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[Serie] The Expanse

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Feuersänger:
Eine Frage des Maßstabs. Ein Jagdgewehr ist eine Waffe und eine Atomrakete ist eine Waffe. Erzähl mir nicht, dass du da keinen Unterschied siehst.

Klar kann man sich Constraints ausdenken, wie bei derart mächtigen Antrieben die Sicherheit gewährleistet werden kann. Das läuft dann aber darauf hinaus was YY sagt: der kleine unabhängige Trampfrachter darf nicht mitspielen.

First Orko:
Das ist doch alles eine Frage der Risikoabwägung. Klar kann man mit einem LKW Mist machen. Der mögliche Schaden wird dem Logistikvorteil gegenüber gestellt.
Aber versuch mal, deinen privaten PKW (oder halt Rakete) mit einem Nuklearantrieb auszusteatten  ;)

EDIT: Feuersänger war schneller.

EDIT2: Wobei die spannende Frage dann ja wäre: Ist nicht vielleicht der Vorteil interplanetarer (oder gar stellarer) Raumfahrt auch höher als das Risiko...?

Caranthir:

--- Zitat von: First Orko am 13.02.2019 | 16:02 ---Wobei die spannende Frage dann ja wäre: Ist nicht vielleicht der Vorteil interplanetarer (oder gar stellarer) Raumfahrt auch höher als das Risiko...?

--- Ende Zitat ---

Genau das denke ich auch. Egal welche Antriebe man jetzt nutzt, wenn man will, ist ein Raumschiff eine Waffe, die es mit einer Atombombe aufnehmen kann (ohne tatsächlich eine an Bord zu haben). Wenn ein Mond (wie z.B. unserer) keine schützende Atmosphäre hat, dann kann schon ein winziges Objekt, das auf eine entsprechend hohe Geschwindigkeit beschleunigt wird, eine gewaltige Wirkung haben. Das wird im Roman 2300 ganz eindrücklich beschrieben. Hier zerstören winzige Objekte, die aus dem Orbit fallen, eine ganze Stadt.

Der Staat wird die private Raumfahrt anfangs sicherslich stark kontrollieren. Bis alles so normal ist wie das Autofahren.

YY:

--- Zitat von: Caranthir am 13.02.2019 | 16:27 ---Der Staat wird die private Raumfahrt anfangs sicherslich stark kontrollieren. Bis alles so normal ist wie das Autofahren.

--- Ende Zitat ---

Wenn der Vergleich schon mal im Raum steht:
Das Autofahren war anfangs weitgehend unkontrolliert und wurde immer mehr verregelt.
Normal ist heute nicht (nur) Autofahren, sondern extrem verregeltes Autofahren.

Sprechen wir jetzt von offensichtlich recht gefährlichen Technologien (deren Gefährlichkeit ja noch nicht mal bei böser Absicht anfängt), ist doch ziemlich klar, dass man da mit einer mehr oder weniger passenden Verregelung beginnt und das immer weiter verfeinert.
Es gibt aber ganz entschieden keine Entwicklung da hin, dass das irgendwann jeder einfach so darf. Die hat es beim Autofahren auch nicht gegeben, ganz im Gegenteil. Da darf man sich nicht davon blenden lassen, dass es heute mehr Autofahrer und mehr Autos gibt als zu Zeiten mit wesentlich geringerer Reglementierung.


--- Zitat von: Suro am 13.02.2019 | 15:50 ---Eine Frage, die ich mir (aus mangelndem Hintergrundwissen) bezüglich dieses Arguments (keine Raumschiffe mit bestimmten Arten von Antrieben weil sonst Raumschiff=Massenvernichtungswaffe) immer stelle, ist inwiefern es plausibel wäre, dass man mit dem postulierten Techlevel Angriffe mit solchen Raumschiffen abwehren könnte.

--- Ende Zitat ---

Natürlich gibt es eine Abwehr. Und genau deren technische Grenzen stellen den Rahmen dafür, was man mit seinem privaten Raumschiff darf und was nicht - sprich: man wird sich nicht zu sehr an potentielle Ziele annähern dürfen und obendrauf gibt es auch in größerer Entfernung Geschwindigkeiten und Vektoren, die man vermeiden muss, wenn man nicht abgeschossen werden will.

Daher die Formulierung von der nicht stattfindenden Freiheit: Man bewegt sich da meistens in recht eng gesteckten Grenzen - und je nach Antriebsleistung und sonstigen Technologien umfasst das schnell erstaunlich große Distanzen und das tolle eigene Raumschiff muss recht weit "draußen" geparkt werden, wenn man die bewohnten Welten bereisen will.


--- Zitat von: First Orko am 13.02.2019 | 16:02 ---Das ist doch alles eine Frage der Risikoabwägung. Klar kann man mit einem LKW Mist machen. Der mögliche Schaden wird dem Logistikvorteil gegenüber gestellt.

--- Ende Zitat ---

Und das Ganze wird noch nach möglichen Zielen, Sicherheitsbereichen und tatsächlich stattfindender Logistik gestaffelt.
Sprich: Klar sind LKWs wünschenswert und deswegen gibt es sie trotz der Möglichkeiten, damit Unsinn zu machen. Große Teile des Straßennetzes darf man damit recht ungehindert befahren.
Aber es gibt auch Bereiche, die man aus Sicherheitsgründen nicht befahren darf, die aus genau diesen Gründen baulich abgetrennt sind und/oder wo man im Zweifelsfall am Steuer erschossen wird, wenn man sich nicht an die Spielregeln hält.

Das ist beim Raumschiff nicht anders, nur dass die Dimensionen von Gefährlichkeit, Sicherheitsbereichen und geeigneten Abwehr- bzw. Schutzmaßnahmen andere sind.

Feuersänger:
Auf der anderen Seite ist auch der Energiebedarf eine Betrachtung wert. So wie bei uns ja auch nicht jeglicher Nah- und Fernverkehr mit Concordes abgewickelt wird (sondern gar keiner, weil einfach himmelschreiend unökonomisch). Der Großteil des Güterverkehrs wird überhaupt nicht geflogen, sondern per Schiff etc verschoben. Und das, obwohl Schiffe um mehr als Faktor 10 langsamer sind als Flugzeuge.

Dass also Fusionsbrennstoff (He-3) so spottbillig ist, dass man überhaupt keinen Gedanken daran verschwendet wieviel man raushaut, naja, das halte ich auch zumindest für Handwedelei.

Im Buch ist das ja noch schlimmer, wo der Autor seine Protagonisten völlig unmotiviert tagelang im Kreis fliegen lässt, nur weil sie keinen Bock haben ihre Wartezeit in Schwerelosigkeit zu überbrücken. Das ist wie wenn du mit Tempo 100 Schleifen auf der Autobahn drehst, um die Klimaanlage nicht abschalten zu müssen.

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