Autor Thema: [Überzeugt mich von] Burning Wheel  (Gelesen 10188 mal)

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Offline Der Nârr

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[Überzeugt mich von] Burning Wheel
« am: 6.01.2016 | 10:11 »
Hallo zusammen!

Es gibt ein paar teils sehr alte Threads hier zu Burning Wheel, aber keinen ultimativen Erzählt mir von/ Überzeugt mich von-Thread. Gerade wegen des laufenden Kickstarters zum Burning Wheel Codex tut es vielleicht mal Not!

Was ich über Burning Wheel weiß:
- Es wird neben einigen anderen Indie-Klassikern immer wieder erwähnt.
- Kaum jemand scheint es wirklich zu spielen.
- Aktuell gibt es eine Neuauflage namens "Burning Wheel Gold". Diese Auflage ist exzellent verarbeitet: hochwertiges, dünnes Papiers. Super Druckbild. Echte Hardcover-Fadenbindung. Und das zum günstigen Preis von nur 25 Euro.
- Es zählt zu den Regel-Schwergewichten – mit allen Zusatzbänden über 1000 Seiten.
- Es gibt Ableger (Mouse Guard)
- Konservativer Autor/Publisher: Keine PDFs.

Ich konnte mal kurz in die Regeln reinschauen. Lange Fertigkeitslisten, zwei Werte pro Fertigkeit (Shade + Exponent), sehr ausführliche Stat-Bögen für Beispiel-Monster… Die Indie-Elemente konnte ich noch gar nicht sehen. (Vielleicht auch, weil ich sie nicht mehr als Indie-Elemente sehe? Sachen wie Beliefs etc. sind ja längst in den Mainstream eingegangen.)

Was leistet Burning Wheel? Ist es mehr historisch interessant? Oder ist es auch heute noch ein konkurrenzfähiges System? Was ist so toll daran? Warum sollte ich es mir zulegen und womöglich noch in den Kickstarter investieren? Was sind eure Erfahrungen mit Burning Wheel? Warum spielt ihr es oder warum spielt ihr es nicht (mehr)? Was kann Burning Wheel, was kann es nicht?

Für mich besonderes interessant: Wie gut eignet es sich für Spieler, die kein Interesse haben, sich groß mit den Regeln auseinander zu setzen? Ich meine diese Spieler, die es auch in der X-ten Sitzung noch schaffen zu fragen, wie man nochmal eine Probe würfelt oder wo welcher Wert auf dem Charakterbogen steht.
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Offline Chruschtschow

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Re: [Überzeugt mich von] Burning Wheel
« Antwort #1 am: 6.01.2016 | 12:14 »
BW selbst kenne ich nicht, aber ich kann kurz ergänzen, dass es mit Torchbearer einem weiteren BW-Ableger gibt. Torchbearer macht aus meiner Sicht sehr gut, was es soll, ist aber auch im Genre sehr eng gefasst (Expedition einer klassischen Abenteurergruppe in eine lebensfeindliche Umgebung).

Ich habe dabei den Eindruck, dass sich die BW-Leute dabei sehr viel Gedanken darüber machen, wie Regeln ineinander greifen, wechselwirken und die Handlung beeinflussen. Find ich gut. Das wird bei BW ähnlich sein, mit der breiteren Perspektive halte ich 1000 Seiten für das Gesamtwerk allerdings auch für plausibel. ;)
« Letzte Änderung: 6.01.2016 | 12:16 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Chan

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Re: [Überzeugt mich von] Burning Wheel
« Antwort #2 am: 6.01.2016 | 12:41 »
Burning wheel ist, meiner Meinung nach, das Spiel für Charakterzentriertes Spiel.
Die Mechanik mit beliefs, instinkts und traits beschreiben super was ein Charakter im Spiel erreichen will.
Das belief schreiben ist zwar eine kleine Kunst für sich, jedoch erlernt man diese schnell.

Ich spiele es immer wieder gerne, da das Spiel sehr schnell dramatisch wird und die Charaktere immer im Mittelpunkt stehen.

Zur Regelschwere:
Generell geht das Spiel auch nur mit dem PDF von Hubs and spokes. Damit sollte man auch erst anfangen. Das wichtigste ist das Begreifen der grundmechaniken. Die Spezislsysteme sind mehr dafür da, Höhepunkte zu setzen, wobei das soziale Konfliktsystem das beste ist das ich bis jetzt erlebt habe.

Offline Mr. Ohnesorge

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Re: [Überzeugt mich von] Burning Wheel
« Antwort #3 am: 6.01.2016 | 14:10 »
Klingt sehr nach FATE?
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Offline Infernal Teddy

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Re: [Überzeugt mich von] Burning Wheel
« Antwort #4 am: 6.01.2016 | 14:14 »
Ich hatte mal den SF-Ableger Burning Empires. Ein unheimlich intelligent gemachtes, komplexes Spiel, von dem ich nicht weiß wie man es spielen oder leiten sollte, weswegen ich es dann schwermütig verkauft habe.
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Luxferre

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Re: [Überzeugt mich von] Burning Wheel
« Antwort #5 am: 6.01.2016 | 14:25 »
Klingt sehr nach FATE?

Ne.
FATE ist viel, viel, viel gröber und regelleichter.

Burning Wheel ist ein absolutes Regelschwergewicht!
Das sollte man nicht unterschätzen.
Alleine für die Durchführung der Kampfregeln by-the-book braucht man ein abgeschlossenes Mathestudium ... zumindest fast.

Offline Mr. Ohnesorge

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Re: [Überzeugt mich von] Burning Wheel
« Antwort #6 am: 6.01.2016 | 14:28 »
Das war mir nicht klar und ist für mich dann ein No-Go. Ich habe nicht die Zeit und die Motivation, mich in ein Regelschwergewicht einzulesen und es dann ggf. meiner Spielrunde nahebringen zu müssen.
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Offline Praion

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Re: [Überzeugt mich von] Burning Wheel
« Antwort #7 am: 6.01.2016 | 15:30 »
Erstens braucht das Regelwerk kein kompliziertes Mathe. Wir bewegen uns im Zahlenraum 1 bis 6.
Zweitens brauchen auch die Kampfregeln das nicht. Die Prozedur ist am Anfang schwerfällig und man muss auf viele Sachen achten aber das lernt man. Es ist komplex, nicht kompliziert.
Drittens muss man diese Kampfregeln nicht benutzen. Die sind für Momente gedacht die wirklich wichtig sind. Wo direkt für Beliefs gekämpft wird. Ansonsten tut es eine vergleichende Probe wo beide w6 Würfeln und Erfolge vergleichen.

Das System ist sehr modular aufgebaut und man sollte nicht alle Module sofort zusammenwerfen. Da kann man drunter erdrückt werden geb ich klar zu. Das System ist aber einfach mal nicht darauf aufgebaut das man alle Elemente sofort und zusammen benutzt.

Mit den ersten 80 Seiten kann man ohne Probleme über mehrere Jahre spielen und eine erfüllende und verändernde Rollenspielerfahrung bekommen.
Diese ersten 80 Seiten gibts übrigens kostenlos als pdf hier
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Offline Zarkov

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Re: [Überzeugt mich von] Burning Wheel
« Antwort #8 am: 6.01.2016 | 16:17 »
Ein Regelschwergewicht ist es schon. Zwar hat jede Regel ihren soliden Zweck und greift sinnvoll mit den anderen Regeln zusammen, aber reinschaffen muß man sich schon. Und zwar auch als Spieler, zumindest zu einem gewissen Grad. Es ist nicht ganz unwichtig, als Spieler die Initiative zu ergreifen und die Regeln aktiv einzusetzen, um seine Ziele zu erreichen. Es ist auch ein Stück Buchhaltung erforderlich – für die Spieler, wohlgemerkt, hauptsächlich bei der Steigerung von Skills und den ganzen Gummipunkten. Wer keine Freude an komplexen Systemen hat, dem würde ich eher abraten.

Aber man sollte auch nicht übertreiben. 1000 Seiten Regelwerk sind deutlich zu hoch gegriffen; die Zusatzbände – also das, was im neuen Codex landen soll – bieten hauptsächlich Erläuterungen, alternative Systeme wie Magie in allen Geschmacksrichtungen, neue Rassen und natürlich Traits ohne Ende für alle Arten von Monstern. Normalerweise kommt bei uns nur das Grundregelwerk zum Einsatz, und selbst das besteht fast zur Hälfte aus Lifepaths und Listen mit Skills und Traits; läßt man die vor, bleiben noch etwa 350 Seiten im Taschenformat über, und die sind in Untersysteme aufgeteilt. Die nutzt man je nach Bedarf, und auch ein Mathestudium braucht da auch keiner.

Der Knackpunkt an Burning Wheel sind eigentlich nicht die komplexen Regeln, sondern die Tatsache, daß es zwar auf den ersten Blick daherkommt wie ein „traditionelles“ Fantasy-Schwergewicht mit allem Drum und Dran, aber so einige für „Traditionalisten“ selbstverständliche Dinge auf den Kopf stellt und verregelt. Die Regeln sind ausgelegt auf konfliktorientiertes, von den Spielern vorangetriebenes Charakterspiel bei gleichzeitigem Metagaming. Der Spielleiter hat zwar eine starke Position, aber viele traditionelle Funktionen und Rechte des Spielleiters (Erfahrungspunkte/Steigerung, Schaffung von diversen Fakten, Einbringung neuer NPCs, Schwerpunkte der aktuellen Runde etc) sind verteilt oder eingeschränkt, so daß die Spieler zu einem beachtlichen Teil das Spiel bestimmen.

Der große Vorteil ist: Der Spielleiter spielt aktiv mit und weiß selbst nie, wo es bis zum Ende der Sitzung hingeht, weil er schwerlich railroaden und einen festen Plot vorbereiten kann, ohne das Spiel entgleisen zu lassen und die Regeln zu mißachten. In einem gewissen Sinne übernehmen die Spieler für den Spielleiter teils selbst Spielleiteraufgaben und machen so das Spiel auch für ihn interessant. Das heißt ganz konkret für mich, ich habe keinerlei Quälerei mit der Vorbereitung (ein paar Stichpunkte reichen meist völlig) und Spaß im Spiel, ohne irgendwelche Rücksichten auf den Plot oder sonstwas nehmen zu müssen, solange ich mich nur an die von den Spielern vorgegebenen Beliefs halte.

Nachteil: Wenn die Spieler nicht von sich aus aktiv werden, wenn sie konfliktscheu sind oder negative Konsequenzen fürchten, wenn sie die Regeln nicht wenigstens zum Teil lernen und einsetzen, geht das Spiel gnadenlos in die Binsen.

Meine Erfahrungen mit Fate sind begrenzt, aber „Außen Rolemaster, innen Fate“ scheint mir die Sache recht gut auf den Punkt zu bringen.
»… hier wirkt schon uneingeschränkt das sogenannte Lemsche Gesetz (Niemand liest etwas; wenn er etwas liest, versteht er es nicht; wenn er es versteht, vergißt er es sofort) …«*

Offline sangeet

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Re: [Überzeugt mich von] Burning Wheel
« Antwort #9 am: 6.01.2016 | 16:54 »
Ich hatte das Beliefs System mal rudimentär für Dungeon World genommen. Fand das recht gut und dann auch Regel Arm.
Alles schließt Nichts mit ein.

Offline Chruschtschow

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Re: [Überzeugt mich von] Burning Wheel
« Antwort #10 am: 6.01.2016 | 17:22 »
Ich vermute mal bei BW gibt es auch die Unterscheidung bei den Gummipunkten in Personal und Fate. Ich habe bei TB den Sinn dahinter nicht verstanden, weil beide ähnlich einsetzbar sind. Hätte man die nicht leicht zusammenlegen können? Oder übersehe ich was?
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Praion

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Re: [Überzeugt mich von] Burning Wheel
« Antwort #11 am: 6.01.2016 | 17:47 »
Persona ist mächtiger und du bekommst es nur wenn du deine Ziele/Beliefs voll erfüllst oder mit einem Belief brichst. Dadurch ist es auch seltener.

Beide sind von den Sachen die du machst unterschiedlich genug, dass es Sinn macht die zu trennen.
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Offline Praion

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Re: [Überzeugt mich von] Burning Wheel
« Antwort #12 am: 6.01.2016 | 17:51 »
Achja, Adam Koebel (von Dungeon World) darüber warum BW absolut genial ist: https://www.youtube.com/watch?v=E79DDGdX62I
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Offline Chruschtschow

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Re: [Überzeugt mich von] Burning Wheel
« Antwort #13 am: 6.01.2016 | 17:53 »
Über eine Stunde? Wird für später vermerkt. ;)
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Offline Der Nârr

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Re: [Überzeugt mich von] Burning Wheel
« Antwort #14 am: 6.01.2016 | 18:00 »
@Praion: Spielst du aktuell Burning Wheel?

Was ist denn bei Burning Wheel besser als bei Torchbearer oder Mouse Guard?
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Offline Praion

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Re: [Überzeugt mich von] Burning Wheel
« Antwort #15 am: 8.01.2016 | 08:35 »
Ich spiele im Moment kein Burning Wheel aber es ist mein absolutes Lieblingssystem.
Im Vergleich zu TB oder MG ist BW einfach umfassender und weiter in dem was du machen kannst. MG funktioniert nur für MG artige Missionen. Selbst bei "Mystery" Sachen oder so sieht es schon schlecht aus. Es ist sehr fokusiert in dem was es macht und sehr gut darin. Das gleiche für Dungeon Crawling in TB. Da kommen irgendwann noch Regeln für Wildnis Abenteuer und vielleicht auch für die eigene Keep und sowas aber das wird noch dauern.

BW kann alles davon und noch wesentlich mehr. Es macht GoT besser als jedes andere System, genau so wie es Mittelerde super kann oder Säulen der Erde. Du könntest Sagas of the Icelanders mit Burning Wheel spielen und Leute haben das sehr erfolgreich gemacht. Dadurch das das Spiel charaktergesteuert und zugeschnitten ist sind viele Sachen möglich die mit normalen Fantasy-Systemen so nicht gehen. Wenn du den sprichwörtlichen Zuckerbäcker spielen willst ist das okay weil du entweder
A: Dann Sachen hast die mit dir als Bäcker zu tun haben und du Probleme mit deinen Fähigkeiten lösen kannst/musst
B: Du alle Skills die du nicht hast trotzdem versuchen und dann auch lernen kannst wodurch du unglaubliche Möglichkeiten des Charakterwachstums sehen kannst.

Charaktereveränderung ist unglaublich stark in Burning Wheel. Und das geht von den Skills die du hast, über Traits die du bekommst aber vor allem in der Psyche und Einstellung des Charakters. Das System bringt das aus sich selbst hervor wenn nur den Anreizen in ihm gefolgt wird. Gleichzeitig bringen dich deine Beliefs in Situationen und vor allem Entscheidungen die du so vermutlich nicht getroffen hättest aber die im Spiel unglaublich cool sind.

Zitat von: Burning Wheel
There are consequences to your choices in this game. They range from the very black and white, “If I engage in this duel, my character might die,” to the more complex, “If my character undertakes this task, he’ll be changed, and I don’t know exactly how.” Recognizing that the system enforces these choices will help you navigate play. I always encourage players to think before they test their characters. Are you prepared to accept the consequences of your actions?

Und ich finde das unschlagbar gut. Ich will, das sich Charaktere im Spiel verändern. Wenn man nicht mag, dass der eigene Charakter sich wohin entwickelt was man vorher nicht gesehen hätte ist BW vielleicht nicht das richtige für einen aber Ich will diese Erfahrung haben (weswegen ich z.B. auch Fate echt nicht mag) und kein Spiel macht das besser als Burning Wheel.

Außerdem hat es das beste System für soziale Konflikte das ich bis jetzt gesehen habe und die coolste Charaktererstellung. Ebenso gibt es für mich als Freund von Spielen mit dem System ein Haufen Stellschrauben und Ansätze die man im Spiel nutzen kann. Das tolle daran ist aber das um zu "Powergamen" man "Rollenspielen" muss in BW. Beide Dinge greifen direkt ineinander und bewegen das Spiel vorwärts. Es ist nicht störend oder ablenkend sondern fügt sich helfend in die fortschreitende Handlung ein.
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Offline Mr. Ohnesorge

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Re: [Überzeugt mich von] Burning Wheel
« Antwort #16 am: 8.01.2016 | 09:16 »
Und ich finde das unschlagbar gut. Ich will, das sich Charaktere im Spiel verändern. Wenn man nicht mag, dass der eigene Charakter sich wohin entwickelt was man vorher nicht gesehen hätte ist BW vielleicht nicht das richtige für einen aber Ich will diese Erfahrung haben (weswegen ich z.B. auch Fate echt nicht mag) und kein Spiel macht das besser als Burning Wheel.


Den Absatz verstehe ich nicht so wirklich. Wie läuft Charakterentwicklung in BW und wie unterscheidet sie sich deiner Meinung nach von der in Fate? Und was stört dich am Fate-Ansatz?

Außerdem hat es das beste System für soziale Konflikte das ich bis jetzt gesehen habe und die coolste Charaktererstellung. Ebenso gibt es für mich als Freund von Spielen mit dem System ein Haufen Stellschrauben und Ansätze die man im Spiel nutzen kann. Das tolle daran ist aber das um zu "Powergamen" man "Rollenspielen" muss in BW. Beide Dinge greifen direkt ineinander und bewegen das Spiel vorwärts. Es ist nicht störend oder ablenkend sondern fügt sich helfend in die fortschreitende Handlung ein.

Das mit den sozialen Konflikten wurde hier schon mehrfach erwähnt: wie läuft das ab? Was macht es so außergewöhnlich gut?
Wie sieht die Charaktererschaffung aus? Was macht sie cool?
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Offline Der Nârr

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Re: [Überzeugt mich von] Burning Wheel
« Antwort #17 am: 8.01.2016 | 09:47 »
Ich möchte die Fragen unterstützen, ich verstehe auch das Beispiel (Zitat aus den Regeln) nicht und warum das BW-spezifisch ist und nicht eine Einstellungssache ist, mit der man an jedes Spiel herangehen könnte.

Ich wüsste auch nicht wie ich das leiten sollte. Geben die Regeln da genaue Handlungsanweisungen oder Erläuterungen, wie sich sein Charakter z.B. nach einem Kampf verändert anstatt getötet oder verwundet zu werden?

Ist das dann so ähnlich wie in Vampire, wo man Menschlichkeit verlieren kann oder wie in Hyperborea, wo man meinetwegen seine Wollust reduziert aber dafür Habgier gesteigert wird?

Und wie verhält sich das mit den Beliefs usw. zu dem größeren Hintergrund. Also z.B. in DSA haben auch viele Charaktere sehr konkrete Ansichten, für die sie eintreten, z.B. einen Ehrenkodex, eine Loyalität gegenüber einem Herren (Gott, Kirche, Fürst usw.) und Traits wie "abergläubisch" oder "jähzornig" oder "mutig", die sich auch verändern können. Was macht Burning Wheel da konkret anders als klassische Konzepte?

Ich muss da schon auch an Cortex+ denken. Immer wenn ich lese, was BW leistet, denke ich, das habe ich bei Cortex+ doch auch. Nur mit einfacheren Mitteln / weniger komplex. Darum denke ich, dass für BW schon zentral ist, dass man immer noch ein klassisch regelschweres Spiel ist für Spieler, die sich da gerne richtig intensiv einarbeiten, weil sie auch aus komplexen Regeln Spielspaß ziehen? Es gibt ja Leute, denen auch DSA4 nicht komplex/detailliert genug war. Ich kann mir auch vorstellen, dass ich BW zu meinen Shadowrun- und Earthdawn-Zeiten geliebt hätte.

Ich muss sagen, dass ich mich sehr schwer damit tue, durch die Regeln zu kämpfen. Gerade bin ich in dem Teil, in dem die Steigerungsregeln für Fertigkeiten erklärt werden und dieses hier kann man würfeln und dann würfelt man so... Uaaaahhhh… Allein die Zusammenfassung füllt eine ganze Seite. Ich versuche mal, noch weiter zu machen. Das letzte Praion-Post hat mich noch mal motiviert, dass ich vielleicht doch nur endlich zu des Pudels Kern vorstoßen muss, um das Spiel wertschätzen zu können. Erinnert mich ein wenig an Fading Suns - da fand ich die Setting-Grundidee super, habe angefangen zu lesen und fand es langweilig, bis ich ziemlich weit vorgedrungen war und die einzelnen Teile langsam für mich ein Bild ergaben und ich es dann wieder ganz großartig fand. Vielleicht wird's bei BW ja ähnlich.

Das steht dabei im Widerspruch zu den extrem gut geschriebenen Regeln. Also rein sprachlich. Sehr präzise, gut und flüssig lesbar, auf den Punkt kommend. Das rechne ich dem Spiel hoch an! Man merkt, dass der Autor sich gut überlegt hat, wie man das Spiel am besten präsentiert und so zugänglich wie möglich macht. Wo ich oben schon Cortex+ erwähnt habe, das ist so ziemlich das Gegenteil von z.B. Firefly RPG, das ich extrem schlecht geschrieben und präsentiert finde. BW erfüllt für mich den Anspruch, dass es versucht, die Textmenge zu reduzieren und möglichst wenig überflüssigen Text zu produzieren und das OBWOHL es teils Füllsätze hat, die die Regeln kommentieren oder einen Witz bringen, um den Text aufzulockern. Da muss ich eindeutig sagen, wenn man auf handwerklich gut geschriebene Regeln steht, ist BW auf jeden Fall einen Blick wert.
« Letzte Änderung: 8.01.2016 | 09:50 von Der Narr »
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Offline Praion

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Re: [Überzeugt mich von] Burning Wheel
« Antwort #18 am: 8.01.2016 | 09:53 »
Charakterentwicklung in Fate auf mechanischer Ebene läuft primär darüber, dass dein Refresh erhöt wird, deine Skills besser werden oder du Aspekte änderst. Aspekte ändern hätte den größten Einfluss darauf, wie sich der Charakter im Spiel verhält, was mit dem Charakter passiert. Du musst jedoch nie deine Aspekte ändern wenn du nicht willst.
Das kann man jetzt relativ leicht hausregeln, gebe ich gerne zu. Alle 2 Sessions muss mindestens 1 Aspekt geändert werden. Fertig.

ABER!

Wenn du in einer Situation bist in der du eine schwierige Entscheidung aufgrund deiner Aspekte treffen musst hast du mechanisch klar den Vorteil, wenn du das machst was dein Aspekt sagt. Der Charakter wird sich immer gleich entscheiden wenn man es von der Kosten/Nutzen Seite betrachtet. Dich gegen deine Aspekte zu stellen wird bestraft weswegen Charaktere eher stagnieren.
BW belohnt dich wenn du deinen Beliefs folgst, wenn du das Ziel das dazu gehört erreichst oder wenn du mit ihnen brichst.
Belief folgen wird nur mit Fate belohnt während erreichen oder brechen mit Persona belohnt wird. Sprich das Spiel belohnt dich mehr wenn du eine Entscheidung triffst die deinen Charakter verändert.

Ansonsten verbesserst du deine Skills und Stats in Burning Wheel indem du sie anwendest (wie in Elder Scroll Spielen). Du hast jedoch kein Skill spamming da nur getestet wird wenn es interessant für die Beliefs ist und eine interessante Fehlerkonsequenz da ist (das ist eine Regel).
Du startest mit ein paar Traits aus der Charaktererschaffung, manche davon musst du nehmen andere sind freiwillig gekauft. Traits können mechanische Auswirkungen haben oder nur Fluff sein. Wenn deine Traits die Handlung in eine unerwartete Richtung lenken bekommst du Fate am Ende der Session. Neue Traits bekommst du nach jedem Story-Arc (etwa 6 bis 8 Sessions) und du bekommst sie von den anderen Spielern. Wenn du deinen Charakter super gütig und wohltätig gespielt hast bekommst du einen Trait dafür. Wenn du deinen Tratschtante Trait (den du vielleicht nehmen musstest) nie ausgespielt hast kann er dir gestrichen werden. Dadurch wird das Rollenspiel das du mit dem Charakter geleistet hast auf deinem Bogen festgehalten und das Spiel von allen reflektiert. Vielleicht hast du das was du gespielt hast gar nicht mit Absicht so gesehen aber für alle anderen war das klar. Das ganze läuft so, dass andere Spieler Traits für dich vorschlagen und dann abgestimmt wird ob das passt.

Beliefs und Instincts können jede Session geändert werden. Es kann gut passieren, dass ein Insitnct dazu führt, dass du einen passenden Trait dafür bekommst.

Das mit den sozialen Konflikten wurde hier schon mehrfach erwähnt: wie läuft das ab? Was macht es so außergewöhnlich gut?
Wie sieht die Charaktererschaffung aus? Was macht sie cool?


Die Regel für die sozialen Konflikte gibts kostenlos als preview PDF zum runterladen.
Ganz im groben funktioniert es so, dass beide Seiten am Anfang sagen was sie aus diesem Konflikt wollen. Das System wird nur benutzt, wenn beide etwas wollen das nicht 100% konträr ist und beide Seiten wirklich etwas wollen.
Wenn ich nur dich überzeugen will teste ich einen Skill gegen deinen Will (typischerweise eine recht schwere Probe)
Wenn ich A will und du NichtA dann testen wir einfach nur soziale Skills gegeneinander.
Wenn ich will "wir warten die Wintermonate ab und recherchieren alles was wir können über die Trolle und rüsten uns passend aus" und du "wir nehmen jetzt das Schiff in die Trollgebiete bevor es zu spät ist" dann gehen wir ins Duel of Wits.

Das geniale dabei ist jetzt nicht mal wie genau das Duel abläuft sondern was am Ende rauskommt. Solange du mich nicht besiegst ohne selber "Hitpoints" verloren zu haben steht mir ein Kompromiss zu. Wenn ich nur ein wenig erfolgreich war ein Kleiner wenn ich fast gewonnen hätte ein ziemlich großer.

Das könnte sein: "Okay wir nehmen dieses Schiff aber wir bestechen den Kapitän dass sie eine Woche wartet so das wir wenigstens etwas Ausrüstung bekommen und Bücher auf die Fahrt mitnehmen können" (mittlerer Kompromiss) oder "Okay wir nehmen jetzt das Schiff aber wenn wir das sind stürzen wir uns nicht gleich in Gefahr" (kleiner Kompromiss) oder "Sobald wir rausgefunden haben wie wir die Trolle am besten bekämpfen nehmen wir das erstbeste Schiff" (großer Kompromiss).
Es ist kein "Du hast gewonnen und alle machen genau was du willst" sondern man trifft sich fast immer irgendwo in der Mitte. Das ist
A: Besser für das Klima am Tisch und zwischen den Charakteren
B: Wesentlich mehr wie typische Argumente laufen. Am Ende trifft man sich immer irgendwo näher in der Mitte
C: Gut, da es ewiges Streiten der Charaktere/Spieler am Tisch weil man zu einer Lösung kommen kann umgeht
D: gut für die Story da die Lösung etwas ist womit vorher keiner gerechnet hat
 
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Re: [Überzeugt mich von] Burning Wheel
« Antwort #19 am: 8.01.2016 | 10:06 »
Ich hatte mir vor einiger Zeit mal Burning Wheel gekauft und zum Teil gelesen (also das GRW, nicht Magic Burner und so, ist aber auch schon lange her). Und ich war total begeistert, weil es, wie Praion sagt, wirklich tolle Ansätze zur Charaktererstellung, -Entwicklung und zum Spiel mit dem Charakter während einer Kampagne bietet.
Und bei letzterem liegt der Hase im Pfeffer: Für mich ist es ein Kampagnenspiel (so liest es sich zumindest) und natürlich auch aufgrund der Komplexität nichts für ein oneshot, deshalb steht es leider nur bei mir im Regal rum.

Jetzt hat mich der Praion natürlich wieder angefixt. Also Praion, wann und wo zocken wir BW?  ;D
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Mein größenwahnsinniges Projekt - Eine DSA-Großkampagne mit einem Haufen alter Abenteuer bis zur Borbaradkampagne:
http://www.tanelorn.net/index.php?topic=91369.msg1896523#msg1896523

Ich habe die G7 in 10 Stunden geleitet! Ich habe Zeugen dafür!

Ich führe meinen Talion von Punin in der Borbaradkampagne im Rollenhörspiel
https://rollenhoerspiel.de/

Achamanian

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Re: [Überzeugt mich von] Burning Wheel
« Antwort #20 am: 8.01.2016 | 12:31 »
Jetzt ist mein Interesse daran auch wieder geweckt, so ein Mist!
Was Praion beschreibt, klingt tatsächlich sehr spannend, und die Gratis-Kurzfassung bei Drive-Thru erscheint mir auch sehr viel verständlicher als das Dreierpack der alten Regeln (das ich hatte und verkauft habe, weil ich beim ersteb Leseversuch irgendwie nur "Draußen Bleiben!"-Schilder gesehen habe).

Wahrscheinlich wäre es für mich insofern passender als Fate, als das mich da das Hantieren mit den vielen Aspekten (nicht nur der SC, sondern auch der NSC und der Situation) stört. Da scheint BW ja doch etwas überschaubarer zu sein, bzw. die Mechanik ist stärker auf die Persönlichkeit der SC fokussiert. Außerdem gefällt mir der von Praion beschriebene Ansatz, dass man auch und gerade für's Brechen mit seinen Beliefs belohnt wird - das ist ja der Punkt, an dem üblicherweise erst richtig Charakterdrama aufkommt, und Fate bietet das tatsächlich so nicht, sondern forciert eher das Spielen von Pulp-Helden, die sich und den Erwartungen treu bleiben.

Andererseits schwirrt mir bei der Lektüre der Erfahrungsregeln der Kopf, und ehrlich gesagt ist mir jedes Spiel, das eigene Regeln für "Mounted Combat" braucht, schon ein bisschen suspekt ...

Offline Praion

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Re: [Überzeugt mich von] Burning Wheel
« Antwort #21 am: 8.01.2016 | 12:38 »
Mounted Combat Regeln sind für die da die da richtig tief reinsteigern wollen. Das ist so eines der sehr optionalen Regelgebiete.
Sonst? Linked Reiten-Probe um das Tier in die Schlacht zu lenken, fertig.
Alle Subsysteme in BW lassen sich durch einfache und gelinkte Proben ersetzen. Man kann mit den ersten 80 Seiten ohne Probleme für lange Zeit spielen. Würde ich sogar emfehlen. Subsysteme kann man dann nach und nach zuschalten.
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Jason Corley

Offline Chan

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Re: [Überzeugt mich von] Burning Wheel
« Antwort #22 am: 8.01.2016 | 12:57 »
Ich kann das nur unterschreiben, was praion sagt.
Der Kompromiss im Duel of wits ist sehr genial. Es treibt die Story voran und sorgt für einen Ausgang, der nicht vorgesehen war.
Ich hab das Spiel durch praion kennengelernt und schätzen gelernt. Es verändert die Wahrnehmung von Charakterzielen im Rollenspiel sehr.
Zum leiten gibt es einen schönen Ratgeber im Spiel. Ähnlich wie bei powered by the Apocalypse gibt es Aufgaben für Leiter und Spieler.
Es stimmt, dass das Spiel für Kampagnespiel ausgelegt ist und da auch am besten funktioniert.

Offline aikar

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Re: [Überzeugt mich von] Burning Wheel
« Antwort #23 am: 8.01.2016 | 13:03 »
Ich schau mir gerade das Video an. Das System klang wirklich genial...bis er zum Kampf/Konflikt gekommen ist.
Ich fühl mich erschlagen.
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Offline Der Nârr

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Re: [Überzeugt mich von] Burning Wheel
« Antwort #24 am: 8.01.2016 | 13:11 »
Ich habe jetzt schon öfter gelesen, dass man ja auch nur mit den 80 Seiten spielen kann.

Also ich sehe das so: Ich kann auch ganz ohne BW spielen ;).

Entweder sind also diese 80 Seiten schon so verdammt gut (überzeugt mich!), dass ich den Rest wirklich nicht brauche. Dann weiß ich nicht, wieso man nach den 80 Seiten nicht aufgehört hat. Der Kram ist ja wohl aus einem Grund im Regelwerk.

Oder es ist eben doch der Rest, der das Spiel erst so richtig gut macht.

Dass ich nämlich einfach die Lernkurve flacher halten kann, indem ich nicht gleich mit der vollen Breitseite einsteige, setze ich bei jedem Rollenspiel voraus - das macht BW nicht speziell. Da muss also mehr hinter stecken, als nur die Lernkurve angenehmer zu gestalten.

Was ich dem entnehme, ist, dass die Verzahnung zumindest gut gelungen ist, bzw. dass die Subsysteme für sich autark sind und ich daher ein Subsystem aktivieren kann, ohne dass das gleich Probleme macht, weil ich ein anderes Subsystem nicht aktiviert habe.

Zum Beispiel kann man in DSA4 auf Reichweiten-Regeln (Distanzklassen) im Kampf verzichten, dann verschiebt sich aber komplett das Balancing der Kampffertigkeiten und Waffen. So wie es beschrieben wird, würde ich davon ausgehen, dass es in BW nicht passieren kann – ich meinen Charakter also nur auf Basis der 80 Seiten gestalten kann und wenn der SL dann ein Subsystem aktiviert verändert sich mein Charakter nicht, sondern der ist immer noch genauso, wie ich ihn haben wollte und ihn mir vorstelle und nur weil das Subsystem aktiviert wurde, verändert sich nicht die Beziehung zu anderen Subsystemen?
Also wenn z.B. komplexe Kampfregeln aktiviert werden, sind auf Kampf fokussierte Charaktere nicht im Vorteil, weil jeder immer noch genauso gut oder brauchbar im Kampf ist. Man widmet dem nun nur mehr Aufmerksamkeit?
Spielt aktuell Deadlands reloaded
Spielleitet aktuell gar nix
In Planung Fate Core, Pendragon