Autor Thema: Blockadebrecher-Thread  (Gelesen 4256 mal)

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Offline Grey

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Blockadebrecher-Thread
« am: 26.01.2016 | 16:40 »
Hallo zusammen,

dieser Thread soll dazu dienen, sich über aktuelle Schreibblockaden auszulassen und Hausmittelchen dagegen auszutauschen.

Ich fange gleich mal an: Heute beim Grübeln über eins meiner aktuellen Projekte konnte ich endlich mal den Finger auf ein Problem legen, warum es nicht in Schwung kommt: Ich bringe es nicht übers Herz, allzu fies zu meinem Protagonisten zu sein.

Ich meine, für uns als Autoren ist das ja eigentlich der Job. Wir bringen unsere Charaktere in besch...eidene Situationen, damit die Leser sich daran ergötzen können, wie sie wieder rausstrampeln. Nur dass manche dieser Situationen irreversibel sind, z.B. der (teilweise selbstverschuldete) Verlust der Familie. Zur Zeit habe ich einfach nicht den Nerv, meinem Prota was von diesem Kaliber anzutun. Nach ein paar turbulenten Jahren in meinem eigenen Leben habe ich wohl einfach zu viel Sehnsucht nach "Heile Welt", um mir bzw. einer Identifikationsfigur auch noch in meiner Phantasie irgendwelche Grausamkeiten anzutun.

Was also kann ich gegen diese Blockade tun? Eine Idee war, mir vielleicht Schreibübungen zum Thema "Leiden" aufzuerlegen, aber mir fällt da gerade keine konkrete Aufgabenstellung zu ein. Euch vielleicht?
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Offline Antariuk

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Re: Blockadebrecher-Thread
« Antwort #1 am: 26.01.2016 | 17:31 »
Schöner Faden! :d

Ich kenne das Problem dass man als Autor zu sehr an seinen Protagonisten hängt nur zu gut, aber im Verlauf der letzten...  5 Jahre? konnte ich das ablegen. Geholfen haben mir dabei zwei Dinge: 1.) die Geschichte oder auch nur die Einzelsituation im Freundeskreis präsentieren und Rückmeldungen einholen. Gerne auch konkret mit der Ansage dass es fies sein kann/soll, weil man es selber nicht gebacken bekommt. 2.) bei Situationen wo Charakter auf Charakter prallt, es also nicht eine Verkettung unglücklicher Umstände ist, sich mal ganz bewusst versuchen in die Rolle des Gegners, bzw. nicht-Hauptprotagonisten zu versetzen und nachsehen was aus dessen Sicht die beste Handlung wäre und wie hoch die Chancen sind dass es klappt. Zumindest ich tue mich nämlich schwer damit andere Perspektiven "so im Vorbeifahren" vollwertig einzunehmen, was das Problem der Samthandschuhe auf jeden Fall nicht leichter macht.

Aktuelles Beispiel: eine Heldengeschichte die als Eberron FanFiction begann und mittlerweile in einer eigenen Welt spielt nimmt aktuell ein ziemlich düsteres Ende weil ich mich dazu entschlossen habe zwei der vier Gruppenmitglieder draufgehen zu lassen und das verbliebene Paar mit inkompatiblen Persönlichkeiten, einer Schwangerschaft sowie einem Fall von unbehandelter Lykanthropie in der Wildnis sitzen zu lassen. Die Ideen hatte ich schon lange, aber ich habe mich nie getraut dass auch knallhart anzuwenden, vor allem weil die beiden gestorbenen Helden mein Lieblingspaar waren.

Bezüglich der Schreibübungen, vielleicht könnte man daraus ein (ernsthaftes) Forenspiel machen? Du schreibst ein-zwei Absätze, vielleicht auszugsweise aus deinen aktuellen Werken oder einfach nur Platzhalter mit persönlich favorisierten Archetypen, und jemand anders muss dann ein-zwei Absätze schreiben wie das Ganze in Leid oder Elend ausgeht? Also nicht als platten Einzeiler, sondern schon gut hergeleitet und ausgeschrieben.
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Offline Iona

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Re: Blockadebrecher-Thread
« Antwort #2 am: 26.01.2016 | 17:39 »
Eine Idee für eine Schreibübung:

Kannst du dich an eine Rollenspielrunde erinnern, in der du einen Spielercharakter dargestellt hast oder als SL oder Mitspieler erlebt hast, der unter unterschiedlichen Widrigkeiten leiden musste?
So könnte man mit einem Erfahrungsbericht beginnen. So brauchst du dir nicht selbst die Schwierigkeiten ausdenken, sondern erst einmal nur beschreiben, was passiert ist und langsam die Distanz abbauen.

Vielleicht sogar aus unterschiedlichen Perspektiven?
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Offline Auribiel

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Re: Blockadebrecher-Thread
« Antwort #3 am: 26.01.2016 | 18:02 »
Was also kann ich gegen diese Blockade tun? Eine Idee war, mir vielleicht Schreibübungen zum Thema "Leiden" aufzuerlegen, aber mir fällt da gerade keine konkrete Aufgabenstellung zu ein. Euch vielleicht?

Vielleicht hilft dir ja, was mir beim Rollenspiel hilft:

Wenn ich in einem meiner Charaktere bin, dann kann ich auch zu keinem SC oder NSC wirklich fies sein (mit einer Ausnahme, aber der Char hat auch ein Eigenleben...  :o), aber wenn ich in die SL-Rolle schlüpfe habe ich kein Problem mehr damit, fies und gemein zu NSCs und SCs zu sein, da es ja nicht "ich" bin, sondern der "anonyme Erzähler" des Geschehens und die Gemeinheiten notwendig sind, damit die anderen eine spannende/dramatische Geschichte erleben.

Vielleicht brauchst du ein SL-Alter-Ego, hinter dem du dich verstecken kannst, wenn du gemein zu deinen Figuren sein musst? Mir hilft jedenfalls diese Distanz um N/SC leiden zu lassen...  8]
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Offline Grey

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Re: Blockadebrecher-Thread
« Antwort #4 am: 27.01.2016 | 10:21 »
@Alle: Danke schonmal! :d

Ich glaube, am besten hilft mir derzeit Ionas Vorschlag weiter. :) Mir die Situationen nicht neu ausdenken zu müssen, sondern bereits Erlebte zu verarbeiten, klingt nach einer großartigen Übung.

@Darth Revan/Auribiel: Hm, das SL-Alter-Ego war früher überhaupt kein Problem. Vielleicht macht es Urlaub, weil ich in den letzten Jahren zu viel leiten musste? :-\

(Hmm, mein SC-Ich will "Heile Welt, weil ich zuviel leiden musste, und mein SL-Ich streikt, weil ich zuviel leiten musste. Was sagt uns das? Der SL ist härter als der SC, zumindest im Konsonanten.)
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Offline Conan der Barbier

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Re: Blockadebrecher-Thread
« Antwort #5 am: 28.01.2016 | 11:12 »
Meine persönliche Taktik ist beim Leiten im Prinzip dieselbe wie beim Schreiben: Ich versuche nie von Charakteren auszugehen, sondern immer von der Story. Die Story ist sozusagen mein heißgeliebter Protagonist, der Charaktere kommen und gehen sehen kann ;)

Das klingt ziemlich trivial, aber für mich macht es durchaus einen Unterschied, ob ich mich beim Schreiben meiner Exposés frage "Was könnte Charakter x erleben?" oder "Wie könnte Charakter x zu meiner Geschichte beitragen?" Es gibt in meinen Geschichten, ob nun in Textform oder als Rollenspiel, auch selten eine Hierarchie meiner Figuren im Sinne von "dieser und jener ist mir am wichtigsten". Ich habe quasi immer mehrere Eisen im Feuer.

Es mag allerdings sein, dass ich in der Beziehung ohnehin nicht zu Skrupeln neige ;D Wenn ich im Rollenspiel eine wirklich tolle Geschichte miterzählen kann, schmerzt es mich selten, falls einer meiner Charaktere einen stilvollen, atmosphärischen Tod stirbt.
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Offline Grey

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Re: Blockadebrecher-Thread
« Antwort #6 am: 28.01.2016 | 11:31 »
Meine persönliche Taktik ist beim Leiten im Prinzip dieselbe wie beim Schreiben: Ich versuche nie von Charakteren auszugehen, sondern immer von der Story.
Dann bist du anscheinend ein Plot-orientierter Autor. Das ist eins der Werkzeuge aus diversen Schreibschulen: Das erzählerische Dreieck Plot-Charaktere-Weltenbau. In welcher der drei Ecken man seinen persönlichen Einstieg am besten findet, ist individuell sehr verschieden.

Mit dem Plot zu starten, funktioniert bei mir leider nicht so richtig. Ich habe früher so geschrieben, aber die Charaktere gerieten mir dann ziemlich dröge und leblos. Als bevorzugte Einstiegsecke hat sich für mich der Weltenbau entpuppt. Die Welt bringt Charaktere hervor und deren Leidenschaften und Entscheidungen treiben einen Plot voran. Wenn ich es umgekehrt aufzuzäumen versuche, hemmt mich das eher. (Zur Zeit jedenfalls; ich habe da schon verschiedene Phasen durchgemacht.)

EDIT:
Es mag allerdings sein, dass ich in der Beziehung ohnehin nicht zu Skrupeln neige ;D Wenn ich im Rollenspiel eine wirklich tolle Geschichte miterzählen kann, schmerzt es mich selten, falls einer meiner Charaktere einen stilvollen, atmosphärischen Tod stirbt.
Jetzt, wo du's sagst, fällt mir auf: Wenn einer meiner Charaktere stirbt, macht mir das interessanterweise gar nicht so viel aus, sofern es schön dramatisch geschieht.

Womit ich im Moment nicht klarkomme, ist, wenn unter einem Fehler meiner ID-Figur andere (befreundete) Charaktere irreversibel zu leiden haben.

Danke für den Moment der Erleuchtung, Conan. :)
« Letzte Änderung: 28.01.2016 | 11:37 von Grey »
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El God

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Re: Blockadebrecher-Thread
« Antwort #7 am: 28.01.2016 | 11:41 »
Huch, der Thread ist völlig an mir vorbeigegangen. Damit das nicht nochmal passiert, lasse ich erstmal ein Abo da.

Später mehr.

Offline Conan der Barbier

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Re: Blockadebrecher-Thread
« Antwort #8 am: 28.01.2016 | 12:22 »
Mit dem Plot zu starten, funktioniert bei mir leider nicht so richtig. Ich habe früher so geschrieben, aber die Charaktere gerieten mir dann ziemlich dröge und leblos. Als bevorzugte Einstiegsecke hat sich für mich der Weltenbau entpuppt. Die Welt bringt Charaktere hervor und deren Leidenschaften und Entscheidungen treiben einen Plot voran.

Das ist natürlich auch ein Argument. Mir ist schon von verschiedener Seite gesagt worden, dass meine Stories zwar abwechslungsreich, spannend und logisch aufgebaut seien, manche Figuren aber zu wenig Profil bekämen und damit in ihren Handlungen zu unmotiviert wirkten. Das könnte eine Folge meines Ansatzes "Story vor Charakter" sein - darauf muss ich mal eine Weile herumdenken.

Insofern Merci ebenfalls für einen interessanten Denkanstoß :)
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Offline Grey

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Re: Blockadebrecher-Thread
« Antwort #9 am: 14.09.2017 | 21:52 »
*Resurrect Thread*

Ich bin momentan in meinem SF-Comic-Projekt in einem Teufelskreis gefangen:

Wenn ich anfangen will, eine Story zu plotten, meint ein Teil meiner Selbst: "Lohnt sich nicht. Die ersten Zeichnungen bremsen mich gleich wieder aus, da ich die Raumschiffe erst einüben muss."

Wenn ich mich hinsetzen will, um schon mal die Raumschiffe einzuüben, meint ein anderer Teil: "Wozu? Du hast doch noch gar keine Story, in der sie eine Rolle spielen."

Hat jemand eine Idee, um das aufzubrechen? :-\
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Offline Silent

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Re: Blockadebrecher-Thread
« Antwort #10 am: 14.09.2017 | 22:20 »
Mhh, Plots gibt es wie Sand am Meer. Nimm einfach einen einfachen, der es dir erlaubt ein Raumschiff aus mehreren Richtungen auszuloten.

Ein Raumkreuzer fliegt durchs All von A nach B über C. An Bord sind eine Menge Crew, eine hochrangige Diplomatin, welche mit einer umstrittenen Depesche auf dem Weg zu einer Kolonie ist. Ebenso an Bord ist eine blinde Passagierin, welche von B fliehen müsste. Am besten hat sie noch irgendwas wertvolles dabei, welches eine Verfolgung rechtfertigen würde. Wir runden dann noch mit einem Betrüger ab, der sich als obligatorischen Beobachter ausgibt. Jedes Schiff, welches legal durch diesen Sektor fliegen will, muss einen solchen dabei haben.

Nun kommt es zu einem Enter-Angriff und jeder der drei denkt natürlich, dass dieser Angriff wegen der eigenen Person stattfindet.

Jetzt kannst du aus mehreren sozialen Schichten, die auf dem Schiff sind die Handlung antreiben. Geh einfach davon aus, dass einer der drei wirklich das Ziel der Übung ist und lass jeden der drei folgerichtig handeln. Wenn du richtig Spaß haben willst, dann kommt es gleich zu zwei Enterangriffen leicht zeitversetzt, damit alle so richtig ins Schwitzen kommen.

Einige Fragen die das Schreiben dabei anregen:
- Warum ist die Depesche umstritten?
- Warum kann man sich auf diesem Schiff so sicher verstecken? Zu welchem Preis?
- Was ist mit dem echten Beobachter und warum braucht man überhaupt einen in diesem Sektor?
- Ist es sinnvoller sich zu verstecken oder das Heil in der Flucht zu suchen?

Solche Vorlagen haben mir bisher immer geholfen, wenn ich etwas ausloten wollte. Im Netz gibt es auch haufenweise Zufallsgeneratoren, womit man sich solche Anweisungen selbst basteln kann. Seventh Sanctum ist da eine übliche Adresse.
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Offline Conan der Barbier

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Re: Blockadebrecher-Thread
« Antwort #11 am: 15.09.2017 | 13:02 »
Ich glaube, es ist schwierig, dir da einen guten und vor allem konkreten Rat zu geben, weil jede/r vermutlich ein bisschen anders tickt, was Motivation und Inspiration angeht. Säße ich beispielsweise an einem Comicprojekt (bei meinen grottigen Fähigkeiten als Zeichner ist das ein sehr starker Konjunktiv ::)), würde ich glaube ich mit den Bildern beginnen.

Denn bei mir fängt ein kleiner Projektor im Kopf an zu rattern, wenn ich etwas derartiges vor mir sehe: Wieso sieht das Raumschiff so aus, wie es aussieht? Ist es vielleicht auch in der Lage, sich unter Wasser zu bewegen - also stammen seine Erbauer von einer Wasserwelt? Mit welchen Absichten sind sie ausgerechnet in dieser Ecke der Galaxis unterwegs? Schwimmt der Kommandant gerade auf seiner gefluteten Brücke vor den Hauptbildschirm? -> Notiz an mich: Das könnte das nächste Bild sein. Etcpp... Eins führt zum anderen, eine Szene bildet sich spontan um jedes Bild, und so nach und nach fülle ich dann die Lücken zwischen diesen Szenen, um einen Plot zu erhalten. Wo etwas ganz und gar nicht passt, wird es dann eben später noch geändert.

Dieselbe Methode wird allerdings für manchen anderen völlig in die Hose gehen. Insofern mein - leider nur recht allgemeiner - Rat: Entscheide dich, wenn eine Entscheidung her muss, und schau einfach mal, was daraus wird. Man glaubt gar nicht, was alles an kreativem wachsen kann, wenn man sich einfach nur mit etwas beschäftigt, ohne krampfhaft zu denken "wie passt das nun ins große Gesamtbild hinein". Oder anders ausgedrückt: Wenn du eine Blockade bei der Planung hast, geh ungeplant vor. Versuch dein Projekt organisch wachsen zu lassen ;)
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Re: Blockadebrecher-Thread
« Antwort #12 am: 15.09.2017 | 15:14 »
Warum müssen dich die ersten Bilder ausbremsen? Du musst ja nicht im StarWars-Stil direkt mit dem Sternenzerstörer beginnen, der durchs All kreuzt, sondern kannst auch Bottom-Up inszenieren. Wenn du nah an den Augen der Figuren bleibst, musst du Raumschiffe erst dann zeigen, wenn sie auch für die Protagonisten als Ganzes sichtbar sind. Die Frage ist ein bisschen: Was *willst* du zeichnen und was *kannst* du zeichnen? Und dann nutzt du das, was mit deiner Werkzeugpalette funktioniert und machst einen eigenen Stil draus.

Offline Blanchett

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Re: Blockadebrecher-Thread
« Antwort #13 am: 15.09.2017 | 15:38 »
Gerade erst hierauf aufmerksam geworden. Lasse erstmal auch "nur" ein Abo da.

Evtl muss ich zu einem späteren Zeitpunkt mal auf euch zu kommen, wenn ich mir ne Story fürs Rollenspiel ausdenken muss

Offline Grey

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Re: Blockadebrecher-Thread
« Antwort #14 am: 16.09.2017 | 16:20 »
@Alle: Erst mal vielen Dank für die hilfreichen Beiträge!

@Silent: Ich muss mal schauen, wie ich diesen Plot weniger "generisch" und stärker settingspezifisch hinbekomme, aber: Danke für die Anregung! Ich behalte sie im Kopf, und sei es nur zum Entkrampfen, dass es nicht immer gleich um emotionale Tiefe und schwerwiegende Schicksale gehen muss.

@Conan der Barbier: Wie die Raumschiffe genau aussehen und warum, ist bei mir sogar schon in großem Umfang geklärt. Vielleicht erinnerst du dich von den Posts weiter oben her: Ich starte immer mit dem Weltenbau. ;) Hm, wenn ich mich recht entsinne, startest du eher mit dem Plot. Vielleicht kann ich mit dir ja mal 1:1 ein paar Dinge diskutieren?

@Dolge: Wenn ich so weit bin, dass in meinem Kopf der Film abläuft, tut er das meist mit hohem Tempo. Wenn ich dann auf den ersten Shot eines Raumschiffs stoße und dann erst anfange, es einzuüben, ist das wie eine Fahrt vor die Wand. Ich habe Angst (möglicherweise unbegründet), dass danach die Luft raus ist und mein Plot abstirbt. (Leider in letzter Zeit ein paarmal zu oft passiert. :-\ )
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Offline Conan der Barbier

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Re: Blockadebrecher-Thread
« Antwort #15 am: 16.09.2017 | 19:33 »
Vielleicht kann ich mit dir ja mal 1:1 ein paar Dinge diskutieren?

Sicher. Schreib mir einfach eine PN, dann können wir uns diesbezüglich kurzschließen.
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Re: Blockadebrecher-Thread
« Antwort #16 am: 16.09.2017 | 19:45 »
@Dolge: Wenn ich so weit bin, dass in meinem Kopf der Film abläuft, tut er das meist mit hohem Tempo. Wenn ich dann auf den ersten Shot eines Raumschiffs stoße und dann erst anfange, es einzuüben, ist das wie eine Fahrt vor die Wand. Ich habe Angst (möglicherweise unbegründet), dass danach die Luft raus ist und mein Plot abstirbt. (Leider in letzter Zeit ein paarmal zu oft passiert. :-\ )

Ich wurschtel auch gerade an einem Manuskript, dessen Plot im Prinzip schon komplett feststeht. Aber beim Schreiben fühlt es sich an, als würde ich einen ITS-Patienten ständig wiederbeleben. Ich will mich aber zumindest *einmal* durchkämpfen, um zu lernen, ob ich es kann und ob sich der Aufwand hinterher wenigstens gelohnt hat.

Offline Alex

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Re: Blockadebrecher-Thread
« Antwort #17 am: 16.09.2017 | 20:15 »
Grundsätzlich: Schreiben ist Arbeit.
Wer glaubt, dass man dazu ständig in einem kreativen Flow seien muss, hat definitiv falsche Vorstellungen.  :)

Es kann auch mal leicht von der Hand gehen, funktioniert meist aber nicht. Ist auch nicht schlimm ...

Offline Grey

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Re: Blockadebrecher-Thread
« Antwort #18 am: 16.09.2017 | 21:05 »
@Alex: Würdest du diesen Allgemeinplatz des Schreibhandwerks bitte in einen Kontext stellen? Bezieht er sich auf mein aktuelles Problem, auf den Thread als Ganzes oder weder noch?

Ich unterstelle dir mal einfach, dass du hilfreich sein möchtest. Aber mir ist gerade nicht ganz klar, was du konkret mit deinem Post bezweckst.
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El God

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Re: Blockadebrecher-Thread
« Antwort #19 am: 16.09.2017 | 21:13 »
Ich denke mal, er stößt in die gleiche Richtung wie ich: Die Angst, dass du feststeckst, blockiert dich mehr als das eigentliche Feststecken.

Offline Grey

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Re: Blockadebrecher-Thread
« Antwort #20 am: 16.09.2017 | 22:18 »
@Conan: Danke für das Angebot! :) Ich ordne meine Gedanken ein wenig, dann melde ich mich bei dir.

@Dolge: Wie weiter oben schon angedeutet, es ist bei mir im Moment nicht bloß eine diffuse, "theoretische" Angst, sondern der Erfahrungswert von mehreren Anläufen zu dem Szenario (etliche als Prosa, 2-3 als Comic). Irgendetwas hakt noch. Und der übliche Allgemeinplatz für Anfänger "Schreiben ist größtenteils harte Arbeit" hilft mir hier nicht weiter; das weiß ich seit 31 Jahren, ca. 2400 veröffentlichten und geschätzt 1000 unveröffentlichten Normseiten. (Um nur die fertiggestellten Romane zu zählen.) Mein Problem liegt wahrscheinlich tatsächlich irgendwo in dieser Richtung, aber ich muss konkret einkreisen, was mir die Motivation raubt, mich dieser harten Arbeit auch zu stellen. Aktuell versuche ich es halt durch das Aufbrechen des o.a. Teufelskreises.
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El God

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Re: Blockadebrecher-Thread
« Antwort #21 am: 16.09.2017 | 22:33 »
Dann anders.

Annahme 1: Du WILLST diesen Comic machen. Früher oder später.
Annahme 2: Um flüssig zu arbeiten und Hänger zu vermeiden, vor denen du Angst hast, wäre es nötig, vorher die Darstellung von Raumschiffen zu üben.

Daraus folgt für mich ziemlich zwingend, dass du dich durch das Raumschiffe üben beißen musst. Wie sieht es da mit üblichen Motivationsmethoden aus, z.B. im Stile von "Schreibe jeden Tag mindestens einen Satz" - "Zeichne jeden Tag mindestens ein Raumschiff"?

Offline Grey

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Re: Blockadebrecher-Thread
« Antwort #22 am: 16.09.2017 | 23:21 »
Wie sieht es da mit üblichen Motivationsmethoden aus, z.B. im Stile von "Schreibe jeden Tag mindestens einen Satz" - "Zeichne jeden Tag mindestens ein Raumschiff"?
Ich lasse das mal sacken, danke. Morgen werde ich mich den Tag über nicht äußern, da habe ich meinen "medienfreien Tag", sprich: Kein Internet und keine künstlerischen Projekte. Aber danach probiere ich diese Methode einfach mal aus.
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Offline Alex

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Re: Blockadebrecher-Thread
« Antwort #23 am: 17.09.2017 | 07:45 »
Ich denke mal, er stößt in die gleiche Richtung wie ich: Die Angst, dass du feststeckst, blockiert dich mehr als das eigentliche Feststecken.
Danke. Das meinte ich.
Es viele Hinweise von Profi-Autoren diese Blockade zu brechen. Da kannst du etwas raussuchen. Z.B. Allendes 3 Seiten schreiben bevor man anfängt zu schreiben, auch wenn die drei Seitan darin bestehen, dass du nur "Keine Ahnung" schreibst.
Grundsätzlich: Wenn du was schlechtest produzierst ist es besser, als wenn du gar nichts produzierst. Beim schlechten kannst du dann sagen, warum es schlecht ist, und dich weiter zum guten hangeln.
« Letzte Änderung: 17.09.2017 | 07:49 von Alex »

Offline Huhn

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Re: Blockadebrecher-Thread
« Antwort #24 am: 5.11.2017 | 21:39 »
Hmm, die von mir so heiß verehrte Cornelia Funke antwortet auf die Frage nach Schreibblockaden immer ganz charmant:

Zitat von: Cornelia Funke
"manchmal seien Geschichten wie Labyrinthe. „Schreibblockaden gibt es nicht. Wenn du denkst, du hast hast eine Schreibblockade, bist du in die Hecke gerannt. Das heißt also, du gehst zurück und versuchst herauszufinden, wo die Geschichte dich ausgetrickst hat. Das sind die aufregenden Momente, weil du dem Geheimnis so nah gekommen bist, dass die Geschichte zu einer Notbremse greifen musste." (Link)

Zitat von: Cornelia Funke
Ob eine Vielschreiberin wie sie eigentlich Schreibblockaden kenne?

„Nein, an die glaube ich nicht. Geschichten lieben es, sich zu verstecken und einen in die Irre zu führen, aber das ist Teil des Spiels.“ (Link)

Die Idee, sich den richtigen Weg durchs Geschichtenlabyrinth zu kitzeln klingt doch viel schöner als die, blockiert vor einer Betonwand zu sitzen. :) Vielleicht hilft dieser Perspektivwechsel weiter?