert und sensibel als Begegnung aufbaut. Die Entscheidung, wie mit diesen Begegnungen dann umgegangen wird, liegt am Ende aber bei der Gruppe.
Wenn man aber auf diese Dinge zugunsten eines Fastforwards zum Endgegner verzichtet, beraubt man sich eines guten, einfachen Instruments zum Stimmungsaufbau und der Inszenierung und schränkt wie gesagt dann auch noch die Handlungsoptionen der Gruppe ein. Elegant geht anders.


« Letzte Änderung: 16.12.2015 | 09:31 von Scurlock »

Offline Rhylthar

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Re: Einen Gegner ausspielen (als SL)
« Antwort #8 am: 16.12.2015 | 10:45 »
Zitat
Wenn man aber auf diese Dinge zugunsten eines Fastforwards zum Endgegner verzichtet, beraubt man sich eines guten, einfachen Instruments zum Stimmungsaufbau und der Inszenierung und schränkt wie gesagt dann auch noch die Handlungsoptionen der Gruppe ein. Elegant geht anders.
I beg to differ.

"Berauben" tut man im zielgerichteten Spiel mit diesen Encountern, egal ob es Kampf-, soziale oder sonstige Encounter sind, die Spieler nur um eines: Ihrer kostbaren Spielzeit, ein Gut, dass, wie man hier im Forum sehr oft liest, sehr rar ist. Wie gesagt, wir reden hier nicht von Sandboxes, Hex-Crawl oder Exploration.

Natürlich ist es eine Kompromisslösung, aber hier muss ganz klar geguckt werden, wo die Priorität liegt. Und wenn ich wie Winterknight nur einmal im Monat zum Spielen komme, würde ich diesen Kompromiss sicher auch eingehen. Damit eben auch nicht das Gefühl des "Nicht-Vorankommens" entsteht; ein Umstand, der schon so manche Kampagne im Sande hat verlaufen lassen.

Komplett Weglassen kann es auch nicht unbedingt sein, denn, wie schreibt er so schön, es soll ja der "Mood" aufkommen.
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Re: Einen Gegner ausspielen (als SL)
« Antwort #9 am: 16.12.2015 | 14:18 »
"Berauben" tut man im zielgerichteten Spiel mit diesen Encountern, egal ob es Kampf-, soziale oder sonstige Encounter sind, die Spieler nur um eines: Ihrer kostbaren Spielzeit, ein Gut, dass, wie man hier im Forum sehr oft liest, sehr rar ist. Wie gesagt, wir reden hier nicht von Sandboxes, Hex-Crawl oder Exploration.
Verstehe diese Aussage nicht ganz. In zielgerichteten Abenteuern fallen diese Art von Encountern doch eh weg oder sind weitgehend optional, oder täusche ich mich da? Zufallsencounter oder eben nicht zielgerichtete Begegnungen sind eher ein Werkzeug von Sandboxes, Hex-Crawl oder Abenteuern mit explorativen Charakter.

Offline Rhylthar

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Re: Einen Gegner ausspielen (als SL)
« Antwort #10 am: 17.12.2015 | 05:59 »
Zitat
Verstehe diese Aussage nicht ganz. In zielgerichteten Abenteuern fallen diese Art von Encountern doch eh weg oder sind weitgehend optional, oder täusche ich mich da? Zufallsencounter oder eben nicht zielgerichtete Begegnungen sind eher ein Werkzeug von Sandboxes, Hex-Crawl oder Abenteuern mit explorativen Charakter.
Warum sollte bei zielgerichtetem Spiel dies wegfallen?

In zig zielgerichteten Abenteuern geht es u. a. darum, von A nach B zu kommen. Und wenn Teleportation (noch) keine Option ist, muss man auch durch Landstriche, in denen Zufallsbegegnungen möglich sind.

Deswegen habe ich oben das Beispiel mit dem Sumpf gebracht. Es geht nur darum, zur Ruine zu kommen, um diese zu erkunden. Jetzt kann man das Thema "Sumpf" komplett ignorieren ("Nach 3 Tagen kommt ihr an.") oder ihn voll "ausspielen". Ersteres macht den "Sumpf" obsolet, zweiteres ist der Zeitfresser.

Deswegen die Kompromisslösung a la Winterknight.
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Re: Einen Gegner ausspielen (als SL)
« Antwort #11 am: 3.01.2016 | 09:26 »
Das mit den Assasinen war glaube ich ein Fehler in HotDQ. Wurde glaube ich durch die Schreiber mal korrigiert. Es sind 4 gewesen meine ich, jeder mit einer CR von 7-8 und die Gruppe müsste nach Milestoneprinzip Stufe 3-4 sein. Da müssten die 4 schon arg Würfelpech haben, wenn sie da die SCs nicht aufrauchen.
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Offline Rhylthar

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Re: Einen Gegner ausspielen (als SL)
« Antwort #12 am: 3.01.2016 | 09:58 »
War ja nicht nur, dass die Assassine zu stark waren. Der ganze Encounter war unnötig wie ein Kropf und nur darauf ausgelegt, dass die SC den "Fehler" begehen, ihn mit Kampf zu lösen.
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