Pen & Paper - Spielsysteme > Fate
"Äh ... WAS???" oder Wie kann man nur so ein Regelbuch verbrechen?
Chiarina:
--- Zitat von: aikar ---Allerdings ist Fate Core ohnehin ein System, bei dem man imho nicht so oft während des Spiels nachschlagen müssen sollte.
--- Ende Zitat ---
Genau. Ich brauche eine Tabelle mit Überwinden/Vorteil erschaffen/Angriff/Verteidigung und Misserfolg/Unentschieden/Erfolg/voller Erfolg (selber gemacht, geht schnell).
Dann brauche ich das Lesebändchen an der Skillseite um notfalls mal nachschauen zu können, ob man mit einem Skill verteidigen kann oder nicht. Und dann muss ich ganz selten mal nachschlagen, was für eine Fertigkeit für eine gegnerische Aktion als Widerstandswurf eingesetzt werden kann. Das war´s. Ich muss nur ganz selten blättern und selbst diese Momente werden rapide immer seltener. Noch zwei, drei Sitzungen und ich muss gar nicht mehr blättern. Ich habe 30 Jahre Midgard gespielt und habe bis zum Ende immer wieder aufwändig blättern müssen. Fate spiele ich nun ca. 1 Jahr und die Zeit des Blätterns ist vorbei. Das ist für mich nicht nur ein Unterschied, das ist ein entscheidendes Kriterium.
Die einzige konkrete Kritik im Ausgangsbeitrag bezieht sich offenbar auf die Beispiele. Warum heißt der Strang dann "Wie kann man nur so ein Regelbuch verbrechen?" Ich fand die Beispiele ganz lustig, einige sind konkret auf die Regeln bezogen hilfreich, andere vermitteln mir ein gutes Gefühl für die Herangehensweise, mit der das Spiel konzipiert wurde und die man sich offensichtlich auch bei der Anwendung vorstellt, wieder andere Beipiele hätte man auch weglassen können. So eine Pauschalverurteilung, wie der Strangtitel das hier implziert, finde ich völlig deplaziert.
Crimson King:
FATE Core ist kein Regelwerk, sondern ein Baukasten. Tatsächlich wären für einen solchen gute Anleitungen dafür, wie man sich einen eigenen Regelsatz baut, sehr hilfreich. Die Anwendung der Basisregeln im Spiel ist bei FATE Core in der Tat so einfach, dass Nachschlagen kaum notwendig ist.
Chruschtschow:
Ich fand's ganz angenehm zu lesen. Jedenfalls war ich fix durch ohne motivationsbedingte Pausen. Die kurzen und knackigen Regeln findest du wie schon erwähnt in FAE. Dass viel über Beispiele gemacht wird, liegt nun ein Mal in der Natur von Fate. Erst in der Fiktion klären, was du mit welchem Ziel machen willst und dann die passende Regel raus suchen. BREAKING NEWS: Mit dem Ansatz müssen Anwendungsbeispiele mit der Fiktion anfangen. Das hat zwangsläufig etwas anekdotisches. Mir hat das tatsächlich auch geholfen zu schnallen, wie es laufen kann.
Wer das lange Extrakapitel haben möchte, schaut übrigens ins Toolkit. Das ist sozusagen die Langversion. ;)
Nachschlagen? Milestones. Obwohl das auch seltener wird.
Eins noch: ich rede von der englischen Version. Auf deutsch habe ich nur Turbo daheim.
Sashael:
--- Zitat von: Chiarina am 17.01.2016 | 13:35 ---Die einzige konkrete Kritik im Ausgangsbeitrag bezieht sich offenbar auf die Beispiele. Warum heißt der Strang dann "Wie kann man nur so ein Regelbuch verbrechen?" Ich fand die Beispiele ganz lustig, einige sind konkret auf die Regeln bezogen hilfreich, andere vermitteln mir ein gutes Gefühl für die Herangehensweise, mit der das Spiel konzipiert wurde und die man sich offensichtlich auch bei der Anwendung vorstellt, wieder andere Beipiele hätte man auch weglassen können. So eine Pauschalverurteilung, wie der Strangtitel das hier implziert, finde ich völlig deplaziert.
--- Ende Zitat ---
Wir kommen in unserer Runde immer wieder mal in Situationen, bei denen wir sagen "Hm ... so kann das eigentlich nicht gemeint sein".
Dann blättern wir minutenlang in unseren drei Regelbüchern und irgendwann findet einer mal eine Stelle, wo auf ein Problem ähnlich unserem eingegangen wird. Und dann kommt zum Schluss raus: Irgendwie so halt in die Richtung und habt Spaß. Das ist nicht hilfreich. Mag sein, dass wir stark durch regellastige Systeme sozialisiert wurden. Aber uns fehlt da doch oft eine klare Ansage.
Sei es, dass die Mobrules bei uns in einem Fall zu nahezu unbesiegbaren Minions geführt haben, sei es, dass es uns immer noch nicht so ganz klar ist, wie jetzt eigentlich Stunts funktionieren (die Beispiele gehen von WAS-kann-man-damit-? bis zu Und-weshalb-sollte-man-DAFÜR-Ressourcen-opfern-? und es gibt keine Hilfestellung im Buch, wann etwas nun ingame bei Aktivierung bezahlt werden muss und was einfach so nebenher laufen kann) oder seien es Dinge wie Extras.
Und nein, das Beispiel erklärt eben NICHT, wie man Extras benutzt. Nur, dass man sie benutzen könnte, aber die Gruppe sich dagegen entscheidet. Das hilft nicht! In einem Beispiel erwarte ich, dass die Gruppe das besprochene Regelelement nutzt und mir die Auswirkungen beschrieben werden.
Übrigens kann man sich mit Lore sehr wohl verteidigen, wenn man Magie damit wirkt. Oder wie definiert man einen Magischen Schild, der Angriffe abwehrt? Wenn man sagt, dass es SO eine Magie nicht gibt, dann ist das eine sehr explizite Settingregel, die imho in einem so freien Regelwerk wie Fate nichts zu suchen hat.
Wir haben explizite neue Skills eingeführt, die Elementmagie nutzbar machen. Firemagic, Earthmagic und so weiter. Führte dazu, dass wir kleinen Kreativköpfe irgendwann diese Skill so häufig nutzten, dass wir hauptsächlich Skillpunkte auf diese Skills gelegt haben. Was so ziemlich das Gegenteil von dem war, wie wir uns das am Anfang gedacht hatten.
--- Zitat von: Crimson King am 17.01.2016 | 13:41 ---FATE Core ist kein Regelwerk, sondern ein Baukasten. Tatsächlich wären für einen solchen gute Anleitungen dafür, wie man sich einen eigenen Regelsatz baut, sehr hilfreich. Die Anwendung der Basisregeln im Spiel ist bei FATE Core in der Tat so einfach, dass Nachschlagen kaum notwendig ist.
--- Ende Zitat ---
Das meine ich. Die Basisregeln sind extrem einfach und schnell verinnerlicht. Sobald man aber im Spiel am Tisch auf Sonderfälle trifft, fehlt uns die Anleitung, wie wir dafür funktionierende Regeln ableiten können. Das geht zwar auch mit etwas Eigenarbeit so, aber bei einer Runde, die sich einmal im Monat für ca. 4 Stunden trifft, fehlt auch einfach die Zeit, Lösungsansätze auszutesten. Da würden wir es besser finden, wenn man dafür ein paar handfeste Beispiele bekommen könnte. Und zwar durchaus mit ein paar Hinweisen für das Pro und Contra.
Wisdom-of-Wombats:
Also ich habe Fate Core (auf englisch) damals verschlungen als es raus kam und es ist sehr lesbar und unterhaltsam (!) geschrieben. Auch die Gliederung der Themen ist gut, da am Ende eines Themas auch die Seite zu Ende ist und fast alle Überschriften 2. Ordnung mit dem Beginn einer Seite einhergehen. Die Beispiele sind ausführlich, unterhaltsam und anschaulich. Alles was ich davon erwarte.
Im Spiel brauche ich eigentlich nur die Übersicht auf dem Cheat Sheet (und selbst die wird zunehmend überflüssiger).
Das Extras Kapitel ist allerdings der schwächste Punkt des Buchs. Das Fate System Toolkit (dt. Fate Handbuch) bietet hier erheblich mehr, bessere und konkretere Beispiele. Das Extra Kapitel ist damals während der Kickstarter Kampagne auch noch mal komplett überarbeitet worden, weil V1 des Kapitels noch schlechter war. Eigentlich zeigt das Kapitel nur verschiedene Methoden, um Extras zu bauen und lehrt durch Beispiele. Das verlangt von der eigenen Gruppe aber gehörig Abstraktionsvermögen, um eigene Extras bauen zu können. Wie gesagt, dass Fate System Toolkit bietet hier bessere Hilfe.
Generell bin ich inzwischen eh' der Meinung Fate Core sollte mit der Erfahrung der letzten drei Jahre noch mal überarbeitet werden. Es ist für damals gut geschrieben, hat aber gerade im Bereich der Stunts (die Once per Scene und "kostet ein Fate Punkt" Stunts sind schlecht ausbalanciert zu den regulären Stunts) und des Kapitels Extras eklatante Schwächen.
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