Huhu.
Immer wieder liest man von Fluff, dessen Gegenbegriff der Crunch zu sein scheint (?).
Oft scheint es so, als ständen Fluff und Chrunch in einem Nullsummenverhältnis: je mehr Fluff, desto weniger Crunch (und umgekehrt) (???).
(das ist jedoch umstritten).
Untuitiv habe ich ein Gefühl dafür was das ist, aber so richtig kann ich nicht meinen Finger drauf legen.
Insgesamt scheint mir Fluff vs. Crunch in Diskussionen rund um RPG-Material und um Spielsituationen eine Rolle zu spielen.
Bei RPG-Material stellt man Fragen wie: "Wie viel Fluff ist denn im neuen Monster Manual?" Und jemand würde sagen: "Naja, es wird schon viel dazu geschrieben wo die Monster leben, von was sie sich ernähren und so weiter (=Fluff), aber gut die Hälfte des Buches sind schon Stat-Blocks (=Crunch)". Fluff vs. Chrunch spielt beim RPG-Material also in Hinsicht auf Seiten ab: wenn das Buch 100 Seiten hat, ist jede Seite mehr "Fluff" eine Seite weniger "Chrunch".
In Hinsicht auf Spielsituationen fallen mir zwei typische Verwendungen ein: dass sich Fluff und Crunch beißen und Fluff als "stimmungsvolle"
Beschreibung, die aber keine weitere Bedeutung hat.
Ein Beispiel für die "sich beißen" Situation wäre etwa, wenn der Barbar eine schlechtere Chance hat eine "Survival"-Probe abzulegen als der Priester, da letzterer einen höhren relevanten Weisheits-Wert hat. Die Vorstellung des Barbaren als Naturburschen beißt sich mit den "harten" Spielregeln. Als Ausweg werden häufig Dinge vorgeschlagen, um die Unstimmigkeit wieder auf zu heben ("gib ihm halt nen höhren Weisheits-Wert!" "Der Barbar braucht gar keine Probe machen, der kann das auch so!"). Hier ist das "mehr" oder "weniger" nicht eine Frage der Quantität, sonder der Priorität. Man könnte sich ein Spiel vorstellen, das stark von Fluff regiert wird. Wenn die Regeln der Spielweltvorstellung also im Wege stehen, werden sie abgeändert ("Barbaren würfeln nicht"). Oder aber, es werden Anpassungen innerhalb der Regeln an die Spielwelt gefordert ("Gib dem Barbar eine hohe Weisheit"). Wird hingegen Crunch priorisiert, beschreiben die Regeln die Spielweltrealität und der Priester ist tatsächlich besser im Überleben. Oder aber die Vorstellung des Barbar-Naturburschen besteht weiter, steht aber im unaufgelösten Gegensatz zu den Regeln.
Die zweite Verwendung wäre, wenn "stimmungsvolle" Beschreibungen hinzu füge: Mein Paladin murmelt immer ein stilles Gebet, wenn er Blut vergießt. Mein Barbar schmückt sich mit bunten Federn. Mein Magier trägt immer einen Hut um seine Halbglatze zu verdecken. Man sagt dann: "Ach, xyz ist nur Fluff." Man meint: "es ist nicht weiter wichtig". Im Gegensatz dazu ist der Fakt, dass mein Barbar eine Großaxt trägt KEIN Fluff, sondern (wichtiger?) Crunch: das Ding macht nämlich laut Regeln 1d12 Schaden und ist 7 Kilo schwer. Hier ist dann oft der Gegensatz zwischen "Regelsprech" und "Weltsprech": ich kann entweder ganz in Regelsprech kommunizieren ("ich greife den Ork mit +5 an.") oder in einer Hybridform ("Jason brüllt aus vollem Halse und lässt seine Großaxt auf den Kopf des Orks niedersausen. Ich greif den Ork mit +5 an.").
Entsprechend stehen Fluff und Crunch hier in einem zeitlichen Verhältnis: je mehr endliche Zeit ich mit stimmungsvollen Beschreibungen fülle, desto weniger regelrelevante Operationen werden durchgeführt. Die Extremfälle wäre dann vielleicht das berühmte "Tavernenspiel" (?) und das "Dnd 4 Brettspiel" (?).
Haben diese Fluff/Crunch-Verwendungen nun etwas gemeinsam? Kann mich jemand auf eine relevante Diskussion verweisen oder eine gute Definition? Würdet ihr sagen die obigen Verwendungen von Crunch/Fluff sind gebräuchlich?