Autor Thema: Rollenspiel vs. Würfeln (mal wieder?)  (Gelesen 25629 mal)

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Online nobody@home

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Re: Rollenspiel vs. Würfeln (mal wieder?)
« Antwort #100 am: 3.04.2016 | 09:32 »
Stimmt schon, in der Regel lohnt es sich nicht, sich auf einen einzigen vorgegebenen Plot zu versteifen. (Auch wenn professionelle Abenteuerschreiber gerne in gerade diese Falle zu tappen scheinen -- na ja, die sind natürlich auch letztendlich dazu verdammt, etwas abzuliefern, das sich erst einmal für ihre Auftraggeber in den Verlagen so liest, als könnte man Geld dafür verlangen...)

Ich würde wahrscheinlich schlicht mit einer Ausgangssituation und ein paar darin verwickelten NSC und Ideen dazu anfangen und dann sehen wollen, was die Spieler daraus machen. Der Hexenmeister Fiesomantus hat den König zur Salzsäule erstarren lassen. Im Hintergrund intrigieren bereits die ersten Intriganten. Was nun?

-- Selber ein Gegenmittel entwickeln: Nicht einfach, weil sich Fiesomantus selbstredend nicht gleich von jedem dahergelaufenen Zauberlehrling die Butter vom Brot nehmen läßt, könnte aber klappen. Eventuell Suche nach speziellen Ritualkomponenten.

-- Mysteria die Magierin aufsuchen, der der König zwar eigentlich sch...egal ist, die sich aber gegen den einen oder anderen "kleinen" Gefallen gerne bereit erklären könnte, ihrem alten Rivalen Fiesomantus eins auszuwischen. Natürlich will sie auch erst einmal gefunden und überredet werden, und die Gefallen könnten es in sich haben.

-- Fiesomantus selber einen Besuch abstatten. Einerseits die offensichtlich gefährliche Option, auch, weil er in einer recht guten Position ist, die Gruppe schlicht zu erpressen, solange der Fluch noch nicht rückgängig gemacht ist. Andererseits, wenn man den König nur entsalzt und sich dann die Sonne auf den Bauch scheinen läßt, ist der Hexenmeister ja immer noch frei und kann sich jederzeit etwas Neues einfallen lassen...früher oder später kommt es also wohl eh zum Showdown, die Frage ist nur, wann.

-- Die königliche Salzsäule königliche Salzsäule sein lassen und sich in die Intrigen um die Nachfolge stürzen. Nicht unbedingt so ganz die feine Art, aber machbar. Je nachdem, warum der Hexenmeister den König eigentlich verflucht hat, kann er entweder immer noch aktiv mitmischen oder auch vornehm außen vor bleiben, weil ihn das alles schon nichts mehr angeht. Vielleicht versuchen jetzt ein paar loyale NSC noch, dem König selbst zu helfen, und schaffen das auch irgendwann, vielleicht beschließt er auch seine Tage einsam in irgendeinem Keller; hängt mit davon ab, welche Seite die SC wie kompetent unterstützen.

-- Die ganze Geschichte überhaupt ignorieren und lieber nach ein paar Goblins zum Schnetzeln suchen. Mist, jetzt muß die SL doch wieder improvisieren. ;) Geht aber auch -- dann finden sich halt beizeiten ein paar Monster, die um Schläge betteln, und wie die Geschichte um den König ohne SC-Intervention weitergeht, kann sich die SL bis zur nächsten Sitzung nach Geschmack zurechtfabulieren.

Und das sind jetzt nur so die Ideen, die mir spontan einfallen, ohne dabei die potentielle Gruppe mit ihren Fähigkeiten und Motiven näher zu kennen. Wüßte ich mehr über die Spieler und ihre Charaktere, könnte ich das Szenario wahrscheinlich auch entsprechend besser auf sie persönlich zuschneidern. (Das Problem mit der Idee, für all das jeweils detaillierte Schritt-für-Schritt-Anweisungen zu liefern und das Gesamtpaket in ein einziges Fertigabenteuermodul zu schnüren, sollte auch spätestens jetzt offensichtlich sein...)

Offline Chruschtschow

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Re: Rollenspiel vs. Würfeln (mal wieder?)
« Antwort #101 am: 3.04.2016 | 13:43 »
Um mal nicht allzu weit vom Thema abzukommen:

Ein offener Umgang mit dem Verlauf der Handlung entspannt auch den Umgang mit Proben. Es gibt doch immer irgendwo die Stelle, an der eine misslungene Probe einen Flaschenhals verstopft, wenn es denn einen festen Plot gibt, der durch diesen Flaschenhals durch muss. Dagegen steht, dass eine weiterfassende Interpretation einer misslungenen Probe mit "Ja, aber..." nicht allzu weit vom Handlungsweg abgelenken kann, denn es gibt ihn nicht oder in flexibler Form.
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Re: Rollenspiel vs. Würfeln (mal wieder?)
« Antwort #102 am: 4.04.2016 | 16:30 »
Ich fände es sehr unbefriedigend, am Ende wegen einem Suchen-Wurf zu scheitern.

Nur kurz als Anmerkung: darauf wollte ich mit meinem Beispiel im Grunde hinaus, gerade weil das "Suchen als Wert/Probe"-Beispiel auch im OP schon drin war.

Offline Issi

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Re: Rollenspiel vs. Würfeln (mal wieder?)
« Antwort #103 am: 20.06.2016 | 14:28 »
1. Frage : Ist es wirklich eine Bestrafung für mich, wenn ein anderer Spieler einen Bonus bekommt, den er sich erspielt hat?
Zu 1. Rollenspiel ist ein Gemeinschaftsspiel. Die Gruppe gewinnt immer zusammen.
Wenn der linke Stürmer also ein Tor schießt, gewinnt jeder im Team, auch der rechte Außenverteidiger und sogar der Torwart immer mit. :-) Wenn ich selbst diese Ideen nicht habe, bekomme ich zwar keinen Bonus, aber ich erleide auch keinen Malus.
In den meisten Fällen gibt es auch zusätzlich zum Spiel immer einen Würfelwurf.
Den bekomme ich als Spieler auch ohne besondere Ideen. Dieser Fertigkeitswert entspricht einem  Normwert, der unabhängig von der jeweiligen Spielweise ist. Wenn ich als ideenloser Spieler darauf keinen Abzug bekomme, kann ich auch nicht von einer Benachteiligung sprechen.  Insofern stimmt es zwar, dass der aktivere Spieler durch sein Vorgehen  einen Vorteil erhält. Es ist aber nicht richtig, dass der weniger aktive Spieler dadurch eine Benachteiligung erhält.
Ein Nachteil misst sich immer an der bestehenden Norm. Da der Normale Fertigkeitswert ohne groben Spielfehler auch für den weniger einfallsreichen  Spieler erhalten bleibt, kann man folglich auch von keiner Benachteiligung sprechen. Erst Recht nicht, da man nur zusammen als Team gewinnen kann, bei dem Jeder seine Spieler- und Figurenfertigkeiten zum Optimum der Gruppe einsetzt. Man spielt idealerweise nicht gegeneinander, sondern füreinander.

2.Frage: Haben ich und das Spiel wirklich an Qualität gewonnen, wenn es solche Belohnungen nicht mehr gibt? Und wenn die Fähigkeiten des Spielers von der Figur vollkommen abgekoppelt sind?
Zu 2. Eine Figur ist ein Papier mit Zahlen und Buchstaben darauf, bis der Spieler sie durch seine Art sie zu beschreiben, für sie denken, zu fühlen und zu handeln zum Leben erweckt. Eine Beschränkung der Figuren auf ihre Fertigkeitswerte, würde bedeuten, den Spieler und dessen Gedanken und Ideen nicht mehr zu honorieren oder sie schlimmsten Falls ganz aus dem Spiel zu streichen.
Wenn die Ideen der Spieler keine Relevanz mehr für die Figuren haben, oder entsprechend gewürdigt werden, führt das über kurz oder lang weg von einer Charakterdarstellung  hin zu einer Charaktersimulation. Man zwingt den Spieler in die Position eines Zuschauers, der der Figurenentwicklung mehr zusieht, als sie aktiv selbst zu gestalten.
Um einer "vermeintlichen Benachteiligung" durch den Spielleiter zu entgehen, beschränken sich manche Spieler lieber auf Werte und unterwerfen sich stattdessen  ganz den Würfeln. Dadurch berauben sie sich aber auch der Möglichkeit durch ihre eigenen Ideen auf ihre Figuren  einzuwirken und sie zu entwickeln. Was im Endeffekt nicht mehr Freiheit bedeutet, sondern  im Gegenteil eine noch viel größere Selbstbeschränkung zur Folge hat. Sogar eine, die das Spiel in seiner gefühlten Qualität für den Spieler massiv beeinflusst.
Rollenspiel hat mal als Tabeltop angefangen, insofern kann man da wohl eher von einer Rückentwicklung als von einer Vorwärtsbewegung sprechen.  Eine, die den Spieler wieder zu einem Zuschauer macht, der seine Figur aus der Ferne sieht und sie lediglich bewegt oder führt.
Kann das also ein Fortschritt sein? Einer in die Richtige Richtung? Ganz sicher nicht.

Sowohl die Absicht des Spielers, als auch das Vorgehen seiner Figur sollten mMn. deshalb immer an erster Stelle stehen. Und vor dem Würfelwurf kommen. Was der Charakter tut, muß für den Spieler steuerbar und nachvollziehbar bleiben.




« Letzte Änderung: 20.06.2016 | 16:03 von Issi »

Offline KhornedBeef

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Re: Rollenspiel vs. Würfeln (mal wieder?)
« Antwort #104 am: 20.06.2016 | 14:54 »
1. Frage : Ist es wirklich eine Bestrafung für mich, wenn ein anderer Spieler einen Bonus bekommt, den er sich erspielt hat?
Zu 1. Rollenspiel ist ein Gemeinschaftsspiel. Die Gruppe gewinnt immer zusammen.
Wenn der linke Stürmer also ein Tor schießt, gewinnt jeder im Team, auch der rechte Außenverteidiger und sogar der Torwart immer mit. :-) Wenn ich selbst diese Ideen nicht habe, bekomme ich zwar keinen Bonus, aber ich erleide auch keinen Malus.
In den meisten Fällen gibt es auch zusätzlich zum Spiel immer einen Würfelwurf.
Den bekomme ich als Spieler auch ohne besondere Ideen. Dieser Fertigkeitswert entspricht einem  Normwert, der unabhängig von der jeweiligen Spielweise ist. Wenn ich als ideenloser Spieler darauf keinen Abzug bekomme, kann ich auch nicht von einer Benachteiligung sprechen.  Insofern stimmt es zwar, dass der aktivere Spieler durch sein Vorgehen  einen Vorteil erhält. Es ist aber nicht richtig, dass der weniger aktive Spieler dadurch eine Benachteiligung erhält.
Ein Nachteil misst sich immer an der bestehenden Norm. Da der Normale Fertigkeitswert ohne groben Spielfehler auch für den weniger einfallsreichen  Spieler erhalten bleibt, kann man folglich auch von keiner Benachteiligung sprechen. Erst Recht nicht, da man nur zusammen als Team gewinnen kann, bei dem Jeder seine Spieler- und Figurenfertigkeiten zum Optimum der Gruppe einsetzt. Man spielt idealerweise nicht gegeneinander, sondern füreinander.


BEi der EM, Topspieler zum Trainer: "HEy Trainer, kein Problem, ich sitze gerne auf der Tribüne. Auch wenn ich objektiv dann nichts beigetragen habe gewinnt ja trotzdem das Team, also wir alle. Das liegt auch daran, dass meine Norm eben nicht die anderen im Rampenlicht badende Superstars im Team sind, sondern ein fiktiver Normspieler. Oleeoleoleole...."
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Offline JS

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Re: Rollenspiel vs. Würfeln (mal wieder?)
« Antwort #105 am: 20.06.2016 | 15:02 »
Wir fuhren bisher sehr gut damit, daß ein Charakter das kann, was auf seinem Bogen steht, daß aber gleichzeitig die Spieler in Probenmomenten Impulse geben können, um in allen möglichen und logischen Situationen die Proben, Schwierigkeiten o.ä. zu beeinflussen.
« Letzte Änderung: 20.06.2016 | 15:07 von JS »
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Issi

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Re: Rollenspiel vs. Würfeln (mal wieder?)
« Antwort #106 am: 20.06.2016 | 15:05 »
Ja die Spieler auf der Ersatzbank.......gibt es auch im RPG.
Aber hey sogar unser Trainer spielt auch immer mit, geistig zumindest, jedenfalls  sieht er so aus! :D.

Offline YY

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Re: Rollenspiel vs. Würfeln (mal wieder?)
« Antwort #107 am: 20.06.2016 | 15:06 »
Und wenn die Fähigkeiten des Spielers von der Figur vollkommen abgekoppelt sind?
Zu 2. Eine Figur ist ein Papier mit Zahlen und Buchstaben daraus, bis der Spieler sie durch seine Art sie zu beschreiben, für sie denken, zu fühlen und zu handeln zum Leben erweckt. Eine Beschränkung der Figuren auf ihre Fertigkeitswerte, würde bedeuten, den Spieler und dessen Gedanken und Ideen nicht mehr zu honorieren oder sie schlimmsten Falls ganz aus dem Spiel zu streichen.

Sinnvoll komplett entkoppeln lassen sich die Bereiche, die durch Werte abgedeckt oder anderweitig auf dem Charakterblatt ersichtlich sind.

Alles andere ist eh mehr oder weniger komplett in Spielerhand; also z.B. Dinge wie IC-Entscheidungen oder langfristige Charakterentwicklung.
Es gibt Systeme, die ein bisschen in diesen Bereichen "wildern", aber dann ist das auch anwendungsfest geregelt*.

Das hat mit einer Reduktion der Figur auf die Werte aber nichts zu tun, nur mit dem Umgang mit diesen Werten und den "ungeregelten" Aspekten.


*Wenn es ein System gäbe, das diese Dinge tatsächlich alle abschließend über Charakterwerte u.Ä. verarbeitet, hätte der Spieler hier wirklich nur noch strategischen Einfluss, nämlich bei der Charaktererschaffung.
Von der enormen spielmechanischen Herausforderung mal abgesehen, hätte ich damit aber auch kein grundsätzliches Problem.

Kann das also ein Fortschritt sein? Einer in die Richtige Richtung? Ganz sicher nicht.

Welche ist denn die richtige Richtung?
Natürlich kann das für manche Spielweisen ein Fortschritt sein.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Issi

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Re: Rollenspiel vs. Würfeln (mal wieder?)
« Antwort #108 am: 20.06.2016 | 15:09 »
Ich denke auch eine gute Mischung aus Spielen und Würfeln machts.
Zumindest was soziale Aktionen betrifft, sollte man als Spieler auch mal was ausspielen dürfen.
Was dann durch einen Wurf unterstützt wird.
Aber eben nicht umgekehrt.

Soziale Interaktion,zwischen Charakteren  die nur noch in Würfelschlachten abgehandelt werden, wäre für mich zumindest keine Option.
Bei anderen Fertigkeiten, die der Spieler nicht aktiv ausspielen kann, ist ein Würfelwurf super.
« Letzte Änderung: 20.06.2016 | 15:18 von Issi »

Offline bobibob bobsen

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Re: Rollenspiel vs. Würfeln (mal wieder?)
« Antwort #109 am: 20.06.2016 | 15:20 »
Zitat
Ich denke auch eine gute Mischung aus Spielen und Würfeln machts.
Zumindest was soziale Aktionen betrifft, sollte man als Spieler auch mal was ausspielen dürfen.
Was dann durch einen Wurf unterstützt wird.
Aber eben nicht umgekehrt.

Wieso nicht umgekehrt?
Ich würde das grundsätzlich umgekehrt machen wenn überhaupt (ich muss doch wissen wie sehr ich mich bemühen kann). Wenn es nur um Larifari Sozialaktion ohne Bedeutung für die Geschichte geht würde ich da komplett drauf verzichten, es sei denn meine Mitspieler haben da Lust drauf und kommunizieren das auch. Meine Zeit ist mir dafür zu kostbar.

Offline Issi

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Re: Rollenspiel vs. Würfeln (mal wieder?)
« Antwort #110 am: 20.06.2016 | 15:23 »
Bei Larifari gebe ich Dir Recht.Alla ich höre mich mal in der Stadt um oder ich frag mal nach.. Man muß nicht alles ausspielen. Bei wichtigen NSC dagegen nicht. Soviel Zeit muß schon sein.;-)

Offline KhornedBeef

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Re: Rollenspiel vs. Würfeln (mal wieder?)
« Antwort #111 am: 20.06.2016 | 15:25 »
Wieso nicht umgekehrt?
Ich würde das grundsätzlich umgekehrt machen wenn überhaupt (ich muss doch wissen wie sehr ich mich bemühen kann). Wenn es nur um Larifari Sozialaktion ohne Bedeutung für die Geschichte geht würde ich da komplett drauf verzichten, es sei denn meine Mitspieler haben da Lust drauf und kommunizieren das auch. Meine Zeit ist mir dafür zu kostbar.
Mal abgesehen davon dass die Frage nach dem "Warum" immer legitim ist: Sozialaktion ohne Bedeutung für einen Würfelwurf bedeutet ja noch lange nicht Sozialaktion ohne Bedeutung für die Geschichte.
Bei uns dürften das nur 10-15% der Fälle sein, schätze ich.

Edit: fehlendes Wort. Kommata bleiben jetzt so.
« Letzte Änderung: 20.06.2016 | 15:27 von KhornedBeef »
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Offline Issi

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Re: Rollenspiel vs. Würfeln (mal wieder?)
« Antwort #112 am: 20.06.2016 | 15:30 »
Das stimmt auch, ich kann mich an viele Gespräche ohne Wurf erinnern, die sehr bedeutsam waren für die Geschichte.
Hauptsache es wird überhaupt gespielt und nicht nur noch gewürfelt. ;-)

Offline Rowlf

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Re: Rollenspiel vs. Würfeln (mal wieder?)
« Antwort #113 am: 20.06.2016 | 15:43 »
Die Frage ist und bleibt, wodurch man einen Bonus bekommt: Durch gute Ideen und Argumente oder nur, weil man eine sehenswerte schauspielerische Leistung hingelegt hat.

Wenn das Gewähren des Bonus einzig an der "Schönheit der Schauspielerei" hängt, werden schauspieltalentfreie Mitspieler benachteiligt und zudem wäre mir als SL das viel zu subjektiv. Boni gibt es nur bei knallharten Fakten oder sehr geschickten Vorgehensweisen. Die Darstellungsform ist für mich bezüglich des Bonus absolut irrelevant.

Das gilt für praktisch alle relevanten Situation, nicht nur im Sozialspiel, sondern auch bei Actionsequenzen.

Übrigens ist würfeln auch spielen. Unser Hobby heißt doch Rollenspiel, weil die Würfel rollen sollen. Und nicht Amateur-Schauspiel-Wettbewerb ...  ;)

Offline Issi

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Re: Rollenspiel vs. Würfeln (mal wieder?)
« Antwort #114 am: 20.06.2016 | 15:46 »
Schauspielerei sorgt für schöne Atmosphäre, aber sollte mMn. auch für den Bonus keine Rolle spielen. Sondern nur die Argumente und Ideen. Das sehe ich genauso. ;-)

Ps: Aber man kann auch blöde Ideen wunderbar ausspielen. Das bringt dann zwar keinen Bonus , dafür jede Menge Spielspaß für Alle.
« Letzte Änderung: 20.06.2016 | 16:04 von Issi »

Offline bobibob bobsen

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Re: Rollenspiel vs. Würfeln (mal wieder?)
« Antwort #115 am: 20.06.2016 | 16:40 »
Zitat
Sondern nur die Argumente und Ideen. Das sehe ich genauso. ;-)

Ja aber wer hat die denn der Spieler oder der Charakter den er spielt?

Pyromancer

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Re: Rollenspiel vs. Würfeln (mal wieder?)
« Antwort #116 am: 20.06.2016 | 16:47 »
Wenn ein Mitspieler auf die Frage: "Was macht dein Charakter jetzt?" keine Antwort hat, dann gibt's auch keinen Würfelwurf. Auf was denn auch? "Dumm rumstehen? Klappt!"

Offline Issi

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Re: Rollenspiel vs. Würfeln (mal wieder?)
« Antwort #117 am: 20.06.2016 | 16:48 »
Der Charakter hat zwar einen Wert auf Intelligenz, aber gespielt und gelenkt wird er dennoch durch den Spieler.

« Letzte Änderung: 20.06.2016 | 16:50 von Issi »

Online Maarzan

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Re: Rollenspiel vs. Würfeln (mal wieder?)
« Antwort #118 am: 20.06.2016 | 16:51 »
Kernpunkt bei der Aussage ist: Was heißt hier "erspielt". Danach richtet sich, wie die anderen auf den Bonus reagieren: applaudieren oder ihr Gerechtigkeitsempfinden verletzt sehen.

Entsprechend folgt - in Kombination mit denm eigenen Spielvorleiben, ob das Spiel für einen nun so Qualität gewinnt oder verliert.

Doe Beschränkung auf die Spielwertte ist das, was aus dem Ganzen ein Spiel macht und Kreativität erlaubt. Wunschwichsen kann jeder. Und selbstverständlich wird so eine selbstverliebte Show nicht honoriert, welche sich einseitig nicht an die ausgemachten Lietlinien halten will.
Und ein Rahmen bedeutet noch lange nicht von Einfluss ausgeschlossen zu sein. DAS zeigt vielmehr mangelnde Kreativität und Fähigkeit auf Situationen zu reagieren udn mit den Strukturen anderer Leute konstruktiv interagieren zu können.

Fortentwicklung? Klar: Innovation, Evolution, Degeneration!
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Issi

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Re: Rollenspiel vs. Würfeln (mal wieder?)
« Antwort #119 am: 20.06.2016 | 16:59 »
Zitat
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...


Das scheint ja ein schlimmes Trauma zu sein. ;)

Online Maarzan

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Re: Rollenspiel vs. Würfeln (mal wieder?)
« Antwort #120 am: 20.06.2016 | 17:02 »

Das scheint ja ein schlimmes Trauma zu sein. ;)

Ja - und ich versuche andere nach Möglichkeit vor diesem Grauen zu schützen oder wenigstens zu warnen.
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Offline Issi

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Re: Rollenspiel vs. Würfeln (mal wieder?)
« Antwort #121 am: 20.06.2016 | 17:07 »
 ;D  Das ist sehr lieb!
Es hängt wahrscheinlich auch von der Gruppe und ihrer Zusammensetzung, sowie dem Spielleiter ab. Wenn der seine Lieblinge hat, geht es einem vermutlich wie in der Schule. ;)
Der Spielleiter muß schon einigermaßen objektiv sein, damit Rollenspiel Spaß macht. Das kann ich gut verstehen. Ich hab da jetzt keine schlechten Erfahrungen gemacht, im Gegenteil.


Selbstdarstellung und Charakterdarstellung sind zwei verschiedene Dinge. Ein guter Spielleiter weiß das zu unterscheiden. Er sorgt auch dafür, dass jeder genug Spielanteil bekommt, und nicht nur der bevorzugt wird, der am lautesten schreit.
« Letzte Änderung: 20.06.2016 | 17:11 von Issi »

Offline Kampfwurst

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Re: Rollenspiel vs. Würfeln (mal wieder?)
« Antwort #122 am: 20.06.2016 | 17:09 »
1. Frage : Ist es wirklich eine Bestrafung für mich, wenn ein anderer Spieler einen Bonus bekommt, den er sich erspielt hat?
Das Problem ist, dass der Bonus an der Stelle z.B. wie zusätzliche Talente, Fertigkeitspunkte oder was es sonst eben gibt daher kommen kann. Das bedeutet dann natürlich auch, dass ein Spieler der eben sehr redegewandt ist sich die Punkte die er als Bonus bekommen kann sparen kann und stattdessen auf andere Sachen ausgeben kann, und er wird immernoch genau so gut im labern sein wie der Spieler mit dem Charakter, der alle Punkte auf Labertalente und Fertigkeiten gepackt hat. Wenn dann noch dazu kommt, dass der wortreiche Spieler die Initiative in entsprechenden Situationen ergreift, dann ist das Spotlight des anderen Spielers gleich null, und das kann auf Dauer ziemlich deprimierend werden, selbst wenn meine Mannschaft gewinnt.

Ich persönlich finde es sogar noch deprimierender als zu verlieren, wenn meine Seite gewinnt und mein Charakter tolle Dinge bekommt und gefeiert wird, und ich bzw. mein Charakter absolut nichts zum Erfolg beitragen konnten sondern einfach nur in der Nähe waren.

Zitat
2.Frage: Haben ich und das Spiel wirklich an Qualität gewonnen, wenn es solche Belohnungen nicht mehr gibt? Und wenn die Fähigkeiten des Spielers von der Figur vollkommen abgekoppelt sind?
Klar könnte man sagen, dass dann doch der stille Spieler eher einen stillen Charakter spielen soll, aber auch das finde ich nicht sonderlich gut. Klar macht das auf den ersten Blick mehr Sinn, aber dadurch, dass man sich aus seiner Komfort-Zone bewegt kann man durchaus eine Menge lernen und eine Menge Spaß haben, auch wenn das anfänglich sicherlich schwierig sein kann. Das sollte man finde ich unterstützen. Und das bedeutet auch, dass der Spieler dann ggf. mal probieren muss die richtigen Worte zu finden, was anderen sicher leichter fällt. Aber wenn du ihm das abnimmst, oder ihn bestrafst indem er, weil er noch nicht so gut ist, eben keine Boni bekommt, ist das auch ziemlich deprimierend.

Sich zurückhalten und andere Spieler machen lassen, weil das eben die Expertise ihres Charakters, wenn auch nicht des Spielers selbst, ist, ist auch eine schwierige Sache, die durchaus auch gut ist zu lernen.

Offline Issi

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Re: Rollenspiel vs. Würfeln (mal wieder?)
« Antwort #123 am: 20.06.2016 | 17:15 »
Hm, ich weiß jetzt nicht welche Systeme ihr spielt, aber wenn jetzt ein redegewandter Spieler eine gut Idee hat, und die entsprechende Fertigkeit, muß er trotzdem würfeln, es sei denn die Idee war genial. Wenn ein Spieler eine gute Idee hat, aber nicht die entsprechende Fertigkeit, dann würde ich ihn auf die Fertigkeit ungelernt würfeln lassen, oder auf eine Eigenschaftsprobe, und die entsprechend erschweren, weil die Fertigkeit eben nicht hat.


Bei Punkt zwei hast Du mich absolut falsch verstanden. Ich bin nämlich absolut der Meinung, dass sich auch stille Spieler sich aus sich heraus trauen sollten und dass der Spielleiter das unterstützt. Aber das tut er mMn. nicht, wenn sie gar keine Argumente oder Ideen brauchen und nur noch Würfeln .
« Letzte Änderung: 20.06.2016 | 17:23 von Issi »

Offline Kampfwurst

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Re: Rollenspiel vs. Würfeln (mal wieder?)
« Antwort #124 am: 20.06.2016 | 17:24 »
Hm, ich weiß jetzt nicht welche Systeme ihr spielt, aber wenn jetzt ein redegewandter Spieler eine gut Idee hat, und die entsprechende Fertigkeit, muß er trotzdem würfeln, es sei denn die Idee war genial. Wenn ein Spieler eine gute Idee hat, aber nicht die entsprechende Fertigkeit, dann würde ich ihn auf die Fertigkeit ungelernt würfeln lassen, oder auf eine Eigenschaftsprobe, und die entsprechend erschweren, weil die Fertigkeit eben nicht hat.
Wenn dann aber der ungelernte Spieler für seine Performance einen Bonus bekommt, der je nach System durchaus stark genug ausfallen kann, dass er en par mit dem gelernten Spieler ist, dann wird das grenzwertig. Gerade im Punkt soziale Konflikte kommt es außerdem oft vor, dass man plötzlich so drin ist, dass man gar nicht mehr würfelt, und dann braucht man auch gar keine Punkte darin um alles zu können.

Zitat
Bei Punkt zwei hast Du mich absolut falsch verstanden. Ich bin nämlich absolut der Meinung, dass auch stille Spieler sich aus sich heraus trauen sollten und das der Spielleiter das unterstützt. Aber das tut er nicht, wenn sie gar keine Argumente oder Ideen brauchen und nur noch Würfeln .
Dann hast du wiederum mich falsch verstanden. Natürlich sollte auch der stille Spieler sich bemühen, aber das wird nunmal gerade am Anfang deutlich anders aussehen als bei anderen Spielern. Wenn diese dann aber (siehe oben) die Sachen sowieso besser hinbekommen, dann wird die Lust da überhaupt was zu probieren sehr schnell verschwinden, und das finde ich sehr schade.