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[Serie] Star Wars Rebels

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Mr Grudenko:
Angesichts des ersten Trailers: Braucht die Ahsoka Serie einen eigenen Thread, oder machen wir hier einfach mit der Life-Action Version von Rebels weiter? ;)

Undwiederda:
Könnte man eigentlich machen

Zed:
Vielleicht verlagern wir die Anmerkungen von "Star Wars Rebels" weg von "Ahsoka" hierher. Mods, vielleicht arbeitet Ihr den "Rebels" Thread ab hier noch ein wenig in diesen Thread ein?!

Ich schrieb ja, dass ich Rebels nicht uneingeschränkt gut finde. Das sind meine Negativpunkte:

Wiederholung
"Rebels" ist eine Action-Serie. Bei entsprechend kurzen Folgen lässt sich natürlich nicht immer ein differenziert ausgestalteter Plot nutzen. Viele Folgen sind für mein Empfinden nach dem dann doch allzuwiederkehrenden Muster gebaut:

Es beginnt mit Action, die vorerst beigelegt wird -> ein Plan wird geschmiedet -> eine Figur erhebt Einspruch, wird aber überstimmt -> der Plan wird actionreich umgesetzt -> es läuft anders, als geplant und die Figur, die den Einspruch einlegte, hatte Recht -> Sie improvisieren sich zum Sieg oder zum Rückzug

Am besten gefallen mir die Episoden, die von diesem Plot abweichen. Die "Enemy Mine"-Episode mit Zeb und Kallus ist so eine.

Ezra
Ezra ist für mich Licht und Schatten. Ein 15jähriger, machtsensitiver Straßenjunge, für den keine Ansage, kein Verbot eine Bedeutung hat. Gut: Wie er Vertrauen fasst, seinen (überlebensnotwendigen) Egoismus überwindet, seine neue Familie akzeptiert und entsprechend trauert, wenn ein Mitglied verloren geht. Schlecht: Dass er seine Art, alles zu ignorieren, was man ihm sagt, nicht wirklich ablegt, und er auch am Ende der Jahre, die er auf Ghost verbringt, immer noch derselbe Grenzüberschreiter ist. Und dass seine Familie und Freunde da immer mitgehen, ja, er sogar ein militärische Kommando verantworten darf, obwohl Ezra mit seiner unbedachten Art davor wirklich viele unnötige Gefahren heraufbeschworen hat.

Hera und Sabine
Während Kanan und Ezra ausführliche Character-Arcs bekommen, fallen diese für Sabine und Hera mau aus. Kanan nimmt seine Lover- und Vater- (mit vielen Zweifeln) Rolle an und trägt sie bis zur letzten Konsequenz. Ezras mühseelig erworbenes Vertrauen in seine Mitwesen zahlt sich aus, wie das Finale dadurch beweist, dass wirklich alle am Ende bei Fuß stehen. Kanan und Ezra sind am Ende der Serie andere Menschen als zu Beginn.

Aber Hera und Sabine? Sabine ist zu Beginn hauptsächlich schnippisch, und sie ist es zum Schluss, da haben auch ihre Mandalorianerepisoden und die beinahe-Erschaffung einer Vernichtungswaffe nichts geändert. Hera ist immer noch eine tolle Pilotin, und am Ende darf sie Generalin sein und ein Love-Interest. Aber Etiketten, die eine Figur aufgeklebt bekommt, sind noch kein Character-Arc, beide sind am Ende dieselben Charaktere wie zu Beginn. Bei Zeb sehe ich immerhin etwas Veränderung, vom cholerischen Muffkopf und Ezra-Hasser zum nicht mehr ganz so emotionsgeleiteten Kämpfer und Ezra-Onkel.

Licht und Schatten: Mythologie-Episoden
Ich mag sie grundsätzlich, die Idee der Holocrons; neutrale, riesenhaft Machtwesen; und alte Tempel. Die Macht darf gerne mehr sein, als psionisches Vetrauen in die eigene Intuition. Hervorragend - auch optisch - die Folge im nicht letztlich ergründeten schwarz-weißen Machtraum mit seinen Portalen. Aber was war das für ein Angebot des Imperators in der letzten Staffel zur Erschaffung einer neuen Realität? Dass man Ezra damit verführen könnte - okay, das ist gut - aber seit wann ermöglicht die Macht es, im Phantasialand zu leben? Das schien mir zu weit hererfunden.

Jede zweite Folge ein kaputter Sternenzerstörer
Die kleine Rebellen-Truppe soll mächtig was reißen - und zwar in jeder Folge. So beeindruckend die Architektur und Größe des imperialen Waffenarsenals auch ist, sie wird für mich schnell entwertet, weil unsere Rebellen schlicht jeden Sternenkreuzer austricksen und dann doch zur Expolsion bringen. Wenn Imperiale schießen, ist das wirklich nicht ein Stück bedrohlich - denn sie verfehlen quasi immer. (Ja, das war auch in den Filmen so, aber hier waren die Sturmtruppler n o c h lächerlicher.) Die Rebellen müssen ab und zu quasi aussprechen, was ich nicht mehr erkennen konnte: "Jetzt werden es langsam zuviele!" Durch diese "Gesetzmäßigkeiten" - Sternenzerstörer sind kein Problem, und Imperiale Infantrie erst recht gar nicht - ging in meinen Augen viel Bedrohung verloren.

Was die Serie sein will
Sie soll das jugendliche Publikum ansprechen. Actionreich ist sie überwiegend aus Sicht der Rebellen erzählt, und da heißt es: Dem Imperium schaden, wo es geht - und Sturmtruppen sind gesichtsloses Kanonenfutter. Bliebe es dabei, wäre es konsequent gewesen, Episode 4 als Serie: Gute Idee.

Doch zugleich gibt sie einigen Aspekten der Geschichte und einigen überraschenden Figuren Tiefe: Beleuchtet wird zB Thrawn als magnetisches Mastermind - die Synchronstimme ist noch besser als das Original, finde ich. Oder die sehr tolle Wandlung von Agent Kallus. Hervorragend fand ich auch die Episode, in der Ezra sich als Absolvent der Nachwuchsakademie des Imperiums ausgibt, und zumindest die angehenden Offiziere einmal "Gesichter bekommen". Jedoch wird außer diesen Spotlights der Seite des Imperiums wenig Aufmerksamkeit gegeben.

Doch beides zusammen ergab für mich ein manchmal äußerst ungutes Gefühl: Die Rebellen wurden für mich zu von der Serie nie in Frage gestellten Terroristen: Obwohl einige Kontrahenten nun "echte Menschen" und kein Abziehbild von Kanonenfutter waren, wurde munter weitergeplant, wie sie in die Luft gesprengt werden sollen. Tiefergehende Gedanken, was man da macht, wurden nicht erörtert.

Jaaha, ich sehe schon, was Du gleich tippen möchtest: Was ich denn erwarte, ist doch nur ne Serie etc.

Natürlich kann man bei einer solchen Story auch in die Tiefe gehen - und das fantastische "Andor" zeigt, wie das geht: Rebellion ist notwendig, aber dreckig, blutig und "Held" kann man bei genauem Hinschauen nicht genannt werden. So geht Tiefe.

Rebels stellt für mich ein Mischmasch aus oberflächlichem Rebellenheldentum (Die Macht wird's schon richten) und partieller Ausleuchtung dessen, was Rebellion bedeutet dar - ohne den zweiten Teil letztlich ernst genug zu nehmen. Ich finde: Entweder "Episode 4" oder "Andor" - aber die Mischung in "Rebels" fühlt sich für mich manchmal nach unreflektiertem Feiern von Terrorismus an - um es mal überspitzt auf den Punkt zu bringen.

Ich fahre jetzt besser mal meine Schildbatterien hoch.  ;D

manbehind:

--- Zitat von: Zed am 25.08.2023 | 11:14 ---Doch beides zusammen ergab für mich ein manchmal äußerst ungutes Gefühl: Die Rebellen wurden für mich zu von der Serie nie in Frage gestellten Terroristen: Obwohl einige Kontrahenten nun "echte Menschen" und kein Abziehbild von Kanonenfutter waren, wurde munter weitergeplant, wie sie in die Luft gesprengt werden sollen. Tiefergehende Gedanken, was man da macht, wurden nicht erörtert.
--- Ende Zitat ---

Tja, das ist halt wie in "A New Hope": Luke zerballert den Todestern, und danach wird der millionenfache Massenmord zünftig gefeiert und mit Medaillen belohnt ^^

Zed:

--- Zitat von: manbehind am 25.08.2023 | 11:24 ---Tja, das ist halt wie in "A New Hope": Luke zerballert den Todestern, und danach wird der millionenfache Massenmord zünftig gefeiert und mit Medaillen belohnt ^^

--- Ende Zitat ---
Aber sie sind bei Episode 4 so klug und beleuchten die millionenfache Besatzung des Todessterns gar nicht in der Tiefe - und George Lucas hebt hervor, dass durch diese Aktion nicht noch mehr unschuldige Planeten mit noch mehr Bevölkerung vernichtet werden. - In Episode 4 läuft das Feiern der Rebellion deshalb rund, meine ich.

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